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Dr. Eckart von Hirs<strong>ch</strong>hausen 1967 in Frankfurt am Main geboren, studierte Medizin und Wissens<strong>ch</strong>aftsjournalismus. Er ist seit über 15 Jahren als Kabarettist, Humortrainer und Autor präsent. In Sa<strong>ch</strong>en «Führen mit Humor» trainiert er namhafte Unternehmen. Aktuell ist er mit dem medizinis<strong>ch</strong>en Kabarett «Glücksbringer» in der S<strong>ch</strong>weiz auf Tour. IMMER LOCKER BLEIBEN Ba<strong>ch</strong>elor-Studenten haben es s<strong>ch</strong>wer. Von vielen Seiten hören sie wenig Gutes über ihr Studium und den Berufseinstieg. Der Kabarettist Dr. Eckart von Hirs<strong>ch</strong>hausen gibt Tipps, wie man humorvoll seinen Weg geht. Herr Dr. von Hirs<strong>ch</strong>hausen, Ba<strong>ch</strong>elors sind zurzeit in keiner einfa<strong>ch</strong>en Situation. Ihr Abs<strong>ch</strong>luss wird von vielen als Diplom light belä<strong>ch</strong>elt. Wie bleibt man dabei locker? Kompetenz und Qualifi kation strahlen ni<strong>ch</strong>t aus den Zeugnissen, sondern aus den Augen, aus der Haltung und aus dem Geist. Und das, was man wirkli<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>t, lernt man eh im Job und ni<strong>ch</strong>t an der Uni. Das wissen au<strong>ch</strong> die Provokateure. Ein Handballtrainer hat mal gesagt: I<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> grossen Leuten, den Rest kann i<strong>ch</strong> ihnen beibringen. www.hobsons.<strong>ch</strong> Und wie überzeuge i<strong>ch</strong> im Vorstellungsgesprä<strong>ch</strong>? Mit einer gewissen Lockerheit. Spontaneität kann man vorbereiten! Konkret funktioniert das im Rollenspiel. Dort kann man ni<strong>ch</strong>t nur die Standardfragen dur<strong>ch</strong>spre<strong>ch</strong>en, sondern au<strong>ch</strong> alle mögli<strong>ch</strong>en Fettnäpf<strong>ch</strong>en und Peinli<strong>ch</strong>keiten, so wie beim Improvisationstheater. Bis einen ni<strong>ch</strong>ts mehr s<strong>ch</strong>reckt. Das Ba<strong>ch</strong>elor-Studium ist straff organisiert. Wenig Zeit für Praktika und au<strong>ch</strong> wenig Freizeit. Wie motiviere i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> am besten? Wer etwas tut, was ihm Spass ma<strong>ch</strong>t, muss keinen Tag im Leben arbeiten. Hat Konfuzius gesagt. Aber der hat au<strong>ch</strong> kein Ba<strong>ch</strong>elor-Studium gema<strong>ch</strong>t. Warum meinen Sie, errei<strong>ch</strong>t man seine Ziele besser mit Humor? Im Deuts<strong>ch</strong>en gibt es den Spru<strong>ch</strong>: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das mag im Bergbau gegolten haben, aber in einer Welt, die von Wissen, Dienstleistungen und neuen Ideen lebt, gilt die Umkehrung. Wer bei seiner Arbeit kein Vergnügen hat, ma<strong>ch</strong>t etwas Grundsätzli<strong>ch</strong>es fals<strong>ch</strong>. The Brain runs on fun! Beim La<strong>ch</strong>en gehen die Zähne auseinander, da kann man s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t weiter verbissen sein. Und wenn mir das beim Berufseinstieg ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> gelingen will? Wenn im Job etwas ni<strong>ch</strong>t läuft, denken Sie an Ihre Kollegen drei Jahre über Ihnen. Und ma<strong>ch</strong>en Sie si<strong>ch</strong> klar: Die haben das au<strong>ch</strong> irgendwie ges<strong>ch</strong>afft. forum SPRECHSTUNDE Sie sagen, La<strong>ch</strong>en vermindert Stress und fördert kreativen Teamgeist. Aber wie bleibe i<strong>ch</strong> in s<strong>ch</strong>wierigen Situationen gelassen? Humor heisst, die Perspektive we<strong>ch</strong>seln zu können. Im Stress gehen die S<strong>ch</strong>euklappen zu, was oft die Probleme vers<strong>ch</strong>ärft, statt zu einer kreativen Lösung zu führen. Man kann aber lernen, si<strong>ch</strong> selber zu coa<strong>ch</strong>en. Wie funktioniert das? Indem man si<strong>ch</strong> beispielsweise in der s<strong>ch</strong>wierigen Situation ein paar Fragen stellt. Hilft es, verrückt zu werden? Wenn ja, tun Sie es. Oder kann i<strong>ch</strong> in einem Jahr wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> über diese blöde Panne la<strong>ch</strong>en? Und wenn i<strong>ch</strong> das in einem Jahr kann, warum eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t jetzt? Humor ist mentales Judo. Und wie bei jeder Fertigkeit: Üben, üben, üben! Wenn es trotzdem ni<strong>ch</strong>t gut läuft: Was tun, um ni<strong>ch</strong>t zu verzweifeln? Lernen, mit Freude zu s<strong>ch</strong>eitern. S<strong>ch</strong>eitern ist ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>limm. S<strong>ch</strong>limm ist nur, es ni<strong>ch</strong>t versu<strong>ch</strong>t zu haben. Ri<strong>ch</strong>tig verheerend wäre do<strong>ch</strong> nur, si<strong>ch</strong> am Ende des Lebens sagen zu müssen: I<strong>ch</strong> bin no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal ges<strong>ch</strong>eitert. Das Interview führte Verena von Herwarth 113 Foto: Markus Haus<strong>ch</strong>ild