Knappschaftskrankenhaus Dortmund 1958–2008
Knappschaftskrankenhaus Dortmund 1958–2008
Knappschaftskrankenhaus Dortmund 1958–2008
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das Dreibettzimmer entsprach Anfang 1951 noch<br />
einem hohen Standard, der angestrebt wurde.<br />
Üblich waren zu Beginn der 50er Jahre oft noch<br />
große Krankensäle, die eine Station bildeten. So<br />
empfahl das Institut für Krankenhausbau der<br />
Technischen Universität Berlin Drei- und Vierbettzimmer<br />
für das <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />
<strong>Dortmund</strong>. Die Anregung des Instituts bei einer<br />
Stationsgröße von 35 Betten Drei- und Vierbettzimmer<br />
vorzusehen, führte am 6. 10. 1952 zur<br />
erneuten Diskussion im Bauausschuss.<br />
Um den Vorteil der geringeren Krankenzimmertiefe<br />
bei Zweibettzimmern gegenüber dem<br />
Nachteil der größeren Tiefe bei Dreibettzimmern<br />
zu gewinnen, empfahl der Ausschuss<br />
einen weiteren Grundriss zum Vergleich mit<br />
ausschließlicher Zweibettzimmertiefe erarbeiten<br />
zu lassen. Der Bauausschuss stellt fest, dass<br />
die Forderung von Bettenzimmern gleicher Größe<br />
und Ausstattung dem Charakter des Hauses<br />
als Bergmannskrankenhaus in bester Weise<br />
entspricht. Die Unterbringung soll grundsätzlich<br />
gleichwertig sein. Am 7.11.1952 empfahl der<br />
Ausschuss sogar für die Krankenstationen nur<br />
noch Zwei- und Einbettzimmer vorzusehen.<br />
Gegen diese Lösung wandte sich das Staatshochbauamt<br />
Düsseldorf in einer Stellungnahme,<br />
die der Ruhrknappschaft als Erlass des<br />
Arbeitsministeriums zuging. Den Kompromissvorschlag<br />
des Architekten Landgrebe übernahm<br />
der Bauausschuss und schlug dem Vorstand pro<br />
Station 4 Zimmer mit 4 Betten, 8 Zimmer mit 2<br />
Betten und 1 Zimmer mit einem Bett vor.<br />
Die zur Beratung hinzugezogenen Chefärzte<br />
stimmten dem Kompromissvorschlag zur Bettenverteilung<br />
zu. Für die nach Norden ausgewie-<br />
Der Neubau des <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>es <strong>Dortmund</strong><br />
senen OP-Räume lehnten sie aus hygienischer<br />
Sicht Klimaanlagen ab und empfahlen es bei<br />
Spezial-Lüftungsfenstern (System Garny) zu<br />
belassen.<br />
Nachdem bereits im Juni 1953 mit den Arbeiten<br />
zur Geländeregulierung begonnen wurde,<br />
konnte dem Bauausschuss am 1. 2. 1954 – nach<br />
zweijährigem Vorlauf – der endgültige Entwurf<br />
und Kostenvoranschlag für das Bettenhaus vorgelegt<br />
werden. Dabei wurden die Anregungen<br />
und Bedenken der Genehmigungsbehörden<br />
ebenso berücksichtigt wie die neue Polizeiverordnung<br />
für Bau und Errichtung von Krankenhäusern<br />
sowie die Richtlinien für Hochhäuser.<br />
Der Entwurf sah für die beiden Bettenflügel in<br />
7 Geschossen nun endgültig 14 Stationen mit<br />
je 33 Betten in der Mischung von Vier-, Zwei- u.<br />
einem Einbettzimmer insgesamt 462 Betten<br />
vor. Die Planungen umfassten die Einrichtung<br />
folgender Stationen Chirurgie/Orthopädie<br />
(6 Stationen), Innere Medizin (5 Stationen),<br />
Geburtshilfe/Gynäkologie (2 Stationen) und eine<br />
Strahlenstation.<br />
Mit den Stahlbetonarbeiten für das Bettenhaus<br />
wurde im März 1955 begonnen. Zuvor wurde<br />
im Juni 1954, aber schon das Angestelltenhaus<br />
am Breierspfad bezugsfertig und diente dem<br />
Planungs- und Baustab zunächst als Büro.<br />
Geplant und gebaut wurde der Krankenhauskomplex<br />
in sechs Bauabschnitten. Dabei liefen<br />
die Planungen, Beschlussfassungen, Genehmigungen,<br />
Roh- und Ausbauarbeiten der einzelnen<br />
Bauabschnitte nacheinander und teilweise auch<br />
parallel. Einerseits konnte durch dieses schritt-<br />
44: Das Fundament für die Stationen im westlichen<br />
Bettenhaus.<br />
45: Das sog. „Angestelltenwohnhaus für 4 verheiratete<br />
Krankenhausangestellte“ wird heute noch von Krankenhausmitarbeitern<br />
bewohnt und diente 1954 dem<br />
Planungs- und Baustab als Bürohaus.<br />
46: Willi Krampe (rechts) wurde im November 1956<br />
erster Bauleiter für das <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />
<strong>Dortmund</strong>. Die Oberleitung oblag Hans Landgrebe<br />
(links).<br />
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