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und umgesetzt, mit dem der Tester ein Höchstmaß an<br />

Flexibilität und eine Steigerung heutiger Produktionsgeschwindigkeiten<br />

erreicht. Unser Spinntester macht es<br />

erstmals möglich, auf einem hohen technologischen<br />

Niveau einzelne Prozessparameter gezielt zu isolieren<br />

und zu untersuchen. Auf diese Weise lassen sich einzelne<br />

Komponenten systematisch weiterentwickeln. Die Anforderungen,<br />

auf denen die Konzeptfindung basiert, sind<br />

unter anderem die Einstellung des Streckwerkwinkels<br />

von 30 bis 90 Grad, eine Liefergeschwindigkeit über 40<br />

Meter pro Minute, eine Spindeldrehzahl über 30.000<br />

Umdrehungen pro Minute und acht einzeln angetriebene<br />

Spinnstellen.<br />

Dafür wurden Lösungen erarbeitet, womit sich die<br />

Fadenführer, die Balloneinengungsringe und die Ringbank<br />

unabhängig voneinander in vertikaler Richtung<br />

nach vorgegebenen Mustern bewegen lassen. Zudem<br />

verfügt der Tester zusätzlich über eine bewegliche Spindelbank,<br />

um mit stehenden Fadenleitelementen und<br />

einer bewegten Spindelbank zu arbeiten. Für jedes der<br />

genannten Elemente war ein Hubantrieb notwendig.<br />

Insgesamt benötigte man 16 Einzelantriebe: vier Antriebe<br />

für die Unterwalzen im Streckwerk mit Zahnriemen, drei<br />

Hubantriebe für die Fadenleitelemente mit Zahnriemen,<br />

einen Hubantrieb für die Spindelbank mittels Kugelgewindespindel<br />

sowie acht Antriebe für die Spindeln mittels<br />

Flachriemen.<br />

Welche Antriebs- und Steuerungstechnik setzen Sie auf<br />

dem Ringspinntester ein?<br />

Thomas Gries: Die Auslegung der einzelnen Antriebe<br />

erfolgte über die Defi nition der zu leistenden Bewegungsabläufe.<br />

Alle Antriebe wurden getrennt regelbar gewählt.<br />

Für die Ansteuerung der Antriebe wird das PC-basierte<br />

Motion Control-System Simotion P eingesetzt. Der Spinntester<br />

charakterisiert sich vor allem durch unterschiedliche<br />

Spinngeometrien und verschiedene Geschwindigkeiten.<br />

Zudem muss er einen einfachen und schnellen Umbau<br />

ermöglichen und gleichzeitig für spätere Auf- beziehungsweise<br />

Umrüstungen offen sein. Dies wird durch die modulare<br />

Bauweise gewährleistet. Insgesamt besteht der<br />

Tester aus Antriebs- und Textilmodulen. Die Textilmo dule<br />

sind über einfach zu lösende Schnittstellen mit den Antriebsmodulen<br />

verbunden, so dass sie für die unterschiedlichen<br />

Varianten des Ringspinnens schnell umgerüstet<br />

werden können. Dafür werden Umrichter vom Typ Sinamics<br />

S mit Drive-Cliq-Schnittstelle eingesetzt. Alle über<br />

Drive-Cliq angeschlossenen Module enthalten ein elektronisches<br />

Typenschild, durch das die technischen Daten<br />

automatisch in die Regelungsgruppe geladen werden. Die<br />

Antriebsmodule brauchen bei der Umrüstung nicht ausgetauscht<br />

zu werden. Der modulare Aufbau des Testers<br />

und die eingesetzten Einzelantriebe ermöglichen somit<br />

höchste Flexibilität hinsichtlich der Produkte, der eingesetzten<br />

Maschinenteile und der Prozessführung.<br />

Was haben die Kunden von diesem Projekt?<br />

Thomas Gries: Die besondere Anforderung war, eine<br />

möglichst schnelle und einfache Umsetzung der gewonnenen<br />

Kenntnisse in den Serienmaschinenbau zu erreichen<br />

und dabei die Integration von möglichst vielen Serienteilen<br />

zu gewährleisten. Dies reduziert zum einen die anfallenden<br />

Material- und Fertigungskosten und sichert zum<br />

anderen die Vergleichbarkeit von Forschungsergebnissen<br />

mit den Produkten aus Spinnereien.<br />

» Durch die Integration der modernen<br />

Antriebs- und Steuertechnologien<br />

lassen sich die heutigen und<br />

zukünftigen Grenzbereiche des<br />

Ringspinnens neu defi nieren «<br />

Professor Thomas Gries<br />

Herr Professor Gries, wie beurteilen Sie die Partnerschaft<br />

mit Siemens?<br />

Thomas Gries:: Das ITA arbeitet bereits viele Jahre mit<br />

Siemens als Partner zusammen. Die Ziele hinsichtlich<br />

der Antriebs- und Steuerungstechnik konnten nur durch<br />

die intensive Zusammenarbeit bei der Auslegung und<br />

Projektierung des Ringspinntesters erreicht werden.<br />

Durch die Integration der modernen Antriebs- und Steuertechnologien<br />

lassen sich die heutigen und zukünftigen<br />

Grenzbereiche des Ringspinnens neu defi nieren. Die im<br />

Vorfeld festgelegten Anforderungen bezüglich hoher<br />

Flexibilität und Qualität des Prozesses konnten damit<br />

ohne Einschränkungen umgesetzt werden.<br />

Herr Professor Gries, wir danken Ihnen für das Gespräch. p<br />

info<br />

kontakt<br />

www.siemens.de/simotion<br />

nehme.moufarrej@siemens.com<br />

<strong>spectrum</strong> <strong>TEXTILE</strong> | 2007 5

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