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Torsion Physikalisches Praktikum M6..-1 Ziel: Methoden ... - hknoll.ch

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Chur<strong>Torsion</strong><strong>Physikalis<strong>ch</strong>es</strong><strong>Praktikum</strong><strong>M6.</strong>.-1<strong>Ziel</strong>:Aus der Verdrillung von Metallstäben soll der S<strong>ch</strong>ubmodul der jeweiligen Materialien bestimmt werden, und zwarmit einer statis<strong>ch</strong>en und einer dynamis<strong>ch</strong>en Methode (Drehs<strong>ch</strong>wingungen).<strong>Methoden</strong>:Bei der statis<strong>ch</strong>en Methode wird ein Metallstab verdrillt. Das dazu nötige Drehmoment hängt von Winkel,Dur<strong>ch</strong>messer und Länge des Stabes ab. Als Faktor tritt dabei der S<strong>ch</strong>ubmodul auf, der die Eigens<strong>ch</strong>aften desMaterials bes<strong>ch</strong>reibt. Der S<strong>ch</strong>ubmodul kann aber au<strong>ch</strong> aus der Periodenlänge einer Drehs<strong>ch</strong>wingung bestimmtwerden.Erläuterungen:Die beiden <strong>Methoden</strong> zur Bestimmung des S<strong>ch</strong>ubmoduls basieren auf unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en zu messenden Grössen.Dabei wird vermutli<strong>ch</strong> die eine Methode der anderen bezügli<strong>ch</strong> Messgenauigkeit überlegen sein.Theorie:Dynamik, Rotation, Kraft, Drehmoment, Drehimpuls, Trägheitsmoment, Steiners<strong>ch</strong>er Satz, S<strong>ch</strong>wingungen,Hookes<strong>ch</strong>es GesetzLiteratur:Lehrbu<strong>ch</strong>: Metzler, S. 66 ff., S. 102 ff., Gerthsen S. 101 ff.<strong>Physikalis<strong>ch</strong>es</strong> <strong>Praktikum</strong>: Wal<strong>ch</strong>er S. 60 ff.Geräte:1 <strong>Torsion</strong>sgerät Leybold2 Laufgewi<strong>ch</strong>tevers<strong>ch</strong>iedene Kraftmesser (Federwaagen, digitaler Kraftmesser Steinegger)StopuhrName: ......................................................... Klasse: Tc 2 Datum: .................................Beurteilung:Auswertung ...................................Fehlerrre<strong>ch</strong>nung ...................................Fehlerdiskussion ...................................Protokollführung ...................................Summe ...................................Copyrigt (C) 1990 - 2000 by H. Knoll 11.5.2000


Chur<strong>Torsion</strong><strong>Physikalis<strong>ch</strong>es</strong><strong>Praktikum</strong><strong>M6.</strong>.-2Grundlagen:ElastizitätAuf einen Quader der Länge l und der Quers<strong>ch</strong>nittsflä<strong>ch</strong>e A wirkt eine Zug- (a) bzw. Druckkraft (b) F n . Wenn dieseKraft über die Flä<strong>ch</strong>e glei<strong>ch</strong>mässig verteilt ist, besteht eine Zug- bzw. Druckspannung(1) σ = FnA .Die relative Längenänderung ist proportional zur wirkenden Spannung. Es gilt:(2a)∆ll ~ σ(E = Elastizitätsmodul)(2b)∆ll = 1 E σWirken die Kräfte ni<strong>ch</strong>t normal sondern tangential zur Flä<strong>ch</strong>e A, so ergibt si<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>erung (c). Die S<strong>ch</strong>ubspannungτ ist definiert dur<strong>ch</strong>:(3) τ = F tAFür den S<strong>ch</strong>erungswinkel δ gilt (bei kleinem Winkel δ):(4) α ≈ tan α = ∆xy = 1 G τ(G = S<strong>ch</strong>ubmodul)Die Glei<strong>ch</strong>ungen (2b) und (4) sind natürli<strong>ch</strong> nur innerhalb des sogenannten Proportionalitätsberei<strong>ch</strong>es gültig.Oberhalb dieses Berei<strong>ch</strong>es erfolgt die Formänderung zunä<strong>ch</strong>st stärker als proportional, aber no<strong>ch</strong> reversibel, dannni<strong>ch</strong>t mehr reversibel (plastis<strong>ch</strong>e Formänderung, fliessen).σF nσFn∆xτF tll + ∆lll - ∆lyασσF nF tτF nAbb. 1 a) b) c)<strong>Torsion</strong> von StäbenEin dünner Rundstab von der Länge l und dem Radius r, der an einem Ende fest eingespannt ist, kann am anderenEnde verdrillt werden. Das zum Verdrillen nötige Drehmoment M wird dur<strong>ch</strong> eine Kraft F im Abstand R von derA<strong>ch</strong>se erzeugt. Wenn F senkre<strong>ch</strong>t zum Radius R steht, gilt (Abb. 2):(5) M = F•R.Unter der Einwirkung von diesem Drehmoment wird der Stab am freien Ende um den Winkel ϕ verdreht. Für dasDrehmoment gilt nun:(6) M = -D•ϕ,wobei D das Direktionsmoment des Stabes ist.Copyright (C) 1990 - 2000 by H: Knoll 11.5.2000


Chur<strong>Torsion</strong><strong>Physikalis<strong>ch</strong>es</strong><strong>Praktikum</strong><strong>M6.</strong>.-32rϕrdAdrllαR→FAbb. 2 Abb. 3Na<strong>ch</strong> Glei<strong>ch</strong>ung (3) gilt τ = dF tdA und dur<strong>ch</strong> Umformen:(7) dF t = τ•dADas Flä<strong>ch</strong>enelement dA kann na<strong>ch</strong> Abb. 3 zu dA = rdϕ•dr bestimmt werden. Da das Drehmoment um den ganzenUmfang des Stabes herum wirkt, erhält man für das Drehmoment für das zylindris<strong>ch</strong>e Rohr der Dicke dr jetzt:2π(8) dM = r•dF t = r•τ•rdr0∫dϕ = r 2 τ•2π•drAus Glei<strong>ch</strong>ung (4) folgt unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung von Abb. 3 für τ:(9) τ = Gα = G• rϕ lDas gesamte Drehmoment auf den Zylinder ist nun:(10) M =0∫r2πr 2 τdr = ∫2πr 2 G• rϕ l •dr = 2πGl ϕ ∫r 3 dr = 2πGl ϕ r4 4 = πGr40r0r2 l •ϕDer letzte Bru<strong>ch</strong>, der Faktor vor dem Winkel ϕ ist das Direktionsmoment D:(11) D = πGr42 lCopyright (C) 1990 - 2000 by H: Knoll 11.5.2000


Chur<strong>Torsion</strong><strong>Physikalis<strong>ch</strong>es</strong><strong>Praktikum</strong><strong>M6.</strong>.-4Messmethoden und Messgeräte:Bestimmung des S<strong>ch</strong>ubmoduls dur<strong>ch</strong> statis<strong>ch</strong>e VerdrillungEin dünner, homogener Rundstab von der Länge l und dem Radius r wird an einem Ende fest eingespannt. Amanderen Ende ist er mit einem Hebel verbunden, über den ein Drehmoment an das Stabende übertragen werdenkann. Wirkt im Abstand R von der A<strong>ch</strong>se des Stabes senkre<strong>ch</strong>t zum Hebelarm, gilt na<strong>ch</strong> (5), (6) und (11):(12) M = F•R = -D•ϕ = - πGr42 l • ϕStablänge l und Stabdur<strong>ch</strong>messer 2r sind gegeben, F und ϕ werden gemessen. Aus Glei<strong>ch</strong>ung (12) kann derS<strong>ch</strong>ubmodul G bere<strong>ch</strong>net werden.Bestimmung des S<strong>ch</strong>ubmoduls aus Drehs<strong>ch</strong>wingungenWird das System aus <strong>Torsion</strong>sstab mit drehbarem Hebel aus der Ruhelage ausgelenkt, führt es eineDrehs<strong>ch</strong>wingung aus, wel<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> die Differentialglei<strong>ch</strong>ung(13) Jϕ •• + Dϕ = 0 (J = Trägheitsmoment, D = Direktionsmoment)bes<strong>ch</strong>rieben wird. Für die S<strong>ch</strong>wingungsdauer erhält man:(14) T = 2π J DUm das Direktionsmoment D zu bestimmen, benötigt man T und J. T kann gemessen werden. J ist dasTrägheitsmoment des gesamten Systems. Werden Laufgewi<strong>ch</strong>te von bekannter Masse am Hebel angebra<strong>ch</strong>t,vergrössert si<strong>ch</strong> das Trägheitsmoment des System um das bere<strong>ch</strong>enbare Zusatzträgheitsmoment J'. Für die neuePeriodenlänge T' gilt:(15) T' = 2π J + J'DAus den Glei<strong>ch</strong>ungen (15) und (16) kann J eliminiert werden, es folgt dann:(16) T' 2 - T 2 = 4π 2 J'DMit bekanntem D kann jetzt der S<strong>ch</strong>ubmodul G na<strong>ch</strong> Glei<strong>ch</strong>ung (11) bere<strong>ch</strong>net werden.Dur<strong>ch</strong>führung des Experiments:1. Bestätigen Sie dur<strong>ch</strong> eine Serie von Messungen die Zusammenhänge zwis<strong>ch</strong>en Drehmoment M, Drehwinkelϕ, Stablänge l und Stabdur<strong>ch</strong>messer 2r. (M ~ ϕ, M ~ r 4 , M ~ 1 l , vgl. (12))2. Bestimmen Sie na<strong>ch</strong> der statis<strong>ch</strong>en Methode den S<strong>ch</strong>ubmodul G für das angegebene Stabmaterial (genügendeAnzahl Messungen).3. Bestimmen Sie na<strong>ch</strong> der dynamis<strong>ch</strong>en Methode (Drehs<strong>ch</strong>wingungen) ebenfalls den S<strong>ch</strong>ubmodul G fürdasselbe Material wie in 2.Stabmaterial: Stahl Messing Kupfer AluminiumCopyright (C) 1990 - 2000 by H: Knoll 11.5.2000

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