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doktorarbeit

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Kapitel 2<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

des Wertschöpfungsprozesses anfallenden Steuern in den Preisen enthalten sind,<br />

wird erkennbar: Eine Umstellung von der Einkommen- zur Mehrwert- beziehungsweise<br />

Konsumbesteuerung entlastet nicht nur den Leistungsbeitrag des einzelnen<br />

Wirtschaftssubjektes von der Besteuerung. Sie macht auch das (Auf-)Teilungsverhältnis<br />

zwischen privaten Ausgaben und öffentlichen Aufgaben transparent. Das<br />

ist das Ergebnis, zu dem sowohl HARDORP als auch die Inzidenztheorie gelangen.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten: Für einen Übergang der Besteuerungssysteme<br />

zur schließlich alleinigen Besteuerung des Konsums, das heißt zur Mehrwert- beziehungsweise<br />

Konsumbesteuerung spricht Folgendes:<br />

1. Entlastung des Leistungsbeitrages zur Wertschöpfung, stattdessen Belastung<br />

der Entnahme beziehungsweise Inanspruchnahme der Leistung (Konsum).<br />

2. Herstellung der Transparenz der auch der Inzidenztheorie relevanten Auffassung<br />

von Steuern als Instrument zur Teilung der Wertschöpfung zwischen privaten<br />

Ausgaben (Konsum) und öffentlichen Aufgaben.<br />

Es gibt einen weiteren Aspekt, der für eine Umstellung spricht: Die gegenwärtige<br />

Form der nominellen Einkommenbesteuerung differenziert Einkommensarten und<br />

führt zu unterschiedlichen Belastungen beispielsweise von Lohn- und Kapitaleinkommen.<br />

Anders gesagt: Wertschöpfungserträge durch den Kapitalstock werden anders<br />

belastet als Lohneinkommen aus Erwerbsarbeit. Dieser Umstand eröffnet einen<br />

breiten Raum für „Verteilungskämpfe“ zwischen den Arbeitnehmern und den Kapitalhaltern.<br />

So wird der ‚soziale Frieden‘, der Zusammenhalt einer Gesellschaft gefährdet,<br />

der eine jener Grundlagen des Wirtschaftslebens ist, die die Wirtschaft „selbst<br />

nicht schaffen kann“ (ZIMMERMANN (2009)). Nach der Umstellung wird das gesamte<br />

Wertschöpfungsergebnis besteuert, und zwar unabhängig vom jeweiligen Anteil von<br />

Arbeit und Kapital bei seiner Herstellung. Es gibt also einen dritten Grund für die<br />

Umstellung zur Mehrwertsteuer: Wegen der Orientierung der Mehrwertsteuer an der<br />

Inanspruchnahme der im Rahmen der arbeitsteiligen Wertschöpfung erbrachten<br />

Leistung gilt:<br />

3. Fallen alle Steuern bis auf die Mehrwertsteuer weg, führt dies bei einheitlichem<br />

Mehrwertsteuersatz zur einheitlichen Belastung aller Wertschöpfungsbeiträge,<br />

gleich ob sie von Arbeit, Kapital oder Energie herrühren.<br />

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