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Quo Vadis, Indonesien - HU Berlin

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oder internationaler NGOs einen Mittler einzusetzen. Diesen NGOs wäre es eher möglich, die Kluftzwischen den einzelnen Gemeinden oder Gruppen und dem indonesischen Staat sowie den internationalenProjektanbietern zu überbrücken. Unerlässlich erscheint es aufgrund der Armut und schlechtenBildungssituation, dass zukünftige Carbon Trade Initiativen eine klare ‘pro-poor’-Komponente aufweisen.In einem ‘best case’-Szenario wird in einem Carbon Trade Projekt ein ‘empowerment’ derGemeinschaft und insbesondere eine Stärkung von Frauen ebenso Bestandteil sein wie die Förderungalternativer Einkommensquellen, beispielsweise durch eine nachhaltige Produktion von Waldproduktenwie Rattan oder Honig. Darüber hinaus ist auch eine finanzielle Kompensation in Kombination miteben genannten Punkten sinnvoll, um den Zugang zu Bildung und grundlegender Gesundheitsversorgungsowie zu wichtig erachteten Konsumgütern zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifftdie Landrechtsfrage. Von Projektseite und Mittler-NGOs muss eine Sensibilität gegenüber dieser Fragevorhanden sein und es muss vom Projekt selbst und den NGOs ein Umgang mit diesem Problemgefunden werden, da dies von staatlicher Seite nicht abzusehen ist.Über diese verschiedenen Aspekte darf nicht vergessen werden, dass grundsätzlich der Erhalt des Waldesfür die Gemeinschaften von existenzieller Bedeutung ist, da so eine grundlegende Selbstversorgungund die Ausübung traditioneller Lebensweisen gesichert werden kann (Gatzweiler 2003: 149,Haug 2007: 41, EIA/Telapak 2007).Aufgrund des Booms von Palmöl besteht eine akute Gefahr für ‘forest communities’ in Kalimantanund besonders in Papua, dass ihre traditionell genutzten Waldflächen in Palmölplantagen umgewandeltwerden, was eine Zerstörung des Waldes und der Möglichkeiten seiner Nutzung bedeutet (Down toEarth 2007). Vor diesem Hintergrund sind Carbon Trade Initiativen bei allen berechtigten Kritikpunktenund befürchteten Gefahren eine Chance für die masyarakat adat. Denn die indonesische Regierungund regionale Entscheidungsträger wie der Gouverneur von Papua, Barnabas Suebu, fördern dieseInitiativen und bei einer ‘pro-poor’ Ausrichtung und der Sensibilität für genannte Schwierigkeitenhaben beide Carbon Trade Ansätze das Potenzial, Wald und damit Lebensgrundlage und kulturelleHeimat zu erhalten.LiteraturAchwan, Rochman/Nugroho, Hari/Prayogo, Dody (2005) Overcoming Violent Conflict (Volume 1). Peace andDevelopment Analysis in West Kalimantan, Central Kalimantan and Madura. Jakarta, CPRU-UNDP, LabSosioand BAPPENAS.AIWN/AMAN/Rights & Democracy (2007) Portrait of the Indigenous Women of Asia. http://www.asianindi|genouswomen.org/index2.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=24&Itemid=29 (1.11.2008).Anshari, Gusti Z., Syarief Alqadrie, Tri Budiarto, Ngusmanto, Erdi Abidi, Siân McGrath, Zulkifli, HeruKomarudin, Afifudin (2005) Continued Marginalisation of Under Privileged Communities: Forest ManagementFollowing Decentralization in Sintang, West Kalimantan. Decentralisation Brief No. 5, January 2005,http://www.cifor.cgiar.org/publications/pdf_files/descbrief/DescBrief5.pdf (3.11.2008).Barr, Christopher/Resosudarmo, Ida Aju Pradnja/Dermawan, Ahmad/McCarty, John (2006) Decentralization ofForest Administration in Indonesia. Implications for Forest Sustainability, Economic Development and CommunityLivelihoods. Jakarta, CIFOR.Colchester, Marcus (1997) Salvaging Nature: Indigenous People and Protected Areas. In: Ghimire, KrishnaB./Pimbert, Michel P. (eds) Social Change and Conservation. Environmental Politics and Impacts ofNational Parks and Protected Areas. London, Earthscan, 97-130.Down to Earth (2007) Oil palm plantations? Carbon credits? Papua’s forests targeted. In: DTE Newsletter,http://home.snafu.de/watchin/DTE_Nov07.htm (2.11.2008).Down to Earth (2003) Women suffer worst impacts of mining – cases from Indonesia. In: Down to Earth No. 56,http://dte.gn.apc.org/56wom.htm (3.11.2008).13

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