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Vorwort zur Chronik über Kupferberg - Heinz Kornemann

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Die nächste Fortsetzung bringt Beiträge <strong>zur</strong> Kirchengeschichte <strong>Kupferberg</strong>s, sowie den Übergang zu Schilderun- gen aus den<br />

Zeiten, die wir selbst noch erlebt haben.<br />

Bevor die <strong>Chronik</strong> mit den angekündigten Beiträgen <strong>zur</strong> Kirchengeschichte fortgesetzt wird, noch zwei Klarstel- lungen: Der<br />

Absatz unter dem Foto des Portals des Hauses Nr. 25 - Bergwacht 2/86 - dient der Beschreibung dieses Fotos bis zu den Worten ». .<br />

. zeugt von Wohlstand und Kunstsinn«. Mit: „Im 17. Jahrhundert. . .“ beginnt erst wieder der Text der <strong>Chronik</strong>.<br />

Zur <strong>Chronik</strong> von Kupfernerg gehört auch die in der Bergwacht Nr. 20/85 gebrachte Abhandlung, der die Fortsetzung<br />

in 1, 2 und 5/86 folgten. Der nachstehende Text ist also bereits die 4. Fortsetzung.<br />

<strong>Kupferberg</strong> und seine<br />

evangelische Kirchengemeinde<br />

Erst sehr spät wurde die Lehre Luthers in <strong>Kupferberg</strong> angenommen und zwar in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit<br />

wurden die meisten Ostkirchen protestantisch.<br />

Am 18. März 1551 erfolgte die Berufung des ersten evangelischen Predigers Baltasar Tillich nach <strong>Kupferberg</strong>. Sein Bruder<br />

Georg kam mit ihm zugleich als Lutherischer Lehrer nach <strong>Kupferberg</strong>. Bis <strong>zur</strong> Wegnahme der Kirchen im Jahre 1654 wirkten in<br />

<strong>Kupferberg</strong> die Pastoren<br />

Fabian Korb ab 1563<br />

Johann Lochmann um 1592<br />

Sigismund Fiebinger 1630<br />

David Stöhr um 1673<br />

Joachim Leomann bis 1654<br />

Die Pastoren Stöhr und Leomann haben die schwersten Zeiten mitgemacht, den 30jährigen Krieg, Plünderungen, Pest und Not.<br />

1637 brannten die Kroaten die aus Holz gebaute Stadt nieder. Auch die Kirche wurde ein Raub der Flammen. Noch im gleichen<br />

Jahr begannen die <strong>Kupferberg</strong>cr mit dem Neubau der Kirche.<br />

Am 28.3.1654 kam die Reduktionskommission nach <strong>Kupferberg</strong> und nahm den Evangelischen die Kirche weg. Der Prädikat wurde<br />

vertrieben. Die <strong>Kupferberg</strong>er sträubten sich, wieder katholisch zu werden.<br />

Von 1654- 1742 wurde kein evangelischer Gottesdienst gehalten. Die in die Einsamkeit der Bergwälder unter Ochsenkopf und<br />

Bolzenschloß Geflüchteten trafen sich an geheimen Stätten, um die Buschprediger zu hören. Zur Zeit der Gegenreformation traten<br />

die <strong>Kupferberg</strong>er und Waltersdorfer ihre große Kirchfahrt nach der Harpersdorfer und Probsthainer Kirche an. Erst nach Gründung<br />

der Gnadenkirche im Jahre 1709 hielten sie sich nach Hirschberg. Dorthin war der Weg nicht so weit. 1741 - 1763 ließ der religiöse<br />

Druck Österreichs auf Schlesien nach und endet, als Schlesien preußisch wird. Schon bald wollten die Evangelischen wieder ein<br />

eigenes Gotteshaus in <strong>Kupferberg</strong> haben. Ein Bittgesuch an den König um Erlaubnis und Konzession eines neuen Bethauses hatte<br />

Erfolg. Der Kirchbau wurde genehmigt. Schon im Jahre 1742 wurde Gottesdienst gehalten. Bis <strong>zur</strong> Vollendung des Bethauses stellte<br />

die Fleischerinnung ihre Fleischbänke <strong>zur</strong> Verfügung. Am 28.1. 1742 wurde das neue Bethaus geweiht. Es war ein Fachwerkbau<br />

mitten auf dem Markt unterhalb der katholischen Kirche.<br />

Zum neuen Bethaus (außer Schönau das erste in dieser Gegend) hielten sich außer Jannowitz und Waltersdorf auch die Orte<br />

Rohrlach, Seiffersdorf, Kammerswaldau, Ketschdorf, Streckenbach, Altröhrsdorf, Neukunzendorf, Rudelstadt, Wüsteröhrsdorf und<br />

Kreuzwiese nach <strong>Kupferberg</strong>.<br />

Pastor Johann Friedrich Conrad wurde als Prediger berufen und versah sein Amt von 1742 - 1767,<br />

1752 vernichtete ein Brand in <strong>Kupferberg</strong> zwar nur wenige Häuser, doch Haus Nr. 92, das von der 1741 neu gegründeten evangelischen<br />

Pfarrgemeinde im Jahre 1750 angekauft und, als Pastorenwohnung eingerichtet worden war, brannte mit ab.<br />

Die nun folgenden Pastoren waren<br />

Christian Friedrich Hugo 1767 - 1777<br />

Friedrich Wilhelm Döring 1778 - 1812<br />

Ernst Gottlob Lic. Jäckel 1813 - 1820<br />

Ernst Stief 1820- 1822<br />

GottliebJoh. Burkmann 1822— 1826<br />

Beim großen Brande 1824 wurden die evangelischen Kirche, die Schule und das evangelische Pfarrhaus ein Raub der Flammen.<br />

Mit Bereitwilligkeit öffnete das benachbarte Jannowitz seine evangelische Kirche für die <strong>Kupferberg</strong>er, die sich aber nach einem<br />

eigenen Gotteshaus sehnten. Es wurde gesammelt und von allen Seiten geholfen. Die Nachbargemeinden leisteten Spanndienste und<br />

die <strong>Kupferberg</strong>er Herrschaft half mit Geld.<br />

Über den Wiederaufbau berichtet die Urkunde, die 1828 in den Grundstein der neuen evangelischen Kirche gelegt wurde. Sie lautet<br />

am Anfange: »Endlich fand sich ein brandsicherer Bauplatz für die evang. Kirche, der dem Pfarrer Suckel gehörte und von diesem<br />

verkauft wurde… .«. Weiter sinngemäß:<br />

Die Vordergrundstücke wurden ebenfalls erworben und als Bauplatz für das Pastorenhaus, die ev. Schule und den dazwischen<br />

liegenden breiten Zugang <strong>zur</strong> Kirche verwendet.<br />

Bereits am 12. November 1826 wurde die evang. Kirche geweiht. Die dabei gehaltenen Festreden ließ Pastor Schreck drucken und<br />

bestimmte den Reingewinn davon für die noch im Bau begriffene kath. Kirche, die 1829 fertig wurde.<br />

Die nun folgenden Pastoren waren:<br />

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