Der Bayerwald - Bayerischer Wald Verein
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Ausgabe 4/2009 <strong>Der</strong> <strong>Bayerwald</strong> Seite 59<br />
Theresienthal. Aus: „<strong>Der</strong> Bayerische <strong>Wald</strong>“ von Bernhard Grueber und Adalbert Müller, Reprint Morsak<br />
Verlag.<br />
die Brennöfen stammte meist aus der näheren<br />
Umgebung. War der Holzvorrat in unmittelbarer<br />
Nähe erschöpft, wanderten die Hütten<br />
weiter in den <strong>Wald</strong> hinein, beziehungsweise<br />
hinauf. Um die Hütten war eine feste Siedlung<br />
angelegt. Je nach Größe der Glashütte<br />
arbeiteten manchmal nur zwei, manchmal 10<br />
bis 20 Handwerker in diesen vorindustriellen,<br />
bäuerlich geprägten Betrieben. Sie bestellten<br />
ein Stück Land, besaßen einen Kräutergarten<br />
und Kleinvieh, um sich im Dorf zu einem großen<br />
Teil selbst versorgen zu können. In manchen<br />
Glashüttensiedlungen existierte auch ein<br />
Wirtshaus mit eigenem Braurecht. Die Orte<br />
erreichten Lagen bis 800 Meter. Beispiele<br />
sind Herzogau (681 Meter), Rabensteiner Althütte<br />
(850 Meter), Voithenberg-Hütte (550<br />
Meter), Lambach (780 Meter), Altlohberghütte<br />
(770 Meter). Diese Siedlungen finden<br />
sich weit über den Tallagen der altbäuerlichen<br />
Talsiedlungen. Noch höher lagen die <strong>Wald</strong>-<br />
hufendörfer der Holzhauer, die ebenfalls im<br />
Dienst der Glasherren standen. Sie sind die<br />
höchst gelegenen (bis 1000 Meter) Rodungsinseln<br />
im ostbayerischen Grenzgebiet.<br />
Die Pottasche dagegen wurde weiter im <strong>Wald</strong><br />
in sogenannten Aschenhütten gewonnen. Die<br />
Methoden erscheinen aus heutiger Sicht sehr<br />
grob. Zunächst wurden einzeln stehende, große<br />
Bäume angezündet und abgebrannt. Die<br />
Namen dieser Wälder, in denen die Asche<br />
gewonnen wurde, haben sich bis heute in<br />
eigenen Flurnamen erhalten: Aschenwald,<br />
Glashüttenwald, Riedlhüttenwald.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wald</strong> lieferte das Holz für die Feuerung<br />
der Öfen und die Herstellung der Pottasche,<br />
die in größeren Mengen als Flussmittel zur<br />
Herabsetzung des Schmelzpunktes der Glasmasse<br />
benötigt wurde. Als Beispiel können<br />
folgende Zahlen aus dem Hausarchiv der Familie<br />
Poschinger dienen: In einem Glashafen<br />
wurden zusammen mit 100 Pfund Quarzsand