Die Glocke Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Wolbeck ...
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20 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
<strong>Die</strong> Betenden in Haus <strong>Wolbeck</strong><br />
Was glauben die Bewohner von Haus <strong>Wolbeck</strong>? Angeregt vom ökumenischen Jubiläumsmotto,<br />
sprach „<strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong>“ mit Wohnstättenleiter Bert Sperling und besuchte die Ältesten-Gruppe in<br />
<strong>Wolbeck</strong>s Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen.<br />
Von Klaus Nelißen<br />
Gerd Seidenstücker ist der Zeremonienmeister:<br />
Mit Freude schwingt er den Klöppel und<br />
entlockt der Klangschale einen tiefen Ton.<br />
„Wie eine Kirchenglocke“, sagt er und lacht<br />
auf. Neben ihm entdeckt Monika Patzek die<br />
kleine Klangschale und tippt diese zuerst<br />
mit dem Teelöffel an, dann reicht ihr der<br />
Betreuer einen Klangklöppel. Ein feiner, leiser<br />
Ton mischt sich zum tiefen Gong von<br />
Gerd Seidenstückers Klangschale. In der<br />
Runde kommt ein ruhiges Murmeln auf.<br />
Es ist Kaffeepause im Haus <strong>Wolbeck</strong>: <strong>Die</strong><br />
„Rentnergruppe“ des Hauses trifft sich zu<br />
einem neuen Angebot, das die Behinderteneinrichtung<br />
für ihre älteren Bewohner<br />
geschaffen hat. Von den 14 Männern und<br />
Frauen sitzen drei im Rollstuhl, einige sitzen<br />
still hinter ihrer Kaffeetasse und verfolgen<br />
das Treiben, andere lieben es zu reden – eine<br />
heitere Runde. <strong>Die</strong> Betreuer lachen oft mit<br />
den Bewohnern.<br />
Heute reden sie mit der „<strong>Glocke</strong>“ über<br />
ihren Glauben – passend zum ökumenischen<br />
Jubiläumsmotto. Besinnliches gehört<br />
auch zu der neu geschaffenen<br />
„Tagesstruktur“. Dort machen<br />
die Bewohner neuerdings<br />
neben Kreativaufgaben,<br />
Koch- und Musikprojekten<br />
auch jede Woche Entspannungsübungen<br />
– wie gerade<br />
eben vor der Kaffeepause.<br />
„Wir haben meditiert“, erklärt<br />
Hans-Wilhelm Wittfeld.<br />
Er ist der beständigste Bewohner<br />
von Haus <strong>Wolbeck</strong>.<br />
Seit 1976 lebt er hier. Hier<br />
lernte er seine Frau kennen<br />
und hält ihr die Treue und<br />
manches Mal die Hand. <strong>Die</strong><br />
Meditation hat es ihm angetan:<br />
„Das war wie eine Reise,<br />
nur mit Augen zu“, erklärt<br />
Wittfeld und schließt seine Augen, als klänge<br />
die Reise ein wenig nach. Kirchräume betritt<br />
Wittfeld dagegen nicht so gerne: „Ich habe<br />
Platzangst“, gesteht er. Ganz anders hält es<br />
Ursula Osterhoff.<br />
<strong>Nikolaus</strong> im Blick<br />
Frau Osterhoff ist 81 Jahre alt und die<br />
wohl treueste katholische Kirchgängerin im<br />
Heim. Wenn es ihre Beine und das Wetter