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Pastoralbrief 27.07. - 03.08.08 - Kath. Pfarrei St. Blasius zu Balve

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(Fortset<strong>zu</strong>ng von Seite 1)<br />

anfanghafte Missionierung des<br />

Sachsenlandes gerade mit der<br />

Verehrung der Heiligen <strong>zu</strong><br />

vertiefen. Das noch heidnische<br />

Sachsenland lief immer noch den<br />

alten Gottheiten und Bräuchen nach<br />

und hatte zwar von Christus gehört,<br />

doch den Glauben der Kirche nicht<br />

vertiefen können. Die Könige des<br />

Frankenlandes, die als einzige<br />

europäische Herrscher den<br />

katholischen Glauben früh<br />

angenommen hatten und später die<br />

Römische Kaiserwürde erhielten,<br />

waren in enger Abstimmung mit<br />

dem Papst in Rom darauf bedacht,<br />

dass nicht irgend etwas geglaubt<br />

wurde, sondern der Kulturschub des<br />

Römischen in das Germanische<br />

gerade mit dem katholischen<br />

Glauben erfolgte. Die<br />

Germanenstämme brauchten die<br />

Vermittlung der Sinne, um den<br />

Glauben annehmen <strong>zu</strong> können. Die<br />

Reliquien, die aus dem<br />

westfränkischen Gebiet des Reiches,<br />

dem heutigen Frankreich, in die<br />

Osthälfte, dem heutigen<br />

Deutschland, gelangten, sollten den<br />

verwandelnden Geist Christi, der<br />

auch die Materie durchwirkt,<br />

erspüren können. Wer den Knochen<br />

eines Heiligen berührt, der hat<br />

Anteil an der Kraft Christi. Zu<br />

vergleichen ist diese Vorstellung<br />

mit der Begegnung des HERRN mit<br />

der blutflüssigen Frau, die die<br />

heilende Kraft erfährt. Dem Ganzen<br />

geht ein tiefes Vertrauen voraus,<br />

PASTORALBRIEF<br />

2<br />

dass Christus der wirkliche Heiland<br />

ist.<br />

Als die Reliquien des Hl. Liborius<br />

im Paderborner Dom aufgestellt<br />

worden waren, wurden diese vom<br />

Volk umschritten und das Reliquiar<br />

mit den Händen berührt. Wer heute<br />

noch nach Padua fährt, kann das<br />

Grab des Hl. Antonius dort<br />

besuchen und beobachten, wie das<br />

gläubige Volk den marmornen<br />

Sarkophag zart betastet. Auch das<br />

Umschreiten eines Heiligtums, wie<br />

wir es in Kevelaer tun können, ist<br />

eine Besitzergreifung des Gläubigen<br />

und ein Eintauchen in die<br />

Dimension des Heiligen.<br />

Die Verehrung des Hl. Liborius<br />

wurde im kurkölnischen Sauerlande<br />

wohl erst mit der Neuregelung der<br />

Diözesan<strong>zu</strong>gehörigkeit bekannter.<br />

Das Dreikönigsbrauchtum ist hier<br />

noch der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m alten<br />

Erzbistum Köln. Doch lohnt es sich,<br />

in den Tagen der Liboriwoche den<br />

Weg nach Paderborn <strong>zu</strong> suchen und<br />

sich der Verehrung der Reliquien<br />

selbst <strong>zu</strong> stellen. Die Freuden der<br />

Kirmes tun sicher ihr übriges, dem<br />

größten Volksfest nördlich der<br />

Alpen, wie es an der Pader stolz<br />

heißt. Es geht eben „nach Libori“!<br />

Ihnen allen eine Gesegnete<br />

Liboriwoche und weiterhin<br />

erholsame Ferien! Ihr Pfarrer

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