Starke Kids - AWO
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Die Kinderlobby OWL<br />
Einleitung – Noch ein<br />
Praxishandbuch<br />
Praxishandbücher gibt es viele. Ganz im Sinne<br />
von „aus der Praxis für die Praxis“ können sie<br />
zu den unterschiedlichsten Bereichen Informationen,<br />
Erkenntnisgewinne aus der praktischen<br />
Erprobung und Beispiele zum Nachmachen<br />
geben. Was kann also von diesem Praxishandbuch<br />
erwartet werden?<br />
In dem dreijährigen Modellprojekt „<strong>Starke</strong><br />
<strong>Kids</strong>…“ 1, gefördert durch die Stiftung „Aktion<br />
Mensch“, haben wir uns zum Ziel gesetzt,<br />
neue Wege zur Stärkung von Mädchen und<br />
Jungen mit Migrationshintergrund durch den<br />
Aufbau eines interdisziplinären Netzwerkes<br />
unter Einbeziehung des freiwilligen Engagements<br />
zu gehen.<br />
Wir haben in zwei Stadtteilen mit erhöhter Armuts-<br />
und Einwanderungsrate das Konzept<br />
entwickeln und erproben können. Ergebnis<br />
dieses Vorhabens ist das nun vorliegende<br />
Praxishandbuch.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse<br />
Dieses Handbuch will Möglichkeiten und Wege<br />
aufzeigen, Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund<br />
zu stärken, indem ihre Mütter<br />
Unterstützung, Beteiligung und Informationen<br />
erhalten. Der dafür gefundene und im Projektzeitraum<br />
erprobte Ansatz entspricht dem Konzept<br />
der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Er hat zum Ziel,<br />
Mütter mit Migrationshintergrund und einer<br />
1 Als einprägsamer Titel für das Modellprojekt wurde der<br />
Name „<strong>Starke</strong> <strong>Kids</strong>“ in Anlehnung an das Ziel, Kinder zu<br />
stärken, ausgewählt. Der Antragstitel lautet: „Kinder mit<br />
Migrationshintergrund stärken! - Schaffung interdisziplinärer<br />
Netzwerke unter Einbeziehung des freiwilligen Engagements<br />
zur Stärkung von Kindern mit Migrationshintergrund<br />
für Bielefeld und Gütersloh“.<br />
8<br />
geringen schulischen Bildungsbiografie zu befähigen,<br />
sich Informationen zu organisieren,<br />
sich auszutauschen, Neues zu erproben und<br />
die unterschiedlichen systemischen Strukturen<br />
von Bildung, Gesundheitswesen, Freizeitangeboten<br />
etc. kennenzulernen sowie sich darin<br />
sicher im Umgang zu fühlen.<br />
Immer noch ist es in vielen Einrichtungen der<br />
Kinder- und Jugendhilfe, der Kindertagesstätten<br />
und Schulen alltäglich, dass Mütter und<br />
Väter mit Migrationshintergrund oftmals nicht<br />
angesprochen, erreicht und für eine aktive<br />
Mitwirkung im Interesse ihrer Töchter und<br />
Söhne gewonnen werden können. Auch hier<br />
zeigen wir eine Herangehensweise auf, die<br />
mehr Eltern, vor allem Mütter erreichen und für<br />
aktives Mitmachen und Beteiligen gewinnen<br />
kann.<br />
Frauen und Männer, die sich in ihrer Freizeit<br />
freiwillig für Kinder engagieren wollen, sind vor<br />
allem auch hilfreich für gelungene interkulturelle<br />
Erfahrungen der Mädchen und Jungen sowie<br />
ihrer Familien, und damit ein aktiver Beitrag<br />
für Integration und Inklusion. Daher bietet<br />
es sich an, bürgerschaftlich engagierte Menschen<br />
in die Angebote der Einrichtungen und<br />
Schulen einzubeziehen. Die im Projektzeitraum<br />
gewonnenen Erkenntnisse sind im Sinne<br />
von „Best-practice-Beispielen“, bei denen<br />
Fachkräfte sich Anregungen holen können,<br />
dokumentiert. Das Handbuch soll dabei helfen,<br />
etwas hinter die Kulissen des freiwilligen Engagements<br />
zu schauen und somit die Planung<br />
und den Umgang mit Freiwilligen zu erleichtern.<br />
Netzwerkarbeit ist nach wie vor der Begriff, um<br />
den sich im professionellen Sozialalltag alles<br />
dreht. Um Kinder zu stärken, ist eine gelungene<br />
Netzwerkarbeit ein Muss. Da aber nicht zu<br />
jeder Problemstellung ein neues Netzwerk gegründet<br />
werden kann, beschreiben wir den<br />
Prozess der Implementierung der Projektidee<br />
in die beiden Stadtteilnetzwerke Bielefeld/<br />
Moenkamp und Gütersloh/Blankenhagen. Wir