10.07.2015 Aufrufe

Martin Spangenberg Klarinette Angelika Merkle Klavier

Martin Spangenberg Klarinette Angelika Merkle Klavier

Martin Spangenberg Klarinette Angelika Merkle Klavier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

M e i s t e r k o n z e r tSamstag, 12. Mai 2012, 18 Uhr, Fiskina Fischen<strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> <strong>Klarinette</strong><strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> <strong>Klavier</strong>Programm:Robert Schumann Fantasiestücke op. 73 (1849)Alban Berg Vier Stücke op. 5 für <strong>Klarinette</strong> und <strong>Klavier</strong> (1913)Francis Poulenc Sonate für <strong>Klarinette</strong> und <strong>Klavier</strong> (1962)Robert SchumannDrei Romanzen op. 94 (1849) (Original für Oboe und <strong>Klavier</strong>)Claude Debussy Première Rhapsodie pour clarinette et piano (1909/10)Darius Milhaud Scaramouche pour clarinette et piano (1937)74


Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen in diesemKonzert wieder einmal zwei Künstler aus dem Allgäuvorstellen zu können. <strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> ist alsSonthofenerin mehrfach in unserer Konzertreihe aufgetreten.<strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> gastierte auch schon zweimalbei der `Gesellschaft´. Er kam 1999 mit dem<strong>Klarinette</strong>nquartett der Münchner Philharmoniker erstmalszu uns. Höhepunkt des Abends waren die spätenKompositionen von W. A. Mozart für drei Bassetthörnerund das Adagio für <strong>Klarinette</strong> und drei BassetthörnerKV 580a. Im Januar 2000 eröffnete er mit den MünchnerBläsersolisten, einem Bläseroktett, das Jubiläumsjahrzum 50jährigen Bestehen unseres Vereins.<strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> wurde 1965 in Wangen im Allgäugeboren und erhielt von 1972 bis 1984<strong>Klarinette</strong>nunterricht bei Fritz Hauser an derJugendmusikschule Württembergisches Allgäu. Bereitsmit zwölf Jahren gewann er 1977 den ersten Preis beimBundeswettbewerb Jugend musiziert. Von 1978 bis 1984war er Mitglied im Landesjugendorchester Baden-Württemberg und im Bundesjugendorchester.Von 1984 bis 1989 folgten die Studienjahre an derMusikhochschule Hannover bei Hans Deinzer. 1985wurde er Stipendiat der Studienstiftung des deutschenVolkes und 1986 Mitglied des Jugendorchesters derEuropäischen Gemeinschaft. 1987 erhielt er sein Diplomals Musikerzieher und 1989 gewann er den Preis desDeutschen Musikwettbewerbs in Bonn.Bereits 1988 wurde <strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> ersterSoloklarinettist der Münchner Philharmoniker, mit denener unter dem damaligen Chefdirigenten SergiuCelibidache 1995 das <strong>Klarinette</strong>nkonzert vonW. A. Mozart aufführte. Im Frühjahr 2002 ging er mitdem Orchester, jetzt unter der Leitung des Celibidache-Nachfolgers James Levine, mit dem <strong>Klarinette</strong>nkonzertvon Aron Copland auf Tournee. <strong>Spangenberg</strong>s souveräneVirtuosität und Klangkultur riefen im In- und Auslandgroße Begeisterung und Bewunderung hervor.Neben seinen Soloauftritten und Rundfunkaufnahmenwidmet sich <strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> mit großemEngagement der Kammermusik. So musiziert er u. a. imTrio mit dem Pianisten Stephan Kiefer und dem CellistenJens-Peter Maintz.In den vergangenen Jahren trat <strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong>immer häufiger auch als Dirigent auf. Mit dem OrchesterM 18 verbindet ihn eine sehr enge Zusammenarbeit. Beiden Tourneen dirigiert er nicht nur, sondern spielt auchSolokonzerte.Seit 2004 hat <strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> eine Professur an derHochschule für Musik Weimar.<strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> war ab dem vierzehnten Lebensjahr biszum Abitur Schülerin von Prof. Hugo Steurer inMünchen und in England. Bereits während dieser Zeitgewann sie erste Preise im Wettbewerb Mozart für dieJugend in Augsburg sowie im Wettbewerb desPianohauses Lang in München. Außerdem war siePreisträgerin im Bundeswettbewerb Jugend musiziert.1985 begann sie ihr Studium an der MusikhochschuleMünchen bei Prof. Klaus Schilde, das sie mitAuszeichnung und einer zweijährigen Meisterklasseabschloss. Als Stipendiatin der Studienstiftung desDeutschen Volkes setzte sie ihre Ausbildung bei75


Prof. Leonard Hokanson an der Indiana University inBloomington fort. Im Fach Liedgestaltung ergänzte sieihre Studien bei Prof. Helmut Deutsch und Prof. DietrichFischer-Dieskau in Berlin. Sie nahm des Weiteren anmehreren Meisterkursen von Brigitte Fassbaender undGyorgy Sebok teil.<strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> ist Preisträgerin der MünchenerKonzertgesellschaft, der Yehudi-Menuhin-FörderungLive Music Now sowie der Stiftung Villa Musica.Mit besonderem Engagement widmet sie sich derKammermusik: 1994 gewann sie den 1. Preis im internationalenKammermusik-Wettbewerb Carlo Soliva undden 1. Preis im renommierten internationalenWettbewerb Vittorio Gui in Florenz. Darauf folgten CD-Einspielungen, Fernsehaufnahmen und Rundfunkmitschnittebeim BR, HR, RAI, Radio Suisse Romande, inMexico und Chile. Sie unternahm mehrere großeGastspielreisen durch Europa, Südamerika und Japanund spielte in traditionsreichen Häusern wie demLeipziger Gewandhaus, dem Concertgebouw Amsterdamoder im Louvre in Paris.Nach einem neunjährigen Lehrauftrag an der MünchenerHochschule für Musik und Theater folgte im Oktober2003 die Berufung als Professorin für <strong>Klavier</strong>-Kammermusik und Liedgestaltung an die Hochschule fürMusik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.Zusätzlich hat sie seit 1999 einen Lehrauftrag für<strong>Klavier</strong>-Kammermusik an der Hochschule für Musik inKarlsruhe. Seit 2006 ist sie Dozentin der Stiftung VillaMusica und konzertierte dort sowohl mit den ProfessorenUlf Rodenhäuser und <strong>Martin</strong> Ostertag als auch mit denStudenten.<strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> musiziert regelmäßig in verschiedenenKammermusik-Ensembles, so zum Beispiel mit Solistendes Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunksund der Münchner Philharmoniker . Sie gründete zuletzt2008 mit der Geigerin Susanne Stoodt, dem BratscherRoland Glassl und dem Cellisten Michael Sanderling dasVivendi <strong>Klavier</strong>quartett.Im gleichen Jahr wurde sie mit <strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong> unddem Cellisten Prof. Ulf Tischbirek in das Leitungsgremiumder Kammermusikkurse berufen, die vom DeutschenMusikrat organisiert werden. Schon im ersten Jahr konntensich Studenten ihrer Klasse für Förderpreise beimHochschul-Wettbewerb qualifizieren.Im Mai 2011 gab sie in Madrid einen Kurs für Pianisten,war Jurymitglied im Bundeswettbewerb Jugend musiziertund Leiterin des deutschen Kammermusikkurses. Diefünfzig Teilnehmer werden sowohl von ihr als auch vonden Mitgliedern des Fauré-<strong>Klavier</strong>quartetts und von<strong>Martin</strong> <strong>Spangenberg</strong>, dem Bratscher Volker Jacobsen unddem Fagottisten Henrik Rabien betreut.Der Cellist Michael Sanderling berief sie in die Jury desvon ihm gegründeten Internationalen Kammermusikwettbewerbsder Commerzbank. Dieser Jury gehörenauch die Geigerin Julia Fischer, der Pianist ChristianZacharias und der Bratschist Hartmut Rhode an.Ihre Kammermusikpartner in diesem Jahr sind u.a. derGeiger Christian Altenburger, Roland Glassl, MichaelSanderling, der Kontrabassist Christoph Schmidt, <strong>Martin</strong><strong>Spangenberg</strong> und Lara Ruiz Ferreres, Professorin für<strong>Klarinette</strong> an der Frankfurter Musikhochschule. 2011 ist<strong>Angelika</strong> <strong>Merkle</strong> erstmals Gast beim RheingauMusikfestival.76


Zum Programm:Im Heft des Jahres 2009 habe ich auf Seite 33 ausführlichüber die beiden Strömungen im kammermusikalischenSchaffen von Robert Schumann (1810 1856) berichtet.Er schrieb in den Jahren von 1842 bis 1853 zurErneuerung der `klassischen´ KammermusikgattungenStreichquartette, je ein <strong>Klavier</strong>quartett und -quintett, drei<strong>Klavier</strong>trios sowie Phantasiestücken für <strong>Klavier</strong>trio undzwei Violinsonaten. Diesen in der klassischen Traditionstehenden Werken stellte er, sowohl hinsichtlich derBesetzung als auch der formalen Konzeption, eine „alternativeKammermusik gegenüber, wobei er das imklavieristischen Bereich, in der sogenanntenDavidbündlerperiode, entwickelte Phantasie- oderCharakterstück auf die Kammermusik übertrug.“(*1)Er beabsichtigte, sowohl für die Hausmusik als auch fürhalböffentliche Soiréen eine Kammermusik zu schaffen,in der er der Reihe nach alle Instrumente verwendenwollte. Darüberhinaus hoffte er, mit unüblichenBesetzungen das Interesse an neuen Klangkombinationenzu wecken. Hierzu gehören die Fantasiestücke für<strong>Klarinette</strong> und <strong>Klavier</strong> op.73, die „durch wechselseitigemotivische Anklänge poetisch miteinander verknüpftund auch äußerlich durch die Vorschrift pausenloserÜbergänge zu einer Einheit verbunden sind.“(*2) Es folgtenAdagio und Allegro für Horn und <strong>Klavier</strong>, die DreiRomanzen op. 94 ( im Original für Oboe und <strong>Klavier</strong> ), dieFünf Stücke im Volkston für Cello und <strong>Klavier</strong>, op. 102,im Jahr 1853 schließlich die Mä(h)rchenerzälungen für<strong>Klarinette</strong>, Viola und <strong>Klavier</strong> op. 132. Mit all diesenMiniaturen schenkte uns Schumann durch Originalitätund seine prägnante musikalische Sprache höchst kunstvolleund charakteristische Musikstücke, die schon imersten Takt individuelle Stimmungsbilder zaubern.Robert Schumann. Lithographie von Josef Kriehuber, 1839.Zur komplizierten Entstehungsgeschichte desScaramouche möchte ich Darius Milhaud (1892 - 1974)aus seiner Autobiographie berichten lassen. In mehrerenBriefen des Jahres 1923 wurde er von seinem Freund EricSatie bedrängt wurde, für die Pariser Ballettsaison 1924zu schreiben.Darius Milhaud: „Die Pariser Saison von 1924, während77


Darius Milhaudder Diaghilevs Truppe mit Massine konkurrierte, war vomchoreographischen Standpunkt aus ganz besonders brillant.Massine hatte das Ballet Russe verlassen, um sichselbständig zu machen, und der Comte de Beaumonthatte ihm, wie ein adliger Mäzen der Renaissance, dieMittel zur Verfügung gestellt, um mit seiner eigenenTanzgruppe, die von ihm in Auftrag gegebenen Werkeaufzuführen. Ich willigte ein, ein Libretto über ein altesThema der Commedia del Arte, Insalata von AlbertFlament, zu vertonen. Es handelte sich um eine Mischungvon Polichinelle-Farcen und Liebesintriguen, die voneifersüchtigen Wächtern verhindert werden. Kurzum, einhochkompliziertes Durcheinander, durch eine Reihe vonVerkleidungen und Mystifikationen unglaublich verwickelt.Ich ließ mich durch die altitalienische Musikinspirieren, die Massine mir zur Verfügung stellte, undbenutzte dazu etliche der Serenadenthemen, die ich vonSardinien mitgebracht hatte. Ich behielt den Titel Saladebei und machte daraus ein Ballett mit Gesang.“(*3)Milhaud schrieb Salade zwischen dem 5. und 20 Februar1924 für Massine, und Le Train Bleu, eine Operette ohneWorte, zwischen dem 15. Februar und dem 5. März fürDiaghilev. Nie hätte der exzentrische Diaghilev geduldet,daß ein Komponist noch für jemand anderen schrieb.Aber er war in großer Zeitnot und „benötigte eilends einWerk für das Debüt des jungen englischen TänzersAnton Dolin, und er wußte, daß ich schnell arbeitete.“1926 benötigte Milhaud dringend ein neues Werk fürAmerika: „Ich machte mir den Spaß, zwölf Auszüge vonSalade aneinanderzureihen und Bilder und Charaktereder Commedia del Arte zu wählen, die sich alle dafüreigneten, an einem Karneval teilzunehmen. Ich gruppiertesie zusammen und nannte das Ganze Carnavald`Aix.“Über zehn Jahre später griff er Teile von Salade/Carnevald`Aix noch einmal auf, um sie in die Suite für zwei<strong>Klavier</strong>e, Scaramouche, zu integrieren.In den dreißiger Jahren gibt uns Darius Milhaud einenweiteren Hinweis zur Entstehungsgeschichte desScaramouche: „Henriette Pascar inszenierte ( Anm. in derComédie Française) reizende Stücke für Kinder, die von78


2, 4 und 8-Taktigkeit befreit hat. Schließlich ist derTaktstrich ja keine Angelegenheit der Form bzw.Architektur mehr, sondern bei Musik mit mehr als einemInstrument ein unerläßliches Verständigungsmittel.“Alban Berg hat selber nie auf den Gebrauch vonTaktstrichen verzichtet. Er wollte sie „aus praktischenGründen beim Zusammenspiel in der Kammermusik odergar bei dirigierten Werken!!“ nicht missen.Nach dem kräftezehrenden Jahrzehnt 1892-1902, in demClaude Debussy (1862 - 1918) an dem lyrischen DramaPelléas et Mélisande nach Maurice Maeterlinck arbeiteteund es zur Uraufführung brachte, soll seine schöpferischeKraft nachgelassen haben. Aber bereits 1903 begann ermit der Komposition von La Mer. Auch war es wohl nichtnur eine schöpferische Pause, sondern privateTurbulenzen haben ihn sehr in Anspruch genommen.Seit 1901 unterrichtete er Raoul Bardac und lernte dessenMutter, Emma Bardac, kennen. Schon Gabriel Fauré warfür sie entbrannt, widmete ihr La Bonne Chanson undwollte sie angeblich sogar heiraten. Emma Bardac, verheiratetmit einem Bankier, war reich und finanziell vonihrem Mann unabhängig. Sie war schön, gebildet undsoll in Gesellschaft öfters als Sängerin aufgetreten sein.Als Debussy seine Frau Lily wegen Madame Bardac verlassenwollte, versuchte Lily, sich mit einer Pistole dasLeben zu nehmen. Debussy brachte sie ins Krankenhaus,aber als er erfuhr, daß sie überleben werde, kehrte er zuMadame Bardac zurück. Die Öffentlichkeit und vieleFreunde verurteilten sein Verhalten. Debussy flüchtete indie Arbeit. Er schrieb weiter an La Mer, an L`Isle joyeuse,korrigierte die Probedrucke von Fêtes galantes undClaude Debussyschloss eine vierhändige <strong>Klavier</strong>bearbeitung seinesStreichquartetts ab.1903 nahm er den Kompositionsauftrag der kapriziösenAmerikanerin Mrs. Eliza Hall an, die Saxophon spielte.Debussy war an dem „wässrigen Instrument“ nicht sonderlichinteressiert, begann aber eine Rhapsodie zuschreiben, die zunächst unvollendet blieb. Roger Ducasseschloss die Arbeit 1919 nach einer unvollendeten Skizzeab und so konnte die Amerikanerin das Werk acht Jahrespäter in Empfang nehmen. Im Werkverzeichnis erscheintdie Komposition als Rhapsodie pour saxophone et piano.81


Auch die Première Rhapsodie pour clarinette et piano(1909/10) sowie das Petite Pièce pour clarinette et piano(1910) werten die Biographen als `Parerga´, als Anhänge,Beiwerke.Heinrich Strobel schreibt über das Werk, das wir hörenwerden: „Für den Concours der Bläser am Conservatoireschreibt er eine <strong>Klarinette</strong>nrhapsodie – eine unpersönlicheGelegenheitsarbeit, an der er merkwürdigerweisemit großer Liebe hängt – und eine petite pièce. DieRhapsodie für <strong>Klarinette</strong> wird für <strong>Klavier</strong>begleitung entworfenund später instrumentiert. Sie erscheint im Druckals Première Rhapsodie.“(*6)Auch über das Leben von Francis Poulenc (1899 – 1963)habe ich in einem Heft (2008, S.53) ausführlicherberichtet. Der sehr sympathische Mann findet heute alsKomponist eine stetig wachsende Anerkennung, undman sieht in ihm heute den populärsten Komponisten derGroupe des Six. Die anderen waren: Jean Cocteau,Georges Auric, Darius Milhaud, Arthur Honegger undGermaine Tailleferre.Ich möchte mich hier kurz fassen und Jens Rostock ausdem MGG zitieren, der über ihn schrieb: „Unabhängigvon Trends, Moden oder Schulen näherte sich Poulencmit jedem weiteren Werk der von Cocteau seinerzeit in Lecoq et arlequin verkündeten Forderung an, eine authentische`musique française de France` zu schaffen, allzeitin der Lage, die Kluft zwischen avantgardistischemAnspruch und nationalistischer Selbstvergewisserung zuüberwinden und der Forderung nachzukommen, sich mitmöglichst unprätentiöser Alltagskunst `unter die Leute´zu mischen und `auf die Straße´ zu begeben.“(*7)Francis Poulenc äußerte bescheidener und bekannte:„Mein `Kanon´, das ist der Instinkt. Ich habe keinePrinzipien und ich bin stolz darauf. Gott sei Dank, habeich kein `System´ zu schreiben, ich meine damit bestimmteKunstgriffe. Die Inspiration ist etwas soMysteriöses, daß es besser wäre, sie nicht erklären zuwollen.“ Am Ende seines Lebens brachte er seineBewunderung für Emmanuel Chabrier in einerBiographie zum Ausdruck. Chabrier war nebenMussorgski und Verdi sein erklärtes Vorbild. Poulencnahm, wie schon Saint-Saëns und Debussy vor ihm,einen Kammermusikzyklus von klavierbegleitetenSonaten für Soloinstrumente in Angriff. So entstanden inden Jahren von 1956/57 bis 1963 eine Sarabande fürGitarre und, mit <strong>Klavier</strong>, ein Stück für Flöte, eine Elegiefür Horn, die <strong>Klarinette</strong>nsonate aus dem Jahr 1962, diewir hören werden, und zuletzt eine Sonate für Oboe.*1 MGG Arnfried Edler: Robert Schumann Personenteil Bd 15,Bärenreiter/Metzler 2006*2 Hans Renner in Reclams Kammermusikführer:Kleinere Werke von Robert Schumann*3 Darius Milhaud: Noten ohne Musik – Eine Autobiographie,Prestel Verlag München 1962*4 Paul Collaer: Darius Milhaud, N.V.De Niederlandsche Boekhandel, Antwerpen 1947*5 Volker Scherliess: Alban Berg rororo-Monographien 1994*6 Heinrich Strobel: Claude Debussy , Atlantis-Verlag,Zürich 1940*7 MGG Jens Rostock: Francis Poulenc, Personenteil Bd. 13, B82

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!