Der Bayerwald - Bayerischer Wald Verein

Ausgabe 4/2009 Der Bayerwald Seite 21
Stoa mit de Hohlkellns, Fasn und Profile. Des
oiß habms aus de großn, rohen Granitblöck
außergarbat mit Handschlegl, Stockhammer,
Spitz- und Schlogeisn. Oiß mit de Händ, ohne
Maschinen, de hods ja no net gebm damois.
Trotz dera schwarn Arbat is da Verdienst
weng gwen. „Vej Arbat, weng Brot“, is da
Spruch von de Stoametzn gwen. Ausgmerglte
Manner warns, von dene koana a Gramm
Fett z vej auf de Rippn ghod hod. Ja, schwar
habms garbat und doch mit so vej Feingfühl,
daß s jedn Millimeter gspürt habm, der no
weg hod müaßn, wenns mit da schwarn, daschundna
Händ übern Stoa gfohrn hand.
A guats Augnmaß hoda braucht, da Stoametz,
schiagln hoda net derfa. „Schau an Stoa o“,
sogt da Moasta zum Lehrbuam, „ob der grad
oder windisch is!“ Da Lehrbua, der des no nia
do hod, zwickt oa Augn zua, so wiar as von de
andern gshegn hod. „Iatz sog scho, wo trogts
di hi?“ Möcht da Moaster wissn.
„In d Bretterwand aufe“, moant da Lehrbua,
weil er net gwißt hod, um wos s geht und
weil er beim Durchschaun d Bretterwand von
da Stoametzhüttn gsehgn hod. Dann hodsn
wirklich aufetrogn, weil eahrm da Moasta a
sechane Fotzn gebm hod, daßs na zuaregloant
hod auf d Bretterwand.
Hand rauhe Sitten gwen damois. Aber de
Schinderei is no zweng gwen für de Buam.
Bruchstoana habms lodn müaßn, de schwarn
Bruchstoa aufn Lastwogn aufehebm. Do hod
oft oana gmoant, dadrucka dansn, oder es
reißt eahrm d Arm von de Schultern außa.
Kniafalen hands gwen de Lehrbuam, mit 15,
16 Johr, net groß und stark wia heit. S guate
Essn is eah obganga.
D Stoametzn habm an Akkordlohn ghod.
Wenn d Hitz und da Staub in da Stoametzhüttn
gar nimmer zum Dapacka warn, habms
an Lehrbuam in d Kantine gschickt um a Neunerl
und dann is „kodat“ wordn. S Neunerl
is a neun Liter Fassl Bier gwen und „kodan“
hoaßt, daß a se zsammgsitzt, des Bier trunka
und vej gschmazt und Gaude gmocht habm.
Jeder Stoametz hod sein Spitznam ghod und
de hand gwiß beim Kodan audenkt wordn. Da
Benedikt is da Berbendikl gwen, da Kekeis
da Bombadon, weil a den aa gspuid hod, da
Feldzügler da Müller Xav, hod oiwei vom
Feldzug erzählt. An Marmalad-Sepp hods
gebm, der grod Marmaladbrot dabeighod
hod, da Gnonhefa-Sepp, der recht gsprocha
hod, daß sei Frau so vej Gnon im Hefa drin
hod (Gnon hand Knödl). An Dätschn-Sepp
und an Dätschn-Boetl eahra Muatter hod
an Hoabadätsche gmocht und koan Hoabadatsche.
Wenn da Hubbalu an schwarn Stoa
ghobm hod, hoda hub gsogt und wenn der
Stoa drobm gwen is, erleichtert balu. In Stoa
habm d Stoametzn Löcher eighaut, wo da Kei
(Keil) oder, wia s no gsogt habmd, s „Mandl“
eikimmt. Auf des habm s draufgschlogn und
an Stoa damit gspoitn oder brocha. Is des
Loch z kloa gwen, hods beim Draufhaun
„pfitsch“ do und an Kei außaghaut. Weil des
oan recht oft passiert is, habmsn Pfitschal
gnennt. Vom Kodan kimmt am End, daß s
ghoaßn hod, Stoametzn saufan. Na, ja, es
hand scho oa dabei gwen, de gsuffa habm,
aber gwiß net olle. Und iss eah zum Verdenka
gwen, bei dera Hitz, dem Staub, der Schinderei,
da Not und dem Hunger?
De Manner habm Kraft braucht, de se hoit
da oane oder andere beim Bier gholt hod.
Wiavej wolltn mitm Trinka d Not und s Elend
oweschwoabm?
I frog mi grad, warum heit so vej trunka wird?
Brauch ma an Alkohol aa zwegst da Not, an
Elend und daß ma a Kraft kriagn?
Trotzdem, daß s in Deutschland so schene
Bautn gibt ausm Mettner Granit, is staad
wordn in de Stoabrüch um Mettn. A Tradition
is z End gana. Schad! Iatz waar ja mit de
Maschinen d Schinderei nimmer gar so groß.
Aber leider ghört s Mettner Stoametzgewerbe
da Vergangenheit o.