Monitor Rekordbeteiligung im Casino - auf SW Schweizer Werbung
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<strong>Monitor</strong>Newsletter für die kommerzielle Kommunikation Nr. 23/Juli 200883. Mitgliederversammlung der <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong><strong>Rekordbeteiligung</strong> <strong>im</strong> <strong>Casino</strong>Spielcasinos scheinen eine grosse Anziehungskraftzu haben: Zur 83. <strong>SW</strong>-Mitgliederversammlung in Luzern warenüber 200 Personen erschienen. Unterihnen auch Gastreferent BundesratSamuel Schmid. <strong>SW</strong>-Präsident CarloSchmid-Sutter kritisierte die diversenNationalen Programme des BAG undthematisierte erstmals mangelndeTransparenz <strong>im</strong> Mediamarkt.Es ist längst Tradition, dass am Tag der<strong>Werbung</strong> ein Vertreter des Bundesrates denWerbern seine Aufwartung macht. DiesesJahr war es Samuel Schmid. Der Vorsteherdes VBS unterhielt die Anwesenden miteiner launigen Rede, die ihn als profundenKenner der Kommunikation auszeichnete.«Die Werber suchen ganz offensichtlich dieNähe zur Politik», meinte Schmid einleitend,«und zwar aus einem triftigenGrund: Sie beschäftigen die diversenWerbeverbote.» Da sei es natürlich nichtschädlich, wenn man gute Beziehungenzum Bundeshaus pflege. Und die seiennicht zuletzt dank Carlo Schmid ausgezeichnet.Er habe durchaus Verständnisdafür, dass sich die Werbebranche für dieFreiheit der Kommunikation einsetze, erverstehe aber auch die kantonalen Politiker,die sich für die Gesundheit ihrer Bürgerinnenund Bürger einsetzten. Es sei deshalbwichtig, dass der Bundesrat die einzelnenInteressen genau abwäge, um ein sinnvollesGleichgewicht zu finden. «Angst voreinem Grounding der <strong>Werbung</strong> Schweizscheint mir übertrieben», sprach er denAnwesenden Mut zu, es gehe der Brancheja angesichts der 85’000 Beschäftigten undTransparenz schaffenDie Aussagen von <strong>SW</strong>-Präsident CarloSchmid am Tag der <strong>Werbung</strong> über mangelndeTransparenz bei Mediaagenturenhaben bei Letzteren Kritik ausgelöst.Urs Schneider von Mediaschneider erläutertin unserem Interview die Situationaus seiner Sicht. Seite 4BundesratSamuel Schmidhält die Angst derWerbebranche voreinem Groundingfür unbegründet.5 Milliarden Franken Werbe<strong>auf</strong>wand hervorragend.Die <strong>Werbung</strong> sei das eigentlicheSchmiermittel unserer Wirtschaft. Schmidbedankte sich bei den Werbern für ihreArbeit, sie könnten <strong>im</strong> Wettstreit der Genialitätdurchaus mithalten.Fragwürdiges Vorgehen des BAG<strong>SW</strong>-Präsident Carlo Schmid-Sutter widmeteeinen grossen Teil seines Referates der Information.Er berichtete über die diversenNationalen Programme des BAG, welche inihrem Katalog zur Prävention allesamt Einschränkungder Kommunikationsfreiheitvorsähen. Er kritisierte in erster Linie dasVorgehen des BAG, weil die rechtlich <strong>auf</strong>tönernen Füssen stehenden NationalenProgramme ohne Mitwirkung der betroffenenBranchen realisiert werden sollen.Nach längerer Inaktivität macht sich jetztaber Widerstand der Wirtschaft bemerkbar:Im Herbst hat sich ein Komitee gebildet,dessen Mitglieder in Stellungnahmen ihrMissbehagen über die Nationalen Präventionsprogrammeformulieren, und auchpolitisch regt sich Opposition: NationalratMarkus Zemp hat eine Interpellation eingereicht,in welcher der Bundesrat <strong>auf</strong>gefordertwird, Stellung zum Vorgehen desBAG zu nehmen.Intransparenz <strong>im</strong> Mediamarkt?Massnahmen seien aber nicht nur <strong>auf</strong> politischemParkett, sondern auch innerhalbder Werbebranche nötig: Erstmals hat mitCarlo Schmid jemand die Situation <strong>im</strong> Mediamarktangesprochen, in welchem einegewisse Intransparenz herrsche: «Es gibtmehrere Rabattierungsmodelle, und nicht<strong>im</strong>mer wird der B<strong>SW</strong>-Grundsatz ‘Alle Kommissionenund Rabatte werden den Kundenerstattet’, beherzigt,» kritisierte Schmid. Essei Zeit, die Situation zu analysieren undbei Bedarf Massnahmen zu treffen.Eine Arbeitsgruppe, zu welcher neben der<strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> auch die <strong>Schweizer</strong>Presse, der B<strong>SW</strong> (Mediaagenturen), derV<strong>SW</strong>, Publisuisse, <strong>SW</strong>A und APG gehören,soll darüber diskutieren, um möglichst eine
<strong>SW</strong>-Mitgliederversammlungvon gewissen Kreisen befürchtete Entwicklungzu verhindern. Als Fernziel könnte beispielsweiseein <strong>SW</strong>-Siegel oder Zertifikatfür jene Mediaagenturen geschaffen werden,welche sich einem Audit durch die Auftraggeberbezüglich Rabatte unterziehen.Fünf neue VorstandsmitgliederEreignisse an der MV des Sawi wird sichdie <strong>SW</strong> deshalb über das weitere VorgehenGedanken zu machen haben. Der Verbandwird zu gegebener Zeit informieren.Tagesmoderator Frank Baumann betätigtesich in der Folge als Unterhalter. Obschonihn seine Frau davor gewarnt habe, den TextZwei politische Urgesteine:Bundesrat Samuel Schmid (r.) <strong>im</strong>Gespräch mit <strong>SW</strong>-PräsidentCarlo Schmid-Sutter.Die neuen <strong>SW</strong>-Vorstandsmitglieder: Thomas Bargetzi (Publicitas), Hans-Peter Hess(Ricola AG), Norbert Neininger (Schaffhauser Nachrichten), Michel Repond (Publitec SA)und Michael Waldvogel (idfx Werbeagentur A<strong>SW</strong>) (v.l.).Der statutarische Teil der Mitgliederversammlungstand unterm Zeichen vonErsatzwahlen. Aus diversen Gründen sinddie fünf langjährigen VorstandsmitgliederHenri Robyr, Albert P. Stäheli, Otto Meier,Claudio Rollini und Diego Bally zurückgetreten.Neu gewählt worden sind: MichaelWaldvogel (A<strong>SW</strong>), Michel Repond (FRP),Hans-Peter Hess (Auftraggeber), NorbertNeininger (Presse) und Thomas Bargetzi(Auftragnehmer). Carlo Schmid verabschiedetedie bisherigen Vorstandsmitgliederund hiess die neuen nach deren problemlosenWahl willkommen <strong>im</strong> Gremium der<strong>SW</strong>. Zweites wichtiges Ereignis an dieserMV: Die Anwesenden hiessen ohne Diskussionund Gegenst<strong>im</strong>me eine Erhöhung derMitgliedschaftsgebühren gut.Wie weiter be<strong>im</strong> Sawi?Mehr zu diskutieren (jedenfalls an denTischen) gab eine überraschende Erklärungvon Carlo Schmid: Anlässlich der Mitgliederversammlungdes Sawi, welche am Morgenebenfalls <strong>im</strong> <strong>Casino</strong> stattgefunden hatte,wurde die <strong>SW</strong> als wichtigste Trägerin desSawi in Frage gestellt, weil sie sich mit deraktuellen Situation am Lehrinstitut nichteinverstanden erklären kann. Aufgrund derüber Herrn Muggli vorzulesen, wagte derehemalige Werber das Risiko. Nach relativanstrengenden Minuten musste er zugeben,dass seine Frau Recht gehabt hatte.Immerhin steht jetzt fest, dass FrankBaumann ein virtuoser Sprecher ist. Denanspruchsvollen und sprachlich ausgefeiltenBericht hatte er ohne einen einzigenVersprecher vorgetragen, was die ihmWohlgesinnten mit Respekt feststellten.Die anderen schwiegen höflich.Piero SchäferChild Guardian 08an Coop und FleuropDank an die SponsorenDie Geschäftsleitung und der Vorstandder <strong>SW</strong> bedanken sich einmal mehr fürdie Grosszügigkeit der Sponsoren.Folgende Firmen und Organisationenhaben uns unterstützt:• APG/Affichage • Brain 2 • B<strong>SW</strong>• Christinger.ch • comm-on• Druckerei Ebikon • Grand <strong>Casino</strong>Luzern • Luzerner Zeitung• Marketing & Kommunikation• publisuisse • Reader’s Digest• Ricola AG • SAWI • SchaffhauserNachrichten • SuisseEmex• swiss marketing academy• Swissfilm Association • tilllate• Wave Advertising • Zurich •shr. Zum zweiten Mal haben das Kinderhilfswerk Terre deshommes und die <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong> einen Preis fürmustergültige <strong>Werbung</strong> mit Kindern ausgeschrieben. DieAuszeichnung heisst «Child Guardian» und prämiert Unternehmenmit einem symbolischen Preis und einer Geldsumme,welche direkt in Kinderschutz-Massnahmen inder Schweiz fliesst. Am Tag der <strong>Werbung</strong> konnten diePreisträger Coop und Fleurop die Auszeichnung in Empfangnehmen. Im Bild die Vertreterin von PreisträgerFleurop, Ursula Wild-Donat. Das Unternehmen gewannden Child Guardian 2008 mit einem humorvollenTV-Spot zugunsten des Muttertages.
EditorialDie MarKom-Zulassungsprüfung– eine ErfolgsstoryZuerst belächelt und kritisiert, hatsich die von mehreren Verbänden derKommunikationsbranche gemeinsamlancierte Ausbildungsplattform Mar-Kom bereits nach kurzer Zeit etabliert.Die aktuellen Anmeldezahlendeuten an, dass schon <strong>im</strong> zweitenJahr über 2000 Teilnehmende an derPrüfung partizipieren.Als sich vor Jahren die Verbände desMarketings, des Verk<strong>auf</strong>s, der PublicRelations sowie der Werbe- bzw.Kommunikationsbranche zusammensetzten,um über eine gemeinsameAusbildungsplattform zu diskutieren,ahnte wohl niemand, wie dies aussehenund was dies alles auslösensollte. Doch wurde bald klar, dassdamit das Interesse der Berufsbilderin der Marketing-Kommunikation gefördertund Synergien geschaffenwerden könnten. Und da die in derMarKom zusammengeschlossenenBerufsausbildungen <strong>auf</strong> Ebene Fachausweisviele gemeinsame Basisfächer<strong>auf</strong>weisen, sollten sich dochdiese mit einer gemeinsamen Vorstufeauch gemeinsam ausbilden und prüfenlassen. Daraus entstand dannder Grundgedanke der MarKom-Zulassungsprüfung.Eine Prüfung also,die den Zugang zu den beteiligtenBerufsprüfungen ab dem Jahr 2009ebnet. Es wurden dabei auch Berechnungenangestellt, dass bei kontinuierlichenTeilnehmerzahlen an den vierBerufsprüfungen dafür pro Jahr etwa1500 Absolventen der Zulassungsprüfungnotwenig sind.Im Vorfeld hagelte es dann aber massivKritik, und es herrschte vor allemvon Seiten einzelner Schulen eineziemlich unversöhnliche, negative Einstellungzu dieser neuen Zulassungsprüfung.Ja man sprach gar von einemEngpass, der den Zugang zu den Ausbildungenbehindern würde. Aberauch <strong>auf</strong> Seiten des BBT war dieserWeg noch Neuland, und so musste dieMarKom in manchen Belangen eineVorreiterrolle übernehmen.Überzeugender Start mit hoherErfolgsquoteNach etlichen Anläufen und diversenRückschlägen wurde dann <strong>im</strong> August2007 die erste Zulassungsprüfung alsgrundlegend neue, vollelektronischeVeranstaltung durchgeführt. Bei rund250 Teilnehmenden konnte man zwarnoch nicht von einem Durchbruchsprechen. Mit einer knapp 90%igenErfolgsquote war aber die Machbarkeitund Fairness der noch ungewohntenPrüfungsform unter Beweis gestellt.Im Januar 2008 absolvierten bereits865 Teilnehmende mit einer ähnlichguten Erfolgsquote die Prüfung. Underfreulicherweise waren nun auch <strong>im</strong>mermehr Kandidatinnen und Kandidatenaus der Westschweiz mit dabei.2000 Teilnehmende <strong>im</strong> Jahr 2008?Obwohl die Anmeldefrist aktuell nochläuft, liegen für die August-Prüfungbereits über 1100 Anmeldungen vor.Es darf also für dieses Jahr mit gesamthaftüber 2000 Teilnehmerinnenund Teilnehmern gerechnet werden.Die negativen St<strong>im</strong>men sind verstummt,und die Schulen freuen sichüber die attraktiven Zusatzkurse. Esbleibt zu hoffen, dass das duale Bildungssystemin unseren Branchendamit auch einen Attraktivitätsschuberfährt. Die Weichen dafür sind jedenfallsgestellt.Heinz EgliWeiterbildungsbe<strong>auf</strong>tragterder <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong> undPräsident der Prüfungskommissionder MarKom-ZulassungsprüfungLetzte ChanceManchmal ist es erstaunlich, wie lange es dauert,bis Missstände wahr und ernst genommenwerden. Als Präsident jener Organisation, die sichseit jeher für liberale Bedingungen in der kommerziellenKommunikation einsetzt, kann ich ein Lieddavon singen. Bei jeder Gelegenheit haben wirversucht, die Marktteilnehmer <strong>auf</strong> die drohendeGefahr <strong>auf</strong>merksam zu machen. Zuerst allein, später<strong>im</strong> Rahmen der «Allianz gegen Werbeverbote».Mehr als Achtungserfolge schauten dabei freilichnicht heraus, weil viele Branchen, ja sogar Werbemediendie Warnung <strong>auf</strong> die leichte Schulternahmen. Als es in erster Linie den Plakaten gesetzlichan den Kragen ging, zuckten die Managerder nicht betroffenen Mediengattungen vornehmdie Schultern in der Überzeugung «Uns geht das janichts an». Auch wenn sie damals Recht hatten,das Verhalten war kurzsichtig, denn ein Blick überdie Grenzen hinaus hätte genügt, um festzustellen,dass es mit den Werbeverboten für Tabak- undAlkoholprodukte nicht getan sein würde. Schon anmeiner ersten <strong>SW</strong>-Mitgliederversammlung inBasel vor zehn Jahren warnte die <strong>Schweizer</strong><strong>Werbung</strong>, dass Werbeverbote süchtig machennach mehr. Leider blieben unsere Warnungenweitgehend ungehört. Wer weder mit Tabak nochmit Alkohol zu tun hatte, ignorierte unsere Aufrufe,und es gab sogar Diverse in dieser Branche,welche die Verbote tolerierten, in der Meinung, siekönnten den Konsum beeinträchtigen. Eine solchblauäugige Einstellung kann man heute nichtmehr an den Tag legen: Die Massnahmen derGesundheitsbeamten betreffen heute neben denbekannten auch weitere Produkte, die bei übermässigemKonsum schädlich sein können, und sogarVerkehrsmittel, weil sie die Umwelt belasten.Inzwischen haben mehrere die Gefahr realisiertund beginnen, sich in Komitees zu organisieren.Bleibt zu hoffen, dass es noch nicht zu spät ist.Carlo Schmid-SutterPräsident <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong>23
InterviewTransparenz löst das ProblemAm Tag der <strong>Werbung</strong> hat <strong>SW</strong>-PräsidentCarlo Schmid mangelnde Transparenzbei den Mediaagenturen kritisiert. SeineAussagen sorgten für heftige Reaktionenvon Seiten der Angesprochenen. UrsSchneider, Inhaber einer Mediaagenturund selbst <strong>SW</strong>-Vorstandsmitglied, n<strong>im</strong>mtStellung zu den Vorwürfen.Die Kritik an Mediaagenturen hat einigenWirbel verursacht. Inwiefern liegt dennIhrer Meinung nach Carlo Schmid mitseinen Aussagen neben den Fakten?Urs Schneider: Die Kritik ist unerwarteterfolgt und war ziemlich hart. Das Thema istja nicht neu: Bereits vor zwei, drei Jahren istes vom <strong>SW</strong>A (Schweiz. Werbe<strong>auf</strong>traggeberVerband) lanciert worden. Dar<strong>auf</strong>hin hat derB<strong>SW</strong> (Bund <strong>Schweizer</strong> Werbeagenturen)reagiert und für seine Mitglieder Grundsätzeerarbeitet. Wenn diese befolgt würden,gäbe es das von Carlo Schmid angesprocheneProblem nicht.Offensichtlich werden die Grundsätzeaber nicht überall beherzigt, heisst das,dass der B<strong>SW</strong> noch einmal über dieBücher muss?Schneider: Man wird sicher B<strong>SW</strong>-intern dieSache analysieren. Zudem ist ja bereits eineArbeitsgruppe zusammengestellt worden,welche sich des Themas ann<strong>im</strong>mt. Es istklar: Man muss das diskutieren und dieKarten <strong>auf</strong> den Tisch legen.Können Sie denn die Hand für alleMediaagenturen ins Feuer legen?Schneider: Das weiss ich nicht, da müssteman ja jede zuerst genau durchleuchten.Dann müsste man aber unbedingt auch dieWerbeanbieter einer Prüfung unterziehen.Sie kritisieren, dass die Schweiz mitDeutschland verglichen wurde, inwiefernunterscheiden sich denn die Verhältnisse?Schneider: In der Schweiz ist das Verrechnungswesenanders. Die Agenturen vergebendie Werbe<strong>auf</strong>träge <strong>im</strong> Namen und <strong>auf</strong>Rechnung der Kunden. So hat jeder Auftraggeberüber jede Schaltung eine Originalrechnungvom Medium. In Deutschlanddagegen k<strong>auf</strong>en die Mediaagenturen <strong>im</strong>eigenen Namen ein und stellen dann demKunden eine Rechnung aus.Und das gilt nur fürDeutschland oder auch fürandere europäische Staaten?Schneider: Es gilt in vielenLändern in Europa, sicher auchin Frankreich, wo dann die LoiSapin eingeführt wurde, ummehr Transparenz zu schaffen.Demnächst soll ja die ersteSitzung jenes Gremiums stattfinden,das sich des Themas annehmensoll. Was ist das Ziel?Schneider: Die Ziele sind eigentlichnoch gar nicht formuliert,das wird Aufgabe des Gremiumssein, diese festzulegen. Zuerst gilt es abzuklären,ob das angesprochene Problem inder Schweiz existiert oder nicht. Da müssendie vermuteten Missstände <strong>auf</strong> den Tischgelegt werden. Wenn die nicht <strong>auf</strong> den Tischkommen, kann man die Diskussion beenden.Gibt es aber solche Fälle, dann mussman die ernst nehmen und ihnen nachgehen.Vielleicht muss man auch dieGrundsätze noch einmal überarbeiten undschärfer formulieren. Ziel dieser Debattemüsste sein, dass die Mediaagenturen volleTransparenz bezüglich Vergütungen durchMedien gegenüber ihren Kunden schaffen.Dann ist das Problem vom Tisch. Gleichzeitigmüssen aber auch die Kunden einsehen,dass ein Teil des Aufwandes heute durchVergütungen beglichen wird.Könnte es denn sein, dass gewisseAuftraggeber die Spielregeln zu weniggenau kennen? Und deshalb glauben,übervorteilt zu werden?Schneider: Ich kenne keine Kunden, die dasglauben, es ist in erster Linie der Verband,der dies ann<strong>im</strong>mt. Möglicherweise verfügtder Verband über entsprechende Fakten.Darüber bin ich aber nicht <strong>im</strong> Bild.Ist denn eine Mediaagentur ohne die Vergütungender Medien nicht existenzfähig?Schneider: Ich kenne natürlich die Verhältnissein den diversen Agenturen nichtalle, grundsätzlich geht es ohne Vergütung,wenn der Kunde ein angemessenesHonorar zahlt.Urs Schneider stellt fest: «Man muss diskutieren unddie Karten <strong>auf</strong> den Tisch legen.»Wie viel ist angemessen?Schneider: Um die 2,5 bis 3 Prozent. Wiejedes Dienstleistungsunternehmen musseine Mediaagentur ca. 10 Prozent des Ertragesals Gewinn ausweisen, sonst ist sienicht lebensfähig. Transparenz ist ebenauch betreffend Kosten nötig. Darübermuss man aber offen mit dem Kundendebattieren. Die Diskussion kann eigentlicherst dann geführt werden, wenn Klarheitherrscht bezüglich Kosten, Honorarsystemund Vergütung durch die Medien.Angenommen die Kommission fördert tatsächlicheinzelne Missstände an den Tag,was kann man gegen Fehlbare vorkehren?Schneider: Das Thema habe ich mir nochnie überlegt. Da müsste man über allfälligeSanktionen nachdenken.Was halten Sie vom Vorschlageines <strong>SW</strong>-Qualitätssiegels?Schneider: (überlegt lange) Das überzeugtnicht wirklich. Dann müsste man die Agentureneinzeln und genau prüfen, und prüfenkann man nur, wenn man das Hauptbuchvorgelegt bekommt. Die grossen internationalenAgenturen sind aber börsenkotiert,und die dürfen gar keine Zahlen bekanntgeben. Nicht einmal die Umsätze sind transparent.So ein Gütesiegel wäre also nur füreinige wenige denkbar.Interview: Piero Schäfer
WerbeverboteDie Schweiz wird röterAm 1. Juni haben die St<strong>im</strong>mberechtigtendes Kantons Uri über ein neues Gesundheitsgesetzabgest<strong>im</strong>mt. Darin geht esunter anderem (Art. 17) auch um Werbeverbotefür Tabakwaren und alkoholischeGetränke <strong>auf</strong> Plakaten. Ausgenommensind lediglich Wirtshausschilder. Und derEntscheid fiel klar aus: 5391 St<strong>im</strong>mensprachen sich für das Gesetz aus, 3552dagegen. Auch wenn natürlich nicht ersichtlichist, wie viele der St<strong>im</strong>mendensich explizit für solche Verbote aussprachen(das Gesetz umfasst insgesamt59 Artikel), ist das Verdikt eindeutig. MitUri sind es jetzt bereits 15 Kantone, dieWerbeverbote für Tabak und teilweiseauch für Alkohol <strong>auf</strong>weisen. In anderen(Aargau, Zug) stehen sie kurz bevor. UndUri gehört zu den rabiateren Lösungen.Neben Plakaten <strong>auf</strong> öffentlichem undprivatem Grund ist auch <strong>Werbung</strong> <strong>auf</strong>«ähnlichen Werbeträgern» verboten. Dasheisst, Lastwagen mit entsprechendenWerbe<strong>auf</strong>schriften müssen an der Kan-tonsgrenze abgedeckt werden. Sonnenschirmein Gartenrestaurants dürfenkeine Logos von Bier oder Zigaretten <strong>auf</strong>weisen.Unklar ist (wie in vielen anderenKantonen auch), wie es mit Kinowerbungsteht. Nicht verboten ist Tabak- und Alkoholwerbunggemäss diesem Gesetz freilichin Printmedien. Es sei denn, Inseratefallen unter den Begriff «ähnliche Werbeträger».Angesichts der chaotischen Vielfaltan kantonalen Gesetzen wäre dasnicht weiter überraschend.In diesen 10 Kantonen sind Plakat-Werbeverbote für Tabak- respektive Alkoholprodukte beschlossenoder verabschiedet worden. In diversen anderen Kantonen werden entsprechende Gesetze ausgearbeitet.KantonARBLBSBEGEGRSGSOSZTGTIURVSVDZHöffentl.GrundTabakab 1.1.2009WerbeverbotprivaterGrundBier/Wein/Mostöffentl. privaterGrund Grund• •Kein WerbeverbotAlkoholSpirituosenöffentl.GrundprivaterGrundBemerkungenRauchverbotWerbeverbot auch <strong>auf</strong> Sonnenschirmen.Ausnahme: Bierwerbung bei sportlichen undkulturellen Veranstaltungen.RauchverbotRauchverbotteilw. RauchverbotWerbeverbot Kino/Sponsoring, RauchverbotGilt nur für Plakatstellen des KantonsRauchverbotRauchverbotReferendum für Rauchverbot• Werbeverbot für AlcopopsStand: Juni 200845
HintergrundLangsam regt sich WiderstandBisher war der Kampf gegen Werbeverbote<strong>auf</strong> einige wenige Exponenten beschränkt.Viele hielten sich vornehmzurück. Doch jetzt, wo man <strong>im</strong> BAG offenüber Verbote für Süsswaren und Autosspricht, beginnt sich Widerstand auch inanderen Branchen zu regen.Vor einem Jahr ist die «Allianz gegenWerbeverbote» mehr oder weniger sangundklanglos eingestellt worden. ZweiGründe waren verantwortlich dafür: Trotzintensiver Bemühungen waren die Aktivitätenweitgehend erfolglos geblieben:Die Abst<strong>im</strong>mungen waren in zwei Kantonenzugunsten von Werbeverbotenausgegangen. Und zwar deutlich. Angesichtsder fast hoffnungslosen Situation(zumindest <strong>im</strong> Bereich Tabakwerbung)hatten einige Mitglieder der Allianz angeregt,die Allianz <strong>auf</strong> eine breitere Basiszu stellen: Statt Werbefreiheit hättenWirtschaftsfreiheit und Handelsfreiheitins Zentrum der Aktivitäten rücken sollen.Dies wiederum entsprach nicht den Anliegender Werbeverbände. Sie hattenhäufig mit Präventionsmassnahmen gegenWerbeverbote argumentiert. Preiserhöhungenund Konsumeinschränkungengehörten durchaus zu diesem Szenario.Man konnte also aus Sicht der Werbebranchenicht gegen das eigene Argumentariumhandeln und solche Massnahmenbekämpfen. Ähnlich wie bei der <strong>Schweizer</strong><strong>Werbung</strong> dachten auch die anderenWerbeorganisationen, B<strong>SW</strong>, A<strong>SW</strong> undandere Verbände traten ebenfalls aus.Widerstand gegen die NationalenProgramme des BAGIm Herbst 2007 begann sich aber neuerWiderstand gegen die staatlichen Bestrebungenzu regen: Auf Initiative der Bierbrauerfanden sich diverse Verbände undOrganisationen zusammen, um <strong>im</strong> sogenannten«ad hoc Komitee für eine sinnvolleAlkoholpolitik» Kritik am NationalenProgramm Alkohol des BAG zu üben.Neben der Bierbranche waren auch economiesuisse,der Gewerbeverband, die Erdölvereinigung,der Bauernverband und die<strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> dabei.Nachdem die Werberestriktionen nicht mehr bloss Tabak- und Alkoholproduktebedrohen und neben Plakaten auch Inserate, mobilisieren neue Kreise ihre Kräfte.Dieses Komitee tagte diverse Male undkonstituierte sich zunehmend, zumal dasBAG in der Zwischenzeit weitere sogenannteNationale Programme (Tabakund Ernährung) lanciert hatte. Da dieseProgramme rechtlich <strong>auf</strong> tönernen Füssenstehen und niemand so richtig weiss,welche Bedeutung sie haben, verlangtedas inzwischen «Allianz der Wirtschaft füreine massvolle Präventionspolitik» get<strong>auf</strong>teund über 20 Mitglieder <strong>auf</strong>weisendeKomitee vom Bundesrat Antwort <strong>auf</strong> dieFrage, was seine Meinung zu diesenProgrammen des BAG sei.Die Verlage sind erwachtNicht vertreten in dieser Allianz sind dieMedien. Da die Werbeverbote den Verlagenaber je länger, je mehr Probleme zu bereitenbeginnen, zumal ja nicht mehr nurTabak- und Alkoholprodukte <strong>im</strong> Kreuzfeuerder Werbeverbotsbefürworter stehen, sondernauch Lebensmittel, Autos und andereKonsumgüter, hat der Verband <strong>Schweizer</strong>Presse <strong>im</strong> Frühjahr begonnen, ein KomiteeGleichgesinnter zusammenzustellen, welchemWerbemedien sowie entsprechendeVerbände angehören. Die Aktivität wurdeinitiiert, weil man bei den Verlagen realisierthat, dass es in Zukunft nicht wie bisherbei den Verboten für Plakate bleibenwird, sondern eben auch Inserate trifft.Angenommen, Anzeigen für Schokolade,Riegel, Hamburger – um nur einige fettundzuckerhaltige Produkte zu nennen –würden in Zukunft verboten, wäre das fürZeitungen und Zeitschriften eine verhängnisvolle,ja ruinöse Entwicklung.In den beiden Gremien fehlen aber jetztnoch die Praktiker: Firmen und Unternehmen,die solche Produkte herstellenund vermarkten. In erster Linie geht esdabei um Produzenten von Süssigkeitenund anderen kaloriendichten Waren. ImFokus stehen aber auch Autohersteller undImporteure. In der EU gibt es bereits Regelnfür Autowerbung, und gewisse Exponentenverlangen auch hierzulande Werbeverbotefür Offroader. Solche Firmen sind ebensobetroffen wie die Werbemedien selbst,denn ihnen könnte es in absehbarer Zukunftverboten sein, für ihre Produkte zuwerben. Es ist kein Gehe<strong>im</strong>nis, dass dieseUnternehmen in der Regel über grösserefinanzielle Mittel verfügen als Verbändeund Medien, schon aus diesem Grund ist esnötig, auch diese Branchen anzusprechenund einzubinden. Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong>hat deshalb einen sogenannten «RundenTisch» initiiert, an welchem Vertreter vongefährdeten Branchen über die zukünftigeStrategie diskutieren sollen. Ziel wird essein, die diversen Gremien möglichst baldzusammenzuführen.Piero Schäfer
MeinungenWas die Bundesräte sagtenSeit 1998 hat jeweils ein Bundesrat odereine Bundesrätin an der Mitgliederversammlungder <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong><strong>SW</strong> die Grüsse der Landesregierungüberbracht. In den meisten Fällen widmetensich die Magistraten den akutenThemen der Branche. Werbeverbote unddie Lauterkeitskommission standen inihren Referaten jeweils <strong>im</strong> Fokus derAusführungen.2008 <strong>im</strong> <strong>Casino</strong> LuzernSamuel Schmid«Die Werber suchen ganz offensichtlichdie Nähe zur Politik, und zwar aus einemtriftigen Grund: Sie beschäftigen diediversen Werbeverbote. Da ist es natürlichnicht schädlich, wenn man gute Beziehungenzum Bundeshaus pflegt. Ich habedurchaus Verständnis dafür, dass sich dieWerbebranche für die Freiheit der Kommunikationeinsetzt, ich verstehe aber auchdie kantonalen Politiker, die sich für dieGesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürgereinsetzen. Es ist demnach wichtig, dassder Bundesrat die einzelnen Interessengenau abwägt, um ein sinnvolles Gleichgewichtzu finden.»2007 <strong>im</strong> Schloss LenzburgDoris Leuthard«Die <strong>Werbung</strong> ist ein wichtiger wirtschaftlicherFaktor, schon aus diesem Grundkönnen rigorose Werbeverbote keineLösung sein. Dennoch braucht die Marktwirtschaftin der globalisierten Weltgewisse Leitplanken. Um solches zuregeln, reichen meiner Ansicht nachdas Bundesgesetz über den unlauterenWettbewerb (UWG) und die Grundsätzeder <strong>Schweizer</strong>ischen Lauterkeitskommissionvollumfänglich.»2006 <strong>im</strong> Lakeside in ZürichChristoph Blocher«Kommunikation ist Marktwirtschaft.Und da hat der Staat nichts zu suchen.Marktwirtschaft ist zwar unbequem undanstrengend und kann Ungleichheitenschaffen, sie ist gnadenlos und kenntkeine Moral, aber sie kennt auch keineRasse, keine Religion und keine politischeWertung. Wie soll Nachfrage entstehen,wie soll jemand entscheiden können,ohne über Preis, Qualität, Vor- und Nachteileinformiert zu sein? Marktwirtschaftund Demokratie setzen Gedankenfreiheit,Meinungsfreiheit, Rede- und Pressefreiheitsowie Freiheit für die <strong>Werbung</strong>voraus.»2005 in der Ziegelhütte in AppenzellHans-Rudolf Merz«Unser Leben wird quasi zum Verbotmit Erlaubnisvorbehalt. Gegen die zunehmendeVerbotswelle gibt es nur eines:Liberalismus. Ich meine nicht den dogmatischenLiberalismus, sondern vielmehrdie humane Philosophie, welche denselbstbest<strong>im</strong>mten, reifen Menschen insZentrum stellt, der Verantwortung für sichund seine Umwelt übern<strong>im</strong>mt. Liberalismusbedeutet auch, dass jeder Eingriff indie Privatsphäre des Menschen angemessensein soll. Unter diesen Vorzeichen sindWerbeverbote nicht zu rechtfertigen.»2004 <strong>auf</strong> dem Uetliberg in ZürichMicheline Calmy-Rey«Unsere <strong>Werbung</strong> für ein neues Steuersystemin Genf zeigt, dass wir keineBerührungsängste mit der <strong>Werbung</strong> haben.Die direkte Demokratie verlangt nacheinem intensiven Dialog, allerdings hatpolitische <strong>Werbung</strong> nach wie vor einenegative Konnotation, denn für viele Bedeutet<strong>Werbung</strong> Verführung. Deshalbmuss <strong>Werbung</strong> mit Verantwortung undAugenmass umgesetzt werden.»2002 <strong>im</strong> Kornhauskeller in BernMoritz Leuenberger«Der Staat hat bisher keine <strong>Werbung</strong>gemacht. Dies ist dar<strong>auf</strong> zurückzuführen,dass <strong>Werbung</strong> als Teil der Handels- undGewerbefreiheit ein Kind der Wirtschaftist. Der Staat will sich aus moralischenGründen mit diesem mitunter als etwasanrüchig geltenden Instrument nicht beschmutzen.Aber das ist überholt: DerStaat befindet sich in Konkurrenz zuInteressengruppierungen, zu Parteienund zur Wirtschaft, zum Wettbewerbgehören aber auch gleich lange Spiesse.»2001 <strong>im</strong> K<strong>auf</strong>leuten in ZürichJoseph Deiss«Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> setzt sich nichtnur für die Freiheit der <strong>Werbung</strong> ein,sondern auch für deren Lauterkeit. Wasnicht zuletzt auch für das Image eines Landesvon Bedeutung ist. Betreffend Imagestellt sich die Frage, welche Schweiz dennüberhaupt dargestellt werden soll.»2000 <strong>im</strong> Zunfthaus zur Meisen in ZürichRuth Metzler«Um der Botschaft be<strong>im</strong> breiten PublikumGehör zu verschaffen, wird auch die politische<strong>Werbung</strong> ständig emotionsgeladenerund aggressiver. Dies bedeutetSchaden für die Demokratie. In unseremdirektdemokratischen System sind dieVerlässlichkeit politischer Information unddie Lauterkeit politischer <strong>Werbung</strong> unabdingbareVoraussetzungen. Die unerfreulicheEntwicklung hängt unter anderem miteiner gewissen Entkoppelung von Medienund Politik zusammen.»1999 <strong>im</strong> Millers Studio in ZürichPascal Couchepin«<strong>Werbung</strong> kann sich nur in einem liberalenUmfeld entfalten. Wenn die Werbebrancheder zunehmenden staatlichen Kontrollevorbeugen will, muss sie selbst genügendKontrollmechanismen unterhalten. Das istinsofern wichtig, als das Risiko für politischeMassnahmen <strong>im</strong> Bereich der kommerziellenKommunikation zun<strong>im</strong>mt. DieBürger sind mündig genug, um selbst zuentscheiden, schon deshalb muss sich dieBranche ständig um Vertrauen und Glaubwürdigkeitbemühen. Die Branche trägteine hohe ethische Verantwortung be<strong>im</strong>virtuosen Spiel mit Illusionen, Gefühlenund Provokationen.»67
Diverses<strong>SW</strong> best<strong>im</strong>mtVizepräsidentenshr. Statutengemäss best<strong>im</strong>mtder Vorstand der <strong>Schweizer</strong><strong>Werbung</strong> jeweils die Vizepräsidentender drei Sektionen(Werbe<strong>auf</strong>tragger, Agenturen,Auftragnehmer) selbst. Anlässlichder letzten <strong>SW</strong>-Vorstandssitzungsind die drei neuenVizepräsidenten gewählt worden.Es galt, zwei Ersatzwahlensowie eine Bestätigungswahlvorzunehmen. Neu als Vizepräsidentenbest<strong>im</strong>mt wurden:Peter Leutenegger (Draftfcb/Lowe Group AG, Agenturen)und Christian Merk (Zurich FinancialServices Group, Auftraggeber).Bestätigt wurde ausserdemChristian Kauter (APGAffichage, Auftragnehmer).Massnahmengegen Adressbuchschwindelpb. Der Bundesrat will denSchutz vor täuschenden Angebotenwie Adressbuchschwindelund Schneeballsystemenverstärken. Dazu soll bis EndeSeptember die Verschärfungdes Bundesgesetzes gegenden unlauteren Wettbewerb(UWG) ausgearbeitet werden.Neben verschärften materiellenBest<strong>im</strong>mungen zu best<strong>im</strong>mtendubiosen Geschäftspraktikenverlangt die Revisioninsbesondere mehr Preistransparenz,ein erweitertes Klagerechtdes Bundes und dieRechtsgrundlage für die Zusammenarbeitmit ausländischenBehörden. Vor allemaber will der Bundesrat dengrassierenden Adressbuchschwindelins Visier nehmen.Er sieht vor, dass in Zukunftan gut sichtbarer Stelle und inverständlicher Sprache <strong>auf</strong>die Kostenpflichtigkeit einesAngebotes, <strong>auf</strong> die L<strong>auf</strong>zeit,den Gesamtpreis sowie dieForm und Verbreitung derPublikation hingewiesen werdenmuss. Der Versand vonRechnungen für eine Registereintragungsoll verboten sein,wenn nicht vorgängig ein Auftragdazu erteilt worden ist.Den Elefanten reitenshr. Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong><strong>SW</strong> bemüht sich seit Jahrenum liberale Rahmenbedingungen.Highlight ihresKampfes war zweifellos dieAbst<strong>im</strong>mung über die sogenanntenZwillingsinitiativen <strong>im</strong>Jahre 1993, wo ein durchschlagenderErfolg erreicht wurde.Über 70% des St<strong>im</strong>mvolkeslehnte damals Werbeverbotefür Tabak- und Alkoholprodukteab. Tempi passati. Seitherhat sich die Einstellung inder Bevölkerung und in derPolitik total verändert. ImTrommelfeuer der Gesundheitsbefürworterhat sich derKompass der St<strong>im</strong>mbürger um180 Grad gedreht. In vielenKantonen (siehe unsere aktuelleZusammenstellung <strong>auf</strong>Seite 5) gibt es inzwischenWerbeeinschränkungen, ja sogarKonsumverbote. Die<strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> ist dieserföderalistischen Gesetzesflutziemlich einsam gegenübergetreten.Und selbst der Schulterschlussdiverser Protagonisten<strong>im</strong> Rahmen der «Allianz gegenWerbeverbote» brachte nichtdas erhoffte Ergebnis. Esscheint ausweglos zu sein, denMegatrend <strong>auf</strong>halten oder garabwenden zu wollen. Weil wiraber nach wie vor der Meinungsind, dass die jetzige kantonaleRegelung, welche allenthalbenfür totale Verwirrung bei Werbetreibenden,Agenturen undMedienanbietern sorgt, wedereffizient noch sinnvoll ist,scheint es an der Zeit zu sein,sich für eine nationale Regelungeinzusetzen. Die <strong>SW</strong> wird<strong>im</strong> Vorstand Lösungsansätzediskutieren, in welchen definiertwird, was die Kommunikationsbrancheentgegenkommendeinzubringen bereit ist.Im Wissen, dass der Megatrendnicht umgedreht werden kann,will man sich Gedankenmachen über die Idee einerlandesweiten Gesetzgebung.Und diese allenfalls in Formeiner Initiative einbringen. Mankann einen Elefanten nichtstossen, man muss ihn reiten.Prüfungskommission der <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> Stand: Juni 2008Berufsprüfung für Kommunikationsplaner(in) (Reglement 2009) KPHöhere Fachprüfung für Kommunikationsleiter(in) (Reglement 2001)Terminkalender 2008/2009KommunikationsleiterIn 2008Schriftliche Prüfungen 1. und 2. September 2008 in LenzburgMündliche Prüfungen 6. bis 8. Oktober 2008 in LenzburgKommunikationsplanerIn 2009: Anmeldetermin: 17. Okt. 08Schriftliche Prüfungen 9. und 10. März 2009 in ZürichMündliche Prüfungen 6. und 7. April 2009 in BielKommunikationsleiterIn 2009 Anmeldetermin: 24. April 09Schriftliche Prüfungen Anfang September 2009Mündliche Prüfungen Anfang Oktober 2009Diplomfeiern 2008PMK 2008Mittwoch, 27. Aug. 2008 an der Emex, ZürichKL 2008 Freitag, 5. Dezember 2008Vorbescheide für KP und KL werden l<strong>auf</strong>end bearbeitet.Weitere Auskünfte bei: <strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong>, Tel. 044 211 23 24,Fax 044 211 80 18, E-Mail: info@werbepruefungen.ch, www.sw-ps.chAusgezeichneterJahrgangAuch dieses Jahr haben sichrund 200 WerberInnen für dieeidg. PMK-Berufsprüfungen angemeldet.174 Kandidaten ausder Deutschschweiz und 22 ausder Romandie haben <strong>im</strong> Frühjahrdie Prüfungen absolviert.Mit einer Erfolgsquote von 77%ist diese fast 10% höher als <strong>im</strong>Vorjahr und ein ausgezeichneterletzter Jahrgang nach altemReglement.Ab 2009 wird die Prüfung nachneuem Reglement und demTitel «eidg. KommunikationsplanerIn»durchgeführt. Dieserwurde der Berufsprüfung derhöheren Fachprüfung «eidg.dipl. KommunikationsleiterIn»angepasst. Die Anforderungenbleiben mit dem neuen Reglementdie gleichen. Die ehemaligeneidg. WerbeassistentInnen,eidg. PlanerInnen Marketingkommunikationund ab 2009eidg. KommunikationsplanerInnenbehalten ihre Kernkompetenzenin der Kommunikationsplanung,der Media und derProduktion. Für die Zulassungzur Prüfung muss die MarKom-Vorprüfung abgeschlossen werden,dafür werden zwei Nebenfächerweniger geprüft. Die Teilnehmerzahlenzeigen, dass dieeidg. Berufsprüfung weiterhineinen guten Einstieg in die Werbebrancheermöglicht.Roland EhrlerPrüfungsleiter PMKImpressumHerausgeber<strong>Schweizer</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>SW</strong>,Kappelergasse 14, Postfach 3021,8022 Zürich,Tel. 0900 211 001 (Fr. 1.–/Min.),Fax 044 211 80 18,E-Mail: info@sw-ps.ch, www.sw-ps.chRedaktion & ProduktionPiero Schäfer & Partner, Freiestrasse76, Postfach 1170, 8032 Zürich,Tel. 044 267 66 55, Fax 044 267 66 56,schaefer@pieroschaefer.chDruck: Baumer AG, FrauenfeldAbo für Nicht-<strong>SW</strong>-Mitglieder: Fr. 30.–