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Die Glocke Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Wolbeck ...

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Liebe Gemeindemitglieder von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>,<br />

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in <strong>Wolbeck</strong>!<br />

„Ich sehe was, was du nicht siehst und das<br />

ist ...“ – Das bekannte Kinderspiel ist mehr<br />

als nur ein lustiger Zeitvertreib. Es leitet<br />

dazu an, genau hinzusehen, den eigenen<br />

Blickwinkel zu ändern, sich in die Sichtweise<br />

der Mitspieler hineinzuversetzen. Es<br />

erstaunt mich immer wieder, welche Gegenstände<br />

im Raum plötzlich in das Blickfeld<br />

geraten: Dinge, die ich vorher vielleicht<br />

gesehen, aber nicht wahrgenommen habe.<br />

Unser Gehirn sortiert nämlich eine gewaltige<br />

Menge an Informationen aus, noch<br />

bevor sie in unser Bewusstsein gelangen.<br />

So behalten wir den Überblick und stehen<br />

gleichzeitig in der Gefahr, wichtige Dinge<br />

zu übersehen.<br />

Zwei Wochen vor Ostern wird in unserer<br />

Kirche das Kreuz abgehängt und verhüllt.<br />

Das, was wir bei jedem Besuch unserer<br />

Kirche sehen können, gerät in unser Bewusstsein,<br />

weil es unserem Blick entzogen<br />

wird! Mit dem verhüllten Kreuz geraten der<br />

Schmerz, das Leid, der Tod Jesu in den Blick<br />

und mit ihm das Leid, der Schmerz und der<br />

Tod in unserem Leben. Aber mehr noch:<br />

Das verhüllte Kreuz lenkt unseren Blick<br />

auch auf das, was die Kreuzesdarstellung<br />

nicht zeigt: Gottes Liebe hat das Kreuz Jesu<br />

überwunden, und Gott will auch die Kreuze<br />

unseres Lebens überwinden. Das kann für<br />

uns Menschen erst dann sichtbar werden,<br />

wenn wir unseren Blickwinkel ändern, wenn<br />

wir uns trauen, den selbstgefälligen Überblick<br />

zu verlieren, um einen genaueren Blick<br />

auf unser Leben zu riskieren.<br />

„Ich sehe was, was du nicht siehst“ lehrt<br />

uns, nicht allein auf unseren eigenen Blickwinkel<br />

zu vertrauen, sondern unseren Blick<br />

zu weiten für die verschiedensten Farben,<br />

die das Leben bereithält. <strong>Die</strong> Fastenzeit lädt<br />

uns dazu ein, unsere gewohnten Ansichten<br />

in Frage zu stellen und mit einem neugierigen<br />

und staunenden Blick das Leben mit<br />

den Augen Gottes zu betrachten.<br />

Das Leitwort der <strong>Wolbeck</strong>er <strong>Kirchengemeinde</strong>n<br />

zum Wigbold-Jubiläum „Was<br />

glaubst denn du . . .“ ermutigt dazu, sich auf<br />

die Ansichten anderer Menschen einzulassen<br />

und über Glaube, Hoffnung und Liebe<br />

ins Gespräch zu kommen. Es ermutigt dazu,<br />

sich Zeit zu nehmen für sich selbst, für andere<br />

und für Gott. Anregungen dazu will<br />

auch das diesjährige ökumenische Fastenzeitthema<br />

„(K)eine Zeit für . . .“ geben.<br />

Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Lesen<br />

dieser <strong>Glocke</strong>-Ausgabe und in der Vorbereitungszeit<br />

auf das Osterfest bereichernde<br />

Sichtweisen für sich entdecken. Und dass<br />

Sie mit Freude und Hoffnung im Herzen die<br />

Auferstehung Jesu feiern können.<br />

Richard Schu-Schätter<br />

(Pastoralreferent)<br />

Inhalt<br />

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