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Wohnbau barrierefrei Studie Teil 2 Bautechnische Analyse und ...

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643. <strong>Analyse</strong> baurechtlicherVorschriftenDrittens ist es im Wohnbereich selbst aufgr<strong>und</strong> der von Person zu Personsehr unterschiedlichen Anforderungen <strong>und</strong> individuellen Wohnbedürfnissensinnvoll, als Mindestkriterien die der <strong>barrierefrei</strong>en Anpassbarkeit anzusetzen.Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Wohnbedürfnisseunterschiedlicher Bewohnerinnen bzw. Bewohner, ohne dabei auf baulicheBarrieren zu stoßen, die unter großem organisatorischem <strong>und</strong> finanziellemAufwand beseitigt werden müssten.Tabelle 11 zeigt Kriterien, die im Rahmen der Gesprächsr<strong>und</strong>e von Seitender <strong>Teil</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Teil</strong>nehmer als aus ihrer Sicht für ein <strong>barrierefrei</strong>esWohnen relevant genannt wurden.Menschen mitmotorischenBeeinträchtigungen••Türlichten ausreichend groß••Bewegungs-/Wendeflächenausreichend groß••Badezimmer mit ausreichendemBewegungsraum••Dusche oder Badewanne(Präferenz individuellverschieden) mit Haltegriffen,integrierbarem Sitzplatz, Lifteretc.••Platz zum Abstellen vonHilfsmitteln (z.B. Elektrorollstuhl)Menschen mit sensorischen BeeinträchtigungenMenschen mit visuellenBeeinträchtigungen••Bewegungs- <strong>und</strong> Durchgangsräumeausreichend groß(ermöglicht hindernisfreie Wegetrotz Möblierung etc.)••keine Einzelstufen <strong>und</strong> Schwellen(Stolpergefahr)••privater, der Wohnung zugeordneterFreibereich (Terrasse oderGarten) um sich stressfrei (ohneunerwartete Hindernisse) imFreien aufhalten zu könnenMenschen mit auditivenBeeinträchtigungen••Wohnräume hell <strong>und</strong> natürlichbelichtet••Wohnräume gut überblickbar <strong>und</strong>weitläufig••Klingeln <strong>und</strong> Gegensprechanlagen(Lichtsignalanlage in derWohnung, Kamera bei derHauseingangstür, visuelles Signalbeim Öffnen)••große, gut nutzbare Türspione inder WohnungstürTabelle 11 - Kriterien der Barrierefreiheit in individuell genutzten Bereichen von <strong>Wohnbau</strong>ten aus Sicht derNutzerinnen <strong>und</strong> NutzerInsgesamt zeigt sich, dass aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichsten (kommunikativen,organisatorischen, baulichen etc.) Barrieren, mit denen Menschenmit Behinderungen in ihrem Alltag permanent konfrontiert sind <strong>und</strong> dieihnen teilweise enormen physischen <strong>und</strong> psychischen Stress bereiten, dieFunktion der eigenen Wohnung als Rückzugsort ohne Barrieren für diesePersonengruppen unabhängig von der Art der Behinderung von besondershoher Relevanz ist.Abschließend ist an dieser Stelle zu bemerken, dass Barrierefreiheit nichtnur dann relevant ist, wenn es um die eigene Wohnung von Menschen mitBehinderungen geht. Eine möglichst flächendeckende Zugänglichkeit allerWohnungen hat insofern einen beträchtlichen gesellschaftlich inklusivenWert, als sie für Menschen mit Behinderungen auch das Besuchen vonFre<strong>und</strong>innen/Fre<strong>und</strong>en etc. ermöglicht.

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