Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Skelett 26%<br />
szintigraphie weist eine recht niedrige effektive Dosis<br />
von 0,7 mSv auf. Die bei Kindern relativ häufig durchgeführten<br />
Nierenuntersuchungen sind ebenfalls durch eine<br />
niedrige Strahlenexposition gekennzeichnet (0,5 mSv).<br />
Insgesamt betrug die mittlere effektive Dosis pro<br />
Untersuchung 2,7 mSv.<br />
Verglichen mit der Strahlenbelastung durch die Röntgendiagnostik<br />
(1,7 mSv pro Person im Jahr 2003) ist die Exposition<br />
durch die nuklearmedizinischen Diagnostik relativ<br />
gering. Unabhängig davon sind Maßnahmen zur Dosisreduktion<br />
möglich und notwendig, wie die Einführung<br />
diagnostischer Referenzwerte und die Verwendung neuer<br />
Radiopharmaka. So führt z. B. der Ersatz von Tl-201-<br />
Chlorid durch Tc-99m-MIBI zur Verringerung der Strahlenexposition<br />
bei der Myokardszintigraphie.<br />
3. Therapie mit ionisierender Strahlung<br />
In der Strahlentherapie muss angestrebt werden, dass der<br />
zu bestrahlende Tumor die therapeutisch erforderliche<br />
Strahlendosis erhält, um so krankes Gewebe zu zerstören<br />
bei gleichzeitig möglichst geringer Bestrahlung des umgebenden<br />
gesunden Gewebes. Dies erfordert eine enge<br />
Zusammenarbeit von Strahlentherapeuten und<br />
Medizinphysik-Experten. Ständige Qualitätssicherung<br />
und -kontrolle sind in der Strahlentherapie von zentraler<br />
Bedeutung.<br />
Die Fortschritte in der Strahlentherapie basieren auf Entwicklungen<br />
in der Diagnostik, der medizinischen Strahlenphysik,<br />
der Strahlenbiologie und der Informatik sowie<br />
deren interdisziplinären Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher<br />
und klinischer Ebene.<br />
Herz 14%<br />
- 41 -<br />
Die am häufigsten in der Strahlentherapie eingesetzte Anlage<br />
ist der Linearbeschleuniger, mit dem hochenergetische<br />
Photonen oder schnelle Elektronen erzeugt werden.<br />
In Deutschland werden jährlich etwa 220.000 Patienten<br />
mit ionisierender Strahlung behandelt. Ziel ist es, das Tumorgewebe<br />
unter größtmöglicher Schonung des umgebenden<br />
gesunden Gewebes zu zerstören. Dies wird zunehmend<br />
durch dreidimensionale, tumorkonforme Bestrahlung<br />
unter Einsatz dynamischer Multileaf-<br />
Kollimatoren und Kompensatoren erreicht. Diese Techniken<br />
ermöglichen auch eine intensitätsmodulierte Radiotherapie<br />
(IMRT) und eine stereotaktische Radiochirurgie.<br />
Röntgenstrahlen werden beim Eindringen in den Körper<br />
stärker abgeschwächt als z.B. die Photonenstrahlung eines<br />
in der Strahlentherapie heute üblichen Linearbeschleunigers,<br />
so dass mit Röntgenstrahlen eine ausreichende<br />
Dosis im tiefer liegenden Tumorgewebe nicht erreicht<br />
werden kann. Die Therapie mit Röntgenstrahlen<br />
wird daher fast nur noch zur Behandlung von Hauttumoren<br />
sowie von entzündlichen oder degenerativen Erkrankungen<br />
an Gelenken und am Bandapparat eingesetzt.<br />
4. Therapie mit offenen radioaktiven Stoffen<br />
In der Radionuklidtherapie wird die Möglichkeit genutzt,<br />
durch die Wahl geeigneter radioaktiver Arzneimittel direkt<br />
in bzw. an der Tumorzelle zu bestrahlen. Das bekannteste<br />
Beispiel ist das Radionuklid Jod-131, das sich<br />
größtenteils im Schilddrüsengewebe anreichert und dort<br />
mit seiner Strahlung Tumorzellen vernichtet. Jährlich<br />
werden in Deutschland etwa 60.000 derartige Behandlungen<br />
durchgeführt. Weitere wichtige Anwendungen sind<br />
die Radiosynoviorthese, d.h. die Behandlung spezieller<br />
Gelenkserkrankungen, sowie die palliative Behandlung<br />
Abbildung IV.2-1<br />
Prozentualer Anteil der nuklearmedizinischen Untersuchungen und ihr Anteil<br />
an der kollektiven effektiven Dosis in Deutschland (2003)<br />
Häufigkeit<br />
Lunge 6%<br />
Schilddrüse 38%<br />
Skelett 34%<br />
Sonstige 5%<br />
Entzündungsherde 1%<br />
Tumor 1%<br />
Gehirn 1%<br />
Niere 7% Magen-Darm-Trakt 1%<br />
Kollektive effektive Dosis<br />
Schilddrüse 10%<br />
Herz 37%<br />
Sonstige 8%<br />
Entzündungsherde 2%<br />
Tumor 3%<br />
Magen-Darm-Trakt 1%<br />
Gehirn 2%<br />
Niere 1%<br />
Lunge 3%