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Wenn ich an Sommer denke ... - Herzlich Willkommen

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Der Diakon – ein Servicemitarbeiter!?<br />

<strong>Wenn</strong> wir die Eing<strong>an</strong>gshalle eines Bahnhofs betreten, kommen wir<br />

am „Service-Point“ n<strong>ich</strong>t vorbei. In vielen Unternehmen gibt es<br />

heute „Service-Mitarbeiter“, die s<strong>ich</strong> gewissenhaft um die Kunden<br />

kümmern. M<strong>an</strong>ch einer von uns hat schon die mitunter nervenaufreibende<br />

Warterei in einer „Service-Hotline“ erlebt. „Service“<br />

umgibt uns überall. Im Deutschen könnten wir das Wort am besten<br />

mit Dienstleistung übersetzen. Schon phonetisch drängt s<strong>ich</strong> hier<br />

das Wort „dienen“ <strong>an</strong> unser Ohr – ein Begriff, der eher negativ konnotiert<br />

ist, da wir mit „Dienen“ schnell etwas Unfreies und Niederes<br />

verbinden. Dennoch, so scheint es, kommen wir ohne den<br />

„Service“, ohne das „Dienen“ n<strong>ich</strong>t aus.<br />

Mit der sakramentalen Weihe verpfl<strong>ich</strong>tet s<strong>ich</strong> der Diakon zu einer<br />

einmaligen „Diakonia“, die s<strong>ich</strong> vor allem im Dienst am Ev<strong>an</strong>gelium<br />

äußert. Im Laufe des Weiheritus spr<strong>ich</strong>t der weihende Bischof diese<br />

Worte: „Empf<strong>an</strong>ge das Ev<strong>an</strong>gelium Christi: Zu seiner Verkündigung<br />

bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; was du glaubst,<br />

das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben“. Darin<br />

kommt die g<strong>an</strong>ze Sendung des Diakons zum Ausdruck: Das Ev<strong>an</strong>gelium<br />

aufzunehmen, seine Botschaft im Glauben zu vertiefen, es<br />

zu lieben und in Worten und Werken zu bezeugen.<br />

Das Dienen ist nun auch für m<strong>ich</strong> in den nächsten Monaten eine<br />

besondere Aufgabe und Herausforderung, da der Bischof von<br />

Münster m<strong>ich</strong> am 22. April 2012 zum Diakon geweiht hat. Der Weg<br />

zu dieser Weihe war sehr l<strong>an</strong>g. Meine Kinder- und Jugendtage verbrachte<br />

<strong>ich</strong> in der Pfarrei St. Margareta Lenger<strong>ich</strong>, der <strong>ich</strong> bis heute<br />

sehr verbunden bin. Die Grundlage für meine Entscheidung,<br />

Priester zu werden, wurde in meinem Elternhaus <strong>an</strong> der Schlesierstraße<br />

gelegt. Meine Eltern erzogen m<strong>ich</strong> in Freiheit und ermögl<strong>ich</strong>ten<br />

mir damit, mein Herz für den Ruf Gottes zu öffnen. Die katholische<br />

Sozialisierung erfolgte aber auch im Gemeindealltag. Besonders<br />

prägend waren für m<strong>ich</strong> die Gottesdienste, <strong>an</strong> denen <strong>ich</strong><br />

als Messdiener teilnehmen durfte. Selbst wenn die Messen damals<br />

noch häufig morgens um 7 Uhr waren und das Aufstehen d<strong>an</strong>n<br />

schwerfiel, haben s<strong>ich</strong> die vielen positiven Erfahrungen eingeprägt.<br />

Für meine Berufung war weiterhin die persönl<strong>ich</strong>e Ansprache w<strong>ich</strong>tig.<br />

In einer Zeit, wo es ungewöhnl<strong>ich</strong> ist, Priester zu werden, ist<br />

es umso w<strong>ich</strong>tiger, dass junge Menschen auf ihre Berufung <strong>an</strong>gesprochen<br />

werden. So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die „Scheu“ überwinden, s<strong>ich</strong> mit<br />

seinen Zweifeln und Fragen ausein<strong>an</strong>derzusetzen. Anf<strong>an</strong>g der 90er<br />

Jahre half mir der damalige Pfarrer Klaus Martin Niesm<strong>an</strong>n, diese

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