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Roßkastanie & Mi<br />
Kahle Bäume im Sommer<br />
Die Roßkastanien-Miniermotte und ihr zer<br />
Die Roßkastanie ist in vielen Teilen Europas ein beliebter Zierbaum. In den letzten elf Jahren<br />
hat sich über Mazedonien ein Kleinschmetterling in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas<br />
ausgebreitet, der Roßkastanien befällt. Die Larven des Falters minieren in den Blättern der<br />
Roßkastanien. Als Folge verbräunen die Blätter bei starkem Befall bereits im Frühsommer und<br />
werden vorzeitig abgeworfen.<br />
E<br />
Erschreckend sehen Sie ja schon aus, die mächtigen<br />
Kastanienbäume, die schon im Sommer ihr verbräuntes<br />
Laub verlieren. Schuld daran ist eine kleine Motte,<br />
deren Larven sich durch die Blätter fressen.<br />
Die Miniermotte (Cameraria ohridella) ist ein Kleinschmetterling,<br />
der sich seit Anfang der 90er Jahre<br />
von Asien ausgehend über den Südosten Europas bis<br />
mittlerweile Dänemark und England verbreitet hat.<br />
Erstmals nachgewiesen wurde das Schadinsekt<br />
1984/85 am Ohrider See in Mazedonien und als neue<br />
Art Cameraria ohridella beschrieben.<br />
Die Miniermotte legt ihre Eier auf die Blätter der<br />
weißblühenden Rosskastanie. Nach etwa 2 - 3 Wochen<br />
schlüpfen winzige Larven, bohren sich in das<br />
Blattgewebe und beginnen dort ihr Zerstörungswerk<br />
indem sie Gänge (Minen) in das Blattgewebe fressen.<br />
Nach einer kurzen Pause als Puppen, schlüpfen die ca.<br />
5mm großen Falter wieder aus und der nächste Zyklus<br />
beginnt. Je nach Witterung entstehen 3 - 4 Mottengenerationen<br />
im Jahr. Die Gefräßigkeit der Larven führt<br />
zum Austrocknen der Kastanienblätter, die schon im<br />
Sommer verbräunen und abgeworfen werden. Ver-<br />
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stärkt wird das Schadbild oft durch den Befall mit<br />
dem Blattbräunepilz (Guignardia aesculi). Als Folge<br />
fi ndet man schon im Spätsommer kahle Kastanien,<br />
was besonders in Baumalleen und Biergärten erschreckend<br />
auffällt.<br />
Rasche Verbreitung in Deutschland<br />
1992/93 wurde die Roßkastanien-Miniermotte erstmals<br />
in Süddeutschland nachgewiesen werden.<br />
1998 wurde sie aus Bonn und Bochum gemeldet. Weite<br />
Teile des östlichen Niedersachsens hat C. ohridella<br />
im Jahr 2000 besiedelt. Zu diesem Zeitpunkt, war sie<br />
(in relativ geringen Dichten) in Bremen, Hamburg<br />
und Hannover vertreten. Erste Nachweise für Schleswig-Holstein<br />
brachte der Herbst 2000, wo sie u.a. an<br />
einem Standort bei Kiel nachgewiesen werde konnte.<br />
Bereits 1998 hatte sie den ganzen bayerischen Raum<br />
besiedelt. In München wurde sie schon eher, nämlich<br />
1994 heimisch.<br />
Beispiel: Unschwer zu erkennen ist das, wenn man nach<br />
München auf der Strecke von Putzbrunn nach Perlach<br />
fährt; dort befi ndet sich eine halbseitige Kastanienallee,<br />
die ab ca. Mitte Juni bereits braune Blätter aufweist.