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Fahrrinne Unterelbe

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WSA HH: Beweissicherung MZB der <strong>Fahrrinne</strong> <strong>Unterelbe</strong> Seite 62Tab. 9:Individuenangaben Oligochaeta aus Beweissicherung <strong>Fahrrinne</strong> <strong>Unterelbe</strong> und Vergleichsgebieten [Ø Ind./m²]Legende:RF = Referenzgebiet; BS = Bagger- bzw. Ausbaustrecke; FS = Fährmannssand; ML = Mühlenberger Loch. k.A. = keine Angabe<strong>Unterelbe</strong> Strom-km 647-653 VergleichsgebieteGebiet RF BS FS MLU-Jahr 2001 2004 2001 2004 1973-1976 1990-1992Ø SubstratSchlickSpanne 700-15.000 ≥1,5 x 10 5 ≥3,5 x 10 5Größenordnung 10 3 – (10 4 ) 10 4 - 10 5 10 4 - 10 5Mittelwert 6.500 95.000 56.900Ø SubstratMischtyp (Schluff/Sand)Spanne 200–22.000 k. A. k. A.Größenordnung 10 3 – (10 4 ) 10 4 10 4Mittelwert 7.000 50.000 28.000Ø SubstratSandSpanne 700-6.000 700-9.000 400-7.000 200-3.000 k. A. k. A.Größenordnung 10 3 10 3 10 2 -10 3 10 2 -10 3 10 3 10 3Mittelwert 2.300 3.400 3.000 1.500 3.000 2.500Im Grunde sprechen die Zahlen für sich. Im Referenzgebiet RF waren von 2001 auf 2004 die statistischenEckdaten vergleichsweise stabil; tendenziell sogar ein leichter Anstieg der mittleren Besiedlungsdichte.Mit durchschnittlich 3 x 10 3 Ind./m² ist die Raumkapazität für sandige Sedimenttypenin 2004 voll erreicht; in 2001 war sie es allerdings auch schon. Die Vergleichszahlen der ungestörtenSandflächen des Mühlenberger Lochs und des Fährmannssands entsprechen den Größen.Anders in der Bagger-/Ausbaustrecke BS. Zwar ist mit rd. 7 x 10 3 Ind./m² die durchschnittlicheAbundanz gleich geblieben, die Variabilität, hier Spannweite, ist aber von 2001 auf 2004 gewachsen.Und letztendlich liegen die mittleren Wohndichten mit mindestens einer Zehnerpotenzweit unter der Raumkapazität der Vergleichsgebiete. Sowohl für Schlick als auch Mischsubstratesind die ermittelten Wohndichten im Verhältnis zur empirischen Raumkapazität wesentlich niedriger.Unterhaltungsbedingt sind im Abschnitt Baggerstrecke erhebliche Sedimentvolumina Jahr für Jahrentnommen worden (vgl. Kap. 3.2). So ist im Rahmen der Unterhaltungsbaggerei 1998 mehr Materialentnommen worden als im Jahr der <strong>Fahrrinne</strong>nvertiefung 1999. Außerdem lagen die Baggermengenum ein bis drei Zehnerpotenzen über dem normalen Unterhaltungsaufwand des Referenzbereichs,und die Baggerfrequenz war und ist sehr viel höher (dto. Kap. 3.3). Infolgedessen könntesich im Baggerbereich nur eine Fauna halten, die die ständigen Individuenverluste durch eineganzjährige und hohe Reproduktion und/oder Mobilität ausgleicht: Die sog. r-Strategen und/oderOpportunisten. Auf die Tubificiden trifft das Merkmal ganzjähriger Reproduktion zu, ihre Mobilitätist dagegen begrenzt. Möglicherweise ist die Fertilität r (= reproduction) der Grund, weshalb dieGattung Limnodrilus im Eingriffsgebiet die einzigen Arten stellt, wobei nur der robuste Ubiquist L.hoffmeisteri noch nennenswerte Abundanzen erreicht.Charakteristisch ist auch die interannuelle Variabilität der Individuenzahlen (und Taxazahlen). Opportunistischoder durch r-Strategen dominierte Gesellschaften erobern entsiedelte Räume entwederdurch enorme Fortpflanzungskapazität oder Mobilität (der meroplanktischen Larvenstadien).Dabei „explodieren“ die Abundanzen förmlich „aus dem Stand heraus“, erreichen sehr hohe Indivi-Oktober 2005 BIOCONSULT Schuchardt & Scholle

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