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GESCHÄFTSBERICHT2004


KENNZAHLEN 2001-2004DER ANDRITZ-GRUPPEUNTERNEHMENSKENNZAHLENin MEUR 2004 2003 2002 2001Auftragseingang 1.837 1.394 1.300 1.121Auftragsstand per 31.12. 1.439 1.054 904 740Umsatz 1.481 1.225 1.110 1.319EBITDA 1)115 84 81 95EBITA 2)93 63 59 68Betriebserfolg (EBIT) 76 49 45 55Ergebnis vor Steuern (EBT) 77 49 46 60Jahresüberschuss nach Abzugvon Minderheitsanteilen 53 29 26 34Cashflow aus der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit 208 5 76 72Investitionen 3)29 21 23 24Mitarbeiter per 31.12. (ohne Lehrlinge) 5.314 4.771 4.601 4.545Anlagevermögen 276 279 293 317Umlaufvermögen 877 688 617 625Eigenmittel 4)270 232 223 230Rückstellungen 160 150 145 159Verbindlichkeiten 717 577 536 544Bilanzsumme 1.153 967 910 942EBITDA-Marge (%) 7,8 6,9 7,3 7,2EBITA-Marge(%) 6,3 5,1 5,3 5,2EBIT-Marge (%) 5,1 4,0 4,1 4,2Jahresüberschuss nach Abzugvon Minderheiten/Umsatz (%) 3,6 2,4 2,4 2,6ROE (%) 5)19,6 12,5 11,6 14,8Eigenmittelquote (%) 23,4 24,0 24,5 24,4EV 6) /EBITDA 4,4 5,2 2,4 2,1Abschreibungen/Umsatz (%) 1,5 1,7 2,0 2,1Firmenwertabschreibung/Umsatz (%) 1,1 1,2 1,2 1,0BÖRSENTECHNISCHE KENNZAHLEN 2004 2003 2002 2001Gewinn je Aktie (EUR) 4,13 2,26 2,04 2,82Dividende je Aktie (EUR) 1,4 7) 1,0 0,9 0,9Ausschüttungsquote (%) 34,3 44,2 44,1 31,9Eigenmittel je Aktie (EUR) 20,7 18,0 17,2 19,3Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR) 729,3 493,4 298,9 276,9Jahresschlusskurs (EUR) 56,10 37,95 22,99 21,30Höchster Schlusskurs (EUR) 56,50 37,95 28,00 23,50Niedrigster Schlusskurs (EUR) 35,00 21,00 19,40 20,52Erläuterungen1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen2) EBITA: Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibungen3) Zugang zu den Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen4) Eigenmittel ohne Anteile in Fremdbesitz5) ROE (Return On Equity): Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen/Eigenmittel6) Enterprise Value: Marktkapitalisierung per 31.12. minus Nettoliquidität7) Vorschlag an die HauptversammlungFINANZKALENDER 200503.03.2005 Ergebnisse des Geschäftsjahres 200430.03.2005 Ordentliche Hauptversammlung04.04.2005 Ex-Dividende08.04.2005 Dividendenzahltag09.05.2005 1. Quartal 200505.08.2005 1. Halbjahr 200508.11.2005 1. bis 3. Quartal 2005ANDRITZ 2004


ANDRITZ – GLOBALE PRÄSENZEdmontonSaskatoonBellinghamTualatin JanesvilleLenexaBrantfordSpringfieldScott DepotArlingtonPell CityHoustonDecaturLakelandLachineGlens FallsWalpoleMuncyCanonsburgExtonAlpharettaRoswellValenciaAMERIKASantiagoConcepciónPuerto MonttEunápolisSerraSão PauloCuritibaPomerodePorto Alegre/RSANDRITZ 2004


EUROPANewcastleunder-LymeHullDen HelderBelperGennevilliersVélizySt. Martin Le BeauScorbé-ClairvauxChâteaurouxBarcelonaMadridÖrnsköldsvikTampereHedemoraKarlstadEsbjergVäxjöHelsinkiStockholmVarkausSavonlinnaKotkaSt. PetersburgHollolaRotterdam Mettmann WarschauGeldropDorstenHradec KrálovéKölnSelbRegensburgGraz Wien Spišská Nová VesRavensburgHemerKirchheim/TeckWohlenBrettenMoskauNew DelhiFoshanPekingTianjinTokyoShanghaiTaipeiASIENBangaloreChenneiBangkokSingapur>JakartaEdenvaleDurbanAFRIKAAUSTRALIENDandenong


VISIONAndritz – Weltmarktführerbei Hightech-Produktionssystemenund Servicesfür Zellstoff und Papier,Stahl und andere Spezialindustrien.1Andritz lieferte an UPM-Kymmene, Finnland, eine der weltgrößtenChemikalien rückgewinnungsanlagen in einer Linie. Bild: KalkofenANDRITZ 2004


UNTERNEHMENSPROFILUNTERNEHMENS-2PROFILDie Andritz-Gruppe ist einer der weltweit führendenLieferanten von kundenindividuell maßgeschneidertenAnlagen, Systemen und Dienstleis tungenfür die Zellstoff- und Papierindustrie, die Stahlindustrieund andere spezialisierte Industriezweige(Fest-/Flüssigtrennung, Futtermitteltechnik).Ins gesamt sind rund 5.300 Mitarbeiter für dieAn dritz-Gruppe tätig. Der Hauptsitz befindetsich in Graz, Österreich. Andritz betreibt 15Fertigungsstätten sowie mehr als 100 Vertriebsbzw.Serviceniederlassungen auf der ganzenWelt.Im Jahr 2004 erzielte die Andritz-Gruppe einenRekordauftragseingang von knapp über 1,8Milliarden Euro und einen Rekordumsatz von rund1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz der Gruppe istseit 1990 um durchschnittlich über 10% pro Jahrgestiegen.Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sichauf die folgenden Geschäftsbereiche: Zellstoffund Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen,Umwelt und Prozess, Futtermitteltechnik sowieSonstiges. Die Gruppe gilt in allen ihren Geschäftsbereichenals ein Marktführer, der kompletteProzesslinien in allen wichtigen Bereichen anbietet.Zum Produktprogramm der Andritz-Gruppegehören auch umfassende Serviceleistungen –darunter der Verkauf von Ersatzteilen und dieFertigung kundenspezifischer Verschleißteile –zur Optimierung der Produktionsprozesse undSenkung der Gesamtkosten bei den Anlagen derKunden.ANDRITZ 2004


INHALTINHALT1 Vision2 Unternehmensprofil4 Vorwort des Vorstands7 Andritz in 20048 Organe der Gesellschaft10 Strategie12 Andritz-Aktie14 Corporate Governance15 Lagebericht19 UnternehmensrisikenGESCHÄFTSBEREICHE22 Zellstoff und Papier54 Walz- und Bandbehandlungsanlagen60 Umwelt und Prozess66 Futtermitteltechnik70 Hydraulische Maschinen/Sonstige Geschäftsaktivitäten3GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN74 Andritz Automation76 Mitarbeiter77 Fertigung und Beschaffung78 Geschäftsprozess-Management79 Qualität80 Umweltschutz82 KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPE113 BERICHT DES AUFSICHTSRATSWISSENSWERTES114 Adressen der Andritz-Gruppe120 Technisches Glossar124 Finanz- und BörseglossarANDRITZ 2004


VORWORT DES VORSTANDS4Der Vorstand der Andritz AG (von links nach rechts):Franz Hofmann, Friedrich Papst, Wolfgang Leitner (Vorstandsvor -sitz en der), Markku Hänninen, Bernhard RebernikANDRITZ 2004


VORWORT DES VORSTANDSVORWORT DESVORSTANDSSehr geehrte Damen und Herren,werte Aktionärinnen und Aktionäre!Die Andritz-Gruppe erzielte 2004 das beste Geschäftsergebnis seit Gründung des Unternehmensvor über 150 Jahren. Umsatz, Jahresüberschuss und Auftragseingang erreichten Rekordwerteund konnten im Jahresvergleich deutlich gesteigert werden. In allen wichtigen Geschäfts- undProduktsegmenten konnte Andritz eine Reihe von großen und wichtigen Referenzaufträgen gewinnenund damit seine weltweit führende Marktposition bestätigen.Der Auftrag von CMPC Celulosa S.A., Chile, zur Lieferung einer neuen kompletten Faserlinie einschließlichRückgewinnung ist dabei besonders erwähnenswert. Er bestätigt die Richtigkeit der vonAndritz verfolgten Strategie: Forcierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Akquisitionvon Unternehmen mit komplementären Produkten und Technologien und deren rasche Integrationin die Gruppe sowie umfassende Kostenreduktionsmaßnahmen. Durch den Kauf integrierterProzesslösungen und führender Technologien aus einer Hand profitieren unsere Kunden von denVorteilen eines optimierten Produktionsablaufs und einer nahtlosen Projektabwicklung.In Asien, insbesondere in China, konnte Andritz eine Reihe von wichtigen Aufträgen in denBereichen Walz- und Bandbehandlungsanlagen sowie Zellstoff und Papier erhalten und damit seinebestehende Marktposition in dieser Region festigen bzw. in einigen Bereichen weiter ausbauen. DieMaßnahmen, die die chinesische Regierung gesetzt hat, um einer Überhitzung und einem zu hohenWachstum in einigen Industriesegmenten, wie zum Beispiel in der Stahl- und Zementindustrie,vorzubeugen, scheinen den gewünschten Effekt zu zeigen. Dennoch konnte das notwendigeInvestitionsausmaß – besonders bei den etablierten und erfahrenen Unternehmen – weiter beibehaltenwerden. Andritz geht daher auch für 2005 von einer guten Projektaktivität in China aus.5Im Jahr 2004 haben wir unsere Strategie der Akquisition von Unternehmen mit komplementärenProdukten/Technologien fortgesetzt. Mit dem Erwerb von Bird Machine, der Filtrationstechnik vonNETZSCH, Otto Kaiser sowie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECHWABAG hat Andritz sein Produktportfolio und Technologie-Know-how in den Bereichen Umweltund Prozess sowie Walz- und Bandbehandlungsanlagen weiter verstärkt.Durch den Erwerb von Bird Machine und der Filtrationstechnik von NETZSCH sind wir in der Lage,unsere Marktposition in der Fest-/Flüssigtrennung für kommunale und industrielle Anwendungenweiter zu verbessern und die Abhängigkeit vom relativ volatilen Trocknergeschäft zu verringern.Der Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG erweitert das bisher aufdie Schlammtrocknung konzentrierte Produktprogramm um Anlagen für die Produkttrocknung, wiezum Beispiel für Mineralien, Salze, Chemikalien, petrochemische Stoffe, Nahrungs- und Futtermittelsowie Pigmentstoffe.Unter Einrechnung der getätigten Akquisitionen hat der Geschäftsbereich Umwelt und Prozessnun ein Jahresumsatzvolumen von etwa 220 MEUR erreicht. Dies stellt eine ausreichende Größeund solide Basis für weiteres organisches Wachstum in den Bereichen Entwässerung undTrocknung dar.ANDRITZ 2004


VORWORT DES VORSTANDSMit dem Kauf wesentlicher Vermögenswerte von Otto Kaiser, einem Hersteller mechanischerHochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl zu Stanz- und Umformteilen, hat derGeschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen seine Prozessfähigkeiten im „Downstream-Bereich“ der Stahlbandveredelung erweitert. Die Akquisition ist die logische Fortsetzung derStrategie des Geschäftsbereichs, sich auf die Produktion von hochwertigem Stahlband zu konzentrieren.Darüber hinaus wird die Abhängigkeit des Geschäftsbereichs von China reduziert, da dieGeschäftsaktivitäten von Kaiser vor allem auf Europa ausgerichtet sind.Eines der wesentlichen Unternehmensziele für 2005 ist die rasche Integration der neu akquiriertenUnternehmen in die Gruppe, um Synergien so gut und so schnell wie möglich zu realisieren.Aufgrund des starken Wachstums und der mittlerweile erreichten Größe der Gruppe ist esunabdingbar, gruppenweit gültige Regeln für Controlling, Rechnungswesen, Produktion, Einkaufund EDV zu befolgen. Die Implementierung eines globalen ERP-Systems ist ein weiterer wichtigerSchritt in diese Richtung. Die Blueprint-Phase des im März 2004 gestarteten Projekts wurdeEnde des Berichtsjahres erfolgreich abgeschlossen, in den kommenden Jahren ist die schrittweiseUmstellung der Gruppe auf das einheitliche ERP-System vorgesehen.Ein weiteres wichtiges Ziel für 2005 ist die Qualitätssicherung unserer Produkte. Ein gruppenweitesProjektteam wurde eingesetzt, das die Qualitätssicherungsabläufe und damit die Qualitätunserer Produkte weiter verbessern soll. Dadurch sollten die Kundenzufriedenheit steigen und dieAufwendungen für Gewährleistungen und Garantien sinken.6Abschließend noch einige Worte zur langfristigen Entwicklung der Gruppe. UmfassendeForschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie komplementäre Akquisitionen haben unsereMarktposition in allen Geschäftsbereichen maßgeblich gestärkt bzw. verbessert. Diese Strategiewollen wir auch im Jahr 2005 weiter fortsetzen. Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt aufder Entwicklung von Technologien, die sich durch höhere Effizienz, bessere Umweltfreundlichkeitund geringeren Verbrauch von Ressourcen, wie zum Beispiel Chemikalien und sonstigenRohstoffen, auszeichnen. Gleichzeitig setzen wir unsere Kostensenkungsprogramme fort, um unsereWettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mittelfristig streben wir für das Jahr 2007 ein Geschäftsvolumenvon zwei Milliarden Euro bei gleichzeitig erhöhter Rentabilität an.Die sehr gute Geschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe spiegelt sich auch im Kurs der Andritz-Aktien wider, der von Finanzanalysten, Aktionären, Geschäftspartnern und Kunden mit großemInteresse verfolgt wird. Nach dem kompletten Rückzug der Finanzinvestoren im Sommer 2004 istAndritz nunmehr eine reine Publikumsgesellschaft mit einem Streubesitz von über 70%.Der Vorstand der Andritz AG möchte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihrenEinsatz und ihre Leistung im Jahr 2004 bedanken. Ebenso möchten wir allen Kunden undGeschäftspartnern für das uns entgegengebrachte Vertrauen Dank aussprechen. Wir werden auchim Jahr 2005 alles unternehmen, um ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden.Der Vorstand Graz, im März 2005ANDRITZ 2004


ANDRITZ IN 2004MÄRZErfolg bei TissuemaschinenAndritz erhält den dritten Tissuemaschinen-Auftrag von Hengan, China. Procter & Gamble gibteine Tissuemaschinen-Modernisierung im WerkNeuss in Auftrag.Hauptlieferant für MarktfaserstoffanlageM-real beauftragt Andritz mit wesentlichenLieferungen für eine neue BCTMP-Marktfaserstoffanlage (BCTMP: gebleichter chemithermomechanischerHolzstoff) in Kaskinen,Finnland. Andritz liefert Anlagen zur Förderung undImprägnierung von Hackschnitzeln, zum Bleichen,Waschen und Trocknen sowie Nebenaggregate.APRIL70. MDF-Druckzerfaserungsanlage fürChinaDie Shandong Chenming Group, China, gibteine Druckzerfaserungsanlage zur Herstellungvon Holzfasern für mitteldichte Faserplatten(MDF) in Auftrag. Dies ist die dritte MDF-Druckzerfaserungsanlage, die Andritz an ShandongChenming liefert, und insgesamt bereits die 70.Anlage für einen chinesischen Kunden.Erfolgreiche InbetriebnahmeEine der weltgrößten Chemikalienrückgewin -n ungsanlagen in einer Linie, die Andritz an UPM-Kymmene für das Werk Pietarsaari in Finnlandgeliefert hat, geht termingerecht in Betrieb.JUNIAndritz kauft NETZSCH-GeschäftsbereichMit dem Geschäftsbereich Filtrationstechnikder NETZSCH-Gruppe erwirbt Andritz einenSpezialisten für Entwässerungssysteme für industrielleund kommunale Anwendungen.Neues Joint VentureAndritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AGgründen ein 50:50-Joint Venture, das Zellstoff-,Papier- und MDF-Fabriken in Europa umfassendeInstandhaltungsleistungen anbietet. EMS(European Mill Service GmbH) hat seinen Sitz inGraz, Österreich.Marktfaserstoffanlage für EstlandAndritz erhält den Auftrag zur Lieferung allerwesentlichen Produktionssysteme für eine neueAnlage zur Herstellung von chemi-mechanischemFaserstoff in Kunda, Estland. Andritz liefert dafürHolzplatz, Hackschnitzelförderung, Imprägnierung,Mahlung, Bleiche, Entwässerung, Trocknung undBallenverpackung.2004JULI/AUGUSTAndritz baut Edelstahlwerke in ChinaDie Taigang Group, China, beauftragt Andritzmit der Lieferung der weltgrößten Glühbeizliniefür Edelstahlkaltband. Shanghai Krupp Stainless(SKS) bestellt eine Warmbandglühbeizlinie für einneues Edelstahlwerk in Shanghai, China.SEPTEMBERAndritz erwirbt Fließbetttrocknungssystemevon VA TECH WABAGAndritz unterzeichnet eine Vereinbarung zumKauf des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssystemevon VA TECH WABAG, Deutschland,eines weltweit tätigen Lieferanten von Anlagenzum Granulieren und Trocknen von Lösungen,Suspensionen und Schüttgut. Damit erweitertAndritz seine Produktpalette im Bereich derTrockner.Großauftrag aus ChileAndritz erhält einen Auftrag von CMPC zurLieferung einer kompletten Faserlinie, einer Zellstofftrocknungsanlageeinschließlich Querschnei deundBallenlinie sowie einer Weißlaugen produktionsanlage für die Linie 2 im Werk Santa Fe,Chile. Der Gesamtauftragswert liegt bei rund 320MEUR.Akquisition von Otto KaiserAndritz erweitert sein Produktportfolio imGeschäftsbereich Walz- und Band behandlungsanlagen durch den Erwerb wesentlicherVermögenswerte der Otto Kaiser GmbH,Deutschland, eines Herstellers mechanischerHochleistungspressen zur Verarbeitung vonBandstahl zu Stanz- und Umformteilen.OKTOBERRückgewinnungskessel für Schweden unddie USASCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA, beauftragenAndritz mit der Lieferung von Hochleistungs-Rückgewinnungskesseln zur Steigerung derEnergiegewinnung und Senkung der Emissionen.DEZEMBERNeue Faserlinie für APPMAndritz erhält einen Auftrag von AndhraPradesh Paper Mills (APPM) zur Lieferung einerFaserlinie und einer Rückgewinnungsanlage sowiezur Modernisierung des Holzplatzes im WerkRajahmundry, Indien.7ANDRITZ 2004


ORGANE DER GESELLSCHAFTVORSTANDSVORSITZENDERWolfgang Leitner …Franz Hofmann …8ORGANE DERGESELLSCHAFT… trat 1987 als Finanzvorstand in den Dienstvon Andritz, seit 1994 ist er Vorstandsvorsitzenderdes Unternehmens. Seine Verantwortungsbereicheumfassen zentrale Gruppenfunktionen, wiePersonalwesen, Controlling und Rechnungswesen,Konzernkommunikation und Investor Relations,Interne Revision, EDV sowie Geschäftsprozess-Management.Beruflicher Background:• Mitglied des Vorstands der AGIV AG• Gründungsmitglied der GENERICON PharmaGmbH• Unternehmensberater bei McKinsey &Company• Forscher bei Vianova… trat 1999 als Mitglied des Vorstands in denDienst von Andritz. Er ist für den GeschäftsbereichWalz- und Bandbehandlungsanlagen, denGeschäftsbereich Umwelt und Prozess sowie fürden Bereich Automatisierung verantwortlich.Beruflicher Background:• Bereichsleiter bei SMS Schloemann-Siemag AG• Unternehmensberater bei A. T. Kearney• Forscher bei den Vereinigten DeutschenMetallwerkenFriedrich Papst …MITGLIEDER DES VORSTANDSMarkku Hänninen …… trat 1994 in den Dienst von Andritz als Leiterder Division Holzplatztechnik, die Andritz von derKONE-Gruppe erworben hatte. Er ist seit 2002Mitglied des Vorstands von Andritz und zeichnet fürdas Geschäftsfeld Technologien-Zellstoffindustrieverantwortlich.… trat 1979 in den Dienst von Andritz. Er ist– nach Führungsaufgaben in Produktion undMaterialwirtschaft – seit 1998 Mitglied des Vorstandsvon Andritz und in dieser Position verantwortlichfür die Geschäftsbereiche Futter mitteltechnikund Hydraulische Maschinen sowiefür Produktion, Beschaffung und Quali tätsmanagement.Beruflicher Background:• Stellvertretender Geschäftsführer von AndritzSprout-Bauer Inc.• Betriebsdirektor der Andritz AG• Leiter Produktionsplanung der Andritz AGBeruflicher Background:• Geschäftsführer von Andritz-Ahlstrom• Geschäftsführer von Andritz Oy• Geschäftsführer von Kone Wood Inc.• Divisionsleiter bei der KONE-GruppeANDRITZ 2004


ORGANE DER GESELLSCHAFT… trat 1979 als Leiter der Entwicklungsabteilungfür Pumpen und nukleare Komponenten in denDienst von Andritz. Er ist seit 1991 Mitglied desVorstands von Andritz und für das GeschäftsfeldTechnologien-Papierindustrie verantwortlich.Beruflicher Background:• Geschäftsführer von Andritz Sprout-Bauer Inc.• Divisionsleiter des Geschäftsbereichs Zellstoffund Papier der Andritz AG• Stellvertretender Geschäftsführer der Aströ GmbH• Lehr- und Forschungsassistent an derTechnischen Universität GrazAUFSICHTSRATBernhard Rebernik …VORSITZENDERKurt Stiassny: Vorstandsvorsitzender der UIAG;Vorsitzender des Aufsichtsrats der Andritz AG seit1999.Sonstige relevante Funktionen: Mitglied desAufsichtsrats von Palfinger AG und Wiener BörseAG.Aktiengesellschaften mit wesentlicher Beteiligung:Vorsitzender des Aufsichtsrats der BeneAG; Vorsitzender des Aufsichtsrats der ETMultimedia AG; stellvertretender Vorsitzender desAufsichtsrats der Wirtschaftsblatt Verlag AG.STELLVERTRETENDER VORSITZENDERHeiner Rutt: Geschäftsführer von The CarlyleGroup; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsratsder Andritz AG seit 2003.Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsratsder Beru AG (bis 4. Jänner 2005).SONSTIGE GEWÄHLTE MITGLIEDERPeter Mitterbauer: Vorstandsvorsitzender derMIBA AG; Mitglied des Aufsichtsrats der AndritzAG seit 2003.Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsratsder FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaftm.b.H.); Mitglied desKuratoriums des IHS (Institut für Höhere Studien);Mitglied des Aufsichtsrats von Generali HoldingVienna AG, Oberbank AG, Teufelberger HoldingAG und DIE ERSTE österreichische Spar-CassePrivatstiftung.Christian Nowotny: Professor an der WirtschaftsuniversitätWien; Mitglied des Aufsichtsratsder Andritz AG seit 1999.Sonstige Funktionen: Mitglied des Aufsichtsratsvon UIAG und CA Immo AG.Klaus Ritter: Vorstandsvorsitzender der AVIAlpenländische Veredelungs Industrie Ges.m.b.H,EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaftm.b.H. und Stahl- und Walzwerk Marienhütte Ges.m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AGseit 2004.Hellwig Torggler: Rechtsanwalt und Senior-Partner von Schönherr Rechtsanwälte OEG;Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit2000.Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsratsder FRAPAG Immobilienholding GmbH;Vorsitzender des Aufsichtsrats der FRAPAGIndustrieholding AG; stellvertretender Vorsitzenderdes Aufsichtsrats der Theater in der JosefstadtBetriebsges.m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsratsder Mondi Packaging AG und Mondi PackagingServices AG.DELEGIERTE MITGLIEDERAndreas Martiner: Mitglied des Aufsichtsratsder Andritz AG seit 2001Johann Tschrischnig: Mitglied des Aufsichtsratsder Andritz AG seit 1994Brigitta Wasserbauer: Mitglied des Aufsichtsratsder Andritz AG seit 20009ANDRITZ 2004


STRATEGIESTRATEGIEDas übergeordnete strategische Ziel derAndritz-Gruppe ist es, durch Nutzung ihrer starkenMarktposition zum führenden Anbieter vonProduktionssystemen und Prozessen in allenGeschäftsbereichen zu werden. Die strategischeAusrichtung basiert auf den nachfolgendenSchwerpunkten, die nachhaltiges Wachstum undRentabilität der Gruppe zum Ziel haben:unter anderem vor kurzem lokale Servicezentren inChile, Brasilien, China und Indien eingerichtet. Dadie Gruppe über Produktionsstätten in allen größerenWirtschaftsregionen der Welt verfügt, ist siein der Lage, etwaige Wechselkursschwankungenleichter auszugleichen und dadurch negativeAuswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit zuvermeiden bzw. zu verringern.10AUSBAU DER TECHNOLOGIE-FÜHRERSCHAFTAls ein Technologieführer in allen seinenGeschäftsbereichen ist Andritz bestrebt, seinentechnologischen Vorsprung kontinuierlich auszubauen.Daher wird das Unternehmen weiterhinintensiv in Forschung und Entwicklung investieren,um neue Technologien – oftmals in Zusammenarbeitmit Kunden – zu entwickeln und/oder bestehendezu verbessern, um seinen Kunden effizientere,kosteneffektivere und zuverlässigere Maschinen,Systeme und Verfahren anbieten zu können.VERBESSERTE GLOBALE MARKT-POSITION UND -PENETRATIONAndritz ist eine global aufgestellte Organisation,die in allen größeren geographischen Regionenund Märkten präsent ist. Das Unternehmen istbestrebt, seinen weltweiten Wirkungsbereichdurch die Verbesserung des Serviceangebots undnachhaltige, kontinuierliche Kontakte mit den weltweitenSchlüsselkunden konsequent auszudehnen.Um dieses Ziel zu erreichen, hat AndritzKOMPLETTE PROZESSLINIEN-KOMPETENZ DURCH PRODUKT-ENTWICKLUNG UND KOMPLE-MENTÄRE AKQUISITIONENDie Kunden aller Andritz-Geschäftsbereichefragen in verstärktem Maße integrierteProduktionslinien und eine volle Abdeckung ihrerindividuellen Bedürfnisse nach. Daher strebt Andritzeine ständige Erweiterung seiner Produktpalettedurch Eigenentwicklung von Technologien und/oder selektive Akquisition von Geschäftsfeldern,die das bestehende Produktportefeuille ergänzen,an und ist auch bestrebt, sein Serviceangebot zukomplettieren. Dies sollte Andritz in die Lage versetzen,alle Anlagen, Maschinen und Verfahren,die seine Kunden nachfragen, zu planen, zu liefernund zu betreuen.ANDRITZ 2004


STRATEGIEAUSBAU DES SERVICE-GESCHÄFTSDer Umsatz im Servicegeschäft, das rund einDrittel des Gesamtumsatzes der Andritz-Gruppeausmacht, ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen.Diese Entwicklung spiegelt das Bestreben derKunden wider, Service- und Wartungsarbeitenverstärkt auszulagern. Andritz beabsichtigt, seinServiceangebot zukünftig weiter zu verstärken, umseine Kunden bestmöglich zu unterstützen undauch um seine Rentabilität in Zeiten schwächererGeschäfts- und Konjunkturentwicklung haltenzu können. Andritz ist sich der Bedeutung lokalerPräsenz im Kundengeschäft bewusst und bestrebt,diese sowohl durch organisches Wachstum alsauch durch strategische Akquisition spezialisierterDienstleister in wesentlichen Marktgebieten zustärken.ERHÖHTE EFFIZIENZ UNDNUTZUNG VON INTERNENSYNERGIENDie Investitionen in das Know-how der Mitarbeiter,in die Ausstattung der Fertigungsbetriebe undin die Produktentwicklung machen sich fürAndritz bezahlt. Das Unternehmen wird auchweiterhin interne Synergien nutzen, um seineWettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dazu setzt dasUnternehmen auf internen Technologietransfersowie auf die gemeinsame Nutzung von funktionellenRessourcen. Die rasche Integration der neuerworbenen Firmen ist eines der vorrangigen Ziele,um Synergien bestmöglich auszuschöpfen.AKTIVES MANAGEMENTDER FIXKOSTENDie aktive Verfolgung von Kostenmanagementprogrammen,deren Grundlage ein Verhältnis von1:1 bei Eigenfertigung/Zukauf von Komponentenzur Erzeugung von Andritz-Produkten ist, ist eineder wesentlichen Stärken der Andritz-Gruppe.Dadurch kann die Gruppe einen Großteil der nichtwesentlichen Komponenten von Sublieferantenzukaufen und sich bei der Eigenfertigung aufkomplexe Schlüsselkomponenten und technischanspruchsvolle Teile konzentrieren. Allewesentlichen Systemkomponenten werden inAndritz-Produktionsstätten oder bei qualifiziertenUnterlieferanten vormontiert, um höchstmöglicheQualität zu gewährleisten. In umsatzschwächerenPhasen kann diese Outsourcing-Strategie dazugenutzt werden, die Auslastung eigener Werkstättendurch Reduzierung des Zukaufsvolumens sicherzustellenund damit externe Kosten zu senken.ERHÖHTE PRODUKTIVITÄTDURCH VORBEUGENDEKAPAZITÄTSANPASSUNGENAndritz betreibt weltweit Produktionsstätten,die die Geschäftsbereiche unterstützen. DieProduktivität dieser Produktionsstätten wird kontinuierlichüberwacht. Werden Möglichkeiten zurReduzierung der Fixkosten erkannt, so setzt dieGruppe vorbeugende Rationalisierungs- und Um -strukturierungsmaßnahmen.11ANDRITZ 2004


ANDRITZ-AKTIE12ANDRITZ-AKTIEAKTIENKURSENTWICKLUNGNach einer ausgezeichneten Performance(+65,0%) im Jahr 2003 entwickelte sich dieAndritz-Aktie auch im Jahr 2004 sehr erfreulichund erzielte einen Kursgewinn von 52,5%. Seitdem Börsengang im Juni 2001 ist der Kurs derAndritz-Aktie um 167,1% gestiegen. Damit wurdeder ATX, der sich im selben Zeitraum um 96,5%erhöhte, deutlich outperformt.Der höchste Schlusskurs im Jahr 2004 wurdemit 56,50 Euro festgestellt (14.12.2004), der niedrigsteSchlusskurs betrug 35,00 Euro (8.1.2004).HANDELSVOLUMENDas durchschnittliche Handelsvolumen derAndritz-Aktie an der Wiener Börse betrug imJahr 2004 70.744 Aktien (2003: 45.410 Aktien).Der höchste Umsatz wurde am 23.4.2004 erzielt(341.628 Aktien), der niedrigste am 27.5.2004(3.754 Aktien).AKTIENRÜCKKAUFS-/-VERKAUFS-PROGRAMMAm 30. März 2004 hat die Hauptversammlungden Vorstand ermächtigt, Aktien bis zu 10% desGrundkapitals für die Dauer von 18 Monatenab Beschlussfassung zurückzukaufen bzw. wiederzu veräußern. Der höchste Rückerwerbspreisdarf nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen,ungewichteten Börsenschlusskurs derdem Erwerbszeitpunkt vorangegangenen zehnHandelstage liegen. Der Mindestrückerwerbspreisbeträgt 10,00 Euro je Aktie. Der Zweck desAktienrückkaufs-/-verkaufsprogramms ist derAngebots-/Nachfrageausgleich für Andritz-Aktien an der Wiener Börse. Darüber hinauskönnen die zurückgekauften Aktien auch für dasOp tionsprogramm, das für ca. 60 leitende Füh -r ungs kräfte der Andritz-Gruppe, einschließlich derVorstandsmitglieder von Andritz, implementiertwurde, verwendet werden.Per 31. Dezember 2004 betrug die Anzahl dervom Unternehmen gehaltenen eigenen Aktien40.410 Stück.Detaillierte Informationen über das Aktienrückkaufs-/-verkaufsprogrammsowie diein diesem Zusammenhang durchgeführtenTransaktionen sind auf der Andritz-Homepage unterwww.<strong>andritz</strong>.com verfügbar.AKTIENOPTIONSPROGRAMMIm März 2004 hat die Hauptversammlung einAktienoptionsprogramm für die Mitglieder desVorstands und sonstige leitende Führungskräfteder Andritz-Gruppe genehmigt. Dieses Programmhat eine langfristige und nachhaltige Steigerungdes Unternehmenswerts sowie eine erhöhteMitarbeiterbindung zum Ziel. Die Teilnahme amAktienoptionsprogramm war an ein Eigeninvestmentjeder berechtigten Führungskraft von mindestens20.000 Euro in Andritz-Aktien gebunden.Die Ausübung der Optionen ist von gewissen definiertenAktienkurssteigerungen sowie gewissenVerbesserungen des Gewinns je Aktie abhängig.Die Ausübungsperiode ist zwischen 1. Mai 2006und 30. April 2008.ANDRITZ-AKTIE IM ÜBERBLICK2004 2003 2002Höchster Schlusskurs (EUR) 56,50 37,95 28,00Niedrigster Schlusskurs (EUR) 35,00 21,00 19,40Jahresschlusskurs (EUR) 56,10 37,95 22,99Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR) 729,3 493,4 298,9Performance +52,5% +65,0% +7,9%ATX-Gewichtung per 31.12. (%) 1,7656 2,3250 0,6992Durchschnittliches Handelsvolumen (Stück) 70.744 45.410 13.255ANDRITZ 2004


ANDRITZ-AKTIEECKDATEN ZUR ANDRITZ-AKTIE> ISIN Code AT0000730007> Tag der Erstnotiz 25. Juni 2001> Aktiengattung Inhaberaktien> Gesamtaktienanzahl 13 Millionen> Genehmigtes Kapital 3,5 Millionen Aktien, bis zum 15. September 2005> Streubesitz ca. 72%> Börse Wien (Prime Market)> Ticker-Symbole Reuters: ANDR.VI; Bloomberg: ANDR, AV> Börsenindices ATX, ATXPrime, WBIINVESTOR RELATIONSDie pro-aktive Aktionärsbetreuung, die sich aufdie Bereitstellung von transparenten, detailliertenund umfassenden Informationen an die FinancialCommunity konzentriert, ist ein klar formuliertesZiel von Andritz. Im Jahr 2004 wurde Andritzerneut für seine Leistungen im Bereich InvestorRelations ausgezeichnet und erreichte den drittenPlatz in der wichtigsten Kategorie, dem Börsepreisder Finanzanalysten. Der Börsepreis wird alljährlichvon der Österreichischen Vereinigung fürFinanzanalyse und Anlageberatung (ÖVFA) unddem Wirtschaftsmagazin GEWINN verliehen. DieBeurteilungskriterien umfassen die Transparenz derInformationspolitik, die Verlässlichkeit der Finanz-Guidance sowie die fachliche Kompetenz desInvestor-Relations-Verantwortlichen. Es ist diesbereits das dritte Jahr in Folge, in dem Andritz miteinem Börsepreis ausgezeichnet wurde.Im Jahr 2004 hat Andritz eine Reihe vonRoadshows in Österreich und anderen Länderndurchgeführt. Im Zuge der Veröffentlichung derErgebnisse des Gesamtjahres 2003 sowie derQuartalsergebnisse 2004 wurden zahlreicheEinzelgespräche oder Gruppentreffen mit großeninstitutionellen Anlegern und Finanzanalystenabgehalten. Andritz hat sich auch bei verschiedenenKonferenzen diverser Investmentbanken präsentiert,darunter beispielsweise bei der „SmallandMid-Cap Conference“ der Deutschen Bankin London oder der Investorenkonferenz der BankAustria in Kitzbühel, Österreich. Für Finanzanalystenund ausgewählte Fondsmanager hat Andritz inFinnland die „Investor Days 2004“ veranstaltet,bei denen das Geschäftsfeld Technologien-Zellstoffindustrie präsentiert wurde. In Kooperationmit der Wiener Börse hat Andritz auch anRoadshows in London, Edinburgh, Mailand, Genfund New York teilgenommen.ANALYSTEN-COVERAGEKaupthing Sofi, eine isländische Spezialbankmit Niederlassungen in zehn Ländern, hat Ende2004 die Analyse-Coverage von Andritz aufgenommen.Insgesamt veröffentlichen damit siebenBanken bzw. Investmentbanken in regelmäßigenAbständen Analyseberichte über Andritz: BankAustria/Creditanstalt, Berenberg Bank, DeutscheBank, Erste Bank, JPMorgan, Kaupthing Sofi undRaiffeisen Centrobank.AKTIONÄRSSTRUKTUR (PER 31.12.2004)72%StreubesitzKONTAKT2%Eigene Aktien,Management26%CertusAndritz Investor RelationsStattegger Straße 18, A-8045 Graz, ÖsterreichTel.: +43 316 6902 2722Fax: +43 316 6902 465welcome@<strong>andritz</strong>.comwww.<strong>andritz</strong>.com13ANDRITZ 2004


CORPORATE GOVERNANCECORPORATE14GOVERNANCEDie Andritz AG bekennt sich zur Einhaltungdes österreichischen Corporate-Governance-Kodex, der im September 2002 offiziell in Kraftgetreten ist. Sie sieht darin ein bedeutendesMittel zur Umsetzung einer verantwortungsbewusstenund auf Wertschöpfung ausgerichtetenLeitung und Kontrolle der Gesellschaft. DieImplementierung und Einhaltung des Kodex förderndas Vertrauen der Aktionäre, Investoren, Kunden,Mitarbeiter, Lieferanten, Medienvertreter und sonstigerInteressensgruppen des Unternehmens. DerVorstand und der Aufsichtsrat sowie sämtlicheMitarbeiter der Andritz-Gruppe sind zur Einhaltungdes Kodex verpflichtet.Neben den verpflichtenden L-Regeln, dieauf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen,hält Andritz die C-Regeln mit den folgendenAbweichungen ein:* )Regel 61:Da das Internet – im Gegensatz zu gedrucktenBerichten, wie dem Geschäftsbericht – einekontinuierliche Aktualisierung von Informationenermöglicht, hat die Andritz AG die in dieser Regelgewünschten Informationen auf ihrer Website veröffentlichtund nimmt ständig – sofern notwendig– Aktualisierungen vor. Anzumerken ist ferner, dassdie meisten der gewünschten Informationen auchim Geschäftsbericht dargelegt werden.Regel 69:Die Andritz AG steht auf dem Standpunkt, dassdie Übermittlung der im Rahmen des §91a Börse -ge setz verpflichtenden Meldungen über Aktienkäufeund -verkäufe an die Finanzmarktaufsichtund die Wiener Börse einen umfassenden undgesetzes konformen Schutz zur Gleichbehandlungaller Aktionäre sicherstellt.Regel 38:Die Satzung der Andritz AG sieht keineAltersgrenze für Vorstandsmitglieder vor. DieBestellung der Vorstandsmitglieder der Andritz AGrichtet sich ausschließlich nach deren fachlichenund persönlichen Qualifikationen.Regel 42:Die Andritz AG richtet keinen eigenenStrategieausschuss ein. Der Aufsichtsrat derAndritz AG setzt sich aus Experten unterschiedlicherFachrichtungen zusammen und hält in regelmäßigenAbständen konstruktive Sitzungen ab, diesich u.a. auch mit der strategischen Ausrichtungdes Unternehmens befassen. In diesem Rahmenist er auch in alle strategischen Entscheidungendes Vorstands als beratendes Organ involviert.Der vollständige Corporate-Governance-Kodexist auf der Homepage der Andritz AG unterwww.<strong>andritz</strong>.com nachles- bzw. herunterladbar.Ferner sind auf der Homepage die Erklärung überdie Einhaltung des Kodex samt Erläuterungen zuAbweichungen zu finden.* ) Der österreichische Corporate-Governance-Kodex umfasst folgendedrei Regelkategorien: L-Regeln (legal requirement), die auf zwingendenRechtsvorschriften beruhen, C-Regeln (comply or explain), dieeingehalten werden müssen bzw. Abweichungen davon erklärt werdenmüssen, und R-Regeln (recommendation), die Empfehlungscharakterhaben und deren Nichteinhaltung weder offen zu legen noch zubegründen ist.ANDRITZ 2004


LAGEBERICHTLAGE-BERICHTWIRTSCHAFTLICHERAHMENBEDINGUNGENDas Jahr 2004 war von einer Erholung derWeltwirtschaft geprägt, wobei in den USA eindeutlich schnelleres und nachhaltigeres Wachstumals in Euroland feststellbar war.In den USA ist das Bruttonationalprodukt (BNP)im Jahr 2004 – nach vorläufigen Zahlen – mit einerJahreswachstumsrate von 4,6% angestiegen.Neben dem Privatkonsum, der rund zwei Drittelder gesamten Wirtschaftsausgaben ausmacht,war das Wirtschaftswachstum auch auf erhöhteInvestitionen der Unternehmen zurückzuführen.Aufgrund dieser günstigen Wirtschaftsentwicklunghat die amerikanische Notenbank FED (FederalReserve Board) die Leitzinsen – in mehrerenSchritten – von 1% zu Anfang Jänner auf 2,25%zu Ende des Jahres 2004 angehoben.Die Wirtschaft in Euroland entwickelte sich ähnlichwie in den USA, jedoch deutlich moderater.Das BNP wuchs im Vergleich zu 2003 um nur rund1,8%. Die anhaltend schwache Binnennachfragesowie der Anstieg des Euros gegenüber dem US-Dollar, der dämpfend auf die Exporte wirkte, warendie Hauptbelastungsfaktoren für das Wachstum.Chinas Wirtschaft setzte auch im Jahr 2004das starke Wachstum der vergangenen Jahrefort. Die von der chinesischen Regierung gesetztenMaßnahmen, die hohe Investitionstätigkeitin einigen Branchen, wie z.B. in der Stahl- oderZementindustrie, einzuschränken, haben dengewünschten Effekt erzielt und das Risiko einerÜberhitzung deutlich reduziert. Dennoch blieb dasWirtschaftswachstum im Jahr 2004 beträchtlich.Quellen: OECD, WIFOGESCHÄFTSENTWICKLUNGAnstieg des UmsatzesDer Umsatz der Andritz-Gruppe entwickeltesich im Jahr 2004 sehr erfreulich. Aufgrund derAbarbeitung des hohen Auftragsbestands perEnde des letzten Jahres, des Wachstums desServicegeschäfts sowie von Umsatzbeiträgender im Jahr 2004 akquirierten Unternehmenstieg der Umsatz um 20,9% auf 1.481,3 MEUR(2003: 1.225,0 MEUR). Vor allem die Ge schäftsbereicheZellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagensowie Umwelt und Prozesskonnten ihren Umsatz im Vergleich zu 2003 deutlichsteigern. Der Umsatz des GeschäftsbereichsFuttermitteltechnik lag aufgrund anhaltend schwacherMarktbedingungen sowie der Schwäche desUS-Dollars gegenüber dem Euro, deren negativerUmrechnungseffekt diesen Geschäftsbereichbesonders stark traf, nur geringfügig über demVorjahr.Die im Jahr 2004 erworbenen Firmen/Geschäftsfelder (Bird Machine, die Filtrationstechnikvon NETZSCH, Kaiser sowie der GeschäftsbereichFließbetttrocknungssysteme der VA TECHWABAG), die im Konzernabschluss des Jahres2003 nicht enthalten waren, trugen zusammenrund 96 MEUR zum Umsatz im Jahr 2004 bei. Dasorganische Umsatzwachstum der Gruppe betrugdaher rund 13%.Auftragseingang und Auftragsstand aufRekordniveausDer Auftragseingang der Andritz-Gruppe erreichte im Jahr 2004 einen historischenHöchstwert. Aufgrund der sehr erfreulichenGeschäftsentwicklung in beinahe allenGeschäftsbereichen stieg der Auftragseingang derGruppe von 1.394,4 MEUR im Jahr 2003 auf1.837,0 MEUR in 2004, was einer Erhöhung um31,7% entspricht. Mit 768,5 MEUR erreichte derAuftragseingang im 4. Quartal 2004 einen besondershohen Wert. Vor allem der GeschäftsbereichZellstoff und Papier konnte einige große Aufträgeverbuchen, darunter den Großauftrag von CMPC,Chile, im Wert von rund 320 MEUR, sowie dieLieferung von zwei neuen Rückgewinnungskesselnan SCA und Weyerhaeuser im Gesamtwert vonrund 130 MEUR.Auch der Auftragseingang des GeschäftsbereichsUmwelt und Prozess konnte aufgrund der Beiträgeder neu erworbenen Unternehmen und der gutenEntwicklung des Zentrifugengeschäfts gegenüberdem Jahr 2003 deutlich gesteigert werden.Der Auftragseingang von Bird Maschine, derFiltrationstechnik von NETZSCH, von Kaiserso wie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssystemeder VA TECH WABAG, die alle im Auftragseingang des Vorjahres nicht enthalten waren,betrug im Jahr 2004 zusammen rund 106 MEUR.Aufgrund der sehr guten Entwicklung desAuftragseingangs erreichte der Auftragsstandmit 1.439,2 MEUR per Ende 2004 (31.12.2003:1.053,6 MEUR) einen Rekordwert. Dies stellt einensoliden Arbeitsvorrat für die Andritz-Gruppe für2005 dar.15ANDRITZ 2004


LAGEBERICHT16Deutlicher ErgebnisanstiegAufgrund des gestiegenen Umsatzes, derFortsetzung der Kostenoptimierungsprogrammesowie positiver Ergebnisbeiträge von einigender neu akquirierten Unternehmen verbessertesich das Ergebnis vor Abschreibungen(EBITDA – Earnings Before Interest, Taxes,Depreciation and Amortization of Goodwill) von84,4 MEUR im Jahr 2003 auf 115,4 MEURin 2004. Mit Ausnahme des GeschäftsbereichsFuttermitteltechnik, dessen Ergebnis durch interneRestrukturierungskosten und die anhaltend schwachenMarktbedingungen beeinträchtigt wurde,konnten alle Geschäftsbereiche sowohl Ergebnisals auch Rentabilität im Jahresvergleich erhöhen.Die Rentabilität der Gruppe (EBITDA-Marge) stiegvon 6,9% im Jahr 2003 auf 7,8% im Jahr 2004.Der Betriebserfolg (EBIT – Earnings BeforeInterest and Taxes) stieg um 55,6% auf 76,1 MEUR(2003: 48,9 MEUR). Die im Vergleich zu 2003 niedrigereSteuerquote resultiert aus verringerten latentenSteuern im Zusammenhang mit der österreichischenSteuerreform 2005. Der Jahresüberschussnach Abzug von Minderheitsanteilen betrug 53,4MEUR (2003: 29,1 MEUR).Cashflow und InvestitionenDer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeitbetrug im Jahr 2004 208,0 MEUR und stieg damitim Vergleich zum Vorjahr (2003: 4,6 MEUR) deutlichan. Die Investitionen in Sachanlagen undimmaterielle Vermögensgegenstände betrugen29,4 MEUR (2003: 20,5 MEUR).Vermögens- und KapitalstrukturDie Bilanz per 31.12.2004 zeigt im Vergleich zum31.12.2003 keine größeren Veränderungen.Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertpapieredes Umlaufvermögens abzüglich zinstragenderFinanzverbindlichkeiten) per 31.12.2004betrug 219,6 MEUR und war damit beinahe viermalso hoch wie zum Vergleichsdatum des Vorjahres(31.12.2003: 55,0 MEUR). Mit einer Eigenmittelquotevon 23,4% per 31.12.2004 (31.12.2003: 24,0%)verfügt die Andritz-Gruppe über eine solide undausgeglichene Finanzstruktur.Auswirkungen vonWechselkursänderungenIm Jahr 2004 wurden ca. 35% des Gruppenumsatzesin US-Dollar erzielt. Obwohl dieGruppe die Nettowährungsposition jedes einzelnenAuf trags absichert, können sich Währungsschwankungenmit Wechselkursverlusten imKonzernabschluss niederschlagen bzw. könnenzu Umrechnungseffekten bei Auftragseingang,Umsatz und Ergebnis führen. Die Stärke des Eurosgegenüber dem US-Dollar (der durchschnittlicheWechselkurs stieg 2004 um 9,9%) führte in derAndritz-Gruppe zu einem umrechnungsbedingtenUmsatzentgang von rund 24 MEUR bzw.einem Entgang beim Auftragseingang von rund32 MEUR. Das EBITA wäre bei konstantem Euro-Dollar-Wechselkurs um rund 1 MEUR höher ausgefallen.FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDie Forschung und Entwicklung ist eines derwichtigsten strategischen Ziele der Gruppe. ImJahr 2004 investierte die Andritz-Gruppe rund21,1 MEUR in die Optimierung bestehender unddie Entwicklung neuer Produkte und Prozesse.Rund 180 Mitarbeiter sind in den Forschungszentrender Gruppe in den USA, Österreich,Finnland und Frankreich beschäftigt und arbeitenan der Entwicklung neuer Prozesse und Anlagen,um die Technologieführerschaft von Andritz weiterauszubauen.Das Forschungs- und Entwicklungsprogrammder zum Geschäftsbereich Zellstoff und Papiergehörenden Divisionen konzentriert sich vorrangigauf die Verbesserung der Fasereigenschaften,die Erhöhung des energetischen Wirkungsgrads,die Senkung der Investitionskosten pro erzeugterTonne sowie die Reduktion der Wartungskostenund der Belastungen für die Umwelt.Zu den Neuentwicklungen der Divisionendes Geschäftsbereichs Zellstoff und Papiergehören:• Holzplatztechnik: System zur Probenahme undAnalyse von Hackschnitzeln; RotaBarker zurEntrindung gefrorener Hölzer und tropischerHarthölzer• Faserlinie: ModuScreen A, ein kombinierterGrob- und Feinsortierer für Faserstoffe• Laugenrückgewinnung: Hochleistungsrückgewinnungskessel (HERB) für höhere Stromerzeugungsleistung• Chemikalienrückgewinnung: LMD-Filter zurKalkschlammentwässerungANDRITZ 2004


LAGEBERICHT• Refinersysteme: Optimierung des P-RC-APMP-Verfahrens (Preconditioning-Re finerChemical - Alkaline Peroxide MechanicalPulping) für den Einsatz alternativer Rohma te -r ialien; Bleach Commander-Prozesssteuerung• Zellstofftrocknung: die weltgrößten Systemein einer Linie; Scheibenpressen für dieFlockentrocknung• Faserstoffaufbereitung: Niedrig- und Hoch konsistenzauflösermit niedrigem Energie verbrauch;ShortFlow-Konstantteil für Papiermaschinen;RotoWash zum Waschen von Asche und zurFaserrückgewinnung• Tissuemaschinen: Flexibilität für dieTissueFlex-Schuhpresse durch Möglichkeitder Verschiebung des Schuhs in/gegendie Maschinenlaufrichtung; PrimeReelCenterwind (Zentrumswickler) zur faltenfreienAufwicklung bei sehr niedrigen Niplasten zurErzielung von höchster Weichheit und Volumenbei Tissuepapieren; PrimeRun für höchsteBahnstabilität in der Trockenpartie; Einstieg indie TAD-Technologie und Inbetriebnahme derersten TAD-Maschine• Service: Bar-Tec-Stabsiebkorb; konischeRefinerplatten; Kocherlochbleche; Di ag noseundZustandsüberwachungssysteme; Vorrichtung zur Bearbeitung der SchneckenpressenwelleDer Trend in der Zellstoff- und Papierindustriegeht heute zu großen Anlagen in einer Linie,da redundante oder repetitive kleinere Systemedie Investitions- und Betriebskosten erhöhen.Dies führt zu erhöhten Anforderungen an dieAnlagen in Bezug auf Größe, Zuverlässigkeit undVerfügbarkeit. Alle Andritz-Divisionen arbeitenaktiv an der Entwicklung größerer Anlagen. Diean UPM-Kymmene, Werk Pietarsaari, gelieferteAnlage beweist eindrucksvoll die Fähigkeiten vonAndritz bei Engineering und Fertigung einer dergrößten und wirtschaftlichsten Chemikalienrückgewinnungsanlagender Welt. Weitere Beispieledafür sind die Aufträge von Veracel, Brasilien,Hainan, China, und CMPC, Chile, bei denen Andritzgroße Faserlinien und Zellstofftrocknungsanlagenbereits geliefert hat oder noch liefern wird. Diechemo-mechanische Faserstoffanlage in Kunda,Estland, ist mit einer großen Doppelsiebpressezur Faserstoffentwässerung ausgestattet und dieAnlage im UPM-Werk Shotton, Großbritannien,umfasst eine Andritz-Schneckenpresse mit einerKapazität von rund 1.000 Tonnen pro Tag und einenDisperger für die Aufbereitung von Altpapierstoff.Das patentierte TurboFeed-System wird nunmehrallgemein als die fortschrittlichste, gleichzeitigaber auch als die einfachste und zuverlässigsteLösung für die Hackschnitzelzufuhr in einen kontinuierlicharbeitenden Kocher anerkannt. Bei allenAufträgen für kontinuierliche Kocher, die Andritzin letzter Zeit erhalten hat, darunter auch Aufträgefür Kocher mit sehr hohen Kapazitäten (bis zu3.000 Tagestonnen), ist ein TurboFeed-Systemim Lieferumfang enthalten.Im Bereich Zellstoffbleiche hat AndritzTechnologien entwickelt, die den Chemi kalienverbrauchminimieren. Entscheidend hierfür sindunter anderem die hochwirksame fraktionelleVerdrängungswäsche des DD-Wäschers unddie selektive Abscheidung der bleichhemmendenHexenuronsäure (A-Stage-Bleiche).Umfangreiche Entwicklungsarbeit hat Andritzauch zur Minimierung der Emissionen (insbesonderevon NO x ) aus Rückgewinnungskesseln undzur Verbesserung der Kessel-Zuverlässigkeit und-Sicherheit – bei gleichzeitiger Maximierung desEnergieausstoßes – unternommen.Die in Zusammenarbeit mit der Andritz-Tochtergesellschaft IDEAS Simulation entwickelten,aufwändigen Simulationsprogramme werdenbei Faserlinien, Rückgewinnungskesseln,Eindampfanlagen, Zellstofftrocknungsanlagen undTissueproduktionsanlagen eingesetzt.Im Bereich Faserstoffaufbereitung steht Andritzmit der neuen Pilotanlage in Graz nunmehr einekomplette Linie für Produktionsversuche für dieAltpapieraufbereitung zur Verfügung.Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagenfokussierte seineForschungs- und Entwicklungstätigkeit auf dieweitere Stärkung des Wettbewerbsvorteils derangebotenen Prozesse. Durch die Optimierungder Mischsäureregeneration konnte dieRückgewinnungsrate für Salpetersäure erhöht unddie Wasserbilanz zwischen der Edelstahlbeizeund der Säurerückgewinnung verbessert werden.Das Programm zur Entwicklung alternativerkorrosionsbeständiger Beschichtungen – insbesonderemit Zink/Chrom und Zink/Magnesium– wurde fortgesetzt. Ziel ist es, die Dicke der17ANDRITZ 2004


LAGEBERICHT18Zinkschicht zu reduzieren, um die Schweißbarkeitder Bandabschnitte im Karosseriebau unter Einsatzdes Laserschweißens zu verbessern.Im Geschäftsbereich Umwelt undProzess konzentrierte sich die ForschungsundEntwicklungstätigkeit im Bereich derTrocknungstechnik auf die Weiterentwicklung derBandtrockner. So wurden neue Baugrößen entwickeltund eine Neukonstruktion basierend aufdem Einsatz einer Vollbetonummantelung erfolgreichauf dem Markt eingeführt. Ein neu entwickeltesAntriebssystem für Zentrifugen hat in Testsseine Zuverlässigkeit bewiesen und wurde Anfangder zweiten Jahreshälfte 2004 auf den Marktgebracht.Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit desGeschäftsbereichs Futtermitteltechnik konzentriertesich auf die Weiterentwicklung desbestehenden Produktprogramms, Verbesserungder Wartbarkeit der Anlagen, Verlängerung derServiceintervalle und Standardisierung der Systemeund Subsysteme.AUSBLICKFür das Jahr 2005 wird mit einer Fortsetzungdes Wirtschaftswachstums des Jahres 2004gerechnet. Gemäß den Berichten und Prognosender führenden Wirtschaftsforscher (OECD, WIFO)wird für die USA im Jahr 2005 ein BNP-Wachstumvon 3,3% erwartet. Die Wirtschaftsentwicklung inEuroland sollte im Vergleich zu den USA wesentlichmoderater verlaufen. Dies ist vor allem aufdie anhaltend schwache Binnennachfrage unddie Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollarzurückzuführen, die die Exportaktivitäten der europäischenIndustrien dämpfen sollte.Der Ausblick für die Andritz-relevanten Märkte– Zellstoff, Papier und Stahl – ist gemäß denMarktforschern ebenso erfreulich. Im BereichZellstoff und Papier wird erwartet, dass sich dieProjektaktivität vor allem auf die Errichtung neuerZellstoffanlagen und größere Modernisierungen inder südlichen Hemisphäre konzentriert. In Europaund Nordamerika sollten die Investitionsaktivitätendagegen moderat bleiben, obgleich im Jahresverlauf2005 mit einer leichten Belebung gerechnet werdenkann.Im Bereich Stahl sollte sich die sehr hoheInvestitionstätigkeit des Jahres 2004 in Chinaund Asien – vor allem im Bereich Edelstahl – imJahr 2005 zwar etwas abschwächen, jedochtrotzdem auf einem attraktiv hohen Niveau verbleiben.Die Marktforscher erwarten danebeneine Verlagerung des Investitionsschwerpunktsauf den „Downstream-Bereich“ derStahlbandverarbeitung.Im Geschäftsbereich Umwelt und Prozess wirdzwar mit einem Anhalten des hohen Wachstumsbei Zentrifugen gerechnet, die Margen könntenjedoch nicht zuletzt auch wegen der gestiegenenStahlpreise unter Druck geraten. Am Marktfür die thermische Schlammbehandlung wird imJahresverlauf mit einer leichten Belebung gerechnet.Die vollständige Integration der neu akquiriertenUnternehmen und die Einführung von gruppenweitenRegeln für Controlling, Rechnungswesen, EDV,Produktion und Beschaffung sind die wichtigstenUnternehmensziele für 2005. Dies sollte Andritzdie bestmögliche Ausschöpfung von Synergienermöglichen.Basierend auf den positiven Prognosen für dieWeltwirtschaft und die Andritz-relevanten Märkteerwartet die Andritz-Gruppe für das Jahr 2005sowohl bei Umsatz als auch Jahresüberschusseinen Anstieg gegenüber 2004. Wenn sichjedoch die erwartete positive Entwicklung derWeltwirtschaft nicht einstellen sollte, dann könnteauch die Umsatz- und Ertragsentwicklung derAndritz-Gruppe davon in negativer Weise betroffensein.Disclaimer:Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind „zukunftsgerichteteAussagen“. Diese Aussagen, welche die Worte „glauben“, „beabsichtigen“,„erwarten“ und Begriffe ähnlicher Bedeutung enthalten, spiegelndie Ansichten und Erwartungen der Geschäftsleitung wider und unterliegenRisiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnissewesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessenauf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. DieGesellschaft ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungender hierin enthaltenen, zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen,außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.ANDRITZ 2004


UNTERNEHMENSRISIKENUNTERNEHMENS-RISIKENDie Andritz-Gruppe ist ein global agierendesUnternehmen, das eine Vielzahl verschiedensterindustrieller Märkte und Kunden bedient. Alssolches ist die Gruppe gewissen allgemeinenund branchenspezifischen Risiken ausgesetzt.Zur frühzeitigen Erkennung dieser Risiken hatAndritz ein bewährtes, konzernweites KontrollundSteuerungsmanagement implementiert, dessenHauptaufgabe es ist, entstehende Risikenbereits in einem frühen Stadium zu identifizierenund rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. DiesesSystem ist ein wesentlicher Bestandteil des aktivenRisikomanagements der Gruppe. Die nachfolgendbeschriebenen Risiken und die sich darausmöglicherweise ergebenden Auswirkungen auf dieGeschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe sindin der Unternehmensplanung der Andritz-Gruppeberücksichtigt worden.Folgende Risiken sind für die Andritz-Gruppevon Bedeutung (nicht taxative Aufzählung):BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKENVolatilität des AuftragseingangsEinige Kundengruppen und Industrien, die vonAndritz bedient werden, sind in direktem Maßevon der allgemeinen Konjunkturentwicklung undden Nachfrageschwankungen bei ihren Produktenabhängig. Dies trifft vor allem auf die beidenGeschäftsbereiche Zellstoff und Papier sowieWalz- und Bandbehandlungsanlagen zu; es könnenaber auch alle Geschäftsbereiche davonbetroffen sein. Das Preisniveau für die Produktein diesen Branchen steht teilweise in direktemZusammenhang mit dem Verhältnis von Angebotund Nachfrage. Mögliche Preisschwankungenkönnen daher einen direkten Einfluss auf dieInvestitionsentscheidungen von Kunden und inweiterer Folge auf den Auftragseingang der Gruppehaben. Dies könnte daher zu einer Volatilität in derEntwicklung des Auftragseingangs führen.KundenkonzentrationIn einigen Abnehmerindustrien der Andritz-Gruppe ist ein Trend zu Firmenzusammenschlüssenerkennbar. Dies trifft vor allem auf die ZellstoffundPapierindustrie sowie die Stahlindustrie zu.Mögliche Firmenzusammenschlüsse könnten dazuführen, dass die Gruppe in Zukunft einer kleinerenAnzahl von Kunden mit größerer Kaufkraft gegenübersteht.Die Abhängigkeit von einzelnen Kundenkönnte steigen, was auch direkte Auswirkungenauf die Geschäftstätigkeit der Gruppe haben könnte.Unsicherheiten bei zukünftigen AufträgenDer künftige Erfolg der Gruppe hängt unter anderemdavon ab, ob neue Aufträge verbucht werdenkönnen. Es ist teilweise schwierig vorherzusagen,wann genau ein Auftrag, für den die Gruppe einAngebot gelegt hat, vergeben wird. Die Vergabevon Aufträgen kann von Ereignissen beeinflusstwerden, die nicht im Einflussbereich der Gruppeliegen, wie z.B. Preissituation, Nachfrage und allgemeinewirtschaftliche Bedingungen. So kannes zu Schwierigkeiten bei der Abstimmung vonAuftragslage und Mitarbeiterstand kommen. DerGruppe ist es zwar bisher immer gelungen, dieFremdvergabe nicht essentieller Teile in auftragsschwachenZeiten in ausreichendem Maße zureduzieren, um eine Unterauslastung der eigenenKapazitäten zu vermeiden, es gibt jedoch keineGarantie dafür, dass dies auch in Zukunft immermöglich sein wird.UmweltschutzDie Gruppe unterliegt mit ihren Geschäftstätigkeitenzahlreichen nationalen und internationalenUmweltvorschriften. In den Fertigungsstättender Andritz-Gruppe werden bei der Produktionauch gefährliche Substanzen verwendet. Weiterswurden und werden zahlreiche Grundstücke, diesich im Besitz der Gruppe befunden haben und/oder noch befinden, industriell genutzt. In diesenFällen wurde und wird eine entsprechendeVerbringung der Abfälle auf Deponien veranlasst.Es kann jedoch nicht ausgeschlossenwerden, dass die Gruppe für die Untersuchungund Säuberung verseuchter Grundstücke haftenmuss.19ANDRITZ 2004


UNTERNEHMENSRISIKEN20RISIKEN IN VERBINDUNG MITDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DERGRUPPEWährungenDie Gruppe verfügt über Niederlassungen undTochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalbvon Euroland. Ein beträchtlicher Teil desUmsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro,sondern in anderen Währungen, vor allem in US-Dollar und britischen Pfund, abgerechnet. DieWährungen in diesen Ländern können erheblichenWechselkursschwankungen unterliegen.Obwohl die Gruppe die Nettowährungspositionder einzelnen Aufträge absichert, könnensich Währungsschwankungen mit Wechselkursverlustenim Konzernabschluss niederschlagen.Die Entwicklung der Wechselkurse kann sichauch auf den in Euro umgerechneten Umsatzund das Ergebnis der Gruppe negativ auswirken.Wechselkursänderungen können auch dazu führen,dass sich die Position von Andritz gegenüberder Konkurrenz verändert, obgleich sich die meistender Andritz-Hauptmitbewerber in Eurolandbefinden. Da einige der größeren Andritz-Kundenihren Hauptsitz außerhalb von Euroland haben,können Veränderungen der Wechselkursrelationenzu einer Verzögerung von Projektentscheidungendurch diese Kunden führen. Ebenso ist dasEigenkapital der Andritz-Gruppe nicht abgesichertund könnte durch Wechselkursänderungen beeinflusstwerden.WettbewerbspositionDie Andritz-Gruppe agiert in sehr wettbewerbsintensivenMärkten. In den teilweise stark fragmentiertenZielmärkten treten einige große, internationaleAnbieter gegeneinander und gegen zahlreichekleinere, lokale Unternehmen an. DieseWettbewerbssituation wirkt sich bei manchenGeschäftsfällen negativ auf die Umsatzmargen derGruppe aus. Die Andritz-Gruppe investiert rund3% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklungund bietet ihren Kunden Technologien auf demneuesten Stand der Technik an. Es gibt jedochkeine Garantie dafür, dass die Gruppe ihre derzeitigeMarktposition auch in Zukunft verteidigenkann.Akquisition und Integration von komplementärenGeschäftsfeldernEines der strategischen Ziele der Andritz-Gruppe besteht darin, durch organischesWachstum und komplementäre Akquisitionen inallen Geschäftsbereichen zum Komplettanbieterzu werden. In Umsetzung dieser Strategie hat dieGruppe seit 1990 eine Reihe von weltweit tätigenUnternehmen akquiriert und in den Konzern eingegliedert.Es kann jedoch nicht garantiert werden,dass die Gruppe auch künftig in der Lagesein wird, geeignete Akquisitionsziele zu identifizierenund zu erwerben, dass überhaupt geeigneteUnternehmen zur Verfügung stehen werden unddass ausreichend Finanzmittel für Akquisitionenaufgebracht werden können. Andritz war bei derIntegration neuer Unternehmen bisher immererfolgreich. Es kann jedoch nicht garantiert werden,dass die angestrebten Ziele und Synergienbei allen zukünftigen Akquisitionen vollständigerreicht werden, oder dass sich die Gruppe nichtneuen Risiken ausgesetzt sieht, die nicht exaktevaluiert wurden.GerichtsverfahrenIm Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hatdie Andritz-Gruppe in zahlreichen Verfahrenbei Verwaltungsbehörden, Gerichten undSchiedsgerichten Parteienstellung. Der Großteildieser Verfahren kann als typisch für die Branche,in der die Gruppe tätig ist, angesehen werden.Die Andritz-Gruppe bildet in Fällen, wo dies erforderlichist, entsprechende Rückstellungen für denAusgang des Verfahrens, soweit ein negativerAusgang wahrscheinlich scheint und zuverlässigeSchätzungen gemacht werden können. Eskann jedoch nicht garantiert werden, dass dieseRückstellungen immer ausreichend sind.Die Tochtergesellschaft Andritz Inc. ist eine von vielenBeklagten in insgesamt rund 85 Rechtsstreiten(per 31.12.2004) über Asbest in den USA. Insgesamtsind rund 19.500 Kläger in diese Verfahreninvolviert. Fast alle betreffen Forderungen einergroßen Anzahl von Klägern gegen eine großeAnzahl von Beklagten. Andritz Inc. ist der Ansicht,dass sie in keinem dieser Fälle haftbar gemachtwerden kann und hat vor, sich gegen jede derKlagen nachdrücklich zu verteidigen.Weitere Informationen betreffend Asbestklagensind auf Seite 110ff. dieses Geschäftsberichts verfügbar.ANDRITZ 2004


UNTERNEHMENSRISIKENRISIKEN IN VERBINDUNG MITGROSSAUFTRÄGENZahlungsrisikoAlle Geschäftsbereiche der Andritz-Gruppe habenProjekte mit hohem Auftragswert abzuwickeln. DieNichteinhaltung von Zahlungsverpflichtungen derKunden im Rahmen solcher Großprojekte kann sichnachteilig auf die Finanz- und Liquiditätsposition derGruppe auswirken. Die Andritz-Gruppe versucht,diese Risiken durch Besicherung von Zahlungendurch Banken für die Mehrzahl der Projekte zubeschränken. Auch im Fall des Abschlusses einerExportkreditversicherung kann die Gruppe jedochnur bis zu 85% des Verkaufspreises zurückerhalten.Haftung und Leistung bei ProjektenIm Zusammenhang mit Anlagenlieferungen istdie Andritz-Gruppe häufig vertraglich verpflichtet,Leistungs- und Termingarantien abzugeben.Werden die garantierten Leistungen nicht erreichtoder Termine überschritten, sind üblicherweisegestaffelte Vertragsstrafen zu leisten und/oder aufKosten der Gruppe Änderungen an den geliefertenTeilen zu erbringen. Bleibt die Anlagenleistungweit hinter den garantierten Werten zurück, hat derKunde das Recht, vom Vertrag zurückzutreten undden Vertragsgegenstand an Andritz zurückzugeben.Ein solcher Fall könnte die Finanzentwicklungder Gruppe nachteilig beeinflussen. Die Gruppehat ein Risikomanagementverfahren eingesetzt,um sich unter anderem gegen vertragliche undfinanzielle Risiken zu schützen.KostenüberschreitungenDie Aufträge, die Andritz abwickelt, basierenüblicherweise auf langfristigen Fixpreis-Verträgen.Während der Laufzeit des Vertrags können –besonders bei Projekten, die Engineering und Baugesamter Anlagen umfassen – Änderungen beiKosten und Produktivität eintreten, die das finanzielleErgebnis des abgeschlossenen Projekts beeinflussenkönnen.Da die Gruppe gewisse Teile einer zu lieferndenAnlage von Unterlieferanten bezieht, kannes vorkommen, dass ein Angebot ohne genaueKenntnis der Preise der zugekauften Teile gelegtwerden muss. Obwohl Andritz bei der Kalkulationauf Erfahrungswerte und Angebote potenziellerLieferanten zurückgreifen kann, ist es möglich,dass diese Kalkulationen nicht immer exakt sind.Die Gruppe hat bei einigen vergangenen und derzeitabgearbeiteten Projekten erhebliche Verlusteerlitten. Probleme und Verluste bei der Abwicklungvon Aufträgen können auch zukünftig auftretenund die finanzielle Entwicklung der Gruppe negativbeeinflussen.KAPITALMARKTBEZOGENERISIKENAbhängigkeit von der Entwicklung internationalerFinanzmärkteDie Entwicklung des Andritz-Aktienkursesist nicht nur von unternehmensspezifischenFaktoren, sondern in hohem Maße auch vonden Kursschwankungen an den internationalenFinanzmärkten abhängig. MöglicheKursschwankungen und starke Volatilität an denwichtigsten Börsen können den Kurs der Andritz-Aktie negativ beeinflussen.Analysten-EmpfehlungenAls börsennotiertes Unternehmen wird dieAndritz-Gruppe regelmäßig von Finanzanalystenund institutionellen Investoren bewertet. Kauf-/Verkaufsempfehlungen von Analysten und da raufbasierende Investitionsentscheidungen durchAktionäre können erhebliche Kursschwankungender Andritz-Aktie bewirken. Andritz ist bemüht,unbegründete Kursschwankungen durch offeneund transparente Informationspolitik und durchgute Beziehungen zur Financial Community zuvermeiden.Aktiver Handel mit Andritz-AktienDer mit über 70% hohe Streubesitz der Andritz-Aktien führte zu einem aktiven Handel mit Andritz-Aktien an der Wiener Börse. Es gibt jedoch keineGarantie dafür, dass dieser aktive Handel auch inZukunft anhalten wird. Sollte dies nicht der Fallsein, würden Liquidität und Kurs der Andritz-Aktieleiden und Investoren könnten ihre Aktien nichtzu einem angemessenen Preis verkaufen. EinAusbleiben des aktiven Handels könnte weitersdazu führen, dass die Andritz-Aktie aus dem ATXgestrichen wird.21ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER22ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERLEITER DES GESCHÄFTSBEREICHSMarkku HänninenHelsinki, FinnlandBernhard RebernikGraz, Österreich23ZELLSTOFFUND PAPIERChemikalienrückgewinnungAndritz lieferte an UPM-Kymmene, Werk Wisaforest, Finnland, eine derweltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie. Sie bestehtaus einer Eindampfanlage (Foto), einem Rückgewinnungskessel, einerKaustifizierung und einem Kalkofen. Andritz-Rückgewinnungsanlagen erfüllendie strengsten Umweltauflagen. Die Wisaforest-Anlage wurde im April 2004termingerecht in Betrieb genommen.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER24TÄTIGKEITSPROFIL> Der Geschäftsbereich Zellstoff undPapier ist einer der weltweit führen denLieferanten von Anlagen, Systemenund Dienstleistungen für die Produk -tion von Faserstoffen, die Chemi kalienrückgewinnungund die Schlammbehandlungin der Zellstoff-, PapierundMDF-Plattenerzeugung. DieTechnologien des Geschäftsbereichswerden für die Aufbereitung von chemischenZellstoffen, Holzstoffen undRecycling-Fasern zur Erzeugung sämtlicherPapier-, Karton- und Tissuequalitäteneingesetzt. Darüber hinausliefert der Geschäftsbereich Anlagenzur Stoffaufbereitung, Konstantteilefür Papiermaschinen, Anlagen fürdie Herstellung von Tissuepapier,Belüftungs- und Trocknungssysteme,Bahnentwässerungs-, -trocknungs- und-ballenlinien für Marktzellstoff sowieTrocknungsanlagen und Scheibenpressenfür Zellstoff in Flockenform.Das Produktprogramm für das Servicegeschäftumfasst prozesstechnischeVerschleißprodukte, wie etwaRefinerplatten, Siebkörbe, Auflöser,Rotoren und Hackmesser sowie dazugehörigetechnische Serviceleistungen.Durch die erfolgreiche Akquisition ergänzenderProduktbereiche in den letztenJahren ist der Geschäftsbereich in derLage, komplette Prozesslinien vomHolzplatz über die Erzeugung desFaserstoffs bis zur Ballenverpackunganzubieten. Mit den jüngsten Zukäufenhat der Geschäftsbereich sein Knowhowin den Bereichen Spezialsensorik,Prozesssteuerung, prozesstechnischeVerschleißprodukte und Anlagenzustandsüberwachungmaßgeblich erweitert.Der Geschäftsbereich Zellstoff undPapier bietet seinen Kunden Basis- undDetail engineering, Fertigung, Montage,Bauüber wachung, Inbetriebnahme,Wartung sowie EPC-Gesamtlieferverträge.Der Geschäftsbereich verfügt in allenwesentlichen Absatzmärkten über eigeneService- und Vertriebsniederlassungen.In den schnell wachsenden RegionenAsien und Südamerika hat Andritz seineWettbewerbsposition durch die Ein richtunglokaler Servicezentren und durcherfolgreiche Referenzprojekte weiterverbessert.MarktentwicklungIm Jahr 2004 hat sich der internationaleZellstoffmarkt zufrieden stellend entwickelt.Die Projektaktivität war während des gesamtenBerichtszeitraums hoch, wobei sich dieInvestitionen und Neuanlagenprojekte vor allemauf die südliche Hemisphäre konzentrierten. InEuropa und Nordamerika lag der Schwerpunktder Investitionstätigkeit eher auf Umbautenund Kapazitätserweiterungen bestehenderZellstofffabriken.In der Marktzellstofferzeugung nahmen dieKapazitäten im Bereich Holzstoff nur in geringemMaße zu, deutlicher war der Kapazitätsanstiegbei den Erzeugern von chemischem Zellstoff. DieNachfrage nach Zellstoff war im Jahr 2004 weiterhinsehr stark. Die Auslastung der Herstellerblieb relativ stabil auf einem sehr hohen Niveau.Da der US-Dollar im Jahr 2004 gegenüberdem Euro und anderen wichtigen Währungensignifikant an Wert verloren hat, mussten dieZellstoffhersteller in Kanada und Euroland diePreise für Marktzellstoff anheben, was insgesamtzu steigenden Zellstoffpreisen führte.In der ersten Jahreshälfte stiegen die Preise fürNBSK (Northern Bleached Softwood Kraft pulp– nördlicher Langfasersulfatzellstoff) deutlich an.Aufgrund des – bei starker Nachfrage – unverändertenAngebots stiegen die Preise von ca.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER560 US-Dollar pro Tonne im Jänner 2004 auf ca.650 US-Dollar pro Tonne per Ende Juni 2004. Inder zweiten Jahreshälfte, insbesondere im drittenQuartal, schwächte sich der Zellstoffmarkt jedochaufgrund eines leichten Überangebots und saisonalerSchließungen mehrerer Papierfabriken wiederab. Gegen Jahresende zog der Preis aufgrundwieder ansteigender Nachfrage neuerlich an.Die Entwicklung am Markt für Kurzfaserzellstoff(Birke, Eukalyptus) verlief in etwa im Gleichschrittmit der Entwicklung des NBSK-Preises.GeschäftsverlaufDie Geschäftsergebnisse entwickelten sich imBerichtszeitraum sehr erfreulich. Aufgrund derverstärkten Abarbeitung einiger größerer Aufträgeund des Wachstums des Servicegeschäfts stiegder Umsatz des Geschäftsbereichs um 9,2% auf884,6 MEUR (2003: 810,3 MEUR).Infolge des erhöhten Umsatzes, der günstigenEntwicklung des Servicegeschäfts und laufenderKostensenkungsmaßnahmen stieg das EBITA desGeschäftsbereichs im Vergleich zum Vorjahr um32,0% auf 64,8 MEUR (2003: 49,1 MEUR). DieRentabilität (EBITA-Marge) erhöhte sich von 6,1%in 2003 auf 7,3% im Jahr 2004.Die Integration der im September 2003 erworbenenFiedler GmbH, Deutschland, konnte im Jahr2004 erfolgreich fortgeführt werden. Durch dieseAkquisition wurde Andritz zu einem der weltweitführenden Anbieter von Siebkörben und Rotoren.Der neue Stabsiebkorb, der Bar-Tec Wedgewire,der die Stärken des Andritz-FiberSentry unddes Fiedler-Strong-Bar © in sich vereinigt, ist einBeispiel für die erfolgreiche Nutzung der Synergiender beiden Unternehmen. Die Markteinführung desneuen Siebkorbs erfolgt voraussichtlich im erstenQuartal 2005.Andritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AG,einer der führenden Industriedienstleister in Europa,haben das Joint Venture European Mill ServiceGmbH (EMS) gegründet. EMS bietet europäischenZellstoff-, Papier- und Faserplattenherstellernumfassende Instandhaltungsleistungen und langfristigeInstandhaltungsverträge an. Damit reagiertAndritz auf den Wunsch der Kunden, Instandhaltungsleistungenzunehmend an kompetenteFremdfirmen auszulagern.25KENNZAHLEN ZELLSTOFF UND PAPIERMEUR 2004 2003 2002 2001Umsatz 884,6 810,3 672,2 883,0Auftragseingang 1.218,9 857,3 843,3 642,8Auftragsstand per 31.12. 951,1 622,7 582,0 431,5EBITDA 77,9 63,9 53,5 69,8EBITDA-Marge 8,8% 7,9% 8,0% 7,9%EBITA 64,8 49,1 39,2 53,9EBITA-Marge 7,3% 6,1% 5,8% 6,1%Investitionen 14,3 9,3 11,5 10,8Mitarbeiter per 31.12. 2.805 2.959 2.634 2.626ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER26Durch die Implementierung lokaler Servicestellenverstärkte Andritz seine Präsenz auf demWachstumsmarkt Chile. In Santiago wurde einneues Büro für Neuanlagenverkauf und lokaleAuftragsabwicklung eingerichtet. Weiters wurdedas Büro in Concepción ausgebaut und bietetnunmehr Ersatzteile, Vorort-Service, technischeUnterstützung sowie prozesstechnischeVerschleißprodukte für Zellstoff- und Papierfabrikensowie für Faserplattenwerke in Chile an.Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeitbei Entwicklung und Marketing von Tissuemaschinenhaben sich Andritz und Voith zu einerNeuausrichtung entschlossen. Im Zuge dessenwurde das Joint Venture Voith Andritz Tissue LLC,Janesville, WI, USA, von Andritz übernommen undwird unter dem Namen Andritz Tissue Inc. mit demselbenTeam weiterhin den Tissuemaschinenmarktin den NAFTA-Ländern (USA, Kanada, Mexiko)betreuen. Andritz Tissue Inc. wird ab 2005 als100%ige Andritz-Tochter geführt werden und zurDivision Tissuemaschinen gehören.Anfang April ging eine der weltgrößten Chemi ka -lienrückgewinnungsanlagen in einer Linie, dieAndritz für Wisa power an das UPM-Kymmene-Werk in Pietarsaari, Finnland, geliefert hat, erfolgreichund termin gerecht in Betrieb. Nach nur fünfTagen wurde bereits die garantierte Produktionsleistungerreicht und nach nur einer Woche Betriebein neuer Produktionsrekord erzielt. Andritz liefertefür dieses Projekt unter anderem einenRückgewinnungskessel, eine Eindampf anlage undeine Weißlaugenanlage.Im Werk Zellstoff Stendal von Mercer, einerneuen Kraftzellstofffabrik in Sachsen, Deutschland,gingen im Juli 2004 Chemikalienrückgewinnungssystemevon Andritz erfolgreich in Betrieb. Andritzlieferte die Schwarzlaugeneindampfung, den Chemikalienrückgewinnungskesselsowie eine kompletteKaustifizierung zur Erzeugung von Weißlauge. DasWerk Stendal erfüllt die strengsten Umweltschutzbestimmungen.Der Geschäftsbereich verzeichnete im Jahr2004 einen Rekordauftragseingang. Mit 1.218,9MEUR übertraf der Auftragseingang denVorjahresvergleichswert um 42,2% (2003: 857,3MEUR). Dieser Anstieg ist vor allem auf den Erhaltdes Großauftrags von CMPC Celulosa S.A., Chile,im Wert von rund 320 MEUR zurückzuführen.Wichtige Auftragseingänge• Im September erhielt Andritz von CMPCCelulosa S.A., Chile, den größten Einzelauftragin der Unternehmensgeschichte. Dieser umfasstdie Lieferung einer kompletten Faserlinie – vomKocher bis zum fertigen Marktzellstoffballen– sowie der Chemikalienrückgewinnung für eineneue Zellstofflinie in Santa Fe, Chile. Andritzliefert – auf EPC-Basis – die Systeme für dieZellstoffproduktion, die Trocknung und dieBallenverpackung sowie den Chemikalienrückgewinnungskesselund die Weißlaugenanlage.Weiters bestellte CMPC zwei mehrstufigeHochleistungswäscher (DD) und Systeme fürdie Sauerstoffdelignifizierung für das Werk Laja,Chile.• Celulosa Arauco y Constitución bestellte eineEntrindungsanlage, Kaustifizierungsanlagen undeinen Kalkofen für das neue Werk in Itata, Chile.• Estonian Cell erteilte einen Auftrag überdie Lieferung einer kompletten Anlage zurHerstellung von chemi-mechanischemFaserstoff – vom Holzplatz bis zum fertigenFaserstoffballen. Das neue Werk wird in Kunda,Estland, errichtet werden.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER• An die Zellstoff- und Papierfabrik SCArkhangelsk, Russland, wird Andritz eine kompletteEntrindungs- und Hackschnitzelver arbeitungsanlageliefern.• Andra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien,bestellte eine Faserlinie, eine kompletteChemikalienrückgewinnung und den Umbaueines bestehenden Holzplatzes zur Kapazitätserweiterungim Werk Rajahmundry. Die neueFaserlinie umfasst die modernsten, wirtschaftlichstenund umweltfreundlichsten Technologienam indischen Markt.• Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte ein komplettesKalkofensystem. Es ist dies die ersteLMD-Kalkofenanlage, die in Kanada gebautwird.• SCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA,bestellten Rückgewinnungskessel basierend aufder von Andritz entwickelten HERB-Technologie(HERB: High Energy Recovery Boiler). DieseTechnologie hat sich im Werk Pietarsaari vonUPM-Kymmene, Finnland, bereits sehr erfolgreichbewährt und gewinnt am Markt zunehmendAkzeptanz.• JSC Kotlas Pulp & Paper bestellte eine sechsstufigeEindampfanlage – die erste vollständigneue Eindampfanlage in Russland seit übereinem Jahrzehnt.• Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Andritz-Serviceleistungen nach dem OPE ® -Modell(OPE: Overall Production Efficiency) im Bereichder Weißlaugenanlage des Werks Joutseno,Finnland, erweiterte Metsä-Botnia den mitAndritz bestehenden Instandhaltungsvertrag aufdie gesamte Faserlinie.• Durch den Erhalt von 14 weiteren Aufträgenfür Refineranlagen – davon elf allein aus China,zwei aus Russland und einer aus Österreich– konnte Andritz die führende Position im MDF-Bereich klar bestätigen.• Jiaozuo und Ningxia Meili, China, bestelltenP-RC TM -APMP-Faserstoffanlagen. EinRefinersystem wird an Norske Skog in Brasiliengeliefert, eine komplette RTS-Linie nachDeutschland. Norske Skog, Frankreich, gabden Umbau einer konventionellen thermomechanischenFaserstoffanlage (TMP) auf energiesparendeRTS TM -Technologie in Auftrag.• Für eine neue BCTMP-Anlage, die M-real inKaskinen, Finnland, errichtet, liefert Andritzdas gesamte Hackschnitzel-Imprägniersystemund eine komplette Bleich-, Wasch- undTrocknungsanlage.• Holmen Peninsular, Spanien, Shandong Huatai,China, und Perlen Papier, Schweiz, bestelltenFaserstoffaufbereitungsanlagen. Die starkeMarktposition des Andritz-FibreFlow ® -Trommelauflösers wurde durch Aufträge ausden USA, Korea, Finnland, Spanien und Chinaeindrucksvoll bestätigt.• Von Hengan, China, erhielt Andritz den Auftragzur Lieferung einer weiteren CrescentFormer-Tissuemaschine einschließlich Stoffaufbereitung.Es ist dies bereits die dritte Anlage, die Andritzan Hengan liefert. Die italienische ICT-Gruppebestellte ebenfalls eine CrescentFormer-Maschine mit Stoffaufbereitung für ein neuesWerk in Spanien.27ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION HOLZPLATZTECHNIK28TÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Holzplatztechnik ist einer derweltweit führenden Anbieter von Anlagenund Systemen für alle Prozessschritteam Holzplatz, von der Anlieferung derHolzstämme bis zu ihrer Verarbeitungzu Hackschnitzeln für den Einsatz in derProduktion von Zellstoff und Holzstoffen.Die Division Holzplatztechnik hat ihrenHauptsitz in Hollola, Finnland, und verfügtüber Standorte in Brasilien, Kanada,Schweden und den USA.GeschäftsverlaufDie Division Holzplatztechnik entwickelte sichim Berichtsjahr sehr zufrieden stellend und konnteihre führende Stellung in ihren Hauptabsatzmärkten– Nord- und Mitteleuropa, Südamerika, China,Kanada und USA – behaupten.Der an Celulosa Arauco y Constitución S.A.,Werk Valdivia, Chile, gelieferte Holzplatz hatAnfang des Berichtsjahrs termingerecht seinegeplante Produktionsleistung erreicht. Erfolgreichin Betrieb genommen wurden auf die Insel Hainan,China, gelieferten Holz- und Hackschnitzelverarbeitungsanlagen,eine Ganzstammentrindungsanlageim Weyerhaeuser-Werk in Valliant,Oklahoma, USA, und ein Hackschnitzellagerungsund-austragssystem (Stacker/Reclaimer) beiInterstate Paper, Werk Riceboro, Georgia, USA. DerUmbau eines Rundkrans und einer Hackmaschinebei Weyerhaeuser, Werk Oglethorpe, Georgia,USA, wurde erfolgreich abgeschlossen. Die ersteHHQ TM -Hackmaschine ging bei Sappi Fine Paper,Werk Cloquet, Minnesota, USA, in Betrieb.Wichtige Auftragseingänge• Von der Zellstoff- und Papierfabrik SCArkhangelsk, Russland, erhielt die Divisioneinen Auftrag zur Lieferung einer komplettenEntrindungs- und Hackschnitzelverarbeitungslinie.• Die Division wird eine Entrindungs- undHackschnitzelanlage an Celulosa Arauco yConstitución, Werk Itata, Chile, liefern.• Weiters wird die Division TMP-Holzver arbeitungssystemean drei chinesische Werkeliefern: an Shandong Huatai Paper Co., HenanJiaozuo Ruifeng Forestry & Paper Co. undShandong Zhongmao Shengyuan. Auch mehrereMDF-Hersteller in China bestellten Holzverarbeitungssysteme.• An Estonian Cell liefert die Division ebenfallseine Holzverarbeitungsanlage. Für diesesProjekt liefern andere Andritz-Divisionen dieRefinersysteme.• Von Slocan-LP OSB Corp., Kanada, und Weyerhaeuser,USA, erhielt die Division Aufträgezur Lieferung von Portal- und Rundkränen.Weyerhaeuser bestellte außerdem Ganzstammentrindungsanlagenfür zwei Werke in den USA.LEITER DER DIVISIONJarmo ViialaHollola, FinnlandForschung und EntwicklungDie Zusammenarbeit mit dem Kunden ist fürdie Andritz-Gruppe ein bedeutender Bestandteilder Produktentwicklung. 2004 wurden wichtigeVerträge zur Durchführung umfangreicherProdukttests bei Kundenanlagen abgeschlossen.Ein Vertrag betrifft die Zusammenarbeit miteinem Kunden in Nordeuropa auf dem Gebietder Hackschnitzelprobenahme und -analyse.Repräsentative Probenahme und zuverlässigeAnalyse sind für die Überwachung derHackschnitzelqualität unerlässlich.In Südeuropa laufen Versuche, in denen dieEignung des RotaBarker TM -Systems für dieEntrindung von tropischem Hartholz getestet wird.ANDRITZ 2004


DIVISION HOLZPLATZTECHNIKGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER29HackschnitzelanlageAndritz lieferte eine komplette Hackschnitzelanlage in vier Linien an das Zellstoffwerk Jiang Lin auf der InselHainan in China. Das „Andritz Chip Quality Package“ umfasst HQ-Chipper (Hackmaschine), JetScreen(Hackschnitzelsortierer) und HQ-Sizer (Verarbeitung übergroßer Hackschnitzel).ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION FASERLINIETÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Faserlinie ist einer derweltweit führenden Lieferanten vonSystemen, Maschinen und Verfahren zurHerstellung von chemischem Zellstoff.Das Produktprogramm umfasst unteranderem kontinuierliche Kochersysteme,Braunstoffwäscher und -sortierer sowieBleichanlagen.Die Division hat ihren Sitz in Kotka,Finnland, sowie Standorte in Brasilien,Japan, Schweden und den USA.GeschäftsverlaufBei Lwarcel Pulp, Brasilien, wurde dieModernisierung der kontinuierlich arbeitendenKocheranlage erfolgreich abgeschlossen unddie Anlage in Betrieb genommen. Das Projektumfasste die Lieferung eines Lo-Level ® -Hackschnitzelfördersystems,den Umbau auf Lo-Solids ® -Kochertechnologie und die Nachrüstungdes Kochers.TurboFeed-Hackschnitzelzuführung und DD-Hochleistungswäschern zum Waschen undBleichen sowie dem patentierten A-Stage-Bleich prozess für reduzierten Chemikalienverbrauch.• Die Division liefert auch für das CMPC-WerkLaja in Chile DD-Hochleistungswäscher undSysteme für die Sauerstoffdelignifizierung.• Andhra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien,bestellte eine Faserlinie zur Erhöhung derKapazität des Werks Rajahmundry. Die neueFaserlinie besteht aus einer abwärts fließendenLo-Solids ® -Kochung, einer Braunstoffwäschemit DD-Wäschern, einer zweistufigen Sauerstoffdelignifizierung,Entastung, Sortierung und ECF-Bleiche mit DD-Wäschern.LEITER DER DIVISIONJukka SainiemiKotka, Finnland30In Russland, Portugal, Südafrika und den USAwurden vier Projekte mit Drum Displacer ® (DD)-Wäschern realisiert und in Betrieb genommen.Weiters nahm die Division in Kanada, Indonesienund Finnland drei Kocher für Sägemehl in Betrieb.Die Lieferungen nach Indonesien und Finnlandumfassten auch Sortieranlagen und DD-Wäscher.Der westeuropäische Markt entwickelte sich2004 verhalten, in Russland war jedoch eineweitere Verbesserung festzustellen. Am nordamerikanischenMarkt besteht eine anhaltende,wenngleich auch nur mäßige Nachfragenach Modernisierungen und Ersatzinvestitionen.Die intensivste Projekttätigkeit war erneutin Südamerika zu verzeichnen. Hier wurdenUmbauten, Kapazitätserweiterungen bestehenderAnlagen sowie Neuanlagen vergeben. In Japan,China und Südostasien war die Nachfrage nachModernisierungen und Erweiterungen bestehenderWerke weiterhin viel versprechend.Wichtige Auftragseingänge• Die Division Faserlinie wird einen wesentlichenTeil der von CMPC Celulosa S.A., Chile,in Auftrag gegebenen Zellstoffanlage liefern,darunter – auf EPC-Basis – eine kompletteFaserlinie (Leistung: 2.405 Tagestonnen) mitLo-Solids ® -Kocher mit Doppelkessel, einer• In Nordamerika wird die Division an ein Weyerhaeuser-Werkin Wisconsin einen vierstufigenDD-Wäscher liefern und für einen weiterenwichtigen Kunden einen Umbau des Kochersauf Lo-Solids ® -Technologie durchführen.Darüber hinaus gab ein Kunde in Südamerikaeine Braunstoffsortierung und -wäsche sowieSauerstoffdelignifizierung basierend auf derbewährten DD-Technologie in Auftrag.• An Shandong Zhanhua Jingbo, China, wird dieDivision eine Sortiereranlage liefern.• Lwarcel Pulp, Brasilien, bestellte Maschinen undEngineeringleistungen für eine neue Wasch-,Sortier- und Bleichlinie.• Horizon Paper, Estland, beauftragte die Divisionmit der Lieferung eines vierstufigen DD-Wäschersfür Braunstoff, einer Entastungsanlage und einermodernen Prozesssteuerung.Forschung und EntwicklungDie Entwicklungstätigkeiten der DivisionFaserlinie konzentrieren sich weiterhin auf dieSenkung der Investitionskosten je Tonne produziertenZellstoffs. Erreicht wird dies durchANDRITZ 2004


DIVISION FASERLINIEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER31BleichanlageDiese ECF-Bleiche wurde an Stora Enso, Werk Imatra, Finnland, geliefert. Sie ist Teil der Hartholzfaserlinie (Kapazität1.900 Tagestonnen). Im Andritz-Lieferumfang waren auch die Braunstoffwäsche, die Sauerstoffdelignifizierung unddie Entastung/Sortierung enthalten.Vereinfachung, Optimierung, Standardisierung undModularisierung der Prozesse.Das von Andritz entwickelte TurboFeed-Systemhat sich am Markt durchgesetzt und ist heute dieStandardlösung für den Hackschnitzeleintrag inden Kocher. Durch die Weiterentwicklung desVerdrängungswäschers (DD-Washer) wurde eineSteigerung der Zuverlässigkeit, Waschleistung undKapazität erzielt. Diese Verbesserungen sind nichtnur für Neuanlagen relevant, sondern können auchbei Modernisierungen und Umbauten bestehenderLinien umgesetzt werden.Ebenfalls auf dem Markt durchgesetzt habensich – wie Inbetriebnahmen und Verkaufszahlenbeweisen – die neuen, kombinierten Grob- undFeinsortierer. Die kombinierte Ausführung senkt dieKosten für die Sortierung noch weiter.Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit derDivision konzentriert sich auch weiterhin auf denEinsatz der MC ® (Mittelkonsistenz)-Technologiein der gesamten Faserlinie. Geforscht wirdauch hinsichtlich des möglichen Einsatzes derFaserlinienprozesse für Holzsorten aus dersüdlichen Hemisphäre. Mit Hilfe komplexerSimulationsprogramme wird versucht, die WaschundKochsysteme weiter zu verbessern. Für sämtlicheProzesse der Faserlinie werden hochwertigeSteuerungs- und Regelsysteme entwickelt undgetestet.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNG32TÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Chemikalienrückgewinnungbietet Lösungen für die Chemikalienaufbe reitung in Zellstofffabriken. Diewichtigsten Produkte der Division sindKaustifizierungssysteme, Kalköfen undWeißlaugenproduktionsanlagen.Die Division hat ihren Sitz in Kotka,Finn land, sowie Standorte in Brasilien,Indonesien, Japan, Schweden und denUSA.GeschäftsverlaufDie Division Chemikalienrückgewinnung entwickeltesich im Berichtsjahr sehr zufrieden stellend.Die Geschäftstätigkeit war in der südlichenHemisphäre am lebhaftesten, weltweit gab es einestarke Nachfrage nach Anlagenmodernisierungen.Die an das Arauco-Werk in Valdivia, Chile,gelieferte Kaustifizierungsanlage und der Kalkofenwurden im März erfolgreich in Betrieb gesetzt.Anfang April ging eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagenin einer Linie bei UPM-Kymmene, Werk Pietarsaari, Finnland, in Betrieb.Für diesen Auftrag lieferte Andritz auch die größteEin-Linien-Weißlaugenanlage der Welt (Kapazität:10.000 m 3 /Tag).Ende Juli ging die an Zellstoff Stendal inDeutschland gelieferte Weißlaugenanlage(Kapazität: 8.000 m 3 /Tag) erfolgreich in Betrieb.Das neu errichtete Werk umfasst auch zwei CPR-Filter-Anlagen für die Kalkschlammfiltration.Im Laufe des 4. Quartals wurden neue X-Filter-Systeme für die Grünlaugenfiltration bei Södra,Werk Mörrum, Schweden, in Betrieb genommen.Wichtige Auftragseingänge• Den bisher größten Auftrag erhielt die Divisionim Rahmen der Bestellung von CMPC CelulosaS.A., Chile. Für das Werk Santa Fe wird dieDivision eine komplette Weißlaugenanlage inklusiveKalkofen auf EPC-Basis liefern.• Von Complejo Forestal Industrial Itata wurdedie Division mit der Lieferung einer komplettenWeißlaugenanlage einschließlich Kaustifizierungund Kalkverbrennung beauftragt.• Billerud Skärblacka, Schweden, gab denUmbau eines Kalkofens in Auftrag.LEITER DER DIVISIONMarkku KosonenKotka, Finnland• An Andhra Pradesh Paper Mills, WerkRajahmundry, Indien, wird die Division für eineKapazitätserweiterung einen CD-Filter fürWeißlauge, einen LMD-Filter für Kalkschlammund einen Kalkofenbrenner liefern.• Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte einkomplettes Kalkofensystem – das erste LMD-System, das in Kanada errichtet wird.Forschung und EntwicklungDie Division Chemikalienrückgewinnung hateine neue Technologie für die Entwässerung vonKalkschlamm auf den Markt gebracht, den LMD-Filter. Dieser kompakte Filter ist nach demScheibenfilter-Prinzip ausgeführt und reduziert dieEmissionen aus dem Kalkofen. Durch die vollständiggeschlossene Ausführung tritt kein Staub aus.Der LMD-Großfilter, der im Werk Pietarsaari vonUPM-Kymmene eingebaut wurde, zeigt im Betriebausgezeichnete Ergebnisse.Der Trend geht heute zu großen Ein-Linien-Anlagen, da redundante oder repetitive kleinereSysteme die Gesamtinvestitions- und -betriebskostenerhöhen. Die Division hat diesen Trendfrühzeitig erkannt und große Systeme entwickelt:X-Filter, CD-Filter, Kalklöscher und Kalköfenmit höherer Kapazität wurden am Markt eingeführt.Ein Beispiel ist der im Werk Pietarsaarials Einzelanlage implementierte LMD-Großfilter füreine Weißlaugenproduktion von 10.000 m 3 /Tag,der zwei große Trommelfilter ersetzt.Mit der Entwicklung eines neuen Kalkofen brennerswird Andritz den hohen Umweltschutzauflagenmoderner Fabriken gerecht. Die neu entwickeltenAnlagen zur Behandlung von Rückständen aus derGrünlauge stehen kurz vor der Markteinführung.ANDRITZ 2004


DIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNGGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER33LMD-FilterDiesen LMD-Filter mit Continuous Precoat Renewal lieferte Andritz an das UPM-Kymmene-Werk Wisaforest,Finnland. Der LMD-Filter beruht auf der neuesten Technologie zur Kalkschlammentwässerung und erzielt optimaleTrockengehalte und Waschergebnisse. Dadurch vermindern sich Wärmeverbrauch und Emissionen des Kalkofens.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNGLEITER DER DIVISIONHarry RickmanHelsinki, FinnlandTÄTIGKEITSPROFIL34> Die Division Laugenrückgewinnung isteiner der weltweit führenden Lieferantenvon Systemen, Verfahren und Maschinenzur Chemikalienrückgewinnung in Zellstoffanlagen. Das Produktprogrammumfasst Laugenrückgewinnungskessel,Eindampfanlagen, Abwasserverdampfer,Systeme zur Behandlung nicht kondensierbarerGase (NKG) und TMP-Wärmerückgewinnungssysteme.Die Hauptstandorte der Division sindKotka und Varkaus, Finnland; weiterewichtige Standorte befinden sich inBrasilien, Schweden und den USA.GeschäftsverlaufDie Division Laugenrückgewinnung verzeichnete2004 einen sehr erfolgreichen Geschäftsverlauf.Besonders lebhaft war die Geschäftstätigkeitin Südamerika, aber auch in Nordamerika undRussland haben sich die Marktbedingungen verbessert.Im März 2004 wurde die an Arauco, WerkValdivia, Chile, gelieferte Eindampfanlage erfolgreichin Betrieb genommen.Deutliches Kundeninteresse besteht am Andritz-HERB-Rückgewinnungskessel (HERB: HighEnergy Recovery Boiler), der schon seit einigenJahren den Schwerpunkt des Forschungs- undEntwicklungsprogramms der Division bildet. DieHERB-Technologie hat sich bei Kundenanlagenbereits bestens bewährt, insbesondere bei derAnlage von UPM-Kymmene in Pietarsaari, woeiner der größten Rückgewinnungskessel derWelt installiert ist. Dieser Kessel wurde im April2004 termingerecht in Betrieb genommen. SeineAuslegungskapazität beträgt 4.450 TonnenTrockensubstanz pro Tag. Die Verbrennungsleistungliegt bei 600 Megawatt Biobrennstoff pro Tag, wobeipraktisch keine fossilen Kohlendioxidemissionenentstehen. Beim neuen Rückgewinnungskessel,den Andritz an SCA, Werk Östrand, liefern wird,wird eine Weiterentwicklung der HERB-Technologieimplementiert werden, die die Stromproduktiondurch höheren Dampfdruck noch weiter steigernwird.Im Juli wurde die komplette Rück gewinnungsanlagebei Zellstoff Stendal GmbH, Deutschland,erfolgreich in Betrieb genommen. Diese Anlagebasiert auf modernsten, von Andritz entwickeltenTechnologien und erfüllt die strengstenUmweltauflagen.Im Neusiedler-Werk Ruzomberok, Slowakei,nahm die Division im August die umgebauteEindampfanlage und den neuen Chemikalienrückgewinnungskesselin Betrieb. Im Septemberfand die Inbetriebnahme der an Mondi Paper,Werk Richards Bay, Südafrika, geliefertenEindampfanlage statt.Die Umbauten an der Eindampfanlage undam Rückgewinnungskessel bei Portucel Tejo,Portugal, konnten im Oktober erfolgreich abgeschlossenwerden.Im Dezember ging der an Portucel Soporcelgelieferte Rückgewinnungskessel erfolgreich inBetrieb. Dieser Auftrag beinhaltet die erste vonAndritz gelieferte Chlor- und Kalium-Abscheidung.Wichtige Auftragseingänge• An Portucel, Werk Cacia, Portugal, wirddie Division einen Rückgewinnungskesselmit einer Kapazität von 1.300 TagestonnenTrockensubstanz als Ersatz für zwei ältere, kleinereKessel liefern.• Im Rahmen des Auftrags für das Zellstoffwerkvon CMPC in Santa Fe, Chile, wird die Divisioneinen Rückgewinnungskessel mit VerticalAir-System mit einer Leistung von 3.800Tagestonnen Trockensubstanz liefern.ANDRITZ 2004


DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNGGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER35RückgewinnungskesselAndritz-Rückgewinnungskessel im Werk Wisaforest von UPM-Kymmene. Der nach der HERB-Technologie (High EnergyRecovery Boiler) gebaute Kessel ist für 103 bar/505°C ausgelegt und zeichnet sich durch hohe Energieerzeugung beigeringen Emissionen aus.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG36• Andrah Pradesh Paper Mills (APPM) beauftragtedas Joint Venture Enmas-Andritz, Indien, mitder Lieferung eines Rückgewinnungskesselsund einer Eindampfanlage.• SCA bestellte einen Rückgewinnungskessel für3.300 Tagestonnen Trockensubstanz und denUmbau einer Eindampfanlage im Werk Östrand,Schweden. Der Kessel wird mit der modernenHERB-Technologie für hohen Druck und hoheTemperatur ausgestattet sein.• An Weyerhaeuser, Werk Valliant, Oklahoma,USA, wird die Division ebenfalls einen aufHERB-Technologie basierenden Rückgewin -n ungs kessel liefern.• Metsä-Botnia, Werk Kaskinen, Finnland, bestelltebei Andritz den Umbau des bestehendenRückgewinnungskessels.• JSC Kotlas Pulp & Paper, Russland, bestellteeine sechsstufige Eindampfanlage, die ersteneue Eindampfanlage in Russland seit übereinem Jahrzehnt.• Weyerhaeuser gab den Umbau eines Rückgewinnungskesselsim Werk Springfield,Oregon, USA, in Auftrag.• JSC Neusiedler Syktyvkar bestellte den Umbaueines Rückgewinnungskessels im WerkSyktyvkar, Russland.• Frantschach, Werk Swiecie, Polen, beauftragtedie Division mit dem Umbau der bestehendenAndritz-Eindampfanlage zur Erhöhung des Trockenstoffgehaltsin der Schwarzlauge auf 80%.• VCP, Brasilien, beauftragte Andritz mitUmbauarbeiten an der Eindampfanlage und amRückgewinnungskessel im Werk Luiz Antonio.Forschung und EntwicklungZellstoffwerke gehen verstärkt dazu über,ihre Chemikalienkreisläufe zu schließen, umEmissionen zu reduzieren. Daher gewinnt dieChlorid-Abscheidung immer mehr an Bedeutung.Andritz entwickelt derzeit eine neue, kostengünstigeAlternative zur Rekristallisierung vonFlugasche. Hierbei wird das Chlor von derFlugasche aus dem Rückgewinnungskessel mitHilfe eines Auslaugungsprozesses abgetrennt. DiePilotversuche im Werk Wisaforest in Finnlandhaben bestätigt, dass dieses Verfahren geeignetist, Chloride aus dem Chemikalienkreislauf inZellstofffabriken abzuscheiden.Um die Dampfkondensate besser wiederverwenden bzw. behandeln zu können,besteht die Notwendigkeit, diese aus demEindampfprozess in getrennte Ströme aufzuteilen.Die Division hat eine Entwicklungsstudiedurchgeführt, um das Berechnungsmodell für dieKondensatabscheidung zu verbessern und dieQualität des Sekundärkondensats zur Erfüllungvon Leistungsgarantien besser vorausbestimmenzu können.Die große Eindampfanlage von UPM-Kymmene,Werk Wisaforest in Pietarsaari, ist die erste derWelt, die das Dampfkondensat mittels integrierterKondensatabscheidung in vier Fraktionen teilt.Dadurch können die einzelnen Kondensatströmebestmöglich in den unterschiedlichsten Prozessschrittenwieder verwendet werden.Die Auswahl sicherer und dabei gleichzeitigkostengünstiger Werkstoffe für Eindampfanlagen,die mit hoher Temperatur und hohen Kon zen trationenbetrieben werden, bildete ebenfalls einenSchwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.Die Entwicklung einer Software zur Abbildungdes Wärmeübergangs und Flüssigkeitsstroms vomRückgewinnungsofen (CFD-Modell) wurde fortgesetzt.Damit wird es möglich sein, Ofenverhaltenund -leistung vorauszubestimmen. Ein Vergleichdes CFD-Modells mit Feldmessungen hat ergeben,dass die Prozessvorlaufzeit halbiert werdenkonnte.Die Division arbeitete außerdem intensiv an derReduzierung der Emissionen, insbesondere vonNO x , aus Rückgewinnungskesseln und an derVerbesserung der Zuverlässigkeit und Sicherheitdes Kessels. Der Chemikalienrückgewinnungskesselim UPM-Kymmene-Werk in Pietarsaari beinhaltetmehrere Innovationen. Das Andritz-VerticalAir System umfasst erstmalig ein zweistufigesSprühsystem für Schwarzlauge, das die NO x -Emissionen im Rauchgas weiter senkt. Ebenfallsim Lieferumfang enthalten ist ein virtueller dynamischerSimulator. Die Simulation, die damit erzeugtwird, ist so realistisch, dass die Bedienmannschaftzwischen simuliertem und realem Betrieb praktischnicht unterscheiden kann.ANDRITZ 2004


DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERLEITER DER DIVISIONRisto HämäläinenSavonlinna, FinnlandTÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Service-Zellstoffindustrieumfasst die Serviceaktivitäten für die DivisionenHolzplatztechnik, Faserlinie sowieChemikalien- und Laugenrückgewinnung.Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Produktionsleistung und An -lagen verfügbarkeit auf Holzplätzen und inZellstofffabriken. Serviceleistungen werdensowohl für Andritz-Anlagen als auchfür Anlagen anderer Hersteller angeboten.Ein Produkt der Division, an dem Zellstoffherstellerwachsendes Interesse zeigen,ist das Andritz-OPE ® -Konzept (OverallProduction Efficiency) zur kontinuierlichenVerbesserung und Optimierung derProduktionsprozesse und -anlagen überihre gesamte Lebensdauer. Die Divisionbietet weiters Vorort-Service, Umbautenund Modernisierungen von Anlagen, Er -satz teile und prozesstechnische Verschleißprodukte an.Sitz der Division ist Savonlinna, Finnland.Sie wird über regionale Zentren geleitetund verfügt über Vertriebs- und Serviceniederlassungenin allen relevantenZellstoff produzierenden Ländern derWelt. Produktionsstätten befinden sichin Finnland, Österreich und in den USA.Darüber hinaus arbeitet die Division mitPartner-Werkstätten weltweit zusammen.GeschäftsverlaufDer Geschäftsverlauf der Division war 2004zufrieden stellend. Starke Nachfrage nachServiceleistungen kam aus Nordamerika. Besondersgefragt waren HQ Plus-Messersystemefür Hackschnitzelanlagen auf Holzplätzen, dieerst kürzlich am nordamerikanischen Markt eingeführtwurden, sowie Serviceleistungen fürRückgewinnungskessel und Holzplätze.Durch den Erwerb des Schmelzpumpen-Servicegeschäfts von Kaakon TeollisuuspalveluOy, Finnland, hat die Division ihr Produktportfolioerweitert. Andritz war bisher Lizenznehmer fürdiese Technologie in Nord- und Südamerika.Die im Jahr 2003 erworbene Acutest Oy wurdeals Spezialproduktgruppe in die Division eingegliedertund unterstützt das OPE ® -Servicegeschäft.Die akustischen Zustandsüberwachungsanlagenvon Acutest werden zur Unterstützung des LifeCycle Management-Konzepts, das Andritz für verschiedeneProzesse anbietet, eingesetzt.Wichtige Auftragseingänge• Die Division erhielt mehrere große Umbau-Aufträge für Rückgewinnungskessel, etwavon CRISOBA, Mexiko (Umbau eines VerticalAir-Systems), Georgia-Pacific (Umbautenin zwei Werken in den USA) und Visy Pulp &Paper (Verbesserungen am Luftsystem einerKesselanlage in Tumut, Australien).• Mit Metsä-Botnia, Werk Joutseno, Finnland,wurden Verträge über Instandhaltungsleistungenund Entwicklungsarbeiten abgeschlossen.Aufgrund der positiven Erfahrungen mitAndritz-Serviceleistungen – basierend auf demOPE ® -Modell – im Bereich Weißlauge erweiterteMetsä-Botnia den mit Andritz bestehendenInstandhaltungsvertrag auf die gesamteFaserlinie.37ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE38• In mehreren Holzplatzanlagen gingen HQPlus-Messersysteme für Hackmaschinenin Betrieb. UPM-Kymmene, Werk Wisaforest,Finnland, erweiterte den mit der Division be -ste henden Servicevertrag auf beide Hackschnitzelliniendes Werks. Im Bereich Holzplatztechnikkonnten darüber hinaus einige wichtigeUmbauaufträge für Entrindungstrommeln verbuchtwerden.• VCP, Werk Luiz Antonio, Brasilien, erteilte einenAuftrag über die Lieferung eines Kesselüberwachungssystemsbasierend auf der Acutest ® -Technologie. Diese zweite Acutest ® -Anlagefür Südamerika unterstreicht die weltweiteAkzeptanz dieser Technologie.• Die Division wurde mit dem Umbau der Verdrängungswäscheim MeadWestvaco-Werkin Wickliffe, Kentucky, USA, beauftragt. DieLieferung umfasst die ersten neu entwickeltenKocher-Lochbleche mit Diagonalschlitzen fürNordamerika.• APP, Indonesien, bestellte Andritz-Brennertechnologiefür fünf Kalköfen in den WerkenPerawang und Jambi.Forschung und EntwicklungDie Entwicklungsarbeiten an der Diagnose- undZustandsüberwachungstechnologie mit Schwerpunktauf Andritz-Prozessmaschinen gehen weiter.Ziel des Entwicklungsprogramms ist es, Datenaus der Zustandsüberwachung mit Prozessdatenzu kombinieren, um die Effizienz von Wartung undBetrieb zu steigern.Für die Acutest ® -Technologie werden möglicheneue Anwendungsgebiete untersucht. Seitkurzem wird diese Technologie beispielsweiseerfolgreich bei Dichtelementen des DD-Wäscherseingesetzt. Damit wird nicht nur die Leistung desWäschers gesteigert, sondern es werden auch dieInbetriebnahmezeit verkürzt und die Gesamtkostenüber die Lebensdauer der Anlage reduziert.Auf Basis des OPE ® -Konzepts wurdenVerträge mit Kunden abgeschlossen, die weitereVerbesserungen an Produktionsprozessen undMaschinen ermöglichen. In diese Zusammenarbeitfließen die umfassende Erfahrung und das Knowhowaller relevanten Andritz-Divisionen ein.Die Division arbeitete weiter an der Entwicklungund Erprobung zweier neuartiger Kocherlochbleche(„Step-in“-Einschubbleche und Keilbleche).Mit der Step-in-Konstruktion können in bestehendenKocheranlagen problemlos neue Lochblechehinzugefügt oder bereits ausgebaute Lochblechewieder eingebaut werden. Die Keilform ermöglichteine Steigerung der Zirkulation oder desExtraktionsflusses bei einer gegebenen offenenSortiererfläche. Beide Neuentwicklungen sindbereits in kontinuierlichen Andritz-Kochersystemenim Einsatz, die ersten Betriebsdaten sind sehr vielversprechend.Viele kleinere Verbesserungsmaßnahmen fürbestehende Anlagen wurden entwickelt, darunterneue Waschrohrsysteme für Filterwäscher unddie Reinigung von Rotationssieben oder – imBereich Rückgewinnungskessel – eine patentierteReinigungsvorrichtung für sekundäre und tertiäreBelüftungseinrichtungen.ANDRITZ 2004


DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER39Andritz-Service verbessert AnlagenleistungAndritz bietet seinen Kunden umfassende Serviceleistungen zur kontinuierlichen Optimierung einzelner Systeme undgesamter Anlagen. Im Bild ein Andritz-Servicetechniker bei der Optimierung eines DD-Wäschers im Stora Enso-Werk inKotka, Finnland.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION REFINERSYSTEMELEITER DER DIVISIONWolfgang LashoferWien, Österreich(seit 1.1.2005)40TÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Refinersysteme ist einer derweltweit führenden Anbieter kompletterSysteme zur Herstellung von hochwertigem,hochweißem Holzstoff und chemisch-mechanischemZellstoff für diePapier- und Kartonindustrie und für dieHerstellung von Faserstoff zur Produktionvon MDF-Faserplatten und PB (ParticleBoard)-Spanplatten.Die von der Division angebotenen Prozessebasieren auf dem von Andritzentwickelten HochgeschwindigkeitsverfahrenRTS TM (Retention time, Temperature,Speed) bzw. dem alkalischenP-RC TM -APMP-Verfahren (Preconditioning-RefinerChemical / AlkalinePeroxide Mechanical Pulping). Anlagenzur Faserstoffwäsche und Hochkonsistenzbleichemachen die Divisionzu einem Anbieter umfassender Systemefür die Holzstofferzeugung.Die Division Refinersysteme operiertvor wiegend über die beiden StandorteWien und Graz, Österreich, sowie überdie Niederlassungen in Kanada und denUSA. In den USA betreibt die Divisionauch ein voll ausgestattetes und zertifiziertesForschungslabor.GeschäftsverlaufDie Division Refinersysteme wurde Anfang2005 neu organisiert, um noch besser auf dieKundenbedürfnisse eingehen zu können. Der starkgewachsene Bereich Zellstoffentwässerung und-trocknung ist nunmehr eine eigenständige Division.Die Division Refinersysteme ist somit in derLage, sich verstärkt auf ihre Kerntechnologien und-kompetenzen zu konzentrieren.Die Division lieferte im Berichtsjahr HC-Bleichanlagen an MD Papier, Plattling, Deutschland,StoraEnso, Veitsiluoto, Finnland, und HolmenPaper in Wargön, Schweden. Weiters wurde anHolmen Paper, Schweden, für das Werk Hallstavikeine Doppelsiebpresse geliefert und montiert.Die an Lenzing, Österreich, und an JiangmenPaper, China, gelieferten Doppelsiebpressen gingenerfolgreich in Betrieb.Bei Shandong Tralin Paper, Shandong Chenming,und Yueyang Paper, China, sowie bei Tembec,Werk Malette, Kanada, wurden P-RC-APMP-Anlagen in Betrieb genommen.Die RTS-Anlage, Bleichlinie und Wärmerückgewinnungbei CMPC Papeles in Chile nahmenerfolgreich den Betrieb auf. Eine weitereRTS-Anlage wurde für Solikamsk, Russland,fertig gestellt.In China wurden insgesamt 17 MDF-Re fineranlagenbei verschiedenen Kunden in Betriebgenommen. Außerdem wurden im Berichtsjahrzwei MDF-Anlagen in der Türkei und eine inRussland fertig gestellt.Wichtige Auftragseingänge• Zusammen mit den Divisionen Holzplatztechnikund Zellstofftrocknungssysteme liefert die Di vi -sion eine komplette Anlage zur Herstellung vonchemi-mechanischem Markt-Faserstoff ausHartholz nach Kunda, Estland. Die Lieferungumfasst Holzplatz, Hackschnitzelförderung,Imprägnierung, Refineranlagen, Bleiche, Entwässerung,Trocknung und Ballenverpackung.Auch bei diesem Projekt wird die bewährteP-RC-APMP-Technologie zum Einsatz kommen.Die Anlage wird verschiedene Marktfaserstoffqualitätenaus Pappelholz erzeugen.• An M-real wird die Division eine kompletteHackschnitzelimprägnieranlage sowie BleichundWaschsysteme für eine neue Zellstofffabrikin Kaskinen, Finnland, liefern. In diesem Werksoll gebleichter chemi-thermischer Faserstoff(BCTMP) hergestellt werden.ANDRITZ 2004


DIVISION REFINERSYSTEMEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER41RefinerDiesen Hochgeschwindigkeitsrefiner lieferte Andritz als Teil einer neuen RTS TM -TMP-Linie an CMPC S.A., Maule, Chile,zur Herstellung von Faserstoff aus lokalem Kiefernholz. Der Andritz-Lieferumfang für dieses Projekt umfasste auch eineHochkonsistenzbleiche, eine Wärmerückgewinnung und den Umbau bestehender Anlagen. Der erzeugte Faserstoff wirdin der Kartonherstellung eingesetzt.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION REFINERSYSTEME42• Vier P-RC-APMP-Anlagen wurden an diechinesischen Hersteller Jiaozuo Paper, NingxiaMeili, Zhongmao und Xinya Paper verkauft.• Norske Skog, Werk Golbey, Frankreich, gabden Umbau der bestehenden TMP-Refineranlageauf die moderne RTS-Technologie inAuftrag. Norske Skog bestellte außerdem fürdas Werk Walsum, Deutschland, eine kompletteRTS-Linie.• Kondopoga, Russland, bestellte zwei RTS-TMP-Faserstoffanlagen.• UPM-Caledonian Paper, Schottland, beauftragteAndritz mit dem Umbau der Bleichanlage ineine moderne Peroxid-Hochkonsistenzbleiche.M-real, Finnland, bestellte Bleichsysteme für dieRejekt-Refinerlinie im Werk Joutseno.• Aufträge für Refineranlagen kamen von BowaterNewsprint, Calhoun, Tennessee, und Weyerhaeuser, Springfield, Oregon, beide USA, sowievon Norske Skog, Pisa, Brasilien, Tann PapperDunyavaros, Ungarn, Holmen Paper, Werk Braviken,Schweden, und Quingsha Paper, China.• Umbauaufträge erhielt die Division von NorskeSkog, Albury, Australien (TMP-Rejektsystem),Södra Cell, Werk Folla, Schweden (Hackschnitzelwäsche), und Georgia-Pacific, WerkWauna, Washington, USA (MSD-Impressafinerzur Feuchtigkeitskontrolle von Sägemehl).• Aufgrund der langjährigen Erfahrung und derhohen Anzahl von Referenzanlagen erhieltdie Division elf Folgeaufträge von chinesischenMDF-Herstellern, einen Auftrag voneinem österreichischen Kunden und drei großeUmbauaufträge aus Luxemburg, Polen undDeutschland.Forschung und EntwicklungDie Forschungs- und Entwicklungsarbeitender Division konzentrieren sich auf die breitereVerwendung von mechanischen Faserstoffen in derPapier- und Kartonerzeugung, die Reduzierung derBetriebskosten der Produktionsanlagen und dieMinimierung der Auswirkungen auf die Umwelt.Durch den weltweiten Anstieg derFaserstoffproduktion könnten konventionelleHolzarten (Fichte, Espensorten) künftig in einigenRegionen knapp werden. Deshalb hat die DivisionVerfahren und Systeme entwickelt, mit denenalternative Rohstoffe – wie etwa verschiedeneKiefernarten und Harthölzer (Eukalyptus, Akazie,Birke, Ahorn) – verarbeitet werden können. Ziel istes, die führende Position bei hoch entwickeltenVerfahren, wie P-RC-APMP- und RTS-TMP-Mahlung, RT-Vorbehandlung und PHC-Bleiche,beizubehalten bzw. weiter auszubauen.Im Bereich chemi-mechanischer Zellstoff konzentriertsich das Forschungs- und Ent wicklungsprogrammauf die Optimierung desP-RC-APMP-Verfahrens im industriellen Maßstab.In zwei chinesischen und einem kanadischenWerk wurden die in Pilotanlagen erreichten Wertebereits im industriellen Betrieb bestätigt bzw. sogarübertroffen.Für die Vorbehandlung und Hochkonsis tenzmahlungwurden neue Verfahren entwickelt, mitde nen der RTS-TMP-Prozess erstmals für alter -native Holzsorten (Kiefer) verwendet werden kann.Mit diesen Verfahren wurden sehr gute Faser stoffqualitätenerreicht, der spezifische Energieverbrauchkonnte gegenüber dem Standard-TMP-Verfahrenum 20 bis 30% gesenkt werden.Die Steigerung der Produktivität und dieErhöhung der Produktionskapazität sind wichtigeAnliegen der Kunden. Die Division hat dieAnlagenverfügbarkeit und Wartbarkeit von Refinernund Entwässerungsmaschinen verbessert. Miteinem laufenden Programm zur Standardisierungder Anlagen und Fertigungsprozesse konnten dieMaschinenqualität verbessert, die Lieferzeiten verkürztund die Investitionskosten gesenkt werden.Die neu entwickelten Siebkörbe haben sich sehrpositiv auf die Leistung der Schneckenpressenausgewirkt. Die Produktionskapazität ist gestiegenund die Pressen erzielen auch höhereTrockengehalte.Hoch entwickelte Prozesssteuerungen gehörenebenfalls in das Portfolio eines Technologieführers.Der neue Andritz-Bleach Commander setztmodellbasierende Simulationsregeltechniken ein,die Qualitätsabweichungen minimieren und dieMenge des genau der Spezifikation entsprechendenFaserstoffs maximieren. Der Chemikalienverbrauchwird entsprechend der Zielweiße optimiert, wodurchdie Bleichkosten sinken.Durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligungan CyberMetrics, einem Anbieter von Online-Sensoren zur Messung der Faserqualität, wird dieDivision künftig noch umfassendere Lösungen inder Mess- und Regeltechnik anbieten können.ANDRITZ 2004


DIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEMEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERTÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Zellstofftrocknungssystemeist der weltweit führende Anbieter kompletterBahntrocknungssysteme, bestehendaus Sortierern, Entwässer ungsanlagen,Querschneidern und Ballenverpackungsanlagen.Diese Systeme werdeneinzeln oder als integrierte Linienfür die Erzeugung von Marktzellstoffan ge boten. Die Division kann Ein-Linien-Anlagen mit einer Tagesproduktion vonüber 3.500 Tonnen bei Arbeitsbreiten biszu 9,3 m liefern.Die Division bietet auch Zellstoffsortiersysteme,Wet-Lap-Systeme, Flockentrocknerund Scheibenpressen sowieBallenverpackungslinien an. Der Service -bereich umfasst Umbauten von Bahntrocknungsanlagenzur Steigerung vonDurchsatz, Produktqualität und Lebensdauer.Der Sitz der Division ist Graz, Österreich,weitere Standorte befinden sich inKanada und Schweden.GeschäftsverlaufDie Division Zellstofftrocknung wurde 2004 neuimplementiert, um besser auf die Anforderungender Kunden eingehen zu können. Sie arbeitet engmit den anderen Divisionen zusammen, um dieTrocknung und Endverarbeitung der verschiedenenFaserstoffe (Holzstoff, Zellstoff, Recycling-Fasern)je nach Kundenwunsch zu optimieren. Dabeinutzt sie umfassende Synergien mit der DivisionTissuemaschinen in den Bereichen Blattbildung,Entwässerung, Pressen und Trocknen.Der weltgrößte Zellstoffquerschneider für eineZellstoffmaschine in einer Linie (Bahnbreite: 9,3 m)wurde in der Zellstofffabrik Jiang Lin in Chinaerfolgreich in Betrieb genommen. Neue Systemefür automatisiertes Einführen der Bahn in denQuerschneider/Formatableger gingen bei MondiPaper, Republik Südafrika, und bei Jiang Lin,China, in Betrieb.Wichtige Auftragseingänge• Im Rahmen des Auftrags von CMPC CelulosaS.A., Chile, wird die Division die Trocknungs anlage(mit Fläkt-Trockner) liefern. Mit einer Nennleistungvon 2.560 Tonnen Tages produktionLEITER DER DIVISIONKarl HornhoferGraz, Österreich(seit 1.1.2005)und einer Arbeitsbreite von 9,23 m wird dieseAnlage eine der größten ihrer Art welt weit sein.• Die Division wird für das neue BCTMP-Werkvon M-real in Finnland die komplette Flockentrocknungslinieliefern. Die eingesetzte Technologieist die derzeit effizienteste am Markt.• In einem Zellstoffwerk in Hainan, China, wirddie Division einen Umbau an der weltgrößtenTrocknungsanlage vornehmen. Ziel ist es, dieKapazität von 3.000 auf 3.250 Tagestonnen zusteigern.• Für das neue Werk zur Herstellung von chemimechanischemMarktfaserstoff von EstonianCell in Kunda, Estland, wird die Division dieFlockentrocknungs- und Ballenlinie liefern.• An die Pavatex AG, Schweiz, wurde eineTrocknungsanlage (Doppelsiebpressentechnologie)für die Faserplattenproduktion verkauft.Forschung und EntwicklungDie Entwicklungstätigkeiten der Division konzentrierensich weiterhin auf Senkung derInvestitionskosten je Tonne erzeugten Faserstoffs.Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist dieEntwicklung einer Trocknungslinie mit einerKapazität von 4.000 Tagestonnen (entsprichtca. 1.000.000 Jahrestonnen), basierend auf dererfolgreichen Doppelsiebentwässerungstechnik.Weiters läuft ein Programm zur kontinuierlichenVerbesserung der Maschinenbetriebszeiten durchrasches und einfaches Einführen der Bahn undÜberwachung des Prozesszustands.Basierend auf der Andritz-Simulationstechnologievon IDEAS für die gesamte Bahntrocknungsliniewurde ein Prozesssimulator entwickelt, der zurEinschulung des Betriebspersonals und zum Testendes Prozessleitsystems vor der Inbetriebnahmeverwendet wird. Es hat sich gezeigt, dass derEinsatz eines Simulators die Hochfahrzeit nachder Inbetriebnahme verkürzt und einen wertvollenBeitrag zur laufenden Anlagenoptimierung leistenkann.43ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEME44ZellstofftrocknungsanlageDiese Zellstofftrocknungsanlage – die größte der Welt in einer Linie – lieferte Andritz für das Werk Jiang Lin auf derInsel Hainan in China. Die Anlage hat eine Arbeitsbreite von 9,3 m und eine Produktionskapazität von 3.250 Tonnenpro Tag.Weitergeführt werden auch die Entwicklungsarbeitenan der Andritz-Scheiben presse,einer Weiterentwicklung des 2004 erworbenenNilsen-Designs. Für den Auftrag Estonian Cell inKunda, Estland, wird diese Presse erstmals kommerzielleingesetzt.ANDRITZ 2004


DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNGGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERLEITER DER DIVISIONJarmo HäkkinenKotka, FinnlandChristian PedratscherGraz, ÖsterreichTÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Faserstoffaufbereitung istein weltweiter Anbieter von Anlagen,Systemen und Verfahren für die Aufbereitung von Fasern für Papiererzeugungsprozesse,wie Aufbereitung von Recycling papier, Faserstoffaufbereitung,Papier maschinen-Konstantteil, Ausschussver arbeitung sowie SchlammundRejekt behandlung und interneWasserkreis laufführung in Papierfabriken.Sitz der Division sind die beiden StandorteGraz, Österreich, und Kotka, Finnland.In China und den USA befindensich weitere wichtige Niederlassungen.GeschäftsverlaufDie Geschäftstätigkeit der Division entwickeltesich 2004 sehr zufrieden stellend, besondersgroße Nachfrage nach den Produkten der Divisionkam aus Mitteleuropa und China.Die Mehrzahl der im Jahr 2003 bestelltenSysteme und Anlagen wurde im Berichtsjahrerfolgreich in Betrieb genommen, darunter dieStoffaufbereitungsanlage für Jian Hui Paper Co. inChina und die Deinkinglinie für 400 Tagestonnenbei Vipap Videm Krško in Slowenien. FS-Karton, Deutschland, nahm ebenfalls eine neueDeinkinglinie (200 Tagestonnen) in Betrieb. DieseLinie liefert den Rohstoff für die Deckschichteines Mehrlagenkartons. Bei Cartiera del Polesine,Italien, ging eine komplette OCC-Linie (OCC: OldCorrugated Cardboard) in Betrieb.Erwähnenswert sind auch zwei Inbetriebnahmenin China: eine komplette Deinkinglinie für dieErzeugung von Zeitungsdruckpapier bei NanpingPaper und eine komplette Stoffaufbereitung beiYanzhou Tian Yuan Paper (Sun Paper) mit neu entwickeltenFibreSolve TM -Auflösern und Papillon TM -LC-Refinern.Der Umbau einer Deinkinglinie bei P.T. Aspex,Indonesien, wurde abgeschlossen. Dieser Auftragumfasste auch die Lieferung eines SelectaFlot-Flotationssystems.Wichtige Auftragseingänge• Holmen Paper Peninsular, Spanien, UPM-Kymmene, Finnland, und Shandong Huatai,China, bestellten Schlüsselkomponenten fürneue Zeitungspapierlinien, darunter FibreFlow ® -Trommelauflöser – das führende System für dieAuflösung – und Andritz-Entwässerungspressenfür Faserstoff und Schlamm.• Perlen Papier, Schweiz, beauftragte die Divisionmit der umfangreichen Erweiterung der bestehendenDIP-Linie. Der Lieferumfang umfasstauch ein neues SelectaFlot TM -Flotationssystemund eine ModuScreen TM -Sortierung.• Die starke Marktposition der FibreFlow ® -Auflösetrommel wurde durch Aufträge ausden USA (SP Newsprint und American FiberResources) sowie aus Korea und Finnlandbestätigt.• World Waste Technologies, USA, gab beider Division die Lieferung wesentlicherKomponenten für eine Altpapieraufbereitung45ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG46in Auftrag. Dieses Unternehmen errichteteine völlig neuartige, patentierte Anlage zurRückgewinnung von Aluminium, Plastik undZellulose aus festen Kommunalabfällen.• In Zusammenarbeit mit der Division Tissuemaschinenwird die Division StoffaufbereitungsundKonstantteilsysteme für Thüringer HygienePapier und Procter & Gamble, Deutschland,Shandong Hengan Paper, China, und ICTIberica, Spanien, liefern und installieren.• Auch Holmen Paper Peninsular, Spanien, AlSindian Paper, Ägypten, Shandong Huatai,China, und Norske Skog Albury, Australienbestellten Konstantteilsysteme.Forschung und EntwicklungDer Erfolg einer Altpapier- oder Stoffaufbereitungsliniehängt im Wesentlichen vom richtigenZusammenspiel der einzelnen Teilprozesse,wie Auflösung, Sortierung, Reinigung, Flotation,Dispergierung, Bleichen und Mahlen, ab.Von entscheidender Bedeutung ist die Möglichkeit,in einer Pilotanlage Versuche durchzuführen,sei es auf Kundenwunsch oder im Rahmen derlaufenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.Eine wichtige Investition im Jahr 2004 war in diesemZusammenhang der Ausbau der Pilotanlage inGraz, Österreich, mit der nun auch Linienversuchedurchgeführt werden können. So ist die Divisionin der Lage, gesamte Prozessabfolgen genausowie einzelne Prozessschritte in der Altpapier- undStoffaufbereitung genauestens zu testen.Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt war dieOptimierung der neu entwickelten Produkte wieSelectaFlot-Flotationssystem, CompaDis-Disperger und Papillon-LC-Refiner.Auch bereits bewährte Systeme wurden weiterentwickelt.So wurde etwa beim LC/HC-Auflöser der Energieverbrauch reduziert undder Einsatzbereich erweitert. Der RotoWash-Sortierer wurde mit einem speziellen Siebkorb (mitElektronenstrahl gelocht) zur Aschewäsche undFaserrückgewinnung ausgerüstet.Nach Abschluss umfangreicher Forschungsarbeitenam Papiermaschinen-Konstantteil wurdedas neue ShortFlow-Konzept auf dem Markteingeführt. Die Vorteile: verminderter Platzbedarf,geringere Investitions- und Betriebskosten sowieErhöhung der Flexibilität von Papier-, Karton- oderTissuemaschine.Umfangreiche Arbeiten laufen auch zurWeiterentwicklung des gesamten Wasserkreislaufs– von der Papiermaschine zurück zum Auflöser.ANDRITZ 2004


DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNGGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER47SortierungDiese Sortiereranlage hat Andritz als Teil einer gesamten Stoffaufbereitungslinie an Cartiera del Polesine, Italien, geliefert.Das Werk produziert verschiedene Arten von Kartonlagen auf Basis von Recycling-Wellpappe.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION TISSUEMASCHINEN48TÄTIGKEITSPROFIL> Die Angebotspalette der Division Tissue -maschinen umfasst alle modernenTissue maschinen, darunter Crescent-Former-Maschinen mit konventionellerPressenanordnung, Durchströmtrocknungsmaschinen(TAD) sowie Tissuemaschinenmit der patentierten Tissue-Flex TM * ) -Schuhpresse. LufttechnischeSysteme und Trocknungs komponentenfür Anlagen zur Erzeugung von Tissuepapierund anderen Papier- und Kartonsortenergänzen das Pro gramm für diePapierindustrie.Der Sitz der Division Tissuemaschinenist Graz, Österreich; weitere Standortebefinden sich in Kanada, Schweden undden USA.* ) Markenname von VoithGeschäftsverlaufGold Hong Ye, Suzhou, China, hat mit einer vonAndritz gelieferten Tissuemaschine einen neuenGeschwindigkeitsrekord bei CrescentFormer-Maschinen aufgestellt: Im Jänner 2004 lief dieMaschine bei der Produktion von Papier fürGesichtstücher mit einem Flächengewicht von 13,2g/m 2 fünf Tage lang mit einer Geschwindigkeit von2.100 m/min. Eine zweite Andritz-Maschine im selbenWerk lief ebenfalls mit Rekordgeschwindigkeit:2.060 m/min bei der Produktion von Toilettenpapiermit 17,5 g/m 2 . Der nachträgliche Einbau einesAndritz-PrimePickup im Former beider Maschinenhat sich sehr positiv auf die Maschinenlauffähigkeitausgewirkt.Den aktuellen Geschwindigkeitsweltrekord hältebenfalls eine von Andritz gelieferte Tissuemaschinebei PT. Lontar Papyrus, Jambi, Indonesien. ImDezember 2004 lief die Maschine 32 Stunden miteiner Geschwindigkeit von 2.110 m/min (Produkt:Papier für Gesichtstücher mit 13.5 g/m 2 ). In derinternationalen Geschwindigkeitsrangliste fürCrescentFormer-Maschinen belegt Andritz damitdie Plätze 1, 2 und 4.Die Inbetriebnahme der ersten 200” breitenPrimeTAD TM -Durchströmtrocknungs-Pro duktionsanlagevon Andritz mit einer Jahreskapazi tätvon 80.000 Tonnen erfolgte im Jänner 2005. DieProduktion übersteigt bereits die vorgeseheneAnlaufkurve. Die eingesetzte TAD-Technologie isteine Neuentwicklung von Andritz.LEITER DER DIVISIONRudolf GreimelGraz, ÖsterreichNur 17 Monate nach Vertragsunterzeichnungerfolgte die Inbetriebnahme der an SCA für eineneue Papierfabrik in Barton, Alabama, USA,gelieferten Tissuemaschine zur Erzeugung vonNasskrepppapier. Mit einer Gesamtkapazität von110.000 Jahrestonnen erzielt die Maschine diehöchste spezifische Produktionsleistung weltweit.Für Procter & Gamble führte Andritz einenTissuemaschinen-Umbau im Werk Neuss,Deutschland, durch. Der Umbau hatte das Ziel, dieMaschinengeschwindigkeit und Papierqualität zuverbessern und wurde im Zeitraum von nur zehnTagen abgeschlossen. Im Juni 2004 nahm dieTissuemaschine wieder den Betrieb auf. Andritzlieferte für diesen Umbau einen neuen Konstantteil,einen Stoffauflauf, ein „Speed-up Package“ imNassteil, Bahnführungskomponenten und eineAndritz-Staubabsaugung in der Trockenpartie.An die Papierfabrik Gebr. Grünewald, WerkKirchhundem, Deutschland, lieferte Andritz eineEquiDry-F-Hochtemperaturhaube, mit der dieProduktionsleistung um mehr als 25% gesteigertwerden konnte. Nach einem Jahr Betrieb mit derneuen Haube zählt diese Papiermaschine nunmehrzu den leistungsstärksten Maschinen für dieHerstellung einseitig glatter Papiere in Europa.Die PrimeLine-CrescentFormer-Tissue maschinemit TissueFlex-Schuhpresse für Thü -r inger Hygiene Papier GmbH, Deutschland, hatim Dezember 2004 den Betrieb aufgenommenund wird jährlich 30.000 Tonnen hochwertigesToiletten- und Handtuchpapier herstellen.ANDRITZ 2004


DIVISION TISSUEMASCHINENGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER49TissuemaschineTissuemaschine zur Erzeugung von Nasskrepppapier bei SCA Tissue North America, Barton, Alabama, USA. Mit einerJahreskapazität von 110.000 Tonnen erbringt diese Tissuemaschine die höchste spezifische Produktionsleistung der Welt.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION TISSUEMASCHINEN50Andritz Fiber Drying in Växjö, Schweden, ist einweltweit etablierter Lieferant von Hallenbelüftungenfür Refineranlagen und Zellstofftrocknungslinienund unterstützt die Position von Andritz als Anbieterkompletter Anlagen und Prozesse für die ZellstoffundPapierindustrie.Die Division bietet auch prozesstechnischeDienstleistungen, wie zum BeispielMaschinenbegutachtungen und Empfehlungenfür Maschinenoptimierungen, an. Ein Beispielfür solche Optimierungsmöglichkeiten sind diePrimeDry-TCS (Temperature-Coating-Surface)-Messungen, die am Yankeezylinder der TAD-Maschine eines europäischen Tissueherstellersdurchgeführt wurden. Empfehlungen von Andritzauf Basis dieser Messungen haben wesentlich zurVerbesserung der Yankee-Bombierungskurve beigetragen,wodurch sich die Lauffähigkeit der TAD-Maschine erhöht hat.Wichtige Auftragseingänge• Die Division erhielt von Hengan, einem führendenHersteller von hochwertigem Tissuepapierin China, den Auftrag zur Lieferung einer weiterenCrescentFormer-Tissuemaschine mitStoffaufbereitung. Dies ist bereits die dritteAndritz-Tissue-Produktionsanlage, die anHengan geliefert wird. Sie wird in einem neuenWerk in der Provinz Shandong aufgestelltwerden und ist für eine Jahresproduktion von60.000 Tonnen hochwertigem, extraweichemTissuepapier ausgelegt.• Die italienische ICT-Gruppe beauftragte Andritzmit der Lieferung einer CrescentFormer-Tissuemaschineund eines Stoffaufbereitungs systemsfür ein neues Werk in Pozuelo de Alarcon,Spanien. Die Anlage in Spanien ist die zweiteICT-Anlage außerhalb Italiens. Für das ersteAuslandsprojekt von ICT, in Polen, lieferteAndritz ebenfalls die Tissuemaschine.• Außerhalb des Tissue-Markts konnte AndritzFiber Drying, Schweden, Aufträge für eineTrocknungshaube mit Luftsystemen vonHolmen Paper Papelera Peninsular (Zeitungspapierproduktion,Spanien) sowie von Voith fürAdolf Jass (Kartonerzeugung, Deutschland)verbuchen.• Andritz Fiber Drying in Kanada wird einenDunstabscheider für den Nassteil, eineYankee-Haube mit Prozessluftsystem undeine Tissuemaschinen-Staubabsaugung andas CMPC-Werk Talagante in Chile liefern. EinAuftrag mit ähnlichem Lieferumfang wurde vonFamilia Sancela in Kolumbien erteilt.Forschung und EntwicklungZur effizienten und praxisnahen Schulungdes Bedienpersonals hat die Division einSystem zur dynamischen Simulation sämtlicherMasse- und Energieflüsse in einer TAD-Anlageent wickelt. Mit diesem Tool kann das verantwortlicheMaschinenpersonal die zukünftigeProduktionsanlage virtuell betreiben und die verschiedenenEinstellungen in einer sicheren – weilvirtuellen – Umgebung verändern.Die patentierte TissueFlex-Schuhpresse hatsich nun bereits in elf Anlagen auf der ganzenWelt bewährt. Die neueste Weiterentwicklungist die Möglichkeit, den Schuh in bzw. gegendie Maschinenlaufrichtung zu verschieben. Durchdiese zusätzliche Funktionalität der Schuhpressekann entweder das Volumen gesteigert oderder Trockengehalt des Tissuepapiers nach denPressen erhöht werden. Dies gibt dem Betreibermehr Flexibilität in der Produktion.Der Roller mit linearem Primär- und Sekundärarmwurde ebenfalls weiterentwickelt und mit einemCenterwind-Antrieb im Sekundärarm ausgestattet.Solche Zentrumswickler werden vor allem inTAD-Maschinen eingesetzt, um das Volumen vonschweren Tissuepapiersorten zu erhalten. Derneue PrimeReel-Centerwind arbeitet mit sehrniedrigen Niplasten (gerade ausreichend zur faltenfreienAufrollung) und ermöglicht das Wickeln vonRollen mit größerem Durchmesser zur Erhöhungder Produktivität.Die Bahnstabilität im Bereich zwischenKreppschaber und Roller ist entscheidend fürdie Maschinen-Lauffähigkeit. Die DivisionTissuemaschinen hat eine ganze Palette vonBahnführungskomponenten entwickelt, wie zumBeispiel Luft- oder Staubabweiser, Absaugköpfe,aktive Saugköpfe mit geringem Bahnkontakt undFührungs-/Stabilisierbleche. Das neue PrimeRun-System verbessert die Lauffähigkeit, insbesonderebei der Produktion von Tissuepapier mit niedrigemFlächengewicht bei hohen Maschinengeschwindigkeiten.ANDRITZ 2004


DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERLEITER DER DIVISIONHumbert KöflerWien, Österreich(seit 1.1.2005)TÄTIGKEITSPROFIL> Die Division Service-Papierindustrieum fasst die Service-Aktivitäten derDivi sionen Refinersysteme, Faserstoffaufbereitungund Zellstofftrocknungs systeme.Die Division konzentriert sich inerster Linie auf Service-Partnerschaftenmit Kunden zur Erhöhung der Produktionseffizienz und Verfügbarkeit vonProzess anlagen.Darüber hinaus bietet die Division innovativeLösungen zur Steigerung der Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit undVer füg bar keit von Maschinen und Ein zel -komponenten sowie kompletter Produktionsanlagen. Prozesstechnische Verschleißprodukte,wie Durametal ® -Refinermahlplatten und Andritz Fiedler-Siebkörbe, sowie Automatisierungs -produkte und Modernisierungsprogrammesind ebenso im Portfolio der Division.Die Division Service-Papierindustriehat ihren Sitz in Wien, Österreich. Siegliedert sich in größere geografischeEinheiten, wobei jede Region zumindestüber ein Andritz-Service-Centerverfügt, das den Kunden vor Ort rascheServiceleistungen zur Verfügung stellt.Durametal ® -Refinermahlplatten werdenin Muncy, Pennsylvania, USA, hergestellt,Siebkörbe in Regensburg, Deutschland(Kompetenzzentrum), und in Brantford,Ontario, Kanada.GeschäftsverlaufDie Geschäftsentwicklung der Division verlief2004 zufrieden stellend. Die Projekte derKunden konzentrierten sich hauptsächlichauf Modernisierungen und Senkung derProduktionskosten in Papierfabriken.Die zunehmende Nachfrage der Kunden nachMöglichkeiten zur Messung von Prozessparameternund Produktqualität war für Andritz der wesentlicheGrund, Mehrheitsanteile an CyberMetrics, USA,zu erwerben. CyberMetrics ist ein Unternehmen,das sich auf die Entwicklung von Sensoren undInstrumenten für Online-Messungen spezialisierthat. Die Technologien von CyberMetrics unterstützenAndritz-Prozesssteuerungssysteme fürRefineranlagen.Die von EMS, dem neuen Joint Venture vonAndritz und Rheinhold & Mahla, angebotenenService-Verträge basieren auf den für die jeweiligeFabrik wichtigsten Leistungsfaktoren und bringendem Kunden zum Teil bedeutende Einsparungen.EMS übernimmt das Instandhaltungsmanagementfür komplette Fabriken oder auch für Teilbereiche.Wichtige Auftragseingänge• Die Markteinführung von Neuentwicklungenfür Anlagen von Andritz und anderer Herstellerführte zu einigen Umbauaufträgen für Refiner,die ursprünglich von Mitbewerbern geliefertworden waren. So wurden in Mittel- und Nord -europa sechs Modernisierungsaufträge anDoppelscheibenrefinern abgewickelt; in Nordamerikawurden Umbauten an Refinerliniendurchgeführt, um die Produktivität und Zuverlässigkeitder Anlagen zu steigern.• UPM-Kymmene, Werk Steyrermühl, Öster reich,erteilte der Division Aufträge für die Modernisierungeiner FibreFlow ® -Auflösetrommel, den51ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIERDIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE52Umbau der Bleichanlage zur Verbesserung derProzessbedingungen sowie den Austauscheiner Welle zur Verlängerung der Lebensdauereines Hedemora-Filters.• In mehreren Sortiereranlagen weltweit wurdenHochleistungs-Siebkörbe und Rotoren inBetrieb genommen: So entschied sich NineDragon Paper in China für Andritz Fiedlerals Hauptlieferanten prozesstechnischer Verschleißteilefür die Sortierung und erweiterteden Servicevertrag für den Bar-Tec-Stabsiebkorb.Der VerpackungspapierherstellerAPP Ningbo, China, und Mead WestvacoCorp., Wickliff, Kentucky, USA, ein Herstellervon Schreib- und Druckpapieren, erteiltenModernisierungsaufträge zur Leistungs steigerungin der Sortierung.• Die hohe Leistungsfähigkeit und der sehrniedrige Energieverbrauch der LemaxXSpiral-Refinermahlplatten zur Niederkonsistenzmahlunghaben mehrere Kunden– darunter Neusiedler SCP a.s. Ruzomberok,Slowakei, und Frantschach Swiecie S.A.,Polen – von dieser Technologie überzeugt.Diese Unternehmen unterzeichnetenJahreslieferverträge für Refinermahlplatten.• Aylesford Newsprint Ltd., Großbritannien,bestellte Komplettservice und Umbau derbestehenden Kvaerner-Waschtrommeln.International Paper in Pine Bluff, Arkansas,USA, beauftragte Andritz mit dem Umbau derBauer-Schneckenpresse, um Leistung undZuverlässigkeit der Maschine zu steigern.Forschung und EntwicklungDie Division arbeitete intensiv daran, die Vorteileder Andritz-FiberSentry-Technologie mit jenendes Strong-Bar © -Siebkorbs von Andritz Fiedlerzu kombinieren. Dies führte zur Entwicklung einesneuen Siebkorbs, des Bar-Tec-Stabsiebkorbs,der im ersten Quartal 2005 auf den Markt kommenwird.Eine weitere Neuentwicklung im Bereich prozesstechnischerVerschleißprodukte sind konischeRefinermahlplatten. Diese haben beim erstenTesteinsatz im Anlagenbetrieb sehr gut abgeschnitten.Die Standzeit war mit 3.350 Betriebsstundenhervorragend, ebenso die Zellstoffqualität.Das Entwicklungsprogramm im Bereich derHerstellung mechanischer Faserstoffe konzentriertesich auf ein vielfältig anwendbares neuesDichtungssystem sowie ein umfassendes modularesMaschinendiagnosesystem, das strategischeServiceentscheidungen auf Basis vonZustandsdaten der Maschinen und Komponentenunterstützen soll. Ein weiterer Schwerpunkt warenUmbauten zur Erhöhung der TMP-Produktion beiniedrigerem spezifischen Energieverbrauch.Neue Techniken, um Optimierungen verschiedenerSysteme zu ermöglichen, wurden untersucht.Daraus wurden etwa Produkte für Frischfaser- undAusschuss-Auflösung sowie für Cleaneranlagen(TC 133 vortex control) von Andritz und von anderenHerstellern entwickelt.Ein Beispiel für eine Innovation zur Senkung derWartungskosten ist die Bearbeitungsvorrichtungfür die Schneckenpressenwelle. Damit kann derKunde die Welle reparieren, ohne sie aus derPresse ausbauen zu müssen. Er spart dadurchZeit und die Kosten für eine Ersatzwelle im Lager.Gemeinsam mit Acutest hat die Division einneues Zustandsüberwachungssystem für die langsamdrehenden Lager von Doppelsiebpressenentwickelt, bei dem Sensoren den Zustand derLagerschmierung kontinuierlich überwachen.Defekte können schon in einem frühen Stadiumentdeckt und damit ungeplante Stillstände vermiedenwerden.ANDRITZ 2004


DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIEGESCHÄFTSBEREICHEZELLSTOFF UND PAPIER53Großrefinerservice2004 führte Andritz wieder ein Großrefinerservice bei NSI Golbey, Frankreich, durch. Mit dem vorbeugenden Andritz-Serviceprogramm wird die Anlage in kleinen Schritten auf dem neuesten Stand der Technik gehalten und kanndamit seit 1990 bei höchster Verfügbarkeit betrieben werden.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEWALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGENLEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS54WALZ- UNDBANDBEHAND-LUNGSANLAGENGlühbeizlinieKaltband-Glühbeizlinie, geliefert an Baoxin Stainless Steel, China.Jahresproduktion: rund 180.000 Tonnen Edelstahl; Bandbreite:650–1.350 mm; Banddicke 0,3–3,0 mm.ANDRITZ 2004


WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGENGESCHÄFTSBEREICHELEITER DES GESCHÄFTSBEREICHSPeter GravertWien, Österreich55ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEWALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN56TÄTIGKEITSPROFIL> Der Geschäftsbereich Walz- und Band -behandlungsanlagen plant, entwickeltund errichtet komplette Fer tigungs linienfür die Herstellung und Weiter verarbei -t ung von Kaltband aus Edelstahl, Kohlenstoffstahlsowie Nicht-Eisenmetallen,bestehend aus Anlagen zum Kalt walzen,zur Oberflächenbehandlung, Bandbeschichtung und -veredelung, zum Stanzenund Tiefziehen sowie zum Regenerierenvon Säuren. Die know-how- undqualitätskritischen Komponenten werdenselbst entwickelt und in eigenen,vom Geschäftsbereich betriebenenFertigungsstätten hergestellt.Bei Fertigungslinien für Edelstahlband istdie Andritz-Gruppe weltweit der einzigeAnbieter, der alle erforderlichen Prozesse(Walzen, Glühen, Beizen) aus einer Handliefert (Maschinen, Verfahrenstechnikund Elektroausrüstungen). Dies ermöglichteine Minimierung der Schnittstellensowie eine durchgängige Optimierungdes Gesamtprozesses.Mit dem Erwerb einzelner Vermögenswerteder Otto Kaiser GmbH, die inAndritz Kaiser umfirmiert wurde, hatAndritz das Angebot des Geschäftsbereichsim Downstream-Bereich erweitert.Die Produkte und Technologienvon Andritz Kaiser sind eine wichtigeErgänzung des bestehenden Produktportfoliosdes Geschäftsbereichs und stärkendessen strategische Ausrichtung aufhochwertige Stahlbandproduktions- und-verarbeitungsanlagen.Der Geschäftsbereich Walz- und Band -behandlungsanlagen operiert über dieGesellschaften Andritz AG, Österreich;Andritz-Ruthner Inc., USA; ThermtecB.V., Niederlande; Sundwig GmbH,Deutschland; Andritz Selas S.A.S,Frank reich; Andritz TechnologiesPvt. Ltd., Indien; und Andritz KaiserGmbH, Deutsch land. Fertigungsstättenund Montagelinien werden in Graz,Österreich, sowie Hemer und Bretten,beide Deutschland, betrieben.MarktentwicklungDas Berichtsjahr war von anhaltend starkerNachfrage, insbesondere in China, nach StahlundEdelstahlprodukten geprägt. Der weltweiteVerbrauch von Fertigstahl stieg 2004 um 7,7% aufca. 950 Millionen Tonnen. Die Entwicklung auf demEdelstahl-Markt verlief ähnlich: Hier erhöhte sichder Verbrauch 2004 um 7% auf ca. 24 MillionenTonnen. China verzeichnete sowohl bei Verbrauchals auch Produktion von (Edel-)Stahl die weltweithöchsten Zuwachsraten.Die Preise für kaltgewalzten Stahl und Edelstahlstiegen im Berichtszeitraum kontinuierlich an undblieben bis Jahresende auf sehr hohem Niveau.Auch die Kapazitätsauslastung der Werke wardas ganze Jahr über – trotz stark gestiegenerKapazitäten – sehr hoch.Die Projekttätigkeit konzentrierte sich vorwiegendauf China – inklusive Investitionen taiwanesischer,koreanischer und europäischer Unternehmen inChina –, wo mehrere größere Aufträge, insbesondereim Bereich Edelstahl, vergeben wurden.Andritz konnte einen großen Teil der Aufträge fürEdelstahlanlagen für sich entscheiden und bestätigtedamit seine Marktführerschaft in diesemSegment. In Nordamerika und in Europa wurdennur selektive Investitionen getätigt.Die von der chinesischen Regierung eingeleitetenMaßnahmen zur Einschränkung derInvestitionstätigkeit in einigen Branchen (Zement,Stahl) haben die Projekte einiger neuer Privatfirmenverzögert. Die Investitionstätigkeit der bereits etabliertenStahlproduzenten setzte sich jedoch wiegeplant fort.Quellen: ISSF, IISIGeschäftsverlaufDer Umsatz des Geschäftsbereichs stieg 2004deutlich an und erhöhte sich um 36,0% auf 235,4MEUR (2003: 173,1 MEUR). Diese sehr positiveEntwicklung ist vor allem auf die Abarbeitung desRekordauftragsstands per Ende 2003 zurückzuführen.ANDRITZ 2004


WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGENGESCHÄFTSBEREICHEAuch das EBITA entwickelte sich 2004 sehrerfreulich. Mit 12,1 MEUR konnte es im Vergleichzum Jahr 2003, das durch eine vorübergehendeUnterauslastung eines zum Geschäftsbereichgehörenden Produktsegments beeinträchtigtgewesen war, beinahe verdreifacht werden (2003:4,4 MEUR). Auch die Rentabilität entwickelte sichpositiv, die EBITA-Marge stieg 2004 auf 5,1%(2003: 2,5%).Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs2004 betrug 266,7 MEUR, das ist im Vergleichzum Vorjahresrekordwert ein Rückgang um 7,3%(2003: 287,6 MEUR). Es ist jedoch zu erwähnen,dass der Geschäftsbereich im 3. Quartal 2004eine Reihe von Auftragszusagen erhalten hat,die voraussichtlich im 1. Quartal 2005 in Krafttreten. Mit rund 71% entfiel der Hauptanteil desAuftragseingangs auf China.Wichtige Auftragseingänge• Die chinesische Taigang Group beauftragteAndritz mit der Lieferung der weltgrößtenEdelstahlkaltband-Glühbeizlinie. DieJahreskapazität dieser Anlage, die im WerkTaiyuan Iron and Steel Co. Ltd., Taiyuan Shanxi,China, installiert wird, beträgt 500.000 Tonnen.Damit baut die Andritz-Gruppe ihre Positionals führender Technologielieferant für kompletteEdelstahlprozesslinien weiter aus. WeitereAufträge im Bereich Bandbehandlungsanlagenbetrafen Streckricht- und Schneidanlagen,einschließlich mechanischer und elektrischerAusrüstung.• Die SeAH Steel Group, Seoul, Südkorea,be stellte ein Sexto-Walzwerk, das im Frühjahr2005 geliefert wird. Dieses Walzwerk wird niedriggekohltenStahl mit einer Bandbreite von biszu 1.360 mm bei einer Maximalgeschwindigkeitvon 1.400 m/min walzen und ist mit einem Prozessoptimierungssystem(POS) ausgerüstet.• An Wuhan Iron & Steel (Group) Corporation,Changqian, Qingshang, Wuhan, China, wird derGeschäftsbereich zwei Prüflinien für Stahlbandfür Anwendungen in der Automobilindustrie liefern.Weiters erhielt Andritz von diesem Kundenden Auftrag zur Lieferung einer speziellen Salzsäureregenerationmit Doppelreaktor und einerGesamtleistung von 15.000 l/h.• Die Hunan Valin Iron & Steel Group, Hunan, China,gab eine Salzsäureregenerationsanlage mitAbbeizenreinigung und Silizium-Vorabtrennungmit einer Leistung von 10.000 l/h in Auftrag.• Von Shanghai Krupp Stainless (SKS), einemJoint Venture der Unternehmen ThyssenKruppStainless und Shanghai Pudong Iron & SteelCompany Ltd., einer Tochter des BaosteelKonzerns, erhielt der Geschäftsbereich den Auftragzur Lieferung einer Warmbandglühbeizliniefür Edelstahl mit einer Jahresproduktion von57KENNZAHLEN WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGENMEUR 2004 2003 2002 2001Umsatz 235,4 173,1 177,4 167,4Auftragseingang 266,7 287,6 175,7 196,3Auftragsstand per 31.12. 293,1 265,4 154,0 159,2EBITDA 14,3 6,6 11,1 8,7EBITDA-Marge 6,1% 3,8% 6,3% 5,2%EBITA 12,1 4,4 8,5 6,1EBITA-Marge 5,1% 2,5% 4,8% 3,7%Investitionen 3,2 1,4 1,6 3,4Mitarbeiter per 31.12. 736 533 642 562ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEWALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN58rund 440.000 Tonnen. Die Lieferung ist fürEnde 2005 vorgesehen; das erste Band soll imSommer 2006 produziert werden.• Lianzhong Stainless Steel, ein Mitglied der taiwanesischenYieh-Gruppe, erteilte einen weiterengroßen Auftrag zum Ausbau des neuenEdelstahlwerks in Guangzhou, China. NachdemAndritz bereits 2003 von diesem Kundeneinen Auftrag zum Bau der weltweit größtenEdelstahlwarmband-Glühbeizlinie erhaltenhatte, der zur Zeit erfolgreich abgewickeltwird, beauftragte dieser Kunde nun den Baueiner Edelstahlkaltband-Glühbeizlinie mit einerJahreskapazität von ca. 250.000 Tonnen. DieLieferung ist für August 2005 vorgesehen;das erste Band soll im Juli 2006 produziertwerden. Für die Regeneration der verbrauchtenMischsäure liefert Andritz außerdem einePyromars-Anlage zur Rückgewinnung vonSalpeter- und Flusssäure.• Für das Joint Venture von Mazda, China, zurAutomobilproduktion auf der Insel Hainanwird Andritz die erste Bandquerteilanlage liefern.Dieser Auftrag wird gemeinsam mitder Jier Company, einem chinesischenPressenhersteller, ausgeführt.• JISCO, eine Stahlfirma in der Provinz Gansuim Nordwesten Chinas, beauftragte Andritz mitder Lieferung einer kompletten Edelstahlbanderzeugungsanlagebestehend aus mehrerenWalzwerken, zwei Glühbeizlinien und mehrerenLängsteil-, Querteil- und Bearbeitungslinien.Dieser Auftrag wurde in zwei Teile geteilt. DerEngineeringteil ist im Dezember 2004 in Kraftgetreten, der Liefervertrag für die Maschinenund Anlagen wird voraussichtlich 2005 folgen,wenn die Genehmigungen der chinesischenBehörden vorliegen.Forschung und EntwicklungDie Forschungs- und Entwicklungstätigkeit konzentriertesich im Jahr 2004 auf die Steigerung derWettbewerbsvorteile der angebotenen Prozesse.Durch die Optimierung der Misch säure re generationkonnte die Rückgewinnungsrate für Salpetersäureerhöht und die Wasser bilanz zwi schender Edelstahlbeize und der Säurerückgewinnungverbessert werden.Ein Projekt zur Untersuchung alternativer korrosionsbeständigerBeschichtungen wurde fortgeführt.Geprüft wird dabei der Einsatz von Zink/Chrom- und Zink/Magnesium-Beschichtungen.Ziel ist es, die Dicke der Zinkschicht zu reduzieren,um die Schweißbarkeit der Bandabschnitte imKarosseriebau unter Einsatz des Laserschweißenszu verbessern.Die Simulationssoftware von IDEAS wurde in diesemGeschäftsbereich erstmals für die Erstellungeines statischen Massebilanzmodells für dieSäurerückgewinnung eingesetzt.Die Filtersysteme für 20-Rollen-Walzwerke wurdenweiter verbessert und standardisiert. DasWalzen- und Bandkühlsystem für Quarto- undSexto-Walzwerke wurde optimiert, um die Planheitdes produzierten Bands zu verbessern.Eine neue Beschichtungstechnologie wurde ineiner Anlage des österreichischen Stahlherstellersvoestalpine erfolgreich eingebaut und in Betriebgesetzt. Mit dieser Technologie unterstreichtAndritz einmal mehr seine führende Stellung in derHochpräzisions-Farbbeschichtung.ANDRITZ 2004


WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGENGESCHÄFTSBEREICHE59Glühbeizlinie/OfenAndritz lieferte an Shanghai Krupp Stainless Steel, China, eine Kaltband-Glühbeizlinie mit einer Jahresproduktion vonrund 290.000 Tonnen Edelstahl (Bandbreite: 800–1.340 mm, Banddicke 0,3–3,0 mm). Das Bild zeigt den von derAndritz-Tochter Thermtec gelieferten Ofen.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESSLEITER DES GESCHÄFTSBEREICHSVon links nach rechts:Luc Gilbert Vélizy, FrankreichOlaf Jansen Graz, ÖsterreichJohannes Kappel Graz, ÖsterreichArmin Vonplon Wohlen, Schweiz60UMWELT UNDPROZESSDekanterAn Sungai Semenyih, Kuala Lumpur, Malaysien, eine der größten TrinkwasseraufbereitungsanlagenSüdostasiens, hat Andritz sechs Dekanter des Typs D7LL geliefert. Mit den Dekantern wird Trinkwasserschlammaufbereitet. Hintergrund der Investition ist das steigende Umweltbewusstsein dermalaysischen Regierung.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESS61ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESS62TÄTIGKEITSPROFIL> Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozessdeckt mit seiner Produktpalette einumfassendes Spektrum an Technologienund Dienstleistungen zur mechanischenund thermischen Fest-/Flüssigtrennungab. Hierbei ist der Geschäftsbereicheiner der Weltmarktführer und bietetum fas sende Lösungen, von der Entwicklungund Herstellung von Schlüsselkomponentenfür die Eindickung, Entwässerung,Trocknung und Verbrenn ung vonSchlämmen bis zur Lieferung, Montageund Inbetriebnahme kompletter Anlagen,einschließlich der gesamten Automatisierungs-und Sicherheits technik. Über10.000 Zentrifugenanlagen wurden bishergeliefert und werden von neun spezialisiertenServicezentren in Europa, denUSA und Asien betreut.Das Produktprogramm des Geschäftsbereichsumfasst eine breite Palettevon thermischen Trocknungssystemen,Dekanterzentrifugen, Drehfiltern, Siebbandpressenund Filterpressen. Diewichtigsten industriellen Einsatzgebietefür Andritz-Prozessanlagen sind dieKohle- und Mineralaufbereitung, die chemischeund petrochemische Industriesowie die Lebensmittelindustrie.Für die industrielle und kommunaleWasser- und Abwasseraufbereitung bietetder Geschäftsbereich ein umfassendesProgramm an Rechen, Sieben undSandfiltern. Für die Schlammbehandlungwerden Band- und Trommeleindicker,Zentrifugen, Siebbandpressen undFilterpressen sowie Band-, Trommel- undFließbetttrockner angeboten.Der Geschäftsbereich operiert direkt vomHauptsitz der Gesellschaft, der AndritzAG in Graz, Österreich, aus sowie überdie Tochtergesellschaften Andritz-Ruthner, Inc., Andritz Bird Inc. undAndritz Filter Press, USA; Andritz Sepa rationGmbH und Andritz FiltrationstechnikGmbH, Deutschland; Andritz FließbettSysteme GmbH, Deutschland; AndritzS.A.S., Frankreich; Andritz IngenieríaS.A., Spanien; Andritz Technologies Ltd.,China; Andritz Separation Industria eComércio de Equipamentos de FiltracâoLtda. und Andritz Brasil Ltda., Brasilien;Andritz Separation Private Limited,Indien; Andritz Ltd., Großbritannien;Andritz Jochman s.r.o, Slowakei; AndritzPty Ltd., Australien; Andritz SingaporePte. Ltd., Singapur; und Andritz 3Sys AG,Schweiz.Produktions- und Servicestandorte fürMaschinen und Komponenten befindensich in Graz, Österreich; Châteauroux,Frankreich; Köln, Deutschland; Singapur;Foshan, China; Den Helder, Niederlande;Pittsburg, Texas, Scott Depot, WestVirginia, Houston, Texas, Lakeland,Florida, alle USA; Pomerode, Brasilien;Spišská Nová Ves, Slowakei; Chennai,Indien; und Saskatoon, Saskatchewan,Kanada.MarktentwicklungInsgesamt entwickelte sich der Markt fürKlärschlammbehandlung im Jahr 2004 zufriedenstellend, wobei die Entwicklung für Entwässerungund Trocknung unterschiedlich verlief. Währendim Bereich der Zentrifugen das ganze Jahr übereine hohe Projekttätigkeit festzustellen war, ver-besserte sich die Projektsituation für thermischeSchlammbehandlungsanlagen erst im Verlauf des4. Quartals.Der Markt für industrielle Anwendungen wardurch den Boom in der Petrochemie-, Bergbau-,Mineral- und Palmölindustrie sehr aktiv. AndritzANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESSKENNZAHLEN UMWELT UND PROZESSMEUR 2004 2003 2002 2001Umsatz 217,9 110,4 122,8 135,3Auftragseingang 200,7 110,2 147,7 140,6Auftragsstand per 31.12. 138,3 113,8 122,6 99,7EBITDA 12,6 3,3 2,8 9,0EBITDA-Marge 5,8% 3,0% 2,3% 6,7%EBITA 9,9 1,5 1,0 7,2EBITA-Marge 4,5% 1,4% 0,8% 5,3%Investitionen 7,9 1,5 1,9 1,9Mitarbeiter per 31.12. 926 428 439 435konnte nicht zuletzt durch sein aufgrund derAkquisition von Bird Machine und der NETZSCH-Filtrationstechnik erweitertes Produktprogramm fürindustrielle Anwendungen von dieser Entwicklungprofitieren und einen hohen Auftragseingang indiesem Bereich erzielen.In Nordamerika und in Westeuropa blieb derMarkt für kommunale Entwässerungsanlagenschwach. Die Märkte in Osteuropa, Russland undanderen GUS-Staaten haben sich 2004 zwar leichterholt, jedoch blieb der Aufschwung hinter denErwartungen zurück. Zu verstärktem Wachstumkam es auf einzelnen Märkten Asiens und hier insbesonderein China.Bei den Schlammtrocknungsanlagen konzentriertesich die Projektaktivität auf Nordamerikaund Westeuropa. Eine neue EU-Richtlinie, die dieDeponierung von unbehandeltem Klärschlammverbietet, sollte sich langfristig positiv auf dieNachfrage nach Anlagen zur weiter gehendenSchlammbehandlung – thermische Trocknungund Verbrennung – auswirken. In Ost- undSüdeuropa zeichnen sich einige größere Projekteab, die Situation am nordamerikanischen Markt fürTrockner hat sich ebenfalls verbessert.GeschäftsverlaufDurch den Erwerb von Bird Machine, derFiltrationstechnik von NETZSCH und des BereichsFließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAGkonnte der Geschäftsbereich seine Produktpaletteund sein technologisches Know-how maßgeblicherweitern und ist zu einem der führenden Anbieterindustrieller und kommunaler Entwässerungs- undTrocknungstechnologien aufgestiegen.Durch den Erwerb von Bird Machine vonBaker Hughes, Inc., USA, erweiterte sich dasProduktangebot des Geschäftsbereichs um kompletteBaureihen von R&B-Filterpressen, Bird KHD/Humboldt-Vollmantel- und Siebzentrifugen sowiespezielle Bird Humboldt Young Filter.Die NETZSCH-Filtrationstechnik ergänzt das vorhandeneKnow-how in Bezug auf vollautomatischeFilterpressen und Prozesse in der Palmölindustrie.Die starke Präsenz der NETZSCH-Filtrationstechnikam südostasiatischen und südamerikanischenMarkt wird auch für den Vertrieb anderer Produktedes Geschäftsbereichs genutzt.Die Fließbetttrocknungssysteme der VA TECHWABAG ergänzen das bereits umfangreiche An gebotan Trocknungstechnologien. Der GeschäftsbereichUmwelt und Prozess ist weltweiterMarktführer bei der Trocknung von Biomasse.Durch den Firmenzukauf konnte der Geschäftsbereichnun auch in den Bereich Trocknung fürdie chemische und die Nahrungsmittelindustrievorstoßen.Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg imJahr 2004 deutlich an. Bedingt durch organischesWachstum und den Kauf von Bird Machine, der63ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESS64NETZSCH-Filtrationstechnik und der VA TECHWABAG-Fließbetttrocknungssysteme (alle dreiFirmen waren im Jahresabschluss 2003 noch nichtinkludiert) konnte der Umsatz im Jahr 2004 nahezuverdoppelt werden und erreichte 217,9 MEUR(2003: 110,4 MEUR).Der Umsatz der drei neu erworbenen Unternehmenbelief sich 2004 auf insgesamt rund 93MEUR.Auch 2004 erzielte Andritz wieder einen Ver kaufsrekordbei Zentrifugen zur Schlamment wässer ungund unterstrich damit seine führende Stellung indiesem Bereich.Bedingt durch den gestiegenen Umsatz undpositive Ergebnisbeiträge der neu akquiriertenUnternehmen erhöhte sich das EBITA auf 9,9MEUR (2003: 1,5 MEUR). Die EBITA-Marge verbessertesich deutlich, von 1,4% in 2003 auf 4,5%in 2004.Die Akquisitionen wirkten sich auch auf denAuftragseingang des Geschäftsbereichs stark aus.Dieser erhöhte sich auf insgesamt 200,7 MEUR(2003: 110,2 MEUR), wovon rund 94 MEUR aufdie neu erworbenen Unternehmen entfielen.Wichtige Auftragseingänge• Aus dem Iran und Russland kamen Großaufträgefür Zentrifugen, Filterpressen und HyperbareFilter zur Feinkohleentwässerung; Filterpressenfür Titandioxidanlagen werden in dieUkraine geliefert.• An eine russische Zementfabrik liefert Andritzfünf große Filterpressen, mit denen das Werkzwecks Produktionssteigerung von einem Nassaufein Halbnassverfahren umstellt.• Aufgrund des Booms in der petrochemischenIndustrie erhielt der Geschäftsbereich Aufträgefür die Entwässerung von PTA, PVC, HDPE undMelamin aus China, Brasilien und den USA.• Die Stadt Bremen, Deutschland, bestellte Zentrifugenzur Kommunalschlammentwässerung.• Langfristige Serviceverträge für Zentrifugenanlagenwurden mit den Städten New York undSingapur sowie mit Haliburton abgeschlossen.• Wichtige Aufträge für Kommunalschlammtrocknungsanlagenerhielt der Geschäftsbereich vonPierce County, Washington, Bonita Springs,Florida, und Encina, Kalifornien, USA, sowie vonSchwenk Zement AG, Deutschland, der StadtStraßburg, Frankreich, und YeoSu in Südkorea.Forschung und EntwicklungIm Mittelpunkt der Forschungs- undEntwicklungstätigkeiten bei Trocknern stand dieWeiterentwicklung des Bandtrockners (BDS). NeueBaugrößen wurden entwickelt und ein vollständigneues Design mit einer Vollbetonummantelungwurde erfolgreich am Markt eingeführt. GegenEnde des Berichtsjahres konnten bereits dreiAufträge für Trockner im neuen Design verbuchtwerden.Das neue Zentrifugenantriebssystem hat sichin einem Langzeittest als zuverlässig erwiesen.In der zweiten Jahreshälfte 2004 begann dieVermarktung, bis Ende des Jahres konnten bereitsvier Zentrifugen mit dem neuen Antriebssystemverkauft werden.Ein mittelfristiges Programm zur Rationalisierungund Standardisierung der bestehenden Andritz-,Bird- und Humboldt-Produkte wurde gestartetsowie der Einsatz von Zentrifugen für neue Anwendungsgebietegetestet.Im Rahmen einer wertanalytischen Betrachtungwerden zur Zeit die Filterpressen von R&B undNETZSCH untersucht, um die Vorteile beiderAnbieter in einem erweiterten Produktprogrammzusammenzuführen.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEUMWELT UND PROZESS65TrommeltrocknungDie Trommeltrocknungsanlage (1 Linie DDS 20) in Sandown, England, verarbeitet gefaulten Klärschlamm zu hygienisiertemGranulat mit einem Trockengehalt von 92%. Die Verdampfungsleistung der Anlage beträgt 2.000 l/h.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEFUTTERMITTELTECHNIK66FUTTERMITTEL-TECHNIKFuttermittelexpanderAndritz lieferte zwei Sprout-Matador-Prozesslinien mit einer Produktionsleistung von30 t/h an die Futtermittelfabrik Aarhusegnens Andel in Galten, Dänemark. Der im Bildgezeigte Futtermittelexpander ist eine der wesentlichen Komponenten.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEFUTTERMITTELTECHNIKLEITER DES GESCHÄFTSBEREICHSHarald HeberEsbjerg, Dänemark67ANDRITZ 2004


PROFILEGESCHÄFTSBEREICHEFUTTERMITTELTECHNIK68TÄTIGKEITSPROFIL> Der Geschäftsbereich Futter mitteltechnikgehört zu den weltweit führendenAnbietern von Maschinen und Anlagensowie Verschleißteilen (Matrizen undWalzen für Pelletiermaschinen) und anderenServiceleistungen für die industrielleHerstellung von Tierfutter, Heimtierfutter,Fisch- und Krabbenfutter. Darüber hinausnimmt der Geschäftsbereich im raschwachsen den Nischenmarkt für Pelletieranlagenfür Holzbrennstoffe, landwirtschaftlicheund industrielle Restproduktesowie Haushaltsabfälle eine führendeStellung ein.Der Geschäftsbereich wird zentral geführtund operiert von drei Hauptstand or tenaus:• Esbjerg, Dänemark:Kompetenzzentrum für Neuanlagen undErsatzteile (Forschung und Entwicklung,Engineering, Fertigung und Beschaffungvon Prozessanlagen und Ersatzteilen).• Geldrop, Niederlande:Kompetenzzentrum für Verschleißteile(Forschung und Entwicklung, Engineering,Fertigung von Matrizen und Rollenfür Pelletieranlagen sowie Schlägern undHämmern für Hammermühlen).• Muncy, Pennsylvania, USA:Kompetenzzentrum für Verkauf und Servicein Nordamerika (spezifische Forschungund Entwicklung, Engineering,lokale Fertigung und Beschaffung vonEquipment und Ersatzteilen).Der Geschäftsbereich betreibt zehn regionaleVerkaufs- und Servicebüros undverfügt über ein umfassendes Netz anlokalen Vertriebs- und Zulieferfirmen.MarktentwicklungDer weltweite Futtermittel-Markt entwickelte sich2004 moderat. Großanlagen und Ausbauprojektewurden hauptsächlich in Osteuropa undSüdamerika vergeben. In Nordamerika, Westeuropaund Asien gab es nur wenige Großprojekte.In Asien war die Investitionstätigkeit durch dieVogelgrippe beeinträchtigt. In Westeuropa wurdenvor allem Modernisierungen und technologischeVerbesserungen im Zusammenhang mitAnlagenkonsolidierungen vorgenommen.Im Bereich Fisch- und Krabbenfutter hat dieProjekttätigkeit bei Warmwasser- und Meerestierenzugenommen. Da die Lachsindustrie immer nochmit einem relativ niedrigen Preisniveau konfrontiertwar, war die Investitionstätigkeit sehr verhalten.Im Bereich Heimtierfutter war die Projektaktivitätvor allem bei regionalen Herstellern sowohl hinsichtlichErweiterungen als auch Neuanlagen hoch.Die Großproduzenten investierten dagegen nur ingeringem Maße.Der Markt für umweltfreundliche Biopellets –hauptsächlich Holzpellets – entwickelte sich inWesteuropa, vor allem bedingt durch die Umstellungder Stromerzeugung auf ökologische Brennstoffe,weiterhin gut. In den waldreichen Gebieten NordundOsteuropas sowie Nordamerikas wurdedaher verstärkt in Pelletieranlagen investiert. DieNachfrage nach Pelletieranlagen für HaushaltsundIndustrieabfälle, die die Verbrennung derAbfälle erleichtern, blieb dagegen das ganze Jahrüber sehr verhalten.GeschäftsverlaufAufgrund der moderaten Marktbedingungenund negativer Umrechnungseffekte durch dieSchwäche des US-Dollars gegenüber dem Euroerhöhte sich der Umsatz des Geschäftsbereichs imJahr 2004 nur geringfügig auf 99,6 MEUR (2003:99,2 MEUR). Bereinigt um die Wechselkurseffektehätte sich der Umsatz um rund 2% gegenüber2003 erhöht.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEFUTTERMITTELTECHNIKDie Ergebnisentwicklung war nicht zufriedenstellend. Bedingt durch Aufwendungen fürdie Restrukturierung des Geschäftsbereichsim Ausmaß von insgesamt rund 2,4 MEURsowie durch Wechselkurseffekte fiel das EBITA2004 auf 2,2 MEUR (2003: 4,8 MEUR). DieRestrukturierung sollte ab Mitte 2005 eine jährlicheErgebnisverbesserung von ca. 2,0 MEUR bringen.Hochleistungsanlagen zur Futtermittelpelletie -r ung, die der Geschäftsbereich nach Asien undSüdamerika geliefert hatte, gingen 2004 erfolgreichin Betrieb.Der Auftragseingang ging 2004 auf 92,0 MEURzurück (2003: 102,0 MEUR). Hauptgrund dafür sindder schwache Dollar sowie die insgesamt geringeAnzahl von Großaufträgen für Komplettanlagen.Wichtige AuftragseingängeDer Geschäftsbereich konnte aus Osteuropaund Südamerika eine Reihe von ModernisierungsundAusbauaufträgen für Futtermittelanlagen verbuchen.• Fleischproduzenten in diesen Regionen bestellteneine große Anzahl von Prozessmaschinen,darunter Pelletieranlagen und Expander.• Mehrere Aufträge für Extrusionsmaschinen gingenaus Europa (Bereich Heimtierfutter) sowieSüdeuropa und Asien (Bereich Warmwasserfische)ein.• Größere Aufträge für Holzpelletieranlagenkamen aus Schweden, den USA, Russlandund Lettland.Forschung und EntwicklungDer Geschäftsbereich konzentrierte seineForschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf dieWeiterentwicklung und Standardisierung bestehenderProdukte, Vereinfachungen bei der Wartungund Verlängerung der Wartungsintervalle.Mit einer neuen Version der SCADA SM32Supervisory Control and Data AcquisitionSoftware wurde auch eine neue Generation vonSteuerungssystemen für Pelletieranlagen entwickelt.Im Bereich Verschleißteile für Pelletieranlagenund Hammermühlen konnten Verbesserungenbei den Legierungen erzielt werden, auchdie Wärmebehandlung und damit dieVerschleißeigenschaften wurden durch den Einsatzneuer Härtetechnologien weiter verbessert.69KENNZAHLEN FUTTERMITTELTECHNIKMEUR 2004 2003 2002 2001Umsatz 99,6 99,2 108,4 107,0Auftragseingang 92,0 102,0 104,7 112,6Auftragsstand per 31.12. 16,0 24,5 23,5 27,6EBITDA 5,1 7,4 6,1 4,7EBITDA-Marge 5,1% 7,5% 5,6% 4,4%EBITA 2,2 4,8 4,2 0,9EBITA-Marge 2,2% 4,8% 3,9% 0,9%Investitionen 1,6 6,6 5,4 6,7Mitarbeiter per 31.12. 482 549 609 676ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEHYDRAULISCHE MASCHINEN70HYDRAULISCHEMASCHINEN/SONS-TIGE GESCHÄFTS-AKTIVITÄTENPumpen-LaufradLaufrad für eine der von Andritz für die Pumpstationen der WasserversorgungsanlagenHongkong und Shenzhen, China, gelieferten Pumpen. Diese Pumpen sind die bisher größtenAndritz-Pumpen mit verstellbaren Schaufeln (mittlerer Laufrad-Durchmesser: 1.950 mm).ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEHYDRAULISCHE MASCHINENLEITER DES GESCHÄFTSBEREICHSManfred WörgötterGraz, Österreich71ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEHYDRAULISCHE MASCHINEN72TÄTIGKEITSPROFIL> Der Geschäftsbereich HydraulischeMaschinen/Sonstige Geschäftsaktivitätenumfasst insbesondere die Entwicklung,Planung und Herstellung von Wasserturbinen,von Großpumpen für ausgewählteAnwendungen, Pumpen fürden Primär- und Sekundärkreislauf vonKernkraftwerken, Kreiselpumpen fürdie Zellstoff- und Papierindustrie sowieKomponenten für die Weltraumtechnik.Die Hauptabsatzmärkte sind Europa undAsien.MarktentwicklungIn Österreich haben sich die Rahmenbedingungenfür das Hauptprodukt des Geschäftsbereichs,die Wasserturbinen, im Jahr 2004 nach längererZeit wieder deutlich verbessert. Es gab einigegrößere Modernisierungs-, Reparatur- undServiceprojekte sowie auch Neuanlagenprojekte.Zunehmende Projektaktivität war auch im BereichKleinwasserkraft (Projekte unter 10 Megawatt) zuverzeichnen.In China hielt die hohe Investitions- undProjektaktivität an. Der Trend geht allerdings dahin,den lokalen Lieferanteil zu erhöhen. Bei einigen aussichtsreichenTurbinenprojekten arbeitet Andritz alsLieferant von Engineering und Kernkomponentenbereits mit chinesischen Herstellern zusammen.GeschäftsverlaufDer Umsatz des Geschäftsbereichs stieg imJahr 2004 um 36,9% auf 43,8 MEUR (2003:32,0 MEUR). Dies ist vor allem auf den hohenAuftragsstand per Ende 2003 und die positiveEntwicklung des Joint Ventures Andritz-Kenflo inChina zurückzuführen.Das EBITA verbesserte sich auf 3,8 MEUR(2003: 3,3 MEUR).Der Auftragseingang übertraf mit 58,7 MEURdas Rekordniveau von 2003 (37,3 MEUR) um57,4%. Diese Steigerung ist hauptsächlich aufGroßaufträge für Wasserturbinen und Stoffpumpenzurückzuführen. Das 60:40-Joint Venture Andritz-Kenflo konnte den Verkauf von Stoffpumpen an diePapierindustrie auch 2004 wieder auf einen neuenRekordwert steigern.Im Turbinen- und Pumpenbereich wurde dieRevision des Pumpspeicherwerks Tanzmühledes deutschen EnergieversorgungsunternehmensE.ON termingerecht und zur vollstenZufriedenheit des Kunden abgeschlossen. DasPumpspeicherwerk nahm im März wieder denBetrieb auf. Durch die erfolgreiche Abwicklung diesesAuftrags konnte der Geschäftsbereich einigeFolgeaufträge auf diesem Sektor verbuchen.In der Schweiz konnten die ersten Aufträgefür Peltonlaufräder, die nach einem neuenHerstellungsverfahren (Fräsen aus vollerSchmiedescheibe) gefertigt werden, sowie fürAutomatisierungssysteme verbucht werden.Das Kreiselpumpengeschäft entwickelte sich inEuropa, und hier vor allem in Deutschland, besserals erwartet. Der Markteintritt in Russland undBrasilien verläuft recht viel versprechend.In China konnte das 60:40-Joint Venture Andritz-Kenflo die Marktführerschaft weiter ausbauen undnahezu alle Aufträge im Stoffpumpengeschäftfür sich gewinnen. Der erste Auftrag über zehnPumpen für den stetig wachsenden chinesischenRauchgasentschwefelungssektor konnte verbuchtwerden.Wie in den letzten Jahren war der BereichService auch 2004 eine starke Säule derGeschäftsentwicklung. Ein großer Teil desGesamtauftragseingangs wurde mit Umbautenund Modernisierungen von Wasserturbinen undTurbinenreglern sowie Ersatzteillieferungen fürKernkraftwerke und Kreiselpumpen für die ZellstoffundPapierindustrie erzielt.ANDRITZ 2004


GESCHÄFTSBEREICHEHYDRAULISCHE MASCHINENKENNZAHLEN HYDRAULISCHE MASCHINENMEUR 2004 2003 2002 2001Umsatz 43,8 32,0 29,3 26,0Auftragseingang 58,7 37,3 28,3 28,6Auftragsstand per 31.12. 40,7 27,2 21,5 22,6EBITDA 5,5 3,2 7,4 2,3EBITDA-Marge 12,6% 10,0% 25,3% 8,9%EBITA 3,8 3,3 5,8 -0,1EBITA-Marge 8,7% 10,3% 19,8% n.s.Investitionen 2,4 1,7 2,6 0,9Mitarbeiter per 31.12. 365 302 277 246Wichtige Auftragseingänge• Der Geschäftsbereich erhielt Aufträge überEngineering und Schlüsselkomponenten fürgroße Rohrturbinen in chinesischen Wasserkraftwerken.• Von Verbund Austrian Hydropower (AHP) erhieltdie ARGE Andritz/Voith Siemens den Auftragzur Erneuerung der vier Kaplanturbinen desDonaukraftwerks Aschach. Diese Turbinenwaren zur Zeit der Erstinstallation 1964 diegrößten Maschinen dieser Bauart in Europa.• Lieferung von zwei Pit-Turbinen inkl. Montagean das Kraftwerk Pichlern der Ennskraftwerke,Österreich.• Lieferung einer horizontalen Peltonturbine fürdas Kraftwerk Ganeu, Österreich.• Rehabilitation des Pumpspeicherwerks Reisach,Deutschland, im Auftrag der deutschen E.ON.Forschung und EntwicklungDie Forschungsaktivitäten auf dem Gebietder Hydraulikentwicklung gemeinsam mit derASTRÖ (Anstalt für Strömungsmaschinen) wurdenauch 2004 fortgesetzt. Die Entwicklung vonSpitzenhydrauliken mit Wirkungsgraden, die deutlichüber jenen der Mitbewerber liegen, hat entscheidendzur erfolgreichen Vermarktung einerneuen Stoffauflaufpumpe beigetragen.Die erzielten Leistungen bei der Weiterentwicklungvon Turbinen-Hydrauliken wurden durch mehrereAufträge von verschiedenen Kunden, zuletzt durchden Auftrag für das Kraftwerk Aschach, bestätigt.In Verbindung mit dem EntwicklungsschwerpunktPeltonturbinen, der vor zwei Jahren gesetzt wurde,wird demnächst ein neuer Pelton-Prüfstand inBetrieb gehen.Die weiteren Entwicklungsaktivitäten konzentriertensich auf den Bereich Kreiselpumpen fürdie Zellstoff- und Papierindustrie, für den in denkommenden Jahren ein deutliches Wachstum zuerwarten ist.73ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENANDRITZ AUTOMATIONAUTOMATIONDie Automatisierungstechnik ist ein rasch wachsendesGeschäftsfeld der Andritz-Gruppe. DasTeam von Andritz Automation hat das Ziel, Andritz-Produktionstechnologien durch bestmöglichenEinsatz und Koordination interner und externerLeistungen optimal zu unterstützen. 330 Technikeran 23 Standorten zeichnen für die Automatisierungund den reibungslosen Betrieb der Andritz-Anlagenverantwortlich.Die immer kürzer werdenden Zeiten für dieInbetriebnahme von Anlagen sowie die währenddes Anlagenbetriebs vorgenommenenProduktumstellungen erfordern neueRegelstrategien für Anlagen und Maschinen. Deshalbliegt ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunktvon Andritz Automation auf der Weiterentwicklungder „Advanced Process Control“ basierendauf der „Model Predictive Control (MPC)“.74Durch den Erwerb und die Integration neuerUnternehmen gewinnt Andritz ständig an Knowhowund Kompetenz im Bereich Automatisierungdazu. In Trainingsprogrammen und Seminarenwerden Andritz-Automatisierungstechniker gezieltgeschult, um bei Hardware und Software immeram letzten Stand zu sein.Forschung und EntwicklungDie Automatisierungssysteme von Andritzsind darauf ausgerichtet, einen sowohl technischals auch wirtschaftlich optimalen Betriebder Andritz-Anlagen zu erzielen. Die ForschungsundEntwicklungsaktivitäten konzentrieren sichauf die Weiterentwicklung von Regelstrategienund Spezialsensoren, mit denen die Qualität derAndritz-Produkte und die Effizienz der Anlagennoch weiter verbessert werden können.Ergänzend zum Refiner Commander TM – einemneuen modularen Automatisierungssystem zurSteuerung von Refinern – wurde das RefinerProtection System TM (RPS) auf den Markt gebracht.Mit diesem System kann die Lebensdauer vonRefinermahlplatten erheblich gesteigert werden.Seit der Markteinführung wurden bereits 15 Einheitenverkauft – ein Beweis für den Erfolg diesesinnovativen Produkts.Zwei neue Advanced Process Control-Systeme– eines für die Planheitsregelung in Walzwerken,eines für Bleichanlagen – werden derzeit in derPraxis getestet. Die Andritz-TochterunternehmenIDEAS Simulation und CyberMetrics leisten mitihrer Erfahrung und ihrem Know-how einen wertvollenBeitrag in diesem Bereich.Die Sensorplattform MIS (Multi Ingredient Scan)überwacht Qualitätsparameter von Flüssigkeitenmit Hilfe spektroskopischer Methoden und stelltdie Ergebnisse der Online-Messungen demBedienpersonal zur Verfügung. Das System hatPilotversuche bei Kundenanlagen erfolgreichabsolviert.GeschäftsentwicklungFür das Zellstoff-Projekt von CMPC in Santa Fe,Chile, wird Andritz Automation das Engineering,die Mittel- und Niederspannungsanlagen, dieAutomatisierung und Simulation liefern sowieMontage und Inbetriebnahme aller geliefertenSysteme übernehmen.Die Zellstoff- und Papierfabrik Arkhangelsk,Russland, bestellte eine komplette Nieder spannungsanlage und die Prozesssteuerung für denHolzplatz.ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENANDRITZ AUTOMATIONCelulosa Arauco betreibt in Valdivia, Chile,die weltgrößten Entrindungs- und Hacklinien fürEukalyptus-Holz. Andritz lieferte für diese Anlageein speziell an die hohe Anlagenleistung und diehohen Qualitätsansprüche des Kunden angepasstesProzessleitsystem. Nachdem sich das Systemim Betrieb bewährt hatte, bestellte Arauco dasProzessleitsystem und Spezialelektromotoren fürdas Projekt Itata ebenfalls bei Andritz.Weitere Prozessleitsysteme wird Andritz für dieP-RC TM -APMP-Anlagen in Kunda, Estland, undbei Zhongmao, China, liefern.Der Auftragseingang bei Auto mati sierungssystemenfür Zellstofffabriken erreichte einenneuen Rekordstand. Andritz Automationerhielt Aufträge für Elektrik, Automatisierungund Instrumentierung für alle wesentlichenVerfahrensbereiche von Zellstofffabriken, darunterFaserlinie, Rückgewinnung, Weißlaugenproduktionund Zellstofftrocknung. An Zellstoff Stendal,Deutschland, SPC Ruzomberok, Slowakei,und Portucel Soporcel, Portugal, wurdenSicherheitssysteme für Rückgewinnungskessel(RBS-Z20) geliefert. Drei weitere Aufträge für diesesSystem konnten verbucht werden.In einen Simulator im Werk Pietarsaari, Finnland,von UPM-Kymmene wurde ein Advanced ProcessControl-Modell des Rückgewinnungskessels integriert.Andritz Automation erhielt Aufträge für zweiweitere Integrationen.Sehr erfolgreich war Andritz Automation 2004auf dem Gebiet der Prozesssimulation. Im WerkPietarsaari etwa konnte durch Simulation desSteuerungssystems mit einem IDEAS-Simulator einausgezeichnetes Ergebnis bei der Inbetriebnahmedes Rückgewinnungskessels erzielt werden.Weitere Aufträge für Anlagen-Simulationen:• Arauco, Itata, Chile: Simulator für Zellstofffabrik(Rückgewinnung, Kaustifizierung, Kalkofen undWeißlaugenproduktion).• CMPC, Santa Fe, Chile: Simulator und Simulationfür alle wesentlichen Verfahrensbereicheder Zellstofffabrik.• Shell Canada, Kanada: stationäre Simulationsmodellefür eine Machbarkeitsstudie über dieErweiterung einer Großanlage zur Gewinnungvon Öl aus Teersand.• Enbridge Pipelines, Kanada: Untersuchungenüber mögliche Steuerventiloptimierungen undOptimierung der Regelstrategie mit dem Zielder Kostenreduktion für transkanadischePipelines.Andritz hat seine Position als Automatisierungsspezialistfür Stahlbandbehandlungs- undLängsteilanlagen in Asien weiter gestärkt. Für dieAnlagen von WISCO, China, und SEAH, Südkorea,wurden Systeme für den Datenaustausch zwischenProzesssteuerung und ERP-Systemen so wieAntriebssysteme und Level 2-Prozesssteuerungengeliefert. Alle von Andritz ausgeliefertenEdelstahlanlagen wurden mit Andritz AdvancedProcess Control-Lösungen ausgestattet.75ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENMITARBEITER76MITARBEITERDie Andritz-Gruppe beschäftigte per 31.12.20045.314 Mitarbeiter (2003: 4.771). Der Anstiegum 11,4% ist vor allem auf die Akquisition vonBird Machine, der NETZSCH-Filtrationstechnik,des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssystemevon VA TECH WABAG und Otto Kaiserzurückzu führen. In einigen Bereichen wurde dieMitarbeiterzahl reduziert.Auf die Andritz AG entfallen 1.205 Mitarbeiter(2003: 1.173), auf die Tochtergesellschaften 4.109(2003: 3.598).Im rasch wachsenden chinesischen Markt hatAndritz seine Präsenz 2004 weiter verstärkt.Dies schlägt sich auch in stetig steigendenMitarbeiterzahlen bei den Andritz-Unternehmen inChina nieder.Alle freien Führungspositionen und sonstigenoffenen Stellen konnten mit bestens qualifiziertenKandidaten besetzt werden. Mit dem Recruiting fürPositionen, die 2005 neu besetzt werden müssen,wurde bereits im Berichtsjahr intensiv begonnen.Schwerpunkte im Jahr 2004Das gruppenweite Management-Schulungsprogrammwurde 2004 erfolgreich fortgesetzt.22 Mitarbeiter von zwölf verschiedenenTochterunternehmen nahmen am zweiten Moduldes Andritz-Management Challenge Program, dasgemeinsam mit dem Management Zentrum St.Gallen, Schweiz, veranstaltet wurde, teil. DasFeedback der Teilnehmer war sehr positiv. ImOktober 2004 fand ein weiteres – geringfügigmodifiziertes – Seminar für 20 Manager von zehnverschiedenen Andritz-Standorten statt. Es wurdengezielt auch Führungskräfte von neu akquiriertenUnternehmen zu der Veranstaltung eingeladen,um eine rasche und reibungslose Einbindung in dieAndritz-Gruppe zu fördern.Rund 25 Mitarbeiter nahmen an einer gruppenweitenSchulung zum Thema Konfliktbewältigungteil.Zusätzlich zum gruppenweiten Schulungsangebotfanden an allen größeren Standorten lokaleKurse statt.Um frühzeitig Kontakte zu geeignetenStudienabsolventen zu knüpfen, hat Andritz dieBeziehungen zu den Hochschulen in Österreichund Finnland intensiviert und an Berufsmessenteilgenommen.Mitarbeiter nach Regionen 2004 (2003) [%]Sonstige 5 (2)China 5 (3)Großbritannien 1 (1)Niederlande 3 (3)Frankreich 4 (4)Dänemark 3 (5)Alle Aktivitäten von gruppenweiter Relevanz imBereich des Personalwesens, vor allem hinsichtlichvon Großprojekten, an denen Mitarbeiter ausunterschiedlichen Bereichen und Regionen beteiligtwaren, wurden auf globaler Ebene koordiniert.Die Aktivitäten im Bereich des Personalwesenswurden in Übereinstimmung mit dem Qualitätsmanagement-Systemder Andritz-Gruppe durchgeführt.Österreich 23 (25)Deutschland 18 (13)Nordeuropa 17 (24)Nordamerika 21 (20)ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENFERTIGUNG UND BESCHAFFUNGFERTIGUNG UNDBESCHAFFUNGDie Andritz-Gruppe betreibt derzeit 15Produktionsstätten in Europa, Nordamerikaund China. In diesen werden vor allemSchlüsselkomponenten für Andritz-Anlagen gefertigt.Die ausgezeichnete Ausbildung der Mitar bei ter,langjährige Erfahrung und moderne Werk stättenausrüstunggewährleisten beste Produktqualitätund zuverlässige, termingerechte Auftragsabwicklung.Konzentration auf SchlüsselkompetenzenUm Kundenwünsche und Vertragsanforderungengesichert zu erfüllen, werden die Kernbauteileder Andritz-Anlagen in eigenen Produktionsstättengefertigt und montiert. Der Anteil der Eigenfertigungam gesamten Fertigungsvolumen liegt bei etwa45%. Die übrigen Komponenten bezieht Andritz beiqualifizierten Lieferanten, deren Qualitätsstandardsund Termintreue laufend kontrolliert werden.KapazitätsmanagementNeben dem Zukauf einfacher Bauteile ist derEinsatz von temporären Mitarbeitern ein weitereswesentliches Mittel, um Auslastungsschwankungenauszugleichen. An mehreren Standorten wurdedarüber hinaus eine weitgehende Flexibilisierungder Arbeitszeit mit der Belegschaftsvertretung vereinbart.Durchlaufzeit und TermintreueKurze Durchlaufzeiten und Termintreue sindwesentliche Erfolgskriterien für Andritz. Durch permanenteÜberwachung stellt Andritz sicher, dassdie Leistung in diesen Bereichen auf einem konstanthohen Niveau gehalten bzw. verbessert wird.An den Standorten Graz, Österreich, Savonlinna,Finnland, Regensburg, Deutschland, und Geldrop,Niederlande, wurden 2004 Projekte zur Verkürzungder Auftragsdurchlaufszeiten erfolgreich umgesetzt.Schwerpunkte im Jahr 2004Durch den hohen Auftragseingang der Andritz-Gruppe im Jahr 2004 erreichte auch die Auslastungder Produktionsstätten ein Rekordniveau. Dies giltinsbesondere für die Standorte Graz, Österreich,Savonlinna, Finnland, Köln, Deutschland, und diebeiden Standorte in China.Die Andritz-Fertigung in Finnland wurde neuorganisiert. Die Fertigungsbetriebe in Varkaus undHollola wurden an Partner-Firmen verkauft, diekünftig von diesen Standorten aus neben Andritzauch andere Kunden beliefern werden.Bei Andritz Fiedler, einer auf die Herstellungvon Siebkörben für die Fasersortierung spezialisiertenTochterfirma, wurde ein umfassendesOptimierungsprogramm gestartet. Die zuAndritz Fiedler gehörenden Fertigungsstandortein Alpharetta, USA, und Pilsen, Tschechien, wurdengeschlossen; die Fertigung der Siebkörbein Regensburg, Deutschland, wurde auf dasFließprinzip umgestellt. Dies hat zu einer deutlichenSteigerung der Produktivität und Kapazität sowiezu einer Verbesserung der On-Time-Performancegeführt.Die durch die Akquisition von Bird Machineerworbene Fertigungsstätte in Köln wurde reorganisiert.Sie wird sich künftig auf Herstellung undService von hochwertigen Industrie-Zentrifugenkonzentrieren.Durch das Zusammenziehen der Verschleißteilefertigungfür Pelletieranlagen von vier Standortenauf den neuen Standort in Geldrop,Niederlande, ist der weltgrößte Betrieb für dieProduktion von Matrizen entstanden. Die neueFertigungsstätte wurde 2004 erfolgreich in Betriebgenommen.Der neue Fertigungskomplex von AndritzTechnologies in Foshan, China, hat 2004 denBetrieb aufgenommen. Aufgrund des wachsendenAuftragsvolumens in dieser Region ist bereits eineweitere Ausbaustufe in Umsetzung.77Mit der Firma Kaiser wurde im Herbst 2004 einweiterer Fertigungsstandort erworben. Der Betriebin Bretten, Deutschland, konzentriert sich auf dieHerstellung und Montage von Pressen mit bis zu360 Tonnen Gesamtgewicht.ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENGESCHÄFTSPROZESS MANAGEMENT78GESCHÄFTS-PROZESS-MANAGEMENTDas starke Wachstum der Andritz-Gruppein den letzten Jahren hat eine Reihe verschiedensterGeschäftsprozesse, organisatorischerVerfahrensabläufe und Informationstechnologiesystememit sich gebracht. Die Standardisierungdieser Verfahren stellt besonders im Hinblickauf die forcierte konzerninterne Integration derGeschäftsbereiche ein immer wichtiger werdendesZiel für die Andritz-Gruppe dar. Im Jahr 2002wurde eine neue, zentrale Funktion, die sich auf dieStandardisierung wesentlicher Geschäftsprozesseund deren Implementierung mit den entsprechendenIT-Systemen konzentriert, eingerichtet.Notwendigkeit eines gruppenweiten EnterpriseResource Planning (ERP)-SystemsEine genaue Untersuchung zeigte, dass in derAndritz-Gruppe mehrere verschiedene lokale ERP-Systeme in Verwendung sind. Nach vielen Jahrenim Einsatz sind die meisten davon nun veraltetund entsprechen den langfristigen Anforderungenvon Andritz nicht mehr. Angesichts der globalenAusrichtung aller Geschäftsbereiche entschiedsich Andritz, ein gruppenweites ERP-System einzuführen.ASAP – Globales SAP für AndritzNachdem der Andritz-Vorstand die Einführungeines globalen ERP-Systems beschlossen hatteund die Wahl auf SAP gefallen war, wurde EndeMärz 2004 das so genannte „ASAP-Projekt –Andritz towards global SAP“ offiziell gestartet.Rund 50 Teammitglieder arbeiten seitdem ander Definition und Harmonisierung der ASAP-Geschäftsprozesse. Die Aufgabe ist es festzulegen,wie diese Geschäftsprozesse – von Verkaufüber die Auftragsabwicklung bis zu Beschaffung,Fertigung, Service und Finanzwesen – in Zukunftdurch SAP unterstützt werden.Ziele des neuen ERP-SystemsWichtigstes Ziel des neuen globalen Andritz-ERP-Systems ist es, die Geschäftstätigkeit ebensoeffizient zu unterstützen wie die derzeitigenSysteme, jedoch mit dem Vorteil, dass zukünftigalle Bereiche der Andritz-Gruppe mit demselbenSystem arbeiten werden. Dieses globaleSystem wird die Gruppenintegration, die gemeinsamen,global abzuwickelnden Geschäfte sowiedie Eingliederung neu akquirierter Firmen erleichternund ebenso die organisatorische Flexibilitäterhöhen.Das globale ERP-System ermöglicht einegemeinsame Nutzung globaler Ressourcen,Reduktion der Lagerbestände, Zusammenlegungvon Funktionen (wie z.B. Rechnungswesen,Einkauf etc.), Automatisierung von konzerninternenGeschäften und Verbesserungen in Finanzkontrolleund -berichtswesen. Die Risiken – und folglich dieKosten – für den IT-Systembetrieb sollten vermindertwerden, weil es nur ein globales System gibt,das zu warten und zu aktualisieren ist. Nicht zuletztsollte das globale ERP-System einen besserenKundenservice ermöglichen und Andritz dadurchWettbewerbsvorteile verschaffen.Wichtigste ProjektschritteNach abgeschlossener Definition der relevantenGeschäftsprozesse begann das ASAP-TeamAnfang Juni 2004, diese Prozesse innerhalb desSAP-Systems umzusetzen. Bis Ende 2004 warendiese Arbeiten zu etwa 80% abgeschlossen.Ende 2004 wurde das neue ERP-Systemmit allen damit zusammenhängenden Geschäftstransaktionen– basierend auf einem Kundenauftragmit zugehörigen Servicebestellungen – erfolgreichdem ersten Integrationstest unterzogen.Das neue ERP-System wird nicht in der ganzenAndritz-Gruppe gleichzeitig implementiert werden.Vielmehr wird das SAP-System – um dasTagesgeschäft nicht mehr als nötig zu unterbrechen– innerhalb der nächsten sechs Jahreschrittweise, entsprechend dem tatsächlichenUmstellungsbedarf der Standorte, eingerichtetwerden.Im März 2005 übersiedelt das ASAP-Projektteamnach Finnland, wo der erste SAP-Rollout stattfindet.Veraltete Systeme werden dann ersetzt undSAP für ca. 420 Benutzer eingeführt werden.Weiters ist geplant, SAP Ende 2005 in China einzuführen.Anschließend übersiedelt das Rollout-Team nach Nordamerika, wo im Laufe des Jahres2006 die meisten Systeme ausgetauscht werden.ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENQUALITÄTQUALITÄT„Do it right the first time“ – so lautet das Ziel,das das Andritz-Qualitätsmanagement anstrebt.Der hohe technische Standard der von Andritzgelieferten Anlagen lässt sich nur mit höchstenFertigungsstandards, systematischer Organisation,klar definierten Geschäftsprozessen und gutgeschulten Mitarbeitern realisieren und langfristiggewährleisten. Voraussetzung ist natürlich dietief gehende Kenntnis der Schlüsseltechnologienfür die Entwicklung von Maschinen, Anlagen undVerfahren, die die Erwartungen der Kunden erfüllenoder übertreffen.In den Andritz-Produktionsstätten werden inerster Linie Schlüsselkomponenten hergestellt,deren Planung und Fertigung spezielles Knowhowund einschlägige Erfahrung erfordern. Dieübrigen Komponenten bezieht Andritz bei qualifiziertenZulieferanten, die entweder in der Näheder zu errichtenden Anlage oder in der Näheeiner Andritz-Produktionsstätte angesiedeltsind. Alle Zulieferanten werden einem genauenAuswahlverfahren unterzogen und müssen dievon Andritz festgelegten Anforderungen hinsichtlichQualität, Lieferzeit und Kosten erfüllen. Mit denmeisten Zulieferanten arbeitet Andritz auf langfristigerBasis zusammen. Sie sind ein wesentlicherFaktor für die Kostenführerschaft der Andritz-Gruppe.Schwerpunkte 2004Die Implementierung der neu definiertenGeschäftsprozesse – ein Schwerpunkt imQualitätsmanagement 2003 – wurde 2004 zertifiziert.Andritz hat folgende wesentlicheGeschäftsprozesse definiert: Produktmanagement,Forschung und Entwicklung, Verkauf,Auftragsdurchlauf, Service, Beschaffung, Fertigung,Personal und Verbesserung. Für diese Prozessewurden Vorgehensweisen festgelegt, die sichinnerhalb der Gruppe am besten bewährt haben,so genannte Best Practices. In Schulungen werdendie Mitarbeiter mit diesen Best Practices vertrautgemacht und erfahren, wie mit branchenspezifischenRisiken umzugehen ist und wie man diefestgelegten Qualitätsstandards im Arbeitsalltaganwenden kann.Die Einführung des neuen gruppenweiten ERP-Systems wird zur weiteren Harmonisierung desQualitätsmanagements innerhalb der Andritz-Gruppe beitragen. Durch ein einheitliches Vorgehenan allen Andritz-Standorten wird auch die Qualitätder hergestellten Produkte weiter verbessert. Dasneue ERP-System wird die Zusammenarbeit unterschiedlicherDivisionen im Rahmen der Abwicklungvon Großprojekten wesentlich erleichtern.Sicherheit am Arbeitsplatz ist Andritz ein wichtigesAnliegen. Deshalb wurden alle Maßnahmenzur Gewährleistung der Sicherheit von Andritz-Mitarbeitern in Andritz-Produktionsstätten und beiKundenanlagen zu einem integralen Bestandteildes Qualitätsmanagementsystems gemacht. DasThema Sicherheit am Arbeitsplatz wurde gemäßOHSAS 18001 organisiert und durch ein externesUnternehmen geprüft.Ein intranetbasierendes Feedback-System zurBearbeitung von Qualitäts- und Verbesserungsvorschlägenwurde an mehreren Standorten installiert,nachdem es sich bei Andritz Oy und Andritz AGbewährt hatte. Mit diesem System werden immerwieder auf verschiedenen Ebenen Verbesserungenerzielt, etwa in den Bereichen Fertigung,Standardisierung und Geschäftsprozesse.79ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENUMWELTSCHUTZ80UMWELTSCHUTZDer nachhaltige Schutz der Umwelt und dieSchonung der natürlichen Ressourcen sind wesentlicheAnliegen der Andritz-Gruppe. Die Andritz AGhat eine offizielle Umweltschutzerklärung abgegeben,in der die Grundsätze und Ziele ihrerUmweltpolitik dargelegt sind. Die Gruppe verfolgteine offene Informationspolitik gegenüber denMenschen, die in der Nähe ihrer Betriebs- undProduktionsstätten wohnen, sowie gegenüber derÖffentlichkeit und den Behörden.Die Produktionsprozesse und die Produkte derAndritz-Gruppe sind darauf ausgelegt, möglichstwenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen, umdie Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten.Dies kommt auch den Kundenanforderungennach niedrigen Produktions- und Betriebskostenentgegen.An allen Andritz-Produktionsstandorten gelteneinheitliche Umweltschutzrichtlinien, derenEinhaltung von Umweltschutzbeauftragten überwachtwird.Andritz-Entwässerungssystemen (Filter und Pressen)sowie Systemen zur Kreislaufführung desWassers innerhalb der Faserlinie oder des Papierherstellungsprozesseswird die Abwassermengevon Zellstofffabriken reduziert.Für den Bereich Chemikalienrückgewinnungbie tet Andritz Systeme zur Schwarzlaugeneindampfung,zur Verbrennung sowie zur Weißlaugenproduktionan, die zur Reduktion der Emissionenbeitragen.Mit Andritz-Eindampfanlagen gewinnt manwieder verwendbares Prozesswasser aus derSchwarzlauge. Durch die Wiederverwendungdes Kondensats wird die COD-Belastung (COD:Chemical Oxygen Demand) des Abwassers reduziert.Außerdem kann dadurch Frischwasser fürZellstoffherstellung und Rückgewinnung eingespartwerden. Das Kondensat, das durch dasEindampfen der Schwarzlauge entsteht, wirdabgeschieden und gesammelt. Daraufhin wirddas Methanol, das im Kondensat enthalten ist,abgetrennt. Andritz bietet auch Systeme an,die Methanol verflüssigen und damit zu einemErsatzbrennstoff aufbereiten, der anstelle fossilerBrennstoffe im Kalkofen verwendet werden kann.Die Andritz AG strebt eine ständige Verbesserungihrer Umweltschutzmaßnahmen, die sie jedes Jahrvon einer Kommission der Stadt Graz überprüfenlässt, an. Auch 2004 hat der Standort in Graz wiederdas ÖKOPROFIT-Zertifikat der Stadt Graz fürbesondere Leistungen im Bereich Umweltschutzerhalten. Das Werk in Graz hat im Berichtsjahr weitereMaßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt.So wurde etwa die Isolierung der Werkstätten verbessertund energiesparende Beleuchtung installiert.Weiters wurde der Bahnfrachtanteil deutlicherhöht und damit das LKW-Aufkommen auf denStraßen rund um das Betriebsgelände verringert.Andritz-Produkte für eine saubere UmweltDie Prozesse und Anlagen des GeschäftsbereichsZellstoff und Papier sind darauf ausgerichtet,möglichst wenig Abfall zu produzieren, möglichstwenig Energie zu verbrauchen und dieAuswirkungen der Kundenanlagen auf die Umweltzu minimieren.Die meisten Zellstofffabriken, die Bleichanlagenbetreiben, sind bestrebt, den Bleichprozess möglichstumweltschonend zu gestalten. Andritz ist einVorreiter bei der Entwicklung von Bleichprozessen,die chlorfrei ablaufen. Durch den Einsatz vonAndritz hat intensiv an der technologischenWeiterentwicklung seiner Rückgewinnungskesselgearbeitet. Das Ergebnis ist ein modernerAndritz-Rückgewinnungskessel, der kaum mehrEmissionen abgibt. Die SO 2 -Emissionen etwa liegenfast bei null, wenn die Schwarzlauge auf einenentsprechend hohen Trockengehalt eingedampftwurde und der Kessel mit einem Vertical Air-System ausgestattet ist.Möglichst hohe Energiegewinnung und möglichstgeringer Treibhausgasausstoß nehmen inden Überlegungen der Zellstoffhersteller einenimmer höheren Stellenwert ein. Der von Andritzentwickelte HERB-Rückgewinnungskessel (HERB:High Energy Recovery Boiler) ist eine effiziente undzugleich emissionsarme Lösung zur Gewinnungvon Energie aus Brennstoffen auf Holzbasis(Schwarzlauge aus der Kochung).Ein neues, für den Umweltschutz relevantesAndritz-Produkt ist der LMD-Filter, ein Spezialfilterzur Abscheidung, Wäsche und Trocknung vonKalkschlamm. Dieser Filter erzielt hervorragendeWaschergebnisse und reduziert die Menge anSchwefelrückständen, die in den Kalkofen gelangen.Dadurch werden die Schwefelemissionen, diein die Atmosphäre gelangen, deutlich reduziert.ANDRITZ 2004


GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTENUMWELTSCHUTZGroße Nachfrage besteht am Markt nachMöglichkeiten zur Senkung des Wasserverbrauchs.Andritz, einer der führenden Lieferanten großer Zellstofftrocknungsmaschinen,hat Maschinen entwickelt,die über einen geschlossenen Wasserkreislaufverfügen, sodass das Wasser immer wieder verwendetwerden kann. Diese Maschinen sind auchmit Einrichtungen ausgestattet, die Überlaufwassersammeln und Kühlwasser wieder verwenden.Dadurch kann der Gesamtbedarf an Frischwasserauf den extrem niedrigen Wert von 1,5 m 3 proTonne Zellstoff reduziert werden.Eine für die Energieeinsparung wesentlicheAndritz-Technologie ist der RTS-Refinerprozess,der einen um bis zu 30% geringeren spezifischenEnergiebedarf für die Produktion von hochwertigemHolzstoff hat als konventionelle Systeme.Damit ergibt sich ein enormes Einsparungspotenzialfür Papiererzeuger. Außerdem sinken dieTreib hausgasemissionen. Ein Beispiel: Bei einerJahresproduktion von 175.000 Tonnen Holzstoffkönnen mit einem RTS-TMP-System bis zu70.000 MWh pro Jahr eingespart werden. WirdÖl als Brennstoff verwendet, so entspricht diesEinsparungen in Höhe von 17.000 Tonnen Öl proJahr. Gleichzeitig werden die CO 2 -Emissionen, dieeinen Großteil der Treibhausgase ausmachen, jährlichum 48.000 Tonnen gesenkt. Das RTS-TMP-System leistet damit einen wertvollen Beitrag zurErreichung der Ziele des Kyoto-Abkommens.P-RC-APMP ist ein chemi-mechanischesRefinerverfahren, das sich durch minimalen EnergieundChemikalienbedarf auszeichnet. Die Andritz-Hochkonsistenz-Peroxid-Bleichtechnologie (PHC)trägt ebenso zur Reduzierung des Bleichchemikalienverbrauchsbei. Dadurch dass keine chlor- oderschwefelhältigen Chemikalien verwendet werden,sind die Abwässer aus diesem Prozess wesentlichbesser biologisch abbaubar.Die neuen Auflöser von Andritz (FibreSolveLC und HC) und der Dispergierer des TypsCompaDis bieten Papierherstellern ebenfallsgute Möglichkeiten, Energie zu sparen und dieAbwassermengen zu reduzieren.Im Bereich Walz- und Bandbehandlungsanlagenwerden Substanzen eingesetzt, die derUmwelt schaden können, wenn sie nicht recyceltoder korrekt entsorgt werden. Die Anlagen vonAndritz sind so ausgelegt, dass sie Substanzen wieSpülwässer, Walzemulsionen und Beizsäuren bestmöglichnutzen und wieder verwerten. Teilweisewerden Eindampf-Prozesse eingesetzt, umAbwasser zu vermeiden. Andritz hat ein Verfahrenentwickelt, mit dem das Elektrolyt (Natriumsulfat),das bei der elektrolytischen Beize eingesetzt wird,vollständig recycelt werden kann. Im Zuge desRecycling-Prozesses wird das hexavalente Chrom,das sich während des Beizens bildet, vollständigabgeschieden.Die Andritz-Tochter Sundwig hat so genannteNo-Rinse-Coaters entwickelt und immerweiter verbessert. Diese ermöglichen es, denProzess des Aufbringens von hexavalentemChrom auf das Stahlband in einem geschlossenenChemikalienkreislauf durchzuführen, wodurch dieUmgebung nicht beeinträchtigt wird.Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozesslie fert komplette Prozesslinien, die flüssigen Klär -sch lamm in Granulat umwandeln. Dieses Granulathat einen Heizwert von 11 bis 13 Megajoule je Tonneund kann somit als Ersatz für fossile Brennstoffe inder Wärme- und Energieerzeugung verwendetwerden. Durch den verminderten Einsatz fossilerBrennstoffe sinken die CO 2 -Emissionen.Der Geschäftsbereich Futtermitteltechnikist ein führender Anbieter von Anlagen zurErzeugung umweltfreundlicher, erneuerbarerBrennstoffe. Bio-Brennstoffe gewinnen auchaußerhalb Nordamerikas und Westeuropas stetigan Bedeutung, hauptsächlich in Regionen, woüberschüssiges Rohmaterial aus der Holz verarbeitendenIndustrie und anderen Industriezweigenzur Verfügung steht. Mit Andritz-Anlagen kannaus Materialien, die andernfalls entsorgt werdenmüssten, etwa Holzabfällen, Torf und anderenAbfallprodukten, hochwertiger Bio-Brennstofferzeugt werden. Die Andritz-Futtermitteltechnikbietet darüber hinaus Abfallpelletieranlagen an,die in manchen Fällen eine umweltfreundlicheAlternative zur Deponierung der Abfälle darstellenkönnen.Die Wasserkraft ist eine ganz wesentlicheEnergiequelle, die weder die Umwelt verschmutzt,noch Abfälle produziert. Außerdem ist Energieaus Wasserkraft erneuerbar. Bis dato werden nuretwa 20% des Wasserkraftpotenzials der Erdegenutzt. Der Geschäftsbereich HydraulischeMaschinen bietet Wasserkraftwerken seit über130 Jahren zuverlässige Anlagen und umfassendeDienstleistungen an.81ANDRITZ 2004


KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPENACH IFRSUNABHÄNGIGER BESTÄTIGUNGSBERICHTWir haben den von der Andritz AG zum 31. Dezember 2004 nach den Vorschriften der International FinancialReporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board aufgestellten Konzernabschluss geprüft.Für diesen Konzernabschluss ist der Vorstand verantwortlich. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe einesPrüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Abschlussprüfung. Die Prüfung der imKonzernabschluss berücksichtigten Jahresabschlüsse einzelner Tochtergesellschaften wurde zum Teil von anderenAbschlussprüfern durchgeführt. Unser Prüfungsurteil beruht – soweit es diese Tochtergesellschaften betrifft – ausschließlichauf deren Bestätigungsvermerken.Wir haben die Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) der International Federationof Accountants (IFAC) durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dassein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichenfalschen Aussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für Beträge undAngaben im Konzernabschluss ein. Sie umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der wesentlichen durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung derGesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung und die Bestätigungen deranderen Abschlussprüfer eine hinreichende Grundlage für unser Prüfungsurteil abgeben.82Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendesBild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2004 sowie der Ertragslage und derZahlungsströme für das zu diesem Stichtag abgelaufene Geschäftsjahr, in Übereinstimmung mit den InternationalFinancial Reporting Standards.Wir bestätigen, dass der beigefügte Lagebericht mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und die gesetzlichenVoraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischemRecht erfüllt sind.Wien, 18. Februar 2005AUDITOR TREUHAND GMBHWirtschaftsprüfungs- und SteuerberatungsgesellschaftDr. Alfons STIMPFL-ABELE Mag. Walter MÜLLERWirtschaftsprüferAUDITOR TREUHAND GMBH ist ein Mitglied vonBei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichendenForm bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder aufunsere Prüfung verwiesen wird.ANDRITZ 2004


KONZERNBILANZzum 31. Dezember 2004 und 20032004 2003Anhang (in TEUR) (in TEUR)AktivaImmaterielle Vermögensgegenstände 7.061 4.921Firmenwerte 107.561 122.785Sachanlagen 125.390 127.165Anteile an assoziierten Unternehmen 2.102 3.022Sonstige Finanzanlagen 12.321 2.340Anlagevermögen 1. 254.435 260.233Aktive latente Steuern 18. 21.854 18.876Vorräte 2. 139.972 107.714Geleistete Anzahlungen 3. 14.142 17.334Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4. 201.763 216.702Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweitsie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen 5. 115.950 107.738Sonstige Forderungen 6. 63.314 60.510Rechnungsabgrenzungsposten 4.920 4.224Wertpapiere des Umlaufvermögens 63.097 52.705Flüssige Mittel 273.939 120.876Umlaufvermögen 877.097 687.803Summe Aktiva 1.153.386 966.912PassivaGrundkapital 94.510 94.510Kapitalrücklagen 45.966 45.966Gewinnrücklagen 129.436 92.008Eigenkapital 269.912 232.48483Anteile in Fremdbesitz 7.169 6.616Anleihen 100.000 100.000Bankverbindlichkeiten - langfristig 5.211 4.486Rückstellungen - langfristig 9. 77.800 72.969Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - langfristig 582 919Langfristige Verbindlichkeiten 11. 183.593 178.374Verbindlichkeiten aus latenten Steuern 18. 58.693 50.546Bankverbindlichkeiten - kurzfristig 11.207 11.104Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig 421 484Wechselverbindlichkeiten 0 1.550Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 132.970 104.580Erhaltene An- und Teilzahlungen für Projekte,soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöse übersteigen 5. 197.832 107.399Erhaltene Anzahlungen 49.564 30.765Rückstellungen - kurzfristig 9. 81.823 77.459Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern 10.368 16.670Sonstige Verbindlichkeiten 12. 149.834 148.881Verbindlichkeiten 634.019 498.892Summe Passiva 1.153.386 966.912Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzernbilanz.ANDRITZ 2004


KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHUNGfür die Geschäftsjahre 2004 und 20032004 2003Anhang (in TEUR) (in TEUR)Umsatzerlöse 13. 1.481.347 1.224.990Veränderung des Bestandes an fertigen undunfertigen Erzeugnissen 10.996 (3.517)Aktivierte Eigenleistungen 468 1561.492.811 1.221.629Sonstige betriebliche Erträge 14. 20.799 20.099Materialaufwand (866.263) (676.133)Personalaufwand 15. (322.706) (304.797)Sonstige betriebliche Aufwendungen 16. (209.283) (176.428)Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern undAbschreibungen (EBITDA) 115.358 84.370Abschreibungen (ohne Firmenwertabschreibungen) (22.539) (21.237)Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern undFirmenwertabschreibungen (EBITA) 92.819 63.133Firmenwertabschreibungen (16.684) (14.201)Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 76.135 48.93284Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen (1.543) (419)Zinsergebnis 1.979 1.006Sonstiges Finanzergebnis 657 (201)Finanzergebnis 17. 1.093 386Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 77.228 49.318Steuern vom Einkommen und Ertrag 18. (22.830) (18.801)Ergebnis nach Ertragsteuern 54.398 30.517Auf Anteile in Fremdbesitz entfallende Ergebnisse (1.027) (1.389)Konzernergebnis 53.371 29.128Gewinn je nennwertloser Stückaktie (in EUR) 19. 4,13 2,26Vorgeschlagene oder bezahlte Dividende jenennwertloser Stückaktie (in EUR) 1,40 1,00Gewogene durchschnittliche Anzahl an nennwertlosen Stückaktien 12.917.037 12.871.600Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung.ANDRITZ 2004


KONZERN-CASHFLOW-STATEMENT (GELDFLUSSRECHNUNG)für die Geschäftsjahre 2004 und 20032004 2003(in TEUR) (in TEUR)Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 77.228 49.318Zinsergebnis (1.979) (1.006)Zu- und Abschreibungen auf das Anlagevermögen 38.922 35.410Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen 1.543 419Veränderungen langfristiger Rückstellungen 2.549 8.725Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen (3.359) (62)Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen (2.566) 0Steuerzahlungen (19.973) (10.207)Zinseinzahlungen 8.356 5.973Zinsauszahlungen (6.397) (5.992)Cashflow aus dem Ergebnis 94.324 82.578Veränderungen der Vorräte (17.659) 5.213Veränderungen der geleisteten Anzahlungen 3.338 (14.175)Veränderungen der Forderungen und aktivenRechnungsabgrenzungsposten 22.298 (85.569)Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen (3.169) (5.837)Veränderungen erhaltener Anzahlungen 11.803 455Veränderungen der Verbindlichkeiten undpassiven Rechnungsabgrenzungsposten 97.087 21.934Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 208.022 4.599Einzahlungen aus Anlagenabgängen 11.523 3.242Auszahlungen für Investitionen in das Sach- undimmaterielle Anlagevermögen (24.002) (20.662)Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen (9.750) (167)Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilenund Akquisition von Firmen bzw. Geschäftsbereichen (5.215) (13.943)Auszahlungen für kurzfristige Veranlagung liquider Mittel (10.079) (24.076)Cashflow aus Investitionstätigkeit (37.523) (55.606)85Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten (3.642) (311)Gezahlte Dividenden durch Andritz AG (12.889) (11.543)Gezahlte Dividenden an Minderheitsgesellschafter (372) (659)Ein- und Auszahlungen betreffend eigene Aktien 1.328 (844)Einzahlungen von assoziierten Unternehmen 0 27Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (15.575) (13.330)Veränderungen des Finanzmittelbestandes 154.924 (64.337)Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand (1.861) (2.916)Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 120.876 188.129Finanzmittelbestand am Ende der Periode 273.939 120.876Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieses Konzern-Cashflow-Statements.ANDRITZ 2004


ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALSfür die Geschäftsjahre 2004 und 2003UnterschiedsbeträgeausGrund- Kapital- Gewinn- IAS 39 Währungs-(in TEUR) Anhang kapital rücklagen rücklagen Rücklage umrechnung GesamtStand zum 1. Jänner 2003 94.510 45.966 83.917 8.601 (10.057) 222.937Konzernergebnis 29.128 29.128Dividendenauszahlungen (11.543) (11.543)Differenzen aus derWährungsumrechnung (17.617) (17.617)Rückkauf eigener Aktien (331) (331)Zuführung zur IAS 39 Rücklage 9.910 9.910Stand zum 31. Dezember 2003 94.510 45.966 101.171 18.511 (27.674) 232.484Stand zum 1. Jänner 2004 94.510 45.966 101.171 18.511 (27.674) 232.48486Konzernergebnis 53.371 53.371Dividendenauszahlungen 8. (12.889) (12.889)Differenzen aus derWährungsumrechnung 8. (7.197) (7.197)Veränderung eigene Aktien 1.583 1.583Zuführung zur IAS 39 Rücklage 2.138 2.138Sonstige Veränderungen 422 422Stand zum 31. Dezember 2004 94.510 45.966 143.658 20.649 (34.871) 269.912Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil der dargestellten Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGKONZERNANHANGzum 31. Dezember 2004 und 2003A. AllgemeinesDie Andritz AG („Andritz“) ist eine Gesellschaft nach österreichischem Recht und notiert seit Juni 2001 ander Wiener Börse. Die Andritz-Gruppe (der „Konzern“) ist ein führender Hersteller von hochtechnologischenIndustriemaschinen und -anlagen und arbeitet in vier strategischen Geschäftsfeldern: Zellstoff und Papier, Walz- undBandbehandlungsanlagen, Umwelt und Prozess und Futtermitteltechnik.Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im Konzern betrug 5.026 im Jahr 2004 und 4.597 im Jahr 2003. Dereingetragene Geschäftssitz des Konzerns befindet sich in der Stattegger Straße 18, 8045 Graz, Österreich.Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstands erstellt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnisgenommen.Zahlreiche Beträge und Prozentsätze, die im Konzernabschluss dargestellt werden, wurden gerundet, Summierungenkönnen deshalb von den dargestellten Beträgen abweichen.B. BilanzierungsgrundsätzeDie wichtigsten bei der Erstellung der Jahresabschlüsse angewandten Bilanzierungsgrundsätze sind folgende:a. AllgemeinesDer Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit sämtlichen vom International Accounting Standards Board(IASB) formulierten und für 2004 verpflichtend anzuwendenden Standards erstellt. Ebenso wurden sämtliche für 2004verpflichtend anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Commitee (IFRIC)beachtet. IFRS 2 Share-based Payment wurde vorzeitig angewendet.87Aufgrund des im Rahmen des Konzernabschlussgesetzes in das Handelsgesetzbuch (HGB) eingefügten § 245a hatdieser nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss befreiende Wirkung.b. BerichtswährungDer Konzernabschluss wird in EURO erstellt.c. KonsolidierungsgrundsätzeDer Konzernabschluss beinhaltet Andritz und die von ihr kontrollierten Unternehmen. Diese Kontrolle (Beherrschung)ist immer dann gegeben, wenn Andritz, entweder direkt oder indirekt, mehr als 50% der Stimmrechte einer Gesellschaftbesitzt, um so auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens Einfluss zu nehmen und von dessen Aktivitätenzu profitieren. Der Anteil des Eigenkapitals und des Ergebnisses, der auf Anteile in Fremdbesitz entfällt, ist in derKonzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. Die Erwerbsmethode wurdebei allen erworbenen Unternehmen angewandt. Unternehmen, die während des Jahres gekauft oder verkauft wurden,sind im Konzernabschluss ab dem Stichtag des Kaufs oder bis zum Zeitpunkt ihres Verkaufs berücksichtigt.Gemeinschaftsunternehmen mit gleichen Stimmrechtsanteilen werden im Konzernabschluss durchQuotenkonsolidierung erfasst.d. Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen und denIFRS-Rechnungslegungs vorschriftenFirmenwerte: Gemäß IAS 22 werden Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert und über dieNutzungsdauer abgeschrieben. Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen nach dem 30. März 2004resultieren, werden gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 bilanziert. Nach österreichischem Recht (HGB) ist eineerfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen zulässig.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGAuftragsfertigung: Nach österreichischem Recht sind Umsätze und Gewinne erst bei Übergabe an denKunden zu realisieren („completed contract method“). Gemäß IAS 11 wird bei Auftragsfertigung entsprechend demAnarbeitungsgrad („percentage of completion method“) mit anteiliger Gewinnrealisierung abgerechnet, wobei sich derFertigstellungsgrad aus dem Verhältnis zwischen den zu erwartenden Gesamtkosten des Projekts und den tatsächlichangefallenen Herstellungskosten ergibt („cost-to-cost method“).Latente Steuern: Gemäß HGB sind latente Steuern für passive zeitliche Differenzen zu bilden, wenn bei derenAuflösung ein Steueraufwand zu erwarten ist. Nach IFRS sind für alle temporären Differenzen zwischen Steuerbilanzund IFRS-Bilanz unter Verwendung des gegenwärtig (bzw. bereits angekündigten zukünftig) gültigen Steuersatzeslatente Steuern zu bilanzieren. Aktive latente Steuern sind gemäß den Bestimmungen der IFRS auch für noch nichtverwendete steuerliche Verlustvorträge sowie noch nicht verwendete Steuergutschriften zu bilden, soweit diese durchzukünftige steuerliche Gewinne voraussichtlich verbraucht werden können.Sonstige Rückstellungen: Den IFRS liegt im Vergleich zum österreichischen HGB bei Rückstellungen einanderes Verständnis des Vorsichtsprinzips zugrunde. Die IFRS stellen tendenziell höhere Anforderungen an dieWahrscheinlichkeit der relevanten Ereignisse und die Bestimmbarkeit des rückstellungsfähigen Betrags.Rückstellungen für Pensionen: Pensionsrückstellungen werden gemäß HGB nach versicherungsmathematischenGrundsätzen bewertet. Die Bildung der Rückstellungen für Pensionen nach IFRS basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren(„projected unit credit method“) unter Anwendung eines Abzinsungsfaktors, der durch Marktrenditenfür erstklassige Anleihen bestimmt wird, und erwarteten Gehaltssteigerungen.Wertpapiere des Umlaufvermögens: Nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften sind Wertpapierezu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten anzusetzen. Innerhalb IFRS sind die Wertpapiere desUmlaufvermögens („available-for-sale“) zu Marktwerten anzusetzen, wobei für die Behandlung der Veränderungen imMarktwert ein Wahlrecht besteht.88Fremdwährungsgeschäfte: Zwischen den beiden Rechnungslegungssystemen besteht ein Unterschied in derErfassung von unrealisierten Gewinnen aus der Stichtagskursbewertung von Fremdwährungsbeträgen. Nach österreichischemRecht sind nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach IFRS bei monetären Posten auchunrealisierte Gewinne berücksichtigt werden müssen.Wertpapiere des Anlagevermögens: In Übereinstimmung mit IFRS wurden die Wertpapiere des Anlagevermögensin der Gruppe als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und mit ihrem beizulegendenZeitwert bewertet. Das österreichische HGB schreibt eine Bewertung zu Anschaffungskosten oder einemallenfalls niedrigeren Marktwert bei nachhaltiger Änderung vor.Sicherungsgeschäfte: Mit der Einführung von IAS 39 hat die Gruppe ihre Kurssicherungen als Absicherungsgeschäftefür Cashflows eingeordnet und diese mit dem beizulegenden Zeitwert (fair value) bewertet. Änderungen derbeizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflowsqualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Sicherungsreserve ausgewiesen. Das österreichischeHGB schreibt eine direkte Bewertung der Sicherungsgeschäfte nicht vor.C. AkquisitionenIm Jänner 2004 erwarb die Andritz-Gruppe bestimmte Vermögenswerte des Geschäftsbereichs Bird Machine vomUS-Konzern Baker Hughes Incorporated. Bird Machine ist ein global tätiges Unternehmen, das sich auf die industrielleFest-/Flüssigtrennung von Schlämmen aus kommunalen Kläranlagen und aus industriellen Anwendungen spezialisierthat, und verfügt über eine breite Produktpalette von Zentrifugen und Kammerfilterpressen. Im August 2004 hat dieAndritz-Gruppe die Akquisition des Geschäftsbereichs Filtrieren von der weltweit tätigen deutschen Netzsch-Gruppeabgeschlossen. Die Produktpalette des erworbenen Geschäftsbereichs umfasst Entwässerungsaggregate, vor allemKammerfilterpressen. Der Erwerb des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von der deutschen VA TECHWABAG wurde im November 2004 abgeschlossen. Der weltweit tätige Geschäftsbereich Fließbetttrocknungs -systeme mit Standort in Ravensburg, Deutschland, ist auf die Entwicklung, Herstellung und Errichtung von Anlagenzum Granulieren und Trocknen von Lösungen, Suspensionen und Schüttgütern spezialisiert. Die Gesamtkostenfür diese drei Akquisitionen, die alle dem Geschäftsbereich Umwelt und Prozess zuzuordnen sind, betrugen insgesamtTEUR 3.520, davon entfallen TEUR 1.366 auf Patente und Know-how und der verbleibende Goodwill beträgtTEUR 1.344.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGIm August 2004 hat das Unternehmen im Geschäftsbereich Zellstoff und Papier 51,1% der Anteile an CyberMetricsInc. in USA erworben, einem Spezialisten für Online-Messungen der Zellstoffqualität. Im November 2004 wurdendie restlichen 50% an Voith Andritz Tissue L.L.C. erworben. Die Kosten für diese Akquisitionen betrugen insgesamtTEUR 247, der darauf entfallende Firmenwert beträgt TEUR 1.080.Die Andritz-Gruppe erweiterte das Produktportfolio im Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen durchden Erwerb von einzelnen Vermögenswerten und Know-how der insolventen Otto Kaiser GmbH, eines Herstellers vonmechanischen Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl. Die Kosten für diese Vermögenswerte betrugenTEUR 3.987.Die neu akquirierten Unternehmen trugen seit dem Erwerb insgesamt TEUR 95.527 zum Umsatz undTEUR 3.496 zum Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) der Gruppe bei.Hätten die Akquisitionen zu Beginn des Geschäftsjahres stattgefunden, so wäre der Konzernumsatz der Gruppe aufTEUR 1.545.202 bzw. das EBITA auf TEUR 96.738 angestiegen.Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Leistungsverrechnungen, inklusive konzerninternerZwischenergebnisse, wurden eliminiert. Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung von einheitlichenBilanzierungsgrundsätzen für vergleichbare Geschäftsvorfälle erstellt.D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzea. Immaterielle VermögensgegenständeImmaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Nach der erstmaligen Aktivierungwerden die immateriellen Vermögensgegenstände zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen undetwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über ihregeschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden jährlichzum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche RechteDie für Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte geleisteten Beträge werden aktiviert unddann mittels linearer Abschreibung über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Die erwartete Nutzungsdauerliegt zwischen 3 und 15 Jahren.89Unternehmenszusammenschlüsse und FirmenwertFür Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 31. März 2004 wurde IFRS 3 angewandt. Gemäß diesem Standardermittelt sich der Firmenwert als Residualgröße aus den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und demmit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Reinvermögen unter Berücksichtigung der Eventualverbindlichkeiten.Ein sich ergebender Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, es ist jedoch ein Werthaltigkeitstest gemäßIAS 36 durchzuführen. Dieser Werthaltigkeitstest hat zumindest jährlich zu erfolgen oder wenn interne oder externeIndikatoren eine Wertminderung andeuten. Zur Bestimmung, ob eine Abschreibung auf Grund einer Wertminderungerforderlich ist, wird der Firmenwert jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die vom erwartetenSynergiepotenzial des Unternehmenszusammenschlusses künftig profitieren. Ist der Buchwert höher als der erzielbareBetrag, so ist eine entsprechende Abschreibung vorzunehmen.Ein sich aus dem Vergleich von Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögensdes erworbenen Unternehmens ergebender negativer Firmenwert wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- undVerlustrechnung erfasst.Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 wurde IFRS 3 für Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssenvor dem 31. März 2004 stammen, nicht angewandt. Der Überschuss des Kaufpreises einer Akquisitionüber den beizulegenden Zeitwert der erworbenen feststellbaren Nettovermögenswerte und Verbindlichkeiten zumZeitpunkt des Erwerbes wird als Firmenwert ausgewiesen und als Vermögensgegenstand bilanziert. Der Firmenwertwird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungenausgewiesen. Er wird linear über seine Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer wird zum Zeitpunktdes Erwerbs unter Berücksichtigung des jeweiligen Sachverhalts festgelegt und liegt zwischen 7 und 15 Jahren.Die Buchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag anhand der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Gewinne auf ihreWerthaltigkeit überprüft. Existieren Anzeichen für eine allfällige Wertminderung des Firmenwertes, wird ein auf Basisder jeweiligen Cashflow generierenden Einheit möglicher Einzelveräußerungs- bzw. Nutzungswert eingeschätzt. IstANDRITZ 2004


KONZERNANHANGder Buchwert höher als dieser Schätzwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Beginnendmit dem Geschäftsjahr 2005 wird gemäß Übergangsbestimmungen des IFRS 3 die planmäßige Abschreibung desFirmenwertes ausgesetzt und die kumulierten Abschreibungen werden gegen die Anschaffungskosten verrechnet. DerWerthaltigkeitstest wird gemäß IAS 36 zumindest jährlich durchgeführt.Firmenwerte und negative Unterschiedsbeträge, welche aus Akquisitionen vor dem 1. Jänner 1995 resultieren,wurden erfolgsneutral gegen Gewinnrücklagen verrechnet.b. SachanlagenSachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßigerAbschreibungen ausgewiesen. Wird ein Vermögensgegenstand verkauft oder ausgeschieden, so werden dieAnschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein allfälliger Gewinn oder Verlust aus derVeräußerung erfolgswirksam erfasst.Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis, einschließlich der Importzölle und nicht-refundierbarerSteuern und alle jene direkt zurechenbaren Kosten, die entstehen, um den Vermögensgegenstand an denzur Nutzung vorgesehenen Ort zu bringen und in einen arbeitsbereiten Zustand zu versetzen. Ausgaben, die nach derInbetriebnahme von Anlagevermögen entstehen, wie Reparaturen, Wartung und Überholungskosten, werden normalerweisein jener Periode aufwandswirksam, in welcher die Kosten entstanden sind. Die Abschreibung erfolgt linearüber folgende geschätzte Nutzungsdauern:GebäudeTechnische Anlagen und MaschinenWerkzeuge, Büro- und Geschäftsausstattung und Fahrzeuge20-50 Jahre4-10 Jahre3-10 Jahre90Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden periodisch geprüft, um sicherzustellen, dass diese demerwarteten wirtschaftlichen Nutzenverlauf des Sachanlagegegenstands entsprechen. Unter den in Bau befindlichenAnlagen werden noch nicht betriebsbereite Sachanlagen erfasst und mit den Anschaffungskosten bewertet. Dieseinkludieren Herstellungskosten und andere direkt zurechenbare Kosten.c. Finanzierungsanlagenvermögen und Anteile an assoziierten UnternehmenDiese langfristigen Beteiligungen bestehen primär aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Wertpapieren desAnlagevermögens.Unter den Anteilen an assoziierten Unternehmen werden in der Regel Beteiligungen an Unternehmen im Ausmaßvon 20 bis 50% ausgewiesen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Diese werden unterAnwendung der Equity-Methode bewertet. Eine Überprüfung des Buchwerts der Anteile an assoziierten Unternehmenund eine entsprechende außerplanmäßige Abschreibung oder Zuschreibung wird dann durchgeführt, wenn Anzeichenfür eine Wertminderung oder deren Wegfall vorliegen.Wertpapiere des Anlagevermögens wurden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziertund mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen dieser Zeitwerte werden als Gewinn oder Verlust in derErgebnisrechnung ausgewiesen.d. Fertige und unfertige Erzeugnisse, Roh-, Hilfs- und BetriebsstoffeDas Vorratsvermögen, einschließlich der unfertigen Erzeugnisse und noch nicht abrechenbaren Leistungen, wirdzu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten, nach Wertberichtigungenfür veraltete und langsam drehende Güter, bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der im gewöhnlichenGeschäftsverkehr erzielbare Verkaufspreis, abzüglich der noch zur Fertigstellung anfallenden Kosten sowie dernotwendigen Vertriebskosten. Die Kosten werden überwiegend auf Basis des FIFO-Verfahrens festgestellt. In denHerstellungskosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind auch zurechenbare fixe und variable Gemeinkostenenthalten. Nicht mehr verwertbares Vorratsvermögen wurde vollständig abgeschrieben. Reine Liefergeschäfte werdenzu Herstellungskosten bewertet. Bei diesen Aufträgen erfolgt die Umsatzerfassung erst zum Zeitpunkt des EigentumsundGefahrenübergangs („completed contract method“).e. AuftragsfertigungForderungen aus Projekten und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach Maßgabe des jeweiligenAnarbeitungsgrads („percentage of completion method“) erfasst. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sieauf Basis von individuellen Vertragsbedingungen mit fixen Preisen vereinbart werden. Der Anarbeitungsgrad wird durchANDRITZ 2004


KONZERNANHANGdie „cost-to-cost method“ festgelegt. Zuverlässige Schätzungen der Gesamtkosten der Aufträge, der Verkaufspreiseund der tatsächlich angefallenen Kosten sind auf monatlicher Basis verfügbar. Die geschätzten Auftragsgewinnewerden im Verhältnis zu den ermittelten Umsätzen realisiert. Bei der „cost-to-cost method“ werden Umsätze undAuftragsergebnisse im Verhältnis der tatsächlich angefallenen Herstellungskosten zu den erwarteten Gesamtkostenerfasst. Veränderungen der gesamten geschätzten Auftragskosten und daraus möglicherweise resultierende Verlustewerden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Für technologische und finanzielle Risiken, welchewährend der verbleibenden Laufzeit des Projekts eintreten können, wird je Auftrag eine Einzeleinschätzung vorgenommenund ein entsprechender Betrag in den erwarteten Gesamtkosten angesetzt. Drohende Verluste aus derBewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst. Drohende Verluste werden realisiert,wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. Für möglicheGewährleistungsansprüche von Kunden werden Rückstellungen entsprechend der jeweiligen Gewinnrealisierunggebildet. Nach Fertigstellung des Auftrags wird das verbleibende Gewährleistungsrisiko neu eingeschätzt.f. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen werden zum Nennwert, abzüglich Wertberichtigungen für mögliche Ausfälle, ausgewiesen.g. Wertpapiere und UmlaufvermögenDie Wertpapiere des Umlaufvermögens setzen sich aus Bundesanleihen und Anleihen erstklassiger Banken, welchein liquiden Märkten gehandelt werden, zusammen. Diese dienen zur Veranlagung liquider Mittel und sind im allgemeinennicht dazu bestimmt, langfristig gehalten zu werden. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zum jeweiligenMarktwert ausgewiesen. Daraus entstehende Wertanpassungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.Erhaltene Zinsen aus Wertpapieren werden als Zinsertrag dargestellt. Die sich bei der Veräußerung ergebendeDifferenz zwischen Erlös und jeweiligem Buchwert wird erfolgswirksam erfasst.h. Flüssige MittelDie flüssigen Mittel beinhalten Bargeld und Bankguthaben. Hierunter können auch geldnahe Forderungen („cashequivalents“) enthalten sein, die aus kurzfristigen Guthaben bei Nicht-Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von biszu drei Monaten mit geringem Wertänderungsrisiko bestehen.91i. GrundkapitalEs gibt nur Stammaktien, die alle ausgegeben sind und dieselben Rechte verbriefen.Das Gesamtgrundkapital der Andritz AG beträgt EUR 94.510.000, aufgeteilt auf 13.000.000 nennwertloseStückaktien. Aufgrund der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum15. September 2005 das Grundkapital um bis zu EUR 25.445.000 durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stückaktienzu erhöhen.Der Vorstand hat auf Basis einer Ermächtigung der Hauptversammlung und mit Zustimmung des Aufsichtsratsein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum 16. Mai 2002bis 27. Juni 2003 innerhalb einer Bandbreite von 10 bis 35 Euro je Aktie ermöglicht, sowie eine Erweiterung desRückkaufprogramms zum Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum zwischen 28. Juni 2003 und 27. Juni2004 mit einem Preisband von 10 bis 30 Euro je Aktie beschlossen. Das Programm wurde am 30. März 2004 widerrufen.Der Vorstand hat auf Basis einer neuerlichen Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. März 2004 und mitZustimmung des Aufsichtsrats ein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 1.300.000 Stückaktienim Zeitraum 5. April 2004 bis 29. September 2005 innerhalb einer Bandbreite mit einem niedrigsten Gegenwert jeAktie von EUR 10 und einem höchsten Gegenwert je Aktie, welcher nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen,ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, beschlossen. 2003wurden 128.701 Stückaktien in mehreren Tranchen mit einem Durchschnittspreis von EUR 22,75 zurückgekauft und94.600 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 27,44 wieder verkauft. 50 eigene Aktien wurden für eineLotterie verwendet. Zum 31. Dezember 2003 hat die Gesellschaft 110.948 eigene Aktien mit einem Marktwert vonTEUR 4.210 gehalten. 2004 wurden 2.000 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 36,93 zurückgekauftund 66.750 Stückaktien zu einem Preis von EUR 21 je Aktie an berechtigte Führungskräfte im Rahmen des Aktienbeteiligungsprogrammsfür Führungskräfte wieder verkauft. 5.788 Aktien wurden im Zuge einer Mitarbeiterbeteiligungsaktionan Mitarbeiter der Andritz AG abgegeben. Zum 31. Dezember 2004 hat die Gesellschaft 40.410 eigene Aktienmit einem Marktwert von TEUR 2.267 gehalten. Es ist vorgesehen, diese Aktien für die Bedienung der Optionen imRahmen des Aktienbeteiligungsprogramms für Führungskräfte zu verwenden.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGj. KapitalrücklagenIn den Kapitalrücklagen sind – in Übereinstimmung mit österreichischem Recht – Zuzahlungen der Aktionäre anlässlichder Ausgabe von Aktien enthalten.k. RückstellungenEine Rückstellung wird dann und nur dann gebildet, wenn ein Unternehmen aus einem vergangenen Ereignis einegegenwärtige Verpflichtung (gesetzlicher oder vertraglicher Natur) hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichemNutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist (d.h. eher wahrscheinlich denn nicht) und einezuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtagüberprüft und der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen Zinseffekten wird der Rückstellungsbetragmit dem Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung der Verpflichtung angesetzt.l. Sonstige Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeFinanzinstrumenteFinanzvermögen und -verbindlichkeiten, die in der Bilanz enthalten sind, beinhalten flüssige Mittel, Wertpapiere desUmlaufvermögens, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungenund sonstige Verbindlichkeiten, langfristige Forderungen, verzinsliche Finanzverbindlichkeiten und Beteiligungen undWertpapiere des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsgrundsätze im Hinblick auf Ansatz und Bewertung dieser Postensind in den jeweiligen Erläuterungen in diesem Konzernanhang enthalten.92Finanzinstrumente werden in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Gehalt der vertraglichen Bedingungen alsVermögensgegenstand bzw. Schuld klassifiziert. Daher sind Zinsen, Dividenden, Gewinne und Verluste aus diesenFinanzinstrumenten als Aufwendungen oder Erträge dargestellt. Die Finanzinstrumente werden saldiert, wenn derKonzern ein gesetzlich durchsetzbares Recht zur Saldierung besitzt und beabsichtigt, entweder nur den Saldo odersowohl die Forderung als auch die Verbindlichkeit gleichzeitig zu begleichen.HedgingDer Konzern nützt Devisentermingeschäfte, um das durch Projekte entstehende Fremdwährungskursrisiko abzusichern.Gemäß Konzernrichtlinie für Währungsabsicherungen werden Devisentermingeschäfte hauptsächlich zurAbsicherung sehr wahrscheinlicher künftiger Cashflows aus diesen Projekten bzw. für laufende Geschäfte verwendet.Diese Devisentermingeschäfte können deshalb als Absicherung des Cashflows klassifiziert werden. Änderungen derbeizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflowsqualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Rücklage für Sicherungsgeschäfte ausgewiesen. Wennder gesicherte Cashflow in einem Ausweis eines Vermögenswerts oder einer Schuld resultiert, werden alle Gewinneoder Verluste, die vorher direkt im Eigenkapital ausgewiesen wurden, bei Berechnung der Anschaffungskosten bzw.Buchwerte für die betreffenden Aktiva oder Passiva berücksichtigt. Ansonsten werden alle Gewinne oder Verlustefür Absicherungen von Cashflows, die ursprünglich im Eigenkapital ausgewiesen wurden, von der Rücklage fürSicherungsgeschäfte im Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung jener Periode transferiert, in der die gesicherteVerpflichtung oder erwartete Transaktion die Ergebnisrechnung beeinflusst. Wird ein Devisentermingeschäft nichtals Absicherung eines künftigen Cashflows klassifiziert, so wird der beizulegende Zeitwert bzw. dessen Veränderungals Gewinn oder Verlust in der Ergebnisrechnung ausgewiesen.Wenn eine gesicherte Verpflichtung bzw. deren Veränderung oder eine erwartete Transaktion als nicht mehr wahrscheinlicheingeschätzt werden, sind die kumulierten Gewinne oder Verluste, die vorher im Eigenkapital ausgewiesenwurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung zu transferieren.Alle Beteiligungen an Auslandsgesellschaften sind langfristige Investitionen, und ein Verkauf solcher Beteiligungenist in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten. Gemäß Konzernrichtlinie für Währungssicherungen werden Beteiligungenin Fremdwährungen nicht gesichert.Derivative FinanzierungsinstrumenteEin Großteil der Derivate kann als Absicherungsgeschäft klassifiziert werden. Der Konzern verwendetDevisentermingeschäfte zur Absicherung von Kursrisiken und Zinsswaps zur Absicherung von Zinsrisiken.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGForschungs- und EntwicklungskostenAusgaben für Forschung und Entwicklung werden in jener Periode, in der sie angefallen sind, als Aufwand ausgewiesen,da die Kriterien für die Aktivierung (IAS 38) nicht erfüllt werden. Insgesamt wurden im Jahr 2004 TEUR 21.114und im Jahr 2003 TEUR 25.470 als Aufwand berücksichtigt.Umsatzrealisierung (ausgenommen Auftragsfertigung)Umsätze werden dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftlicheNutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar ist. Die Umsätze werdenohne Umsatzsteuer und Rabatte ausgewiesen, wenn die Lieferung erfolgt ist und sowohl Risiko als auch Eigentumübergegangen sind.Die Zinsen werden aliquot auf Basis des jeweiligen Zinssatzes abgegrenzt. Dividendenerträge werden ausgewiesen,wenn das Recht der Aktionäre, die Zahlung zu erhalten, begründet wurde.KreditkostenDie Kreditkosten werden im Allgemeinen in entstandener Höhe sofort aufwandswirksam angesetzt.Außerplanmäßige AbschreibungSachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisseoder Veränderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert des Vermögensgegenstandes möglicherweisehöher als der erzielbare Betrag ist. Sobald der Buchwert eines Vermögensgegenstandes den erzielbaren Betragübersteigt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Der erzielbare Betrag wird für die einzelnenVermögensgegenstände eingeschätzt; ist dies nicht möglich, erfolgt eine Beurteilung der übergeordneten, Cashflowgenerierenden Einheiten.m. FremdwährungenFremdwährungstransaktionenFremdwährungstransaktionen werden in der Berichtswährung, durch Anwendung des Wechselkurses zwischenBerichtswährung und Fremdwährung im Zeitpunkt der Transaktion, dargestellt. Wechselkursdifferenzen aus derBezahlung von monetären Posten zu Umrechnungskursen, welche von den ursprünglich erfassten abweichen, werdensofort erfolgswirksam erfasst.93Ausländische GesellschaftenAusländische vollkonsolidierte Tochtergesellschaften werden als selbstständige Unternehmen angesehen, dasie finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch unabhängig sind. Ihre Berichtswährungen sind die jeweiligenLandeswährungen. Die Bilanzwerte dieser Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.Aufwendungen und Erträge werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Alle daraus resultierendenUmrechnungsdifferenzen sind im „Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung“ im Konzerneigenkapitalausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden unter Verwendungdes Wechselkurses zum Erwerbszeitpunkt dargestellt. Währungsdifferenzen aus der Aufrechnung von monetärenPosten, die im Wesentlichen einen Teil der Nettoinvestitionen des Konzerns in ausländischen Töchtern darstellen,werden bis zum Ausscheiden aus dem Konsolidierungskreis der jeweiligen Tochtergesellschaft als Eigenkapital imKonzernabschluss klassifiziert.n. Leistungen an ArbeitnehmerLeistungsorientierte Pläne (Pensionsrückstellungen)Einige Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer leistungsorientierte Pensionspläne. DieVerpflichtungen werden jedes Jahr durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker bewertet. DieVerpflichtungen und Aufwendungen aus Pensionszahlungen werden durch Anwendung des Anwartschaftsverfahrens(„projected unit credit method“) ermittelt. Diese Methode geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr ein zusätzlicherTeil des letztendlichen Leistungsanspruches verdient wird und bewertet jeden dieser Teile separat, um so die endgültigeVerpflichtung aufzubauen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichenZeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Gewinne und Verluste aus der Kürzung oderAbgeltung eines leistungsorientierten Planes sind zum Zeitpunkt der Kürzung oder Abgeltung zu erfassen. Versich e -rungsmathematische Gewinne oder Verluste werden für definierte Pläne anteilig auf die erwartete, durchschnittlichverbleibende Restlebensarbeitszeit der Arbeitnehmer verteilt. Die Pensionsverpflichtung wird zum Barwert zukünftigerAbflüsse unter Verwendung verschiedener Abzinsungssätze für unterschiedliche Länder bewertet.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGAndere Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer beitragsorientierte Pensionszusagen. Die damitverbundenen Kosten werden im Zeitpunkt des Auftretens als Aufwand erfasst.AbfertigungsverpflichtungenIn einigen Ländern ist der Konzern gesetzlich verpflichtet, in bestimmten Fällen der Beendigung des DienstverhältnissesAbfertigungen zu zahlen. Im Falle einer freiwilligen Kündigung durch den Arbeitnehmer sind keine Abfertigungen zuzahlen. Entsprechende Abfertigungsverpflichtungen werden rückgestellt.o. ErtragsteuernDie Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern. Steuerlatenzen werdenunter Anwendung der „balance sheet liability method“ errechnet. Latente Steuern spiegeln die Steuereffekte dertemporären Differenzen zwischen den ausgewiesenen Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden undden entsprechenden Beträgen auf Grund der jeweiligen steuerlichen Vorschriften wider.Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden unter Verwendung der erwarteten Steuersätze für das steuerbareEinkommen ermittelt, die im Zeitpunkt des Ausgleichs der temporären Differenzen anwendbar sein werden. Dabeiwerden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind.Das Ausmaß der aktiven und passiven Steuerabgrenzung spiegelt die Steuerauswirkungen wider, die sich nachEinschätzung des Unternehmens zum Bilanzstichtag ergeben würden, wenn die Buchwerte des Vermögens realisiertund die Verbindlichkeiten beglichen würden.Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden für alle temporären Differenzen ohne Rücksicht darauf, wann wahrscheinlichein Umkehreffekt eintreten wird, berücksichtigt.94Die aktive Steuerabgrenzung wird berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass zum Zeitpunkt der Verwendungder aktiven Steuerabgrenzung genügend steuerbare Gewinne vorhanden sein werden. Zu jedem Bilanzstichtag werdendie bisher unberücksichtigten sowie der Buchwert der gebildeten aktiven Steuerabgrenzungen neu eingeschätzt.Jene bisher nicht aktivierten latenten Steueransprüche werden in dem Ausmaß berücksichtigt, in dem es wahrscheinlichgeworden ist, dass der zukünftige steuerbare Gewinn die Verwendung der aktiven Steuerabgrenzungen zulässt.Im Gegensatz dazu wird der Buchwert aktiver latenter Steuern in jenem Ausmaß wertberichtigt, in dem es nicht längerwahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend steuerbare Gewinne zur Verwendung der aktiven latenten Steuernvorhanden sein werden.Latente Steuern werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben, wenn die Steuer sichauf Posten bezieht, die in derselben oder in einer anderen Periode mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschriebenwerden, inklusive Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von konzerninternen Darlehenergeben.E. SegmentinformationenGeschäftsbereicheFür Managementzwecke ist der Konzern auf weltweiter Basis in vier Hauptgeschäftsbereiche untergliedert.Diese strategischen Geschäftsbereiche bilden die Basis für die primäre Segmentberichterstattung des Konzerns.Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen und geographischen Bereichen werden in Abschnitt I dargestellt (sieheunten „Segmentberichterstattung“).Es existieren keine wesentlichen Aktivitäten zwischen den Geschäftsbereichen. Alle Konsolidierungsbuchungen sindin dem betreffenden Geschäftsbereich enthalten.Gemäß dem Monatsberichtswesen, welches die Basis für die primäre Segmentberichterstattung darstellt, werdenalle Umsätze und alle direkten und indirekten Kosten (einschließlich Gemeinkosten und Verwaltungskosten) denGeschäftsbereichen zugeteilt.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGF. EventualverbindlichkeitenEventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht berücksichtigt. Sie werden dann nicht offen gelegt, wenn dieMöglichkeit eines Ressourcenabflusses mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist. Eine Eventualforderung wirdim Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offen gelegt, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlichist.G. Erläuterungen zur Bilanz1. KonzernanlagenspiegelAnschaffungs- oder HerstellungskostenDifferen -VerändezenausrungenWährungs-Konsoli-Stand umrech- dierungs- Umbu- Stand(in TEUR) 1.1.2004 nungen Zugänge Abgänge kreis chungen 31.12.2004ImmaterielleVermögensgegenstände 24.889 (473) 3.727 493 1.369 5 29.025Firmenwerte 233.466 (7.225) 3.204 (0) 0 0 229.446Grundstücke und Bauten 131.493 (1.410) 3.235 10.089 127 1.455 124.811Technische Anlagen undMaschinen 136.098 (2.721) 11.172 11.353 1.267 214 134.676Andere Anlagen, Betriebs- undGeschäftsausstattung 63.783 (1.192) 9.605 7.194 671 511 66.184In Bau befindliche Anlagen 1.951 (26) 1.560 366 0 (2.180) 939Geleistete Anzahlungen aufSachanlagevermögen 50 0 69 42 0 0 77Summe Sachanlagen 333.375 (5.350) 25.641 29.044 2.065 0 326.68795Summe immaterielleVermögensgegenstände,Firmenwerte undSachanlagen 591.730 (13.048) 32.572 29.434 3.435 5 585.158ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGAbschreibungenDifferen -VerändezenausrungenWährungs- Jahres- Konsoli-Stand umrech- abschrei- dierungs- Umbu- Stand(in TEUR) 1.1.2004 nungen bungen Abgänge kreis chungen 31.12.2004ImmaterielleVermögensgegenstände 19.968 (454) 2.875 425 0 0 21.964Firmenwerte 110.681 (5.481) 16.684 0 0 0 121.884Grundstücke und Bauten 56.280 (787) 3.072 4.425 0 39 54.180Technische Anlagen undMaschinen 103.177 (1.960) 8.093 10.149 3 (414) 98.750Andere Anlagen, BetriebsundGeschäftsausstattung 46.753 (984) 8.470 6.330 76 382 48.367In Bau befindliche Anlagen 0 0 29 29 0 0 0Geleistete Anzahlungen aufSachanlagevermögen 0 0 0 0 0 0 0Summe Sachanlagen 206.210 (3.731) 19.664 20.932 79 7 201.297Summe immaterielleVermögensgegenstände,Firmenwerte und Sachanlagen336.859 (9.665) 39.223 21.358 79 7 345.14596BuchwerteAnschaf- Kumuliertefungswerte Abschrei- Buchwerte Buchwerte(in TEUR) 31.12.2004 bung 31.12.2004 31.12.2003ImmaterielleVermögensgegenstände 29.025 21.964 7.061 4.921Firmenwerte 229.446 121.884 107.561 122.785Grundstücke und Bauten 124.811 54.180 70.631 75.213Technische Anlagen und Maschinen 134.676 98.750 35.926 32.921Andere Anlagen, Betriebs- undGeschäftsausstattung 66.184 48.367 17.818 17.030In Bau befindliche Anlagen 939 0 939 1.951Geleistete Anzahlungen aufSachanlagevermögen 77 0 77 50Summe Sachanlagen 326.687 201.297 125.390 127.165Summe immaterielleVermögensgegenstände,Firmenwerte und Sachanlagen 585.158 345.145 240.012 254.871ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGFinanzierungs-LeasingDer Buchwert für technische Anlagen und Maschinen enthält einen Betrag von TEUR 1.074 (2003 TEUR 1.426),und der Buchwert für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung enthält einen Betrag von TEUR 211(2003 TEUR 256) für Anlagegüter, die über Finanzierungs-Leasing angeschafft wurden. Die Summe der zukünftigenMindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 1.088 (2003 TEUR 1.555). Es handelt sich umLeasingverträge mit Restlaufzeiten von 7 bis 49 Monaten.Abschreibungen auf Grund von WertminderungIn 2004 wurden Abschreibungen auf Grund von Wertminderung vorgenommen für Firmenwerte, die aus denAkquisitionen von Acutest und des Ofengeschäftes von Selas stammen, da sich der Geschäftsgang nicht wieerwartet entwickelt hat. Die Abschreibung für Wertminderung betrug insgesamt TEUR 2.955, wovon TEUR 1.294dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen sind, der restliche Betrag entfällt auf den GeschäftsbereichWalz- und Bandbehandlungsanlagen. Die Abschreibung für Wertminderung von Anteilen an assoziierten Unternehmenbetrug 2004 TEUR 1.041 und ist zur Gänze dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen.Firmenwert(in TEUR) 2004 2003Andritz Ahlstrom 32.367 37.630Akquisition der Andritz AG 59.596 65.555Übrige 15.598 19.600107.561 122.7852. Vorräte(in TEUR) 2004 200397Fertige Erzeugnisse 46.054 35.585Unfertige Erzeugnisse 66.395 50.781Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 27.523 21.348139.972 107.714Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.3. Geleistete AnzahlungenDie in der Bilanz ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen für offene Bestellungen stehen im Zusammenhang mitnoch nicht abgeschlossenen Aufträgen.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen(in TEUR) 2004 2003Forderungen 207.635 219.023Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen (5.872) (2.321)201.763 216.702Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG5. Auftragsfertigung(in TEUR) 2004 2003Als Umsätze ausgewiesene Auftragserlöse aus dem laufenden Projektgeschäft 944.988 767.380Bis zum Stichtag angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne(abzüglich ausgewiesener Verluste) 1.344.997 1.063.683Erhaltene An- und Teilzahlungen 1.426.880 1.063.344Einbehalte seitens Kunden 1.233 1.242Die ausgewiesenen „Erhaltenen An- und Teilzahlungen für Projekte, soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöseübersteigen“ stellen hauptsächlich Zahlungen von Kunden für Leistungen dar, die noch nicht vollständig ausgeführtwurden.6. Sonstige Forderungen(in TEUR) 2004 2003Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 746 410Beizulegende Zeitwerte von Devisentermingeschäften 32.836 31.581Übrige Forderungen 29.732 28.51963.314 60.510987. Forderungsspiegel2004davon davonRestlaufzeit Restlaufzeit(in TEUR) Gesamt unter 1 Jahr über 1 JahrForderungen aus Lieferungen und Leistungen 201.763 201.280 483Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweitsie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen 115.950 115.396 554Sonstige Forderungen 63.314 62.169 1.145381.027 378.845 2.1822003davon davonRestlaufzeit Restlaufzeit(in TEUR) Gesamt unter 1 Jahr über 1 JahrForderungen aus Lieferungen und Leistungen 216.702 216.672 30Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweitsie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen 107.738 107.738 0Sonstige Forderungen 60.510 59.418 1.092384.950 383.828 1.122ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG8. GewinnrücklagenDividendenFür 2004 wird vom Vorstand eine Dividende von 1,40 Euro je im Umlauf befindlicher Aktie vorgeschlagen. DieAusschüttung für 2003 in Höhe von TEUR 12.889, was einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie entspricht, wurdevom Vorstand vorgeschlagen und in der 97. ordentlichen Hauptversammlung am 30. März 2004 beschlossen. DieAusschüttung an die Aktionäre erfolgte am 8. April 2004.Am 16. Februar 2005 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2004 nach IFRS vom Vorstand freigegeben.Am 16. Februar 2004 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2003 nach IFRS vom Vorstand zur Vorlage anden Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat setzt sich ausschließlich aus nicht bei der Gesellschaft tätigen Personensowie aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Der Konzernabschluss wurde dem Aufsichtsrat und danach derHauptversammlung ausschließlich für Informationszwecke vorgelegt. Der Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsratund der Hauptversammlung zur Kenntnis genommen.WährungsdifferenzenEigenkapital und Gesellschafterdarlehen in Fremdwährung werden in der Andritz-Gruppe generell nicht kursgesichert,da es sich um permanente Investitionen handelt und eine Konvertierung in Konzernwährung nicht geplant ist.Ausnahmen bilden lediglich geplante Desinvestments und geplante Rückzahlungen von Gesellschafterdarlehen.9. RückstellungenWährungs- ÄnderungenStand umrech- Konsolidie- Umglie- Stand(in TEUR) 1.1.2004 nung rungskreis derungen Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2004Rückstellungenfür Abfertigungen 25.221 0 0 0 141 21 4.292 29.351Rückstellungenfür Pensionen 28.593 (101) 950 0 1.260 6.024 5.022 27.180Sonstige langfristigeRückstellungen 19.155 (334) 539 (1.773) 1.260 5.404 10.346 21.269LangfristigeRückstellungen 72.969 (435) 1.489 (1.773) 2.661 11.449 19.660 77.80099KurzfristigeRückstellungen 77.459 (707) 4.374 2.382 18.894 16.643 33.852 81.823Die sonstigen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen setzen sich hauptsächlich aus auftragsbezogenenRückstellungen (2004: TEUR 93.554 und 2003: TEUR 80.004) zusammen, die für Gewährleistungen, zu erwartendeAuftragsrisiken und Drohverluste gebildet wurden.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG10. Pensionsleistungen an ArbeitnehmerLeistungsorientierte PensionspläneEinige Konzernunternehmen in Österreich, den USA, Deutschland, Finnland und Schweden haben für bestimmteArbeitnehmer leistungsorientierte Pensionszusagen. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden für Zahlungenwegen Ruhestandes, Invalidität und für hinterbliebene Familienangehörige gebildet. Die angebotenen Leistungen differierenhinsichtlich der rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Situation jedes Landes. Die Leistungen hängenvon den Dienstjahren und in manchen Fällen von den jeweiligen Arbeitnehmerentgelten ab.Die folgende Aufstellung leitet den Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionszusagen zuden Bilanzwerten über:(in TEUR) 2004 2003Barwert der über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen 19.637 22.087Zeitwert des Planvermögens (10.891) (8.266)8.746 13.821Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen 19.145 16.516Nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (711) (1.744)Rückstellung laut Konzernabschluss 27.180 28.593Die Pensionsaufwendungen bestehen aus:(in TEUR) 2004 2003100Laufende Dienstzeitaufwendungen 1.240 965Zinsaufwand aus Verpflichtungen 1.591 886Erwartete Erträge aus Planvermögen (79) (7)Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste 4.085 (143)Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (0) 7.720Auswirkungen von Plankürzungen und -abgeltungen (8.672) (10)(1.835) 9.411Zahlungen an beitragsorientierte Pläne 12.334 12.75510.499 22.166Grundsätzliche versicherungsmathematische Annahmen zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen zum 31.Dezember:(in Prozent) 2004 2003Abzinsungsfaktor 5,00% 5,75%Gehaltserhöhungen 3,00% 3,00%Erhöhungen bei Pensionsbezügen 2,50% 2,50%Abfertigungsverpflichtungen(in TEUR) 2004 2003Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen 29.351 25.221Rückstellung laut Konzernabschluss 29.351 25.221ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGDie Aufwendungen für Abfertigungen bestehen aus:(in TEUR) 2004 2003Laufende Dienstzeitaufwendungen 1.392 1.473Zinsaufwand aus Verpflichtungen 1.358 1.466Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste 2.728 (2.354)5.478 585Zahlungen an beitragsorientierte Pläne 73 215.551 606Die grundsätzlichen Annahmen zur versicherungsmathematischen Berechnung sind die gleichen wie bei derBerechnung der Pensionsverpflichtungen.Aktienbeteiligungsprogramm für FührungskräfteEiner ausgewählten Gruppe von Führungskräften, die am 1. Juni 2001 in einem aufrechten Beschäftigungsverhältniszur Andritz AG oder einem ihrer Tochterunternehmen standen, wurde im Rahmen des Börsengangs ein Aktienbeteiligungsprogrammangeboten. Jede berechtigte Führungskraft, die Aktien erworben hat, deren Bezugswert, berechnetzum Bezugs- und Angebotspreis (= 21 EUR je Aktie) insgesamt zumindest 20.000 EUR beträgt (=„Eigeninvestment“),hat Anspruch auf eine Sondervergütung in Form von Optionsrechten. Diese können ausgeübt werden, sofern derDurchschnittspreis der Aktien während zweier gesonderter Beurteilungszeiträume einen gewissen Prozentsatzdes Bezugs- und Angebotspreises übersteigt. Der erste Beurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablaufdes zweiten Jahrestags der erstmaligen Notierung (25.6.2001) der Aktien an der Wiener Börse; der zweiteBeurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablauf des dritten Jahrestags der erstmaligen Notierung der Aktienan der Wiener Börse. Liegt der durchschnittliche Börsenkurs der Aktien im ersten Beurteilungszeitraum 15% (Option1) oder im zweiten Beurteilungszeitraum 20% (Option 2) über dem Bezugs- und Angebotspreis, so ist die berechtigteFührungskraft unter Voraussetzung des Nachweises des bis zum Ablauf des Beurteilungszeitraums ununterbrochenenEigeninvestments berechtigt, bis zu 1.500, 2.500 bzw. 5.000 Aktien in Bezug auf Option 1 bzw. Option 2 zum BezugsundAngebotspreis zu erwerben (die Anzahl der zu bezeichnenden Aktien ist abhängig von der Führungsebene). DieOptionen können nur einmal ausgeübt werden und sind nicht übertragbar. Option 1 konnte nicht ausgeübt werden,wohl aber Option 2, weil im Beurteilungszeitraum 2 der Durchschnittskurs mehr als 20% über dem Emissionspreislag. Die Optionen können ausschließlich zeitlich gestaffelt ausgeübt werden. Jeder Teilnehmer hat das Recht,sofort nach Optionsausübung und Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises 50% der in einer Erklärung derOptionsausübung angeführten Anzahl von Aktien zu zeichnen. Nach Ablauf von drei Monaten ab Optionsausübungund Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises kann er weitere 25% der in der Erklärung der Optionsausübungangeführten Anzahl von Aktien zeichnen. Nach Ablauf von sechs Monaten ab Optionsausübung und Bezahlung desrestlichen Bezugspreises kann er die restlichen 25% der in der Erklärung der Optionsausübung angeführten Anzahlvon Aktien zeichnen.Aufgrund rechtlicher Beschränkungen war es den Führungskräften in den Vereinigten Staaten nicht gestattet, einEigeninvestment einzugehen, ihre Teilnahme war daher nicht von der Leistung eines Eigeninvestments abhängig. Vonden zum 31.Dezember 2003 105.500 ausstehenden Optionen wurden in 2004 66.750 ausgenützt; der gewichtete,durchschnittliche Aktienkurs zum Ausübungszeitpunkt betrug EUR 40,70. 22.250 Optionen waren zum 31.12.2004ausübbar und wurden im Januar 2005 gezogen. Die übrigen 16.500 Optionen sind in 2004 verfallen. Die Bedienungder Optionen erfolgte aus dem Bestand eigener Aktien.Die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 hat ein Aktienoptionenprogramm für leitende Angestellteund Mitglieder des Vorstandes beschlossen. Die Anzahl der je berechtigter Führungskraft gewährten Optionenbeträgt je nach Verantwortungsbereich 1.500, 2.500 oder 5.000, für Mitglieder des Vorstandes 10.000 und für denVorsitzenden des Vorstandes 12.500. Die Optionen sollen aus von der Gesellschaft rückerworbenen eigenen Aktienbedient werden. Eine Aktienoption berechtigt zum Bezug einer Aktie. Um eine Aktienoption ausüben zu können, mussder Berechtigte vom 1.5.2004 bis vor einem jeden Ausübungszeitpunkt dauernd in einem aktiven Arbeitsverhältniszur Gesellschaft oder einer zum Andritz-Konzern gehörenden Gesellschaft gestanden haben. Weitere Voraussetzungist ein Eigeninvestment in Andritz-Aktien von zumindest 20.000 EUR für leitende Angestellte und 40.000 EUR fürMitglieder des Vorstandes.Der Ausübungspreis für die Aktienoptionen ist der ungewichtete Durchschnitt der Börsenschlusskurse der Andritz-Aktie während der vier auf die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 folgenden Kalenderwochenund beträgt 37,53 EUR.Die Optionen können in der Zeit vom 1. Mai 2006 bis 30. April 2008 (= Ausübungszeitraum) ausgeübt werden undnur dann, wenn der ungewichtete Schlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden101ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGHandelstagen im Zeitraum von 1. Mai 2006 bis 30. April 2007 mindestens 15% über dem Ausübungspreis liegt undder Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2005 oder der Gewinn jeAktie des Geschäftsjahres 2006 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 15% über dem Gewinnje Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt, oder wenn der ungewichteteSchlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden Handelstagen im Zeitraumvon 1. Mai 2007 bis 30. April 2008 mindestens 20% über dem Ausübungspreis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogenauf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2006 oder der Gewinn je Aktie des Geschäftsjahres2007 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 20% über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf dieGesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt.Im Falle der Erfüllung der Ausübungsbedingungen können 50% der Optionen sofort, 25 % der Optionen nach dreiMonaten und die restlichen 25% nach weiteren drei Monaten bezogen werden. Aktienoptionen können nur durchschriftliche Erklärung an die Gesellschaft ausgeübt werden. Die Aktienoptionen sind nicht übertragbar. Die in Ausübungder Aktienoptionen bezogenen Aktien unterliegen keiner Behaltefrist.Insgesamt wurden in 2004 174.500 Optionen gewährt, welche auch zum 31.Dezember 2004 den Bestand derausstehenden Optionen darstellen. Der beizulegende Zeitwert der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung beträgtinsgesamt 1.220 TEUR, davon wurden anteilig 356 TEUR in 2004 als Aufwand erfasst. Die Ermittlung des beizulegendenZeitwerts erfolgte auf Basis des „Black-Scholes Option Pricing“ Modells. Der Aktienpreis zum Zeitpunkt derGewährung der Optionsrechte ist der Schlusskurs der Andritz-Aktie vom 17. Mai 2004 und beträgt 37,05 EUR. DerAusübungspreis wurde gemäß den Bedingungen des Optionenprogramms mit 37,53 EUR ermittelt. Die Laufzeit derOptionen wurde mit 2 Jahren angesetzt. Die erwartete Dividendenrendite betrug 3%, als risikofreier Zinssatz wurden5% herangezogen. Die erwartete Volatilität wurde auf Basis der historischen Kursentwicklung der Andritz-Aktie imZeitraum der der Gewährung vorangegangen 30 Monate ermittelt. Weitere Merkmale der Optionsgewährung wurdennicht in die Berechnung einbezogen.11. Verbindlichkeitenspiegel1022004Restlaufzeit Restlaufzeitzwischen über(in TEUR) 1 und 5 Jahren 5 Jahre GesamtAnleihen 100.000 0 100.000Bankverbindlichkeiten 2.575 2.636 5.211Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 582 0 582103.157 2.636 105.793Rückstellungen – langfristig 77.800183.5932003Restlaufzeit Restlaufzeitzwischen über(in TEUR) 1 und 5 Jahren 5 Jahre GesamtAnleihen 100.000 0 100.000Bankverbindlichkeiten 1.919 2.567 4.486Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 919 0 919102.838 2.567 105.405Rückstellungen – langfristig 72.969178.374Die verzinslichen Bankverbindlichkeiten bestehen hauptsächlich aus Kontokorrentkrediten von Kreditinstituten zuvariablen und fixen Zinssätzen.Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.414 zum 31. Dezember 2004 und TEUR 17.781 zum 31. Dezember 2003 wurdenals Sicherheiten für langfristige Verbindlichkeiten gestellt.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG12. Sonstige Verbindlichkeiten(in TEUR) 2004 2003Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 125 297Sonstige Personalaufwendungen 44.410 40.164Sonstige auftragsbezogene Kosten 44.471 51.726Rechnungsabgrenzungsposten 3.515 1.093Übrige Verbindlichkeiten 57.313 55.601149.834 148.881H. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und –Verlustrechnung13. Umsatzerlöse(in TEUR) 2004 2003Als Umsatzerlöse ausgewiesene Erlöse aus dem laufenden Projektgeschäft 944.988 767.380Übrige 536.359 457.6101.481.347 1.224.99014. Sonstige betriebliche Erträge(in TEUR) 2004 2003Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen mit Ausnahme von Finanzanlagen 3.691 371Fremdwährungskursgewinne 9.390 9.919Mieteinkünfte 1.582 1.584Übrige 6.136 8.22520.799 20.09910315. Personalaufwand(in TEUR) 2004 2003Löhne 59.050 53.516Gehälter 197.267 181.676Aufwendungen für Altersversorgung 10.499 22.166Aufwendungen für Abfertigungen 5.551 606Aufwendungen für Sozialabgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben 37.601 35.171Sonstige Sozialaufwendungen 12.738 11.662322.706 304.79716. Sonstige betriebliche Aufwendungen(in TEUR) 2004 2003Fremdwährungskursverluste 14.821 6.647Vertriebskosten 89.503 76.740Verwaltungskosten 23.826 23.877Übrige 81.133 69.164209.283 176.428ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG17. Finanzergebnis(in TEUR) 2004 2003Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen (1.543) (419)Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.454 6.469Zinsen und ähnliche Aufwendungen (6.475) (5.463)Zinsergebnis 1.979 1.006Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen 64 95Wertänderungen zu Finanzanlagen 304 83Erträge/Aufwendungen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens (4) (43)Anpassung des Marktwertes von Wertpapieren des Umlaufvermögens 293 (336)Sonstiges Finanzergebnis 657 (201)1.093 38618. Ertragsteuern(in TEUR) 2004 2003Laufender Steueraufwand (18.187) (20.810)Latenter Steuerertrag/-aufwand aus dem Entstehen und der Auflösung vontemporären Differenzen (4.643) 2.009(22.830) (18.801)104Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:(in TEUR) 2004 2003Aktive latente Steuern 18.876 17.696Verbindlichkeiten aus latenten Steuern (50.546) (45.803)Bilanzansätze zum 31. Dezember des Vorjahres (31.670) (28.107)Latente Steuern aus dem Entstehen und der Auflösung vontemporären Differenzenerfolgswirksam (280) 4.040erfolgsneutral (4.889) (7.603)(36.839) (31.670)davonAktive latente Steuern 21.854 18.876Verbindlichkeiten aus latenten Steuern (58.693) (50.546)ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGDie Überleitung des effektiven Steuersatzes zum anzuwendenden Steuersatz lässt sich wie folgt darstellen:(in TEUR) 2004 2003Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 77.228 49.318Steueraufwand zum entsprechenenden Steuersatz (34% in 2004 und 2003) (26.257) (16.768)Nichtabzugsfähige Firmenwertabschreibungen (5.673) (4.828)Steuerliche Auswirkungen vonAnpassungen auf Grund von Steuersatzänderungen 9.762 (425)Sonstigen Veränderungen (662) 3.220(22.830) (18.801)Laufender Steueraufwand 18.187 20.810Erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern (4.643) 2.009Die steuerlichen Auswirkungen von Anpassungen aufgrund von Steuersatzänderungen resultieren im Wesentlichenaus der ab 2005 wirksamen Reduktion des Körperschaftsteuersatzes in Österreich auf 25%.Aktive latente Steuern und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern zum 31. Dezember 2004 und 2003 sind dasErgebnis folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IFRS-Jahresabschlüssenund den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen:2004 2003Latente SteuernLatente Steuern(in TEUR) Aktiva Passiva Aktiva PassivaImmaterielle Vermögensgegenstände 1.575 (435) 1.390 (1.146)Sachanlagevermögen 2.634 (8.405) 1.416 (10.064)Finanzanlagen 193 (46) 5 (33)Vorräte 121.636 (3.132) 137.554 (441)Forderungen 6.476 (19.826) 509 (26.251)Wertpapiere des Umlaufvermögensund Beteiligungen 0 (89) 0 (113)Sonstige Aktiva 338 (268) 0 (6)132.852 (32.201) 140.874 (38.054)Rückstellungen 16.584 (23.159) 20.026 (29.735)Verbindlichkeiten 4.520 (128.287) 8.159 (123.172)Rechnungsabgrenzungen 10.075 0 7.996 (141)31.179 (151.446) 36.181 (153.048)Steuerlicher Verlustvortrag 7.539 0 5.495 0Aktive latente Steuern/ Verbindlichkeiten aus latenten Steuern 171.570 (183.647) 182.550 (191.102)Wertberichtigung von aktiven latenten Steuern (14.060) 0 (12.959) 0Sonstige latente Steuern auf Grund vonKonsolidierungsmaßnahmen (1.425) 0 (615) 0IAS 39 Rücklage 0 (9.277) 0 (9.544)Aufrechnung von aktiven undpassiven Steuerabgrenzungen,Steuerabgrenzungengegenüber derselben Steuerbehörde (134.231) 134.231 (150.100) 150.100Saldierte aktive undpassive Steuerabgrenzung 21.854 (58.693) 18.876 (50.546)105ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG19. Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie (wie im Anschluss an die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung angegeben) wurde errechnet,indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Stammaktien, die während der Periodeausgegeben waren, dividiert wurde.I. SegmentberichterstattungDie Segmentinformationen werden nach folgenden Kriterien dargestellt:GeschäftsbereicheDie Andritz-Gruppe betreibt den größten Teil ihrer Geschäftsaktivitäten in den folgenden Bereichen:a. Papier und Zellstoff (P+P)b. Walz- und Bandbehandlungsanlagen (WB)c. Umwelt und Prozess (EP)d. Futtermitteltechnik (FT)Alle anderen, kleineren Geschäftsfelder sind in „Sonstige“ zusammengefasst.Geographische SegmentierungDie Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Nordamerika und Asien betrieben.2004Geschäftsbereichsinformationen106Sonstigeund Über-(in TEUR) P + P WB EP FT leitung GesamtUmsatzerlöse 884.652 235.356 217.941 99.588 43.810 1.481.347Geschäftsbereichsergebnis vorFirmenwertabschreibung 64.812 12.141 9.916 2.204 3.746 92.819Summe Aktiva 392.170 75.460 156.511 59.376 469.869 1.153.386Summe Passiva exkl. Eigenkapitalund Minderheitenanteile 433.786 102.197 96.227 21.897 222.198 876.305Investitionen 14.304 3.192 7.879 1.622 2.371 29.368Abschreibungen des immateriellenAnlagevermögens und desSachanlagevermögens 13.055 2.152 2.682 2.880 1.770 22.539Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetragvon assoziierten Unternehmen (1.601) 0 58 0 0 (1.543)Anteile an assoziierten Unternehmen 1.428 0 674 0 0 2.102Informationen nach geographischen SegmentenRest derWelt undNord-Konsoli-(in TEUR) Europa amerika Asien dierung GesamtAußenumsätze 587.839 248.105 442.802 202.601 1.481.347Summe Aktiva 1.356.505 220.957 35.086 (459.162) 1.153.386Investitionen 20.298 6.449 2.031 590 29.368ANDRITZ 2004


KONZERNANHANG2003GeschäftsbereichsinformationenSonstigeund Über-(in TEUR) P + P WB EP FT leitung GesamtUmsatzerlöse 810.276 173.142 110.353 99.177 32.042 1.224.990Geschäftsbereichsergebnis vorFirmenwertabschreibung 49.135 4.413 1.485 4.801 3.299 63.133Summe Aktiva 444.333 65.418 87.272 68.631 301.258 966.912Summe Passiva exkl. Eigenkapitalund Minderheitenanteile 384.590 67.943 47.007 25.991 202.281 727.812Investitionen 9.301 1.419 1.545 6.637 1.647 20.549Abschreibungen des immateriellenAnlagevermögens und desSachanlagevermögens 14.763 2.171 1.828 2.626 (151) 21.237Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetragvon assoziierten Unternehmen (419) 0 0 0 0 (419)Anteile an assoziierten Unternehmen 3.022 0 0 0 0 3.022Informationen nach geographischen SegmentenRest derWelt undNord-Konsoli-(in TEUR) Europa amerika Asien dierung GesamtAußenumsätze 645.049 259.729 236.738 83.474 1.224.990Summe Aktiva 1.170.450 178.547 18.533 (400.618) 966.912Investitionen 15.829 2.232 2.237 251 20.549107J. Erläuterungen zum Cashflow-StatementCashflow aus dem Erwerb von TochtergesellschaftenGeschäftsbereich Gesamt Gesamt(in TEUR) P+P WB EP 2004 2003Flüssige Mittel (1.028) 0 (1.511) (2.539) (4.449)Forderungen (836) 0 (20.235) (21.071) (6.886)Vorräte (186) (2.500) (13.898) (16.584) (5.170)Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen) (34) (1.450) (8.060) (9.544) (14.027)Finanzanlagen 0 0 (613) (613) (160)Finanzverbindlichkeiten 0 0 2.834 2.834 9.553Verbindlichkeiten und Rückstellungen 2.775 0 39.307 42.082 11.673Erworbenes Reinvermögen bzw. Schulden 691 (3.950) (2.176) (5.435) (9.466)Flüssige Mittel 1.028 0 1.511 2.539 4.449Firmenwerte (1.080) (37) (1.344) (2.461) (8.678)Veränderung der Anteile im Fremdbesitz 142 0 0 142 (248)Netto Cashflow 781 (3.987) (2.009) (5.215) (13.943)ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGK. Finanzinstrumentea. Management von FremdwährungskursrisikenDer Konzern schließt hauptsächlich Devisentermingeschäfte ab, um das Fremdwährungskursrisiko auszuschließen,das aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert. Das Transaktionsrisiko wird für jede einzelneFremdwährung berechnet und berücksichtigt Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten und bestimmteaußerbilanzielle Positionen, wie sehr wahrscheinliche künftige Cashflows aus festen Verpflichtungen und sehr wahrscheinlichenEin- und Verkäufen. Die Fremdwährungskursrisiken des Konzerns resultieren aus dem Umstand, dassder Konzern in verschiedenen Ländern weltweit operiert, Produktionsstätten besitzt und Umsätze tätigt. Der Konzernhat seine Devisentermingeschäfte großteils als Absicherung von Cashflows qualifiziert und mit dem beizulegendenZeitwert („fair value“) bewertet.b. LiquiditätsrisikenDer Konzern sorgt dafür, dass ausreichend flüssige Mittel vorhanden sind oder eine notwendige Finanzierung ausentsprechenden Kreditrahmen sichergestellt ist, um seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Kurzfristignicht benötigte liquide Mittel werden in börsenotierte Wertpapiere investiert, die aktiv gehandelt werden.c. KreditrisikenKreditrisiken oder das Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner werden durch die Anwendung vonKreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert. Sofern geeignet, erhält der Konzern staatlicheExportgarantien oder Garantien von ähnlichen privaten Institutionen, um das Risiko des Zahlungsausfalles zu reduzieren.Das Kreditrisiko, verbunden mit der Investition in flüssige Mittel und Wertpapiere, wird durch die Tatsache, dassder Konzern nur mit Finanzpartnern mit guter Kreditwürdigkeit zusammenarbeitet, beschränkt. Für gewisse Positionenim Finanzvermögen und in den Finanzverbindlichkeiten hat die Gruppe ein einklagbares Recht auf gegenseitigeAufrechnung. Im Konzernabschluss sind diese Positionen nur mit dem Nettobetrag ausgewiesen. Für alle bestehendenRisiken wurden Wertberichtigungen durchgeführt, sodass das Management der Auffassung ist, dass keine anderenKreditrisiken schlagend werden.108d. ZinsrisikoDie Gesellschaft hat im Juni 2002 eine Anleihe über einen Nominalwert von MEUR 100 begeben mit einer Laufzeitvon 6 Jahren und einer Nominalverzinsung von 6% p.a. Für diese Anleihe wurde ein Zinsswap zur Absicherung desRisikos abgeschlossen, welches sich aus der fixen Verzinsung der Anleihe ergibt. Mit diesem Zinsswap wurde für diegesamte Laufzeit der Anleihe die fixe Verzinsung der Anleihe in eine variable Verzinsung auf Basis 1-Monats-Euriborgetauscht.Die Geschäftsleitung schätzt das Risiko aus den übrigen Zinsänderungen bei Finanzanlagen und -verbindlichkeitenals minimal ein, weitere derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken werden daher nicht verwendet.Die gewichteten durchschnittlichen Zinssätze zum Bilanzstichtag waren wie folgt:2004 2003Guthaben auf laufenden Konten 1,4% 0,9%Kurzfristige Geldanlagen 2,2% 4,1%Wertpapiere, kurzfristig 3,5% 3,9%Wertpapiere, langfristig 2,7% 3,1%Überziehungskredit 2,3% 3,0%Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3,5% 4,1%Langfristige Finanzverbindlichkeiten 5,0% 5,0%Anleihe 3,2% 3,2%ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGe. Marktwert der FinanzinstrumenteErmittlung des beizulegenden Zeitwerts („fair value“)Der beizulegende Zeitwert für Devisentermingeschäfte wird auf Basis der Terminkurse zum Bilanzstichtag ermittelt.Zum Bilanzstichtag ergaben sich folgende beizulegende Zeitwerte für die Devisentermingeschäfte:Verbleibende Laufzeitunter mehr als Gesamt Gesamt(in TEUR) 1 Jahr 1 Jahr 2004 2003US-Dollar 22.010 1.747 23.757 24.110Schwedische Kronen (17) 0 (17) 30Singapore Dollar 5.573 3.116 8.689 7.511Andere Währungen 407 0 407 (70)27.973 4.863 32.836 31.581Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Cashflows bestimmt sind,wurden direkt im Eigenkapital erfasst.(in TEUR) 2004 2003Devisentermingeschäfte mit positiven Zeitwerten 37.815 33.175Devisentermingeschäfte mit negativen Zeitwerten (4.979) (1.594)32.836 31.581Der beizulegende Zeitwert für die Zinssicherung beträgt TEUR 9.666 (2003: TEUR 9.019).Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind im Wesentlichen Kundenforderungen,Finanzinstrumente im sonstigen Umlaufvermögen, Liefer- und sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite undlangfristige Darlehen.109Flüssige Mittel, kurz- und langfristiges FinanzvermögenDer Buchwert der flüssigen Mittel und des sonstigen Finanzvermögens entspricht aufgrund der relativ kurzenLaufzeiten dieser Finanzinstrumente dem Marktwert.Wertpapiere des Anlage- und UmlaufvermögensDer beizulegende Zeitwert von öffentlich gehandelten Wertpapieren basiert auf aktuellen Kursen. Für alle anderenInstrumente, für die es keine Kurse gibt, wird eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes basierend auf erwartetenCashflows oder den zugrunde liegenden Nettovermögenswerten erstellt. Die Wertpapiere des Konzerns werden als zurVeräußerung verfügbare, finanzielle Vermögenswerte eingestuft und mit dem Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.Forderungen und VerbindlichkeitenDie historischen Buchwerte von Forderungen und Verbindlichkeiten, alle zu üblichen Zahlungskonditionen, entsprechendem beizulegenden Zeitwert.Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDer Buchwert entspricht wegen der kurzen Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten im Wesentlichen dem beizulegendenZeitwert.Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDie beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Verbindlichkeiten basieren auf den aktuellen Zinssätzen fürVerbindlichkeiten mit demselben Fälligkeitsmuster. Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Darlehen und anderenVerbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen entsprechen im Wesentlichen deren Buchwerten. Das Zinsänderungsrisikofür die Anleihe wurde durch einen Zinsswap abgesichert. Das Management ist der Auffassung, dass das Risiko vonZinssatzänderungen bei Finanzanlagen und übrigen Verbindlichkeiten nicht von Bedeutung ist.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGIAS 39 RücklageDie nachstehende Tabelle zeigt die Bewegungen der direkt im Eigenkapital erfassten IAS 39 Rücklage:(in TEUR) 2004 2003Bilanz zum 1. Jänner 18.511 8.601Bewegungen der PeriodeGewinne und Verluste durch Änderungen der Zeitwerte 14.635 20.972Darauf entfallende, latente Steuern (4.096) (7.119)Übertragung in die Gewinn- und Verlustrechnung (12.764) (5.974)Darauf entfallende, latente Steuern 4.363 2.031Bilanz zum 31. Dezember 20.649 18.511L. LeasingDer Konzern ist verschiedene Operating-Leasingvereinbarungen für Maschinen, Büroräume und andere Gegenständeals Leasingnehmer eingegangen. Die Leasingvereinbarungen beinhalten keine Beschränkungen der Konzernaktivitätenbetreffend Dividenden, zusätzliche Schulden oder weitere Leasingvereinbarungen. Die Ausgaben für Mieten betrugenTEUR 13.656 im Jahr 2004 und TEUR 11.420 im Jahr 2003.Die zukünftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingvereinbarungen stellen sich wie folgt dar:(in TEUR) 2004 2003110Bis zu einem Jahr 4.260 3.1741 bis 5 Jahre 8.587 11.147Länger als 5 Jahre 4.203 2017.050 14.341M. BestellobligoVerpflichtungen aus Verträgen betreffend Investitionen für Sachanlagevermögen sind nur im gewöhnlichenGeschäftsumfang vorhanden. Im Jahr 2004 betrugen diese Verpflichtungen TEUR 3.026 und im Jahr 2003TEUR 494.N. Eventualverbindlichkeitena. ProzesseVerschiedene Verfahren und Klagen, welche aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren, sind anhängigoder werden in der Zukunft gegen den Konzern vielleicht geltend gemacht werden. Diese beinhalten hauptsächlichRechtsstreitigkeiten betreffend Produkthaftung, Liefer- und sonstige Verträge sowie Patentangelegenheiten. Damitverbundene Risiken wurden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit analysiert. Obwohl das Ergebnis solcherVerfahren nicht immer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden kann, ist das Managementder Meinung, dass das Ergebnis dieser Verfahren und Klagen, im einzelnen und insgesamt, keinen wesentlichen negativenEinfluss auf das Geschäft, die Liquidität, das Ergebnis oder die Finanzlage der Gesellschaft hat.Zum 31. Dezember 2004 war die Andritz Inc., ein Unternehmen der Andritz-Gruppe, eine von vielen Beklagten in insgesamtungefähr 85 Asbestverfahren in den USA. Bei fast allen dieser Fälle handelt es sich um Mehrparteienverfahrengegen mehrere Beklagte. Insgesamt sind ungefähr 19.500 Kläger in diese Verfahren involviert. Andritz ist der Ansicht,dass keine dieser Klagen gegenüber Andritz Inc. begründet ist, und plant, jede einzelne Klage anzufechten. Da fürden Großteil dieser Verfahren bisher weder Erkenntnisse noch Sachverhaltsdarstellungen vorliegen, ist es für Andritznicht möglich, das volle Ausmaß von eventuellen Auswirkungen abzuschätzen. Bisher ist noch kein Urteil über einVerschulden von Andritz im Zusammenhang mit diesen Asbestklagen ergangen. 22 Verfahren mit rund 4.150 KlagenANDRITZ 2004


KONZERNANHANGgegen Andritz wurden in den letzten Jahren zurück gezogen und nur eine einzige Klage wurde einvernehmlich ohnewesentliche Auswirkungen für Andritz abgeschlossen. Trotzdem kann ein endgültiges Urteil oder ein endgültigerVergleich im Zusammenhang mit diesen Verfahren einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, dasErgebnis und die finanzielle Situation der Andritz Inc. zur Folge haben. Andritz glaubt, dass es mehrere Möglichkeitenfür Regressforderungen gibt, darunter Versicherungen und/oder vertragliche Garantien von den früheren Eigentümernder betroffenen Geschäftsbereiche der Andritz Inc. Ob diese Garantien und/oder Versicherungen tatsächlichAnwendung finden, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten jedes einzelnen Klägers ab. Da in den meisten Fällendie Fakten für die Klagen noch nicht offen gelegt wurden und aus den Gründen, die nachstehend beschrieben werden,ist für Andritz eine Einschätzung, ob die Regressmöglichkeiten ausreichend sind, unmöglich. Einzelne Garantenund Versicherungsgesellschaften haben die Anwendbarkeit der Garantien und Versicherungen bestritten, und weitereEinsprüche können nicht ausgeschlossen werden. Es gibt daher keine Sicherheit, ob die Gruppe Ansprüche ausVersicherungen und Garantien für bestehende oder zukünftige Klagen durchsetzen kann.b. Sonstiges(in TEUR) 2004 2003Offene Bankgarantien betreffend Kundenaufträge 217.219 172.333Übrige Haftungsverhältnisse 10.660 6.621Gemäß verschiedener Verträge hat der Kunde bis zum Ende der Gewährleistungsfrist ein Recht auf Haftrücklass. Umdiesen Haftrücklass auszuschließen, werden dem Kunden Bankgarantien gewährt. Zusätzlich werden den Kunden zurAbsicherung von Vorauszahlungen und Teilzahlungen Bankgarantien und Werkshaftbriefe gegeben. Das Managementist der Auffassung, dass die Gewährleistungsrückstellungen und die ausgewiesenen Verbindlichkeiten ausreichendsind. Es werden keine zusätzlichen Abflüsse aus diesen Garantien erwartet. In einigen Fällen hat Andritz ähnliche Haftrücklassvereinbarungen mit Lieferanten. Um diese auszugleichen, erhält Andritz Bankgarantien von den Lieferanten.O. GeschäftsbeziehungenEs bestehen nur in geringfügigem Umfang Geschäftsbeziehungen mit den Aktionären.111Die Aktionäre sind:Streubesitz 72%Certus Beteiligungs-GmbH 26%Management 2%VorstandsvergütungenEs wurde eine Pensionsrückstellung von TEUR 4.185 in 2004 (TEUR 4.012 in 2003) für frühere Vorstandsmitgliederund deren Angehörige ausgewiesen. Die laufenden jährlichen Aufwendungen betrugen TEUR 524 in 2004 (TEUR 140in 2003).Die gesamten Vorstandsvergütungen betrugen in 2004 TEUR 4.135 (davon TEUR 2.891 ertragsabhängigeTantiemen) und in 2003 TEUR 3.633.ANDRITZ 2004


KONZERNANHANGP. KonzernunternehmenBeteiligungsquoteWichtige vollkonsolidierte Unternehmen Firmensitz direkt indirekt112Andritz Denmark A/S Esbjerg/Denmark 100%Sprout-Matador A/S Esbjerg/Denmark 100%Andritz (USA), Inc. Arlington/Texas (USA) 100%Andritz Inc. Muncy/Pennsylvania (USA) 100%Andritz-Ruthner, Inc. Arlington/Texas (USA) 100%Andritz Bird Inc. Houston/Texas 100%Andritz S.A.S. Velizy/France 100%Andritz Selas S.A.S. Gennevilliers/France 100%Andritz Ingenieria S.A. Madrid/Spain 100%Andritz GmbH Hemer/Germany 100%Sundwig GmbH Hemer/Germany 75%Andritz Fiedler GmbH & Co KG Regensburg/Germany 100%Andritz Separation GmbH Cologne/Germany 100%Andritz Fliessbettsysteme GmbH Ravensburg/Deutschland 100%Andritz Kaiser GmbH Bretten-Gölshausen/Germany 100%Andritz Filtrationstechnik GmbH Selb/Geramny 100%Andritz Oy Helsinki/Finland 100%Savonlinna Works Oy Savonlinna/Finnland 100%Andritz Ltd./Ltèe. Montreal/Canada 100%Andritz Fiber Drying Ltd. Lachine/Canada 100%Andritz AB Örnsköldsvik/Sweden 100%Andritz Fiber Drying AB Växjö/Sweden 100%Andritz Ltd. Chesterfield/UK 100%Andritz-Kenflo Foshan Pump Co. Ltd. Foshan/China 60%Andritz Technologies Ltd. Foshan/China 100%Andritz Dies & Rolls B.V. Geldrop/Netherlands 100%Andritz Brasil Ltda. Curitiba/Brazil 100%Graz, 16. Februar 2005Wolfgang Leitner Markku Hänninen Franz Hofmann Friedrich Papst Bernhard RebernikANDRITZ 2004


BERICHT DES AUFSICHTSRATSBERICHT DESAUFSICHTSRATSDer Aufsichtsrat der Andritz AG hat sich vom Vorstand regelmäßig in mündlicher und schriftlicherForm über Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichtenlassen. Die dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vorgelegten Geschäfte wurden überprüft undmit dem Vorstand behandelt.Gregor Böhm ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle wurde im Rahmen der 97.ordentlichen Hauptversammlung Klaus Ritter als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.Der Jahresabschluss der Andritz AG und der Konzernabschluss zum 31.12.2004 sowie derLagebericht und der Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2004 sind unter Einbeziehungder Buchführung der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten AUDITORTREUHAND GMBH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft und mitdem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss, dem der Wirtschaftsprüfer seinen uneingeschränktenBestätigungsvermerk erteilt hat, sowie den Gewinnverteilungsvorschlag und denLagebericht des Vorstands geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung an.113Der Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat gebilligt, wodurch er gem. § 125 Absatz 2 desAktiengesetzes festgestellt ist.Kurt Stiassny Graz, März 2005Vorsitzender des AufsichtsratsANDRITZ 2004


ADRESSENEUROPA114EUROPAÖSTERREICHHauptsitz:Andritz AGStattegger Straße 188045 GrazÖsterreichTel.: +43 316 6902 0Fax: +43 316 6902 415welcome@<strong>andritz</strong>.comAndritz Separation GmbHStattegger Straße 188045 GrazÖsterreichTel.: +43 316 6902 2318Fax: +43 316 6902 463separation@<strong>andritz</strong>.comAndritz AGEibesbrunnergasse 201120 WienÖsterreichWalz- undBandbehandlungsanlagenTel.: +43 1 81 195 0Fax: +43 1 81 37 645ruthner@<strong>andritz</strong>.comRefinersystemeTel.: +43 1 81 195 0Fax: +43 1 81 55 358mechanicalpulp@<strong>andritz</strong>.comChemikalienrückgewinnung,Faserlinie, LaugenrückgewinnungTel.: +43 1 81 195 6266Fax: +43 1 81 195 6301chemsys.at@<strong>andritz</strong>.comfiberline.at@<strong>andritz</strong>.comrecovery.at@<strong>andritz</strong>.comAnstalt fürStrömungsmaschinenGesellschaft mbHAndritzer Reichsstraße 68B8045 GrazÖsterreichTel.: +43 316 692 728 0Fax: +43 316 691 575astro@astroe.atEuropean Mill Service GmbHAndritzer Reichsstraße 44/1/38045 GrazÖsterreichTel.: +43 316 691 200Fax: +43 316 691 200 99office@em-service.comDÄNEMARKSprout-Matador A/SGlentevej 5-76705 EsbjergDänemarkTel.: +45 72 160 300Fax: +45 72 160 301sprout-matador.dk@<strong>andritz</strong>.comDEUTSCHLANDAndritz GmbHStephanopeler Straße 2258675 Hemer-SundwigDeutschlandTel.: +49 2372 54 0Fax: +49 2372 54 400welcome@hem.<strong>andritz</strong>.comAndritz GmbHZweigniederlassung KirchheimTannenbergstraße 13973230 Kirchheim/TeckDeutschlandTel.: +49 7021 50 74 0Fax: +49 7021 50 74 10pulpandpaper.de@<strong>andritz</strong>.comhydro.de@<strong>andritz</strong>.comAndritz Fiedler GmbH & Co. KGWeidener Straße 993057 RegensburgDeutschlandTel.: +49 941 6401 0Fax: +49 941 6241 4pulppaper-service.ce@<strong>andritz</strong>.comAndritz Filtrationstechnik GmbHGebrüder-Netzsch-Straße 1995100 SelbDeutschlandTel.: +49 9287 75 706Fax: +49 9287 75 707filtration.de@<strong>andritz</strong>.comAndritz Fließbett SystemeGmbHEscher-Wyss-Straße 2588212 RavensburgDeutschlandTel.: +49 751 83 2287Fax: +49 751 83 3033environ.de@<strong>andritz</strong>.comAndritz AGBüro WestSchluerweg 746286 DorstenDeutschlandTel.: +49 2369 2067 290Fax: +49 2369 2067 291ulrich.jacobs@<strong>andritz</strong>.comAndritz Kaiser GmbHGewerbestraße 3075015 Bretten-GölshausenDeutschlandTel.: +49 7252 910 01Fax: +49 7252 910 199<strong>andritz</strong>.kaiser@<strong>andritz</strong>.comAndritz Separation GmbHDillenburger Straße 10051105 KölnDeutschlandTel.: +49 221 9856 107 / 208Fax: +49 221 9856 119 / 202separation.de@<strong>andritz</strong>.comSundwig GmbHStephanopeler Straße 2258675 Hemer-SundwigDeutschlandTel.: +49 2372 54 0Fax: +49 2372 54 200welcome@sundwig.deUniversal Milling Technologyeine Zweigniederlassung derAndritz GmbHIndustriestraße 15a40822 MettmannDeutschlandTel.: +49 2104 91970Fax: +49 2104 12054umt.de@<strong>andritz</strong>.comFINNLANDAndritz OyTammasaarenkatu 100180 HelsinkiFinnlandTel.: +358 20 450 5555Fax: +358 20 450 5109pulpandpaper.fi@<strong>andritz</strong>.comAndritz OyKeskikankaantie 915860 HollolaFinnlandTel.: +358 20 450 5555Fax: +358 20 450 6711woodprocessing@<strong>andritz</strong>.comANDRITZ 2004


EUROPAADRESSENAndritz OyKyminlinnantie 648600 KotkaFinnlandTel.: +358 20 450 5555Fax: +358 20 450 5540pulpandpaper.fi@<strong>andritz</strong>.comChemikalienrückgewinnungFax: +358 20 450 5190FaserlinieFax: +358 20 450 5062FaserstoffaufbereitungFax: +358 20 450 5422Service Zellstoff- undPapierindustrieLasimestarintie 5Fax: +358 20 450 5048LaugenrückgewinnungFax: + 358 20 450 5444Andritz OyLypsyniemenkatu 557200 SavonlinnaFinnlandTel.: +358 20 450 5555Fax: +358 20 450 6220pulpandpaper.fi@<strong>andritz</strong>.comChemikalienrückgewinnungFax: +358 20 450 6213FaserlinieFax: +358 20 450 6336FaserstoffaufbereitungFax: +358 20 450 6384Service Zellstoff- undPapierindustrieFax: +358 20 450 6446Andritz OyRelanderinkatu 278200 VarkausFinnlandTel.: +358 20 450 5555Fax: +358 20 450 5974pulpandpaper.fi@<strong>andritz</strong>.comLaugenrückgewinnungFax: +358 20 450 5974Service ZellstoffindustrieFax: +358 20 450 5975Andritz OyHermiankatu 8D33720 TampereFinnlandTel.: +358 3 359 3900Fax: +358 3 359 3933pulpandpaper.fi@<strong>andritz</strong>.comSavonlinna Works OyLypsyniemenkatu 557200 SavonlinnaFinnlandTel.: +358 20 450 6000Fax: +358 20 450 6239savonlinnaworks@<strong>andritz</strong>.comFRANKREICHAndritz S.A.S.2-4 Avenue de l’Europe – Bât. A78140 Vélizy-VillacoublayFrankreichTel.: +33 1 39 26 05 50Fax: +33 1 39 26 05 66environ.fr@<strong>andritz</strong>.comAndritz S.A.S.Allée de la Garenne – Z.I.Le Buxerioux36000 ChâteaurouxFrankreichTel.: +33 2 54 61 3333Fax: +33 2 54 61 3300environ.fr@<strong>andritz</strong>.comAndritz Fiedler S.A.SZ.A. Les Priédons Sud86140 Scorbé-ClairvauxFrankreichTel.: +33 549 93 93 81Fax: +33 549 93 93 80pulpandpaper.fr@<strong>andritz</strong>.comAndritz Selas S.A.S.7 rue du Fossé BlancBâtiment C192230 GennevilliersFrankreichTel.: +33 1 40 80 34 00Fax: +33 1 40 80 34 38welcome.selas@<strong>andritz</strong>.comUMT S.A.S.Site d’Activités des Grillonnières37270 Saint Martin Le BeauFrankreichTel.: +33 247 50 6364Fax: +33 247 50 2066umt.fr@<strong>andritz</strong>.comGROSSBRITANNIENAndritz Ltd.R&B Technology CentreSpeedwell RoadParkhouse EastNewcastle-under-LymeStaffordshire, ST5 7RGGroßbritannienTel.: +44 1782 56 5656Fax: +44 1782 56 6130environ.uk@<strong>andritz</strong>.comAndritz Ltd.ET DivisionSuite 5L,North Mill, BridgefootBelper, DE56 1YDGroßbritannienTel.: +44 1773 599 540Fax: +44 1773 599 541environ.uk@<strong>andritz</strong>.comAndritz Selas Engineering Ltd.Suite 5L, Business CentreNorth Mill, BridgefootBelper, Derbyshire, DE56 1YDGroßbritannienTel.: +44 1773 829 954Fax: +44 1773 829 985welcome.selas@<strong>andritz</strong>.comUMT Ltd.Stockholm RoadSutton Fields Industrial EstateHull, HU7 0XLGroßbritannienTel.: +44 1482 825 119Fax: +44 1482 839 806umt.uk@<strong>andritz</strong>.comNIEDERLANDEAndritz B.V.Nijverheidsweg 3C1785 AA Den HelderNiederlandeTel.: +31 2236 33474Fax: +31 2236 37781separation.nl@<strong>andritz</strong>.comAndritz Dies & Rolls B.V.Spaarpot 1125667 KZ GeldropNiederlandeTel.: +31 40 262 7777Fax: +31 40 262 7751adr.nl@<strong>andritz</strong>.com115ANDRITZ 2004


ADRESSENEUROPA/AMERIKA116Thermtec B.V.Wijnhaven 763011 WT RotterdamNiederlandeTel.: +31 10 413 7628+31 10 280 1660Fax: +31 10 404 7356welcome@thermtec.nlPOLENAndritz AGSpólka AkcyjnaPrzedstawicielstwo w PolsceAleje Jerozolimskie 21402 - 486 WarschauPolenTel.: +48 22 87399 40Fax: +48 22 87399 39pulpandpaper.pl@<strong>andritz</strong>.comhydro.pl@<strong>andritz</strong>.comRUSSLANDLLC Andritz4 th Krasnoarmeiskaya Street 4A198005 St. PetersburgRusslandTel.: +7 812 316 0913Fax: +7 812 110 1582pulpandpaper.ru@<strong>andritz</strong>.comooo FiedlerOffice 233Proffsojuznaja Street 125117647 MoskauRusslandTel.: +7 095 99 81 472Fax: +7 095 92 61 863pulppaper-service.ne@<strong>andritz</strong>.comNetzsch RepresentativeOffice MoscowLeninski Prospekt, 95-a, office 576119313 MoskauRusslandTel.: +7 095 956 3836+7 095 956 9086Fax: +7 095 956 9087separation.ru@<strong>andritz</strong>.comSCHWEDENAndritz ABArtullsvägen 1891 21 ÖrnsköldsvikSchwedenTel.: +46 660 29 53 00Fax: +46 660 29 53 99pulpandpaper.se@<strong>andritz</strong>.comAndritz ABIvarshyttevägen 4776 33 HedemoraSchwedenTel.: +46 225 635 50Fax: +46 225 635 51pulpandpaper.se@<strong>andritz</strong>.comAndritz ABSödra Kyrkogatan 6652 24 KarlstadSchwedenTel.: +46 54 55 54 50Fax: +46 54 55 54 59pulpandpaper.se@<strong>andritz</strong>.comAndritz ABGävlegatan 22113 30 StockholmSchwedenTel.: +46 8 736 25 00Fax: +46 8 736 25 29pulpandpaper.se@<strong>andritz</strong>.comAndritz Fiber Drying ABKvarnvägen351 87 VäxjöSchwedenTel.: +46 470 70 63 00Fax: +46 470 70 63 80fiber-drying.se@<strong>andritz</strong>.comSCHWEIZAndritz 3Sys AGOberdorfweg 95610 WohlenSchweizTel.: +41 56 618 46 80Fax: +41 56 618 46 81environ.ch@<strong>andritz</strong>.comSLOWAKEIAndritz Jochman s.r.oRadlinského 19052 01 Spišská Nová VesSlowakeiTel.: +421 53 4198 110Fax: +421 53 4198 161filtration.sk@<strong>andritz</strong>.comSPANIENAndritz Ingeniería S.A.Agustin y Antonia, 1228700 S. Sebastián de los ReyesMadridSpanienTel.: +34 91 663 6409Fax: +34 91 651 1931environ.es@<strong>andritz</strong>.comAndritz Ingeniería S.A.Calle Riera, 11-bajos08190 Sant Cugat del VallésBarcelonaSpanienTel.: +34 93 674 9482Fax: +34 93 674 9315pulpandpaper.es@<strong>andritz</strong>.comTSCHECHIENAndritz spol s.r.o.Na Hrázce 710500 09 Hradec KrálovéTschechienTel.: +420 495 518 220Fax: +420 495 272 423pulppaper-service.ce@<strong>andritz</strong>.comAMERIKABRASILIENHauptsitz:Andritz Brasil Ltda.Rua Presidente Faria,248 - 10 andar - Centro80020-290 - Curitiba - PRBrasilienTel.: +55 41 304 7611Fax: +55 41 224 0014pulpandpaper.br@<strong>andritz</strong>.commechanicalpulp.br@<strong>andritz</strong>.comenviron.br@<strong>andritz</strong>.comAndritz Brasil Ltda.Rua Tabapuã, 627 - Conj. 92 -Itaim Bibi04533-012 - São Paulo - SPBrasilienTel.: +55 11 3168 6114Fax: +55 11 3078 5098woodprocessing.br@<strong>andritz</strong>.comAndritz Brasil Ltda.Av. Presidente Castelo Branco,1577 - Sala 203 - Carapina29160-004 - Serra - ESBrasilienANDRITZ 2004


AMERIKAADRESSENTel.: +55 27 3338 3607Fax: +55 27 3318 1761pulp-service.br@<strong>andritz</strong>.comAndritz Brasil Ltda.Rua C, Quadra 6, Lotes 3, 4, 9e10, Distrito Industrial,45820-490 - Eunápolis - BABrasilienpulpandpaper.br@<strong>andritz</strong>.comAndritz Separation Industria eComércio de Equipamentos deFiltracâo Ltda.Rua Hermann Weege, 2383 –Prédio 4 – Centro89.107-000 Pomerode – SCBrasilienTel.: +55 47 387 8240Fax: +55 47 387 8440filtration.bra@<strong>andritz</strong>.comSprout-Matador do Brasil Ltda.Rua Dona Eugenia, 811CEP 90630-150, Porto Alegre/RSBrasilienTel.: +55 51 3219 9281Fax: +55 51 3217 3307sprout-matador.br@<strong>andritz</strong>.comCHILEAndritz Chile LimitadaSeminaro 202Puerto MonttChileTel.: +56 65 434 366Fax: +56 65 434 367sprout-matador.cl@<strong>andritz</strong>.comAndritz Chile Ltda.Isidora Goyenechea 3600,Oficina 202Las Condes, SantiagoChileTel.: +56 2 462 4600Fax: +56 2 462 4646patrick.oshea@<strong>andritz</strong>.comAndritz Chile Ltda.Angol 436, Oficina 805ConcepciónChileTel.: +56 41 211 030Fax: +56 41 210 794pulppaper-service.cl@<strong>andritz</strong>.comKANADAAndritz Ltd./Ltée.2260 – 32 nd Avenue/32 ième AvenueLachineQuebec H8T 3H4KanadaTel.: +1 514 631 7700Fax: +1 514 631 3995mechanicalpulp.ca@<strong>andritz</strong>.comwoodprocessing@<strong>andritz</strong>.comAndritz Ltd./Ltée.DRT Service Center45 Roy Blvd.BrantfordOntario N3R 7K1KanadaTel.: +1 519 754 4590Fax: +1 519 754 4594pulppaper-service.na@<strong>andritz</strong>.comAndritz Ltd./Ltée.Service Center3448-78 AvenueEdmontonAlberta T6B 2X9KanadaTel.: +1 780 465 3344Fax: +1 780 440 4354pulppaper-service.na@<strong>andritz</strong>.comAndritz Bird Inc.A Division of Andritz Ltd.Saskatoon Service Center2600 Wentz AvenueSaskatoonSaskatchewan S7K 2L1KanadaTel.: +1 306 931 0801Fax: +1 306 931 2442separation.ca@<strong>andritz</strong>.comAndritz Fiber Drying Ltd.2260 - 32 nd Avenue/32 ième AvenueLachine, Quebec H8T 3H4KanadaTel.: +1 514 631 7700Fax: +1 514 631 8355fiber-drying.ca@<strong>andritz</strong>.comUSAAndritz Inc.1115 Northmeadow ParkwayRoswell, GA 30076-3857USATel.: +1 770 640 2500Fax: +1 770 640 9454pulpandpaper.us@<strong>andritz</strong>.comFaserlinieFax: +1 770 640 2569ChemikalienrückgewinnungFax: +1 770 640 2681LaugenrückgewinnungFax: +1 770 640 2569Projekt-ManagementFax: +1 770 640 2681Service Zellstoff- undPapierindustrieFax: +1 770 640 2521HolzplatztechnikFax: +1 770 640 2595Andritz Inc.35 Sherman StreetMuncy, PA 17756USATel.: +1 570 546 8211Fax: +1 570 546 1306pulpandpaper.us@<strong>andritz</strong>.comsprout-matador.us@<strong>andritz</strong>.comProzesstechnische Verschleißteile /Zellstoff und PapierFax: +1 570 546 1312durametal@<strong>andritz</strong>.comAndritz Inc.101 Ridge StreetGlens Falls, NY 12801USATel.: +1 518 793 5111Fax: +1 518 745 1917FaserstoffaufbereitungFax: +1 518 745 2858fiberprep.us@<strong>andritz</strong>.comService Zellstoff- undPapierindustrieFax: +1 518 745 7005pulppaper-service.na@<strong>andritz</strong>.comFaserlinie F&E-EinrichtungenFax: +1 518 745 2971Andritz Inc.R&D Facility3200 Upper Valley PikeSpringfield, OH 45504USATel.: +1 937 390 3400Fax: +1 937 390 6827117ANDRITZ 2004


ADRESSENAMERIKA/ASIEN118Andritz Inc.Service Center101 Bamberg DrivePell City, AL 35125USATel.: +1 205 338 3331Fax: +1 205 338 3334pulppaper-service.na@<strong>andritz</strong>.comAndritz Inc.TS Division8259 Melrose DriveLenexa, KS 66214USATel.: +1 913 541 1703Fax: +1 913 541 1631Andritz Inc.Prozesstechnische Verschleißteile /Zellstoff und Papier9560 S.W. Herman RoadTualatin, OR 97062USATel.: +1 503 692 0850Fax: +1 503 692 1169durametal@<strong>andritz</strong>.comAndritz Bird Inc.1600 Boston-Providence HighwayWalpole, MA 02081USATel.: +1 508 404 1400Fax: +1 508 668 6855separation.us@<strong>andritz</strong>.comAndritz Bird Inc.Lakeland Service Center2721 Mine and Mill RoadLakeland, FL 33801USATel.: +1 863 665 5811Fax: +1 863 665 5851separation.us.fl@<strong>andritz</strong>.comAndritz Bird Inc.Houston Service Center12734 Tanner RoadHouston, TX 77041USATel.: +1 713 856 1750Fax: +1 713 856 1751separation.us.tx@<strong>andritz</strong>.comAndritz Bird Inc.Scott Depot Service CenterErskine LaneP.O. Box 199Scott Depot, WV 25560USATel.: +1 304 757 2678Fax: +1 304 757 2689separation.us.wv@<strong>andritz</strong>.comAndritz-Ruthner, Inc.1010 Commercial Blvd. SouthArlington, TX 76001USATel.: +1 817 465 5611Fax: +1 817 468 3961environ.us@<strong>andritz</strong>.comAndritz Filter Press Inc.119 Pickerinig WayExton, PA 19341USATel.: +1 610 280 4404Fax: +1 610 363 0971filtration.us@<strong>andritz</strong>.comAndritz-Ruthner, Inc.125 Technology Drive,Southpoint Industrial ParkCanonsburg, PA 15317USATel.: +1 724 745 7599Fax: +1 724 745 9570welcome@<strong>andritz</strong>-na.comCyberMetrics Inc.1050-D Nine North DriveAlpharetta, Georgia 30004USATel.: + 1 770 740 2071Fax: + 1 770 740 2074cybermetrics@<strong>andritz</strong>.comIDEAS Simulation Inc.125 Clairemont Avenue, Suite 570Decatur, GA 30030USATel.: +1 404 370 1350Fax: +1 404 378 3813ideas-sales@ideas-simulation.comIDEAS Simulation Inc.1801 Roeder Ave., Suite 112Bellingham, WA 98225USATel.: +1 360 714 0787Fax: +1 360 752 1337ideas-sales@ideas-simulation.comAndritz Tissue Inc.101 South Main Street, Suite 400Janesville, WI 53545USATel.: +1 608 758 5920Fax: +1 608 758 5935tissue.na@<strong>andritz</strong>.comVENEZUELASprout-Matador A/SAv. Atlantico no. 159-71Trigal Norte, ValenciaEstado CaraboboVenezuelaTel.: +58 241 842 2515Fax: +58 241 843 3709niben@telcel.net.veASIENCHINAAndritz AGRepresentative Office Beijing2702-03 CITIC Building19 Jian Guo Men Wai Dajie100004 PekingChinaTel.: +86 10 8526 2720Fax: +86 10 6500 6413<strong>andritz</strong>@public.bta.net.cnAndritz Filtrationstechnik GmbHOffice ShanghaiRoom 2402, Unicom InternationalTower547 Tianmu West RoadShanghai, 200070ChinaTel.: +86 21 635 32 712Fax: +86 21 635 37 266filtration.cn@<strong>andritz</strong>.comAndritz-Kenflo FoshanPump Co., Ltd.14 He Bin RoadFoshan, Guangdong 528000ChinaTel.: +86 757 8283 6920Fax: +86 757 8281 7010<strong>andritz</strong>-kenflo@<strong>andritz</strong>.comAndritz-ShanghaiRepresentative OfficeAurora International PlazaRoom 606No. 99, Fucheng Road, Pudong200120 ShanghaiChinaTel.: +86 21 5058 3688Fax: +86 21 5058 3988<strong>andritz</strong>.sh@china.comAndritz Technologies Ltd.9 Tian Bao Road,Foshan, Guangdong 528000ChinaANDRITZ 2004


ASIEN / AUSTRALIEN / AFRIKAADRESSENTel.: +86 757 8296 9222Fax: +86 757 8296 9289fiberprep.cn@<strong>andritz</strong>.comenviron.cn@<strong>andritz</strong>.compulppaper-service.cn@<strong>andritz</strong>.comhydro.cn@<strong>andritz</strong>.comAndritz Technologies Ltd.Tianjin OfficeRoom 807-808, No. 125Weidi RoadTainxin BuildingTianjin, 300074ChinaTel.: +86 22 2840 8469Fax: +86 22 2840 8467environ.cn@<strong>andritz</strong>.comAndritz Technologies Ltd.Beijing Branch officeAdd: Room 802Hong Yu Building, 7 Xueyuan RoadHaidian DistrictPeking 100083ChinaTel.: +86 10 5131 3700Fax: +86 10 8230 6637filtration.cn@<strong>andritz</strong>.comINDIENAndritz OyIndia Liaison OfficeBuilding No. 7, Flat No. 204-206Local Shopping CentreMadangir RoadNew Delhi - 110 066IndienTel.: +91 11 2905 2094+91 11 2905 2883Fax: +91 11 2905 3227pulpandpaper.in@<strong>andritz</strong>.comAndritz Technologies Pvt. Ltd.Makam Plaza, 2 nd FloorNo. 63/1, 3 rd Main Road18th Cross, MalleswaramBangalore - 560 055IndienTel.: +91 80 2346 5995 / 96Fax: +91 80 2346 5997<strong>andritz</strong>@vsnl.comAndritz SeparationPrivate LimitedPlot No. 1961-B Asiad ColonyAnna Nagar Western ExtensionChennai 600 101IndienTel.: +91 44 2615 3750 / 3751Fax: +91 44 2615 4741separation.in@<strong>andritz</strong>.comEnmas Andritz Private LimitedV Floor, Guna Buildings Annexe,304-305443 Anna Salai, TeynampetChennai 600 018IndienTel.: +91 44 2433 8050 / 51Fax: +91 44 2433 2412eal@vsnl.comINDONESIENPT. AndritzGedung Bank Panin Pusat, 3 rdFloorJI. Jend. Sudirman 1Senayan, Jakarta 10270IndonesienTel.: +62 21 725 0137Fax: +62 21 571 0896pulpandpaper.id@<strong>andritz</strong>.comJAPANAndritz K. K.Toyo-cho, Shinei Bldg., 7F4-chome 3-1 Toyo, Koto-kuTokyo135-0016 JapanTel.: +81 3 5634 3450Fax: +81 3 5634 3460pulpandpaper.jp@<strong>andritz</strong>.comSINGAPURAndritz Singapore Pte. Ltd.9 A Joo Koon CrescentSingapur 629023Tel.: +65 6863 4465Fax: +65 6863 4482separation.sg@<strong>andritz</strong>.comNeue Adresse ab 1. Juli 2005:25 Tuas Ave 4Singapur 639375TAIWANAndritz AG, Austria,Representative Office TaipeiNo. 200 Keelung RoadSuite 408Sec. 1, TaipeiTaiwanTel.: +886 2 2722 7475Fax: +886 2 2722 7476separation.tw@<strong>andritz</strong>.comTHAILANDFiedler International GmbHEmpire Tower, Unit 2303195 South Sathorn RoadYannawa, SathornBangkok 10120ThailandTel.: +66 2 670 17 55Fax: +66 2 670 17 56pulppaper-service.asp@<strong>andritz</strong>.comAUSTRALIENAndritz Pty Ltd.56-58 Gaine RoadDandenong South, Victoria 3175AustralienTel.: +61 38 795 9800Fax: +61 39 799 4899pulpandpaper.au@<strong>andritz</strong>.comenviron.au@<strong>andritz</strong>.comfeed.au@<strong>andritz</strong>.comAFRIKASÜDAFRIKAAndritz (Pty) Ltd.Suite 13, 2 nd FloorGranada Centre22 Chartwell DriveUmhlanga 4319DurbanSüdafrikaTel.: +27 561 72 71Fax: +27 561 62 65pulpandpaper.za@<strong>andritz</strong>.comAndritz (Pty) Ltd.241 Albert Amon RoadMillennium Business ParkMeadowdale x7EdenvaleSüdafrikaTel.: +27 11 454 3350Fax: +27 11 454 3381separation.za@<strong>andritz</strong>.com119ANDRITZ 2004


TECHNISCHES GLOSSAR120TECHNISCHESGLOSSARAPMP/P-RCAlkaline Peroxide Mechanical Pulping / Pre conditioning-RefinerChemicalAPMP ist ein Refinerprozess mit vorhergehendermehrstufiger Hackschnitzel-Imprägnierung mitalkalischer Peroxid-Bleichlauge. Die Hackschnitzelwerden verdichtet, anschließend entspannt unddanach werden die Chemikalien beigemengt. BeiAPMP-Systemen kann die Nachbleiche entfallen,da der Bleichprozess bereits zu Beginn desProzesses stattfindet. Bei P-RC-APMP handeltes sich um ein Verfahren, bei dem die Chemikalienzwischen den einzelnen Imprägnierstufen ineinem kleinen, zwischen der ersten und zweitenRefinerstufe angeordneten Bleichturm beigemengtwerden.BCTMPBleached Chemi-Thermo Mechanical PulpingVerfahren zur Herstellung von gebleichtem,chemi-thermischem Faserstoff. Das „B“ (bleached)bedeutet, dass der Stoff nach dem CTMP-Aufschlussverfahren in einer Nachbleiche, meistmit Peroxid im alkalischen Milieu, gebleicht wird.BeizenVerfahren zur chemischen Behandlung vonoxidiertem Stahl, um eine saubere metallischeOberfläche zu erhalten. Dabei wird Stahl in ein heißesBad aus verdünnter Schwefel- oder Salzsäuregetaucht.BraunstoffDer Faserstoff direkt nach dem Kochprozess,vor Abscheidung der interzellularen Materialienund Kochlaugen.ChemikalienrückgewinnungIm chemischen Aufschlussverfahren bezeichnetdies die Sammlung, Rückgewinnungund Regeneration der Kochchemikalien zurWiederverwertung im Verfahren.Chemischer ZellstoffOberbegriff für Faserstoff, der in einem chemischenVerfahren (im Gegensatz zum mechanischenAufschlussverfahren) hergestellt wird. Darunter fallenSulfat- (Kraft-) und Sulfitzellstoff.CrescentFormerFormerpartie einer Tissue-Maschine, in der dieStoffsuspension aus dem Stoffauflauf ausgedüstwird und in einen Zwickel zwischen Filz und Sieb,die sich mit gleicher Geschwindigkeit bewegen,einströmt.CTMP-VerfahrenChemi-Thermo Mechanical PulpingRefiner-Verfahren unter Druck, bei dem dieHackschnitzel durch Zugabe von Sulfit in einerImprägnierstufe chemisch vorbehandelt werden.CTMP wird meist bei geringerem Druckvermahlen als TMP, da durch die Sulfitzugabedie Aufweichtemperatur für das Lignin niedrigerist. Durch Abänderung der Verfahrensparameter(Konzentration der Chemikalien, Temperatur etc.)kann man die Zellstoffeigenschaften genau auf denEndzweck „zuschneidern“. CTMP kann man auchbleichen, man spricht in diesem Fall von BCTMP.DeinkingVerfahren, bei dem Druckfarben, Füllstoffe undan dere zugesetzte Stoffe aus bedrucktem und unbedrucktem Altpapier entfernt werden. Aus demde ink ten Stoff kann wieder neues Papier (Tissue-,Druck-, Schreib- und Büropapier) hergestellt werden.DelignifizierungAbtrennung des Lignins von den Holzfasern(Zellulose und Hemizellulose). Dies erfolgt in ersterLinie im Kochprozess, des Weiteren in derWäsche und in der Bleiche. Für diesen Prozesssetzen Zellstofffabriken, die auf ECF-Basis arbeiten,Chlorverbindungen (Chlordioxid) ein, dasLignin kann aber auch mit Hilfe von Sauerstoff,Wasserstoffperoxid oder Ozon (also Stoffen, diekeine organischen Chlorverbindungen bilden) entferntwerden.DIPDeinked Pulp (Deinkingstoff)Stoff, der aus deinktem Altpapier (Zeitungen,Zeitschriften) erzeugt wird. DIP wird meist in einerangeschlossenen Papierfabrik verwendet, zum Teilwird Deinkingstoff aber auch getrocknet oder nassgestapelt an andere Papierfabriken verkauft.DispergierungDie Dispergierung ist ein Prozessschritt in derAufbereitung von Recycling-Fasern. Um die Fasernvom „Schmutz“, wie z.B. Klebstoff und Druckfarbe,zu trennen, benötigt man mehrere Prozessstufen.Dennoch ist es nicht möglich, alle Verunreinigungenzu entfernen. Aufgabe der Dispergierung ist es,Verunreinigungen so zu verkleinern, dass sie diePapierqualität nicht mehr nachteilig beeinflussen.ECFElemental Chlorine FreeElementarchlorfrei gebleichter Zellstoff. Chlorverbindungen,wie zum Beispiel Chlordioxid, könnenjedoch im Bleichprozess eingesetzt werden.ANDRITZ 2004


TECHNISCHES GLOSSAREPCEngineer-Procure-ConstructLieferkondition, bei der ein Lieferant die gesamteVerantwortung für das Produkt- und Projektengineering,Bau und Lieferung der Ausrüstungensowie Installation vor Ort übernimmt.ExtrusionEin kontinuierlicher Kochungsprozess, bei demFuttermittelbestandteile in einer Kombination vonReibungs- und Dampfhitze unter Druck gekochtwerden, um das daraus resultierende Produkt zuexpandieren und in Futtergranulat zu verwandeln.Dieses Verfahren wird sehr oft bei der Produktionvon Heimtierfutter, Fischfutter und Zerealien eingesetzt.FaserlineMaschinen und Prozesssysteme zur Umwandlungvon Hackschnitzeln in Faserstoff. Die einzelnenVerfahrensschritte können Kochen, Waschen,Sortieren, Ästeabscheidung und, wenn nötig,Bleichen beinhalten.FrischfaserRohmaterial der Papierherstellung, chemischoder mechanisch hergestellt durch Abtrennen derZellulosefasern vom Holz oder anderen Produkten(Hadern, Bagasse, Stroh).GlühenVerfahren, bei dem Metall erhitzt, auf geeigneterTemperatur gehalten und danach schnell oderlangsam abgekühlt wird, um innere Spannungenabzubauen. Dadurch wird das Metall weichergemacht und die Bearbeitbarkeit, insbesonderedie Kaltbearbeitung, verbessert.g/m 2Einheit des Flächengewichts von Papier undKarton (auch als Grammgewicht bezeichnet).GrünlaugeWässrige Lösung der durch Verbrennen der eingedicktenAblauge im Rückgewinnungskessel entstehendenSchmelze. Besteht hauptsächlich ausNatriumcarbonat und -sulfid.HackenVerfahren in einem Holzplatz, bei dem entrindeteHolzstämme für den Zellstoffaufschluss oder zurVermahlung im Refinerprozess zu Hackschnitzeln(Chips) verarbeitet werden. Dies geschieht typischerweisemit Scheibenhackmaschinen mitHorizontal- oder Schwerkraftbeschickung.HammermühleAnlage, in der Rohmaterialien für verschiedeneAnwendungen, wie zum Beispiel Tierfuttererzeugungoder Refinerprozess, pulverisiertwerden. Die Rohmaterialien werden mittelsStahlhämmern geschlagen und das pulverisierteMaterial tritt durch eine perforierte Platte aus. DieGröße der Öffnungen sowie die Größe und Anzahlder Hämmer richten sich nach den Anforderungenan das Produkt.HCHigh Consistency – Stoffsuspension mit einerKonsistenz von 18 bis 40%.HexenuronsäureIm Zuge des chemischen Aufschlussverfahrensgebildete Säure, die mit verschiedenenBleichchemikalien reagiert und damit derenVerbrauch erhöht. Wird Hexenuronsäure entfernt,können der Einsatz von Bleichchemikalien undfolglich die Produktionskosten gesenkt werden.Außerdem vergilbt der so produzierte Zellstoffweniger schnell.KaustifizierungVerfahren zur Umwandlung der Grünlauge ausdem Sulfatzellstoffprozess in Weißlauge zwecksWiederverwertung der Kochchemikalien. Durchdie Kaustifizierung wird Natriumcarbonat aus derGrünlauge mittels Calciumoxid in Natriumhydroxidumgewandelt. Der dabei gebildete Kalkschlamm(Calciumcarbonat) wird in einem Drehrohrofen zuCalciumoxid rückgebrannt.KocherZylindrischer Druckreaktor zur Behandlung vonzellulosehaltigem Material unter Chemikalieneinsatzund bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur,zur Herstellung von Zellstoff für die Papiererzeugung.KraftzellstoffDas Kraftzellstoffverfahren ist weltweit daswichtigste chemische Aufschlussverfahren fürZellstoff. Der erzeugte Stoff besitzt besondereFestigkeit (daher die Bezeichnung „Kraftzellstoff“).Hackschnitzel werden in einer alkalischen Lösunggekocht, wobei die aktiven Kochchemikalien eineMischung aus Natriumhydroxid und Natriumsulfidsind. Das gelöste Lignin wird später entfernt, dieZellulosefasern bleiben zurück. Statt „Kraftzellstoff“kann man auch „Sulfatzellstoff“ sagen.121ANDRITZ 2004


TECHNISCHES GLOSSAR122LCLow ConsistencyStoffsuspension mit einer Konsistenz von 1 bis6%.LigninNeben Zellulose und Hemizellulose einer derHauptbestandteile des Holzes. Lignin wirkt im Holzals Bindemittel, das die Zellulosefasern zusammenhält.LMD-FilterDer LMD-Filter dient zur Entwässerungdes Kalkschlamms. Dieses System erzielt optimaleTrockengehalte und Waschergebnisse,wodurch effizienter Kalkofen-Betrieb bei niedrigemEnergieverbrauch sichergestellt wird. „LMD“ stehtfür „Lime Mud Drying“.LMD-KalkofenKalkofen mit vorgeschaltetem Kalkschlamm-Trockner. „LMD“ steht für „Lime Mud Drying“.Lufttrockener ZellstoffAls „lufttrocken“ bezeichnet man Zell- oderFaserstoff, wenn dessen Feuchtigkeitsgehalt mitder Umgebungsatmosphäre im Gleichgewichtsteht. Im kommerziellen Sinne bezeichnet manden Stoff dann als „lufttrocken“, wenn seinFeuchtigkeitsgehalt bei 10% liegt.MarktzellstoffZellstoff, der am freien Markt zum Verkauf angebotenwird, im Gegensatz zur Erzeugung fürden Eigenverbrauch in einer angeschlossenenPapierfabrik.MCMedium ConsistencyStoffsuspension mit einer Konsistenz von 6 bis18%.MDFMedium Density FiberboardPlatten aus Holzstoff aus dem Refinerprozess.Mechanischer FaserstoffOberbegriff für nach dem mechanischen Verfahren(Gegensatz: chemisches Verfahren) hergestellteFaserstoffe. Auch als „Hochausbeutestoffe“bezeichnet, da sie einen größeren Teil desRohmaterials Holz ausnützen als chemischeProzesse. Es gibt eine Vielzahl von mechanischenFaserstoffen, darunter GWD (Holzschliff), PGW,RMP, TMP, CTMP, APMP, CMP usw. MechanischeFaserstoffe werden entweder mit Refinern oderSchleifmaschinen hergestellt. Sie werden in ersterLinie für Zeitungs-, Magazin- und Schreibpapier,Druckpapiere, Spezialpapiere, Tissue, Pappe undVerbundplatten eingesetzt.NasspartieTeil am Beginn der Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschine.An der Nasspartie tritt derStoff in die Maschine ein und der Großteil desWassers wird durch Saugen und Pressen entfernt,um eine Bahn zu erhalten, die dann durch eineTrockenpartie geführt werden kann.NBSKNorthern Bleached Softwood KraftNördlicher Langfasersulfatzellstoff. Standard derPapierindustrie zum Zwecke der Preisgestaltungund Angabe der Vorräte. Wird vor allem in Kanadaund Nordeuropa und zum Teil auch im Nordwestender USA und Russland erzeugt.NKGNicht kondensierbares GasGeruchsbelastete Abgase aus industriellenProzessen, die früher einfach in die Atmosphäreabgelassen wurden. Heute wird NKG gesammeltund umweltgerecht entsorgt, um eineGeruchsbelästigung der Anrainer zu unterbinden.NorscanBezeichnet jene fünf Länder, die traditionell zu denweltweit wichtigsten Herstellern von Marktzellstoffzählen, nämlich Kanada, USA, Schweden, Finnlandund Norwegen.NO xStickoxidHauptbestandteil schädlicher Emissionen auseinem Rückgewinnungskessel oder Kalkofen.PrimeLineDas PrimeLine-Tissuemaschinenkonzeptbesteht aus Komponenten, die in Modulbauweisefür die Herstellung von Tissuepapiersorten genaunach Kundenwunsch zusammengestellt werden. Esumfasst: PrimeFlow-Stoffauflauf, PrimeForm-Former, PrimePress- oder TissueFlex-Schuhpresse,PrimeDry-T-Rippen-Yankeezylinder,EquiDry-Trockenhaube, PrimeReel-Rollerund PrimeControl-Automatisierung. SämtlichePrimeLine-Komponenten werden auf diejeweiligen Qualitätsanforderungen – von derStandard-Tissue-Qualität bis zu superweichenTissueprodukten – abgestimmt.ANDRITZ 2004


TECHNISCHES GLOSSARRefinerMaschine, die Holzstoff zwischen zwei Scheibenmahlt. Diese kann bei niedriger oder hoherKonsistenz arbeiten. Bei niedriger Konsistenz wirdder zu mahlende Stoff mittels einer Pumpe zugeführt.Bei höherer Konsistenz sind Fördermaschinennotwendig. Andere Refinertypen werden für dasZerfasern von Hackschnitzeln eingesetzt.RTSRetention time Temperature SpeedRefinerprozess, der eine bessere Holzstoffqualitätbei geringerem Energieverbrauch erzielt. Durchrasche Wärmebehandlung der Fasern bei hoherTemperatur werden bessere Fasereigenschaftenerzielt und durch die kurze Verweilzeit bleiben dieoptischen Eigenschaften erhalten. Der Prozessläuft bei hoher Refinerscheibendrehzahl, meist beica. 2.300 Umdrehungen pro Minute, ab.RückgewinnungskesselVorrichtung im Kraftzellstoffverfahren. SpeziellerKessel, in dem die eingedickte Schwarzlauge alsBrennstoff dient. Die Kohlenstoffverbindungen verbrennen,die anorganischen Natriumsalze fallen alsSchmelze an und werden rückgewonnen.SchwarzlaugeMischung aus verbrauchten Kochchemikalienund gelöstem Holzstoff nach der Sulfatkochung.Schwarzlauge wird im Zuge der Zellstoffwäschezurückgewonnen, durch Eindampfen konzentriertund im Rückgewinnungskessel verbrannt, um dieKochchemikalien zu regenerieren und Energie fürden Anlagenbetrieb zu gewinnen.StoffauflaufIn der Nasspartie einer Papiermaschine befindetsich der Stoffauflauf, aus dem der Papierstoff(Eintrag) in einem gleichmäßigen Strahl etwa in derBreite des zu erzeugenden Papiers ausströmt. Derenglische Ausdruck „Headbox“ geht auf jene Zeitzurück, in der die hydrostatische Fallhöhe („head“)im Kasten für die Laufgeschwindigkeit des blattbildendenSiebes ausreichend hoch war. In einemmodernen Stoffauflauf wird der Druck mit Pumpenund Steuerungen geregelt.StoffpumpeSpezielle Kreiselpumpe für die Förderung einerFaserstoff-Suspension.TADThrough-Air DryingDurchströmtrocknung. Verfahren zum Trocknenvon Tissue, bei dem die Papierbahn über einegelochte Trommel geführt und Luft durch die Bahngeblasen wird.TCFTotally Chlorine FreeZellstoff, der ohne Einsatz von Chlor oder chlorhältigenChemikalien hergestellt wird.TissueOberbegriff für eine Papiersorte, dieToilettenpapier, Gesichtstücher, Servietten,Küchentücher, Wischtücher, Taschentücher undSpezialsanitärpapiere einschließt. WünschenswerteEigenschaften dieser Art von Papieren sindWeichheit, Festigkeit und Flusenfreiheit. Es wirdzwischen drei Hauptsorten unterschieden, nämlichdem Verbrauchertissue (At-Home), dem industriellenund kommerziellen Tissue (Away-from-Home)und Sondertissuepapieren.TMPThermo Mechanical PulpingRefinerverfahren, bei dem Hackschnitzel in einemDruckrefiner gemahlen werden. Der Prozess kannaus einer bis drei Stufen bestehen, meist werdenjedoch zwei Stufen verwendet. Erhöhte Temperaturhilft beim Aufweichen der Hackschnitzel; damitwerden bessere Festigkeiten erzielt als beimatmosphärischen Refinerprozess (RMP). Das TMP-Verfahren beruht vor allem auf der Anwendung vonmechanischer Energie statt Chemikalien, um ausHolz Faserstoff zu produzieren. TMP wird vor allemfür Zeitungs- und Zeitschriftenpapier verwendet.WalzwerkAnlage, in der Stahlband durch Ziehen zwischenzwei Rollen, welche mit der gleichenGeschwindigkeit in entgegengesetzter Richtungrotieren, geformt wird.WeißlaugeIm Kochprozess eingesetzte, stark alkalischewässrige Lösung, hauptsächlich vonNatriumhydroxid und Natriumsulfid.ZelluloseHauptbestandteil des Zellstoffs. Chemisch gesehenist Zellulose ein langkettiges Kohlenhydrat,das aus sich wiederholenden Ketten einesEinfachzuckers (Glukose) besteht.123ANDRITZ 2004


FINANZ- UND BÖRSEGLOSSARFINANZ- UND124BÖRSEGLOSSARAktieUrkunden (Wertpapiere), die einen bestimmtenAnteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaftverbriefen.ATXAustrian Traded IndexEin von der Wiener Börse berechneter Preisindex,der die liquidesten (meistgehandelten) Aktiender Wiener Börse beinhaltet. Der ATX enthältrund 20 Unternehmen, die im Index nach derMarktkapitalisierung gewichtet sind.ATX PrimeAktienindex der Wiener Börse, der alle Aktiendes ATX-Prime-Market-Segments enthält.ChartGraphische Darstellung des Kursverlaufs einerAktie auf Basis von täglichen, wöchentlichen odermonatlichen Kursen.DividendeJener Teil des Gewinnes, der an die Aktionäreausbezahlt wird. Die Höhe der Dividende wird vomVorstand des Unternehmens vorgeschlagen undvon der Hauptversammlung beschlossen.EBIT(D)AEarnings before Interest, Taxes, (Depreciation)and Amortization of goodwillErgebnis vor Zinsen, Steuern, (Abschreibungen)und Firmenwertabschreibungen. Diese Ergeb nisgrößeist vor allem bei solchen Unternehmenvon Interesse, die entweder über ein hohesAnlagevermögen und entsprechend hoheAbschreibungen oder über hohe Firmenwerte verfügen.Besonders beim Vergleich von Unternehmeninnerhalb einer Branche wird das EBITDA oft alsBewertungsmaßstab herangezogen.EBITEarnings before Interests and TaxesErgebnis vor Zinsen und Steuern. Das EBIT istein Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnungund wird oft auch als Betriebsergebnis bezeichnet.Ex-DividendeEinige Tage vor dem Zahltag der Dividende wirdein Kursabschlag in Höhe der Dividende vorgenommen.FließhandelFortlaufende Erfüllung aller Aufträge, die preisundmengenmäßig übereinstimmen. Während dergesamten Börsehandelszeit können Geschäfteabgeschlossen werden.Genehmigtes KapitalErmächtigung des Vorstandes aufgrund einesHauptversammlungsbeschlusses innerhalb vonfünf Jahren das Grundkapital durch Ausgabeneuer Aktien um maximal 50% zu erhöhen.HauptversammlungOrgan der Aktiengesellschaft, welches üblicherweiseeinmal pro Jahr tagt und durch welches dieAktionäre ihre Rechte in den Angelegenheiten derGesellschaft ausüben.IFRSInternational Financial Reporting StandardsIFRS sind internationale Rechnungslegungsstandards,die eine bessere Vergleichbarkeit vonJahresabschlüssen von Unternehmen aus unterschiedlichenLändern gewährleisten sollen.ANDRITZ 2004


FINANZ- UND BÖRSEGLOSSARIPOInitial Public OfferingEinführung eines Unternehmens an der Börsedurch Verkauf von Unternehmensanteilen (Aktien)an die Öffentlichkeit.Investor RelationsSchnittstelle zwischen dem Unternehmen undder Financial Community. Die Investor-Relations-Abteilung soll Aktionäre, Finanzanalysten undInvestoren laufend über die Entwicklungen imUnternehmen transparent, umfassend und raschinformieren.ISINInternational Securities Identification NumberIndividuelle Wertpapier-Kennnummer, die derEDV-mäßigen Erfassung von Wertpapieren aufinternationaler Ebene dient.KapitalerhöhungErhöhung des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft.Dem Unternehmen wird Eigenkapitalzugeführt.MarktkapitalisierungGibt den Marktpreis eines börsenotiertenUnternehmens an. Errechnet sich aus dem aktuellenKurs der Aktie multipliziert mit der Anzahl derAktien des Unternehmens.MEURMillionen EuroNennwertGeldbetrag, auf den ein Wertpapier lautet.Mit diesem Betrag ist der Aktionär am nominellenGrundkapital der Gesellschaft beteiligt. DerNennwert sagt nichts über den tatsächlichen Wertder Aktie aus.Prime MarketMarktsegment der Wiener Börse, an demAktienwerte gehandelt werden, die zum AmtlichenHandel oder Geregelten Freiverkehr zugelassensind und speziellen Zusatzanforderungen entsprechen.RoadshowDas Management eines börsenotiertenUnternehmens präsentiert nationalen und internationaleninstitutionellen Investoren sowiePrivatanlegern die Unternehmenstätigkeit, dieStrategien und langfristigen Aussichten desUnternehmens.SPOSecondary Public OfferingVerkauf weiterer Aktien eines bereits börsenotiertenUnternehmens.StreubesitzAnteil der Aktien, der sich an der Börse imUm lauf befindet und auf eine Vielzahl von Anlegernauf geteilt ist.StückaktieAktie ohne Nennwert, die sich auf einen bestimmtenAnteil des Unternehmens bezieht, ohne einenfesten Geldbetrag zu nennen.VolatilitätMaß für die durchschnittliche Schwankungsbreiteeines Kurses für eine bestimmte Periode.Statistisch gesehen entspricht die Volatilität derStandardabweichung.WBIWiener Börse IndexDer WBI enthält alle österreichischen Aktien,die im Amtlichen Handel und im GeregeltenFreiverkehr der Wiener Börse notieren. Er spiegeltals Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischenAktienmarktes wider.125ANDRITZ 2004


NOTIZEN126ANDRITZ 2004


IMPRESSUMImpressumAndritz AGStattegger Straße 188045 GrazTel.: +43 316 6902 0Fax: +43 316 6902 415welcome@<strong>andritz</strong>.comwww.<strong>andritz</strong>.comFür Rückfragen:Dr. Michael BuchbauerCorporate Communications/Investor RelationsTel.: +43 316 6902 2979Fax: +43 316 6902 465michael.buchbauer@<strong>andritz</strong>.comFür den Inhalt verantwortlich:Dr. Michael BuchbauerGrafische Gestaltung:pjure media Marketing Services GmbHDruck:ueber:reuter print und digimedia gmbh127ANDRITZ 2004


128INFO-ANFORDERUNGSKARTEBitte senden Sie mir Informationen perZutreffendes bitte ankreuzenPostgebühr beimEmpfängereinhebenPost-VerteilerE-Mail-VerteilerSonstiges:Name:Adresse:E-Mail:Andritz AGInvestor RelationsStattegger Strasse 188045 GrazÖsterreich

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