Freie Formen im Trockenbau - Sprit.org
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Gerade bei den dargestellten Techniken der<br />
Fertigung bauseits zeigen sich die Vorteile, die<br />
dem <strong>Trockenbau</strong> generell eine Sonderstellung<br />
einräumen und auch bei der Ausführung freier<br />
<strong>Formen</strong> erhalten bleiben: Eingriffe in die<br />
Planung sind bis zu einem sehr späten Zeitpunkt<br />
in der Bauführung möglich. Diese Flexibilität<br />
erweist sich vor allem dann als äußerst<br />
wertvoll, wenn Toleranzen anderer am Bau<br />
tätiger Gewerke ausgeglichen werden müssen<br />
oder technische Notwendigkeiten wie geänderte<br />
Leitungsführungen, zusätzliche Auslässe<br />
oder Einbauten erst vor Ort erkennbar sind.<br />
Die Anpassungsfähigkeit des <strong>Trockenbau</strong>s<br />
bleibt bis zum Schluss erhalten.<br />
FLIESSENDER ÜBERGANG VOM<br />
INNENAUSBAU ZUM MÖBELBAU<br />
Die „klassische“ Trennung von Innenausbau<br />
und Einrichtungsbau hat sich in den letzten<br />
Jahren <strong>im</strong>mer mehr aufgelöst. Wurde der<br />
<strong>Trockenbau</strong> in früheren Zeiten mehr oder<br />
minder auf den Bereich der (nicht tragenden)<br />
Innenwände und der abgehängten Decken<br />
reduziert, hat er sich in beeindruckendem<br />
Maß als vielfältiger Akteur <strong>im</strong> Einrichtungsbau<br />
in den Vordergrund gespielt. Geschäftslokale,<br />
Büros und die Gastronomie spielen<br />
mit Lichtszenarien und fließenden Raumabfolgen.<br />
Der Übergang von Innenausbau und<br />
Möbelbau ist nicht mehr ablesbar. Im Zusammenspiel<br />
mit einer ausgeklügelten Beleuchtungsplanung<br />
schaffen freie <strong>Formen</strong> unterschiedlichste<br />
Lichtszenarien und unverwechselbare<br />
Erlebniswelten. So werden <strong>im</strong>mer häufiger<br />
Bestandteile gesamter Einrichtungs- und<br />
Möblierungskonzepte mit <strong>Trockenbau</strong>elementen<br />
umgesetzt. Bars, Regalsysteme und<br />
nicht zuletzt Wellness-Anlagen sind ohne<br />
2 2011 TROCKENBAU Journal<br />
Unterstützung des flexiblen <strong>Trockenbau</strong>s<br />
nicht mehr denkbar.<br />
Gerade bei den freien <strong>Formen</strong> ist dabei<br />
unbedingtes Augenmerk auf die Qualität der<br />
Spachtelung zu legen. Der Lichtverlauf an<br />
gebogenen oder gewölbten Wänden und<br />
Decken und die unterschiedlichen Blickwinkel<br />
des Betrachters verzeihen keine Unebenheiten.<br />
Die vier Qualitätsstufen des Merkblatts<br />
Nr. 2 „Verspachteln von Gipsplatten –<br />
GESCHÄFTSLOKAL.<br />
Übergang Wand/Decke<br />
AKTUELL<br />
Oberflächengüten“ des (deutschen) Bundesverbands<br />
der Gipsindustrie e.V. schaffen hier<br />
klare V<strong>org</strong>aben: bereits in der Ausschreibung<br />
können unter Angabe der Klassen Q1 bis Q4<br />
definierte Anforderungen v<strong>org</strong>egeben werden.<br />
So stellt die Stufe Q1 lediglich die technisch<br />
notwendige Ausführung ohne optische<br />
Anforderung dar. Die Stufe Q2 entspricht<br />
der normgerechten Standardverspachtelung<br />
(gemäß Verarbeitung von Gipsplatten nach<br />
ÖNORM B 3415 bzw. DIN 18181), die<br />
Oberfläche muss dabei der ÖNORM DIN<br />
18202 „Toleranzen <strong>im</strong> Hochbau“ genügen.<br />
Die darüber hinausgehenden Stufen können<br />
vereinfacht als nachfolgend vollflächiges Feinspachteln<br />
(Stufe Q3) bzw. als vollflächige<br />
Beschichtung, die je nach Art des verwendeten<br />
Materials geglättet oder geschliffen werden<br />
muss (Q4) beschrieben werden. Die<br />
rechtzeitige Festlegung <strong>im</strong> Zuge der Angebotseinholung<br />
und Vergabe erspart Überraschungen<br />
<strong>im</strong> finanziellen und optischen Endergebnis.<br />
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