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Diakonie im Blick - Diakonie Stiftung Salem

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<strong>Diakonie</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />

Nachrichten aus der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Altenhilfe<br />

„Kunst <strong>im</strong> Garten –<br />

Gartenkunst“: Außergewöhnliches<br />

Projekt <strong>im</strong><br />

Haus Laurentius<br />

Seite 9<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong>:<br />

Freude über das neue<br />

Außengelände<br />

Seite 12<br />

Hilfen für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Diakonische Werkstätten<br />

auf der Zuliefermesse FMB<br />

in Bad Salzuflen<br />

Seite 17<br />

Schwesternschaft<br />

150 Jahre Kaiserswerther<br />

Generalkonferenz<br />

Seite 26<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> geht online: www.<br />

diakonie-stiftung-salem.de<br />

Seite 32<br />

1 / 2011


Editorial Inhalt<br />

Herzlich willkommen,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

be<strong>im</strong> Stöbern in unserer neuen Zeitschrift! Nehmen Sie uns, die <strong>Diakonie</strong><br />

in Minden, neu in den <strong>Blick</strong>. Ich freue mich, dass wir Ihnen heute erstmalig<br />

unser neues Magazin anbieten können.<br />

Vielleicht haben Sie uns schon vermisst? Vieles war<br />

vertraut, der „blickpunkt diakonie“, die „diakonie<br />

intern“ und die „SKM-Nachrichten“ - Veröffentlichungen<br />

des ehemaligen Diakonischen Werkes und<br />

der Diakonissenanstalt <strong>Salem</strong>-Köslin. Ein „Extrablatt“<br />

gab es außerdem für die Zeit des Zusammenwachsens<br />

der beiden Einrichtungen und nun folgt die<br />

neue Zeitschrift „<strong>Diakonie</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>“.<br />

Schauen Sie gern genau hin und stöbern Sie in der<br />

Vielfalt der Informationen. Bilder, Themen, Texte<br />

wollen Sie verleiten, Aufmerksamkeit zu schenken<br />

und neugierig zu machen auf die Menschen, die<br />

unser neues gemeinsames Werk stützen, die in ihm<br />

tätig sind, die für es beten, die dafür spenden. Einen<br />

<strong>Blick</strong> in die ganze Vielfalt ambulanter, teilstationärer<br />

und stationärer Angebote der Altenhilfe zu<br />

wagen, „Leuchtturmprojekte“ zu identifizieren, positive<br />

Entwicklungen in der Jugendhilfe zu verfolgen,<br />

sich über steigende Schülerzahlen <strong>im</strong> Evangelischen<br />

Fachseminar für Altenpflege mit zu freuen. Da wird<br />

gearbeitet, gelacht, geweint, gewonnen, die ganze<br />

Bandbreite menschlichen Lebens spiegelt sich<br />

in unseren Einrichtungen wider. Erfolgreich werden<br />

Arbeitsplätze auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt<br />

geschaffen für Menschen mit Behinderungen,<br />

Betriebspraktika absolviert, Hand in Hand wird eine<br />

Fachmesse gestaltet. Auch die Grundlage unserer<br />

<strong>Stiftung</strong>, unsere Schwesternschaft, findet sich selbstverständlich<br />

in unserem Heft wieder. Sie stärkt uns<br />

Jahreslosung 2012:<br />

geistlich den Rücken<br />

für so manches Tun.<br />

Eine kleine Auswahl<br />

vieler Themen, die<br />

uns täglich beschäftigen<br />

und die wir Ihnen<br />

nun regelmäßig übers<br />

Jahr verteilt anbieten<br />

möchten.<br />

Ein gutes Stück Weges<br />

sind die beiden vertrauten<br />

Werke SKM<br />

und DW miteinander gegangen in diesem Jahr und<br />

auch schon zuvor seit Sommer 2009. Beständig arbeiten<br />

wir daran, nun auch gegenseitiges Vertrauen<br />

zum Leitbild unseres Miteinanders auszuprägen. Ein<br />

weiteres Stück Weges liegt noch vor uns. Ich lade Sie<br />

ein, uns dabei zu begleiten, gern auch mit Kritik, Anregungen,<br />

Lob, Ihrem ehrenamtlichen Einsatz und<br />

Ihrer Spendenfreudigkeit.<br />

Seien Sie vom Vorstand in herzlicher Verbundenheit<br />

gegrüßt aus Ihrer <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> (in der<br />

sich auch das <strong>Diakonie</strong>werk <strong>im</strong> Evangelischen Kirchenkreis<br />

Minden und die „gemeinsame Tochter“,<br />

die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> gGmbH wieder finden)!<br />

Ihr Diakon Ulrich Strothmann<br />

Vorstandssprecher<br />

Jesus Christus spricht:<br />

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.<br />

(L) 2. Korinther 12,9<br />

Editorial<br />

Dialog<br />

Advent – ein neuer Anfang 2<br />

Altenhilfe<br />

Die Altenhilfe-Angebote der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> <strong>im</strong> Überblick 4<br />

Aller guten Dinge sind drei 4<br />

Neue Tagespflege in Lahde 5<br />

Jubiläum: Zehn Jahre Altenpflegehe<strong>im</strong><br />

Hille 6<br />

„Ideen werden Wirklichkeit“ 8<br />

„Kunst <strong>im</strong> Garten – Gartenkunst“<br />

Außergewöhnliches Projekt <strong>im</strong> Haus<br />

Laurentius 9<br />

Buch über Dementia Care Mapping aus<br />

Minden 10<br />

Duale Ausbildung in der Altenpflege:<br />

Neuerdings Studium schon während der<br />

Ausbildung möglich 11<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Die Kinder- und Jugendhilfe-Angebote der<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> <strong>im</strong> Überblick 12<br />

Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong>: Freude über das<br />

neue Außengelände 12<br />

Familienfreizeit in Ueckermünde 13<br />

Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

Die Angebote der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

für Menschen mit Behinderungen <strong>im</strong><br />

Überblick 15<br />

Qualifizierungsbausteine für den ersten<br />

Arbeitsmarkt 15<br />

Diakonische Werkstätten auf der<br />

Zuliefermesse FMB in Bad Salzuflen 17<br />

Freude über Spenden für Menschen mit<br />

Behinderungen 18<br />

Besuch von Bürgermeister Michael Buhre 18<br />

Viele schöne Erfolge für die Wichernschule 19<br />

Helfen und Spenden<br />

Rückblick und Ausblick: Spenden-Projekte 20<br />

Ehrenamt: Mit etwas Zeit viel Freude<br />

schenken 22<br />

Neuer Einführungskurs für „Grüne Damen<br />

und Herren“ 22<br />

Friedhofsgruppe bittet um ehrenamtliche<br />

Unterstützung 23<br />

Friedhofsgruppe gewinnt Ehrenamtspreis<br />

der Stadt Minden 23<br />

Schwesternschaft<br />

Ein voller Erfolg: das 143. Jahresfest 24<br />

Diakonissen-Jubiläum mit Vorstellung einer<br />

neuen Anwärterin 24<br />

Abschied 25<br />

150 Jahre Kaiserswerther Generalkonferenz 26<br />

Kultur<br />

Von „Wortspiel“ bis „SinnFlut“: Kulturelle<br />

Angebote 2011 27<br />

Personalien<br />

23 frisch examinierte Altenpflegerinnen<br />

und -pfleger 28<br />

Verabschiedungen in den Ruhestand 28<br />

Rund 180 neue Mitarbeitende 29<br />

15 Ehrungen mit dem Kronenkreuz in<br />

Gold 29<br />

Kurz notiert<br />

Pensionärsausflug zum Allwetterzoo in<br />

Münster 30<br />

Orientierungspraktikum in der Mindener<br />

<strong>Diakonie</strong> 30<br />

Neue Messestand-Gestaltung 31<br />

Haus Emmaus hat noch einen Koffer in<br />

Berlin 31<br />

Regionalkonferenz Stationäre Altenarbeit 31<br />

Jetzt neu: Logbuch Demenz 32<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> geht online:<br />

www.diakonie-stiftung-salem.de 32<br />

Immer wieder schön: Basar <strong>im</strong> Mutterhaus 33<br />

Unterstützung für den Vorstand 33<br />

Herausgeber: <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Fischerallee 3 a, 32423 Minden<br />

Postfach 3008, 32387 Minden<br />

Telefon: 0571 888 04 0<br />

Fax: 0571 888 04 112<br />

Mail: info@diakonie-stiftung-salem.de<br />

Web-Site: www.diakonie-stiftung-salem.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Der Vorstand der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Redaktion:<br />

Diakon Ulrich Strothmann<br />

Oberin Silke Korff<br />

Carola Mackenbrock<br />

Gestaltung: INDIGO! Werbeteam<br />

Druck: art + <strong>im</strong>age<br />

Titelfoto: Kinder freuen sich über die neue Rutsche<br />

auf dem Außengelände der Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong><br />

1


Kapitel<br />

Advent - ein neuer Anfang<br />

Neu anfangen können – das ist ein Traum vieler Menschen, nicht nur von<br />

Romantikern, sondern auch von knallharten Realisten. Mit den Politikern in<br />

Europa, die schwere Entscheidungen treffen müssen, möchte wohl zurzeit<br />

niemand tauschen. Weil sie gehetzt werden von den Spekulanten an der<br />

Börse, flüchten sie auf Sonntage, um sich zu beraten, weil dann wenigstens<br />

ein paar Stunden Ruhe herrscht.<br />

Als die Kanzlerin sagte, dass mit den notwendigen,<br />

unpopulären und einschneidenden Maßnahmen in<br />

unvorstellbaren Größenordnungen alle Verantwortlichen<br />

„Neuland“ beträten, war dies kaum Ausdruck<br />

von Neugier und Entdeckergeist. Vielmehr ließ sie<br />

damit eher Ratlosigkeit und Unsicherheit darüber erkennen,<br />

ob die gewählten Hebel die erhoffte Wirkung<br />

erzielen würden. Auch in seriösen Zeitungen finden<br />

sich in diesen Wochen des Öfteren Überschriften wie<br />

„Wahnsinn“, um die verfahrene Situation auf den Finanzmärkten<br />

zu beschreiben. Ein Schriftsteller zieht<br />

sogar Parallelen zur Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.<br />

Andere befürchten eine Währungsreform und kaufen<br />

Gold, Wohnungen oder Grundstücke. Vermutlich<br />

kommt es aber nicht so schl<strong>im</strong>m. Viel Spielraum jedoch<br />

bleibt den Politikern nicht mehr. Der Erfolg einer<br />

Wende zum Besseren hängt davon ab, ob und wie es<br />

den Regierungen gelingt, die Menge des Geldes, der<br />

kein realer Gegenwert entspricht (etwa 90 Prozent),<br />

zu reduzieren, die Finanzmärkte zu regulieren und<br />

auch die reicheren Bürger höher zu besteuern. Das<br />

wird der Preis für Frieden und Zivilisation sein.<br />

Verglichen mit diesen großen Problemen, deren Folgen<br />

in starkem Maß unsere Kinder und Enkel spüren<br />

werden, könnten unsere Alltagssorgen uns fast klein<br />

und nichtig erscheinen. Aber gefühlt ist es bei vielen<br />

von uns wohl umgekehrt. Die Gesundheit, das Auskommen<br />

mit Kollegen und Nachbarn oder manche<br />

fachliche Aufgabenstellungen können einem ganz heftig<br />

zusetzen, sodass man kaum über den Tellerrand zu<br />

schauen vermag. Viele Menschen, so sagt eine gerade<br />

veröffentlichte Studie und auch die eigene Erfahrung,<br />

sind belastet mit Sorgen und fühlen sich erschöpft,<br />

ja ausgebrannt. Die enorm zugenommene Arbeitsverdichtung<br />

und die in fast allen Bereichen bestehende<br />

Pflicht zur Qualitätssicherung und Dokumentation bewirken,<br />

dass weniger Zeit für die offene, interessierte,<br />

zeitvergessene Beziehung zwischen Menschen bleibt.<br />

Ob in der Schule, in der Pflege oder bei technischer<br />

Arbeit – es muss schnell gehen. Immer mehr soll geschafft<br />

werden und noch besser. Ähnlich wie be<strong>im</strong><br />

Geld leben wir über unsere Verhältnisse. Sehnsuchtsvoll<br />

sprechen manche von einer nötigen „Entschleunigung“<br />

oder der „Entdeckung der Langsamkeit“.<br />

Wir Christen feiern mit dem Advent den Beginn des<br />

Kirchenjahres. So gesehen ist mit dem 1. Advent in<br />

gewisser Weise bereits Neujahr gekommen. Aber<br />

was beginnt damit neu?<br />

Mache dich auf und werde licht; denn dein Licht<br />

kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über<br />

dir. Diese Worte des Propheten Jesaja (Kapitel 60,<br />

Vers 1) laden uns zu einer zweifachen Bewegung ein:<br />

1. Sammle deine Kraft für einen Aufbruch und werde<br />

hell – <strong>im</strong> Geist, in der Orientierung an sinnvollen<br />

Inhalten und in der Ausstrahlung auf andere. Verharre<br />

nicht in deinem vielleicht sogar verhältnismäßig<br />

bequemen Elend. Bemitleide dich nicht länger.<br />

Mache nicht andere für das verantwortlich, was dir<br />

missfällt. Raffe dich vielmehr auf!<br />

2. Öffne dich für das Helle, Freundliche, Lebendige,<br />

das Gott dir schenken möchte. Es kommt dir sogar<br />

entgegen. Aber du musst es wahrnehmen. Sei bereit,<br />

es zu erkennen. Öffne dich für Gottes Geschenk. Die<br />

Bibel nennt es Gnade, also eine Gabe, die umsonst<br />

ist. Aber ich kann die Gnade nur bekommen, wenn<br />

ich sie als wichtig für mich annehme. Das Großartige:<br />

Sie kann mein Leben in einem ganz anderen<br />

Licht erscheinen lassen, sozusagen von innen her.<br />

Ich merke, dass meine Worte dem wundervollen<br />

Gehe<strong>im</strong>nis des Weihnachtsgeschehens nur unzureichend<br />

gerecht werden. Gott kommt auf uns zu,<br />

interessiert sich für uns und spricht uns durch Jesus<br />

etwas zu, das alles positiv verändern kann. Eine Wende<br />

zum wahren Leben. Herrlichkeit. Demgegenüber<br />

können Worte nur blass wirken.<br />

Auch wenn ich selbst eher ein nüchterner Mensch<br />

bin, ahne ich aber, dass das Göttliche in Advent und<br />

Weihnachten – Gottes Allmacht verbindet sich mit<br />

unserer Ohnmacht – wahrhaft weltverändernd ist.<br />

Eher liegt es an unserer beschränkten Sichtweise, an<br />

unserer Engstirnigkeit und der Gebundenheit an materielle<br />

Güter, dass wir die Freiheit nicht begreifen,<br />

die uns Gott anbietet. In dem kleinen Baby ist Gott<br />

uns nah. Es bedeutet für mich: Gott kennt meine<br />

Schwäche und liebt mich gerade so. Gott sieht aber<br />

in mir auch den, der wachsen will und Verantwortung<br />

übernehmen kann. Vor allem sieht er Gaben<br />

in mir, die ich noch gar nicht kenne. Jesus vereint<br />

beides: die Schwäche und das Großartige, das Freisein<br />

von Materiellem und das Zugewandte zu Hilfsbedürftigen.<br />

Zarte Liebe und anstrengende Suche<br />

nach Wahrheit. Unbekümmertheit und Weisheit. In<br />

ihm lösen sich die Gegensätze auf. Oder anders gesagt:<br />

Er hält sie aus.<br />

Versuchen wir <strong>im</strong> neu zusammengehenden Werk<br />

der Mindener <strong>Diakonie</strong> auch so aufeinander zu zu<br />

gehen, als gingen wir auf etwas Interessantes, Helles,<br />

Neues zu. Die innere Offenheit und der Mut zum<br />

Aufbruch erscheinen mir dafür wichtig. Prüfen wir,<br />

ob das Neue, Unerwartete <strong>im</strong> neuen Jahr nicht eine<br />

Botschaft von Gott sein könnte, die mich segnet,<br />

verändert, erhellt, herausfordert – auch wenn sie<br />

gewiss auch Zumutungen enthält. Die Kunst ist zu<br />

erkennen, einerseits was Gott mir schenkt als neue<br />

Erkenntnis und als Zuspruch, sowie andererseits was<br />

er von mir als Anstrengung erwartet, damit anderen<br />

geholfen wird.<br />

Die Hoffnung, dass wir unsere Zukunft in unseren<br />

kleinen Welten wie auch in der einen großen gut<br />

gestalten können, habe ich nicht aus mir selbst als<br />

ein irgendwie opt<strong>im</strong>istisches Gefühl. Vielmehr habe<br />

ich wie jeder andere es auch nötig, die Hoffnung mir<br />

von Gott <strong>im</strong> Gebet und von Freunden und Kollegen<br />

<strong>im</strong>mer wieder neu zusprechen zu lassen. Die Hoffnung<br />

stirbt zuletzt, heißt ein Sprichwort. Für uns<br />

Christen stirbt sie gar nicht, weil Gott uns den neuen<br />

Anfang schenkt. Letztlich begegnet uns in der Geburt<br />

von Jesus schon die Auferstehung aus dem Tod,<br />

sonst droht Weihnachten nur haltlose Sent<strong>im</strong>entalität<br />

zu sein.<br />

So lassen Sie uns hoffnungsvoll aufbrechen zu einem<br />

neuen Anfang!<br />

Ihr Jürgen Tiemann<br />

Superintendent <strong>im</strong> Evangelischen Kirchenkreis Minden und<br />

Vorsitzender des Kuratoriums der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

2 3<br />

Dialog


Altenhilfe<br />

Die Altenhilfe-Angebote der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />

Die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> vereint seit Januar 2011<br />

das Diakonische Werk Minden und die Diakonissenanstalt<br />

<strong>Salem</strong>-Köslin·Minden. Sie engagiert sich in<br />

der Altenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe und bietet<br />

Hilfen für Menschen mit Behinderungen an.<br />

Im Bereich Altenhilfe unterhält die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> an verschiedenen Orten <strong>im</strong> Evangelischen<br />

Kirchenkreis Minden acht Altenpflegehe<strong>im</strong>e, drei<br />

<strong>Diakonie</strong>stationen, zwei Tagespflege-Einrichtungen,<br />

rund 330 Seniorenwohnungen sowie diverse Beratungsstellen.<br />

Allein in der Stadt Minden hält die<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> vier Einrichtungen der stationären<br />

Altenhilfe bereit: die Häuser Abendfrieden,<br />

Emmaus und Morgenglanz <strong>im</strong> <strong>Salem</strong>-Gelände zwischen<br />

Kuhlenstraße, Schwabenring und Stettiner<br />

Aller guten Dinge sind drei<br />

Die erste signifikante Veränderung für den Fachbereich Altenhilfe nach<br />

dem Zusammenschluss war die Einrichtung einer neuen <strong>Diakonie</strong>station in<br />

Hille Anfang Februar.<br />

Hintergrund dafür war und ist das Ziel der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>, mit ihren Angeboten flächendeckend<br />

<strong>im</strong> Evangelischen Kirchenkreis präsent zu<br />

sein, so dass sie auf möglichst kurzem Weg hilfe- und<br />

pflegebedürftige Menschen in diesem ganzen Gebiet<br />

unterstützen kann.<br />

Die früheren <strong>Diakonie</strong>stationen Nord und Süd des<br />

Diakonischen Werks und die ehemalige Häusliche<br />

Pflege der Diakonissenanstalt <strong>Salem</strong>-Köslin·Minden<br />

wuchsen zusammen und die Häusliche Pflege <strong>Salem</strong><br />

zog von ihrem bisherigen Standort in der Stettiner<br />

Straße in Minden um nach Hille. Nach diesem Umzug<br />

heißen die drei Standorte jetzt <strong>Diakonie</strong>station<br />

Minden, <strong>Diakonie</strong>station Petershagen und <strong>Diakonie</strong>station<br />

Hille. Die Standorte werden geleitet von Mario<br />

Colic (Minden), Ulrike Kastning (Peters hagen)<br />

und Karin Horstmann (Hille). Mit insgesamt rund<br />

100 Pflegekräften versorgen die drei <strong>Diakonie</strong>stationen<br />

gegenwärtig ungefähr 600 Patienten in und um<br />

Minden, Petershagen und Hille.<br />

Straße sowie das Albert Nisius Haus an der Gustav-<br />

Adolf-Straße in großer Nähe zur Innenstadt und<br />

zur Weser. Außerdem gibt es Altenpflegehe<strong>im</strong>e in<br />

Lahde (Haus Bethesda), Porta Westfalica-Nammen<br />

(Haus Laurentius), Hille (Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille) und<br />

Schlüsselburg (Menzestift). <strong>Diakonie</strong>stationen, von<br />

denen aus ambulante Pflege organisiert wird, bestehen<br />

in Minden, Hille und Petershagen, Tagespflege-<br />

Einrichtungen in Minden (Tagespflege <strong>Salem</strong> in der<br />

Kuhlenstraße) und in Lahde (Tagespflege Lahde in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft des Hauses Bethesda).<br />

Eine dritte Tagespflege entsteht <strong>im</strong> kommenden<br />

Jahr in Porta Westfalica-Barkhausen. Seniorenwohnungen<br />

bietet die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> in Minden,<br />

Petershagen, Porta Westfalica und Hille an.<br />

Diakon Ulrich Strothmann und Oberin Silke Korff nach der<br />

Einweihung der <strong>Diakonie</strong>station Hille Anfang Februar.<br />

Die <strong>Diakonie</strong>stationen pflegen und betreuen Menschen,<br />

die altersbedingt, durch eine Krankheit oder<br />

eine Behinderung vorübergehend oder auch dauerhaft<br />

auf Hilfe angewiesen sind. Trotz ihrer Pflegebedürftigkeit<br />

können die Patienten dank der ambulanten<br />

Versorgung in ihrer gewohnten Umgebung<br />

bleiben und weiterhin die eigenen vier Wände genießen.<br />

Zu den Leistungen gehören neben häuslicher<br />

Kranken- und Altenpflege auch Verhinderungs- und<br />

Kurzzeitpflege, Familienpflege, Palliativversorgung<br />

und Hausnotruf.<br />

Die <strong>Diakonie</strong>station Minden ist untergebracht in der<br />

Hermannstraße 21 in Minden, also am alten Standort<br />

der <strong>Diakonie</strong>station Süd. Die <strong>Diakonie</strong>station<br />

Petershagen arbeitet vom alten Standort der <strong>Diakonie</strong>station<br />

Nord aus (Mindener Straße 62 in Petershagen).<br />

Die neu eingerichtete <strong>Diakonie</strong>station Hille hat<br />

großzügige Räumlichkeiten <strong>im</strong> Gebäude der Familie<br />

Dammeyer am Imkerweg 10 a (32479 Hille) bezogen.<br />

Fast ein Jahr nach der Einweihung wird die <strong>Diakonie</strong>station<br />

Hille von den Menschen in Hille inzwischen<br />

gut angenommen. Manche Patienten in Hille,<br />

die früher von Minden aus mit versorgt wurden,<br />

werden jetzt von der <strong>Diakonie</strong>station Hille betreut<br />

und viele Patienten der früheren Häuslichen Pflege<br />

<strong>Salem</strong> hat die <strong>Diakonie</strong>station Minden übernommen.<br />

Durch die Umstrukturierung sind also nicht zuletzt<br />

auch viele Wege kürzer und dadurch wirtschaftlicher<br />

geworden.<br />

Schwester Sabine Pohlmann,<br />

Bereichsleiterin Ambulante Altenhilfe<br />

Neue Tagespflege in Lahde<br />

Mit dem Bau einer Tagespflege-Einrichtung in Lahde hat die <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> einen weiteren wichtigen Schritt unternommen, um künftig<br />

mit ihren Angeboten der Altenhilfe <strong>im</strong> ganzen Kirchenkreis Minden<br />

präsent zu sein.<br />

Eine Tagespflege in Minden gibt es bereits in der<br />

Kuhlenstraße 78. Die Tagespflege <strong>Salem</strong> wurde<br />

1997 gegründet. Sie wurde seinerzeit von der Diakonissenanstalt<br />

gebaut und war damals die erste<br />

Tagespflege-Einrichtung der Stadt.<br />

Immer wieder hatte es in letzter Zeit Anfragen gegeben,<br />

ob es ein solches Angebot nicht auch <strong>im</strong><br />

Raum Petershagen geben könnte. Im Juni 2011 ist<br />

aus diesem Wunsch Wirklichkeit geworden: In einem<br />

großzügig geschnittenen, hell und freundlich eingerichteten<br />

Gebäudekomplex ist auf 288 Quadratmetern<br />

Platz für 16 Tagespflege-Gäste entstanden. Das<br />

Gebäude befindet sich am Ackerweg 38 in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Haus Bethesda. Für Aktivitäten<br />

bei schönem Wetter draußen an der frischen<br />

Luft stehen mehrere Terrassen und rund 2.000 Quadratmeter<br />

Freifläche zur Verfügung.<br />

Montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr finden<br />

in der Tagespflege Lahde ältere, pflegebedürftige<br />

und demenziell veränderte Menschen fachgerechte<br />

und liebevolle Betreuung. Ein Fahrdienst holt<br />

die Gäste bei Bedarf morgens von zu Hause ab und<br />

bringt sie abends zurück. Pflegende Angehörige<br />

können in Ruhe arbeiten gehen, für wichtige Besorgungen<br />

das Haus verlassen oder neue Kraft schöpfen,<br />

indem sie tageweise eigenen Interessen nachge-<br />

hen. Die Gäste der Tagespflege werden unterdessen<br />

zuverlässig versorgt mit Frühstück, Mittagessen und<br />

einer Zwischenmahlzeit zum Kaffee. Täglich gibt<br />

es viele Anregungen und gute Unterhaltung durch<br />

Aktiv-Angebote wie die gemeinsame Zeitungsrunde,<br />

Gedächtnis- und Erinnerungstraining, Kochen und<br />

Backen, künstlerische und musikalische Aktionen,<br />

Bewegungs- und Gesellschaftsspiele, Seniorengymnastik,<br />

Spaziergänge und Ausflüge.<br />

Eine weitere Tagespflege-Einrichtung entsteht <strong>im</strong><br />

Laufe des kommenden Jahres in Porta Westfalica-<br />

Barkhausen. – Dann gilt ebenso wie für die <strong>Diakonie</strong>stationen<br />

auch für das Tagespflege-Angebot der<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>: Aller guten Dinge sind drei.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Schlüsselübergabe<br />

an der<br />

Tagespflege in<br />

Lahde.<br />

Altenhilfe<br />

4 5


Kapitel<br />

Jubiläum: Zehn Jahre Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille<br />

Zehn Jahre: Das ist eine lange Zeit. Ein Jubiläum: Das ist ein guter Grund<br />

nicht nur zum Feiern, sondern auch, um einmal inne zu halten und zu<br />

schauen, was sich in den vergangenen Jahren alles ereignet und entwickelt<br />

hat. – Lesen Sie hier, welche Erinnerungen und Gedanken der Leiterin<br />

des Altenpflegehe<strong>im</strong>s Hille, Christine Emmer-Funke, anlässlich des<br />

zehnjährigen Bestehens „ihres“ Hauses besonders wichtig sind.<br />

Jedes Jahr Anfang Oktober feiern wir mit unseren<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern ein Herbst- und<br />

Ernte-Dank-Fest; jedes Jahr in der Erinnerung, dass<br />

zu dieser Zeit das Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille auch eröffnet<br />

wurde.<br />

Das hatte es in Hille noch nicht gegeben: ein Altenhe<strong>im</strong>!<br />

Am 1. Oktober 2001 wurde die Einrichtung mit<br />

56 „He<strong>im</strong>plätzen“ mit einer großen Feier eröffnet.<br />

Auf unserer diesjährigen Feier zum zehnjährigen Bestehen<br />

erinnerte sich der damalige He<strong>im</strong>leiter, Herr<br />

Tiemann, an manch schlaflose Nacht, die er zugebracht<br />

hatte, um alles <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> zu behalten, was noch<br />

geschehen musste, damit die Eröffnung tatsächlich<br />

zum geplanten Termin stattfinden konnte. Es hat damals<br />

alles bestens geklappt….<br />

Das zeigten Frau Emmer-Funke (Einrichtungsleiterin)<br />

und Frau Lieberwirth (Pflegedienstleiterin) an Hand<br />

einer Dia-Show mit Bildern aus zehn Jahren den heu-<br />

tigen Bewohnerinnen und Bewohnern, ihren Angehörigen<br />

und geladenen Gästen. Die staunten nicht<br />

schlecht, als sie das heute so freundliche und schöne<br />

Haus als Baustelle sahen, die vielen Kisten, Kartons,<br />

die noch herumstanden, als bereits die ersten Bewohner<br />

eingezogen waren. Und die Freude der Gäste<br />

war groß, wenn sie auf einem Bild eine bekannte<br />

Person wiedererkannten be<strong>im</strong> Kartoffelschälen oder<br />

<strong>im</strong> Karnevalskostüm oder <strong>im</strong> Winter, eingemummelt<br />

in Decke, Mütze und Schal auf der verschneiten<br />

Hausterrasse.<br />

Die Mitarbeitenden der ersten Stunde - bis auf eine<br />

Kollegin arbeiten alle auch heute noch bei uns - erzählten<br />

dem Publikum, selbst staunend, von ihren<br />

Eindrücken der ersten Tage: „Der erste Arbeitstag<br />

begann mit einem tollen Frühstück für uns alle,<br />

so was hat es nie wieder gegeben“, „Keiner von<br />

uns kannte den anderen“. Herr Geldmeyer (heute<br />

Wohnbereichsleiter) erinnerte sich, dass er zu Arbeitsbeginn<br />

keine Eingangstür fand und – beinahe<br />

hoffnungslos - auf dem Gelände herumirrte. Frau<br />

Krems (heute „Büromanagerin“) suchte Bleistift und<br />

Papier, um endlich arbeiten zu können… So kamen<br />

etliche, heute sehr lustige Erinnerungen zum Vorschein,<br />

und viele Zuhörer staunten: „Das haben wir<br />

gar nicht gewusst, dass es so war!“<br />

Als heutige Einrichtungsleiterin konnte ich in meinem<br />

Rückblick von einer ganzen Reihe von Initiativen<br />

aus der Mitarbeiterschaft berichten, die das Haus<br />

als Altenpflegeeinrichtung bis heute haben lebendig<br />

werden lassen: Außerhalb ihres Arbeitspensums hat<br />

sich eine Gruppe von Mitarbeitenden zusammen<br />

gefunden, die unsere Gartenanlagen für Bewohner,<br />

die das Landleben gewöhnt sind, umgestaltet<br />

haben - da wurden Hochbeete aus eigener Hand<br />

gebaut und bepflanzt, Spalierobst herangezogen,<br />

ein junges Apfelbäumchen in die Erde gesetzt, Goldfische<br />

beschafft, und in diesem Jahr sorgten sie für<br />

frische Eier, indem sie vier Hühner und einen Hahn<br />

in unserem Garten aufnahmen.<br />

Andere Mitarbeitende treffen sich jedes Jahr wieder<br />

zu den Jahresfesten Ostern, Sommer, Weihnachten<br />

und basteln, auch mit Bewohnern, Geschenke für<br />

den Verkauf. Das Essen kommt auch nicht zu kurz,<br />

einmal <strong>im</strong> Monat backen, kochen, schnippeln zwei<br />

Mitarbeiterinnen zusammen mit Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern etwas Besonderes, für alle <strong>im</strong> Haus<br />

oder nur für die Gruppe selbst. Ebenso fehlt es nicht<br />

an Bewegung; eine Mitarbeiterin gründete <strong>im</strong> Betrieb<br />

eine Tanzgruppe mit anderen Kolleginnen, die<br />

seitdem auf jedem unserer Feste mit schön anzusehenden<br />

Tänzen zur Unterhaltung beitragen.<br />

Mit Dank empfinden wir Mitarbeitenden, dass wir in<br />

einem lichten, geräumigen, ebenerdigen Haus arbeiten,<br />

das mitten <strong>im</strong> Ort und doch am Feld liegt, von<br />

den Bürgern der Gemeinde Hille angenommen und<br />

bei ihnen beliebt ist, dass viele ehrenamtlich Tätige<br />

Für das leibliche Wohl auf der Feier sorgten „Fingerfood“-<br />

Köstlichkeiten aus der hauseigenen Küche.<br />

Einen Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre hielten<br />

auf der Jubiläumsfeier die jetzige Leiterin des Altenpflegehe<strong>im</strong>s<br />

Hille, Christine Emmer-Funke, und der frühere<br />

Leiter des Hauses, Horst-Dieter Tiemann.<br />

aus der Gemeinde mit ihren Fähigkeiten unsere Arbeit<br />

die ganzen Jahre über ergänzt und unterstützt<br />

haben, dass wir überwiegend alle Tage und Monate<br />

<strong>im</strong> Jahr voll belegt sind, auch obwohl wir vor drei<br />

Jahren einen weiteren Wohnbereich mit 14 Einzelz<strong>im</strong>mern<br />

eröffnet haben, und dabei <strong>im</strong>mer wieder<br />

bedauern, dass wir leider manch einen, der zu uns<br />

kommen möchte, nicht aufnehmen können.<br />

Unsere diesjährige „Geburtstagsfeier“ zum zehnten<br />

Mal war st<strong>im</strong>mungsvoll für Mitarbeitende, für Bewohnerinnen<br />

und Bewohner sowie Gäste und wurde<br />

untermalt von dem Akkordeonspiel von Herrn<br />

Schwenker (ehrenamtlicher Mitarbeiter) und mit<br />

Gesang. Mit einem Ernte-Dank-Gottesdienst, den<br />

Herr Pastor Brokfeld gestaltete, wurde die Feier abgeschlossen.<br />

Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen uns<br />

und hoffen, dass wir mindestens auch weitere zehn<br />

Jahre als Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille, vertrauensvoll für<br />

alte Menschen und deren Angehörige, wenn das Leben<br />

<strong>im</strong> eigenen Lebensumfeld zu beschwerlich wird,<br />

bestehen und ihnen ein Lebensort sein können, an<br />

dem Freude, Langsamkeit, Ruhe, Geselligkeit und<br />

Lebensträume sich für den einzelnen verwirklichen.<br />

Wir Mitarbeitenden tun unser Möglichstes dazu, obwohl<br />

der sozialpolitische Wind in dieser Zeit uns raue<br />

Rahmenbedingungen verschafft.<br />

Christine Emmer-Funke,<br />

Leiterin des Altenpflegehe<strong>im</strong>s Hille<br />

6 7<br />

Altenhilfe


Altenhilfe<br />

„Ideen werden Wirklichkeit“<br />

Gymnasiasten und Altenhe<strong>im</strong>bewohner entwickelten gemeinsam neue<br />

Raumgestaltung <strong>im</strong> Haus Emmaus.<br />

Groß war <strong>im</strong> November letzten Jahres die Freude <strong>im</strong><br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> Haus Emmaus und in einem Kunst-<br />

Differenzierungskurs des Gymnasiums Petershagen<br />

über eine Auszeichnung der E.ON Westfalen Weser<br />

AG für ein für das Jahr 2011 geplantes generationsübergreifendes<br />

Kooperationsprojekt. Die Idee: Alte<br />

Menschen aus dem Haus Emmaus wollten gemeinsam<br />

mit Schülerinnen und Schülern mehrere Räume<br />

<strong>im</strong> Untergeschoss auf künstlerische Weise neu<br />

gestalten.<br />

Unter dem Motto „Ideen werden Wirklichkeit - 100<br />

Förderpakete für Vereine in der Region!“ hatte E.ON<br />

Förderpreise für beispielhafte Formen bürgerschaftlichen<br />

Engagements ausgelobt. Ebenso wie rund<br />

140 Mitbewerber hatte sich auch das Haus Emmaus<br />

um eines der 100 zur Verfügung stehenden<br />

Förderpakete bemüht. Nach der Auswertung durch<br />

das Institut für Bürgerschaftliches Engagement in<br />

Berlin entschied die Jury aus Professor Dr. Sebastian<br />

Braun (Humboldt Universität Berlin), Thomas Böhme<br />

(Staatskanzlei Niedersachsen), Ulrike Sommer<br />

(Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und<br />

Sport des Landes Nordrhein-Westfalen) und Henning<br />

Probst (Vorstand E.ON Westfalen Weser AG) über die<br />

Preisvergabe. Das generationsübergreifende, künstlerisch-handwerkliche<br />

Projekt <strong>im</strong> Haus Emmaus und<br />

die Art und Weise, wie ehrenamtliche Kräfte in die<br />

Kooperation einbezogen werden sollten, überzeugte<br />

die Jury so sehr, dass sie das Vorhaben zu einem<br />

von neun „Leuchtturmprojekten“ innerhalb der 100<br />

als förderungswürdig erkannten Projekte erklärte. So<br />

kam es, dass <strong>im</strong> Haus Emmaus statt des angestrebten<br />

„normalen“ Förderpakets in Höhe von 500 Euro<br />

plötzlich sogar 5.000 Euro zur Verfügung standen.<br />

Denn Leuchtturmprojekte finanziert E.ON Westfalen<br />

Weser grundsätzlich komplett.<br />

Schülerinnen des Gymnasiums<br />

Petershagen<br />

be<strong>im</strong> Abendessen <strong>im</strong> neu<br />

gestalteten „Baumhaus“<br />

des Hauses Emmaus.<br />

Ein knappes Jahr später kann sich das Ergebnis <strong>im</strong><br />

Untergeschoss des Altenpflegehe<strong>im</strong>s sehr gut sehen<br />

lassen. Unterstützt von ihren Kunstlehrern Matthias<br />

Fabritz und Hans Luckfiel, von dem Mindener Künstler<br />

Peter Janzen und einer Gruppe ehrenamtlicher<br />

Kräfte entwickelten Alt und Jung gemeinsam neue<br />

Raumgestaltungen für den Frisiersalon und das so<br />

genannte „Baumhaus“, einen Begegnungsraum mit<br />

direktem Zugang zum Park. Ebenfalls neu gestaltet<br />

wurde der Flur.<br />

Im Baumhaus entstand eine illusionistische Wandmalerei<br />

über alle vier Wände, die den Innenraum<br />

gewissermaßen öffnet und mit dem Außenraum<br />

„Park“ verbindet. Der Gesamtflur erhielt durch eine<br />

neue Farbgebung in Grün und Blau eine frische Atmosphäre;<br />

außerdem ist hier eine Bildergalerie entstanden<br />

mit Impressionen aus der Projektarbeit. Im<br />

Flurbereich vor dem Frisiersalon entstand eine großformatige<br />

Wandmalerei mit Bergwiese und Ziege.<br />

Auf der Wand gegenüber hängt Albrecht Dürers<br />

bekanntes Hasen-Bildnis und schafft eine Verbindung<br />

zur Kunstgeschichte – war es doch <strong>im</strong> Grunde<br />

Dürer, der die Landschaftsmalerei für die Kunst<br />

entdeckt hat. Dem Frisiersalon geben die Farbe Rot<br />

und mehrere großformatige Fotos von Frisuren und<br />

Frisur-Details neue Akzente.<br />

Auf einer Abschlussfeier begutachteten Bewohnerinnen,<br />

Schülerinnen, Ehrenamtliche, Pflegekräfte,<br />

Eltern und Lehrer das beeindruckende Gesamtergebnis.<br />

Mit einem fröhlichen Abendessen <strong>im</strong> Baumhaus,<br />

umgeben von einer herrlichen – gemalten –<br />

Alpenlandschaft mit Dorfkirche, Blumenwiesen und<br />

Kühen, klang die Feier aus.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

„Kunst <strong>im</strong> Garten – Gartenkunst“:<br />

Außergewöhnliches Projekt <strong>im</strong> Haus Laurentius<br />

Ein groß angelegtes Projekt rund um das Thema „Kunst <strong>im</strong> Garten –<br />

Gartenkunst“ führte in diesem Jahr das Haus Laurentius in Nammen <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit seinem Sommerfest durch.<br />

Zur Vorbereitung des Sommerfests kamen zunächst<br />

Kinder aus dem Evangelischen Kindergarten und<br />

der Evangelischen Grundschule Nammen <strong>im</strong> Haus<br />

Laurentius für einen Holz-Workshop zusammen.<br />

Drei Vormittage lang fertigten sie gemeinsam mit<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern „Gartenkunst“, die<br />

am Tag des Sommerfests die Außenanlagen des Altenpflegehe<strong>im</strong>s<br />

verschönern sollte.<br />

Für den Workshop hatte ein Holzhändler kostenlos<br />

quadratische Holzplatten zur Verfügung gestellt.<br />

Be<strong>im</strong> Bemalen der Platten waren der Phantasie und<br />

Kreativität keine Grenzen gesetzt, so dass am Ende<br />

eine große Auswahl sehr unterschiedlicher Kunstwerke<br />

zusammen kam. Aus den vielen, vielen kleinen<br />

Kunstwerken entstand schließlich ein großes<br />

Gesamtkunstwerk.<br />

„Wie schon bei vergleichbaren generationsübergreifenden<br />

Projekten in der Vergangenheit war es eine<br />

große Freude zu sehen, wie unkompliziert Kinder<br />

auf alte Menschen zugehen können und wie sehr es<br />

andererseits unsere Bewohnerinnen und Bewohner<br />

genießen, Zeit mit ganz jungen Menschen zu verbringen“,<br />

sagte zu dem Workshop die Leiterin des<br />

Hauses Laurentius, Silvia Busche.<br />

Begegnungen mit Kindern aus der Grundschule und<br />

aus dem Kindergarten haben <strong>im</strong> Haus Laurentius bereits<br />

eine gewisse Tradition – eine Premiere war hingegen<br />

ein weiterer Kunstworkshop, der <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Gartenkunst-Projekts durchgeführt wurde. Eine<br />

Woche lang waren Anfang August Birgitta und Norbert<br />

Kurze mit einem Holzbildhauerei-Workshop <strong>im</strong><br />

Haus Laurentius zu Gast. Aus Holz-Fundstücken verschiedener<br />

Größe, Form und Herkunft entstanden<br />

kleine Kunstwerke für die Gartenkunst-Ausstellung<br />

be<strong>im</strong> Sommerfest.<br />

Birgitta und Norbert Kurze bieten bereits seit mehreren<br />

Jahren Workshops für Menschen mit Behinderungen<br />

an. Dieses Engagement gehört be<strong>im</strong> Künstlerverein<br />

Regenbogen, dem sie sich angeschlossen<br />

haben, zum Konzept. An dem Workshop <strong>im</strong> Haus<br />

Laurentius nahmen nun acht Bewohnerinnen und<br />

Bei der Arbeit: Rolf Lange aus der Albert-Clos-Werkstatt II<br />

mit Workshop-Leiterin Birgitta Kurze.<br />

Bewohner täglich und etliche weitere Personen<br />

zeitweise teil. Regelmäßig machten außerdem drei<br />

Frauen und drei Männer mit, die in Werkstätten für<br />

Menschen mit Behinderungen der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> beschäftigt sind.<br />

„Mit unseren Workshops außer Haus zu gehen, ist<br />

ganz neu“, erklärte Birgitta Kurze, „und wir sind froh,<br />

dass das Projekt gut gelingt und dass durch die künstlerische<br />

Arbeit Menschen mit Behinderungen und<br />

alte Menschen miteinander ins Gespräch kommen.“<br />

Dass der Workshop stattfinden konnte, ist der Willy<br />

Richter <strong>Stiftung</strong> aus Minden zu verdanken, die komplett<br />

das Honorar für die beiden Künstler übernommen<br />

hat. Die Willy Richter <strong>Stiftung</strong> besteht seit 2003<br />

und fördert vor allem Projekte aus der Altenhilfe, der<br />

Jugendhilfe und dem Jugendsport in Minden und<br />

Umgebung. Im Bereich Altenhilfe unterstützt die<br />

<strong>Stiftung</strong> insbesondere Projekte, die auch Menschen<br />

<strong>im</strong> Alter Begegnungen, Inspiration und Impulse ermöglichen<br />

beziehungsweise altersbedingte Isolation<br />

verhindern. Als Vertreter der <strong>Stiftung</strong> besuchten<br />

einen Vormittag lang Gerhard Buddenbohm und<br />

Uwe Hagemeyer aus dem Kuratorium sowie Thomas<br />

Winkelhake aus dem Vorstand der Willy Richter <strong>Stiftung</strong><br />

den Workshop.<br />

Altenhilfe<br />

8 9


Altenhilfe<br />

„Mit dem Workshop gelingt uns nicht zuletzt insofern<br />

ein kleines Wunder, als wir damit auch männliche<br />

Bewohner erreichen“, erklärte Silvia Busche den<br />

drei Gästen. „Zum Malen und zu allem, was nach<br />

Basteln aussieht, kommen in aller Regel nur Frauen“,<br />

fuhr sie fort. Da Männer aus der Generation, die<br />

gegenwärtig in Altenhe<strong>im</strong>en lebt, in jungen Jahren<br />

nicht kreativ gearbeitet hätten, fingen sie <strong>im</strong> Alter<br />

auch nicht mehr damit an.<br />

Handwerklich tätig waren sie jedoch fast alle – und<br />

so wurde der Holz-Workshop zu etwa 50 Prozent von<br />

Männern besucht. Einer der männlichen Bewohner,<br />

die hier mit viel Begeisterung „Gartenkunst“ entwickelten,<br />

war zum Beispiel Robert Kerbs. Obwohl er<br />

erst drei Tage zuvor <strong>im</strong> Haus Laurentius eingezogen<br />

war, befand er sich be<strong>im</strong> Workshop bereits mittendrin<br />

<strong>im</strong> Geschehen. Er sei früher Maler und Verputzer<br />

gewesen, erzählte er, und deshalb liege ihm die<br />

handwerkliche Tätigkeit sehr. Konzentriert schmirgelte<br />

er die Oberfläche des Stücks Baum wurzel in<br />

seinen Händen und freute sich darüber, wie glatt sie<br />

Buch über Dementia Care Mapping aus Minden<br />

Ein Buch über die „Betriebswirtschaftliche Bedeutung<br />

einer DCM-gestützten Fachbetreuung in der<br />

(teil)stationären Altenhilfe“ hat <strong>im</strong> Oktober die Leiterin<br />

des Hauses Emmaus, Schwester Lieseltraud<br />

Lange-Riechmann, publiziert. Hintergrund für die<br />

Bucherscheinung ist ein Modellprojekt, das von<br />

2005 bis 2009 auf Initiative der Anna Luise Altendorf<br />

<strong>Stiftung</strong> in Minden durchgeführt wurde, um ein wissenschaftliches<br />

Verfahren aus England zu erproben,<br />

sich bereits anfühlte. Dann zeigte er auf ein bereits<br />

fertiges Holz-Objekt: Diese Wurzel sehe aus wie ein<br />

Wachhund, der zwar <strong>im</strong> Moment den Kopf ruhig auf<br />

seine Pfoten lege, best<strong>im</strong>mt aber auch sehr schnell<br />

sein könne – und deshalb habe er ihn auf den Namen<br />

„Flink“ getauft.<br />

Mit Begeisterung war auch Rolf Lange aus der Albert-Clos-Werkstatt<br />

II bei der Sache und arbeitete,<br />

dass die Späne nur so flogen. Voller Stolz erzählte er,<br />

dass er bereits zum vierten Mal bei einem Workshop<br />

mit Birgitta und Norbert Kurze dabei sei und sich <strong>im</strong><br />

Vorfeld schon sehr darauf gefreut habe.<br />

Das Sommerfest <strong>im</strong> Haus Laurentius am 4. September<br />

war dann auch ein voller Erfolg. Neben dem<br />

guten Wetter, dem leckeren Essen und den gut gest<strong>im</strong>mten<br />

Gästen hat zu diesem Erfolg sicher auch<br />

die Gartenkunst-Ausstellung mit Arbeiten aus den<br />

beiden Workshops ihr Scherflein beigetragen.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Bild links: Mit vereinten<br />

Kräften – Szene aus<br />

dem Workshop mit<br />

Kindern aus der Grundschule<br />

und aus dem<br />

Kindergarten.<br />

Bild rechts: Voller Konzentration<br />

– Aus einem<br />

Stück Baumwurzel entwickelt<br />

Robert Kerbs aus<br />

dem Haus Laurentius ein<br />

Stück Gartenkunst.<br />

das dabei helfen kann, die Lebensqualität von Menschen<br />

mit Demenz zu verbessern: das Dementia<br />

Care Mapping, kurz „DCM“. Das jetzt erschienene<br />

Buch macht nun auch überregional nutzbar, was<br />

das Modellprojekt auf lokaler Ebene für die Praxis<br />

erprobt hatte.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Duale Ausbildung in der Altenpflege: Neuerdings<br />

Studium schon während der Ausbildung möglich<br />

Eine interessante und attraktive Neuerung gibt es jetzt für Menschen,<br />

die sich für Berufe in der Altenpflege qualifizieren wollen: Mit Beginn des<br />

Wintersemesters 2011 ist es möglich, bereits während der Ausbildung zum<br />

Altenpfleger beziehungsweise zur Altenpflegerin Pflegewissenschaften zu<br />

studieren und so einen akademischen Abschluss zu erwerben (Bachelor of<br />

Science in Nursing).<br />

Die Fachhochschule der <strong>Diakonie</strong> (FHdD) in Bielefeld<br />

bietet diese vielversprechende Möglichkeit in<br />

diesem Jahr erstmalig an. Auch zwei Auszubildende<br />

des Evangelischen Fachseminars – Sarah Kobelt und<br />

Carl Wehrhahn – nehmen diese Option seit dem 7.<br />

Oktober 2011 zusammen mit weiteren 31 Studierenden<br />

anderer Pflegeschulen wahr.<br />

Möglich ist dies, weil die Ausbildungsträger-Einrichtungen<br />

beider Auszubildenden sowie das Evangelische<br />

Fachseminar für Altenpflege eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der FHdD abgeschlossen haben,<br />

in der sie sich unter anderem dazu verpflichten, die<br />

Auszubildenden während der Studienzeiten an der<br />

FHdD, die in Form von einzelnen Präsenzwochen<br />

oder Studientagen durchgeführt werden, freizustellen.<br />

Darüber hinaus verfügen beide Auszubildende<br />

über die notwendigen Studienvoraussetzungen<br />

(Abitur beziehungsweise Fachhochschulreife).<br />

Insgesamt dauert das ausbildungsbegleitende Studium,<br />

das jeweils zum Wintersemester beginnt und<br />

für das man sich bis zum 1. Juli eines Jahres direkt<br />

bei der FHdD bewerben kann, 4,25 Jahre. Nach<br />

Abschluss der dreijährigen Ausbildung werden also<br />

noch weitere 1,25 Jahre absolviert, um das Bachelor-<br />

Studium abzuschließen.<br />

Ziel dieses innovativen Studiengangs ist es, bereits<br />

parallel zur Berufsausbildung eine wissenschaftliche<br />

Qualifizierung zu ermöglichen und somit in besonderem<br />

Maße auf die <strong>im</strong>mer anspruchsvollere Tätigkeit<br />

in der Pflege vorzubereiten, da neben direkten<br />

Pflegehandlungen zunehmend Aufgaben der Koordination<br />

und Steuerung von Versorgungsprozessen,<br />

der Beratung, Anleitung und Schulung sowie der<br />

Begleitung von Menschen, die mit dauerhaften Einschränkungen<br />

leben müssen, zu leisten sind.<br />

Das Bachelor-Studium Pflegewissenschaft wird von<br />

der FHdD übrigens auch in berufsbegleitender Form<br />

Sarah Kobelt und Carl Wehrhahn sind die beiden ersten<br />

Auszubildenden des Evangelischen Fachseminars für Altenpflege,<br />

die sich für eine Duale Ausbildung entschieden<br />

haben; parallel zur Ausbildung für die Altenpflege studieren<br />

sie an der Fachhochschule der <strong>Diakonie</strong> in Bielefeld<br />

Pflegewissenschaften.<br />

angeboten und dauert dann drei Jahre. Interessant<br />

ist dieses Angebot vor allem für diejenigen Altenpflegekräfte,<br />

die nicht über die Fachhochschulreife oder<br />

das Abitur verfügen: Mit der abgeschlossenen Pflegeausbildung<br />

und einer dreijährigen Berufspraxis ist<br />

gegebenenfalls der Zugang zum Studium ebenfalls<br />

möglich.<br />

Das berufsbegleitende Studium beginnt jeweils zum<br />

Sommersemester; Bewerbungen sind jeweils bis<br />

zum 1. Januar eines Jahres möglich.<br />

Nähere Informationen zu diesem interessanten Studienangebot<br />

sind zu beziehen unter http://www.<br />

fh-diakonie.de/.cms/Studienangebote/Pflegewissenschaft/220.<br />

Michael Haas,<br />

Leiter des Evangelischen Fachseminars für Altenpflege<br />

Altenhilfe<br />

10 11


Kapitel Kinder- und Jugendhilfe<br />

Die Kinder- und Jugendhilfe-Angebote der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />

Im Bereich Kinder- und Jugendhilfe unterhält die <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> nach ihrem Zusammenschluss<br />

aus dem Mindener Diakonischen Werk (DW) und aus<br />

der Diakonissenanstalt <strong>Salem</strong>-Köslin·Minden (SKM)<br />

eine Vielzahl ambulanter und stationärer Angebote.<br />

Die Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong> geht zurück auf die „Ke<strong>im</strong>zelle“<br />

der früheren Diakonissenanstalt: Als die Einrichtung<br />

1868 gegründet wurde, geschah dies, um<br />

bedürftige Mädchen aufzunehmen und zu versorgen.<br />

Heute unterhält die Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong> eine Wohngruppe<br />

in Minden (Wohngruppe Marienburg, Marienburger<br />

Straße 20) und eine Wohngruppe in Rahden<br />

(Wohngruppe Flöttkenburg, Im Felde 11). Außerdem<br />

gibt es mehrere Angebote in der Kuhlenstraße 73<br />

in Minden. In der 5-Tage-Gruppe leben Kinder und<br />

Jugendliche zu Schulzeiten – in den Ferien und an<br />

den Wochenenden wohnen sie in ihren Familien. Die<br />

Aufnahme- und Clearinggruppen <strong>im</strong> „Blauen Haus“<br />

und <strong>im</strong> ehemaligen Pfarrhaus nehmen Kinder und<br />

Jugendliche aus akuten Krisensituationen auf und<br />

Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong>:<br />

Freude über das neue Außengelände<br />

Mit einem fröhlich-bunten Fest haben Mitte Juli Kinder, Eltern,<br />

Mitarbeitende und Freunde der Einrichtung die Neugestaltung des<br />

Außengeländes der Kinderhe<strong>im</strong>at gefeiert.<br />

An der Ecke Kuhlenstraße / Schwabenring verfügt<br />

die Kinderhe<strong>im</strong>at über rund 4.000 Quadratmeter<br />

freie Fläche für Spiel- und Freizeitaktivitäten. Diese<br />

Fläche wird gemeinsam genutzt vom Roten, Grünen,<br />

Gelben und Blauen Haus der Kinderhe<strong>im</strong>at, vom Kindergarten<br />

<strong>Salem</strong> und von der Tagesgruppe <strong>Salem</strong>.<br />

In den Häusern der Kinderhe<strong>im</strong>at sind untergebracht<br />

eine Fünf-Tage-Gruppe, eine Aufnahme- und Clearinggruppe<br />

sowie der Kindergarten <strong>Salem</strong>. In einem<br />

zusätzlichen Gebäude, dem Weißen Haus, befindet<br />

sich die Tagesgruppe. Insgesamt nutzen regelmäßig<br />

rund 65 Kinder und Jugendliche das Außengelände.<br />

Im Laufe der Zeit – die erste Gestaltung des Außengeländes<br />

liegt rund 30 Jahre zurück – hatten die<br />

Rasen- und Spielflächen, Terrassen und Gehwege<br />

klären dann innerhalb einer Zeitspanne von etwa einem<br />

halben Jahr, ob sie in ihre Familien zurückgehen<br />

können oder welche Form der Betreuung künftig für<br />

sie die richtige Lösung ist. Die Tagesgruppe betreut<br />

Kinder und Jugendliche wochentags in Schulzeiten<br />

an den Nachmittagen. In der Jugendwohngruppe<br />

trainieren Jugendliche, die zuvor in Wohngruppen<br />

gelebt haben, selbständig zu wohnen, bevor sie sich<br />

von der Betreuung der Kinderhe<strong>im</strong>at unabhängig<br />

machen. Außerdem bietet die Kinderhe<strong>im</strong>at flexible<br />

Hilfen wie Deeskalationstraining und Antigewalt-<br />

Management an und vermittelt Kinder und Jugendliche<br />

in Westfälische Pflegefamilien. Zur Kinder- und<br />

Jugendhilfe der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> gehören außerdem<br />

die diesbezüglichen Angebote des früheren Diakonischen<br />

Werks. Es sind dies die unter dem Begriff<br />

„Lichtblick“ bekannten flexiblen Hilfen für Kinder,<br />

Jugendliche und Familien, die Pädagogischen Hilfen<br />

für gehörlose und hörgeschädigte Kinder und Jugendliche<br />

sowie die Ambulante Familienpflege.<br />

Viele Gäste hatte die Kinderhe<strong>im</strong>at bei der Einweihung<br />

ihres neuen Außengeländes.<br />

deutlich gelitten und Manches musste auch aus Sicherheitsgründen<br />

erneuert werden.<br />

Gut ein Jahr lang hat es gedauert und rund 120.000<br />

Euro gekostet, das Außengelände in den jetzigen<br />

Zustand zu versetzen. Den Löwenanteil dieses Betrags<br />

hat die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> selbst aufgebracht.<br />

Auch Spenden hätten jedoch wesentlich dazu beigetragen,<br />

dass dieses seit Langem angestrebte Projekt<br />

realisiert werden konnte, betonte in ihrem Grußwort<br />

die Leiterin der Kinderhe<strong>im</strong>at, Ricarda Möller.<br />

Die größte Spende – ein Zuschuss in Höhe von<br />

35.000 Euro – stammt aus einer Kollekte der Landeskirche<br />

„Für Projekte der Diakonissenmutterhäuser in<br />

Westfalen“. Die zweitgrößte Spende machte ein in<br />

Minden ansässiges Gartencenter. Mit diesem Geld<br />

wurde ein Rodelberg angelegt und eine Rutsche angeschafft.<br />

Neu hinzugekommen sind außerdem eine Fahrbahn,<br />

auf der Kinder Fahrradfahren lernen, Bobby<br />

Car und Inliner fahren können, sowie diverse neue<br />

Spielgeräte. Auch wurden alle Gehwege und die Terrassen<br />

vor den einzelnen Gebäudeteilen neu verlegt,<br />

Bäume und Sträucher beschnitten, Rasenflächen<br />

frisch angesät und Beete neu bepflanzt. Außerdem<br />

befindet sich der Zugang zur Aufnahme- und Clearinggruppe<br />

nun an der Vorder- und nicht mehr auf<br />

der Rückseite der Kinderhe<strong>im</strong>at.<br />

Bei den Kindern und Jugendlichen kommen die<br />

Neuerungen sehr gut an. So sagte zum Beispiel der<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Voller Freude testeten die Kinder das neue Klettergerüst.<br />

neunjährige Armin am Tag der Einweihungsfeier:<br />

„Am liebsten mag ich die neue Drehscheibe. Und<br />

die neuen Wege sind toll, weil ich darauf super Inliner<br />

fahren kann.“<br />

Carola Mackenbrock,Öffentlichkeitsreferentin<br />

Familienfreizeit in Ueckermünde<br />

Sommerzeit, Reisezeit: Wie viele andere Menschen auch gehen in den<br />

Sommerferien die verschiedenen Gruppen der Kinderhe<strong>im</strong>at gern auf Reisen.<br />

Dieses Jahr war die Wohngruppe Marienburg auf<br />

Fehmarn, die Aufnahme- und Clearinggruppe <strong>im</strong><br />

Ferienzentrum Schloss Dankern, die Tagesgruppe<br />

in Medebach, die Jugendwohngruppe hat<br />

eine Paddeltour auf der Weser gemacht und die<br />

5-Tage-Gruppe war in Ueckermünde. Das Besondere<br />

an dieser zuletzt genannten Reise war zum<br />

einen, dass sie durch eine großzügige Spende der<br />

Mindener Rudloff-<strong>Stiftung</strong> ermöglicht wurde. Vielen,<br />

vielen Dank dafür! Zum anderen waren auf<br />

dieser Freizeit die Eltern mit – denn das Konzept<br />

der 5-Tage-Gruppe besteht darin, dass die Kinder<br />

und Jugendlichen zwar in der Schulzeit in der Kinderhe<strong>im</strong>at<br />

leben, in freien Zeiten jedoch bei ihren<br />

Familien sind. Wie es in Ueckermünde war, schildert<br />

<strong>im</strong> Folgenden die Leiterin der 5-Tage-Gruppe,<br />

Sarah Prieß.<br />

Ferien machen gute Laune.<br />

Wir sind am 8. August mit sieben Familien (elf Kinder)<br />

und vier Pädagogen vom Mindener Bahnhof<br />

Richtung Ueckermünde an der Ostsee gestartet.<br />

12 13


Kinder- und Jugendhilfe<br />

In Ueckermünde ist man viel mit dem Pferdewagen unterwegs.<br />

Die Zugfahrt war schon ein großes Abenteuer, da<br />

wir unter anderem am Berliner Hauptbahnhof<br />

umgestiegen sind, was für die meisten Familien sehr<br />

beeindruckend war, da sie noch nie so einen großen<br />

Bahnhof gesehen hatten.<br />

In Ueckermünde angekommen, erwarteten uns vier<br />

Pferde, zwei Kutscher und zwei Planwagen. Die Eltern<br />

unterstützten sich gegenseitig, das Gepäck auf<br />

den Planwagen zu verstauen. Als alles an Bord war,<br />

trabten wir Richtung Jugendherberge. Dort angekommen<br />

bezogen wir kleine Hütten, die für jeweils<br />

zwei Familien ausgerichtet waren. Die Mahlzeiten<br />

wurden morgens, mittags und abends von der Küche<br />

der Herberge zubereitet. Zu vereinbarten Zeiten<br />

haben wir alle miteinander gegessen.<br />

Das Außengelände der Herberge präsentierte sich<br />

mit vielen Freizeitmöglichkeiten (Fußballplatz, Kletterelemente,<br />

alter Baumbestand, Grillplatz, Feuerstelle…).<br />

Die Kinder nutzten dieses Angebot sofort<br />

und spielten ausgelassen auf dem Gelände.<br />

In der weitläufigen Umgebung fanden wir das „Stettiner<br />

Haff“, einen Tierpark und unberührte Natur für<br />

ausgiebige Spaziergänge. In den umliegenden Wald<br />

sind die Eltern am Abend mit ihren Kindern gegangen,<br />

um Holz für ein Lagerfeuer zu besorgen. Dazu<br />

nutzten sie einen Bollerwagen, den ein Elternteil<br />

mitgebracht hatte. Es war schön zu beobachten, wie<br />

schnell sich die Eltern untereinander arrangierten<br />

und Pläne für die nächsten Tage machten.<br />

An einem Tag haben wir einen Gruppenausflug nach<br />

Usedom gemacht. Einige Familien waren noch nie an<br />

der See oder am Meer, somit bekamen sie hier die<br />

Möglichkeit, wenigstens die Füße ins Wasser zu halten.<br />

(Es war nicht warm genug zum Baden.) Wir verließen<br />

die Insel mit Zufriedenheit und tollen Erinnerungen.<br />

Des Weiteren gab es zwischen den erwähnten Freizeitaktivitäten<br />

fest vereinbarte Zeiträume für die Elternarbeit.<br />

In dieser Zeit betreuten zwei Pädagogen<br />

die Kinder und zwei führten die Elternarbeit durch.<br />

In diesem Jahr stand das Thema „Konsequent sein“<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt. Mit theaterpädagogischen Methoden<br />

wurde zunächst das Vertrauen unter den Eltern<br />

beziehungsweise in der Gruppe aufgebaut, so dass<br />

wir eine gemeinsame Basis bekamen, um offen miteinander<br />

zu reden.<br />

Während all dieser gemeinsamen Zeit haben wir uns<br />

auf verschiedenen Ebenen intensiver kennengelernt.<br />

Es kamen vertraute Gespräche unter den Eltern zu<br />

Stande, die <strong>im</strong> normalen Gruppenalltag und auf den<br />

Familiennachmittagen so nicht möglich sind. Die Eltern<br />

konnten sich gegenseitig Tipps in Erziehungsfragen<br />

geben und holen. Sie haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen<br />

sind.<br />

Die Mitarbeiter der 5-Tage-Gruppe haben Ein blicke<br />

in die Familien bekommen, die so in der Elternarbeit<br />

mit Hausbesuchen und Gesprächen in der<br />

Gruppe nicht zu Stande kommen. Die Eltern haben<br />

ein „vertrauteres“ Verhältnis zu den Mitarbeitern<br />

aufgebaut.<br />

Nach fünf Tagen ging es wieder mit den Familien zurück<br />

gen He<strong>im</strong>at. Fünf Wochen später haben wir mit<br />

den Familien die Freizeit reflektiert und gemeinsam<br />

Fotos angesehen. Alle sind der Meinung, dass unsere<br />

Familienfreizeit ein gutes Projekt war. Von den<br />

Eltern gab es viel Lob, aber durchaus auch einige<br />

Anregungen, Manches be<strong>im</strong> nächsten Mal anders<br />

zu machen.<br />

Sarah Prieß, Leiterin der 5-Tage-Gruppe<br />

Die Angebote der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> für Menschen mit<br />

Behinderungen <strong>im</strong> Überblick<br />

Dritter großer Arbeitsbereich der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> neben der Altenhilfe sowie der Kinder- und<br />

Jugendhilfe sind die Hilfen für Menschen mit Behinderungen.<br />

An acht Standorten bietet die <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> mehr als 1.000 Menschen mit Behinderungen<br />

Chancen zur Teilhabe und zur Eingliederung<br />

ins Berufsleben an. Zu den Diakonischen Werkstätten<br />

Minden gehören die Albert-Clos-Werkstatt<br />

I und II, die Nicolaus-Krage-Werkstatt I und II, die<br />

Tischlerei, die Außenstelle SCA, das Bildungszentrum<br />

WfbM (= Werkstätten für Menschen mit Behinderungen)<br />

und Hof Klanhorst.<br />

Die Diakonischen Werkstätten Minden arbeiten<br />

marktorientiert mit rund 50 führenden Unternehmen<br />

zusammen; es gibt verschiedene<br />

Produktionszweige wie Metallabteilung,<br />

Qualifizierungsbausteine<br />

für den ersten Arbeitsmarkt<br />

In den Diakonischen Werkstätten Minden hat die Vermittlung von<br />

Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt eine<br />

lange Tradition.<br />

Bereits in den 1990er Jahren wurde ein umfangreiches<br />

Bildungssystem zur Qualifizierung von behinderten<br />

Menschen installiert. Seit 2000 konnten <strong>im</strong><br />

Rahmen von zwei Projekten, die von der EU kofinanziert<br />

wurden, Erfahrungen mit dem Aufbau eines<br />

Pools von externen Praktikumsplätzen und der Qualifikation<br />

geeigneter Beschäftigter <strong>im</strong> Vorfeld einer<br />

Tätigkeit gemacht werden. Ein jetzt neu entwickelter<br />

Baustein auf dem Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

ist die Einrichtung einer „Übergangsgruppe<br />

Arbeitsmarkt“. Hier erfahren Teilnehmer eine besondere<br />

Vorbereitung und Begleitung auf ihrem Weg<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt durch die Integrationsassistenten<br />

der Diakonischen Werkstätten.<br />

Hintergrund dafür ist, dass Werkstätten für behinderte<br />

Menschen verpflichtet sind, denjenigen behinderten<br />

Menschen, die wegen Art oder Schwere<br />

Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

Kabelkonfektionierung, Verpacken von Serien- und<br />

Aktionswaren, Montage, Näherei, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Kfz-Werkstatt, Tischlerei, Biolandhof mit<br />

Bio-Abokisten-Lieferung und Eigenproduktion.<br />

Zweites Standbein des Fachbereichs ist das Angebot<br />

von Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen.<br />

Im Hildegard-Schumacher-Haus, <strong>im</strong><br />

Haus S<strong>im</strong>on, <strong>im</strong> Paul-Dietrich-Haus, <strong>im</strong> Menzestift<br />

Schlüsselburg und auf Hof Klanhorst leben knapp<br />

200 Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus<br />

erhalten etwa 150 Menschen mit Behinderungen<br />

durch die Dienste des Ambulant Betreuten Wohnens<br />

Unterstützung in ihren selbst angemieteten<br />

Wohnungen.<br />

der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht<br />

wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt<br />

werden können, eine „angemessene berufliche<br />

Bildung“ anzubieten. Diese berufliche Bildung baut<br />

auf den vorhandenen Kenntnissen, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten auf, ist aber keine berufliche Ausbildung<br />

in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Für jeden<br />

Teilnehmer wird ein individueller Plan erstellt, der<br />

<strong>im</strong>mer wieder überprüft und angepasst wird.<br />

Wenn sich herausstellt, dass der Teilnehmer in einem<br />

Bereich Leistungen erbringt, die denen nichtbehinderter<br />

Menschen nahe kommen, wird eine Ausgliederung<br />

Richtung allgemeiner Arbeitsmarkt vorbereitet.<br />

Die Bundesagentur für Arbeit verpflichtet die<br />

Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), Praktika<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu organisieren<br />

und zu begleiten. Damit eröffnet sie Menschen<br />

14 15


Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

16<br />

Bei der Prüfung stellte Kirsten Senf unter Beweis, dass sie nach der Qualifizierungsmaßnahme selbständig in der Lage ist,<br />

Hecken zu schneiden und alle dafür erforderlichen Werkzeuge und Maschinen fachgerecht zu bedienen.<br />

mit Behinderungen, welche in einer WfbM eine<br />

Eingliederungsmaßnahme erhalten, die Möglichkeit,<br />

auch Teile der beruflichen Bildung auf Arbeitsplätzen<br />

des regionalen, allgemeinen Arbeitsmarktes<br />

durchzuführen. Auch Menschen, die sich bereits <strong>im</strong><br />

Arbeitsbereich der Werkstätten befinden, haben auf<br />

diesem Weg die Möglichkeit, sich für den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />

Um die Vermittlungschancen noch weiter zu erhöhen,<br />

haben nun die Diakonischen Werkstätten Minden<br />

aus den bereits bestehenden Rahmenbildungsplänen,<br />

die sich eng an den Ausbildungsplänen der<br />

jeweiligen Kammern orientieren, einzelne Qualifizierungsschritte<br />

zu sogenannten „Qualifizierungsbausteinen“<br />

zusammengefasst. Diese Qualifizierungsbausteine<br />

wurden an die zuständigen Kammern<br />

geschickt, die mit ihrem Siegel bestätigen, dass die<br />

Bausteine mit Teilen des regulären Ausbildungsplanes<br />

übereinst<strong>im</strong>men. Personen, die an einer solchen<br />

Qualifizierung teilnehmen und die dazu gehörige<br />

Prüfung bestehen, erwerben also eine Teilqualifikation<br />

aus der jeweiligen Berufsausbildung.<br />

Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit mit Betrieben<br />

der Region unerlässlich. Dabei werden Vermittlungen<br />

auch in Berufsfelder realisiert, die von den Werkstätten<br />

nicht vorgehalten werden. Zurzeit kooperierende<br />

Firmen und Behörden sind die Städtischen<br />

Betriebe Minden, Blumen Tilch, Firma Schwenker<br />

und die Firma Vitala 24.<br />

Ein erfolgreiches Beispiel für eine solche Kooperation<br />

ist der von Kirsten Senf „mit gutem Erfolg“ bestandene<br />

Qualifizierungsbaustein „Heckenschnitt“.<br />

Seit 2004 absolviert Kirsten Senf eine berufliche Rehabilitationsmaßnahme<br />

in den Diakonischen Werkstätten<br />

Minden. Jetzt nutzte sie die Möglichkeit, sich<br />

auf dem vom Nordfriedhof für sie bereitgestellten<br />

externen Werkstattarbeitsplatz arbeitsmarktnah zu<br />

qualifizieren und zugleich herauszufinden, ob das<br />

Arbeitsfeld Garten- und Landschaftsbau für sie das<br />

richtige ist. Vier Wochen lang wurde sie intensiv<br />

durch ihren Anleiter Ralf Beuke in die fachliche Praxis<br />

des Heckenschnitts eingearbeitet. Im September<br />

konnte sie ihren Prüfern Ralf Beuke (Nordfriedhof)<br />

und Rainer Tilch (Blumen Tilch) sowie einer Integrationsassistentin<br />

der Diakonischen Werkstätten dann<br />

in der praktischen und theoretischen Prüfung demonstrieren,<br />

dass sie das erlernte Wissen auch in der<br />

Praxis selbstständig umsetzen kann.<br />

Durch die Prüfung hat Kirsten Senf einen Qualifizierungsbaustein<br />

für den ersten Arbeitsmarkt erworben;<br />

mit ihrem Zertifikat kann sie ihre Fähigkeit zum<br />

fachkundigen Schnitt von verschiedenen Hecken mit<br />

den entsprechenden Arbeitsgeräten nachweisen.<br />

Ute Lohmeyer,<br />

Leiterin Geschäftsbereich Arbeits- und Berufsförderung,<br />

und Elke Entgelmeier, Integrationsassistentin<br />

Diakonische Werkstätten Minden<br />

Friedrich-Wilhelm-Str. 87a 32423 Minden Tel. 0571 93 409 0 Fax 0571 93 409 326 wfbm@diakonie-stiftung-salem.de<br />

Hilfen für Menschen mit Behinderungen Kapitel<br />

Diakonische Werkstätten auf der<br />

Zuliefermesse FMB in Bad Salzuflen<br />

Bereits zum dritten Mal präsentierten sich die Diakonischen Werkstätten<br />

Minden auf der Zuliefermesse FMB (= Forum Maschinenbau) in Bad Salzuflen.<br />

Die FMB ist die regionale Zuliefermesse für den Maschinenbau<br />

in Ostwestfalen-Lippe. In diesem Jahr<br />

fand sie statt vom 9. bis zum 11. November. Regelmäßig<br />

präsentieren auf dieser Messe über 450 Aussteller<br />

ihr Leistungsspektrum rund um den Maschinen-<br />

und Anlagenbau.<br />

Neben dem langjährigen Angebot des Lohnfertigungsspektrums<br />

in den Bereichen Metallbearbeitung,<br />

Kabel- und Elektrokonfektionierung sowie<br />

Montage- und Verpackungsarbeiten stellten die Diakonischen<br />

Werkstätten die erweiterte Kompetenz als<br />

komplexer Systemlieferant dar. Als Systemlieferant<br />

können die Werkstätten auf Wunsch der Kunden den<br />

kompletten Prozess der kaufmännischen Abwicklung<br />

vom Zukauf relevanter Einzelteile bis zum Direktversand<br />

der Fertigware anbieten. Dabei passen die Diakonischen<br />

Werkstätten ihre gesamte Dienstleistung<br />

den Produktions- und logistischen Bedürfnissen an.<br />

Viele Partner, Kunden und Lieferanten der Diakonischen<br />

Werkstätten nutzen die Messe, um sich<br />

über die Möglichkeiten in der Region zu informieren.<br />

Auf der dreitägigen Messe wurden zahlreiche<br />

Diakonische Werkstätten Minden<br />

Ihr kompetenter Systemlieferant<br />

Als flexibler System-/Modullieferant passen wir unsere gesamte Dienstleistung<br />

Ihren Produktions- und Lieferbedingungen an.<br />

Auf Wunsch übernehmen wir die kaufmännische Abwicklung vom Zukauf<br />

relevanter Einzelteile bis zum Direktversand der Fertigware.<br />

Passend zum neuen Logo und Corporate Design der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> wurde für die Messe in Bad Salzuflen<br />

nicht nur ein neuer Messestand (vgl. oben), sondern auch<br />

ein neues Faltblatt entwickelt.<br />

Fachgespräche mit den Besuchern und Ausstellern<br />

geführt, die die Kompetenz und Perspektiven der<br />

Werkstätten als he<strong>im</strong>ischer Systemlieferant festigen<br />

und weiter ausbauen werden.<br />

Mark Westermann,<br />

Diakonische Werkstätten / Leiter Geschäftsbereich Produktion<br />

17


Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

Freude über Spenden für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Wie bei der Arbeit für alte Menschen, Kinder und Jugendliche spielen auch be<strong>im</strong><br />

Engagement für Menschen mit Behinderungen Spenden eine Schlüsselrolle.<br />

Stellvertretend für alle anderen Förderer von Projekten<br />

für Menschen mit Behinderungen sei hier herzlich<br />

der F. & G. Robering <strong>Stiftung</strong> aus Porta Westfali-<br />

Dank einer Spende kann Marcus Machule (4. v. l.) seinen<br />

Mofa-Führerschein machen. Mit ihm freuen sich Stefan<br />

Redeker (Vorstand F. & G. Robering <strong>Stiftung</strong>), Sylvia Rose<br />

(Integrationsfachdienst) und Reinhard Schnüll (Fahrschule<br />

Jopp) (v. l. n. r.).<br />

ca gedankt. Gleich dre<strong>im</strong>al unterstützte sie in diesem<br />

Jahr Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen.<br />

„Das Gehe<strong>im</strong>nis des Glücks liegt <strong>im</strong> Geben – wer andere<br />

glücklich macht, wird glücklich“: Dieses Zitat<br />

von André Gide gehört zu den Leitsätzen der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Glücklich machte die <strong>Stiftung</strong> zum Beispiel 20 junge<br />

Menschen mit Behinderungen, die mit Unterstützung<br />

des Integrationsfachdiensts auf der Suche nach einem<br />

Arbeitsplatz sind und die einen Mofa-Führerschein<br />

machen möchten, um ihre Chancen zu erhöhen.<br />

Außerdem unterstützte die <strong>Stiftung</strong> die Lehrküche<br />

des Ambulant Betreuten Wohnens. Als dort ein Herd<br />

kaputt gegangen war, sorgte die F. & G. Robering <strong>Stiftung</strong><br />

nicht nur für Ersatz, sondern spendierte gleich<br />

auch noch ein neues Topf- und Pfannenset dazu.<br />

In der Nachmittagsbetreuung von hörgeschädigten<br />

und gehörlosen Kindern durch die Kinder- und Jugendhilfe<br />

der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> ist es darüber<br />

hinaus dank einer Spende der <strong>Stiftung</strong> neuerdings<br />

möglich, den Kindern nach Schulschluss eine warme<br />

Mahlzeit zu geben.<br />

Karlheinz Wilmsmeier, Büro für engagierte Menschen<br />

Besuch von Bürgermeister Michael Buhre<br />

Zu Beginn des Jahres besuchte Mindens Bürgermeister<br />

Michael Buhre die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>,<br />

um die Einrichtung nach ihrem Zusammenschluss<br />

aus dem Diakonischen Werk und der Diakonissenanstalt<br />

kennen zu lernen. Buhres Besuch startete in<br />

der Albert-Clos-Werkstatt II und endete mit einem<br />

Mittagessen <strong>im</strong> Haus Emmaus.<br />

Viele schöne Erfolge für die Wichernschule<br />

Über verschiedene Auszeichnungen konnte sich <strong>im</strong> Laufe des Jahres die<br />

Wichernschule freuen, die Förderschule der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> mit<br />

Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung.<br />

Durch die Beteiligung der Tanz-AG am Mindener<br />

Community-Dance-Projekt hat auch die Wichernschule<br />

teil an der Auszeichnung mit dem Evangelischen<br />

Kulturpreis „Grenzgänger“. Neben der Auszeichnung<br />

war für die Schülerinnen und Schüler<br />

ein ganz besonderes Highlight <strong>im</strong> Jahresverlauf die<br />

zweite Aufführung des getanzten Verdi-Requiems<br />

be<strong>im</strong> Kirchentag in Dresden, die direkt am Elbufer<br />

und vor sehr viel Publikum stattfand.<br />

Die Konfirmandengruppe der Schule wurde für einen<br />

selbst gestalteten Gottesdienst mit dem „Innovationspreis<br />

Konfirmandenarbeit“ der Evangelischen<br />

Kirche von Westfalen ausgezeichnet. Das Preisgeld<br />

wurde von Petra Englert aus Soest in einer Feierstunde<br />

persönlich an die Konfirmandinnen und Konfirmanden<br />

überreicht.<br />

Eine ganz besondere Ehrung erlebte in diesem Jahr<br />

auch der Chor der Wichernschule.<br />

treten. Seit vielen Jahren gehören Lieder von Schöne<br />

fest zum Repertoire des Chores. Zur großen Freude<br />

aller Sängerinnen und Sänger hatte nun Gerhard<br />

Schöne die Einladung zu einem gemeinsamen Konzert<br />

angenommen. Schon 2009 hatte der Schulchor<br />

der Wichernschule einen großen Auftritt bei der Bundesbegegnung<br />

„Schulen musizieren“ in Hamburg.<br />

Dort durfte der Chor nach einer Vorauswahl in Oerlinghausen<br />

(Regionalbegegnung) und in Köln (Landesbegegnung)<br />

das Land Nordrhein-Westfalen auf<br />

Bundesebene vertreten. Be<strong>im</strong> gleichzeitig laufenden<br />

Kompositionswettbewerb unter dem Motto „Hamburger<br />

Hafen - Ohr zur Welt“ wurde der Beitrag der<br />

Wichernschule zur Überraschung aller ausgewählt<br />

und mit einem stattlichen Preisgeld bedacht.<br />

Auch in vielen sportlichen Wettkämpfen schnitt die<br />

Wichernschule in diesem Jahr sehr gut ab. Schülerinnen<br />

und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer haben also<br />

alles Recht der Welt, auch <strong>im</strong> Jahr 2011 wieder auf<br />

ihre Schule sehr stolz zu sein!<br />

Bürgermeister Buhre zeigte sich überrascht und be-<br />

In der Petrikirche durfte der Chor zusammen mit dem<br />

eindruckt zugleich von der Größe und Vielfalt des<br />

Angebots, das die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> für Menschen<br />

mit und ohne Behinderungen, für alte Menschen,<br />

Kinder und Jugendliche bereithält. Mit fast<br />

1.700 Mitarbeitenden gehört die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> zu den größten Arbeitgebern des Kreises Minden-Lübbecke.<br />

Es sei gut zu wissen, in Minden eine<br />

so starke <strong>Diakonie</strong> mit einem so breit gefächerten<br />

Angebot an der Seite zu haben, sagte Michael Buhre<br />

Sänger und Kinderliedermacher Gerhard Schöne auf-<br />

Martin Lohrie, Leiter der Wichernschule<br />

be<strong>im</strong> Abschied.<br />

Bei dem Wettbewerb „Innovationspreis Konfirmandenar- Die Tanz AG der Wichernschule mit dem Kulturpreis<br />

beit“ belegte die Konfirmandengruppe der Wichernschule Grenzgänger.<br />

18<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

den dritten Platz.<br />

19


Kapitel<br />

Rückblick und Ausblick: Spenden-Projekte<br />

Auch <strong>im</strong> zu Ende gehenden Jahr 2011 haben uns wieder viele Menschen<br />

mit Geld- oder Sachspenden zur Seite gestanden.<br />

Spenden haben zum Beispiel den Workshop mit<br />

dem Künstlerehepaar Birgitta und Norbert Kurze <strong>im</strong><br />

Haus Laurentius ermöglicht, die Neugestaltung des<br />

Außengeländes der Kinderhe<strong>im</strong>at und die Familienfreizeit<br />

der Fünf-Tage-Gruppe in Ueckermünde (vgl.<br />

Berichte auf S. 9, 12, 13). Ein weiteres Beispiel dafür,<br />

was für wundervolle Projekte heutzutage nur durch<br />

Spenden verwirklicht werden können, ist der neue<br />

„Beschützende Garten“ am Altenpflegehe<strong>im</strong> Haus<br />

Morgenglanz.<br />

In dem schönen weitläufigen Park rund um das<br />

Mutterhaus, die Auferstehungskirche <strong>Salem</strong> und die<br />

Häuser Abendfrieden, Emmaus und Morgenglanz<br />

hat die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> viel zu bieten: Der<br />

alte Baumbestand, die vielen Blumen und die Grünflächen<br />

laden die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der drei Altenpflegehe<strong>im</strong>e zu herrlichen Spaziergängen<br />

ein. Zahlreiche Bänke bieten Gelegenheit für Erholungspausen,<br />

zwei Goldfischteiche und das Esel-<br />

Gehege sind beliebte Ziele nicht zuletzt dann, wenn<br />

Enkelkinder zu Besuch sind.<br />

Seit einigen Jahren bieten der Sinnesgarten am Haus<br />

Abendfrieden und der Beschützende Garten am<br />

Haus Emmaus auch Menschen mit Demenz eine sichere<br />

Möglichkeit, draußen <strong>im</strong> Freien zu sein. Gerade<br />

Menschen mit demenziellen Veränderungen sind<br />

oft körperlich noch sehr fit und deutlich ausgeglichener,<br />

wenn sie viel Bewegung haben – man muss<br />

sie allerdings davor schützen, dass sie sich verlaufen.<br />

Am Haus Morgenglanz fehlte bislang ein solcher<br />

Gartenabschnitt. Dank der Unterstützung durch<br />

Spenderinnen und Spender ist das nun vorbei; mit<br />

einem Herbstfest <strong>im</strong> September weihte das Haus<br />

Morgenglanz den neuen Beschützenden Garten ein.<br />

Die größte Spende kam mit 10.000 Euro aus einer<br />

Kollekte der Landeskirche „Für Projekte der Diakonissenmutterhäuser<br />

in Westfalen“. Außerdem halfen<br />

auch viele kleinere Spenden zum Beispiel von Angehörigen<br />

bei der Verwirklichung des Projekts.<br />

Der neue Gartenabschnitt ist begrenzt, so dass ihn<br />

Menschen mit Demenz nicht unbemerkt verlassen<br />

können. Außerdem berücksichtigt der Garten generell<br />

die Bedürfnisse älterer Menschen: Ein Hoch-<br />

Beet lädt dazu ein, Blumen zu betrachten und ihren<br />

Duft zu genießen, ohne dass man sich dafür bücken<br />

muss. Eine Terrasse macht es möglich, bei schönem<br />

Wetter Mahlzeiten draußen einzunehmen und ein<br />

besonderer Bereich sorgt dafür, dass bei schönem<br />

Wetter auch bettlägerige Menschen eine Zeitlang<br />

unter freiem H<strong>im</strong>mel sein können.<br />

Dieses Beispiel mag stellvertretend für viele andere<br />

Maßnahmen stehen, mit denen wir uns bemühen,<br />

die Lebensqualität der uns anvertrauten Menschen<br />

zu erhöhen, die wir aber nur mit Hilfe von Spenden<br />

realisieren können.<br />

Für all Ihre Unterstützung <strong>im</strong> Jahr 2011 sagen wir<br />

Ihnen, unseren Spenderinnen und Spendern, hier<br />

unseren herzlichen und aufrichtigen Dank!<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Helfen und Spenden<br />

Auch für das kommende Jahr 2012 erbitten wir wieder Unterstützung<br />

für einige wichtige Spenden-Projekte.<br />

Sozialer Mittagstisch <strong>im</strong> Begegnungszentrum<br />

e-Werk. Eine große Hilfe für viele Menschen in<br />

Not ist der Soziale Mittagstisch <strong>im</strong> e-Werk. Für<br />

einen sehr günstigen Preis bekommen sie hier eine<br />

warme Mahlzeit – und die Begegnung mit anderen<br />

Menschen gleich dazu. Die Anzahl von Menschen,<br />

die den Sozialen Mittagstisch in Anspruch nehmen,<br />

wächst ständig.<br />

Mit Ihrer Spende helfen Sie uns dabei, unser<br />

Angebot der gestiegenen Nachfrage anzupassen.<br />

Ausbildung junger Diakonissen. Seit der Zusammenführung<br />

der beiden Schwestern-Gemeinschaften<br />

(Diakonissen und Diakonische Schwestern)<br />

nehmen wir fast jedes Jahr eine oder mehrere jüngere<br />

Frau(en) in unsere Gemeinschaft auf. Anwärterinnen<br />

absolvieren, bevor sie Diakonisse werden, drei Jahre<br />

lang eine berufsbegleitende diakonisch-theologische<br />

Zusatzausbildung.<br />

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie uns dabei,<br />

diese Ausbildungen zu finanzieren.<br />

Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Spenden ist<br />

Karlheinz Wilmsmeier, Öffentlichkeitszentrum der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>,<br />

Kleiner Domhof 23, 32423 Minden, Telefon: 0571 38 51 22 01.<br />

Blumen in einem Hügelbeet sind auch für Menschen mit<br />

Gehbehinderungen gut erreichbar.<br />

Neue Küche für U-3-Kinder. In der Kindertagesstätte<br />

Lahde (KiTaLa) werden schon seit 37 Jahren<br />

auch Kinder <strong>im</strong> Alter von unter drei Jahren betreut.<br />

Für die U-3-Betreuung gibt es einen eigenen separaten<br />

Bereich und auch eine eigene kleine Küche,<br />

da U-3-Kinder andere Bedürfnisse haben als größere<br />

Kinder. Nach den vielen Jahren intensiver Nutzung<br />

muss diese Küche dringend erneuert werden.<br />

Mit Ihrer Spende helfen Sie, für die U-3-Kinder in<br />

der KiTaLa eine neue Küche anzuschaffen.<br />

Wie schon in der Vergangenheit freuen wir uns<br />

auch <strong>im</strong> kommenden Jahr natürlich nicht nur über<br />

Projekt-gebundene, sondern auch über freie, ungebundene<br />

Spenden sehr. Auch Unterstützung für<br />

andere konkrete Projekte als die hier beschriebenen<br />

ist willkommen.<br />

Spendenkonto: Sparkasse Minden-Lübbecke, Bankleitzahl 490 501 01, Konto 80 017 205.<br />

20 21


Helfen und Spenden<br />

Ehrenamt: Mit etwas Zeit viel Freude schenken<br />

Nicht nur mit ihrem Geld, auch mit ihrer Zeit unterstützen<br />

viele Menschen die Arbeit der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong>. Allein in der Altenhilfe sind zurzeit rund<br />

80 Grüne Damen und Herren sowie fast 120 weitere<br />

ehrenamtliche Kräfte aktiv.<br />

Ehrenamt ist vielseitig: Freiwillig Mitarbeitende besuchen<br />

Bewohnerinnen und Bewohner, unterstützen<br />

den Fahr- und Pfortendienst, leiten Lesekreise,<br />

Spiele-, Musik-, Bastel- und Gymnastikgruppen. Sie<br />

betreuen einen Kiosk oder organisieren ein Internet-<br />

Café, helfen bei Ausflügen und Festen, bringen mit<br />

Neuer Einführungskurs für „Grüne Damen und Herren“<br />

Einen Einführungskurs in die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

als „Grüne Damen und Herren“ in der Altenhilfe bietet<br />

die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> vom 6. bis zum 10.<br />

Februar <strong>im</strong> Mutterhaus in der Kuhlenstraße 82 an.<br />

Jeweils von 9 Uhr bis 12 Uhr führen Fachkräfte in<br />

Themen ein wie Lebensgestaltung <strong>im</strong> Alter, Gesprächsführung,<br />

Seelsorge, typische Krankheitsbilder,<br />

Umgang mit Hilfsmitteln, Rechtsfragen und<br />

Struktur der Altenhilfe. Kursteilnehmer erhalten so<br />

dem Bücherwagen Lesestoff. Sie helfen mit Hammer<br />

und Säge oder mit Nadel und Faden, übernehmen<br />

Gartenarbeiten und backen Kuchen.<br />

Nicht nur in den Altenpflegehe<strong>im</strong>en gibt es ehrenamtliche<br />

Kräfte, sondern zum Beispiel auch bei der<br />

Beratungsstelle „Vergißmeinnicht“, be<strong>im</strong> Evangelischen<br />

Betreuungsverein, der Friedhofsgruppe oder<br />

dem Hospizverein. Überall tun sie viel Gutes, was<br />

ohne ihre Hilfe nicht möglich wäre. Dafür vielen,<br />

vielen Dank!<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

die notwendige theoretische Basis, um gegebenenfalls<br />

in einem der Altenpflegehe<strong>im</strong>e oder in den<br />

Tagespflege-Einrichtungen tätig zu werden, die zur<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> gehören.<br />

Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos und verpflichtet<br />

nicht dazu, tatsächlich in der Mindener <strong>Diakonie</strong> tätig<br />

zu werden. Um telefonische Voranmeldung wird<br />

gebeten unter Telefon (05 71) 95 52-0.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Friedhofsgruppe bittet um ehrenamtliche Unterstützung<br />

Menschen ohne viel Geld, wohlmöglich auch ohne<br />

Wohnung und ohne Angehörige: Aus ihnen werden<br />

am Ende allzu oft auch Menschen ohne Trauerfeier<br />

und ohne eigene Grabstätte. Darum, dass ein Leben<br />

so nicht enden muss, kümmert sich seit 2007 die<br />

„Friedhofsgruppe Minden“ um Ulrich Treude, der<br />

bis zu seinem Ruhestand 2009 als Sozialarbeiter in<br />

der Mindener <strong>Diakonie</strong> tätig war. Was die Initiative<br />

erreicht hat, kann sich sehen lassen: Auf dem Mindener<br />

Nordfriedhof ist ein Grabfeld mit einer Größe<br />

von 360 Quadratmetern entstanden. Es bietet<br />

Platz für etwa 20 Erdbestattungen und 40 bis 50<br />

Friedhofsgruppe gewinnt Ehrenamtspreis der Stadt Minden<br />

Eine besondere Freude erlebten Ende November<br />

die Ehrenamtlichen des Friedhofsprojekts „Gegen<br />

das Vergessen“. Sie erhielten die Nachricht, dass die<br />

Stadt Minden ihnen den diesjährigen Ehrenamtspreis<br />

zugesprochen hat. Schon seit mehreren Jahren<br />

kümmern sich die Freiwilligen der Friedhofsgruppe<br />

um die würdige Bestattung und Grabpflege von<br />

Menschen, die keine Angehörigen haben. Seinerzeit<br />

war das Projekt von unserem Kollegen Ulrich Treude,<br />

der inzwischen <strong>im</strong> Ruhestand ist, ins Leben gerufen<br />

worden. Das regionale WDR-Fernsehen hat sogar<br />

schon zwe<strong>im</strong>al in der „Aktuellen Stunde“ über die<br />

Helfen und Spenden<br />

Urnenbeisetzungen. Um die Pflege des Grabfeldes<br />

– und sieben weiterer Einzelgräber auf dem Nord-<br />

und Südfriedhof – kümmert sich eine Gruppe von<br />

ehrenamtlichen Kräften. „Leider ist unsere Gruppe<br />

sehr geschrumpft, da mehrere Mitglieder aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht weiter machen konnten“,<br />

sagt Treude. Die Friedhofsgruppe wünscht sich<br />

daher dringend weitere freiwillige Helferinnen und<br />

Helfer. Der zeitliche Aufwand pro Monat liegt bei<br />

etwa drei bis vier Stunden. Nähere Informationen<br />

gibt Ulrich Treude unter Telefon: (05 71) 8 29 28 69.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Aktivitäten der Friedhofsgruppe berichtet und gezeigt,<br />

wie aus einem einfachen Friedhofsacker auf<br />

dem Nordfriedhof ein wunderbar gestaltetes Grabfeld<br />

entstanden ist. Auch einige verwilderte Gräber<br />

haben die Freiwilligen durch ihren tatkräftigen Einsatz<br />

zu gepflegten Ruhestätten gemacht.<br />

Wir gratulieren diesen fleißigen Menschen und bedanken<br />

uns herzlich für ihren ehrenamtlichen Einsatz.<br />

Karlheinz Wilmsmeier,<br />

Büro für engagierte Menschen<br />

Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Ehrenamt sind:<br />

Karlheinz Wilmsmeier<br />

Büro für engagierte Menschen /<br />

Öffentlichkeitszentrum der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Kleiner Domhof 23, 32423 Minden<br />

Telefon: (05 71) 38 51 22 01<br />

Mail: wilmsmeier@diakonie-stiftung-salem.de<br />

Wolfgang Heider<br />

Büro für engagierte Menschen /<br />

Mutterhaus der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Kuhlenstraße 82, 32427 Minden<br />

Telefon: (05 71) 95 52 – 108<br />

Mail: ehrenamt@diakonie-stiftung-salem.de<br />

22 23


Schwesternschaft<br />

Ein voller Erfolg: das 143. Jahresfest<br />

Das traditionelle Jahresfest der Schwesternschaft und der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> auf dem Gelände an der Kuhlenstraße lockte <strong>im</strong> Mai bei<br />

überwiegend sonnigem Wetter mehrere hundert Besucher an.<br />

Nach dem Festgottesdienst mit plattdeutscher Predigt<br />

von Pfarrer Wilhelm Dullweber begrüßte Oberin<br />

Silke Korff die Gäste und führte durch das bunt gestaltete<br />

Programm.<br />

Die besonderen Festanlässe waren das 50jährige<br />

Bestehen der Auferstehungskirche und der 15. Geburtstag<br />

des Kindergartens <strong>Salem</strong>. Zusammen mit<br />

ihren Angehörigen nahmen auch viele Bewohnerinnen<br />

und Bewohner an dem Jahresfest teil. Bis in<br />

den späten Nachmittag erfreuten sich die Besucher<br />

an den gebotenen Darbietungen mit Spiel, Spaß<br />

und Musik. Viele nutzten auch das Angebot zu einem<br />

kleinen Ausflug mit einer Pferdekutsche. Höhepunkte<br />

waren die Auftritte der Tanzgruppen mit<br />

Kindern der Eine-Welt-Schule Minden und des Kindergartens<br />

<strong>Salem</strong> sowie des Männergesangvereins<br />

Auf dem Jahresfest waren sogar Fahrten mit<br />

einer Pferdekutsche möglich.<br />

Diakonissen-Jubiläum mit Vorstellung<br />

einer neuen Anwärterin<br />

Ihr Diakonissen-Jubiläum feierte am 22. Oktober Schwester Erika Kirse.<br />

Parallel dazu wurde Susanne Carstensen-Schmidt als Diakonissen-<br />

Anwärterin aufgenommen in die Schwesternschaft.<br />

Schwester Erika Kirse war von 1992 bis zu ihrem<br />

Eintritt in den Ruhestand 2003 Oberin der Diakonissenanstalt<br />

<strong>Salem</strong>-Köslin·Minden (jetzt: <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong>). Sie ist geboren am 25. August 1941.<br />

Vor 50 Jahren, am 21. Januar 1961, trat sie in die<br />

Schwesternschaft der Diakonissenanstalt Kaiserswerth<br />

ein. Sie gehört bis heute der Kaiserswerther<br />

„Liedertafel Concordia“. Highlights für die Kinder<br />

waren die Hüpfburgen und das „Kistenklettern“.<br />

Beide Attraktionen fanden hier sehr guten Anklang.<br />

Die Besonderheit der reichhaltigen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten war ein 15 Meter langer Marmorkuchen.<br />

Schon nach kurzer Zeit war der halbe Kuchen<br />

aufgegessen. Ob er Einzug in das Guinness-Buch der<br />

Rekorde schafft, bleibt allerdings noch abzuwarten.<br />

Der Flohmarkt mit seinen zahlreichen Ständen war<br />

ebenso ein Publikumsmagnet wie der bunte Mix an<br />

der Cocktailbar und den Milchmixgetränken.<br />

Besonderer Dank galt den zahlreichen Helferinnen<br />

und Helfern, die auch ehrenamtlich engagiert das<br />

Fest in dieser Weise erst ermöglichten.<br />

Ulrich Bobe, Öffentlichkeitsreferent<br />

Schon zum zweiten Mal war die Eine-Welt-Schule mit einer Tanzgruppe<br />

auf dem Jahresfest zu Gast.<br />

Schwesternschaft an; zugleich ist sie seit ihrer Entpflichtung<br />

als Oberin in Minden ehrenhalber auch<br />

Mitglied der Schwesternschaft der Diakonissenanstalt<br />

<strong>Salem</strong>-Köslin·Minden beziehungsweise <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>. Vor ihrer Zeit als Oberin in Minden<br />

war sie in Kaiserswerth als Sozialpädagogin in<br />

verschiedenen He<strong>im</strong>en tätig. Außerdem leitete sie<br />

dort eine christliche Wohngemeinschaft für junge<br />

Frauen. In ihre Amtszeit als Oberin in Minden fiel<br />

die Zusammenführung der Diakonissen und der<br />

Diakonischen Schwestern zu einer gemeinsamen<br />

Schwesternschaft und die Entwicklung der für beide<br />

Gruppen gleichermaßen gültigen neuen Schwesternschaftsregel.<br />

Susanne Carstensen-Schmidt ist geboren am<br />

22. November 1971 und hat 1994 am Evangelischen<br />

Fachseminar für Altenpflege ihr Examen als<br />

staatlich anerkannte Altenpflegerin abgelegt. Auf<br />

das Anerkennungsjahr <strong>im</strong> Albert Nisius Haus folgte<br />

die Anstellung in der Diakonissenanstalt. Heute arbeitet<br />

sie als Altenpflegerin <strong>im</strong> Haus Abendfrieden.<br />

Schon während ihrer Ausbildung am Fachseminar<br />

für Altenpflege habe sie sich für das Leben der Diakonissen<br />

interessiert, sagt die neue Anwärterin. „Die<br />

verbindliche Gemeinschaft einer Gruppe von Frauen<br />

faszinierte mich“, erklärt sie. „Diakonissen sind<br />

Frauen, die diakonisches Handeln und christlichen<br />

Glauben als wichtigen Teil ihres Lebens ansehen,<br />

Abschied<br />

„Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden.“<br />

Leitvers der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

Im zu Ende gehenden Jahr 2011 hat Gott, der Herr,<br />

drei Frauen aus unserer Schwesternschaft in den<br />

ewigen Frieden abgerufen.<br />

Am 28. März 2011 starb Schwester Irmgard Scheipsmeier<br />

<strong>im</strong> Alter von 74 Jahren. 27 Jahre gehörte sie<br />

zur Schwesternschaft. Sie arbeitete als Herrenschneiderin<br />

bis 1974. Nach der Ausbildung zur examinierten<br />

Altenpflegerin arbeitete sie <strong>im</strong> ambulanten<br />

und stationären Dienst. Sie war verheiratet mit Egon<br />

Scheipsmeier, der ihr <strong>im</strong> Jahr 2010 in die Ewigkeit<br />

vorausging.<br />

Am 19. April 2010 starb Schwester Erika Heilke <strong>im</strong><br />

Alter von 91 Jahren. 64 Jahre gehörte sie zur Schwesternschaft.<br />

Sie arbeitete als Krankenschwester zunächst<br />

<strong>im</strong> Krankenhaus, dann war sie vorwiegend<br />

in der Gemeindearbeit tätig, zuletzt bis 1978 in der<br />

St.-Lukas-Gemeinde in Minden.<br />

Schwesternschaft<br />

Pfarrer Hans-Ulrich Görler, Diakonissenanwärterin Susanne<br />

Carstensen-Schmidt, Schwester Erika Kirse, Oberin Silke<br />

Korff und Diakon Ulrich Strothmann (v. l. n. r.).<br />

die Erfüllung in ihrem Leben finden und die sich<br />

sowohl selbstbewusst als auch demütig mit theologischen<br />

Fragen beschäftigen.“ Nach dem Zusammenschluss<br />

der beiden Schwestern-Gemeinschaften<br />

<strong>im</strong> Jahr 2004 können auch Frauen mit Familie Diakonisse<br />

werden. „Darüber freue ich mich sehr und<br />

jetzt möchte auch ich dazu gehören“, sagt Susanne<br />

Carstensen-Schmidt.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Am 7. Mai 2011 starb Schwester Anneliese Utpatel<br />

<strong>im</strong> Alter von 76 Jahren. 25 Jahre gehörte sie zur<br />

Schwesternschaft. Nach der Ausbildung zur Säuglings-<br />

und Kinderkrankenschwester arbeitete sie in<br />

Krankenhäusern und stationären Einrichtungen. Sie<br />

war verheiratet mit Walter Utpatel, der ihr <strong>im</strong> Jahr<br />

2010 in die Ewigkeit vorausging.<br />

Wir danken Gott für das reiche Leben unserer<br />

Schwestern und trauern mit ihren Familien.<br />

Oberin Silke Korff und Diakon Ulrich Strothmann<br />

24 25


Kapitel<br />

150 Jahre Kaiserswerther Generalkonferenz<br />

Vom 8. bis 11. Oktober feierte die Kaiserswerther Generalkonferenz<br />

ihr 150jähriges Bestehen. Die Kaiserswerther Generalkonferenz ist ein<br />

internationaler Zusammenschluss von Mutterhäusern und <strong>Diakonie</strong>werken<br />

mit Schwestern- und Dienstgemeinschaften.<br />

Zu dem Verbund gehören über 100 Diakonissenhäuser,<br />

diakonische Gemeinschaften und <strong>Diakonie</strong>werke<br />

aus Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien.<br />

Seit 17. September 1891 gehört auch „Stift <strong>Salem</strong>“,<br />

wie die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> damals hieß, zur<br />

Kaiserswerther Generalkonferenz.<br />

Der Begriff „Generalkonferenz“ steht für das, was<br />

heutzutage gern „Netzwerk“ genannt wird – exakter:<br />

für das Netzwerk, das die Häuser und Werke,<br />

die sich der Best<strong>im</strong>mung zur <strong>Diakonie</strong> in Gemeinschaft<br />

nach dem Kaiserswerther Vorbild verpflichtet<br />

wissen, über die Grenzen von Ländern und Kontinenten<br />

verbindet. Mit dem Kaiserswerther Vorbild<br />

ist dabei <strong>Diakonie</strong> in ihrer besonderen Ausprägung<br />

als Mutterhaus-<strong>Diakonie</strong> gemeint, wie sie Mitte des<br />

19. Jahrhunderts durch Theodor und Friederike<br />

Fliedner in Kaiserswerth entwickelt wurde.<br />

150 Jahre – das ist eine lange Zeit und auf einer Feier<br />

mit so würdigem Anlass durfte selbstverständlich<br />

auch eine Delegation aus Minden nicht fehlen. Für<br />

Gesprächsstoff sorgte die Tatsache, dass wir gewissermaßen<br />

mit gleich drei Oberinnen anreisten:<br />

Gemeinsam mit mir, Schwester Silke Korff, kamen<br />

auch meine beiden Vorgängerinnen <strong>im</strong> Oberinnen-<br />

Amt, Schwester Erika Kirse und Schwester Magdalena<br />

Gensch, mit nach Kaiserswerth. Ein solches „Oberinnen-Trio“<br />

hat natürlich Seltenheitswert.<br />

Insgesamt kamen zum Treffen der Kaiserwerther Generalkonferenz<br />

in diesem Jahr rund 160 Personen<br />

aus 13 Ländern zusammen. „In diakonischer Gemeinschaft<br />

– weltweit für andere“ lautete das Thema<br />

dieser 41. Vollversammlung des Verbunds.<br />

Wie <strong>im</strong>mer war es aufregend, spannend und inspirierend<br />

zugleich, einander zu begegnen, sich auszutauschen<br />

und <strong>im</strong> Namen Jesu Christi zusammenzukommen.<br />

Gemeinsam erlebten wir Gottesdienste,<br />

Andachten, Vorträge, Grußworte, trafen uns bei den<br />

Mahlzeiten und knüpften Kontakte von Holland bis<br />

Korea, von Brasilien bis Schweden. – Eine rundum<br />

gelungene Tagung, wir alle freuen uns schon auf<br />

die nächste Generalkonferenz, die in zwei Jahren in<br />

Dziegielow in Polen stattfinden wird.<br />

Oberin Silke Korff<br />

Von „Wortspiel“ bis „SinnFlut“:<br />

Kulturelle Angebote 2011<br />

Auch <strong>im</strong> zu Ende gehenden Jahr 2011 waren in der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong><br />

wieder Kunst und Kultur sehr wichtig.<br />

Zwei Kunstausstellungen waren zum Beispiel <strong>im</strong><br />

Haus Emmaus zu sehen. Nach dem sogenannten<br />

„In-House-Prinzip“ holt man dort regelmäßig künstlerische<br />

Impulse ins Haus, da die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in aller Regel, zum Beispiel infolge<br />

von Gehbehinderungen, nicht mehr in der Lage<br />

sind, selbst Ausstellungen oder Museen, Theateraufführungen<br />

oder Konzerte zu besuchen. Dieses Jahr<br />

waren <strong>im</strong> Haus Emmaus Ausstellungen mit Bildern<br />

aus dem Nachlass des Mindener Malers Erwin Struck<br />

(„Impressionen aus dem Mindener Raum“) und mit<br />

Bildern von Irene Schlik („Farben – Sonne – Traum“)<br />

zu sehen.<br />

Selbst künstlerisch tätig war man in Einrichtungen<br />

der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> auch: Im Haus Laurentius<br />

fand beispielsweise ein Holzbildhauer-Workshop<br />

mit dem Künstlerehepaar Birgitta und Norbert Kurze<br />

statt (vgl. Bericht auf S. 9). Im Haus Emmaus leitete<br />

die Bückeburger Künstlerin Anka Knechtel einen<br />

Workshop unter dem Motto „Wortspiel – Spielwort“,<br />

in dem Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam<br />

mit Kindern aus der Hohenstaufenschule mit Farben<br />

und Worten exper<strong>im</strong>entierten, um deren Kraft und<br />

Verhältnis zu einander auszuloten. Ein Kunstkurs aus<br />

Petershagen gestaltete außerdem Räume <strong>im</strong> Untergeschoss<br />

des Hauses Emmaus künstlerisch neu (vgl.<br />

Bericht auf S. 8).<br />

Heidi Waltke-Oldemeier bei der Eröffnung der Ausstellung<br />

mit Bildern aus dem Nachlass ihres Vaters Erwin Struck.<br />

Unter dem Titel „Farben<br />

– Sonne – Traum“<br />

präsentierte Irene Schlik<br />

eine Auswahl ihrer Bilder<br />

<strong>im</strong> Haus Emmaus.<br />

Ein ganz besonderes kulturelles Ereignis war außerdem<br />

das Gastspiel des „Volxtheaters“ der Theaterwerkstatt<br />

Bethel <strong>im</strong> Oktober <strong>im</strong> Saal St. Marien der<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> an der Hermannstraße 21.<br />

Mit dem Stück „SinnFlut – was glaubst du?“ entführte<br />

die Theaterwerkstatt die Zuschauerinnen und<br />

Zuschauer auf die Arche Noah. Einen Abend lang<br />

tauchte das Publikum ein in die Situation, wie Noah<br />

auf der Arche von nichts anderem umgeben zu sein<br />

als Wasser.<br />

Wie weit trägt der Glaube und was bleibt noch wirklich<br />

wichtig <strong>im</strong> Leben, wenn so gar kein Land in Sicht<br />

ist? In dem Stück reagieren verschiedene Charaktere<br />

und Typen an Bord der Arche ganz unterschiedlich<br />

auf die aussichtslos wirkende Lage. – Ein eindrucksvoller<br />

Abend mit einem faszinierenden Ensemble aus<br />

Profis und Amateuren, alten und jungen, behinderten<br />

und nicht behinderten Menschen.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Szene aus dem Stück<br />

„SinnFlut – was glaubst<br />

du?“ der Theaterwerkstatt<br />

Bethel.<br />

26 27<br />

Kultur


Kapitel<br />

23 frisch examinierte<br />

Altenpflegerinnen und –pfleger<br />

Nachwuchs für die Arbeit in der Altenpflege ist überall knapp. Umso<br />

mehr freut sich die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>, dass sie am Fachseminar für<br />

Altenpflege auch in diesem Jahr wieder 23 Personen für den Beruf als<br />

staatlich examinierte Altenpflegerinnen und –pfleger ausbilden konnte.<br />

Rund 180 neue Mitarbeitende<br />

Schon seit einigen Jahren ist es in der Mindener <strong>Diakonie</strong> gute Tradition,<br />

dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während eines Gottesdienstes<br />

offiziell in ihren Dienst eingeführt werden.<br />

Diese Gottesdienste mit anschließendem Abendmahl<br />

werden zwe<strong>im</strong>al jährlich in wechselnden Kirchengemeinden<br />

gefeiert. Gestaltet werden sie von<br />

Diakon Ulrich Strothmann und Oberin Silke Korff.<br />

In diesem Jahr fand der erste Gottesdienst am<br />

27. März in der Evangelischen Kirche St. Nikolaus zu<br />

Bergkirchen zusammen mit Pfarrer Eberhard Baade<br />

statt. Der zweite Einführungsgottesdienst wurde am<br />

16. Oktober in der Evangelisch-Lutherischen Auferstehungskirche<br />

der Kirchengemeinde <strong>Salem</strong> gemein-<br />

sam mit Pfarrer Hans-Ulrich Görler gefeiert. Insgesamt<br />

wurden <strong>im</strong> Jahr 2011 mehr als 180 neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter willkommen geheißen.<br />

An diesen Gottesdiensten nehmen neben den neuen<br />

Mitarbeitenden auch Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der Altenpflegehe<strong>im</strong>e, Angehörige, Beschäftigte,<br />

Freunde, Interessierte und natürlich auch Gemeindeglieder<br />

teil.<br />

Ulrich Bobe, Öffentlichkeitsreferent<br />

15 Ehrungen mit dem Kronenkreuz in Gold<br />

Das Kronenkreuz: Professor Richard Boehland von der Kunstschule Berlin<br />

hatte es 1925 als Zeichen für die Innere Mission, die Vorläuferin des<br />

Diakonischen Werkes, entworfen.<br />

Personalien<br />

Der Ende September geprüfte Lehrgang war der Lamprecht, Christiane Löffler-Wicke, Tanya Andrea<br />

mittlerweile 48. Ausbildungsgang des 1973 staatlich Lopez Gonzales, Steven Müller, Viola Marina Nickich,<br />

anerkannten Evangelischen Fachseminars. Seit der Laura Noack, Janine Riesmeier, Stephanie Schulze, Ka-<br />

Gründung des Fachseminars durch die Diakonissentharina Spät, Sandra Stuke, Kathrin Tabert, Christina<br />

anstalt <strong>Salem</strong>-Köslin·Minden haben dort bisher rund van Brackel, Sabrina Westphal und Lion Wayne Witzik.<br />

Er verband die beiden Anfangsbuchstaben „I“ und Marie-Luise Israel (Menze-<br />

1.000 Altenpflegefachkräfte ihre Ausbildung erfolg-<br />

„M“ (Innere Mission) in künstlerischer Form. Durch stift Schlüsselburg), Andreas<br />

reich abgeschlossen.<br />

Nach einem Gottesdienst in der <strong>Salem</strong>er Auferste-<br />

dieses Zeichen sollte die Zusammengehörigkeit der Kaiser (Diakonische Werkhungskirche<br />

wurde in fröhlicher Runde gemeinsam<br />

verschiedenen Einrichtungen der Inneren Mission stätten), Annelies Kuhberg<br />

Die 23 frisch gebackenen staatlich examinierten gefrühstückt und der Abschluss gefeiert.<br />

sichtbar werden.<br />

(Kuratorium der Binnen-<br />

Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind: Katrin<br />

schiffergemeinde), Birgit<br />

Bergen, S<strong>im</strong>one Bleeke, Elena Buchholz, Natascha Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Examen!<br />

Erst wesentlich später wurde das Signet der Inne- Lückrandt (Küche Lahde),<br />

Haake, Adina Hockemeyer, Jessica Hoffmann, Jaren<br />

Mission als „Kronenkreuz“ bezeichnet. Als 1957 Regina Meier (Diakonische<br />

nine Kessell, Benjamin Klär, Jennifer Labahn, Anke<br />

Ulrich Bobe,<br />

Öffentlichkeitsreferent<br />

das „Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland“ gegründet wurde, übernahm es das<br />

Werkstätten), Marianne Nelges<br />

(Haus Emmaus), Elke<br />

Verabschiedungen in den Ruhestand<br />

In den wohlverdienten Ruhestand wurden <strong>im</strong> Marianne Nelges (Haus Emmaus), Ludmilla Rempel<br />

Signet der Inneren Mission.<br />

Das Kronenkreuz wird heute als Zeichen der Ermutigung<br />

für die Mitarbeitenden in der <strong>Diakonie</strong> gesehen<br />

und wird vergeben an Personen, die bereits seit<br />

Perberschlager (Haus Laurentius),<br />

Heinrich Rohlfing<br />

(Wichernschule), Angelika<br />

Sander (Albert-Nisius-Haus),<br />

Brigitte Sazewa (Viktor-<br />

Nach 25 Jahren<br />

Dienstzugehörigkeit<br />

erhalten Mitarbeitende<br />

der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> das Kronenkreuz<br />

Jahr 2011 aus unseren Einrichtungen und Diens- (Altenpflegehe<strong>im</strong> Hille), Hildegard Schaper (Albert-<br />

25 Jahren in der <strong>Diakonie</strong> tätig sind. In der Diako- Pleß-Haus), Heidi Schlegel in Gold.<br />

ten verabschiedet: Anita Clauß (Haus Bethesda), Nisius-Haus), Rita Spannuth (Albert-Nisius-Haus),<br />

nie <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> erfolgen die Ehrungen jeweils <strong>im</strong> (Albert-Nisius-Haus), Detlev<br />

Ulrike Dammeyer (Wichernschule), Anna Derksen Hannelore Tappe (Haus Emmaus), Frieda We<strong>im</strong>er (Kü-<br />

Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Kolleginnen Schoknecht (Diakonische<br />

(<strong>Diakonie</strong>station Petershagen), Johanna Dittkuhn che Schwabenring) und Ilse Zesewitz (Hof Klanhorst).<br />

und Kollegen, Familienmitgliedern und Freunden. Werkstätten) und Marion<br />

(die fam.), Schwester Marion Hägner (Fachbereich Wir wünschen den Pensionärinnen und Pensionären<br />

Windmann (Haus Abendfrie-<br />

Altenhilfe, Hygienemanagement), Marie-Luise Israel für ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute<br />

In diesem Jahr zeichnete Diakon Ulrich Strothmann den).<br />

(Menzestift), Waltraud Israel (Haus Bethesda), Bärbel und hoffen spätestens be<strong>im</strong> nächsten Pensionärs-<br />

folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem<br />

Jormann (Rudolf Winzer Haus), Ursula Kruse (Kinderhe<strong>im</strong>at<br />

<strong>Salem</strong>),Monika Lücke (Hauptverwaltung)<br />

ausflug auf ein Wiedersehen.<br />

Kronenkreuz der <strong>Diakonie</strong> aus: Inga Bem (Diakonische<br />

Werkstätten), Gerhard Fegel (Haus Bethesda),<br />

Ulrich Bobe,<br />

Öffentlichkeitsreferent<br />

28<br />

Ulrich Bobe, Öffentlichkeitsreferent<br />

29


Pensionärsausflug zum Allwetterzoo in Münster<br />

Über 90 ehemalige Mitarbeitende der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong> trafen sich Ende August, um am schon<br />

traditionellen „Pensionärsausflug“ teilzunehmen.<br />

Ziel war diesmal der Allwetterzoo Münster. Treffpunkt<br />

war Kanzlers Weide und um 9 Uhr starteten<br />

die beiden Reisebusse bei guter St<strong>im</strong>mung, blauem<br />

H<strong>im</strong>mel und Sonnenschein.<br />

Auf dem Parkplatz des Allwetterzoos Münster wurde<br />

unter schattigen Bäumen mit Bänken und Tischen<br />

Rast gemacht. Hier gab es das obligatorische Picknick,<br />

wo die Teilnehmenden mit einem „Zweiten<br />

Frühstück“ verwöhnt wurden. Gut gestärkt ging es<br />

dann auf das Zoo-Gelände. Nach dem Erwerb der<br />

Eintrittskarten konnten die Pensionäre auf Entdeckungstour<br />

gehen, denn die Zoo-Erlebniswelt lud<br />

zu einer außergewöhnlichen Reise durch das Reich<br />

der Tiere ein. Das Hauptziel des Allwetterzoos ist es,<br />

den Abstand zum Tier zu verringern, den Besuchern<br />

Tiere „näher” zu bringen, sie ihnen „begreifbar” zu<br />

machen. Dieses Ziel wurde auch voll erreicht, bestätigten<br />

die „Ehemaligen“. Faszinierend war auch,<br />

dass man sogar einige Tiere in ihren Anlagen besuchen<br />

durfte, egal ob Affen, Papageien oder Ziegen.<br />

Ulrich Bobe, Öffentlichkeitsreferent<br />

Orientierungspraktikum in der Mindener <strong>Diakonie</strong><br />

„Wie ein Praktikum hilft, den richtigen Beruf zu finden“<br />

– Informationen rund um dieses Thema bietet<br />

ein Faltblatt, das die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> <strong>im</strong><br />

März dieses Jahres herausgegeben hat. Längst nicht<br />

<strong>im</strong>mer wissen junge Menschen nach der Schule<br />

gleich genau, welchen Beruf sie ergreifen möchten.<br />

Oft ist es auch nötig, eine Wartezeit bis zum Studium<br />

oder bis zur Ausbildung zu überbrücken.<br />

In der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> sind Praktika in der<br />

Alten-, Kinder- und Jugendhilfe, in Werkstätten und<br />

Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen<br />

möglich. Praktikumsplätze gibt es <strong>im</strong> gesamten<br />

Evangelischen Kirchenkreis Minden. Praktikanten<br />

können die Dauer ihres Praktikums individuell vereinbaren,<br />

erhalten eine Praktikantenvergütung und<br />

nach Abschluss des Praktikums ein qualifiziertes Arbeitszeugnis.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Neue Messestand-Gestaltung<br />

In diesem Jahr hat die <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> an<br />

mehreren Messen teilgenommen: an der Berufsbildungsfachmesse<br />

„Go Future“, dem Hiller Frühjahrsmarkt<br />

und den Petershäger Informationstagen (PIT).<br />

Dabei kam jeweils die neue Messestand-Gestaltung<br />

zum Einsatz. Ausgestattet ist der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Salem</strong>-Stand nun zeitgemäß mit Roll Ups, die einen<br />

schnellen Auf- und Abbau ermöglichen. Diese<br />

„aufrollbaren Foto- und Infowände“ geben einen<br />

anschaulichen Überblick über die Tätigkeiten und<br />

Bereiche unserer diakonischen Aktivitäten. Zurzeit<br />

gibt es einen Satz Roll Ups, der die Angebote der gesamten<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> darstellt (eingesetzt<br />

auf dem Hiller Markt und der PIT), und einen weiteren<br />

Satz, der über die Ausbildungsangebote des<br />

Fachseminars für Altenpflege informiert (entwickelt<br />

für die Go Future).<br />

Haus Emmaus hat noch einen Koffer in Berlin<br />

„Hohen Besuch“ bekamen gleich zu Beginn des Jahres<br />

die Albert-Clos-Werkstatt II und das Altenpflegehe<strong>im</strong><br />

Haus Emmaus. Um sich ein Bild von der Arbeit<br />

der Mindener <strong>Diakonie</strong> nach dem Zusammenschluss<br />

zu machen, war der Parlamentarische Staatssekretär<br />

<strong>im</strong> Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter, zu<br />

Regionalkonferenz Stationäre Altenarbeit<br />

Mitte November trafen sich Leitungen und Qualitätsverantwortliche<br />

der stationären Altenarbeit<br />

Westfalen-Lippe zur Regionalkonferenz <strong>im</strong> Haus Emmaus.<br />

Unter der Leitung von Rudolf Michel-Fabian<br />

(Referat für stationäre und teilstationäre Altenarbeit)<br />

standen unter der Zielsetzung „Information,<br />

Beratung, Fortbildung und Diskussion“ die Themen<br />

„Pflegereform 2011 / 2012“, „Personalkonzepte der<br />

Außerdem beteiligten sich die Diakonischen Werkstätten<br />

an der Zuliefermesse FMB in Bad Salzuflen<br />

(vgl. Bericht auf S. 17).<br />

Ulrich Bobe, Öffentlichkeitsreferent<br />

Gast. Im Gespräch mit dem Leiter des Fachbereichs<br />

Behindertenhilfe / Arbeit, Frank Ruthenkolk, und bei<br />

einem Rundgang durch die Albert-Clos-Werkstatt<br />

mit Produktionsleiter Mark Westermann gewann<br />

Kampeter einen Überblick über die vielen verschiedenen<br />

Einsatzgebiete und Hilfe-Angebote für Menschen<br />

mit Behinderungen, die in den Diakonischen<br />

Werkstätten zur Verfügung stehen. Im Haus Emmaus<br />

gab die Leiterin des Hauses Emmaus, Schwester Lieseltraud<br />

Lange-Riechmann, Einblicke in die vielseitige<br />

Arbeit des Altenpflegehe<strong>im</strong>s. Außerdem übergab<br />

sie Kampeter einen Koffer, der ihn an das Haus Emmaus<br />

erinnern soll. Vermutlich ist seitdem das Haus<br />

Emmaus deutschlandweit das einzige Altenpflegehe<strong>im</strong>,<br />

das von sich behaupten kann, „noch einen<br />

Koffer in Berlin“ zu haben.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Zukunft“ und „Stationäre Altenhilfe <strong>im</strong> Quartier“<br />

auf der Tagesordnung. Der Verband für Altenarbeit<br />

hatte sich zu zukünftigen Personalkonzepten positioniert<br />

und Empfehlungen herausgegeben, die nun<br />

auf der Regionalkonferenz diskutiert wurden.<br />

Schwester Lieseltraud Lange-Riechmann,<br />

Leiterin des Hauses Emmaus<br />

Kurz notiert<br />

30 31


Kurz notiert<br />

Jetzt neu: LOGBUCH Demenz<br />

Einen Patientenpass speziell für Menschen mit Demenz<br />

haben jetzt die Demenzfachdienste der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> und der PariSozial Minden-Lübbecke<br />

entwickelt. Das neue Angebot heißt „LOGBUCH<br />

Demenz“ und soll helfen, stets in einem Dokument<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> geht online: www.diakonie-stiftung-salem.de<br />

Endlich ist es so weit. Passend zum<br />

Jahreswechsel ändern die Internetseiten<br />

der ehemaligen Unternehmen<br />

Diakonisches Werk Minden<br />

und Diakonissenanstalt <strong>Salem</strong>-<br />

Köslin·Minden ihr Gesicht: Nach<br />

dem Zusammenschluss zur <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> gibt es nun auch<br />

einen gemeinsamen Web-Auftritt.<br />

Das visuelle Erscheinen präsentiert<br />

das neue Corporate Design durch<br />

strenge Einhaltung des Farbkonzeptes<br />

sowie die Einbindung des grafischen<br />

Stilelementes der „Welle“.<br />

alle Daten und Fakten griffbereit zu haben, die für<br />

die Versorgung des jeweiligen Demenz-Patienten<br />

wichtig sind. Während Patienten mit anderen Erkrankungen<br />

zu sich selbst und ihren Problemen<br />

persönlich Auskunft geben können, wird diese Fähigkeit<br />

durch die „Krankheit des Vergessens“ leider<br />

erschwert oder gar unmöglich gemacht. So kommt<br />

es <strong>im</strong>mer wieder vor, dass wichtige Informationen<br />

zu Medikamenten, Begleiterkrankungen, Rechtsfragen<br />

und dem allgemeinen Hilfebedarf untergehen<br />

oder gerade in Notfallsituationen nicht greifbar sind.<br />

Der Patientenpass LOGBUCH Demenz will hier Abhilfe<br />

schaffen. Die Demenzfachdienste des Trägerverbunds<br />

Demenz <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke bieten<br />

für alle Betroffenen die entsprechende Schulung an<br />

und haben das LOGBUCH Demenz vorrätig. Nähere<br />

Informationen gibt es über das Infotelefon Demenz<br />

(0180-4-453300), werktäglich von 9 bis 15 Uhr.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Immer wieder schön: Basar <strong>im</strong> Mutterhaus<br />

Viele fleißige Hände ermöglichten auch in diesem<br />

Jahr wieder Anfang November ein fröhliches und<br />

betriebsames Basar-Wochenende. Sowohl am Samstag-<br />

als auch am Sonntagnachmittag gab es <strong>im</strong> Mutterhaus<br />

viele Gäste.<br />

Wie schon in den Vorjahren gab es ein reiches Angebot<br />

an selbst gebastelten, gestrickten, gestickten<br />

und genähten Artikeln. Frisch gekochte Marmelade,<br />

selbst gebackene Plätzchen und ein großer Flohmarkt<br />

rundeten das Angebot ab. Für das leibliche<br />

Wohl standen Kaffee, Kuchen und frisch gebackene<br />

Waffeln bereit. Weitere Attraktionen waren die<br />

Tombola und der „Grabbelsack“ mit kleinen Überraschungspäckchen.<br />

Unterstützung für den Vorstand<br />

Seit dem 1.10.11 ist es rechtskräftig. Die „erweiterte<br />

Geschäftsleitung“ hat ihren Dienst aufgenommen.<br />

Der Vorstand des <strong>Diakonie</strong>werks und der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> sowie die Geschäftsleitung der <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong> gGmbH mit Oberin Silke Korff<br />

und Diakon Ulrich Strothmann wurden ab diesem<br />

Zeitpunkt ergänzt durch die neu ernannte Prokuristin<br />

Elke Ruthenkolk und den neuen Prokuristen<br />

Thomas Ostrau. Beide sind erfahrene langjährig<br />

leitende Mitarbeitende aus den Bereichen Personal<br />

und Rechnungswesen. Das Kuratorium der <strong>Stiftung</strong><br />

hatte sich Anfang des Jahres, nach der kurzen Phase<br />

eines Dreiervorstandes, für dieses neue Leitungsmodell<br />

ausgesprochen, das den amtierenden Vorstand<br />

ergänzen und vertreten soll. Bei der Größe der drei<br />

Werke und ihrer Tochterunternehmen schien eine<br />

Erweiterung in dieser Form, verbunden mit einem<br />

neuen Geschäftsverteilungsplan, angemessen. Die<br />

Ein Viertel des Basar-Erlöses<br />

geht<br />

nach Pakistan in ein<br />

Witwen-Projekt, ein<br />

weiteres Viertel in<br />

ein Kinder- und Frauenprojekt<br />

in Brasilien.<br />

Der verbleibende<br />

Teil kommt der<br />

Kinderhe<strong>im</strong>at <strong>Salem</strong><br />

zugute.<br />

An den Ständen lockte ein vielfältiges<br />

Angebot.<br />

Herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Arbeit und Hilfe<br />

den Basar erst ermöglicht haben!<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Vorstände, die gemeinsam rechtsverbindlich handeln,<br />

können dies nun auch einzeln mit einem der<br />

beiden Prokuristen tun. Frau Ruthenkolk wurde u.a.<br />

zudem die Verantwortung für die Bereiche Sozialer<br />

und Synodaler Dienste wie die Kindertagesstätten<br />

und das Wohnen für Menschen mit Behinderungen<br />

übertragen. Herr Ostrau wird schwerpunktmäßig<br />

weiterhin den Bereich des Finanz- und Rechnungswesens,<br />

den IT Bereich, einige Tochterunternehmen<br />

und die Baubetriebe verantworten. Da die beiden<br />

damit aus ihren bisherigen Abteilungsleiterfunktionen<br />

ausgeschieden sind, wurden ergänzend Frau<br />

Pöhler zur Abteilungsleiterin der Personalabteilung<br />

und Herr Block als Abteilungsleiter für das Rechnungswesen<br />

berufen. Diese Regelung gilt zunächst<br />

für einen Erprobungszeitraum von zwei Jahren.<br />

Diakon Ulrich Strothmann, Vorstandssprecher<br />

Die große Herausforderung, alle<br />

sechs Fachbereiche, welche sich in<br />

über 80 einzelne Einrichtungen, Hei-<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

me und Dienststellen splitten, über-<br />

Ihnen allen und Ihren Familien wünschen wir ein<br />

sichtlich und sinnvoll strukturiert in<br />

gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr<br />

einem ansprechenden und zeitge-<br />

mit viel Freude, Gesundheit und Zufriedenheit.<br />

mäßen Design zu präsentieren, ist durch die Auftei- selbstverständlich Rücksicht genommen.<br />

lung in drei Navigationsgruppen bedienerfreundlich<br />

Es grüßen Sie herzlich<br />

gelungen. Die neue Homepage bietet sowohl inhalt- Wir wünschen Ihnen viel Spaß be<strong>im</strong> Surfen in den<br />

liche Aktualität als auch detaillierte Informationen; „Wellen“ der <strong>Diakonie</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Salem</strong>.<br />

Oberin Silke Korff Diakon Ulrich Strothmann<br />

auf moderne Medienaspekte wie größtmögliche Bar-<br />

Thomas Ostrau Elke Ruthenkolk<br />

32<br />

rierefreiheit sowie Suchmaschinenopt<strong>im</strong>ierung wurde<br />

Oliver Huck,<br />

Webdesigner Öffentlichkeitsarbeit<br />

33<br />

Kapitel

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