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the power of ingersoll rand - Hochschule Hannover

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Life Status Sensorsystem für Menschen<br />

in gefährdenden Arbeitsumgebungen<br />

Im Institut für Innovations-Transfer (ITI) an der Fachhochschule<br />

<strong>Hannover</strong> (FHH) wurde ein Life Status<br />

Sensorsystem zur Erfassung der Vitalparameter von<br />

Menschen in gefährdenden Arbeitsumgebungen<br />

entwickelt. Eine Analyse des Gefährdungspotenzials<br />

z.B. bei Feuerwehrleuten ergab, dass die Ursache für<br />

schwere Unfälle häufig in nicht erkannten Stressbelastungen<br />

besteht. Feuerwehrleute sollten daher ein<br />

geeignetes Messsystem tragen, das Körperfunktionen<br />

überwacht und die Messdaten an eine Einsatzzentrale<br />

überträgt.<br />

Das Life Status Sensorsystem misst den Puls und<br />

ermittelt die Sauerst<strong>of</strong>fsättigung des Bluts. Dazu<br />

wurde ein kleines Sensorsystem in einen Feuerwehrhelm<br />

eingebaut – wie auf nebenstehender Innenansicht<br />

des Helms zu sehen. Im Kopfband des Helms<br />

ist ein Array aus Leuchtdioden und Sensoren eingearbeitet.<br />

Dadurch befindet sich das Array direkt an<br />

der Stirn des zu schützenden Menschen im Bereich<br />

der Supraorbitalarterie. Die Leuchtdioden strahlen<br />

rotes Licht und Infrarotstrahlung in die Haut ein. Der<br />

Sensor misst die vom Gewebe reflektierten Strahlungen.<br />

In diesen Strahlungssignalen fehlen die vom<br />

pulsenden Blut absorbierten Strahlungsanteile, so<br />

dass vom Sensor zwei Pulswellenkurven (Photoplethysmogramme)<br />

aufgenommen werden. Das<br />

Array ist über ein Flachbandkabel mit der Elektronik<br />

des Systems verbunden, die aus vier kleinen flexibel<br />

miteinander verbundenen Platinen besteht. Die Platinen<br />

sind unter der Helmschale nahezu angepasst an<br />

die Helmgeometrie angeordnet.<br />

Die analogen Pulswellensignale werden digitalisiert<br />

und in einem Mikrocontrollersystem verarbeitet. Die<br />

Periodizität der Pulswellenkurven liefert den Herzpuls.<br />

Die Sauerst<strong>of</strong>fsättigung wird aus den Daten<br />

der Pulswellenkurven beider Wellenlängen durch<br />

einen besonderen Algorithmus bestimmt.<br />

Der schematische Signalverlauf vom Helm bis zur<br />

Anzeige in der Zentrale wird ebenso auf nebenstehendem<br />

Foto gezeigt: Die Pulsinformation und der<br />

Sauerst<strong>of</strong>fsättigungswert werden vom Helm drahtlos<br />

Life Status Sensorsystem im Feuerwehrhelm.<br />

an eine Empfangseinheit übertragen. Die Datenübertragung<br />

zwischen Helm und Empfangseinheit<br />

erfolgt mit moderner Funktechnologie mit einem<br />

geringen Leistungsbedarf (ZigBee). Die Empfangseinheit<br />

kann ein Standardfunkgerät sein, das die Daten<br />

an die Einsatzzentrale überträgt – z.B. aus der<br />

Motorola Funkgeräte-Familie GP380. In der Zentrale<br />

werden die Daten mit einem Monitorprogramm<br />

angezeigt.<br />

Es ist vorgesehen, das Life Status Sensorsystem an<br />

gefährdenden Arbeitsplätzen einzusetzen – z.B. bei<br />

Feuerwehren, Wachdiensten oder Wald-, Bahn- und<br />

Straßenarbeiten. Die Entwicklungsarbeiten wurden<br />

in Kooperation mit der ATS Elektronik GmbH<br />

Wunstorf in der Region <strong>Hannover</strong> durchgeführt.<br />

Thomas Elbel<br />

Schematische Darstellung des Signalverlaufs von den Pulswellenkurven<br />

an der Stirn bis zur Anzeige.<br />

spectrum 2/2006 • blickpunkt s. 45

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