Verträglichkeitsbetrachtung NATURA 2000 - Deutscher ...
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Raumordnungsunterlagen ÖKOKART<br />
3.Start- und Landebahn München<br />
durchgeführt, deren Ergebnisse ausführlich im Anhang, Kap. 8.1, dokumentiert<br />
sind. Danach ergibt sich folgendes:<br />
Fluglärm, Überflüge - Es ist bekannt und vielfach dokumentiert, dass<br />
Flugzeuge - Flächenflugzeuge, insbesondere aber auch Hubschrauber -<br />
bei niedrigem Überflug und plötzlichem, überraschendem Auftauchen<br />
bei Wirbeltieren Störungen bis hin zu Panikreaktionen hervorrufen können.<br />
Es ist weiterhin bekannt, dass kleinere Flugzeuge durch die Ähnlichkeit<br />
ihrer Silhouette mit Greifvögeln Fluchtverhalten auslösen können.<br />
Beide Momente sind beim Flugverkehr im Nahbereich großer Verkehrsflughäfen<br />
jedoch nicht relevant, da der Flug auf festen Bahnen, regelmäßig<br />
und in signifikantem Umfang erfolgt, so dass Gewöhnungseffekte,<br />
wie sie insbesondere für die Avifauna vielfach beschrieben sind,<br />
in hohem Maße zum Tragen kommen können. Beim Gros der Flugzeuge<br />
handelt es sich außerdem um große Verkehrsmaschinen, bei denen keinerlei<br />
Ähnlichkeit mit flugaktiven Fressfeinden besteht.<br />
Es ist weiterhin bekannt, dass Lärm Lautäußerungen bzw. Geräusche,<br />
die für Tiere von hoher Bedeutung sind (vor allem Reviergesänge von<br />
Vögeln), maskieren und dadurch die Raumnutzung der betreffenden Arten<br />
negativ beeinflussen kann. Für eine relevante Überdeckung muss<br />
der Lärm jedoch die entsprechenden Frequenzen treffen, den nötigen<br />
Schalldruck entwickeln und diesen jeweils über längere Zeiträume kontinuierlich<br />
beibehalten ("Dauerlärm"). Während im hier gegebenen Fall<br />
des Planvorhabens die ersten beiden Faktoren zumindest bereichsweise<br />
- artabhängig - durchaus gegeben sein können, ist die dritte Voraussetzung<br />
nicht erfüllt. Sowohl zwischen den einzelnen Flugereignissen an<br />
sich als auch in der Summe sind beim Flugverkehr im Nahbereich des<br />
Flughafen München signifikante Lärmpausen vorhanden bzw. solche<br />
werden auch künftig verbleiben.<br />
Die obigen Befunde stehen nicht nur in Einklang mit den mittlerweile<br />
zahlreichen Beobachtungen zu teils hochwertigen Vogel- bzw. Wirbeltierbeständen<br />
auf bzw. im engen Umfeld verschiedener Flughäfen, sondern<br />
auch konkret mit Vorkommen und Verteilung bedeutsamer Vogelbrut-<br />
und -rastbiotope auf und im engeren Umfeld des Flughafen München.<br />
Mit Bezug auf die Darstellungen im Anhang, Kap. 8.1, ist insgesamt davon<br />
auszugehen, dass Negativwirkungen auf die Fauna durch Fluglärm<br />
und optische Stimuli in der gegebenen wie auch in der zu prognostizierenden<br />
Situation, soweit überhaupt, allenfalls ein äußerst geringes Level<br />
erreichen. Der Wirkfaktor "Fluglärm/optische Stimuli durch Über-/Vorbeiflüge"<br />
wird daher hier nicht weiter betrachtet.<br />
<strong>Verträglichkeitsbetrachtung</strong> <strong>NATURA</strong> <strong>2000</strong>, Stand 11.07. 2006 21