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HipHop Academy Hamburg jetzt auch in Neugraben ...

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Quartiersnachrichten <strong>Neugraben</strong><br />

„Sehr sympathisch hier <strong>in</strong> <strong>Neugraben</strong>!“<br />

Weder Griechenland noch<br />

Portugal konnten sie locken:<br />

In <strong>Neugraben</strong> hat<br />

Sattlermeister<strong>in</strong> Sonja Weidig<br />

ihren Laden eröffnet.<br />

„Mit der Lage <strong>in</strong> der <strong>Neugraben</strong>er<br />

Bahnhofstraße b<strong>in</strong> ich wirklich<br />

sehr zufrieden. Hier ist richtig<br />

Betrieb auf dem Bürgersteig, es<br />

gibt viel Publikum. Und außerdem<br />

b<strong>in</strong> ich von den anderen Laden<strong>in</strong>habern<br />

sehr nett aufgenommen<br />

worden. Das ist schon alles sehr<br />

sympathisch hier <strong>in</strong> <strong>Neugraben</strong>!“<br />

Es ist Sattlermeister<strong>in</strong> Sonja Weidig,<br />

die sich so rundweg positiv<br />

über <strong>Neugraben</strong> auslässt.<br />

Wir sitzen sozusagen auf dem<br />

Präsentierteller im Schaufenster<br />

Ausgabe 06 / März 2011<br />

ihres zu Jahresbeg<strong>in</strong>n eröffneten<br />

Geschäfts. In riesigen Versalien<br />

prangt schwarz auf weiß SATTLE-<br />

REI SONJA WEIDIG an der sonst<br />

sandfarbenen Fassade der Nummer<br />

24, kle<strong>in</strong> darunter „Sattler-<br />

und Fe<strong>in</strong>täschnermeisterbetrieb“.<br />

Im Firmenwappen flankieren zwei<br />

sich aufbäumende Pferde die Initialen<br />

SW.<br />

Sonja Weidig lacht: „Natürlich<br />

ist es e<strong>in</strong> heutzutage ungewöhnlicher<br />

Beruf – manche können auf<br />

Anhieb gar nichts damit anfangen.<br />

Aber man kann ja erahnen, dass<br />

ich mit Pferden, Sätteln, Leder,<br />

Gürteln und Taschen zu tun habe.<br />

Hier im Laden kommen natürlich<br />

eher seltener Leute mit e<strong>in</strong>em<br />

Pferd vorbei, hier guckt man eher<br />

In neuem Glanze<br />

Mit der Modernisierung des<br />

Wohn- und Geschäftshauses<br />

am <strong>Neugraben</strong>er Markt entstand<br />

zugleich e<strong>in</strong> lebendiger<br />

Treffpunkt.<br />

„Das Ergebnis kann sich doch<br />

sehen lassen“, f<strong>in</strong>det Nicole Kle<strong>in</strong>wort<br />

von der IVB Immobilien Verwaltung<br />

Berkau. Diese Me<strong>in</strong>ung<br />

teilen <strong>auch</strong> viele Kunden und Passanten,<br />

die das Haus an der Ecke<br />

‚<strong>Neugraben</strong>er Markt’ und ‚<strong>Neugraben</strong>er<br />

Bahnhofstraße’ noch<br />

aus früheren Jahren kennen. Das<br />

zweigeschossige Haus mit dem<br />

Satteldach stammt aus den 50er<br />

Jahren, ist später um e<strong>in</strong>en gewerblichen<br />

Flachdachbau ergänzt<br />

worden und hat seitdem viele<br />

Jahrzehnte mit unterschiedlichen<br />

Nutzungen erlebt. Vielen ist der<br />

ehemalige Optiker Berghausen<br />

mit se<strong>in</strong>en braun e<strong>in</strong>gefassten<br />

kle<strong>in</strong>en Schaufenstern und dem<br />

großen Barometer an der Wand,<br />

der bis Ende 2008 dort existierte,<br />

noch <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung.<br />

„Es war an der Zeit, das Haus<br />

grundlegend zu sanieren und für<br />

die kommenden Jahrzehnte fit<br />

zu machen“, erläutert Kle<strong>in</strong>wort.<br />

Statt die Maßnahmen auf e<strong>in</strong>ige<br />

Jahre zu verteilen, entschied man<br />

sich, e<strong>in</strong> Gesamtkonzept zu entwickeln<br />

und umzusetzen. E<strong>in</strong> Architekturbüro<br />

aus Eimsbüttel machte<br />

sich an die Aufgabe und gab dem<br />

Gebäude e<strong>in</strong>e frische helle Fassade<br />

mit gelben Fensterbändern<br />

und kle<strong>in</strong>en, aber hochwertigen<br />

Details. E<strong>in</strong> Wärmedämmverbundsystem<br />

für e<strong>in</strong>e bessere Energieeffizienz<br />

wurde aufgetragen und<br />

die Elektro- und Sanitär<strong>in</strong>stallationen<br />

erneuert. Die Maßnahmen<br />

machten aber nicht am Gebäude<br />

halt: Der Vorplatz wurde ebenso<br />

mit hochwertigem Pflaster neu<br />

angelegt und mit Leuchten und<br />

gepflegten Pflanzbeeten gestaltet.<br />

Die Händler bieten Obst und Gemüse,<br />

Fisch und Grillspezialitäten<br />

an und schaffen mit ihren Markisen,<br />

Auslagen und bequemen<br />

Sitzmöbeln die entsprechende At-<br />

nach me<strong>in</strong>en Taschen!“<br />

Und wie ist die junge Meister<strong>in</strong><br />

zu ihrem Beruf mit nun schon eigenem<br />

Geschäft gekommen? „Das ist<br />

eigentlich e<strong>in</strong>e ganz gradl<strong>in</strong>ige Geschichte“,<br />

so Sonja Weidig. „Me<strong>in</strong><br />

Opa war schon Sattlermeister<br />

und Raumausstatter mit eigenem<br />

Betrieb <strong>in</strong> der Gegend zwischen<br />

Bremen und Oldenburg. Da habe<br />

ich schon als K<strong>in</strong>d zu gerne Führstricke<br />

geflochten. Ich habe dann<br />

aber <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong> erst e<strong>in</strong>mal das<br />

Abitur gemacht. Studieren wollte<br />

ich nie, da sieht man doch e<strong>in</strong>fach<br />

nicht, was dabei rauskommt. Ich<br />

wollte gerne was mit Handarbeit<br />

machen.“<br />

E<strong>in</strong> Ausbildungsplatz fand sich<br />

<strong>in</strong> der renommierten Sattlerei<br />

Höpfner. E<strong>in</strong> Betrieb, der sich seit<br />

1925 <strong>in</strong> <strong>in</strong>zwischen vierter Generation<br />

e<strong>in</strong>en Namen mit Reit- und<br />

Sattelzeug gemacht hat. Kle<strong>in</strong>er<br />

Pferdefuß: Sonja Weidig lebte<br />

damals bei ihren Eltern <strong>in</strong> Rönneburg,<br />

der Ausbildungsbetrieb war<br />

jedoch <strong>in</strong> Hannover ansässig. „Ich<br />

musste morgens um 5.05 Uhr aus<br />

dem Haus. Damals habe ich mehr<br />

Zeit <strong>in</strong> Zügen verbracht als sonst<br />

wo. Aber ich wusste ja, wofür ich<br />

mich die zwei Jahre quälen musste.<br />

Ich b<strong>in</strong> <strong>auch</strong> mal nach Hannover-Langenhagen<br />

umgezogen,<br />

aber das war nichts, zu weit weg<br />

von <strong>Hamburg</strong> und den Freunden,<br />

nach vier Monaten b<strong>in</strong> ich zurückgekehrt!“<br />

mosphäre. Wie schnell sich dieser<br />

kle<strong>in</strong>e Platz zu e<strong>in</strong>em lebendigen<br />

Treffpunkt entwickelt hat, zeigen<br />

die vielen Kunden, die von morgens<br />

früh bis spät <strong>in</strong> die Nacht<br />

noch offene Läden vorf<strong>in</strong>den und<br />

Nach vollendeter Ausbildung<br />

zur Sattler<strong>in</strong> kam die große Zeit<br />

der Reisen. „Me<strong>in</strong>e Eltern s<strong>in</strong>d<br />

viel mit dem Wohnmobil unterwegs<br />

gewesen. Erst war ich vier<br />

Monate <strong>in</strong> Griechenland auf e<strong>in</strong>er<br />

Farm. Dann g<strong>in</strong>g es nach Portugal,<br />

wo ich sogar e<strong>in</strong>en Job bekommen<br />

hätte. Aber irgendwann will man<br />

dann doch wieder nach Deutschland<br />

zurück.“<br />

Es g<strong>in</strong>g zu Klockmann nach<br />

Wandsbek. „Dort habe ich die<br />

Werkstattleitung übernommen,<br />

ich war gerade über 20 Jahre alt.<br />

Parallel habe ich die Weiterbildung<br />

zum Meister absolviert, die<br />

teilweise <strong>in</strong> Herford stattfand.<br />

Im September 2010 habe ich die<br />

Meisterprüfung bestanden.“<br />

Zuvor allerd<strong>in</strong>gs im März 2010<br />

endete die Zusammenarbeit mit<br />

Klockmann: „Mir war klar gewor-<br />

bei passendem Wetter draußen<br />

den Platz bevölkern. „Wir freuen<br />

uns, dass dieser kle<strong>in</strong>e Platz<br />

so viel Zuspruch f<strong>in</strong>det“, erklärt<br />

Nicole Kle<strong>in</strong>wort. Sie hat <strong>auch</strong><br />

die Idee der Büchertelefonzelle<br />

unterstützt, die seit Herbst 2010<br />

Teil des Platzes ist. „Diese orangefarbene<br />

Büchse ist das Tüpfelchen<br />

auf dem i.“ Seit Herbst letzten Jahres<br />

nutzen immer mehr Bürger<strong>in</strong>-<br />

den, dass ich mich irgendwann<br />

selbständig machen muss. Ich hätte<br />

das Geschäft von me<strong>in</strong>em Opa<br />

übernehmen können. Zwischenzeitlich<br />

hatte ich aber geheiratet,<br />

wir wohnen schön am Waldrand<br />

<strong>in</strong> Hausbruch, und dort wollen<br />

me<strong>in</strong> Mann und ich <strong>auch</strong> bleiben.“<br />

Sonja Weidig schaute sich nach<br />

geeigneten Ladenflächen um –<br />

und staunte über die horrenden<br />

Gewerbemieten <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong>. „Bis<br />

ich den Laden hier <strong>in</strong> <strong>Neugraben</strong><br />

gefunden habe. Das war e<strong>in</strong><br />

Glücksfall. Ich fertige und repariere<br />

hier Lederwaren und Reitsportartikel,<br />

außerdem passe ich Sättel<br />

an. Die Lage <strong>in</strong> der Bahnhofstraße<br />

ist ideal, hier möchte ich nun erst<br />

e<strong>in</strong>mal auf absehbare Zeit bleiben!“<br />

Rüdiger Dohrendorf<br />

nen und Bürger das Angebot, dort<br />

ihre ausgelesenen Bücher gegen<br />

e<strong>in</strong>e neue Lektüre zu tauschen. So<br />

hat sich <strong>in</strong> <strong>Neugraben</strong> <strong>in</strong> kurzer<br />

Zeit e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Straßenecke <strong>auch</strong><br />

dank des Engagements des Eigentümers<br />

und der E<strong>in</strong>zelhändler vor<br />

Ort ordentlich herausgeputzt. E<strong>in</strong><br />

guter Anfang, der hoffentlich viele<br />

Nachahmer f<strong>in</strong>det.<br />

Daniel Boedecker

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