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forum Aktuell Dezember 2010 - Katholische Hochschule Mainz

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Sabine PetriKUNST-STÜCKEKunst und Bildnerisches Gestalten als pädagogisches MediumDie pädagogische Arbeit mit dem Medium Kunst gehtvon dem Grundsatz aus, dass alle Menschen kreativ sind.Diese These kann jeder bestätigen,der z.B. Kindereines Kindergartens beobachtet,die mit Knete,Wachsmalkreiden oder einfachnur mit „Matschepampe”spielen. Es scheint einUrtrieb zu sein, dem wir – oftschon lange vor dem erstengesprochenen Satz – nachgehenwollen. Genau so, wieSprache ein Medium zur Verständigungzwischen Menschenist, kann auch künstlerischesSchaffen ein Medium sein, das es uns erleichtert,andere zu verstehen oder selbst richtig verstanden zuwerden. Manchmal ist es sogar hilfreich, die Sprach-Ebenebewusst zu verlassen, um auf der Kunstebene neue Wegeder Verständigung zu finden. Sowohl im Vorkurs als auchim Medienschwerpunkt Kunst treffe ich gemeinsam mit denStudierenden eine Auswahl der Themen/Techniken, die sieerlernen wollen.In meinen Seminaren gehe ich – unabhängig vom Thema –immer nach der gleichen Methode vor:1. Schritt:Die Selbsterfahrung/MaterialkundeDie Studierenden bekommen eine Aufgabe gestellt,ohne zu wissen, wie die pädagogische Definition /das pädagogischeZiel ist. Ich erkläre, wie das Material zu bearbeitenist, welche kreativen Möglichkeiten sie haben.Dabei ist es mir wichtig, dass die Studierenden in ersterLinie ihre eigene Befindlichkeit zum Ausdruck bringen.Wenn dabei ein Werk entsteht, das dem Künstler/derKünstlerin gefällt, ist das ein schöner Nebeneffekt, abernicht das Ziel.2. Schritt:Die Besprechung der WerkeDie Studierenden berichten der Gruppe, wie sie vorgegangensind, welche Materialien sie wie verarbeitet haben,möglicherweise auch Gedanken und Einstellungen zu ihremWerk. Anschließend stelle ich gezielte Fragen dazu.Dabei ist es mir ein wichtiges Anliegen, zwischen Pädagogikund Kunsttherapie zu unterscheiden (wo hört Pädagogikauf, wo fängt Kunsttherapie an?) und den StudierendenFortsetzung auf Seite 4Kurs Maria Oppenheim „Wie ein Gemeinschaftswerk entsteht”Sabine Petri, Dipl.-Designerin, Kunsttherapeutin, Pädagogische Fachkraft, seit 1999 Lehrbeauftragte an der KFH


Adele KammerschmittPsychosoziale Beratung und Begleitung von schwangeren Frauen und Paarenim Kontext pränataler Diagnostik.Eine Kooperation des Sozialdienstes katholischer Frauen <strong>Mainz</strong> undder Universitätsfrauenklinik <strong>Mainz</strong>.Ein Bericht aus der Praxis für die PraxisHauptsache gesund!‟,„Wird unser Kind gesundsein?‟, „WelcheUntersuchungensoll ich durchführenlassen?‟, „Waskann ich tun, wennmein Kind behindertist?‟ In solchen Fragenund Aussagenschwangerer Frauenund werdender Elternerkennen Ärzte immerwieder den umfassendenBeratungsbedarfihrer Patientinnen. Um das ärztliche Beratungs-angebotzur Pränataldiagnostik um ein psychosoziales Angebotzu ergänzen, entschloss sich daher bereits Ende 2007Prof. Dr. med. Tchirikov, leitender Oberarzt und Pränatalmedizinerder Universitätsfrauenklinik <strong>Mainz</strong>, eine Kooperationmit dem SkF <strong>Mainz</strong> einzugehen. Hier hat sich seitdemeine Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterin der SchwangerschaftsberatungsstelleAdele Kammerschmitt entwickelt,die über eine Zusatzqualifikation in psychosozialer Beratungund Begleitung im Kontext pränataler Diagnostik undzu erwartender Behinderung des Kindes verfügt.Die Universitätsfrauenklinik stellt für diese Kooperationein Beratungszimmer zur Verfügung, in dem der SkFseit Januar 2008 jeweils dienstags in der Zeit von 9.00 –13.00 Uhr psychosoziale Beratungen parallel zu den medizinischenUntersuchungszeiten anbietet. Der geschützteBeratungsraum konnte mit Hilfe einer Spende der „Wilhelm-Emanuel-von-Ketteler-Stiftung‟der Diözese <strong>Mainz</strong>eingerichtet werden und befindet sich in unmittelbarerNähe der beiden Ultraschallräume.Die Patientinnen der Universitätsfrauenklinik werden währenddes Arztgesprächs und durch Informationsmaterialauf das Beratungsangebot des SkF aufmerksam gemacht.Das Beratungsangebot wird von Frauen und Paaren vor,während und nach pränataler Diagnostik in der Klinikaber auch außerhalb in der Beratungsstelle des SkF inAnspruch genommen. Oberstes Ziel der Beratung ist dieStärkung der Entscheidungskompetenz der schwangerenFrau / des Paares in allen Phasen der Schwangerschaft.Vor geplanten Untersuchungen stellen sich Frauen undPaare Fragen wie: „Ob und welche vorgeburtlichen Untersuchungenkommen für mich in Frage?‟, „Welche Konsequenzenhätte ein auffälliger Befund für mich?‟, „Wiewichtig ist es mir, frühzeitig von einer Behinderung meinesKindes zu wissen?‟, „Was würde eine Behinderung fürmich, für meinen Partner, unsere Beziehung und die gesamteFamilie bedeuten?‟ In dieser Phase der Schwangerschaftwerden in der Klinik das Ersttrimester-Screeningund die Messung der Nackentransparenz durchgeführt.Nach Untersuchungen und vor der Befundmitteilung: Fandvor den Untersuchungen keine psychosoziale Beratungstatt, hat ein Beratungsgespräch zu diesem Zeitpunkteine entlastende Funktion, weil sich Frauen und Paare mitden möglichen Konsequenzen eines auffälligen Befundesund weiteren Entscheidungen zeitnah auseinandersetzenkönnen. Solche Entscheidungen stehen zum Beispielnach Untersuchungen wie der Nackentransparenz-Messungverbunden mit dem Ersttrimester-Screening, einerFruchtwasseruntersuchung oder dem Organultraschall abder 20 SSW an.Nach auffälligem Befund: Ein positiver Befund löst zunächsteinen Schock oder eine schwere Krise aus. Dieschwangere Frau/das Paar wird im Gespräch mit der Beraterinin dieser krisenhaften Situation aufgefangen. IndividuellenEmotionen wie Wut, Trauer, Ängste, Hoffnungenkann in geschützter Atmosphäre Raum gegeben werden.In den Fokus des Beratungsgespräches kann auch vonSeiten der werdenden Eltern die zentrale und entscheidendeFrage treten, ob die Schwangerschaft fortgesetztwerden kann oder ein sog. später Schwangerschaftsabbruchdurchgeführt werden soll.Der Entscheidung für die Fortsetzung der Schwangerschaftfolgt eine Auseinandersetzung über Fragen nachden Perspektiven für ein Leben mit einem behindertenoder schwer kranken Kind; Fragen nach einer möglichenÜberforderung der Frau/des Paares; Fragen der Belastbarkeitder gesamten Familie auch im Hinblick auf weitereKinder. Die Aktivierung von persönlichen und familiärenRessourcen bildet den Schwerpunkt in der Beratung.Ergänzend werden der schwangeren Frau/dem Paar Informationenüber Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt(ärztliche Versorgung, Nachsorge durch die Hebam-Adele Kammerschmitt, Dipl.-Sozialarbeiterin (KFH 1997), ist im SkF <strong>Mainz</strong> zuständig für sexualpädagogischePräventionsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene und für die Arbeit mit Multiplikatoren. Ihr Beratungsschwerpunktin der Schwangerenberatung ist die psychosoziale Beratung im Kontext pränatalerDiagnostik und embryopatischem Befund. Sie ist Lehrbeauftrate an der KFH.


me, Frühförderung, Sozialpädiatrie, familienentlastendeDienste, Elternkreise und Selbsthilfegruppen etc.).Fällt die Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch bedeutetdies, dass eine medizinische Indikation aus ärztlicherSicht bescheinigt werden muss. In diesem Kontextsind die nachfolgenden Themen in der Beratungssituationevident: Hier geht es unter anderem um eine emotionaleStabilisierung der Frau/des Paares; der bevorstehendeSchwangerschaftsabbruch muss vorbereitet werden; derAbschied vom Kind und seine Bedeutung in und für dieFamilie wird besprochen; eventuell müssen Geschwisterkindermit vorbereitet werden. Gemeinsam wird die Bestattungdes Kindes überlegt, auf Bestattungsmöglichkeitenund gesetzliche Bestimmungen weist die Beraterin hin.Auch der Verweis oder die Vermittlung an Selbsthilfegruppen,Seelsorger und Trauerbegleiter ist sehr wichtig. AufWunsch stellt die Beraterin einen Erstkontakt her.Bei den diagnostizierten Befunden handelte es sich u. a.sowohl um chromosomale Anomalien wie zum Beispiel Trisomie13, 18 oder 21 als auch Herzerkrankungen, Nierenfehlbildungen,Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Hydrocephalusund Spina bifida. Einige Frauen und Paare werden übereinen längeren Zeitraum begleitet.FAZIT:Die psychosoziale Beratung im Kontext pränataler Diagnostikerfährt eine große Akzeptanz durch die Patientinnen derUniversitätsfrauenklinik. Die zeitnahe Beratung vor, währendund nach den Untersuchungen verbessert die Aufnahmefähigkeitkomplexer medizinischer Diagnosen und befähigtdie Patientinnen und ihre Partner, eine gut informierteund reflektierte Entscheidung treffen zu können. Die Frauenund Paare werden durch den gesamten pränataldiagnostischenProzess begleitet und bei ihren Entscheidungen unterstützt.Die gute Kommunikation und Interaktion mit allen Beteiligtenermöglicht die Integration der Beraterin in die interdisziplinäreZusammenarbeit mit Pränataldiagnostikern,Kinderärzten, Hebammen und dem Sozialdienst des Krankenhauses.Dies ist ein wesentlicher Faktor für die positiveEntwicklung der Zusammenarbeit.Die Kooperation, die zunächst auf ein Jahr ausgelegt war,wird fortgeführt. Der Fokus ist in diesem Jahr auf die Installierungeines interprofessionellen Qualitätszirkels gerichtet,der zur Verbesserung der Kooperation und Vernetzung dervorhandenen Dienste an der Universitätsfrauenklinik beitragensoll. Dadurch soll neben einer qualitativ hochwertigenmedizinischen Versorgung eine ganzheitliche Beratungund Begleitung von Betroffenen gewährleistet werden.Es ist angedacht, eine wissenschaftliche Begleitung des Angebotesdurch das Institut für angewandte Forschung der<strong>Katholische</strong>n Fachhochschule <strong>Mainz</strong> einzurichten.* * *<strong>forum</strong> sociale zeichnet Diplomarbeiten mit dem Förderpreis ausIm Rahmen einer Feierstunde wurde am 18.11.<strong>2010</strong> derdiesjährige Förderpreis der Hochschulgesellschaft <strong>forum</strong>sociale <strong>Mainz</strong> e.V. an zwei besonders hervorragende Diplomarbeitenvon Absolventinnen der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<strong>Mainz</strong> verliehen. Bereits zum 11. Mal werdendamit überdurchschnittlich gute Diplomarbeiten gewürdigt.Der mit 2000,00 € dotierte Preis wurde in diesem Jahr geteilt,weil, wie Prof. Dr. Detlef Baum, der langjährige Juryvorsitzende,ausführte, die Jury zwei Arbeiten als gleichwertigbeurteilte: hinsichtlich der umfangreichen und wissenschaftlichfundierten Erörterung der behandelten Thematik,der gedanklichen Tiefe und eigenständigen Bewertungen.Den Förderpreis mit je 1.000 Euro erhielten Frau KatrinDreßler, Dipl.-Sozialarbeiterin/Dipl.-Sozialpädagogin (FH),für die Arbeit „Stationäre Kinderhospize – Eine Form derUnterstützung für Familien mit einem lebensverkürzt erkranktenKind‟ und Frau Angela Schmidt, Dipl.-Religionspädagogin(FH), für die Arbeit „Geh deinen Weg vor mir undwerde ganz (Gen 17,1) – Der Abrahamerzählzyklus Gen 12-25 in seiner exegetischen und aktuellen Bedeutung‟.Foto: Preisträgerinnen mit Juroren/innnen, Rektor und <strong>forum</strong> sociale-Vorsitzendem;v. l. Zeimentz, Maasberg, Dreßler, Fink, Willig,Orth, Schmidt, Baum.Den beiden Preisträgerinnen gratulierten der Vorsitzendeder Hochschulgesellschaft, Prof. Dr. Hans Zeimentz, derRektor der KFH, Prof. Peter Orth, Angehörige, Freunde,Kommilitoninnen, Kollegium und Studierende.Gedankt sei der Band JazzThing, die diese Ehrung musikalischbegleitete.Ruth Remmel-Faßbender


Meike Denise Schuster / Eva Maria SchusterStatt mehr oder weniger – anders!Genug für alle?In zunehmendem Maße werden in der Bundesrepublik Armutund Armutsverschärfung denjenigen zugemutet, diesich nicht ausreichend wehren können: Familien, Alten,Kranken und Behinderten, Menschen mit Migrationshintergrund.Jedes sechste Kind in Deutschland lebt in Armut,fast die Hälfte der Alleinerziehenden lebt von ALG II.Familie ist zur gesellschaftlichen Ressource geworden,auf die wie selbstverständlich zugegriffen wird, ohne Ressourcenentwicklungernsthaft zu ermöglichen oder gar zufördern. Kinder zu bekommen, gilt in Deutschland als dasgrößte Armutsrisiko. Wer arm ist, dem wird die volle Teilhabean gesellschaftlichenVollzügen und Erträgenverwehrt. Zudem bestehenkonkrete Zusammenhängezwischen geringem sozialenStatus und vermehrterKrankheit sowie einem höherenSterblichkeitsrisiko.Unter dem zugenommenDruck in vielen Lebensbereichensinkt die Lebensqualitätbesonders vonMeike Denise Schuster Eltern, an die einseitig Erziehungs-und Leistungsansprücheherangetragen werden wie an keine uns bekannteGeneration zuvor. Erkrankungen aufgrund psychischenStresses ebenso wie Medikamentenmissbrauchnehmen in der Bevölkerung als Folge zu hoher Arbeitsbelastungendramatisch zu. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust,die Erpressbarkeit von Arbeitnehmenden angesichtsdes Schreckgespenstes Hartz IV prägen das Lebensgefühlvieler Menschen. Eine steigende Verarmung großer Bevölkerungsteileist zu befürchten, wenn kein Umdenkenerfolgt.FlickarbeitenPrivate Initiativen zur Linderung gesellschaftlicher Wundensind löblich, aber sie bleiben doch individuelle Versuche,öffentliche Aufgaben privat zu erfüllen, in Eigeninitiativezu leisten, was der Staat nicht (mehr) leistet. Daskann kein Zustand auf Dauer sein.Politische Maßnahmen hingegen zeugen von Konzeptlosigkeitund mangelnder Kenntnis der Materie. Anlässlichdes Europäischen Jahres <strong>2010</strong> gegen Armut und sozialeAusgrenzung ist auf der Internetpräsenz des Bundesministeriumsfür Arbeit und Soziales zu lesen: „Mit diesem Jahrsoll den Vorurteilen und möglichen Diskriminierungen ge-genüber von Armutsrisiken und Ausgrenzung betroffenenMenschen begegnet werden.” Gleichzeitig propagiert diezuständige Ministerin von der Leyen Bildungsgutscheinefür Kinder aus Hartz-IV-Familien, obwohl Fachverbändeeindringlich vor der dadurch zu befürchtenden Stigmatisierungsgefahrwarnen, von der Realisierbarkeit einmalabgesehen.Schon zur geplanten Erhöhung des Elterngeldes wurdediskutiert, ob es nicht für Alkohol und Zigaretten ausgegebenwerde – anstatt staatlicherseits zum Beispiel Warenund Dienstleistungen, die ausschließlich von Kindernin Anspruch genommen werden, von Steuern zu befreien.Zudem bleiben Maßnahmen wie die erwähnten Flickwerkim löchriger werdenden Teppich unserer sozialen Gemeinschaft.„Nur wer arbeitet, soll auch essen.‟Dieses Zitat, mit dem Franz Müntefering 2006 auf Kritikam Hartz-IV-System reagierte, ist nicht nur verfälscht(denn 2 Thess 3,10 steht: „Wer nicht arbeiten will, sollauch nicht essen.”), der damalige Arbeitsminister reihtsich mit der Fälschung dieser Worte sogar neben Stalinund Lenin ein. Aber er bringt damit auch eine Arbeitsethikzum Ausdruck, die in weiten Teilen der Gesellschaft geteiltwird und kritisch hinterfragt werden muss.Allen Idealen des Sozialstaates zum Trotz scheint Wirtschaftin Deutschland zum Religionsersatz geworden zusein, der den Wert eines Menschen an seiner aktuellenVerwertbarkeit für die Erwerbsarbeitswelt misst. Und nurdorthin fließt gerne und bereitwillig Förderung. In einerdurchökonomisierten Gesellschaft wird es für all die immerenger, die von Erwerbsarbeit ausgeschlossen sind – oderdie unvergütete Leistungen erbringen im Bereich der Familienarbeit,in sozialen und kulturellen Bereichen. Wenndie Arbeit dort unbezahlt ist, wird ihr die Anerkennungverwehrt, wird sie nicht einmalals Arbeit bezeichnet;ein standardisierter Begrifffehlt sogar in der Fachwelt.„Erziehungsarbeit, Angehörigenpflege,unvergüteteKulturarbeit” sind Ausdrücke,mit denen versuchtwird, einen komplexenGegenpol zum Begriff „Erwerbsarbeit”zu erfassen.Ein Großteil von Leistungenin dieser GesellschaftEva Maria Schusterwird unsichtbar gemacht,Meike Denise Schuster ist Bildungswissenschaftlerin;Dr. Eva Maria Schuster ist Prof. für Theorie und Systematik der Sozialen Arbeit an der KFH


Meike Denise Schuster / Eva Maria SchusterStatt mehr oder weniger – anders!obwohl sie massiv von ihnen profitiert – eine sozialeAusbeutung, die dem wirtschaftlichen Modell folgt.Der Begriff „Leistungsgesellschaft” klammert unentgeltlicheArbeit aus. Aus Sicht der Wirtschaft magdas nachvollziehbar sein, weil so eine Vergütung verhindertwird, aber aus der Sicht der Gesellschaft?Die meisten Menschen, die ALG II /Sozialgeld erhalten,sind entweder jünger als 18 Jahre oder älter als 55 Jahrealt, sie sind krank oder behindert oder sie haben kleineKinder bzw. sind allein erziehend; es handelt sich um Menschen,auf die die Wirtschaft nicht zugreifen darf oder will.Warum also erscheinen die Worte „Flachbildschirm” und„soziale Hängematte” so häufig in Beschreibungen von Benachteiligtenin den Medien? Und warum werden finanziellSchwache öffentlich mit sozial Schwachen gleichgesetzt?Solche Diffamierungen sind nicht allein mit Neid auf unterstelltenZeitwohlstand Nichterwerbstätiger oder mit derSorge vor Sozialmissbrauch zu erklären. Es ist eine Fragedes Menschenbildes. Wir misstrauen einander und tun daslaut kund. Zudem schimmert in Generalverdächtigungendie Angst vor dem eigenen sozialen Abstieg durch: Es istberuhigend zu wissen, dass es anderen (noch) schlechtergeht. Aufgrund der Individualisierungstendenzen modernerGesellschaften wird die „Schuld” für ihre Situationsozial Benachteiligten zugesprochen, oftmals auch von ihnenselbst, obwohl gesamtgesellschaftliche Probleme nurgesamtgesellschaftlich gelöst werden können. Wenn manselbst sich nicht „schuldig” verhält, ist der eigene Abstiegunmöglich – so die Hoffnung.Offenbar ist es unsere Mentalität, die uns davon abhält,einander in einem der reichsten Länder der Welt ein gutesLeben zu ermöglichen. Stigmatisierung, solange sie nichtzu radikal à la Sarrazin klingt, ist gesellschaftsfähig undträgt zu sozialen Schärfen bei, obwohl die Mehrheit derBevölkerung selbst über Alltagserfahrungen als Diskriminierteverfügt. Auch eine strafende Aktivierungspolitik,die Menschen in eine bittstellend-schuldige Positionverweist, erscheint in diesem Zusammenhang in einemunrühmlichen Licht, besonders vor dem Hintergrund fehlenderErwerbsarbeitsplätze.Arbeit fällt dennoch an und wird geleistet: Die Anzahl derehrenamtlichen Arbeitsstunden in diesem Land ist fastdoppelt so hoch wie die der Erwerbsarbeitsstunden – darinsind unvergütet geleistete Familien- und Pflegezeitnoch nicht einmal enthalten. Die Menschen brauchen alsooffensichtlich keinen Zwang zur Arbeit.Ein Umdenken ist notwendig. Es kann nicht darum gehen,Menschen dafür zu bestrafen, dass dank technischer Errungenschaftenweniger Erwerbsarbeit anfällt. Wir müssenLeben in Würde ermöglichen, ehe wir an Forderungenauch nur denken können. Wir brauchen wirkliche Teilhabean allen Prozessen und Erträgen unserer Gesellschaft füralle ihre Mitglieder.„Teppichwechsel‟Was trotz Flickbemühungen dauerhaft Löcher zeigt, mussdurch etwas Neues ersetzt werden. Das mag bei einemTeppich erheblich einfacher sein als bei einer Gesellschaft,notwendig ist es mitunter bei beiden. Umdenken kannman nicht verordnen. Aber wir können es ermöglichen,indem wir einer missgünstigen Mentalität die Grundlageentziehen und für allgemeine Entspannung sorgen. Nebenden Flickwerk-Diskussionen der letzten Jahre ragteine Gesellschaftsutopie hervor: die des bedingungslosenGrundeinkommens. Bis Anfang dieses Jahres haben fast53000 Menschen eine Petition für seine Einführung unterzeichnet,am 08.11.10 gab es dazu eine Anhörung imBundestag.Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens gehtdavon aus, dass jedem Menschen ohne Prüfung der Bedürftigkeiteine Summe ausgezahlt wird, die ein würdigesLeben mit kultureller Teilhabe gewährleistet. Erwerbsarbeitkönne weiterhin geleistet werden, müsse es abernicht. So werde all das ermöglicht, was wir dringend benötigen:Familienarbeit ohne materielle Not, Engagementim kulturellen und sozialen Bereich, Zeit füreinander, aberauch schlicht Muße. Innovationen können sich ohne Ängsteentwickeln. Zeit als Ressource für das Gelingen einerGemeinschaft werde wieder zur Verfügung stehen, weilder allgemeine Druck auf viele Lebensbereiche nachlasse.Den Zugriffen der Wirtschaft auf die Menschen werde dieBasis entzogen, sozialer Frieden stärker gewährleistet alsgegenwärtig.Mehrere Modelle der Finanzierung werden diskutiert undauch von ökonomischer Seite für realisierbar gehalten,zumal in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland.Partielle Umsetzungen wie die Grundsicherung deutlichüber der Armutsgrenze für alte Menschen in den Niederlandenoder ein zweijähriges Grundeinkommens-Modellprojektin Ojivero, einem Dorf in Namibia, zeigen auf,dass sich Armut so wirksam bekämpfen lässt.Existenzangst und Missgunst verhindern Kreativität undein Miteinander, das aufs Gemeinwohl gerichtet ist. Dasbedingungslose Grundeinkommen erscheint derzeit alsdie einzige zukunftsträchtige Gesellschaftsutopie, die Existenzangstnimmt und allen ein Leben in Würde ermöglicht.Wir können unseren enormen materiellen Wohlstandmiteinander teilen, ohne einander zu Bittstellenden zumachen und auszugrenzen, und sozialen Wohlstand erfahren.Es ist eine Utopie, über die es sich zu diskutierenlohnt; die Utopie, es könnte weitergehen wie bisher,scheitert gegenwärtig. Mit einem Grundeinkommen hättediese Gesellschaft reelle Chancen, ein lebenswerterOrt zu sein, in dem die Talente des einzelnen MitgliedsMöglichkeiten der Entfaltung erhielten. Und wir wärensozialer Gerechtigkeit ein großes Stück näher gekommen.


Wir gratulieren unseren Mitgliedern …Dorothée und Joachim Lauerzur Geburt ihres Sohnes Josua Natanael am 1. Mai <strong>2010</strong>Johannes Müller zur Weihe zum Diakonam 26. September <strong>2010</strong>Anja Jäger und Thomas Jäger, geb. Schmattlochzur Trauung am 30. Oktober <strong>2010</strong>… zum 85. GeburtstagArchitekt Karl-Hans Lutz (24. Mai);Ministerialrat a. D. Karl-Heinz Schuler, 1973–1989 Lehrbeauftragteran der KFH, 1997–2001 stellvertretender Vorsitzendervon <strong>forum</strong> sociale (22. <strong>Dezember</strong>);… zum 80. GeburtstagBrigitte Beckert-Keil, Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) und Supervisorin,1974 –1983 Fachhochschullehrerin an der KFH(5. Februar);Prälat Alfred Haffner, Studiendirektor a.D., seit derGründung der KFH bis 2005 Mitglied des Verwaltungsrats(5. März);Domkapitular em. Prälat Roland Ries, 1968 –1982 Leiterdes Kath. Büros <strong>Mainz</strong>, Mitglied des Verwaltungsrats derKFH seit deren Gründung bis 1988 (23. Juni);… zum 75. GeburtstagGeistl. Rat, Prälat Dr. iur. can. Josef Huber, 1978 –1992Lehrbeauftragter für Kirchenrecht an der KFH, 1992–<strong>2010</strong>Richter an der Rota Romana (23. Juni);Dr. med. Ursula Hansen, 1985–1990 Ministerin für Sozialesund Familie des Landes Rheinland-Pfalz, 1987–1991Landtagsabgeordnete (9. Juli);… zum 70. GeburtstagProf. Alfons Kaiser, Dipl.-Pädagoge, 1979–2000 Professorfür Pädagogik an der KFH, 1988 –1992 Dekan des FBSozialpädagogik (6. August);… zum 65. GeburtstagDr. habil. Dr. h.c. Detlef Baum, Professor für Soziologiean der FH Koblenz, seit 1990 Vorsitzender der Jury des Förderpreisvon <strong>forum</strong> sociale (14. Februar).Personelle Veränderungen an der KFHZum Ende des WS 2009/10 trat Winfried Piel, Dipl.-Sozialarbeiter(FH), in den Ruhestand. Er war seit 1. Februar1976 Mitarbeiter im Praxisreferat des FB SA/SP bzw. SozialeArbeit mit Lehraufgaben in den Studienschwerpunkten.Darüber hinaus führte er Kurse im Rahmen des ifw derKFH durch. Er war Mitinitiator der ZusatzqualifikationenSport und Erlebnispädagogik. Zudem arbeitete er in verschiedenenGremien und Ausschüssen der KFH mit undwar für die Öffentlichkeitsarbeit der KFH verantwortlich.Er bleibt der KFH weiter als Lehrbeauftragter verbundenund arbeitet auch im Redaktionskreis von <strong>forum</strong> AKTUELLweiterhin mit.Zum WS <strong>2010</strong>/11 wurde auf die Professur „Sozialpolitikund Sozialwirtschaft‟ Dipl.-Volkswirt Dr. rer. pol. MichaelWüstenbecker berufen. Dr. Wüstenbecker, der mit einerArbeit „Armut und Armentransfer‟ promoviert hat, war zuletztals Stabsbereichsleiter Politik der KV Westfalen-Lippetätig und lehrte nebenberuflich u.a. an der <strong>Hochschule</strong> Harz.Als Nachfolgerin von Winfried Piel ist seit 1. Mai <strong>2010</strong> Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Sonja Burkard als Mitarbeitern imPraxisreferat des FB Soziale Arbeit tätig. Nach Abschlussihres Studiums (KFH 1999) arbeitete sie in den Bereichengeschlechtsspezifische Jugend- und Wohnungslosenhilfe.Im Praxisreferat des FB Gesundheit & Pflege ist seit dem15. Mai <strong>2010</strong> Johanna Trieschmann, MScN, tätig. Nachdem Studium der Pflege- und Gesundheitswissenschaftenan der Ev. FH Darmstadt arbeitete sie am UniversitätsklinikumHeidelberg und absolvierte an der Phil.-theol.<strong>Hochschule</strong> Vallendar ein Masterstudium der Pflegewissenschaften.Ihre Aufgabe ist insbesondere die Beratung derStudierenden im Hinblick auf Praxiseinsätze.Im Praxisreferat des FB Gesundheit & Pflege ist seit Juni<strong>2010</strong> auch Dr. Bianka Schramm, Dipl.-Log., Lehrlogopädinmit dem Fachgebiet Logopädie / Physiotherapie angestellt.Nach der Ausbildung zur Logopädin studierte sieu.a. an der RWTh Aachen Lehr- und Forschungslogopädie.Anschließend arbeitete sie in logopädischen Praxen undverschieden Projekten.Als Nachfolgerin von Hildegard Sickinger ist seit Februar<strong>2010</strong> Pastoralreferentin Annette Klose als Geistliche Mentorinan der KFH tätig. Nach dem Studium in Bonn undJerusalem wirkte sie in verschiedenen Gemeinden des ErzbistumsKöln. Sie möchte in ihrer Aufgabe „unterstützenund begleiten, dass Gottes Menschenfreundlichkeit für daseigene Leben immer wieder neu entdeckt und fruchtbargemacht werden kann.‟Wir gedenken unserer TotenAm 17. Juli <strong>2010</strong> starb im Alter von 80 Jahren RechtsanwaltHans Joachim Richter, 1978–1995 Prof. für Rechtan der KFH.Am 4. November <strong>2010</strong> starb im Alter 78 Jahren Dr. HeinzRommel, 1972 – 1997 Prof. für Allgemeine Pädagogik undDidaktik an der KFH. 1980 – 1988 war er Dekan des FBSozialpädagogik. Mehrfach wirkte er in der Jury für denFörderpreis von <strong>forum</strong> sociale mit.R.i.p.


Wahl der Dekane/Dekaninnen an der KFHIm SS <strong>2010</strong> fand turnusgemäß die Wahl der Dekane/innenund Prodekane/innen der KFH für die Amtszeit vom 1. September<strong>2010</strong> bis 31. August 2013 statt.Es wurden gewählt:FB Soziale Arbeit:Dekan: Prof. Dr. Ulrich Papenkort (Wiederwahl)Prodekanin: Prof. Dr. Maria Schäfer-Hohmann (Wiederwahl)FB Praktische Theologie:Dekan: Prof. Dr. Werner Müller-Geib (Wiederwahl)Prodekanin: Prof. Dr. Eleonore ReuterFB Gesundheit & PflegeDekanin: Prof. Dr. Renate StemmerProdekanin: Prof. Dr. Sabine CorstenMargret Dörr / Birgit Herz (Hg.)„Unkulturen”in Bildung und ErziehungWiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften<strong>2010</strong>In der Sonder- und Sozialpädagogik steht die demokratischeBildungs- und Erziehungskultur auf dem Prüfstand.Anerkennung, Partizipation, Dialog und die Achtung derKinder- und Menschenrechtskonventionen werden derzeitin der pädagogischen Praxis zurück gedrängt: sozialtechnologische‚Straf-Pädagogiken’ sowie ‚Lob der Disziplin’ bedienenden ordnungspolitischen Mainstream. Diese so garnicht neue, sondern vielmehr antiquierte Erziehungskultursteht im Mittelpunkt dieses Bandes. Zentraler Bezugspunktder theorie- und praxisbezogenen Beiträge ist das Recht jedesKindes und Jugendlichen auf eine gewaltfreie Erziehung.Günther Bittner / Margret Dörr / Volker Fröhlich /Rolf Göppel (Hg.)* * *Angewandte Forschung undinternationale Beziehungen2000–<strong>2010</strong>Eine Jubiläumsschrift der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<strong>Mainz</strong> (<strong>2010</strong>)Diese Jubiläumsschrift der KFH <strong>Mainz</strong> gibt einen Überblicküber die Aktivitäten in den Bereichen Forschung und internationaleBeziehungen. Die hier umrissenen Projektesind Ausdruck einer sich zunehmend an der <strong>Hochschule</strong>ausbildenden Kompetenz, Forschung und internationale Erfahrungenin den Fachbereichen Soziale Arbeit, PraktischeTheologie sowie Gesundheit und Pflege weiterzuentwickelnund international zu vernetzen. Die Schrift wurde vom Institutfür angewandte Forschung und internationale Beziehungender KFH <strong>Mainz</strong> herausgegeben.Margret Dörr / Josef Christian Aigner (Hg.)Das neue Unbehagen in der Kulturund seine Folgen für diepsychoanalytische PädagogikGöttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009Die Autoren/innen stellen sich in unterschiedlicher Perspektiveder Frage, inwieweit sich die zentralen ThesenFreuds von 1930 zur Frage, warum der Mensch nichtglücklich werden und sein könne, auf die heutige Kulturreflexiv und kritisch anwenden lassen und welche Bedeutungdies für theoretische Konzeptionen und praktischeHerangehensweisen der psychoanalytischen Pädagogikhat.Allgemeine Pädagogik undPsychoanalytische Pädagogik im DialogSchriftenreihe der DGfE-Kommission PsychoanalytischePädagogik.Opladen: Barbara Budrich Verlag <strong>2010</strong>In dem Band werden zentrale Grundfragen der Pädagogikerörtert: Die Frage nach den Prozessen der Subjekgenese,nach dem spezifischen Charakter des Pädagogischen Handelns,nach der Begründbarkeit von Erziehungszielen, nachder gesellschaftlich-kulturellen Einbettung von Erziehungsowie nach der Bedeutung des Geschlechter- und Generationenverhältnissesfür die Erziehung jeweils aus der Perspektiveder Allgemeinen Pädagogik und der PsychoanalytischenPädagogik.Karl Gabriel / Christian Spieß / Katja Winkler (Hg.)Religionsfreiheit und Pluralismus.Entwicklungslinien eines katholischenLernprozessesReihe „Katholizismus zwischen Religionsfreiheit undGewalt” Bd. 1Paderborn: Schöningh <strong>2010</strong>Mit der Erklärung über die Religionsfreiheit „Dignitatis humanae”des II. Vatikanischen Konzils hat die katholischeKirche Religionsfreiheit als unveräußerliches Menschenrechtanerkannt. Während dieser Schritt manchen als ‚kopernikanischeWende’ gilt, sehen ihn andere vollständig in derKontinuität der theologischen und kirchlichen Tradition. Jedenfallsstellt sich die Frage, wie das Lehramt von einer entschiedenenAblehnung der Religionsfreiheit zu deren ebensoentschiedenen Befürwortung und Verteidigung finden konnteund wie dieser Schritt legitimiert wurde. Erläutert wird u.a.die Rolle der Theologie, des katholischen Milieus, bestimmterKonzilsteilnehmer, des Politischen Katholizismus etc.


Karl Gabriel / Christian Spieß / Katja Winkler (Hg.)Religion – Gewalt – TerrorismusReligionssoziologische und ethischeAnalysenReihe „Katholizismus zwischen Religionsfreiheit undGewalt” Bd. 3Paderborn: Schöningh <strong>2010</strong>Terrorismus und der Zusammenhang von Religion und Gewaltsind bedeutende Probleme der Gegenwart. Terroranschlägewerden häufig sehr eng mit religiösen Motiven inVerbindung gebracht – und zwar nicht zuletzt von den Täternselbst. Themen des Bandes sind unter anderem derZusammenhang von Religion und (terroristischer Gewalt)sowie die nationale und internationale Terrorismusbekämpfungaus religionswissenschaftlicher, religionssoziologischerund sozialethischer Perspektive.Christian Spieß (Hg.)Freiheit – Natur – ReligionStudien zur SozialethikFestschrift Arno Anzenbacherzum 70. GeburtstagPaderborn: Schöningh <strong>2010</strong>Freiheit, Natur und Religion sind die drei Eckpunkte desSpannungsfeldes, in dem christliche bzw. katholische Sozialethiktraditionell und auch gegenwärtig entwickelt wird.Die Aufsätze dieses von dem ehemaligem KFH-Studenten,dem jetzt an der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> für SozialwesenBerlin lehrenden Professor Christian Spieß herausgegebenBandes erörtern aus unterschiedlichen Perspektivendie normative Bedeutung dieser drei Aspekte und stellensowohl im Hinblick auf Grundlegungsfragen als auch imHinblick auf konkrete Anwendungsfragen Bezüge unteranderem zur politischen Philosophie des Liberalismus, zurklassischen Naturrechtstheorie und zur Religion als Quellemoralischer Orientierung her.Bernd Jochen HilberathJetzt ist die ZeitUngeduldige ökumenische ZwischenrufeOstfildern: Matthias-Grünewald <strong>2010</strong>Die Ungeduld, die der Tübinger Dogmatiker und Ökumeniker,der 1998–1992 an der KFH lehrte, angesichts desStands der Ökumene treibt, die sich auch auf den Leserüberträgt, tut der präzisen Information und bedachten theologischenArgumentation des Verfassers keinen Abbruch.Der erste Teil des Buches bietet die grundlegenden „Orientierungen”über die Gründe, die zu den Kirchentrennungenführten, die Grunddifferenzen und Gemeinsamkeiten sowiedie noch aufzuarbeitenden Themen der Ökumene. Derzweite Teil „Optionen” plädiert für einen „Kommunikationsaustauschzwischen Volk Gottes, Lehramt und Theologie”und zeigt Wege, die u.a. in der Frage der Abendmahlgemeinschaft,der Anerkennung der Ämter, auch desPetrusdienstes weiterführen. Verfasser macht klar, dassÖkumene nicht Selbstzweck ist, sondern von der Sendungder Kirchen, der ihnen gemeinsam aufgetragenen „Sorgefür die Probleme der Menschen in unseren Gesellschaften”aufgegeben ist. Er ruft eindringlich auf und ermuntert zueinem „geduldigen und entschiedenen Weitergehen”.Sonja Gangiun / Bernward Hoffmann (Hg.)Digitale SpielkulturSchriften zur Medienpädagogik 43München: Kopaed <strong>2010</strong>Dieser Band, dessen Mitherausgeber Bernward Hoffmann1988–1999 Prof. für Musik- und Medienpädagogik an derKFH war und derzeit Prof. für Medienpädagogik an der FHMünster ist, bietet einen umfassenden Überblick über Potentialeund Chancen von Computerspielen.Er registriert eine Trendwende in der Betrachtung und Wertungder Computerspiele: Wurden sie lange zeit einseitigmit Jugendgefährdung, Realitätsverlust und Gewalt in Zusammenhanggebracht, so werden sie derzeit stärker aufihre positiven Potentiale hin analysiert und zunehmend pädagogisch-didaktischeingesetzt. So fragt der vorliegendeBand u.a. nach den Lernpotentialen von Computerspielenund zeigt, wie kreativ und kritisch damit umgegangen,aber auch wie exzessivem Spielverhalten begegnet werdenkann.Dietmar Brück / Ulla KloppTom und der Zauberfußballin AfrikaMit Illustrationen von Iris HardtFreiburg: KeRLE <strong>2010</strong>,auch als CD, gelesen von Nils WeylandDietmar Brück, der als Journalist und politischer Kommentatorbekannte ehemalige KFH-Student, und Ulla Kloppführen die abenteuerliche Geschichte von „Tom und derZauberfußball” (2008. 3. Aufl. <strong>2010</strong>) fort: Tom und seine<strong>Mainz</strong>er Freunde werden von ihrem afrikanischen FreundMucave zu Hilfe gerufen: Ein westlicher Großindustriellerwill Mucaves Dorf am Malavi-See abreißen und dort einenHotelkomplex errichten. Werden sie dem Hilferuf folgen?Welche Rolle in der Sache spielt der Vater eines der GegenspielerToms? Ein spannender Fußballkrimi – nicht für dieZauberfußballfreunde.Herausgeber:Verantwortlich:Satz und Druck:I M P R E S S U MHochschulgesellschaft <strong>forum</strong> sociale <strong>Mainz</strong> e.V., Saarstraße 3, 55122 <strong>Mainz</strong>Clemens Frenzel-Göth, Winfried Piel, Ruth Remmel-Faßbender, Hans ZeimentzChrista Scharnagl, Rüsselsheim, tanamana@gmx.net

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