Antony Gormley - Kunsthaus Bregenz
Antony Gormley - Kunsthaus Bregenz
Antony Gormley - Kunsthaus Bregenz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KUB 09.03 Presseinformation <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
<strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
12. Juli bis 4. Oktober 2009<br />
Eröffnung: Samstag, 11. Juli 2009, 20 Uhr<br />
In seiner Auseinandersetzung mit dem Schauplatz des menschlichen<br />
Körpers zählt <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong> zu den einflussreichsten zeitgenössischen<br />
Bildhauern Großbritanniens. In der bevorstehenden Ausstellung im KUB<br />
werden vier bedeutende Serien aus <strong>Gormley</strong>s Gesamtwerk<br />
zusammengeführt: die Werkreihe Expansions, Allotment, Critical Mass und<br />
Clearing. In den Kontext der Architektur Peter Zumthors eingebettet,<br />
repräsentieren die Werke die schmale Gratwanderung der menschlichen<br />
Psyche zwischen einer Selbstvergewisserung als Individuum und der<br />
Kontextualisierung durch den architektonischen Umraum.<br />
Mit seiner radikalen Erforschung des Körpers als Ort der Erinnerung und<br />
der Transformation betreibt <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong> seit nunmehr 25 Jahren die<br />
Neubelebung des Menschenbildes in der Skulptur - unter Einsatz des<br />
eigenen Körpers als Thema, Werkzeug und Arbeitsmaterial. Seit 1990 gilt<br />
sein erweitertes Interesse am Zustand des Menschseins der Erforschung<br />
des kollektiven Körpers und der Beziehung zwischen dem Selbst und dem<br />
Anderen in groß angelegten Installationen wie Allotment und Critical Mass,<br />
die beide in diesem Sommer im KUB präsentiert werden. An die Stelle von<br />
Masse und definiertem Volumen tritt in <strong>Gormley</strong>s aktuellen Werken<br />
zunehmend die Auseinandersetzung mit Energiesystemen, - feldern und -<br />
vektoren. Dies wird in dem dynamischen Werk Clearing deutlich, das -<br />
zwischen Wände, Decke und Fußboden des Ausstellungsraumes gespannt<br />
- die zweite Etage des KUB ausfüllen wird.<br />
<strong>Gormley</strong>s Werke wurden bereits umfassend in Ausstellungen gewürdigt,<br />
unter anderem mit Einzelausstellungen in Großbritannien an<br />
Ausstellungsorten wie zum Beispiel der Whitechapel Gallery, der Tate und<br />
der Hayward Gallery, sowie in internationalen Museen wie dem Louisiana<br />
Museum in Humlebaek, der Corcoran Gallery of Art in Washington DC und<br />
dem Kölnischen Kunstverein in Deutschland. Blind Light, eine bedeutende<br />
Einzelausstellung seines Werkes wurde im Jahr 2007 in der Hayward<br />
Gallery in London gezeigt. Er war in wichtigen Gruppenausstellungen wie<br />
Karl-Tizian-Platz<br />
Postfach 371<br />
A-6901 <strong>Bregenz</strong><br />
Telefon<br />
(+43-55 74) 4 85 94-0<br />
Fax<br />
(+43-55 74) 4 85 94-408<br />
E-Mail<br />
kub@kunsthaus-bregenz.at<br />
Web<br />
www.kunsthaus-bregenz.at
2/5<br />
KUB 09.03 Presseinformation <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
der Biennale in Venedig und Documenta 8 in Kassel vertreten. Angel of the<br />
North und das neuere Quantum Cloud on the Thames in Greenwich,<br />
London, zählen zu den berühmtesten Beispielen zeitgenössischer<br />
britischer Skulptur. Im Jahr 1994 wurde <strong>Gormley</strong> mit dem Turner Prize<br />
geehrt; des weiteren erhielt er den South Bank Prize for Visual Art im Jahr<br />
1999 und den Bernhard Heiliger Award for Sculpture 2007.<br />
KUB Arena:<br />
Body (Gusseisen, 1991/93, 6 t.), Fruit (Gusseisen, 1991/93, 1,25 t.)<br />
<strong>Gormley</strong>s Werkreihe Expansions begann mit einer Obsession, die Haut neu<br />
zu definieren, die Frage zu erforschen, wo Dinge oder Ereignisse ihren<br />
Anfang und ihr Ende haben. Wiederholt man die Haut, werden alle Formen<br />
zu einer Ei-Form, und ein Gleichgewicht zwischen Stasis und Potential ist<br />
gegeben. In den Expansions-Werken kommt dieser Prozess am Körper in<br />
dynamischer Bewegung zur Anwendung – am Körper in aktiver<br />
Eigenbewegung oder dem Körper in passiver Position, der einer von außen<br />
einwirkenden Bewegung unterworfen ist. Body und Fruit sind von der<br />
Abgussform eines Körpers in der Startposition eines Schwimmers vor dem<br />
Sprung ins Becken hergeleitet. Um <strong>Gormley</strong> zu zitieren:<br />
„Ich entdeckte, dass es möglich ist, eine Form unter Verwendung eines<br />
konstanten Maßstabes zu vergrößern - mittels runder Holzstäbe, die von<br />
Knotenpunkten an den Extremitäten des Körpers aus strahlenförmig<br />
wegführen. An ihren äußeren Enden wurden die Hölzer verbunden, um eine<br />
durchgängige Oberfläche zu erzeugen, wobei die Füße, Hände,<br />
Hinterbacken und der Kopf die Fokuspunkte einer Reihe von ineinander<br />
übergehenden, gewölbten Formen bilden.“<br />
1. Obergeschoss:<br />
Allotment II (1996, Stahlbeton, 300 lebensgroße, von den Körpermaßen<br />
von Bewohnern der Stadt Malmö im Alter von 1,5 bis 80 Jahren abgeleitete<br />
Elemente)<br />
Die Körpermaße von 300 Einwohnern der Stadt Malmö in Schweden<br />
wurden zur Herstellung von 300 fünf Zentimeter dicken, rechteckigen<br />
Körperbehältnissen mit integrierten rechteckigen Behältnissen für den<br />
Kopf sowie Öffnungen an Mund, Ohren, Anus und Genitalien<br />
herangezogen. Die „Räume“ aus Allotment repräsentieren den minimalen<br />
Umraum, der erforderlich ist, um ein bestimmtes lebendes Individuum zu<br />
umschließen, wobei der zweite Körper (der architektonische) an die Stelle<br />
des ersten tritt. Es handelt sich um vertikal aufgestellte Meditationszellen<br />
für die abwesenden Körper einer real existierenden Gemeinschaft. Mit<br />
seinen auf ein Raster-Wegesystem positionierten einzelnen Teilen evoziert
3/5<br />
KUB 09.03 Presseinformation <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
das zusammengesetzte Werk eine urbane Landschaft. Einige Elemente<br />
sind dicht zusammen gruppiert, andere in größeren Abständen zueinander<br />
aufgestellt. Nachdem der Betrachter das Werk anfänglich als Ganzes<br />
wahrgenommen hat, kann er sich dann seinen eigenen Weg durch die<br />
Komposition bahnen und sich mit einzelnen Teilen individuell<br />
auseinandersetzen.<br />
2. Obergeschoss:<br />
Clearing V (2009, Aluminiumstange)<br />
Clearing besteht aus annähernd zwölf Kilometern unbearbeiteter<br />
Aluminiumstange, die in Bögen vom Fußboden zur Decke und von Wand<br />
zur Wand gespannt ist, sodass eine dreidimensionale Zeichnung im Raum<br />
entsteht. Die Installation, die als Vektorfeld fungiert, motiviert den<br />
Betrachter, sich durch die Struktur hindurch zu bewegen, und indem das<br />
geschieht, wird die Dominanz eines einzigen unverrückbaren Blickwinkels<br />
gebrochen und stattdessen eine fortwährende perspektivische<br />
Neuorientierung erforderlich: „Ich beabsichtigte, die festen Koordinaten<br />
eines Raumes zu zerstören und ein Raum-Zeit-Kontinuum zu erschaffen<br />
(eine endlose Linie), das sowohl ein Ding wie auch eine Zeichnung<br />
darstellte“, erklärt <strong>Gormley</strong>.<br />
3. Obergeschoss:<br />
Critical Mass (1995, Gusseisen)<br />
Critical Mass setzt sich aus je 5 Abgüssen von 12 Positionen zusammen:<br />
flach am Boden, Kauern, Fötalstellung, Hocken, Sitzen, Knien, Stehen,<br />
Trauern und einer abschließenden Instabilität – der Aufstieg des Menschen<br />
als Abfolge durch die komplexe Syntax des Körpers. Die Körperformen<br />
wurden von der Außenseite der Gipsabdrücke abgenommen, und alle<br />
Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche der Form sind in der fertigen Arbeit<br />
sichtbar, ebenso wie auch die Zeichen loser Stücke in der Sandgussform,<br />
die dazwischen liegenden Gratlinien und die Formen der Metallguss-<br />
Speiser in die Oberfläche integriert sind und somit ihren industriellen<br />
Ursprung bezeugen. Das Werk ist ein Anti-Monument in Erinnerung an die<br />
Opfer des zwanzigsten Jahrhunderts. Darüber hinaus verweist es auf die<br />
Funktionslosigkeit des Mediums Skulptur. Critical Mass entstand als<br />
direkte Reaktion auf ein altes Straßenbahndepot in Wien, die Remise. Doch<br />
auch unabhängig von diesem bestimmten Gebäude aktiviert und<br />
destabilisiert das Werk auch weiterhin die architektonischen<br />
Gegebenheiten, in denen es präsentiert wird.
4/5<br />
KUB 09.03 Presseinformation <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
Partner und Sponsoren<br />
Das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Bregenz</strong> bedankt sich bei seinen Partnern für die großzügige<br />
finanzielle Unterstützung und das damit verbundene kulturelle Engagement.<br />
Presenting<br />
Sponsor<br />
Haussponsor<br />
des <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Bregenz</strong><br />
Kulturträger<br />
Hypo Landesbank<br />
Vorarlberg<br />
Sponsor der<br />
KUB Arena<br />
Kulturhäuser Betriebs-<br />
Gesellschaft mbH<br />
Mit freundlicher<br />
Unterstützung von<br />
Gesellschaft der<br />
Freunde des<br />
<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Bregenz</strong>
KUB 09.03 Presseinformation <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Bregenz</strong><br />
Ausstellungsort/Veranstalter<br />
<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Bregenz</strong><br />
Karl-Tizian-Platz<br />
A-6900 <strong>Bregenz</strong><br />
Künstlerischer Berater<br />
Eckhard Schneider<br />
Kaufmännischer Direktor<br />
Artur Vonblon<br />
Kurator<br />
Rudolf Sagmeister<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Birgit Albers<br />
Tel (+43-55 74) 4 85 94-413<br />
Fax (+43-55 74) 4 85 94- 408<br />
b.albers@kunsthaus-bregenz.at<br />
Pressefotos per download:<br />
www.kunsthaus-bregenz.at<br />
Kunstvermittlung<br />
Winfried Nußbaummüller<br />
Tel (+43-55 74) 4 85 94-417<br />
Fax (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
w.nussbaummueller@<br />
kunsthaus-bregenz.at<br />
Publikationen<br />
Katrin Wiethege<br />
Tel.: (+43-55 74) 4 85 94-416<br />
Fax: (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
k.wiethege@kunsthaus-bregenz.at<br />
Editionen<br />
Caroline Schneider<br />
Tel.: (+43-55 74) 4 85 94-444<br />
Fax: (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
c.schneider@kunsthaus-bregenz.at<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr<br />
Donnerstag 10 – 21 Uhr<br />
12. Juli bis 23. August<br />
täglich 10 – 20 Uhr