23.11.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2009 - HOCHTIEF Solutions AG

Geschäftsbericht 2009 - HOCHTIEF Solutions AG

Geschäftsbericht 2009 - HOCHTIEF Solutions AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

1


2<br />

Titelbild<br />

Viel regenerative Energie für 60 000<br />

Haushalte: Vor der Küste Malmös<br />

entstand Schwedens größter Offshore-Windenergiepark<br />

Lillgrund.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction übernahm<br />

die Schwergewichtsgründung, bei<br />

der es galt, die jeweils 1 200 Tonnen<br />

schweren Betonfundamente im<br />

Meeresboden zu verankern. Heute<br />

gehören 48 Großwindkraftanlagen<br />

und eine Trafostation zu dem zukunftsweisenden<br />

Projekt. Bis zu 350<br />

Gigawattstunden Energie werden<br />

erzeugt.


Inhaltsverzeichnis<br />

Bericht des Vorstands .....................................................................................4<br />

Vorstand .............................................................................................................5<br />

Bericht des Aufsichtsrats ................................................................................6<br />

Lagebericht .......................................................................................................9<br />

Geschäftstätigkeit ................................................................................................9<br />

Organisation.......................................................................................................10<br />

Märkte................................................................................................................13<br />

Auftragsentwicklung ..........................................................................................16<br />

Strategie ............................................................................................................18<br />

Nachhaltigkeit ....................................................................................................21<br />

Forschung und Entwicklung ..............................................................................23<br />

Mitarbeiter ..........................................................................................................24<br />

Einkauf ...............................................................................................................25<br />

Vermögens-, Finanz- und Ergebnislage .............................................................26<br />

Risikobericht ......................................................................................................27<br />

Projekte der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> und<br />

ihrer Beteiligungsgesellschaften ........................................................................29<br />

Prognosebericht ................................................................................................39<br />

Jahresabschluss ............................................................................................41<br />

Jahresabschluss der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>, Essen, für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2009</strong> ................................ 41<br />

Bilanz ................................................................................................................. 41<br />

Gewinn- und Verlustrechnung ...........................................................................42<br />

Anlagenspiegel ..................................................................................................43<br />

Anhang der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> <strong>2009</strong> .................................................45<br />

Erläuterung der Bilanz ........................................................................................47<br />

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung ..............................................50<br />

Gremien .............................................................................................................53<br />

Anteilsliste ..........................................................................................................54<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .............................................55<br />

In allen Texten beziehen wir uns<br />

grundsätzlich mit der allgemeinen<br />

Anrede sowie den Funktionen auf<br />

Damen und Herren.<br />

3


4<br />

Bericht des Vorstands<br />

als international tätiges, serviceorientiertes Bauunterneh-<br />

men bündelt die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> das klassi-<br />

sche Kerngeschäft des <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzerns. Wir verste-<br />

hen uns als Dienstleister und entwerfen für unsere Kunden<br />

innovative Geschäftsmodelle sowie zukunftsweisende Serviceleistungen.<br />

So haben wir <strong>2009</strong> unter anderem unser<br />

Engagement im expansiven Markt für Offshore-Windkraftwerke<br />

weiter intensiviert. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction gehört<br />

dort inzwischen zu den führenden Anbietern von Großgerät<br />

wie zum Beispiel Hubinseln.<br />

Die Baukonjunktur verlief im Berichtsjahr in Deutschland<br />

gegenüber 2008 leicht rückläufig. Das internationale Geschäft<br />

von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction entwickelte sich hingegen<br />

erneut positiv. Dafür steht zum Beispiel der größte<br />

Auftrag in der Geschichte unseres Unternehmens: der Bau<br />

des exklusiven Einkaufsboulevards in der katarischen<br />

Hauptstadt Doha. Dieser Trend, die strikte Ausrichtung<br />

auf ertragsstarke Segmente und unsere konsequenten<br />

Kriterien für die Auftragshereinnahme führten dazu, dass<br />

unser betriebliches Ergebnis sowie das Ergebnis vor Steuern<br />

im Berichtszeitraum nachhaltig zunahmen. Allerdings<br />

wirkte sich das Altprojekt Rheinhallen/Rheinpark in Köln<br />

belastend aus.<br />

Nachdem die Restrukturierung unseres Unternehmens<br />

weitgehend abgeschlossen ist, will sich <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

mittelfristig zu einem der ertragsstärksten europäischen<br />

Bauunternehmen entwickeln. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen und den Ertrag bis zum Jahr 2013 deutlich zu<br />

steigern, haben wir in unserem Programm fünf strategische<br />

Fokusthemen definiert: Wir wollen fairere Preise erzielen, die<br />

Effizienz steigern, die Umsätze in ertragsstarken Märkten<br />

erhöhen, die Umsätze mit risikooptimierten Geschäftsmodellen<br />

steigern und profitablere Marktpositionen erreichen.<br />

Das im Berichtsjahr gestartete Umsetzungsprogramm<br />

„LEAD5!“ zielt darauf, alle Mitarbeiter aktiv miteinzubezie-<br />

hen, um die ehrgeizigen Pläne von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

aktiv zu unterstützen.<br />

Die Tatsache, dass wir unseren Kunden als Mitglied des<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Netzwerks komplette Leistungspakete – von<br />

der Planung und Finanzierung bis hin zum Bau und Be-<br />

trieb von Infrastrukturanlagen und Immobilien – anbieten<br />

können, hat uns auch im Berichtsjahr neue Umsatz- und<br />

Ertragspotenziale erschlossen. So konnten wir <strong>2009</strong> beispielsweise<br />

in Kooperation mit <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong><br />

weitere Aufträge im Bereich Public-Private-Partnership akquirieren.<br />

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den<br />

Schwestergesellschaften <strong>HOCHTIEF</strong> Property Management<br />

und <strong>HOCHTIEF</strong> Facility Management trug ebenfalls Früchte.<br />

Auch in den expansiven Bereichen Grünes Bauen und<br />

regenerative Energien haben wir im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

unsere starken Positionen weiter ausgebaut. In diesen<br />

Segmenten gehört <strong>HOCHTIEF</strong> Construction zu den ersten<br />

Adressen. Bei der Entwicklung von hochwertigen Wohnimmobilien<br />

spielt unser Unternehmen in Deutschland eine<br />

führende Rolle.<br />

Wir haben also gute Gründe, um in einem nach wie vor<br />

schwierigen wirtschaftlichen Umfeld optimistisch in die Zukunft<br />

zu blicken. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist gut aufgestellt,<br />

um künftige Herausforderungen zu bestehen und<br />

seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen.<br />

Unser Dank gilt den Kunden und Geschäftspartnern für das<br />

Vertrauen, das sie <strong>2009</strong> erneut in uns gesetzt haben, und<br />

für den offenen Dialog. Diese enge Kooperation ist einer der<br />

Eckpfeiler für unseren weiteren Erfolg. Danken möchten<br />

wir aber auch den Mitarbeitern von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction.<br />

Ihr überdurchschnittliches Engagement, ihre hohe<br />

Qualifikation und ihre Loyalität machen uns immer stärker.<br />

Essen, den 26. Januar 2010<br />

Dipl.-Ing. Henner Mahlstedt


Vorstand<br />

Dipl.-Kfm. Heiner Helbig, *1957, Hilden, Vorstand<br />

Der Diplom-Kaufmann übernahm nach seinem Eintritt bei<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> im Jahr 1998 zunächst Führungsaufgaben im<br />

Bereich Nordwest der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>. Anschließend<br />

gehörte er zur Geschäftsleitung von <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Development. Des Weiteren war Helbig Geschäftsführer der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Projektentwicklung GmbH und der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

PPP <strong>Solutions</strong> GmbH sowie Mitglied des Aufsichtsrats der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>. Im Oktober 2005 wurde er in<br />

den Vorstand der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> berufen und<br />

verantwortet dort seitdem die Bereiche Einkauf, Finanzund<br />

Rechnungswesen, Controlling, IT-Strategie, Recht,<br />

Revision, Steuern und Versicherung. Außerdem ist Helbig<br />

für die Tochtergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong> Global Trade GmbH<br />

und für das formart-Geschäft zuständig.<br />

Dipl.-Ing. Henner Mahlstedt, *1953, Essen,<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Der Bauingenieur startete seine Tätigkeit bei der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> im Jahr 2003. Damals übernahm er den<br />

Vorsitz der Bereichsleitung Ost. Seit Oktober 2005 ist er<br />

Mitglied des Vorstands der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>.<br />

Im April 2007 übernahm Mahlstedt den Vorstandsvorsitz<br />

und den Posten des Arbeitsdirektors. Im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> verantwortete er die Divisionen Building, Civil Europe<br />

und Construction International mit den jeweils zugeordneten<br />

Beteiligungen sowie die Streif Baulogistik GmbH. Außerdem<br />

führt Mahlstedt die Abteilungen Strategie und Risikomanagement<br />

der Dienstleistungsebene. Auch die Abteilungen<br />

Personal und Kommunikation sowie der Bereich <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Consult gehören zu seinem Verantwortungsbereich.<br />

Der Vorstand der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong>:<br />

Heiner Helbig und Henner<br />

Mahlstedt<br />

5


6<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> die ihm nach<br />

Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen<br />

und die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich<br />

überwacht und beratend begleitet. Der Vorstand unterrichtete<br />

ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl<br />

schriftlich als auch mündlich über die wirtschaftliche Lage,<br />

die Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften,<br />

die vorgesehene Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung,<br />

das Risikomanagement sowie über bedeutende<br />

Einzelvorgänge. Der Aufsichtsrat hat diese Berichte<br />

in seinen Sitzungen ausführlich erörtert und mit dem Vorstand<br />

beraten sowie die erforderlichen Entscheidungen<br />

getroffen. Zu Maßnahmen gemäß § 111 Abs. 2 Satz 1<br />

AktG (zum Beispiel Einsicht in Bücher und Schriften der<br />

Gesellschaft) bestand keine Veranlassung.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der<br />

Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem<br />

Vorstand und ließ sich über die aktuelle Entwicklung der<br />

Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle<br />

informieren.<br />

Grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik, des Risikomanagements,<br />

der Auftrags- und Ergebnisentwicklung,<br />

der Finanzlage sowie die Beschäftigungssituation in den<br />

einzelnen Unternehmenseinheiten wurden in vier Aufsichtsratssitzungen<br />

ausführlich behandelt. Abweichungen<br />

des Geschäftsverlaufs von den Plänen und Zielen erläuterte<br />

der Vorstand dem Aufsichtsrat im Einzelnen.<br />

In allen vier Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat intensiv<br />

mit der Geschäftslage der Gesellschaft unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Finanzmarktkrise. Hierbei waren die<br />

Auswirkungen auf den Hochbaumarkt in Deutschland und<br />

Europa sowie als Folge davon die Auslastung des Bereichs<br />

Building ein Schwerpunkt. Erörtert wurden auch die staatlichen<br />

Konjunkturprogramme.<br />

Ein wesentlicher Punkt der Aussprache war außerdem die<br />

Abwicklung ausgewählter Alt- beziehungsweise Verlustprojekte,<br />

insbesondere des Projekts Rheinhallen/Rheinpark<br />

in Köln. Hierbei standen unter anderem die Projektergebnisse<br />

mit der Analyse der Verlustursachen im Vordergrund.<br />

Beim Projekt Rheinhallen/Rheinpark wurden darüber hinaus<br />

ausführlich die Vertragssituation und die Abnahmeverhandlungen<br />

erörtert. Der Aufsichtsrat hat die Berichterstattung<br />

des Vorstands geprüft und darüber beraten.<br />

Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat mit der Restrukturierung<br />

der Gesellschaft und dem Pricing-Projekt befasst. Wesentliches<br />

Thema der Aussprache war darüber hinaus die Strategieentwicklung<br />

mit einer Analyse der vorhandenen Stärken<br />

und Schwächen sowie die Umsetzung der neuen Strategie<br />

in mehreren Schritten. Außerdem erörterte der Aufsichtsrat<br />

– wie in den Vorjahren – die Entwicklung der europäischen<br />

Baumärkte und das europäische Wettbewerbsumfeld.<br />

Besonderes Augenmerk richtete der Aufsichtsrat im Personalbereich<br />

auf die Situation der Arbeitnehmer sowie die<br />

Maßnahmen zur Fortbildung und Schulung der Mitarbeiter.<br />

Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> zweimal getagt und weitere Beschlüsse im Umlaufverfahren<br />

gefasst. Der Vermittlungsausschuss gemäß<br />

§ 27 Abs. 3 MitbestG brauchte nicht einberufen zu werden.<br />

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der<br />

Lagebericht der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> sind unter Einbeziehung der Buchführung<br />

von dem durch die Hauptversammlung am 29. April<br />

<strong>2009</strong> gewählten und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des<br />

Jahresabschlusses beauftragten Abschlussprüfer, der<br />

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Frankfurt am Main, Zweigniederlassung<br />

Essen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden.


Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht des<br />

Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig<br />

vor der Bilanzsitzung am 10. März 2010 ausgehändigt<br />

worden. Diese Unterlagen sind in der Bilanzsitzung vom<br />

Vorstand zusätzlich auch mündlich erläutert worden. Die<br />

Wirtschaftsprüfer, die den Prüfungsbericht unterzeichnet<br />

haben, haben an der Beratung des Aufsichtsrats über die<br />

Vorlagen teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse<br />

der Prüfung berichtet und für ergänzende Auskünfte<br />

zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat nach eigener<br />

Prüfung dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses<br />

durch den Abschlussprüfer zugestimmt.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />

geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />

Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat<br />

billigt den Jahresabschluss, der damit festgestellt<br />

ist.<br />

Herr Olaf Hasselmann ist am 31. März <strong>2009</strong>, Herr Günter<br />

Haardt am 7. Mai <strong>2009</strong> und Herr Slawomir Lachowski am<br />

29. September <strong>2009</strong> aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Herren für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und ihren fachmännischen Rat.<br />

Herr Klaus Brix ist durch Beschluss des Amtsgerichts Essen<br />

vom 20. März <strong>2009</strong> zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt<br />

worden. Herr Gregor Asshoff ist durch Beschluss des<br />

Amtsgerichts Essen vom 26. Mai <strong>2009</strong> zum Mitglied des<br />

Aufsichtsrats bestellt worden. Herr Dr. Frank Stieler ist<br />

durch eine außerordentliche Hauptversammlung mit Wirkung<br />

zum 30. September <strong>2009</strong> zum Mitglied des Aufsichtsrats<br />

gewählt worden.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Unternehmensleitungen<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete<br />

Arbeit Dank und Anerkennung aus.<br />

Essen, 10. März 2010<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter<br />

– Vorsitzender –<br />

7


Mit dem „Emporio“<br />

wird in Hamburg ein<br />

24-geschossiger Büroturm<br />

unter Auflagen<br />

des Denkmalschutzes<br />

nach neuesten Erkenntnissen<br />

des nachhaltigen<br />

Bauens revitalisiert.<br />

Das führt zu einem<br />

niedrigen Energieverbrauch<br />

und deutlich<br />

reduzierten CO2-Emis sionen. Außerdem entsteht<br />

ein exklusiver<br />

Neubau mit Büros und<br />

einem Hotel.<br />

8


Lagebericht<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> ist ein serviceorientiertes<br />

Bauunternehmen und bündelt das traditionelle<br />

Kerngeschäft des <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzerns. Mit<br />

unseren Produkten und Dienstleistungen gestalten<br />

wir Lebensräume an vielen Orten und mit unterschiedlichen<br />

Ansätzen. Das gilt für Deutschland<br />

genauso wie für immer mehr Länder und Regionen.<br />

So haben wir uns als Tochter der <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft<br />

beispielsweise schon seit Längerem<br />

international als Experte für komplexe Infrastrukturdienstleistungen<br />

etabliert. Unsere innovativen,<br />

kunden- und umweltorientierten Leistungen entstehen<br />

vor allem durch das Engagement der motivierten<br />

Mitarbeiter. So gelingt es, für unsere Kunden<br />

konkreten Mehrwert zu schaffen.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction realisiert vor allem Unikate und<br />

keine Massenprodukte. Das stellt uns vor die Herausforderung,<br />

Planungs- und Bauprozesse immer wieder auf<br />

neue Projekte zuzuschneiden. Für jedes Infrastrukturprojekt<br />

und jede Immobilie entwerfen wir einen individuellen<br />

Herstellungsprozess, der auf die spezifischen Anforderungen<br />

des Auftrags zugeschnitten ist. Damit wir unseren<br />

Kunden Spitzenleistungen und hohe Qualität anbieten<br />

können, bemühen wir uns, sie bereits in einer frühen Planungsphase<br />

zu begleiten. Dazu haben wir unser partnerschaftliches<br />

Vertragsmodell PreFair entwickelt und mit<br />

zahlreichen Partnern erfolgreich umgesetzt. <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction kann so nicht nur Bauabläufe optimieren,<br />

sondern, falls gewünscht, den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Projekts begleiten. Dies gelingt uns durch die enge<br />

Kooperation mit den anderen <strong>HOCHTIEF</strong>-Gesellschaften<br />

und unseren Tochtergesellschaften.<br />

Über ein Netz aus Beteiligungsgesellschaften, Niederlassungen<br />

und Geschäftsstellen ist <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

in Westeuropa und in den nach wie vor expansiven osteuropäischen<br />

Ländern vertreten.<br />

Außerhalb Europas sind wir im Bereich komplexe Infrastruktur-<br />

und Hochbauprojekte aktiv – unter anderem im<br />

arabischen Raum.<br />

Wesentliche Beteiligungsgesellschaften der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>,<br />

Essen, Deutschland<br />

100 %<br />

70,00 %<br />

100 %<br />

99,90 %<br />

99,96 %<br />

100 %<br />

DURST-Bau GmbH,<br />

Wien, Österreich<br />

1.525<br />

4 631<br />

Streif Baulogistik GmbH,<br />

Essen, Deutschland<br />

100 % <strong>HOCHTIEF</strong> Global Trade GmbH,<br />

Essen<br />

49,00 % <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Qatar W.L.L., Doha, Katar<br />

100 % <strong>HOCHTIEF</strong> CZ a.s.,<br />

Prag, Tschechien<br />

99,96 % <strong>HOCHTIEF</strong> Polska S.A.,<br />

Warschau, Polen<br />

99,90 % OOO <strong>HOCHTIEF</strong>, Moskau,<br />

Russland*<br />

Constructora <strong>HOCHTIEF</strong>-TECSA<br />

S.A., Santiago, Chile<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction Ltd.,<br />

Swindon, Großbritannien<br />

Entreprise Générale de Construction<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Luxembourg S.A.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Austria<br />

GmbH & Co. KG, Wien, Österreich<br />

95<br />

432<br />

10<br />

17<br />

272<br />

176<br />

233<br />

1 602<br />

211<br />

863<br />

196<br />

380<br />

98<br />

1 032<br />

49<br />

151<br />

26<br />

131<br />

19<br />

96<br />

9<br />

16<br />

• konsolidiert<br />

und Ergebnisabführungsvertrag<br />

• konsolidiert<br />

•<br />

•<br />

Leistung in Mio. Euro<br />

Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)<br />

Zahlen bezüglich Leistung und<br />

Mitarbeitern werden in unserem<br />

Berichtswesen nur für voll konsolidierte<br />

Gesellschaften des<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Konzerns dargestellt<br />

und beziehen sich auf das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong>.<br />

*Inklusive Betriebsstätte<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Russia<br />

9


10<br />

Organisation<br />

Wir haben unsere Organisation <strong>2009</strong> weiter opti-<br />

miert. Der Erfolg dieser Aktivitäten spiegelte sich in<br />

einem effektiven Risikomanagement, einer verbesserten<br />

Marktbearbeitung und schnelleren Entscheidungen<br />

wider.<br />

Division Building<br />

In der Division Building, zu der vor allem der Hochbau in<br />

Deutschland und die Kompetenzzentren für Rohbau/Industriebau,<br />

Wohnungsbau und das Bauträgergeschäft<br />

formart gehören, haben wir einige organisatorische Änderungen<br />

vorgenommen.<br />

Unsere österreichische Tochterfirma Durst-Bau ist jetzt<br />

noch stärker darauf fokussiert, hochwertige Wohnimmobilien<br />

im Großraum Wien zu entwickeln. Um in diesem lukrativen<br />

Bereich Synergien mit anderen <strong>HOCHTIEF</strong>-Einheiten<br />

zu heben, wurde die Gesellschaft <strong>2009</strong> in die Bauträgersparte<br />

formart überführt. Die Durst-Bau-Geschäftsstelle<br />

Innsbruck, die auf Infrastrukturprojekte im Hochgebirge<br />

spezialisiert ist, wurde in <strong>HOCHTIEF</strong> Construction integriert<br />

und gehört jetzt zur Niederlassung Civil Engineering<br />

and Traffic Operating Sys tems.<br />

Die Sparte Wohnungsbau erhielt eine einheitliche Führung.<br />

So wird es möglich, Prozesse in den unterschiedlichen<br />

Regionen weiter zu vereinheitlichen und überregionale<br />

Kunden noch besser zu betreuen.<br />

Auf den Trend zu Einzelvergaben, der sich durch Finanzkrise<br />

und steigende Baupreise verstärkt hat, reagierten wir<br />

mit der Gründung der Deutschen Baumanagement GmbH<br />

in Frankfurt. Unsere neue Gesellschaft soll als Construction-<br />

Manager Projekte strukturieren und abwickeln, die in Einzellosen<br />

an den Markt gebracht werden. Vorteil des neuen<br />

Modells für <strong>HOCHTIEF</strong> Construction: Wir übernehmen bei<br />

diesen Projekten nur geringe Risiken. Die unternehmerische<br />

Verantwortung bleibt beim Auftraggeber.<br />

Division Civil Europe<br />

Zur Division Civil Europe gehören vor allem die Kompetenzzentren<br />

wie Tunnelbau, Hafenbau und Kraftwerke<br />

sowie unsere Infrastrukturgesellschaften in Großbritannien<br />

und Österreich. Die Niederlassungen Civil Engineering and<br />

Traffic Operating Systems sowie Verkehrsprojekte und<br />

Hohlraumbau sind die Kompetenzzentren für Infrastrukturprojekte<br />

in Deutschland. Die Niederlassung Civil Engineering<br />

and Environmental befasst sich vor allem mit dem Bau<br />

von Kläranlagen. <strong>HOCHTIEF</strong> Bulgarien haben wir wegen<br />

der zu erwartenden Synergieeffekte aus Infrastrukturprojekten<br />

von der Division Construction International zur Division<br />

Civil Europe übertragen.<br />

Division Construction International<br />

Die Division Construction International ist unter anderem<br />

für die Niederlassung Major International Projects zuständig.<br />

Sie begleitet die Großprojekte in europäischen und<br />

außereuropäischen Ländern. Außerdem führt Construction<br />

International die <strong>HOCHTIEF</strong>-Einheiten – unter anderem in<br />

Südafrika, Chile und Katar. Unsere Tochtergesellschaften<br />

in Tschechien, Polen und Russland sowie die Niederlassung<br />

Rumänien zählen ebenfalls zur Division Construction<br />

International. <strong>HOCHTIEF</strong> Polska wurde zu Beginn des neuen<br />

Geschäftsjahres in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Consult<br />

Unser Geschäftsbereich <strong>HOCHTIEF</strong> Consult hat sich als<br />

eines der größten Ingenieurbüros in Deutschland etabliert.<br />

Das Expertenteam zeichnet sich durch weit überdurchschnittliche<br />

Kompetenz und jahrelange Erfahrung in allen<br />

wesentlichen Bereichen eines Baudienstleisters aus. Dazu<br />

gehören unter anderem der schlüsselfertige Hochbau, der<br />

Tief- und Ingenieurbau, die Verkehrsinfrastruktur sowie das<br />

Bauprozessmanagement. Wir nutzen die Expertise von<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Consult vor allem bei der Angebotsvorbereitung,<br />

bei Design-and-Construct-Projekten und zur Lösung technisch<br />

komplexer Aufgaben während der Projektabwicklung.<br />

Im Berichtsjahr haben wir den Geschäftsbereich um das<br />

Kompetenzzentrum Real Estate Service erweitert. Sein<br />

Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Gebäudediagnose<br />

und Nachhaltigkeit. Außerdem berät das neue Kompetenzzentrum<br />

öffentliche Auftraggeber bei Fragen zur Infrastruktur.<br />

Streif Baulogistik<br />

Diese Tochtergesellschaft von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

bündelt alle Kompetenzen rund um die Logistik von Baustellen<br />

in einem modularen Angebot. Mit dem ganzheit-


<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

CEO Kommunikation, Personal, Risikomanagement, Strategie<br />

CFO Controlling, Einkauf, Finanz- und Rechnungswesen, IT-Strategie, Recht, Revision, Steuern, Versicherung<br />

Building Civil Europe Construction<br />

International<br />

Schlüssel-<br />

fertigbau<br />

Berlin<br />

Frankfurt<br />

Hamburg<br />

Leipzig<br />

München<br />

NRW<br />

PPP<br />

Rohbau/<br />

Industriebau<br />

Berlin<br />

Frankfurt<br />

Hannover<br />

NRW<br />

Wohnungsbau<br />

… Nord<br />

… Süd<br />

… West<br />

After Sales<br />

Service<br />

formart<br />

… Baden-<br />

Württemberg<br />

… Bayern<br />

… Berlin/<br />

Brandenburg<br />

… Hamburg<br />

… Hannover<br />

… Leipzig<br />

… NRW<br />

… Rhein-Main<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Luxemburg<br />

Durst-Bau<br />

Deutsche Baumanagement<br />

und weitere<br />

Beteiligungen<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Consult<br />

Bauprozessmanagement<br />

Building<br />

IKS Energy<br />

Infrastructure<br />

Marine Works<br />

Materials<br />

Real Estate<br />

Service<br />

lichen Leistungsportfolio gehört Streif Baulogistik zu den<br />

führenden Dienstleistern im Bereich Baustelleninfrastruktur<br />

und -logistik. Auf der Kundenliste stehen <strong>HOCHTIEF</strong>-<br />

Gesellschaften genauso wie externe Auftraggeber.<br />

Compliance-Organisation erweitert<br />

Für <strong>HOCHTIEF</strong> gehört Compliance – also Maßnahmen, um<br />

Recht, Gesetz und unternehmensinterne Richtlinien einzuhalten<br />

– zu den wesentlichen Aufgaben des Managements.<br />

Die Folgen von Gesetzes- und Regelverstößen sind häufig<br />

für das Unternehmen gravierend. Deshalb müssen die<br />

betroffenen Mitarbeiter mit erheblichen Konsequenzen<br />

rechnen. <strong>HOCHTIEF</strong> hat daher im Berichtsjahr das Hauptressort<br />

Corporate Governance um eine Compliance-Organisation<br />

erweitert. Diese Einheit schult und berät alle Mitarbeiter.<br />

Ein General-Compliance-Manager steht als<br />

Ansprechpartner bereit.<br />

Civil Engineering and<br />

Marine Works<br />

Civil Engineering and<br />

Tunneling<br />

Energy Europe<br />

Civil Engineering and<br />

Traffic Operating Systems<br />

Civil Engineering and<br />

E n v i r o n m e n t a l<br />

Verkehrsprojekte und<br />

Hohlraumbau<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Austria<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK)<br />

Construction<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Bulgarien<br />

Beteiligungen<br />

Streif<br />

Baulogistik<br />

Baumaschinen und<br />

-geräte<br />

Rüstung und Schalung<br />

Technik und Service<br />

Beteiligungen und<br />

Auslandsgeschäft in:<br />

Bulgarien, Dänemark,<br />

Österreich, Polen,<br />

Rumänien, Russland,<br />

Ukraine<br />

Eigene Handelsmarke eingetragen<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Global Trade und ihre Tochtergesellschaft<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Procurement Asia Ltd. kaufen als eigenständige<br />

Handelsgesellschaften Waren global ein und beraten<br />

in allen Beschaffungsfragen. Global Trade zählt zur Dienstleistungsebene<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>. Seit <strong>2009</strong><br />

lassen wir hochwertige Fliesen, Möbel und Badausstattungen<br />

von renommierten Herstellern in aller Welt produzieren.<br />

Um diese Produkte besser vermarkten zu können,<br />

entstand die Handelsmarke „HOCHMEISTER“. Produkte,<br />

die unter diesem Label vertrieben werden, stehen für<br />

hohe Qualität, außergewöhnliches Design und faires unternehmerisches<br />

Handeln.<br />

Major International<br />

Projects<br />

• Chile<br />

• Griechenland<br />

• Katar<br />

• Südafrika<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CZ<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Polska<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Russia<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Rumänien<br />

Beteiligungen<br />

CEO Chief Executive Officer<br />

CFO Chief Financial Officer<br />

11


Hamburgs U-Bahn-Netz<br />

wächst weiter. 298 Mio.<br />

Euro kostet die neue,<br />

vier Kilometer lange<br />

Verbindung zwischen<br />

der Haltestelle Jungfernstieg<br />

und der HafenCity.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

hat bei diesem Projekt<br />

die Federführung<br />

übernommen. 15 000<br />

bis 20 000 Fahrgäste<br />

können nach Fertigstellung<br />

der Strecke Ende<br />

2011 pro Stunde transportiert<br />

werden.<br />

12


Märkte<br />

Ökonomische Rahmenbedingungen und<br />

weltwirtschaftliche Entwicklung<br />

Wie im Jahr 2008 bestimmte die internationale Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise auch im Berichtsjahr die weltwirtschaftliche<br />

Entwicklung. Konkurse mehrerer großer Finanzinstitute erschwerten<br />

die Situation zusätzlich und erschütterten das<br />

Vertrauen in die Finanzmärkte. Dies führte dazu, dass sich<br />

Konjunktur und Wirtschaftsaktivitäten in der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2009</strong> negativ entwickelten – vor allem die Realwirtschaft<br />

sowie die Rohstoffmärkte. Es gelang jedoch durch<br />

massive staatliche Rettungspakete, das Finanz- und Wirtschaftssystem<br />

weitgehend zu stabilisieren.<br />

In der zweiten Hälfte des Berichtszeitraums festigten sich<br />

die Märkte wieder. Es bestehen jedoch nach wie vor Unwägbarkeiten.<br />

Konjunkturexperten gehen deshalb nur von<br />

einer langsamen Erholung aus. Die Bauwirtschaft profitierte<br />

nach wie vor besonders im Infrastrukturbereich von<br />

den gestarteten Konjunkturprogrammen. Die Rahmenbedingungen<br />

für Finanzierungen in der Projektentwicklung<br />

sind eng gesteckt. Finanzierungsinstitute unterstützen<br />

jedoch weiterhin gut vorbereitete und qualitativ hochwer-<br />

tige Entwicklungen mit auskömmlichen Renditechancen.<br />

Die Weltwirtschaft schrumpfte im Jahr <strong>2009</strong> um 0,8 Prozent.<br />

Prognosen für 2010 werden durch weiterhin vorhandene<br />

Risiken und deren mögliche Einflüsse auf die Wirtschaftslage<br />

erschwert. Der International Monetary Fund<br />

(IMF) rechnet für 2010 mit einem globalen Wirtschaftswachstum<br />

von 3,9 Prozent.<br />

Der für <strong>HOCHTIEF</strong> Construction relevante Markt<br />

Die Experten der renommierten Euroconstruct-Gruppe, eines<br />

Zusammenschlusses von Forschungs- und Beratungsinstituten,<br />

rechnen damit, dass die europäische Bauproduktion<br />

<strong>2009</strong> um 8,4 Prozent zurückgegangen sein wird.<br />

Damit entwickelte sich Europas Bauwirtschaft nach 2008<br />

(– 3,0 Prozent) erneut negativ. Auch in den meisten osteuropäischen<br />

Märkten bekam die Baukonjunktur – bis auf<br />

Polen – einen Dämpfer. Für das Jahr 2010 erwartet Euroconstruct<br />

jedoch mit – 2,2 Prozent einen weniger starken<br />

Rückgang.<br />

Westeuropa<br />

Die westeuropäische Bauindustrie entwickelte sich im Jahr<br />

<strong>2009</strong> mit einem Minus von 8,9 Prozent erneut rückläufig.<br />

Für 2010 rechnet Euroconstruct für die von dem Marktforschungsinstitut<br />

untersuchten westeuropäischen Länder*<br />

mit einem Rückgang von 2,7 Prozent. Eine Trendwende<br />

wird im Jahr 2011 mit einem Plus von einem Prozent erwartet.<br />

Die Entwicklung in den einzelnen Segmenten zeigt ein unterschiedliches<br />

Bild. So gab der Hochbau <strong>2009</strong> um 9,8<br />

Prozent nach. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat auf diese Entwicklung<br />

noch vor der Finanzkrise reagiert und frühzeitig<br />

Kapazitäten reduziert. Im Geschäftsjahr 2010 ist laut Euroconstruct<br />

mit einem Minus von 4,7 Prozent zu rechnen.<br />

Dieser Rückgang lässt sich, genau wie im Jahr 2008, auf<br />

die geringen Investitionen im Wohnungsbau zurückführen.<br />

Die Nachfrage nach hochwertigen Wohnimmobilien, auf<br />

die sich <strong>HOCHTIEF</strong> Construction konzentriert, blieb jedoch<br />

nach wie vor hoch. Der Tiefbau erreichte im Berichtsjahr<br />

das Vorjahresniveau. Für 2010 ist jedoch von einem<br />

Rückgang um 1,0 Prozent auszugehen. Im darauf folgenden<br />

Jahr erwartet Euroconstruct ein leichtes Wachstum<br />

um 1,2 Prozent.<br />

Der Baumarkt in Österreich schwächte sich im Berichtszeitraum<br />

um 3,0 Prozent ab. Dazu trugen der Nichtwohnungsbau<br />

mit einem deutlichen Rückgang in Höhe von 10,9<br />

Prozent sowie der Wohnungsbau mit einem Minus von<br />

1,0 Prozent bei. Der Tiefbau konnte sich von dem negativen<br />

Trend abkoppeln und erzielte <strong>2009</strong> ein Wachstum um 1,8<br />

Prozent.<br />

In Großbritannien setzte sich die 2008 begonnene Talfahrt<br />

der Baukonjunktur fort: Der Gesamtmarkt ging um 12,6<br />

Prozent zurück (Vorjahr – 0,8 Prozent). Die Aussichten für<br />

2010 sind laut Euroconstruct mit einem Minus von 0,8 Prozent<br />

besser. Die Nachfrage nach Tiefbauleistungen reduzierte<br />

sich im Jahr <strong>2009</strong> um 1,4 Prozent. Für das laufende<br />

Geschäftsjahr erwarten die Marktforschungsexperten beim<br />

Nichtwohnungsbau eine um 4,6 Prozent rückläufige Entwicklung.<br />

Der Tiefbau, in dem unsere Tochtergesellschaft<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction aktiv ist, wird hingegen mit<br />

einem Nachfrageplus von 7,7 Prozent wieder durchstarten.<br />

*Zum „Euroconstruct-Raum“<br />

gehören Belgien, Dänemark,<br />

Deutschland, Finnland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Irland, Italien, die Niederlande,<br />

Norwegen, Österreich,<br />

Portugal, Schweden,<br />

die Schweiz und Spanien.<br />

13


M Deutschland<br />

M Europa (ohne Deutschland)<br />

Quelle: Euroconstruct<br />

14<br />

Der europäische Baumarkt: regionale Wachstumsentwicklung<br />

2008 bis 2010 in Prozent<br />

4<br />

2<br />

0<br />

–2<br />

– 4<br />

– 6<br />

– 8<br />

– 10<br />

2,6<br />

–4,1<br />

2008<br />

– 1,2<br />

– 10,0<br />

<strong>2009</strong> 2010E<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist mit seiner britischen Tochter-<br />

gesellschaft gut aufgestellt, um von diesem positiven<br />

Trend zu profitieren.<br />

Die Baukonjunktur verlief <strong>2009</strong> in Deutschland leicht<br />

rückläufig (–1,2 Prozent). Im laufenden Geschäftsjahr soll<br />

die Nachfrage wieder zunehmen und ein Plus von 0,8 Prozent<br />

erreichen. Für 2011 erwartet Euroconstruct eine Stabilisierung<br />

(+0,1 Prozent). Der Wohnungsbau entwickelte<br />

sich <strong>2009</strong> leicht rückläufig und ging um 0,6 Prozent zurück.<br />

Der Nichtwohnungsbau verzeichnete einen Rückgang<br />

von 3,5 Prozent. Der Tiefbau legte hingegen um 0,9 Prozent<br />

zu. Dies lässt sich unter anderem auf die ersten Auswirkungen<br />

der Konjunkturprogramme zurückführen. Im<br />

Geschäftsjahr 2010 ist im deutschen Wohnungsbau mit<br />

einer Nachfragezunahme um 0,6 Prozent zu rechnen. Der<br />

Nichtwohnungsbau wird um 0,7 Prozent zurückgehen, während<br />

der Tiefbau, nach Aussage von Euroconstruct, mit<br />

einem Plus von 3,9 Prozent weiterhin im Aufwärtstrend<br />

bleibt.<br />

Osteuropa<br />

Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise wirkte sich<br />

auch auf die Baukonjunktur in den meisten osteuropäischen<br />

Ländern aus. Nach einem Zuwachs von 6,1 Prozent<br />

im Jahr 2008 erhöhte sich die Nachfrage in Osteuropa im<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong> nur noch um 0,7 Prozent. Die Marktforscher<br />

erwarten für 2010 (+ 5,4 Prozent) und für 2011<br />

(+10,2 Prozent) eine Rückkehr zu stabilem Wachstum. Mit<br />

0,8<br />

– 3,0<br />

dieser positiven Entwicklung wird Osteuropa in absehbarer<br />

Zeit wieder seiner Rolle als Wachstumsmotor der europäischen<br />

Bauindustrie gerecht werden.<br />

In Russland befand sich das Baugewerbe im Berichtsjahr<br />

auf einer rasanten Talfahrt. Die Bauleistungen gingen gegenüber<br />

2008 nach Informationen des Business Monitor International<br />

um nahezu 12 Prozent zurück. Für Neubauprojekte<br />

im Bereich Wirtschaftsbau fehlte den meisten Investoren<br />

der Mut. Nur der Wohnungsbau zeigte sich <strong>2009</strong> überaus<br />

stabil und wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2010 weiter<br />

positiv entwickeln. <strong>HOCHTIEF</strong> Russia konzentriert sich<br />

auf große staatliche Infrastrukturprojekte und ist von der<br />

Entwicklung im russischen Baumarkt nicht betroffen.<br />

Die Bauindustrie in Polen legte nach 2008 auch im Berichtsjahr<br />

so deutlich zu wie in keinem anderen europäischen<br />

Land. Das Wachstum erreichte 5,3 Prozent. Für<br />

2010 erwarten Marktforscher einen noch kräftigeren Anstieg<br />

(9,6 Prozent). Der Aufwärtstrend wird weiter zunehmen<br />

und 2011 voraussichtlich bei 16,3 Prozent liegen.<br />

Wachstumstreiber Nummer 1 bleibt der Tiefbau. Auch die<br />

Fußball-Europameisterschaft 2012 wirkt sich umsatzfördernd<br />

aus. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien nimmt<br />

ebenfalls zu. Nach einem Anstieg um 2,2 Prozent im laufenden<br />

Geschäftsjahr ist für 2011 mit einem Plus von 8,7<br />

Prozent zu rechnen. <strong>HOCHTIEF</strong> Polska, Tochtergesellschaft<br />

von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction, konnte im Berichtsjahr<br />

diverse attraktive Projekte akquirieren.<br />

Der Tschechischen Republik gelang es nicht, sich im<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong> vollständig von den Folgen der weltweiten<br />

Krise abzukoppeln. Die Baukonjunktur schwächte<br />

sich um 4,3 Prozent ab. Für 2010 ist mit einem Minus von<br />

0,3 Prozent eine leichte Verbesserung zu erwarten. Der<br />

Tiefbau blieb von der rückläufigen Entwicklung im Berichtsjahr<br />

jedoch unberührt und erzielte ein Plus von 15,9 Prozent<br />

(2010 + 6,5 Prozent).<br />

Sonstige Regionen<br />

Katar gilt als Musterland im Mittleren Osten. Die Experten<br />

von „IHS Global Insight“ gehen davon aus, dass Katar die<br />

restlichen Länder in der Golfregion in den Wachstumsraten<br />

überholt. Das Wachstum der Bauindustrie wird aber auf-


grund der Verringerung der Ölfördermenge der OPEC und<br />

der deutlich geringeren Energiepreise gedämpft. Bis 2013<br />

scheint eine jährliche Wachstumsrate von drei Prozent im<br />

Bausektor realistisch. 2008 waren die Ausgaben für den<br />

Wohnungsbau und den Nichtwohnungsbau in etwa ausgewogen.<br />

Mit dem Fokus auf Infrastrukturprojekten wird in<br />

den kommenden drei Jahren vor allem der Nichtwohnungsbau<br />

der entscheidende Wachstumstreiber sein. <strong>HOCHTIEF</strong><br />

konnte sich bisher sehr gut mit Projekten wie der „Barwa<br />

Commercial Avenue“ am Markt positionieren.<br />

Mit dem Blick auf Südamerika scheint Chile in den kommenden<br />

Jahren großes Potenzial zu besitzen. Chiles Bauwirtschaft<br />

basiert auf einem äußerst starken Infrastrukturbereich<br />

(60 Prozent der gesamten Bauindustrie). Nach<br />

einem starken Wachstum im Jahre 2008 (+ 7 Prozent)<br />

musste Chile im Jahr <strong>2009</strong> aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen einen Rückgang von<br />

sechs Prozent verkraften. Doch bereits 2010 wird erneut<br />

mit einem Wachstum von 3,2 Prozent gerechnet, das sich<br />

in den Folgejahren in ähnlicher Größenordnung fortsetzt.<br />

Die Prognosen gehen davon aus, dass Chile in den kommenden<br />

Jahren vor allem in Infrastruktur (Verkehr und<br />

Energie) investieren wird, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter zu verbessern.<br />

Marktsegmente<br />

Der Energiesektor setzte <strong>2009</strong> den starken Aufwärtstrend<br />

des Vorjahres fort. Vor allen Dingen der Bereich erneuerbare<br />

Energien entwickelte sich überdurchschnittlich<br />

positiv. Dieser Aufwärtstrend wird anhalten. So erwarten<br />

Branchenexperten zum Beispiel ein besonders starkes<br />

Wachstum bei Offshore-Windenergieparks. Lagen die Investitionen<br />

für diese Kraftwerke im Berichtsjahr noch bei<br />

zirka einer Mrd. Euro, sind für 2011 bereits 3,3 Mrd. Euro<br />

zu erwarten. Mit einem ähnlichen Nachfrageschub ist im<br />

Bereich Geothermie zu rechnen. Laut einer Studie des<br />

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) decken regenerative Energien derzeit<br />

nur zirka 15 Prozent des Stromverbrauchs. Die Bundesregierung<br />

will den Anteil dieser Energien am gesamten Stromverbrauch<br />

bis zum Jahr 2020 auf wenigstens 20 Prozent<br />

erhöhen. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist in den hochexpansi-<br />

ven Bereichen Offshore-Windenergieparks und Geothermie<br />

bereits aktiv.<br />

Die Investitionen in den Straßenbau haben sich europaweit<br />

sehr positiv entwickelt. Vor allem in Osteuropa ist mit<br />

besonders hohen Wachstumsraten zu rechnen. Hier werden<br />

derzeit große Straßenprojekte mit Volumina von mehreren<br />

Mrd. Euro vorbereitet. Starkes Verkehrswachstum,<br />

große Infrastrukturlücken, verbesserte gesetzliche und regulatorische<br />

Rahmenbedingungen für PPP-Projekte sowie<br />

EU-Förderprogramme für Infrastrukturinvestitionen sind<br />

die Gründe für diesen Trend. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist<br />

gemeinsam mit anderen <strong>HOCHTIEF</strong>-Gesellschaften schon<br />

seit Jahren im Straßenbau erfolgreich. Auch in Deutschland<br />

entwickelt sich der Fernstraßenbau positiv. Zwischen<br />

<strong>2009</strong> und 2011 wird mit einem gesamten Bauvolumen von<br />

zirka 2,8 Mrd. Euro gerechnet.<br />

Der Seeverkehr ging <strong>2009</strong> aufgrund der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise deutlich zurück. Trotzdem ist der Bedarf an<br />

Hafenbauten noch längst nicht gestillt. Die Globalisierung<br />

und der damit verbundene konstante Anstieg des Güterverkehrs<br />

erfordern weltweit immer größere Kapazitäten.<br />

Verlagerte Logistikströme und immer gewaltigere Containerschiffe<br />

sind weitere Gründe für das große Interesse an<br />

solchen Neu- und Ausbauten. Zwei Beispiele von <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction: Im Hamburger Hafen beteiligen wir uns derzeit<br />

an mehreren Ausbauprojekten. In Bremerhaven realisiert<br />

unser Unternehmen die Kaiserschleuse.<br />

Auch das Marktsegment Bauen im Bestand geriet im<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong> in den Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />

Mit zirka 649 Mrd. Euro wurden europaweit<br />

3,4 Prozent weniger in die Revitalisierung und Sanierung<br />

von Bestandsimmobilien investiert als im Vorjahr. Für 2010<br />

erwartet Euroconstruct erneut einen Rückgang (–1 Prozent).<br />

2011 sollen die Umsätze wieder steigen – um 0,8 Prozent.<br />

Der Markt für nachhaltiges Bauen wird sich nach einer<br />

Studie der Deutschen Bank besonders dynamisch entwickeln.<br />

Die Experten gehen davon aus, dass sich die Ausgaben<br />

in diesem Segment bis zum Jahr 2030 deutschlandweit<br />

auf bis zu 340 Mrd. erhöhen.<br />

15


*Die wesentlichen Beteiligungsgesellschaften<br />

sind auf<br />

Seite 9 aufgeführt.<br />

16<br />

Auftragsentwicklung<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat sich auch im Berichtsjahr<br />

weiter international ausgerichtet. Dies führt dazu, dass wir<br />

Großprojekte zunehmend in lokalen Projektgesellschaften<br />

realisieren. Diese und die Beteiligungsgesellschaften*<br />

gewannen <strong>2009</strong> weiter an Bedeutung. Deshalb wird im<br />

vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> erstmals über die Entwicklung<br />

des Unternehmensbereichs <strong>HOCHTIEF</strong> Europe berichtet,<br />

den die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> führt.<br />

Auftragseingang<br />

Der Auftragseingang im Unternehmensbereich Europe lag<br />

mit 2.909 Mio. Euro im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> unter Vorjahresniveau<br />

(3.283 Mio. Euro). Dies begründet sich mit einem<br />

Rückgang in Deutschland von 1.309 Mio. Euro auf 865<br />

Mio. Euro. Der Auftragseingang im internationalen Geschäft<br />

erhöhte sich hingegen auf 2.044 Mio. Euro und<br />

übertraf damit den Vorjahreswert (1.974 Mio. Euro).<br />

Der Auftrag zum Bau eines acht Kilometer langen Büround<br />

Einkaufszentrums in Doha, der Hauptstadt des Emirats<br />

Katar, trug wesentlich zu diesem Anstieg bei. Mit einem<br />

Gesamtwert von 1,3 Mrd. Euro ist dieses Projekt der größte<br />

Auftrag in der Unternehmensgeschichte von <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction. Unsere Tochtergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Qatar W.L.L. wickelt das Projekt ab.<br />

Insgesamt gesehen gelang es nicht, den durch die Finanzkrise<br />

verursachten Rückgang beim Auftragseingang zu<br />

kompensieren. Die Erwartungen, im Jahr <strong>2009</strong> einen Auftragseingang<br />

in Vorjahreshöhe zu erreichen, wurden nicht<br />

realisiert. Vor allem die Zahl der akquirierten Großprojekte<br />

ging aufgrund der verhaltenen Nachfrage im privaten<br />

Sektor zurück.<br />

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in einem von 1.993<br />

Mio. Euro auf 974 Mio. Euro reduzierten Auftragseingang<br />

bei der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> wider. In Deutschland<br />

lag der Auftragseingang bei 802 Mio. Euro (Vorjahr 1.207<br />

Mio. Euro), im internationalen Geschäft bei 172 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 786 Mio. Euro). Die Beteiligungen von <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction steigerten den Auftragseingang, bedingt<br />

durch den Großauftrag in Doha, von 1.290 Mio. Euro auf<br />

1.935 Mio. Euro.<br />

Im Unternehmensbereich entwickelte sich der Auftragseingang<br />

in der Division Civil Europe gegenüber 2008 leicht<br />

positiv, in den Divisionen Building und Construction International<br />

rückläufig.<br />

Leistung<br />

Der Rückgang beim Auftragseingang führte im Vergleich<br />

zum Vorjahr (3.239 Mio. Euro) zu einer niedrigeren Bauleistung<br />

(2.742 Mio. Euro) im Unternehmensbereich <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Europe. In der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> verminderte<br />

sich die Leistung von 2.019 Mio. Euro auf 1.525 Mio. Euro.<br />

Die Beteiligungsgesellschaften von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

konnten mit 1.217 Mio. Euro das Niveau von 2008<br />

(1.220 Mio. Euro) durch den Auftrag in Katar halten.<br />

Die Gesamtentwicklung, die nicht unserer Erwartung entsprach,<br />

drückt sich auch in der unter dem Vorjahreswert<br />

liegenden Entwicklung im deutschen sowie im internationalen<br />

Geschäft und bei den Divisionen aus. Der Rückgang<br />

in der Division Building ist auch auf die 2008 abgeschlossene<br />

Reorganisation des Hochbaugeschäfts in Deutschland<br />

zurückzuführen. Zur Reorganisation gehörte die bewusste<br />

Auftragsselektion mit dem Fokus auf einem ausgewogenen<br />

Risikoprofil.


Auftragsentwicklung in Mio. Euro<br />

– 11,4 %<br />

2.909<br />

Auftragseingang<br />

3.283<br />

– 51,1 %<br />

974<br />

1.993<br />

2.044 1.974<br />

786<br />

865 1.309<br />

172<br />

802 1.207<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Europe<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction<br />

– 15,3 %<br />

2.742<br />

1.597<br />

1.145<br />

3.239<br />

1.657<br />

1.582<br />

Leistung<br />

– 24,5 %<br />

1.525<br />

458<br />

1.067<br />

2.019<br />

521<br />

1.498<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Europe<br />

Auftragsbestand<br />

Die Entwicklung von Auftragseingang und Leistung führte<br />

im Unternehmensbereich <strong>HOCHTIEF</strong> Europe zu einem<br />

Auftragsbestand, der mit 3.608 Mio. Euro leicht über dem<br />

Wert von 2008 (3.560 Mio. Euro) lag.<br />

Bei den Beteiligungsgesellschaften von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

erhöhte sich der Auftragsbestand durch das Großprojekt<br />

in Doha auf zirka 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr 1,1 Mrd.<br />

Euro).<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction<br />

3.608<br />

+ 1,4%<br />

Auftragsbestand<br />

3.560<br />

– 25,4%<br />

1.808<br />

827<br />

2.424<br />

2.592 2.262<br />

1.178<br />

1.016 1.298 981 1.246<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Europe<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction<br />

Mehr als 70 Prozent des Auftragsbestands im Unternehmensbereich<br />

entfielen auf das Auslandsgeschäft. Der Bestand<br />

an Aufträgen in Deutschland beziehungsweise bei<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Con struction <strong>AG</strong> erreichte aufgrund der<br />

verminderten Auftragseingänge nicht das Niveau von 2008.<br />

Die Reichweite des Auftragsbestands im Unternehmensbereich<br />

liegt rechnerisch bei etwa 16 Monaten und damit<br />

insgesamt auf einem relativ hohen Niveau.<br />

M international M<br />

M Deutschland M<br />

17


*Weitere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 25.<br />

18<br />

Strategie<br />

Seit der Neuausrichtung verfügt <strong>HOCHTIEF</strong> Con-<br />

struction über die drei Divisionen Construction In-<br />

ternational, Civil Europe und Building sowie die ope-<br />

rativen Einheiten <strong>HOCHTIEF</strong> Consult und Streif<br />

Baulogistik. Damit sind wir, wie das Berichtsjahr<br />

zeigte, gut aufgestellt, um uns zu einem ertragsstarken<br />

Unternehmen zu entwickeln. Auf diesem<br />

Weg wird uns auch das <strong>2009</strong> gestartete Programm<br />

„LEAD5!“ helfen.<br />

In schwieriger Marktsituation gut behauptet<br />

Unsere Divisionen Construction International und Civil<br />

Europe entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

weiterhin erfolgreich – trotz der weltweiten Wirtschaftskrise,<br />

die sich besonders auf wichtige Märkte in Mittelund<br />

Osteuropa auswirkte. Beide Divisionen erzielten <strong>2009</strong><br />

stabile Ergebnisse. Im Bereich Building gelang es uns, die<br />

Trendwende einzuleiten. Die Neuprojekte sind jetzt wieder<br />

erfolgreich. Allerdings gibt es noch erhebliche Belastungen<br />

aus einem Altprojekt. Außerdem führte das verringerte<br />

Auftragsvolumen zu einer Unterdeckung der Geschäftskosten.<br />

Wir können trotzdem mit dem Verlauf des Geschäftsjahres<br />

<strong>2009</strong> zufrieden sein und optimistisch nach<br />

vorn blicken.<br />

Ehrgeiziges Ziel gesetzt<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction gibt sich mit dem bisher Erreichten<br />

nicht zufrieden. Mittelfristig soll sich das Unternehmen<br />

zu einem der ertragsstärksten internationalen Bauunternehmen<br />

in Europa entwickeln. Das Ziel ist eine deutlich verbesserte<br />

Umsatzrendite im Jahr 2013.<br />

Strategische Fokusthemen<br />

Um das Ertragsziel zu erreichen und <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

anhaltend in die Gewinnzone zu bringen, haben wir in<br />

dem Programm fünf strategische Fokusthemen erarbeitet:<br />

1. Fairere Preise erzielen<br />

In Zukunft soll neben der technisch anspruchsvollen Bauleistung<br />

vor allem die Ergebnisqualität der Projekte im Mittelpunkt<br />

stehen. Wir kommunizieren deshalb den Mehrwert<br />

unserer Leistung und den daraus entstehenden<br />

Anspruch auf eine faire Vergütung. Dazu wird <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction den Vertrieb deutlich ausbauen und die Mitarbeiter<br />

weiter professionalisieren. Individuelle Dienstleistungspakete<br />

für unsere Kunden sollen uns Alleinstellungsmerkmale<br />

aufgrund der hohen technischen Kompetenz<br />

unseres Unternehmens verschaffen. Bei der Preisbildung<br />

geht es uns vor allem darum, eine ausgewogene Chancen-<br />

und Risikenverteilung zwischen <strong>HOCHTIEF</strong> Europe<br />

und dem Kunden zu vereinbaren.<br />

2. Effizienz steigern<br />

Optimierte interne Prozesse tragen ebenfalls dazu bei, das<br />

Ergebnis zu verbessern. Deshalb werden wir die bereits<br />

eingeleiteten Initiativen und Verfahren konsequent nutzen<br />

und weiter ausbauen. Dazu gehört zum Beispiel Lean Construction<br />

in der Division Building. Damit gelingt es uns,<br />

verlässliche Bauprozesse zu gestalten und vorbeugendes<br />

Risikomanagement zu betreiben. Außerdem lassen sich<br />

Mitarbeiter sowie Material effizienter einsetzen und die<br />

Zahl der Unfälle lässt sich reduzieren. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

wird deshalb Lean Construction auch in den Divisionen<br />

Construction International und Civil Europe einführen.<br />

Der Einkauf entwickelte zahlreiche neue Programme, um<br />

den Beschaffungsprozess schneller, effektiver und transparenter<br />

zu machen.*<br />

Verbesserte IT-Prozesse werden dazu beitragen, den Wissenstransfer<br />

zwischen Projektteams zu optimieren sowie<br />

die Rechnungserstellung in kürzerer Zeit zu ermöglichen.<br />

Virtuelle Projekträume und Konferenzsysteme machen es in<br />

Zukunft zudem möglich, die Zahl der Dienstreisen weiter<br />

zu reduzieren.<br />

Mithilfe unseres überarbeiteten Managementsystems lassen<br />

sich Neuerungen schneller im Unternehmen bekannt<br />

machen, die Zusammenarbeit wird erleichtert und Doppelarbeit<br />

vermieden.


Im Bereich Personal werden wir dringend benötigte Fach-<br />

kräfte mit der Aussicht auf attraktive Karrierechancen an<br />

das Unternehmen binden. Außerdem geht es darum, die<br />

Mobilität der Mitarbeiter zu fördern und sie für Auslandseinsätze<br />

zu gewinnen.<br />

Eine verbesserte interne Kommunikation soll den Informationsaustausch<br />

bei <strong>HOCHTIEF</strong> Construction und im gesamten<br />

Konzern fördern. So werden wir weitere Synergien<br />

schaffen sowie gemeinsam schneller und besser unsere<br />

Ziele erreichen. Außerdem geht es darum, die Zusammenarbeit<br />

im <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzern zu verbessern und noch erfolgreicher<br />

zu werden – getreu dem Unternehmensmotto<br />

„One roof – all solutions“.<br />

3. Umsätze in ertragsstarken Märkten steigern<br />

Alle Einheiten von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction betreiben<br />

künftig ein aktives Portfoliomanagement. Das heißt, sie<br />

identifizieren attraktive Zielmärkte, Geschäftsfelder sowie<br />

Kunden und erschließen sie konsequent. Aus gesättigten<br />

Märkten oder Regionen ziehen wir uns zurück, sobald intensive<br />

Markt- und Ressourcen analysen dies empfehlen.<br />

Das gilt auch für Gebiete, in denen wir unsere Preise nicht<br />

durchsetzen können.<br />

4. Umsätze in risikooptimierten Geschäftsfeldern<br />

steigern<br />

Bauen ist immer mit einem Restrisiko verbunden – zum Beispiel<br />

durch unerwartete technische Probleme, Ausfall von<br />

Partnerunternehmen oder plötzlich veränderte politische<br />

und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction will solche Risiken frühzeitig identifizieren,<br />

um sie zu beseitigen oder zu beherrschen.<br />

Der Erfolg dieses Bestrebens hängt wesentlich vom vereinbarten<br />

Geschäftsmodell ab. Beim klassischen Generalunternehmermodell<br />

gewährleistet unser Unternehmen,<br />

dass Budget, Bauzeit und vereinbarte Qualität eingehalten<br />

werden. Flankierende oder alternative Modelle helfen, die<br />

Risiken weiter zu minimieren und stabile Cashflows zu erwirtschaften.<br />

Dazu gehört vor allem unser partnerschaftliches<br />

Vertragsmodell PreFair. Dieses Vertragsmodell haben<br />

wir im Berichtsjahr weiter optimiert. Es trägt dazu bei, die<br />

Leistung in der Pre-Construction-Phase für den Kunden<br />

transparenter zu machen. Vorteil für uns und den Kunden:<br />

Wir können schon in einer frühen Projektphase die Kosten<br />

für Bau und Betrieb positiv beeinflussen. Darüber hinaus<br />

wird <strong>HOCHTIEF</strong> Construction die Kooperation mit anderen<br />

Konzerngesellschaften intensivieren. Dies ist uns bislang<br />

vor allem durch die Zusammenarbeit mit <strong>HOCHTIEF</strong><br />

PPP <strong>Solutions</strong> gelungen. Aber auch die Kooperation mit<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Facility Management wird immer enger. Wir<br />

bereiten unsere Projekte in der Bauphase so vor, dass sie<br />

anschließend von unserer Schwestergesellschaft übernommen<br />

werden können. Für andere Einheiten, wie zum<br />

Beispiel <strong>HOCHTIEF</strong> Airport oder <strong>HOCHTIEF</strong> Projektentwicklung,<br />

arbeitet unser Unternehmen verstärkt als Berater<br />

oder Construction-Manager. Bei diesen Aufträgen übernehmen<br />

wir Planungsleistungen oder strukturieren die Bauprozesse<br />

– ohne die genannten Risiken tragen zu müssen.<br />

5. Profitablere Marktposition erzielen<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction will sich vom Wettbewerb differenzieren<br />

und nicht nur ein Anbieter unter vielen sein.<br />

Diese strategisch günstige Marktposition müssen wir uns<br />

erarbeiten. Deshalb baut das Unternehmen verstärkt strategische<br />

Kooperationen mit Schlüsselkunden sowie Partnerunternehmen<br />

und Zulieferern auf.<br />

Unser eng verzahntes Unternehmen erlaubt es, den Auftraggebern<br />

das größte Know-how zu bieten, das am Markt<br />

verfügbar ist. Gleichzeitig können wir die Ressourcen effizient<br />

bündeln und damit Mehrwert schaffen. Dazu gehören<br />

zum Beispiel unsere Aktivitäten im Bereich Windkraft*.<br />

Auch unsere Mitarbeit in Gremien und Netzwerken trägt<br />

dazu bei, die Entwicklung von Märkten aktiv mitzugestalten<br />

und strategische Partnerschaften aufzubauen. Wie<br />

zielführend diese Arbeit sein kann, zeigt unsere Mitgliedschaft<br />

bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB). <strong>HOCHTIEF</strong> gehört nicht nur zu den Gründungsmitgliedern.<br />

Wir arbeiten auch in zahlreichen Ausschüssen<br />

mit und haben die ersten Auditoren zur Zertifizierung<br />

nachhaltiger Gebäude ausgebildet. Dies alles hat<br />

dazu beigetragen, dass <strong>HOCHTIEF</strong> im Bereich „Grünes<br />

Bauen“ zu den Vorreitern gehört und einen exzellenten Ruf<br />

genießt.<br />

*Weitere Informationen<br />

finden Sie auf den Seiten<br />

23 und 33.<br />

19


*Weitere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 29.<br />

20<br />

Individuelles Umsetzungsprogramm entwickelt<br />

Um den Mitarbeitern unsere fünf strategischen Fokusthe-<br />

men besonders deutlich zu machen und sie zum Mitma-<br />

chen zu motivieren, startete der Vorstand im Berichtsjahr<br />

die Initiative „LEAD5!“. Das Umsetzungsprogramm soll zeigen,<br />

wie unser Team jeden Tag aufs Neue dafür sorgen<br />

kann, dass wir effektiver arbeiten und kontinuierlich erfolgreicher<br />

werden. Die Inhalte von „LEAD5!“ werden den einzelnen<br />

Einheiten vor Ort vorgestellt. Jeder Mitarbeiter ist<br />

aufgerufen, einen Beitrag zu leisten und eigene Ideen dazu<br />

zu entwickeln.<br />

Projekt „Overhead“ erfolgreich beendet<br />

Im Berichtsjahr wurde das 2007 begonnene Maßnahmenpaket,<br />

um Strukturen zu straffen, Effizienz zu steigern<br />

sowie Einsparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen,<br />

konsequent weiterverfolgt. Dabei ging es unter anderem<br />

darum, beim Einsatz von Dienstleistern Kosten zu reduzieren.<br />

Ende <strong>2009</strong> lief das Projekt „Overhead“ mit guten Ergebnissen<br />

aus: Es gelang, zwölf Mio. Euro einzusparen.<br />

Neuer Marktauftritt für formart<br />

Unsere Bauträgersparte formart entwickelt sich zu einem<br />

führenden Wohnungsentwickler im Bereich hochwertige<br />

Objekte in ausgewählten Lagen Deutschlands. Zielgruppe<br />

sind institutionelle Anleger, die ganze Objekte kaufen sowie<br />

anspruchsvolle Privatkunden. Der Umsatz von formart ist<br />

im Berichtsjahr trotz der Finanzkrise weiter gestiegen. Um<br />

diesen Trend fortzuschreiben, erhielt formart <strong>2009</strong> einen<br />

neuen Marktauftritt. Außerdem haben wir den Vertriebsprozess<br />

in allen Einheiten vereinheitlicht.<br />

In vielen Wachstumsmärkten präsent<br />

Als ein auf nachhaltiges Umsatz- und Ertragswachstum<br />

fokussiertes Unternehmen analysieren wir die Märkte. Außerdem<br />

ermittelt <strong>HOCHTIEF</strong> Construction kontinuierlich<br />

Wünsche und Bedürfnisse, um rechtzeitig mit innovativen<br />

Angeboten auf neue Trends zu reagieren.<br />

Im Berichtsjahr haben wir unsere gute Positionierung im<br />

hochexpansiven Bereich Green Building weiter ausgebaut.<br />

Ähnlich wachstumsstark zeigt sich der Markt für Offshore -<br />

Windkraftwerke. Auch hier spielen wir eine immer wichti-<br />

gere Rolle. Im Jahr <strong>2009</strong> ist <strong>HOCHTIEF</strong> Construction mit<br />

Beluga Shipping, der weltweit größten Schwergutreederei,<br />

eine Kooperation eingegangen. Wir werden gemeinsam<br />

neuartige Hubschiffe zum Bau dieser Kraftwerke entwickeln,<br />

produzieren und vertreiben. Beide Unternehmen<br />

bringen in das Joint Venture ihre komplementäre Kompetenz<br />

und Marktstellung ein mit dem Ziel, den rasant wachsenden<br />

Markt mit der dringend benötigten Schlüsseltechnologie<br />

zu versorgen.<br />

Eine verstärkte Nachfrage verspüren wir auch aus dem<br />

arabischen Raum – vor allem aus Katar. So verbuchte<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>2009</strong> mit dem Bau eines acht<br />

Kilometer langen Einkaufszentrums* in der katarischen<br />

Hauptstadt Doha den größten Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte.<br />

Weitere Großprojekte werden derzeit<br />

verhandelt.<br />

ichtigen Wachstumsmärkten präse


Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltiges Handeln prägt die Aktivitäten von<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction in allen Bereichen und spiegelt<br />

sich in unseren zukunftsorientierten Projekten<br />

wider. Wir betreiben gezielt Klima- und Ressourcenschutz,<br />

sparen Energie und nutzen sie effizient. Damit<br />

stellt sich <strong>HOCHTIEF</strong> Construction seiner großen<br />

Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft.<br />

Auch unsere Werte und die Vision des Unternehmens<br />

orientieren sich am nachhaltigen Handeln.<br />

Kernbereiche der Nachhaltigkeit<br />

Unser nachhaltiges Handeln konzentriert sich – wie im gesamten<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Konzern – auf sechs Themenfelder mit<br />

klar definierten Zielen. Eine Übersicht mit Beispielen der<br />

Erfolge von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction in den einzelnen Kernbereichen<br />

und unsere Ziele:<br />

Nachhaltige Produkte<br />

Im Berichtsjahr erhielten mehrere unserer Immobilien das<br />

neue Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen*.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen Marktführer für nachhaltige Projekte<br />

in den Bereichen Bauen und Baulogistik werden.<br />

Aktiver Klimaschutz<br />

Mit Grünem Bauen, zukunftsweisendem Energie-Management<br />

und der Förderung regenerativer Energien leisten wir<br />

einen wichtigen Beitrag dazu, das Klima zu schützen und<br />

die Emission von Treibhausgasen zu verringern. <strong>2009</strong> haben<br />

wir unser Engagement im Bereich Windenergie unter anderem<br />

durch eine Kooperation mit der Schwergutreederei<br />

Beluga gestärkt.** Außerdem vollendete <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

die Bohrarbeiten für zwei Geothermiekraftwerke<br />

in Deutschland.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden<br />

CO2-Emissionen einsparen.<br />

Attraktive Arbeitswelt<br />

Mit der Ende <strong>2009</strong> gestarteten Mitarbeiterbefragung<br />

„<strong>HOCHTIEF</strong>-People.Index“ werden wir künftig regelmäßig<br />

neue Anhaltspunkte für die Personalarbeit ermitteln, um<br />

die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter weiter zu erhöhen.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen unsere Stellung als attraktiver<br />

Arbeitgeber weiter ausbauen und uns langfristig als begehrter<br />

Arbeitgeber der Branche etablieren.<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Durch unser Engagement entstand im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

die neue Deutsche Schule in Doha, der Hauptstadt des<br />

Emirats Katar. Dort sind wir derzeit an mehreren großen<br />

Projekten beteiligt. Die Schule wird nicht nur von den Kindern<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong>-Mitarbeiter besucht. 2010 fördert<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> zudem mehrere Veranstaltungen im Zusammenhang<br />

mit der Kulturhauptstadt Europa, RUHR.2010.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen uns dort gesellschaftlich engagieren,<br />

wo unser Unternehmen aktiv ist.<br />

Compliance und Ethikmanagement<br />

<strong>2009</strong> haben wir unsere Compliance-Organisation weiter<br />

strukturiert und intensive Schulungen in diesem Bereich<br />

veranstaltet. Elektronische Lernprogramme zu Themen<br />

wie „illegale Beschäftigung“ ergänzen das Angebot.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen Standards für Geschäftsethik<br />

setzen und wenden diese mit aller Kraft an.<br />

Ressourcenschutz<br />

Im Berichtszeitraum haben wir eine Reihe von Maßnahmen<br />

begonnen, um Abfallmengen auf den Baustellen von<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction zu reduzieren und die Recyclingquote<br />

weiter zu verbessern. Zudem sorgen wir mit unseren<br />

Leistungen zum Bauen im Bestand dafür, dass der<br />

Flächenverbrauch reduziert wird.<br />

➩ Unser Ziel: Wir wollen natürliche Ressourcen schonen<br />

und erhalten sowie den Ressourcenschutz optimieren.<br />

Vorbildliche Informationspolitik<br />

Der <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzern ist das einzige deutsche Bauunternehmen,<br />

das einen Nachhaltigkeitsbericht herausgibt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erschien der dritte, von einem Wirtschaftsprüfer<br />

geprüfte Bericht. In dieser Veröffentlichung<br />

berichten wir auch über das konsequente nachhaltige Handeln<br />

bei <strong>HOCHTIEF</strong> Construction. Über aktuelle Aktivitäten<br />

und Ereignisse informieren wir unter www.hochtief.de/<br />

nachhaltigkeit. Dort steht auch der Nachhaltigkeitsbericht<br />

zum Download bereit. Auf dieser Internetplattform können<br />

sich Interessenten seit <strong>2009</strong> außerdem mit Fragen zu<br />

nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen an die zuständigen<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Experten wenden.<br />

*Weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.dgnb.de.<br />

**Weitere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 23.<br />

21


Virtuelle Planung sorgt<br />

schon vor Baubeginn<br />

für schnelle Problemlösung:<br />

Beim Stadtentwicklungsprojekt<br />

Lusail<br />

in Katar setzen wir gemeinsam<br />

mit unserer<br />

Schwestergesellschaft<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> ViCon diese<br />

Methode zum ersten<br />

Mal im Infrastrukturbereich<br />

ein – zum Beispiel<br />

bei Straßen, Versorgungsleitungen<br />

und<br />

U-Bahn-Linien.<br />

22


Forschung und Entwicklung<br />

Der Erfolg von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction beruht we-<br />

sentlich auf unserer kontinuierlichen Forschung und<br />

Entwicklung (FuE). Wir wollen mit unseren Innovationen<br />

vor allem die Kunden überzeugen und begeistern.<br />

Dies ist uns auch <strong>2009</strong> gelungen – allein sowie<br />

immer häufiger in enger Kooperation mit anderen<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Gesellschaften. Wir entwickelten neue<br />

Technologien, setzten sie ein und optimierten bestehende<br />

Prozesse. So konnte <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

unter anderem frühzeitig auf neue Trends reagieren.<br />

Im Berichtsjahr standen vor allem diese FuE-Themen bei<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction im Fokus:<br />

Nachhaltigkeitssiegel der DGNB<br />

Seit Anfang <strong>2009</strong> vergibt die Deutsche Gesellschaft für<br />

Nachhaltiges Bauen (DGNB) das „Deutsche Gütesiegel für<br />

Nachhaltiges Bauen“. In einem internen Innovationsprojekt<br />

hat <strong>HOCHTIEF</strong> die Praxistauglichkeit der Zertifizierungskriterien,<br />

wie zum Beispiel ökologische, ökonomische, soziokulturelle<br />

und funktionale Qualität, überprüft und damit<br />

aktiv an der Entwicklung des Siegels mitgewirkt. In der<br />

Pilotphase erhielt der Bürokomplex „smarthouse“ in München<br />

als eines der ersten Projekte das Vorzertifikat der<br />

DGNB in Gold. Im Laufe des Jahres wurden weitere<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Projekte nach DGNB-Kriterien zertifiziert. So<br />

erhielt beispielsweise das NordexForum in Hamburg<br />

ebenfalls das Vorzertifikat in Gold.<br />

Ideenmanagement trägt Früchte<br />

Unser im Geschäftsjahr 2008 implementiertes Ideenmanagement<br />

führte zu zahlreichen Verbesserungsvorschlägen<br />

unserer Mitarbeiter. Viele dieser Ideen ließen sich in die<br />

Praxis umsetzen und führten zu deutlichen Kosteneinsparungen.<br />

Ein Beispiel aus dem Tunnelbau: Hier spart eine<br />

neue Zeitablaufsteuerung der Rührwerke zur Bearbeitung<br />

der Betonitsuspension – eine Stützflüssigkeit, die für den<br />

Schildvortrieb verwendet wird – jährlich 100.000 Euro.<br />

Forschungsprojekt im Tunnelbau begleitet<br />

Ende <strong>2009</strong> ging das von der Europäischen Union geförderte<br />

Forschungsprojekt „TUNCONSTRUCT“ erfolgreich<br />

zu Ende. Wir waren von Anfang an aktiv dabei. Gemein-<br />

sam mit Partnern entstand zum Beispiel eine Steuerungssoftware,<br />

die dazu beiträgt, Oberflächensetzungen beim<br />

Schildvortrieb in sensiblen Bereichen zu minimieren. Auch<br />

von dieser Entwicklung werden wir profitieren.<br />

Position im Bereich erneuerbare Energien gestärkt<br />

<strong>2009</strong> ging der Bau des Offshore-Windparks „alpha ventus“<br />

nördlich der Insel Borkum weiter. Mit dem Joint Venture<br />

Beluga <strong>HOCHTIEF</strong> Offshore haben wir im Berichtsjahr<br />

unser Engagement im überaus expansiven Markt für<br />

Offshore-Windenergie ausgebaut. Gemeinsam mit der<br />

weltweit führenden Schwergutreederei Beluga werden wir<br />

Spezialschiffe entwickeln und betreiben. Sie machen es<br />

möglich, Offshore-Anlagen in einer Höhe von mehr als 100<br />

Metern und mit einer Leistung von mehr als fünf Megawatt<br />

zu montieren. Das erste Spezialschiff soll 2012 einsatzbereit<br />

sein. Außerdem können wir mit unserer neu entwickelten<br />

Hubinsel Thor ab 2010 Windparks in bis zu 50 Metern<br />

Was ser tiefe bauen und so weitere Ertragspotenziale für<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> erschließen.<br />

Auch im hochattraktiven Bereich Tiefengeothermie haben<br />

wir unsere Aktivitäten fortgeführt. Mit unseren Kraftwerken<br />

in Kirchstockach und Dürrnhaar werden wir in Zukunft<br />

weitgehend CO2-neutralen Strom in das Netz einspeisen.<br />

Die Leistung der beiden Anlagen liegt bei jeweils vier bis<br />

fünf Megawatt – genug Energie, um zirka 10 000 Einfamilienhäuser<br />

zu versorgen.<br />

Innovative Fräs-, Schleif- und Oberflächentechnik<br />

Unter dem Dach von <strong>HOCHTIEF</strong> SurFace bündeln wir seit<br />

<strong>2009</strong> zwei neue Dienstleistungen: das Dekontaminieren<br />

der Oberflächen kerntechnischer und von Chemieanlagen<br />

sowie die Fassaden- und Oberflächenbearbeitung,<br />

zum Beispiel beim Renovieren von Gebäuden. Außerdem<br />

lassen sich vertikale Betonoberflächen durch Schleifvorgänge<br />

anspruchsvoll veredeln. Die beiden Systeme DE-<br />

CON und FORMIS verfügen über eine leistungsfähige<br />

Sauganlage. Sie lassen sich deshalb im Außen- und Innenbereich<br />

nahezu staubfrei anwenden.<br />

23


24<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist sich bewusst, dass<br />

hoch qualifizierte und leistungsbereite Mitarbeiter<br />

die Basis für nachhaltiges, profitables Wachstum<br />

sind. Nur so gelingt es, sich vom Wettbewerb zu differenzieren,<br />

überdurchschnittliche Qualität zu bieten<br />

und die Kunden zu begeistern. Deshalb konzen trierte<br />

sich unsere Personalarbeit auch im Berichtsjahr da-<br />

rauf, die besten Mitarbeiter langfristig an unser Un-<br />

ternehmen zu binden.<br />

Mitarbeiterzahl leicht gesunken<br />

Zum Geschäftsjahresende <strong>2009</strong> reduzierte sich die Zahl<br />

der Mitarbeiter im Unternehmensbereich <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Europe inklusive Auslands- und Projektgesellschaften um<br />

ein Prozent auf 9 883 und in der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

<strong>AG</strong> um 3,4 Prozent auf 4 594. Diese Entwicklung begründet<br />

sich mit der Restrukturierung im Bereich Building.<br />

Die Zahl der Auszubildenden lag im Berichtsjahr dagegen<br />

auf hohem Niveau. 325 junge Leute absolvierten ihre Ausbildung<br />

im Unternehmensbereich <strong>HOCHTIEF</strong> Europe beziehungsweise<br />

274 bei <strong>HOCHTIEF</strong> Construction.<br />

Aktiv gegen den Fachkräftemangel<br />

Als wachstumsorientiertes Unternehmen müssen wir besonders<br />

talentierte Fach- und Führungskräfte finden und binden.<br />

Dazu tragen unter anderem unsere Studienangebote an der<br />

unternehmenseigenen <strong>HOCHTIEF</strong>-Akademie bei. Seit dem<br />

Start der <strong>HOCHTIEF</strong>-Akademie wurde inzwischen 57 Absolventen<br />

der Titel Bachelor of Engineering verliehen.<br />

Mit unserer neuen Aktion „Azubis werben Azubis“ integrieren<br />

wir unsere Auszubildenden erfolgreich in die Suche<br />

nach geeignetem Nachwuchs.<br />

Konsequente Personalentwicklung<br />

Die stete Weiterentwicklung und Internationalisierung unseres<br />

Unternehmens erfordert von unseren Mitarbeitern eine<br />

hohe räumliche Mobilität, aber auch die geistige Flexibilität,<br />

sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.<br />

Dabei unterstützt <strong>HOCHTIEF</strong> seine Mitarbeiter aktiv. Neben<br />

fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten bietet <strong>HOCHTIEF</strong><br />

auch zahlreiche Seminare zur Entwicklung der persönlichen,<br />

sozialen und methodischen Kompetenz. Das im Berichtsjahr<br />

neu aufgelegte Förderprogramm „(Senior-)Talentpool“<br />

ermöglicht Nachwuchskräften eine gezielte und vom Vor-<br />

gesetzten eng begleitete, individuelle Personalentwicklung.<br />

Mitarbeiter, Vorgesetzte und die Personalabteilung definieren<br />

dazu Personalentwicklungspläne und gleichen die erfolgreiche<br />

Umsetzung in regelmäßigen Gesprächen ab. Ziel<br />

der Talentpools ist es, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter<br />

systematisch auf die Übernahme weitergehender Fach- und<br />

Führungsaufgaben vorzubereiten.<br />

Vielfältige Motivationsinstrumente<br />

Effiziente Mitarbeiterförderung beschränkt sich bei <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction nicht darauf, die fachliche und soziale Kompetenz<br />

der Beschäftigten zu steigern. Auch die familienorientierte<br />

Personalpolitik und eine positive Unternehmenskultur<br />

verstehen wir als ein wichtiges Ins trument zur Mitarbeiter-<br />

motivation. Diverse Maßnahmen, um die Gesundheit und<br />

Fitness der Mitarbeiter zu fördern, tragen dazu bei, die<br />

Qualität unserer Leistungen und das Wohlergehen der Beschäftigten<br />

auf hohem Niveau zu halten.<br />

Als Stimmungsbarometer wurde im Berichtsjahr erstmalig<br />

der People.Index durchgeführt – eine Mitarbeiterbefragung<br />

zur Arbeitsplatzzufriedenheit. Die Ergebnisse haben gezeigt,<br />

dass <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ein attraktiver Arbeitgeber ist,<br />

dem sich der Großteil der Mitarbeiter sehr verbunden fühlt.<br />

Die Mitarbeiterbefragung wird im Oktober 2010 wiederholt<br />

und ab dann halbjährlich durchgeführt.<br />

Auch <strong>2009</strong> weniger Arbeitsunfälle<br />

Mithilfe des von <strong>HOCHTIEF</strong> entwickelten Sicherheits- und<br />

Umweltmanagements gelang es erneut, die Unfallquote zu<br />

senken.<br />

Dank an Mitarbeiter und Belegschaftsvertreter<br />

Die Mitarbeiter von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction stehen in guten<br />

sowie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten loyal zu ihrem<br />

Unternehmen und engagieren sich mit ganzer Kraft für unseren<br />

Erfolg. Dafür steht unsere positive Entwicklung im<br />

Berichtszeitraum. Wir sind deshalb optimistisch, dass wir<br />

diesen Weg weiter fortsetzen werden.<br />

Der Vorstand möchte sich deshalb bei allen Mitarbeitern<br />

und Belegschaftsvertretern für ihren Einsatz und ihre Kollegialität<br />

herzlich bedanken.


Einkauf<br />

Im Berichtsjahr haben wir wie in den Vorjahren über<br />

70 Prozent unseres Leistungsvolumens für die Beschaffung<br />

von Material und Nachunternehmerleistungen<br />

aufgewendet.<br />

Unser Unternehmen hat seine Aktivitäten zur weiteren Effizienzsteigerung<br />

des Einkaufs konsequent vorangetrieben.<br />

Dabei ging es vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise<br />

auch darum, das Risikomanagement zu optimieren sowie<br />

Beschaffungsmärkte intensiv zu beobachten und zu analysieren.<br />

Lead-Buyer-Organisation erfolgreich<br />

weiterentwickelt<br />

Lead-Buyer beschaffen ablaufkritische Warengruppen mit<br />

meist hohem Volumen – wie Fassaden, Beton, Technische<br />

Gebäudeausrüstung, Aufzüge oder Stahl. Um bessere<br />

Konditionen zu erhalten, koordinieren sie ihre Warengruppe<br />

und bündeln Aufträge. Außerdem verhandeln Lead-Buyer<br />

Preise, schließen Rahmenverträge und beobachten die<br />

Markt- und Preisentwicklung. Ihre umfangreichen Kenntnisse<br />

der nationalen und internationalen Märkte ermöglichen<br />

es uns, Preisveränderungen rechtzeitig zu erkennen<br />

und unmittelbar auf diese Entwicklungen zu reagieren. Die<br />

Lead-Buyer leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu<br />

unserem Risikomanagement.<br />

Auf Basis der Lead-Buyer-Organisation entstanden im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> strategische Partnerschaften mit Lieferanten<br />

in den einzelnen Gewerken. Ein weiterer Lead-Buyer<br />

ist seit <strong>2009</strong> für den Einkauf von Planungsleistungen zuständig<br />

und erschließt <strong>HOCHTIEF</strong> Construction zusätzliche<br />

Einsparpotenziale.<br />

Einkaufsprozesse noch effizienter gestaltet<br />

Im Berichtsjahr konnten wir unser Lieferanten- sowie das<br />

Vertragsmanagement weiter standardisieren und führten<br />

eine neue Lieferantenbewertung ein. Außerdem nutzt<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction seit <strong>2009</strong> ein onlinebasiertes<br />

Ausschreibungsmanagement-Programm, um vergleichbare<br />

Produktanforderungen zu gewährleisten und den<br />

elektronischen Vergabevorschlag zu erstellen. Die beiden<br />

neuen Verfahren wurden <strong>2009</strong> deutschlandweit in allen Einheiten<br />

umgesetzt. Im Jahr 2010 sollen unsere internationa-<br />

len Gesellschaften und Projekte hinzukommen. Darüber<br />

hinaus veranstaltete <strong>HOCHTIEF</strong> Construction mit gutem Erfolg<br />

zum ersten Mal Online-Auktionen. Im Berichtsjahr<br />

haben wir zudem im Zuge einer Balanced Scorecard Kennzahlen<br />

für den Einkauf festgelegt, die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

mit dem neuen Controllinginstrument „ProCo“<br />

durchgängig dokumentiert.<br />

Weltweiten Direkteinkauf konsequent ausgebaut<br />

Über unsere beiden Handelsgesellschaften <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Global Trade und <strong>HOCHTIEF</strong> Procurement Asia beziehen<br />

wir zunehmend kostengünstige, aber trotzdem hochwertige<br />

Produkte direkt bei den Herstellern. <strong>HOCHTIEF</strong> Gobal<br />

Trade konzentriert sich darauf, weltweit Material in den Bereichen<br />

Technische Gebäudeausrüstung, Boden- und<br />

Wandbeläge sowie Sanitärausstattung zu beschaffen.<br />

Kunden der Handelsgesellschaft sind sowohl Nachunternehmer,<br />

die für <strong>HOCHTIEF</strong> Construction arbeiten, als auch<br />

Drittkunden. Im Berichtszeitraum war Global Trade in<br />

Deutschland, Rumänien, Abu Dhabi und auf Mauritius tätig.<br />

So haben wir beispielsweise im Berichtsjahr einen Hotelneubau<br />

auf Mauritius mit Fliesen und Sanitärprodukten<br />

beliefert.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Procurement Asia mit Hauptsitz in Hongkong<br />

beschafft seit <strong>2009</strong> nicht nur Waren, sondern arbeitet<br />

auch als Händler für Drittkunden auf dem Weltmarkt. Dabei<br />

geht es vor allem um die Produktgruppen Fliesen,<br />

Mosaik, Natursteine, Laminat und Sanitärartikel. Im Berichtsjahr<br />

wickelte die Gesellschaft erste Aufträge sowie<br />

Wiederholbestellungen in Deutschland, Argentinien, Brasilien,<br />

Italien, Rumänien und den USA ab.<br />

Zusätzlich arbeiten die beiden Handelsgesellschaften für<br />

unsere <strong>2009</strong> registrierte Eigenmarke „HOCHMEISTER“.<br />

Sie steht für hochwertige Produkte aus den Bereichen<br />

Sanitärarmaturen, -keramik, Badausstattung, -möbel, Fliesen,<br />

Natursteine, Mosaik, Leuchten und Hotelmöbel. Global<br />

Trade und <strong>HOCHTIEF</strong> Procurement Asia unterstützen<br />

dabei, die geeigneten Artikel zu finden, und übernehmen<br />

die Qualitätssicherung.<br />

25


*Finanzmittelbestand:<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft<br />

Cashpoolingkonto,<br />

sonstige Wertpapiere und<br />

flüssige Mittel, abzüglich<br />

Bankverbindlichkeiten<br />

26<br />

Vermögens-, Finanz-<br />

und Ergebnislage<br />

Nach mehreren Verlustjahren konnte die <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> ihr Ergebnis im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> deut-<br />

lich verbessern. Im Vorjahr initiierte Maßnahmen, um den<br />

Hochbau in Deutschland zu restrukturieren, stringente<br />

Rendite- und Kalkulationsvorgaben sowie eingeleitete<br />

strategische Schritte führten den Unternehmensbereich<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Europe wieder in die Gewinnzone.<br />

Der Unternehmensbereich erreichte <strong>2009</strong> – nach einem<br />

Verlust in Höhe von 34,9 Mio. Euro im Jahr 2008 – mit<br />

30,4 Mio. Euro ein positives Ergebnis vor Steuern (laut<br />

IFRS-Abschluss).<br />

Während die Ergebnisqualität der Neuaufträge weiterhin<br />

in allen Divisionen des Unternehmensbereichs zunimmt,<br />

belas tet das besonders komplexe Altprojekt Rheinhallen/<br />

Rheinpark in Köln das Hochbauergebnis erheblich. Eine<br />

Kompensation erfolgte durch die Divisionen Civil Europe<br />

und Construction International, die deutlich positive Ergebnisse<br />

mit beachtlichen Leistungsrenditen erreicht haben.<br />

Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> weist für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> ein positives Ergebnis von 1,3 Mio. Euro – nach<br />

einem Fehlbetrag von 102 Mio. Euro im Jahr zuvor – aus.<br />

Im Rahmen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags<br />

haben wir das Ergebnis an unsere Muttergesellschaft<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft abgeführt.<br />

Das Ergebnis der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> wurde darüber<br />

hinaus durch folgende Effekte geprägt:<br />

Vor allem die internationalen Beteiligungsgesellschaften<br />

leisteten mit ihren Ergebnisausschüttungen einen hohen<br />

positiven Beitrag.<br />

Die insbesondere im Hochbaubereich der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> zurückgehende Beschäftigung macht<br />

Personalmaßnahmen erforderlich, für die entsprechende<br />

Rückstellungen gebildet wurden.<br />

Die Bilanzsumme der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> erreichte<br />

mit 1.364 Mio. Euro nahezu die Höhe des Jahres 2008<br />

(1.367 Mio. Euro), wobei der Rückgang der flüssigen Mittel<br />

mit einem Rückgang der Verbindlichkeiten korrespondiert.<br />

Weitere wesentliche Entwicklungen in der Bilanzstruktur<br />

haben sich nicht ergeben.<br />

Trotz eines Rückgangs auf 627 Mio. Euro (Vorjahr 704 Mio.<br />

Euro) lag der Finanzmittelbestand* auf einer zufriedenstellenden<br />

Höhe. Die Verringerung resultiert aus einem<br />

Abbau der Verbindlichkeiten, einem geringeren Anzahlungsvolumen<br />

aus Neuaufträgen und der Verlustfinanzierung<br />

des Altprojekts Rheinhallen/Rheinpark. Die Reduzierung<br />

führte in Verbindung mit sinkenden Zinssätzen jedoch<br />

auch zu einem niedrigeren Zinsergebnis, dem ein positiver<br />

Ergebnisbeitrag durch Zuschreibungen bei Wertpapieren<br />

gegenübersteht.


Risikobericht<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction verfügt über ein umfassendes<br />

Risikomanagementsystem. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> haben<br />

wir das System kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert.<br />

Zudem ist unser Unternehmen in das Risikomanagementsystem<br />

des <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzerns integriert. Die Risiken<br />

werden dreimal im Jahr zusammen mit den Prognosen vor<br />

Ort erhoben und die Informationen von unten nach oben<br />

bis auf die Konzernebene verdichtet. Diese Vorgehensweise<br />

bezieht alle Führungskräfte auf allen Ebenen der Unternehmenshierarchie<br />

mit ein.<br />

Im Berichtszeitraum wurde die Vernetzung der im Unternehmen<br />

vorhandenen Kompetenzen weiter verbessert. Die<br />

Zusammenführung von Technischem Controlling, Vertragsund<br />

Versicherungsmanagement und Qualitätsmanagement<br />

mit KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) unter<br />

einer gemeinsamen Leitung hat sich bewährt. Im Zusammenspiel<br />

mit den operativen Einheiten gewährleisten sie<br />

eine einheitliche und durchgängige Risikophilosophie.<br />

Die Projektbegleitung und Steuerung unter Risikogesichtspunkten<br />

erfolgt nach entsprechenden Klassifizierungen.<br />

Durch Audits werden nationale und internationale Projekte<br />

auf technische, kaufmännische sowie rechtliche Risiken<br />

überwacht.<br />

Das Angebotskomitee ist weiterhin wesentlicher Bestandteil<br />

unseres Risikomanagementsystems. Dieses Gremium besteht<br />

aus dem Vorstand von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction und<br />

erfahrenen Führungskräften unseres Unternehmens, die<br />

Projektrisiken prüfen sowie über Angebote und Vertragsabschlüsse<br />

entscheiden.<br />

Den Gewährleistungsrisiken aus dem Baugeschäft begegnen<br />

wir, indem wir Nachunternehmerbürgschaften einfordern<br />

sowie gegebenenfalls Wartungsverträge abschließen<br />

und regelmäßige Nachkontrollen etablieren. Das im Jahr<br />

2008 eingeführte Versicherungsprodukt „Subguard“ wird<br />

in allen wesentlichen Projekten genutzt. Es hilft, Haftungsrisiken<br />

und Schadensfälle durch Insolvenzrisiko im Nachunternehmerbereich<br />

zu reduzieren.<br />

<strong>2009</strong> hat <strong>HOCHTIEF</strong> Construction das Managementsystem<br />

grundlegend überarbeitet und auf eine Web-basierte<br />

Grundlage gestellt. Hierdurch wird mehr Transparenz in<br />

der Systematik der Risikominimierung und Risikosteuerung<br />

erreicht. Die Schwerpunkte der Aktivitäten liegen unter<br />

anderem in:<br />

• einem intensiven Selektionsprozess sowie einer auskömmlichen<br />

Bearbeitungszeit in der Akquisitionsphase;<br />

• der konsequenten Verfolgung von in den Ausschreibungs-<br />

beziehungsweise Vertragsunterlagen identifizierten<br />

Dealbreakern – mit dem Ziel, eine ausgewogene<br />

Chancen- und Risikoverteilung zwischen <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction und den Kunden zu erreichen;<br />

• der Einführung neuer Vertragsmodelle mit geringerer<br />

Risikostruktur;<br />

• der Angebotserstellung an Kunden nur, wenn verbindliche<br />

Angebote von Nachunternehmern für Schlüsselgewerke<br />

vorliegen;<br />

• Preisanpassungsklauseln mit den Kunden, um bei lang<br />

laufenden Projekten auf Markteinflüsse reagieren zu können.<br />

Durch die vernetzte Organisation der operativen Einheiten<br />

wird die projektbezogene Kompetenz mit der lokalen Kompetenz<br />

kombiniert.<br />

27


Im Auftrag von<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Projektentwicklung<br />

bauten wir in<br />

der tschechischen Metropole<br />

Prag den Bürokomplex<br />

„Trianon“. Das<br />

elfgeschossige Gebäude<br />

liegt in der Nähe<br />

eines Parks.<br />

28


Projekte der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> und<br />

ihrer Beteiligungsgesellschaften<br />

Unser Unternehmen bündelt die mehr als 130-jäh-<br />

rige Erfahrung und das Know-how der <strong>HOCHTIEF</strong>-<br />

Gruppe im Kerngeschäft Bauen. Als serviceorientiertes<br />

Bauunternehmen ist <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

vor allem in den Bereichen Hochbau sowie Tief-, Ingenieur-<br />

und Flughafenbau tätig. Der Bereich Construction<br />

International spezialisiert sich auf den Bau<br />

und das Construction-Management von internationalen<br />

Großprojekten. Außerdem sind wir in den Produktmarktbereichen<br />

Bauträgergeschäft, Wohnimmobilien<br />

und Roh-/Industriebau erfolgreich aktiv.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> nahm die eigenständige<br />

Deutsche Baumanagement GmbH ihre Geschäftstätigkeit<br />

auf. Sie soll als Construction-Manager Projekte<br />

strukturieren und abwickeln, die in einzelnen<br />

Losen vergeben werden.<br />

Die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit<br />

im <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzern schafft Synergien und erlaubt<br />

es uns, Unikate zu realisieren, mit denen wir<br />

uns maßgeblich vom Wettbewerb unterscheiden.<br />

Durch das enge Netzwerk können wir für Kunden<br />

alle Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette<br />

des Bauens anbieten.<br />

Die folgenden Beispiele aktueller oder im Berichtsjahr<br />

abgeschlossener Projekte unterstreichen das<br />

breite Leistungsspektrum von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Großprojekte<br />

Barwa Commercial Avenue, Doha (Katar)<br />

In der katarischen Hauptstadt Doha realisiert <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction mit dem Bau eines mehr als acht Kilometer<br />

langen Einkaufszentrums den größten Einzelauftrag in der<br />

Unternehmensgeschichte. Die Barwa Commercial Avenue<br />

wird ab Mitte 2012 auf knapp 900 000 Quadratmetern<br />

Bruttogeschossfläche (zirka 110 Fußballfelder) exklusive<br />

Geschäfts-, Büro- und Wohneinheiten bieten. Wir haben<br />

den Auftraggeber bereits bei der Planung des Großprojekts<br />

auf Basis unseres partnerschaftlichen Geschäftsmodells<br />

PreFair beraten und damit für alle Beteiligten weitgehende<br />

Planungssicherheit geschaffen. Vor Baubeginn setzte<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> innovative Virtual-Construction-Technologie<br />

(ViCon) ein. Unsere Schwestergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong><br />

ViCon entwickelte ein maßgeschneidertes, komplexes<br />

3-D-Modell des Einkaufszentrums und berechnete daran<br />

die genauen Mengen benötigter Baumaterialien. Das Projekt<br />

in dem wachstumsstarken arabischen Staat hat ein<br />

Volumen von 1,3 Mrd. Euro.<br />

Gleichzeitig liefen die Planungen für ein weiteres Megaprojekt<br />

in dem Emirat: den Qatar Bahrain Causeway. Das<br />

künftig längste Damm- und Brückenbauwerk der Welt soll<br />

das Königreich Bahrain mit dem Emirat Katar verbinden. Auf<br />

einer Strecke von insgesamt 40 Kilometern werden eine<br />

vierspurige Straße und eine Bahntrasse die Golfstaaten<br />

verbinden.<br />

Rheinhallen/Rheinpark, Köln<br />

Mit diesem Projekt haben wir einen der größten europäischen<br />

Medienstandorte an die Mediengruppe RTL übergeben.<br />

Außerdem ist ein großer Versicherungskonzern in<br />

die ehemaligen Messehallen eingezogen. Die Bruttogeschossfläche<br />

beträgt inklusive Parkhaus zirka 250 000<br />

Quadratmeter – mehr als 30 Fußballfelder.<br />

Elbphilharmonie, Hamburg<br />

In der neuen HafenCity der Hansestadt gingen die Bauarbeiten<br />

für die Elbphilharmonie weiter. Das zukünftige<br />

Wahrzeichen der Stadt wird von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

auf einem alten Kaispeicher errichtet und zu den zehn<br />

besten Konzerthäusern der Welt gehören. Neben drei<br />

Konzertsälen entstehen unter anderem ein Luxushotel mit<br />

etwa 250 Zimmern sowie ein Parkhaus für mehr als 500<br />

Fahrzeuge. Zusätzlich realisiert <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

als Bauträger mehr als 40 exklusive Eigentumswohnungen<br />

und wird diese auch vermarkten. Zum Ende des Berichtsjahres<br />

erreichte das Gebäude mit der Fertigstellung des<br />

17. Obergeschosses eine Höhe von zirka 70 Metern. Zudem<br />

begann die Montage der insgesamt 1 089 gläsernen<br />

Fassadenelemente. <strong>HOCHTIEF</strong> Facility Management wird<br />

29


30<br />

nach Fertigstellung das Gebäudemanagement überneh-<br />

men und das Projekt betreiben.<br />

Bauträgergeschäft/formart<br />

Wohnungen und Stadthäuser, Düsseldorf<br />

Mit dem Projekt „Wildparkcarée“ in Düsseldorf-Grafenberg<br />

realisiert <strong>HOCHTIEF</strong> Construction bis 2011 eine der größten<br />

Wohnungsentwicklungen in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt<br />

entstehen 280 Miet- und Eigentumswohnungen<br />

sowie Stadthäuser in gehobener Ausstattung. Die ersten<br />

140 Wohnungen des Projekts mit einem Erlösvolumen von<br />

zirka 40 Mio. Euro sind bereits verkauft.<br />

Exklusive Wohnungen, Starnberg<br />

Mitte August <strong>2009</strong> fiel der Startschuss für den Bau der<br />

Wohnanlage „Am Quell“ in Starnberg. Dort entstehen bis<br />

Frühjahr 2011 fünf hochwertige Stadtvillen und drei Mehrfamilienhäuser.<br />

Drei Häuser der Wohnanlage sind speziell<br />

für Senioren konzipiert und barrierefrei. Außerdem bauen<br />

wir eine Tiefgarage mit 74 Stellplätzen. Die Gebäude werden<br />

durch eine zentrale Holzpellets-Heizanlage mit Wärme<br />

versorgt. Im Zuge der Baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen<br />

von 17 Mio. Euro renaturiert <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction einen Bachverlauf auf dem Grundstück.<br />

Parkhaus, Leipzig<br />

Seit Anfang Mai des Berichtsjahres können Autofahrer das<br />

neue Parkhaus am Universitätsklinikum Leipzig nutzen.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat die Immobilie mit 524 Stellplätzen<br />

als Bauträger entwickelt und realisiert.<br />

Büro- und Geschäftshäuser<br />

CR16, Hamburg<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Opernparkhauses in<br />

der Hamburger Innenstadt gingen im November <strong>2009</strong> die<br />

Bauarbeiten für das Büro- und Wohngebäude „CR16“<br />

zu Ende. Auf neun Stockwerken entstanden insgesamt<br />

23 200 Quadratmeter Bürofläche. In einem separaten zwölfstöckigen<br />

Hochhaus wurden 44 hochwertige Mietwohnungen<br />

gebaut.<br />

Emporio, Hamburg<br />

Seit Juli <strong>2009</strong> revitalisiert <strong>HOCHTIEF</strong> Construction das<br />

ehemalige Unilever-Hochhaus auf Basis eines PreFair-Vertrags<br />

nachhaltig und erweitert es durch einen Neubau<br />

zum Quartier „Emporio“. Das bestehende Gebäude wird<br />

vollständig entkernt und um zwei Etagen aufgestockt.<br />

Gleichzeitig laufen die Arbeiten für den Neubau. Hier entsteht,<br />

neben Büro- und Gewerbeeinheiten, ein Hotel mit<br />

325 Zimmern. Im Vergleich zum alten Unilever-Haus sollen<br />

die Betriebskosten für Heizung und Lüftung um mehr als<br />

64 Prozent reduziert werden. Das „Emporio“ erhielt bereits<br />

Anfang <strong>2009</strong> von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) das Vorzer tifikat in Silber. Außerdem<br />

strebt die Immobilie die Zertifizierung nach dem US-ameri-<br />

kanischen Nachhaltigkeitsstandard LEED-Zertifikat in Gold<br />

an. Die Arbeiten sollen 2011 beendet sein. Das Auftragsvolumen<br />

für <strong>HOCHTIEF</strong> Construction beläuft sich auf 121<br />

Mio. Euro.<br />

Glückaufhaus, Essen<br />

Für den Wiederholkunden Kölbl Kruse haben wir das historische<br />

Bürogebäude mit einer Nutzfläche von 17 000<br />

Quadratmetern zwischen Ende 2007 und Herbst <strong>2009</strong> als<br />

Generalunternehmer entkernt, saniert und um ein neues<br />

Bürogebäude erweitert. Die Auftragssumme erreichte 34<br />

Mio. Euro.<br />

Green Wave, Essen<br />

Ende des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> begannen die Bauarbeiten<br />

für das Büro- und Verwaltungsgebäude der Gesellschaft<br />

für Nuklear-Service. Das sechsgeschossige „Green<br />

Wave“ wird von uns bis April 2011 schlüsselfertig realisiert.<br />

Zum Auftragsvolumen von 28,1 Mio. Euro gehört auch der<br />

Bau einer Tiefgarage.<br />

Looper, Duisburg<br />

Der im April <strong>2009</strong> fertiggestellte Bürokomplex prägt mit<br />

einer Länge von zirka 74 Metern und seiner ovalen Form<br />

die Silhouette des neu gestalteten Duisburger Innenhafens.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat die fünfstöckige Immobilie für<br />

den Wiederholkunden Kölbl Kruse errichtet. In der Auftragssumme<br />

von zirka 18 Mio. Euro ist der Bau von zwei<br />

Tiefgaragenebenen mit insgesamt 149 Stellplätzen sowie<br />

96 Außenstellplätzen enthalten.<br />

Nordex, Hamburg<br />

Bis Ende 2010 werden wir die neue, von formart entwickelte<br />

Firmenzentrale des Windenergieanlagenherstellers<br />

Nordex fertigstellen. Die Immobilie wurde bereits weit vor<br />

der Fertigstellung an einen Schweizer Lebensversicherer<br />

veräußert. Das „NordexForum“ bietet mit einer Bruttogeschossfläche<br />

von 15 200 Quadratmetern zunächst zirka<br />

600 Nordex-Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Die Kapazität<br />

lässt sich in einem zweiten Bauabschnitt verdoppeln. Die<br />

Immobilie wird deshalb unter ökologischen Gesichtspunkten<br />

entwickelt und soll die Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />

um deutlich mehr als 20 Prozent unterschreiten.<br />

Das NordexForum hat bereits das Vorzertifikat in Gold<br />

der DGNB erhalten. Bei dem Projekt ist <strong>HOCHTIEF</strong> Vermieter,<br />

Bauherr und Projektsteuerer.


Tower 185, Frankfurt<br />

Mit dem mehr als 185 Meter hohen „Tower 185“ bauen<br />

wir für den Immobilienentwickler Vivico in der Bankenmetropole<br />

eines der höchsten Gebäude Deutschlands. Das<br />

Auftragsvolumen für den Rohbau des 50-stöckigen Turms<br />

liegt bei zirka 62 Mio. Euro. Die Arbeiten werden von der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Einheit Roh- und Industriebau ausgeführt. Sie<br />

begannen im März <strong>2009</strong> und sollen im Frühjahr 2011 beendet<br />

sein. Insgesamt entsteht eine Mietfläche von 100 000<br />

Quadratmetern. Etwa 60 Prozent der Fläche waren schon<br />

vor Baubeginn langfristig vermietet.<br />

Trianon, Prag (Tschechische Republik)<br />

Im Auftrag unserer Schwestergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Development realisierten wir in der tschechischen Metropole<br />

zwischen Mai 2007 und Anfang <strong>2009</strong> den Büro- und<br />

Geschäftskomplex „Trianon“. Das elfgeschossige Gebäude<br />

überzeugt durch seine außergewöhnliche Archi tektur und<br />

liegt mitten in einem ruhigen Parkgelände. Das Projekt<br />

hatte ein Auftragsvolumen von zirka 32 Mio. Euro.<br />

VHV-Hauptverwaltungszentrum, Hannover<br />

Im Frühjahr <strong>2009</strong> stellten wir als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft<br />

für das Versicherungsunternehmen ein Ensemble<br />

aus drei einzelnen Gebäuden mit jeweils sechs<br />

Stockwerken fertig. Der Neubau bietet mehr als 1 000 Mitarbeitern<br />

Platz und überzeugt unter anderem durch ein<br />

zukunftsweisendes Energiekonzept, das mit Erdwärme arbeitet.<br />

In Verbindung mit dreifach verglasten Fenstern<br />

und wärmegedämmten Wandelementen lässt sich der<br />

Energiebedarf für Heizung und Kühlung signifikant reduzieren.<br />

Die Auftragssumme lag bei insgesamt 69,1 Mio. Euro,<br />

davon entfielen 88 Prozent auf <strong>HOCHTIEF</strong> Construction.<br />

Volksbank, Karlsruhe<br />

Zwischen September 2007 und Anfang <strong>2009</strong> errichtete<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction die neue Hauptverwaltung der<br />

Volksbank Karlsruhe auf Basis eines nachhaltigen Konzepts.<br />

Erdwärme, Fotovoltaik und andere zukunftsweisende<br />

Technologien machen das Gebäude zum „Nullenergiehaus“.<br />

Die Auftragssumme für das Projekt mit<br />

einer Bruttogeschossfläche von 10 800 Quadratmetern<br />

belief sich auf 18,9 Mio. Euro.<br />

Handelsimmobilien<br />

EKZ Tempelhofer Hafen, Berlin<br />

Ende April <strong>2009</strong> eröffnete das Einkaufszentrum am früheren<br />

Tempelhofer Hafen. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat den<br />

Komplex mit einer Bruttogeschossfläche von 76 110 Quadratmetern<br />

in zwei Jahren als Generalunternehmer realisiert.<br />

Neben dem Bau des Einkaufscenters, das teilweise<br />

in ein denkmalgeschütztes Speichergebäude integriert ist,<br />

gehören Parkdecks mit 600 Stellplätzen zu dem Auftrag<br />

mit einem Volumen von 89 Mio. Euro.<br />

Sportstätten<br />

Sportstadion, Chorzow (Polen)<br />

Als Federführer eines Konsortiums erweitert unsere polnische<br />

Tochtergesellschaft bis voraussichtlich Mitte 2011<br />

das Schlesische Stadion in Chorzow nahe Kattowitz. Die<br />

Auftragssumme beläuft sich auf insgesamt knapp 62 Mio.<br />

Euro. Davon entfallen 32 Mio. Euro auf <strong>HOCHTIEF</strong> Polska.<br />

Nach Ausbauende bietet die Sportarena 55 000 Fans Platz –<br />

8 000 mehr als in der Vergangenheit. Außerdem entspricht<br />

die Anlage dann den Standards der UEFA und der FIFA.<br />

Public-Private-Partnership<br />

Öffentlicher Hochbau:<br />

Rathaus, Moers<br />

Im April <strong>2009</strong> erhielt <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong> von der<br />

nordrhein-westfälischen Stadt Moers den Auftrag, ein<br />

neues Rathaus inklusive Bildungszentrum zu planen, zu<br />

finanzieren, zu bauen und nach Fertigstellung 23 Jahre<br />

lang zu betreiben. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist im Auftrag<br />

der Schwestergesellschaft für die Bauarbeiten zuständig.<br />

Das Auftragsvolumen von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction liegt bei<br />

48 Mio. Euro.<br />

Vier Schulen, Frankfurt<br />

Im Auftrag von <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong> stellten wir im<br />

dritten Quartal <strong>2009</strong> in Frankfurt vier neue Schulen fertig.<br />

Unsere Schwestergesellschaft hat diese Schulen auf Basis<br />

einer öffentlich-privaten Partnerschaft geplant und finanziert.<br />

Außerdem wird <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong> die Projekte<br />

bis 2029 betreiben. Unser Unternehmen erhält 42 Prozent<br />

der gesamten Auftragssumme von 248 Mio. Euro.<br />

Infrastrukturprojekte<br />

S-Bahnhof Ostkreuz, Berlin<br />

Seit Juli <strong>2009</strong> ist <strong>HOCHTIEF</strong> Construction technischer und<br />

kaufmännischer Federführer einer Arbeitsgemeinschaft für<br />

den Umbau eines Teilbereichs des stark frequentierten Nahverkehrs-Umsteigebahnhofs.<br />

Zu den Arbeiten gehören unter<br />

anderem der Neubau von Bahnsteigbrücken, eines Tunnels<br />

sowie Stütz- und Lärmschutzwände und Gleisbau.<br />

Unser Anteil am gesamten Auftragsvolumen von 45,5 Mio.<br />

Euro liegt bei zirka 60 Prozent. Die Bauarbeiten sollen bis<br />

Ende September 2012 dauern. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction war<br />

31


Mit dem „Tower 185“<br />

erweitert <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction Frankfurts<br />

Skyline um eines<br />

der höchsten Gebäude<br />

Deutschlands. Die<br />

Tochtergesellschaft<br />

Streif Baulogistik liefert<br />

und montiert nicht nur<br />

die notwendigen Krane.<br />

Von dem Unternehmen<br />

kommen außerdem unter<br />

anderem Büro- und<br />

Tagesunterkunftscontainer,<br />

die Elektrobaustelleneinrichtung<br />

sowie Rüstung und<br />

Schalung.<br />

32


ereits am Umbau eines weiteren Teilstücks des S-Bahn-<br />

hofs Ostkreuz beteiligt.<br />

ICE-Neubaustrecke, Lichtenfels<br />

Im Oktober des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> fiel der Startschuss<br />

für den Bau eines weiteren Teils der ICE-Neubaustrecke<br />

Ebensfeld-Erfurt. Als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft<br />

übernimmt <strong>HOCHTIEF</strong> Construction den Bau von zwei Eisenbahntunneln<br />

mit einer Länge von jeweils zirka drei Kilometern.<br />

Vom Auftragswert in Höhe von insgesamt 110 Mio.<br />

Euro entfallen etwa 38 Mio. Euro auf unser Unternehmen.<br />

Die Fertigstellung soll bis September 2013 erfolgen.<br />

Energie<br />

Geothermiekraftwerk, Kirchstockach<br />

Im Auftrag der Süddeutschen Geothermie-Projekte Gesellschaft,<br />

an der <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong> beteiligt ist,<br />

übernahmen wir wesentliche Arbeiten zum Bau des geplanten<br />

Geothermiekraftwerks. Dazu gehörte es vor allem,<br />

den Bohrplatz vorzubereiten sowie zwei Geothermiebohrungen<br />

erfolgreich durchzuführen. Die Auftragssumme für<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction betrug zirka 20 Mio. Euro. Auch<br />

bei unserem zweiten Geothermiekraftwerk in Dürrnhaar<br />

wurden die Bohrarbeiten beendet. Die Kraftwerke werden<br />

je vier bis fünf Megawatt Leistung liefern – genug Energie<br />

für zirka 10 000 Einfamilienhäuser.<br />

Offshore-Windpark, Nordsee<br />

Gemeinsam mit mehreren großen Energieversorgern baut<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction nördlich der Insel Borkum den<br />

ersten deutschen Offshore-Windpark „alpha ventus“. Der<br />

Park wird mit einer Gesamtleistung von 60 Megawatt<br />

50 000 Haushalte versorgen können. Dazu wurden bis Ende<br />

<strong>2009</strong> bei einer Wassertiefe von 30 Metern zwölf Wind ener-<br />

gie anlagen und ein Umspannwerk installiert. Unsere Hub-<br />

plattform „Odin“ trug wesentlich dazu bei, die Konstruk tions -<br />

arbeiten in der Nordsee unter schwierigen Bedingungen<br />

erfolgreich durchzuführen.<br />

Flughäfen<br />

Flughafen, Frankfurt<br />

Am Flughafen Frankfurt übernehmen wir in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

seit Juli <strong>2009</strong> die Rohbauarbeiten für die sogenannte<br />

„Wurzel“ am Flugsteig A. Der 200 Meter lange<br />

Abschnitt verbindet den alten Flugsteig A mit dem künftigen<br />

Flugsteig A plus. Mit dem Ausbau des Flugsteigs am<br />

Terminal 1 entstehen bis Ende 2011 Parkpositionen für<br />

sieben Großraumflieger, davon vier Airbus A380. Von der<br />

gesamten Auftragssumme in Höhe von zirka 36 Mio. Euro<br />

gehen etwa 86 Prozent an <strong>HOCHTIEF</strong> Construction.<br />

Flughafen Wroclaw (Polen)<br />

Unsere Tochtergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong> Polska plant und<br />

baut den neuen Passagierterminal am internationalen<br />

Flughafen Wroclaw, dem ehemaligen Breslau. Dazu errichtet<br />

das Unternehmen ein dreigeschossiges, 200 Meter<br />

langes und 80 Meter breites Terminalgebäude inklusive<br />

technischer Gebäude und Anschlussbauten. Zu dem Auftrag<br />

mit einem Volumen von zirka 56 Mio. Euro gehören<br />

außerdem die Erweiterung des Straßennetzes, um die Verkehrsanbindung<br />

des Terminals zu optimieren, und der Bau<br />

von 1 000 neuen Parkplätzen. Wir werden das Projekt in<br />

der viertgrößten Stadt Polens 2011 an den Bauherrn übergeben.<br />

Klärwerke<br />

Giurgiu-Slobozia (Rumänien)<br />

Im April <strong>2009</strong> unterschrieb unsere Niederlassung Rumänien<br />

den ersten Auftrag im Segment Umwelttechnik.<br />

Dabei geht es darum, die Wasseraufbereitungsanlage in<br />

Giurgiu-Slobozia, in der Nähe von Bukarest, zu sanieren,<br />

zu modernisieren und zu erweitern. Anschließend wird<br />

sich die Kapazität der Anlage mit 82 000 „Einwohnerwerten“<br />

nahezu verdoppelt haben. Die Laufzeit des Projekts mit einem<br />

Auftragsvolumen von neun Mio. Euro beträgt 38 Monate.<br />

Slatina (Rumänien)<br />

Im November des Berichtsjahres erhielt <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

den Auftrag, die Kläranlage in der Stadt Slatina<br />

umfassend zu modernisieren und auszubauen. Während<br />

der 33-monatigen Bauzeit werden wir nicht nur die Kapazität<br />

auf 72 000 Einheiten erhöhen, sondern auch die<br />

Phosphor- und Nitrogenbelastungen in dem gereinigten<br />

Abwasser drastisch reduzieren. Die Auftragssumme liegt<br />

bei etwa 13,8 Mio. Euro.<br />

Sonderprojekte<br />

Maßregelvollzug Forensik, Köln<br />

Im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen haben wir als<br />

Generalunternehmer den Neubau der Klinik für psychisch<br />

kranke Straftäter im Kölner Stadtteil Porz realisiert. Seit<br />

Frühjahr <strong>2009</strong> werden in den drei Therapiegebäuden 150<br />

Patienten betreut. Zum Auftragsvolumen von 23,8 Mio.<br />

Euro gehörte auch der Bau einer Werkstatt sowie einer<br />

Sporthalle. Darüber hinaus galt es für uns, sehr hohe Anforderungen<br />

an Sicherheitstechnik und Ausbruchsicherheit<br />

zu erfüllen.<br />

33


34<br />

Wesentliche Beteiligungsgesellschaften der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

Streif Baulogistik GmbH<br />

Die Tochtergesellschaft von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist<br />

als Baudienstleister auf Bau- und baunahe Infrastruktur und<br />

Logistik spezialisiert. Dazu zählen Leistungen, um Baustellen<br />

einzurichten sowie Bauabwicklung und Baustellenabläufe<br />

projektorientiert zu kombinieren. Zum Angebotsportfolio<br />

von Streif Baulogistik gehören die Vermietung von<br />

Baumaschinen und -geräten, das Vermieten und Verkaufen<br />

von Rüstung und Schalung sowie baulogistische<br />

Dienstleistungen.<br />

Im Berichtsjahr hat sich die Gesellschaft erwartungsgemäß<br />

entwickelt – Leistung und Ergebnis blieben im Plan. Der<br />

Anteil externer Kunden lag zum ersten Mal über der 60-Prozent-Marke.<br />

Das entspricht einem Plus von 7,1 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. In Polen hat Streif Baulogistik Polska<br />

<strong>2009</strong> die bestehenden Chancen konsequent genutzt und<br />

trotz rückläufiger Leistungen ein positives Ergebnis erzielt.<br />

Streif Baulogistik profitierte im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> vom<br />

Trend zur Einzelvergabe am deutschen Baumarkt. Die Bereiche<br />

Logistics/Consulting & Management sowie Baumaschinen<br />

und -geräte haben sich gut auf dem Markt für<br />

Baulogistik positioniert. Das breite Leistungsspektrum und<br />

die konzerninterne Vernetzung sind wichtige Alleinstellungsmerkmale<br />

und erschließen der Gesellschaft die notwendigen<br />

Wettbewerbsvorteile.<br />

Für 2010 erwartet das Unternehmen unter anderem durch<br />

höhere Bauinvestitionen der öffentlichen Hand weitere<br />

Wachstumsimpulse. Im Berichtszeitraum entwickelte sich<br />

bereits das klassische Vermietgeschäft aufgrund der gestiegenen<br />

Nachfrage nach Schulersatzraum positiv. Dieser<br />

Trend wird sich im Geschäftsjahr 2010 vermutlich fortsetzen.<br />

Darüber hinaus erschließt der Vertrieb verstärkt das<br />

Segment Öffentlicher Hochbau.<br />

Streif Baulogistik wird auch weiterhin auf den Märkten<br />

ausgewählter Länder wachsen. So planen wir für 2010 die<br />

Expansion mit einer eigenen Gesellschaft im Emirat Katar<br />

und im Mittleren Osten. Darüber hinaus plant Streif Baulogistik,<br />

die bestehenden europäischen Landesgesellschaften<br />

weiter auszubauen.<br />

Projektbeispiele<br />

Emporio, Hamburg<br />

Streif Baulogistik stattet die Baustelle des Gebäudekomplexes<br />

Emporio, zu dem auch das ehemalige Unilever-Hochhaus<br />

gehört, mit Containeranlagen sowie der gesamten<br />

Elektrobaustelleneinrichtung aus. Außerdem liefert das<br />

Unternehmen den Baustrom und übernimmt umfassende<br />

Aufgaben im Bereich Baulogistik. Zusätzlich wurde Europas<br />

höchster frei stehender Kran mit einer Höhe von 106<br />

Metern montiert.<br />

Universitätsklinik, Gießen<br />

An dem Universitätsklinikum entsteht ein neuer Gebäudekomplex<br />

mit 650 Betten, zwei Hörsälen und einem Hubschrauberlandeplatz<br />

auf dem Dach. Streif Baulogistik<br />

erhielt den Auftrag, beim zweiten Bauabschnitt Dienstleis-<br />

tungen wie zum Beispiel Versorgungs-, Entsorgungs- und<br />

Transportlogistik, Flächenmanagement sowie Zugangskontrolle<br />

zu übernehmen. Darüber hinaus sichert und<br />

überwacht das Unternehmen die Baustelle.<br />

United Nations Campus, Bonn<br />

In Bonn beteiligt sich Streif Baulogistik am Umbau eines<br />

früheren Regierungsgebäudes, das künftig von den United<br />

Nations genutzt wird. Das Unternehmen sichert, regelt<br />

und überwacht zum einen den Personen- und Fahrzeugverkehr<br />

auf der Baustelle. Zum anderen ist es für Zugangskontrolle<br />

und Bewachung, Transportlogistik und Entsorgungsmanagement<br />

zuständig. Außerdem gehören Erd-,<br />

Verkehrs- und Landschaftsbauarbeiten genauso zum Auftrag<br />

wie das Hochwassermanagement, die Lieferung von<br />

Baustrom, -beleuchtung und -wasser sowie von Tagesunterkunfts-<br />

und Sanitärcontainern.<br />

Sendezentrum, Berlin<br />

Während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin<br />

stellte Streif Baulogistik 370 Container für das International<br />

Broadcasting Centre bereit. In den Anlagen waren insgesamt<br />

21 Fernseh- und Radiostationen untergebracht, die<br />

über das Event berichteten. Besondere Herausforderungen<br />

für Streif: der straffe Zeitplan, um die Container zu montieren<br />

und zu demontieren, sowie die Klimatisierung der<br />

Räume für die hochsensible Technik.<br />

Tower 185, Frankfurt<br />

Das Bürogebäude wird 2011 fertiggestellt und dann eines<br />

der höchsten Gebäude in Deutschland sein. Streif liefert<br />

für den Bau des mehr als 185 Meter hohen Turms unter<br />

anderem Schalungsmaterial für den Rohbau. Dazu gehört<br />

auch die selbst entwickelte Rahmenschalung StreifLight<br />

sowie ein Arbeits- und Wetterschutz. Zwei der sechs mon-


tierten Turmdrehkrane werden im Bauverlauf eine Höhe<br />

von 190 Metern erreichen.<br />

Fußballstadien, Polen<br />

Streif Baulogistik Polska beteiligt sich am Bau von zwei<br />

Stadien für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen.<br />

Für den Neubau des Nationalstadions in Warschau mit<br />

55 000 Zuschauerplätzen stellt die polnische Streif-Tochter<br />

zwölf Krane zur Verfügung. In Posen wird das städtische<br />

Stadion mithilfe von fünf Streif-Drehkranen für das Turnier<br />

modernisiert. Neben der reinen Montageleistung war das<br />

Unternehmen in beiden Fällen in die Planung eingebunden<br />

und hat die Auftraggeber technisch beraten.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Polska S.A.<br />

Die 1996 gegründete polnische Tochter von <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction ist eine unserer größten Beteiligungsgesellschaften.<br />

Zu ihrem Leistungsportfolio gehören Hochbauund<br />

Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel Büro- und<br />

Wohn immobilien, Fabrikgebäude, Shopping- und Freizeit-<br />

center sowie Straßen, Brücken, Tunnel, Bahnstrecken,<br />

Häfen und Umweltschutzprojekte. Bei diesen Projekten<br />

arbeitet die Gesellschaft eng mit anderen Unternehmen<br />

aus dem gesamten <strong>HOCHTIEF</strong>-Netzwerk zusammen. Inzwischen<br />

entwickelt unsere polnische Tochtergesellschaft<br />

auch Finanzierungsmodelle und beteiligt sich an PPP-Projekten.<br />

Damit nähert sich auch <strong>HOCHTIEF</strong> Polska weiter<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong>-Strategie an, Projekte während ihres gesamten<br />

Lebenszyklus zu begleiten.<br />

Im Berichtszeitraum hat sich das Geschäftsvolumen von<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Polska aufgrund der weltweiten Finanzkrise reduziert.<br />

Trotzdem wurde das Jahr <strong>2009</strong> mit einem überplanmäßigen<br />

Ergebnis abgeschlossen. Durch eine erfolgreiche<br />

Akquisitionsarbeit geht <strong>HOCHTIEF</strong> Polska mit<br />

einem soliden Auftragsbestand ins Jahr 2010.<br />

Zahlreiche Zertifizierungen bestätigen die hohe Qualität<br />

der Arbeit auch in den Bereichen Umweltschutz sowie Gesundheit<br />

und Arbeitsschutz – für Mitarbeiter und Nachunternehmer.<br />

Für das Jahr 2010 rechnen wir weiter mit einer zufriedenstellenden<br />

Entwicklung.<br />

Projektbeispiele<br />

Flughafen, Lodz<br />

Lodz, zweitgrößte Stadt Polens, lässt seinen Flughafen ausbauen.<br />

Als Mitglied eines Konsortiums beteiligt sich unsere<br />

polnische Tochtergesellschaft am Bau des neuen, dreige-<br />

schossigen Terminals 3 und eines Kontrolltowers. Auch<br />

bei diesem Projekt liefert <strong>HOCHTIEF</strong> die Gepäckbeförderungsanlage.<br />

Fabrik- und Lagerhalle, Kutno<br />

Im November <strong>2009</strong> begann <strong>HOCHTIEF</strong> Polska damit, in<br />

der Stadt Kutno eine Fabrik- und Lagerhalle für einen spanischen<br />

Auftraggeber zu errichten. Zusätzlich baut das<br />

Unternehmen die erforderlichen Zufahrtswege und Parks.<br />

Das Auftragsvolumen liegt bei 3,6 Mio. Euro.<br />

Weitere Projekte in Polen<br />

Am Ende des Berichtsjahres plante oder realisierte <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Polska zum Beispiel auch diese Projekte: eine Abgasreinigungsanlage<br />

für die Stadt Kielce, Wohngebäude in Warschau,<br />

ein Fußballstadion im niederschlesischen Lubin<br />

und ein Outlet-Center in Gdansk.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CZ a.s.<br />

Unsere Beteiligungsgesellschaft in der Tschechischen Republik<br />

war im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> geprägt von der Finanzkrise<br />

sowie notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CZ geht mit einem soliden Auftragsbestand ins<br />

Jahr 2010.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CZ bietet seinen Kunden Bauleistungen und<br />

Services während des gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten,<br />

Immobilien und Anlagen. Dazu gehören<br />

Property-Development, Planung, Bau und Facility-Management.<br />

Im Bereich Hochbau realisiert die Gesellschaft Büround<br />

Wohngebäude, Shopping-Center, Industrieanlagen<br />

und saniert Immobilien. Zum Segment Infrastruktur gehören<br />

Tunnel, Brücken und Kläranlagen.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> stellte <strong>HOCHTIEF</strong> CZ wiederum einige Projekte<br />

fertig, die für die Gesellschaft ganz besondere Herausforderungen<br />

darstellten – zum Beispiel die Rekonstruktion<br />

des beliebten Prager Vitkov-Denkmals, große<br />

Bürocenter und der Bau des Wohnkomplexes Sacre<br />

Coeur in der tschechischen Hauptstadt sowie die Arbeiten<br />

an einer Schiffsschleuse.<br />

Die vielfältigen Leistungen und der hohe Anteil an langfristigen<br />

öffentlichen Infrastrukturaufträgen stellen sicher,<br />

dass sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren stabil<br />

entwickeln kann. <strong>HOCHTIEF</strong> CZ will darüber hinaus in<br />

Kooperation mit anderen <strong>HOCHTIEF</strong>-Gesellschaften den<br />

Anteil des Dienstleistungsgeschäfts weiter steigern.<br />

35


*Weitere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 29.<br />

36<br />

Projektbeispiele<br />

Metro, Prag<br />

In einem Joint Venture baut <strong>HOCHTIEF</strong> Construction die<br />

Prager Metrolinie A weiter aus. Die Strecke wird um zirka<br />

sechs Kilometer erweitert – zusätzlich entstehen unter anderem<br />

vier neue Bahnhöfe. Das Gesamtauftragsvolumen<br />

beläuft sich auf zirka 500 Mio. Euro. Der <strong>HOCHTIEF</strong>-Anteil<br />

liegt bei etwa 190 Mio. Euro.<br />

Barrierefreie Stadt, Horice<br />

In der tschechischen Stadt beteiligt sich unsere Gesellschaft<br />

an einem Projekt, das darauf zielt, alle öffentlichen<br />

Gebäude zu sanieren und die gesamte Infrastruktur behindertengerecht<br />

zu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel<br />

Fußwege, Straßen, Parkplätze, die Wasserversorgung<br />

sowie die Straßenbeleuchtung. Das Projekt wird von der<br />

tschechischen Regierung finanziell gefördert.<br />

Tunnel, Votice<br />

Im Berichtsjahr begann der Bau des Votice-Tunnels. Er gehört<br />

zum Neubau der tschechischen Bahnstrecke „Corridor<br />

IV“ und hat eine Länge von 590 Metern. Das Projekt entsteht<br />

in offener Bauweise, also über Tag. Die Bauarbeiten<br />

sollen 2013 beendet werden.<br />

Kohlekraftwerk, Ledvice<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction erweitert das Kohlekraftwerk vor<br />

allem um Maschinenräume. Der Auftragswert liegt bei zirka<br />

31 Mio. Euro.<br />

OOO <strong>HOCHTIEF</strong>, Russland/<strong>HOCHTIEF</strong> Russia<br />

Unsere Niederlassung sowie die 2007 gegründete Landesgesellschaft<br />

konnten sich im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>, trotz der<br />

internationalen Finanzkrise, gut behaupten und ihre Position<br />

im russischen Baumarkt stärken. Umsatz und Ergebnis<br />

lagen deutlich über den Planwerten.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Russia realisiert vor allem Infrastrukturprojekte<br />

in den Marktsegmenten Flug- und Seehäfen, Industriebauten,<br />

Sportstätten und außergewöhnliche Einzelprojekte.<br />

Außerdem wird das Construction-Management für Industriebauten<br />

immer wichtiger. Bei seinen Aktivitäten konzentriert<br />

sich das Unternehmen hauptsächlich auf Moskau und<br />

St. Petersburg, beginnt jedoch mit Erfolg, auch in anderen<br />

Regionen zu akquirieren. Dabei profitiert <strong>HOCHTIEF</strong> Russia<br />

von der engen Vernetzung mit <strong>HOCHTIEF</strong> Construction und<br />

deren Kompetenzzentren. Die Einheit geht mit einem sehr<br />

soliden Auftragsbestand, insbesondere im Geschäftsfeld<br />

Flughafenbau, ins Jahr 2010.<br />

Projektbeispiel<br />

Flughafen Wladiwostok (Russland)<br />

Bis Ende 2011 plant und baut <strong>HOCHTIEF</strong> Russia einen<br />

neuen Terminal und eine neue Zufahrtsstraße für den internationalen<br />

Verkehrsflughafen der russischen Hafenstadt.<br />

Die Bruttogeschossfläche wird zirka 43 000 Quadratmeter<br />

betragen. Vier bis fünf Ein- und Aussteigebrücken<br />

sollen es möglich machen, bis zu knapp 1 400 Passagiere<br />

pro Stunde abzufertigen. Das Auftragsvolumen für die<br />

Anfang 2010 zu Ende gegangene Planungsphase lag bei<br />

zirka neun Mio. Euro.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Qatar W.L.L.<br />

Die 2008 gegründete Tochtergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Qatar W.L.L. war im Berichtsjahr vor allem mit<br />

Bauaktivitäten und Akquisitionen aktiv. Die Wirtschaft des<br />

Emirats wächst nach wie vor dynamisch und plant beziehungsweise<br />

realisiert gewaltige Hochbau- und Infrastrukturprojekte.<br />

<strong>2009</strong> gelang es <strong>HOCHTIEF</strong> Construction, mit<br />

dem Auftrag zum Bau der Barwa Commercial Avenue in<br />

der katarischen Hauptstadt Doha den größten Auftrag der<br />

Unternehmensgeschichte mit einem Volumen von 1,3 Mrd.<br />

Euro zu akquirieren.* Verhandlungen über weitere Projekte<br />

laufen. Die Gesellschaft erzielte im Kalenderjahr einen wesentlichen<br />

Ergebnisbeitrag.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction Ltd.<br />

Die Gesellschaft zählt seit 2002 zu den Beteiligungsgesellschaften<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>. Das Unternehmen<br />

richtet sich konsequent auf sein Kerngeschäft Straßenund<br />

Bahnstreckenbau sowie Industriebau und Energiegewinnung<br />

aus. In diesen Bereichen gehört <strong>HOCHTIEF</strong><br />

(UK) Construction zu den führenden Anbietern. In enger<br />

Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft wickelt die<br />

Gesellschaft außerdem erfolgreich Projekte im Kraftwerksbau<br />

ab und realisiert Müllverbrennungsanlagen.<br />

Im Berichtsjahr setzte <strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction sein<br />

2008 gestartetes Programm fort, die Akquise im Kerngeschäft<br />

zu stärken. Erklärtes Ziel ist es zudem, die <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> aktiv dabei zu unterstützen, sich mit ihrem<br />

Leistungsportfolio im britischen Markt zu etablieren.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) wird sich auch 2010 im Infrastrukturmarkt<br />

weiterentwickeln, sodass mit einer Steigerung der Bauleistung<br />

zu rechnen ist.


Projektbeispiele<br />

Stratford Station, London<br />

Im Vorfeld der Olympischen Spiele im Jahr 2012 baut<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction den Bahnhof in Stratford<br />

aus. Zum Auftrag gehört unter anderem der Bau neuer<br />

Bahnsteige, Treppen und Lifte. Außerdem werden vorhandene<br />

Bahnsteige, Elektroinstallationen und Kommunikationssysteme<br />

erneuert. Die Arbeiten an dem 40-Mio.-Euro-<br />

Projekt laufen plangemäß – ohne die Öffentlichkeit zu<br />

stören.<br />

Autobahn, Grafschaft Kent<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction bekam den Zuschlag, zwei<br />

Autobahnabschnitte in der Nähe des Flughafens Kent auf<br />

einer Länge von acht Kilometern auszubauen. Besondere<br />

Herausforderung bei diesem Projekt mit einem Auftragsvolumen<br />

von 35 Mio. Euro: Eine Eisenbahnlinie ist bei laufendem<br />

Betrieb zu unterqueren.<br />

DURST-Bau GmbH<br />

Die österreichische Tochtergesellschaft mit Stammsitz in<br />

Wien gehört seit 1987 zum <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzern. Seit 2002<br />

ist Durst-Bau eine Beteiligungsgesellschaft der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong>. Das Unternehmen arbeitet insbesondere<br />

in den Bereichen Wohnungsbau, Bauen im Bestand sowie<br />

im Bauträgergeschäft. Es wurde im Berichtsjahr in den<br />

Bereich formart integriert. Das Infrastrukturgeschäft wurde<br />

<strong>2009</strong> an <strong>HOCHTIEF</strong> Construction übergeben.*<br />

Nach der schwierigen Anlaufphase im Jahr <strong>2009</strong> wurden,<br />

in Verbindung mit einer Neuformierung des Bauträgerteams,<br />

Planung und Vertrieb der im Bestand befindlichen<br />

formart-Projekte in den Vordergrund gestellt.<br />

Aufgrund vermehrter Akquisitionsarbeit im Bereich des öffentlich<br />

geförderten und frei finanzierten Wohnungsbaus<br />

geht Durst-Bau für das Geschäftsjahr 2010 von einer deutlichen<br />

Steigerung der Bauleistung und einem positiven Ergebnis<br />

aus.<br />

Projektbeispiele<br />

Rielgasse, Wien<br />

In der Nähe des Maurer Hauptplatzes entsteht eine Wohnhausanlage<br />

mit 35 Wohnungen und 44 Garagenplätzen.<br />

Das Bauträgerprojekt mit einem Auftragsvolumen von 13,7<br />

Mio. Euro wird im Herbst 2010 fertiggestellt.<br />

Jheringgasse, Wien<br />

Bis zum Sommer 2010 dauern die Arbeiten zum Bau einer<br />

öffentlich geförderten Wohnanlage mit 32 Wohnungen inklusive<br />

Tiefgarage. Das Projekt umfasst eine Bruttogeschossfläche<br />

von 8 361 Quadratmetern und hat ein Auftragsvolumen<br />

von sieben Mio. Euro.<br />

Entreprise Générale de Construction<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Luxembourg S. A.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Luxembourg ist eine Beteiligungsgesellschaft<br />

von <strong>HOCHTIEF</strong> Construction und gehört seit 1981 zu unserem<br />

Unternehmen. In dieser Zeit hat sich die luxemburgische<br />

Gesellschaft erfolgreich auf dem Markt positioniert.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Luxembourg beschäftigt sich vor allem<br />

damit, Bauträgerprojekte in den Bereichen Wohn- und Büroimmobilien<br />

zu entwickeln und zu realisieren. Dabei übernimmt<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Luxembourg alle Projektphasen: vom<br />

Grundstückskauf über den Vertrieb bis zum Bau.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> war die Projektrealisierung von der<br />

internationalen Finanzkrise gekennzeichnet. Trotzdem<br />

blieb der Markt für Wohnimmobilien in Luxembourg weiterhin<br />

attraktiv. Das Jahr 2010 wird im Wesentlichen durch<br />

die Realisierung mehrerer Projekte geprägt sein, die <strong>2009</strong><br />

erfolgreich vermarktet wurden.<br />

Projektbeispiele<br />

Residence „Am Bambesch“<br />

Im nordwestlichen Randbereich der Stadt Luxemburg entsteht<br />

die Wohnanlage „Am Bambesch“ direkt neben dem<br />

von <strong>HOCHTIEF</strong> Luxembourg erstellten Projekt „Les jardins<br />

de Mühlenbach“. Die insgesamt 19 Wohneinheiten verfügen<br />

über Wohnflächen von 55 bis 130 Quadratmetern und<br />

werden in einem hochwertigen Ausbaustandard ausgeführt.<br />

Die Wohnanlage mit einem Investitionsvolumen von<br />

zirka neun Mio. Euro wird voraussichtlich Anfang 2011 bezugsfertig<br />

sein.<br />

Hotel Melià, Luxemburg-Kirchberg<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> konnte <strong>HOCHTIEF</strong> Luxembourg<br />

den Hotelneubau als Generalunternehmer mehrere Monate<br />

vor dem vertraglich vereinbarten Termin übergeben.<br />

Das Projekt hat eine Bruttogeschossfläche von 11 000<br />

Quadratmetern und wurde schlüsselfertig realisiert.<br />

*Weitere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 10.<br />

37


38<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Austria GmbH & Co. KG/<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Österreich<br />

Die im Geschäftsjahr 2007 gegründete selbstständige<br />

Landesgesellschaft a rbeitete auch <strong>2009</strong> erfolgreich. Das<br />

neue Kompetenzzentrum Erd- und Straßenbau verbuchte<br />

einige attraktive Aufträge und trug wesentlich mit dazu bei,<br />

dass die Gesellschaft an die Erfolge des Vorjahres anschließen<br />

konnte.<br />

Das umfangreiche Leistungsportfolio des österreichischen<br />

Unternehmens deckt die Bereiche Tiefbau und Infrastruktur<br />

ab. Neben dem Kompetenzschwerpunkt Erd- und Straßenbau<br />

bietet <strong>HOCHTIEF</strong> Construction Austria Bauleistungen<br />

in den Bereichen Ingenieur-, Tunnelbau, Bahn- und<br />

Bahnhofsbau, Kraftwerke und Umwelttechnik im gesamten<br />

südosteuropäischen Raum. Das Geschäftsfeld Erdund<br />

Straßenbau wird auch 2010 durch eine kontinuierliche<br />

Nachfrage nach Verkehrsinfrastruktur wachsen.<br />

Projektbeispiele<br />

Hauptbahnhof, Salzburg<br />

Bis 2014 baut unsere österreichische Landesgesellschaft<br />

den Salzburger Hauptbahnhof zu einer regionalen und internationalen<br />

Drehscheibe aus. Dabei wird eine der größten<br />

Bahnstationen des Landes bei laufendem Betrieb zum<br />

Durchgangsbahnhof erweitert. Zum Auftragsvolumen gehört<br />

unter anderem der Bau von Bahnsteigen mit einer<br />

Gesamtlänge von zirka drei Kilometern. Außerdem wird<br />

die Schieneninfrastruktur verbessert. Der Auftragswert für<br />

das Projekt beläuft sich auf 50,5 Mio. Euro.<br />

Bahnhof Herzogenburg, Niederösterreich<br />

Als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft baut <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction bis Juni 2010 den Bahnhof Herzogenburg<br />

um. Kernstück des Projekts ist der Neubau einer Unterführung.<br />

Zusätzlich umfasst der Auftrag mit einem Volumen<br />

von 11,2 Mio. Euro unter anderem umfangreiche<br />

Abbrucharbeiten, Bodentausch- und Entwässerungsmaß-<br />

nahmen, den Bau von Straßen, Bahnsteigen und einer<br />

Eisenbahnbrücke.<br />

PPP-Straßenprojekt, Wien<br />

Ende Oktober <strong>2009</strong> wurde mit den Schnellstraßen S1 Ost<br />

und S2 ein Teilstück des ersten österreichischen PPP-Projekts<br />

für Verkehrswege termingerecht eröffnet. <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction Austria bekam von <strong>HOCHTIEF</strong> PPP <strong>Solutions</strong><br />

2006 als Führer eines Konsortiums den Auftrag, die<br />

51 Kilometer lange Strecke zu bauen. Anfang 2010 wird<br />

das gesamte Projekt beendet sein. ien<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Rumänien<br />

Unsere 2006 gegründete Niederlassung in der rumänischen<br />

Hauptstadt Bukarest konnte sich – trotz erheblicher wirtschaftlicher<br />

Schwierigkeiten des Landes aufgrund der weltweiten<br />

Finanzkrise – gut behaupten. Es gelang sogar, das<br />

Geschäft auszubauen. Besonderer Erfolg: <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction Rumänien erhielt die ersten drei Aufträge im<br />

Bereich öffentliche Umweltprojekte. Die Niederlassung<br />

wird drei Wasseraufbereitungsanlagen mit einem Auftragswert<br />

von insgesamt 36 Mio. Euro bauen.<br />

Mittelfristig will sich die Niederlassung auch im Bereich<br />

Verkehrsinfrastruktur etablieren. Hier gibt es hohes Potenzial.<br />

Rumänien plant – teilweise mithilfe von Mitteln der<br />

Europäischen Union –, in den nächsten fünf Jahren 1 000<br />

Kilometer neue Straßen zu bauen.<br />

Projektbeispiele<br />

Kläranlage Medias<br />

Im Dezember <strong>2009</strong> wurde die Niederlassung Rumänien<br />

mit dem dritten Kläranlagenprojekt beauftragt. In Medias/<br />

Transsilvanien soll die bestehende Anlage modernisiert und<br />

in 33 Monaten Bauzeit auf 74 000 Einheiten erweitert werden.<br />

Der Auftrag hat ein Volumen von 14 Mio. Euro.<br />

Hornbach Baumarkt, Bukarest<br />

Ihren vierten Hochbauauftrag erhielt die Niederlassung<br />

Rumänien im November <strong>2009</strong>. Innerhalb von acht Monaten<br />

entsteht im Norden Bukarests ein Baumarkt im Wert<br />

von 9,2 Mio. Euro. Dabei wird eine bestehende Markthalle<br />

erneuert und um einen Drive-in und einen Gartenmarkt erweitert.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Bulgarien<br />

Unsere Niederlassung in der bulgarischen Hauptstadt Sofia<br />

haben wir Ende 2005 eröffnet. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

Bulgarien konzentriert sich auf schlüsselfertigen Wohn- und<br />

Gewerbebau sowie Logistikimmobilien. Der Bereich Umwelt<br />

mit Kläranlagen, Wasser- und Abwasserprojekten gehört<br />

zu den weiteren Schwerpunkten. Künftig will die Niederlassung<br />

auch von dem geplanten massiven Ausbau des<br />

Autobahnen- und Schienennetzes in Bulgarien profitieren.<br />

Viele dieser Projekte werden von der Europäischen Union<br />

finanziert. Wir erwarten in Bulgarien für 2010 eine steigende<br />

Realisierung von Projekten im Kläranlagenbau sowie<br />

bei Infrastrukturprojekten.


Prognosebericht<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> haben wir die 2007 begon-<br />

nenen Maßnahmen zur Restrukturierung und Neu-<br />

ausrichtung konsequent und mit spürbarem Erfolg<br />

fortgesetzt. Damit sind wir intern gut gerüstet, um<br />

nachhaltig profitabel zu arbeiten. Der Verlauf der<br />

nach wie vor anhaltenden Finanzkrise wird jedoch<br />

die Entwicklung in Deutschland und in den internationalen<br />

Märkten maßgeblich beeinflussen.<br />

Gesamtwirtschaftliche Situation<br />

Der International Monetary Fund (IMF) geht vor dem Hintergrund<br />

der Finanzmarktkrise davon aus, dass die globale<br />

Weltwirtschaft im Geschäftsjahr 2010 um zirka drei<br />

Prozent wächst.<br />

Branchensituation<br />

Die Marktforscher von Euroconstruct erwarten für das laufende<br />

Geschäftsjahr in der deutschen Baukonjunktur ein<br />

leichtes Nachfrageplus. In den osteuropäischen Wachstumsländern<br />

rechnen die Branchenexperten mit einem<br />

Anstieg um mehr als fünf Prozent. In Westeuropa ist hingegen<br />

von einem Rückgang in Höhe von knapp drei Prozent<br />

auszugehen.<br />

Auftragseingang<br />

Die Entwicklung des Auftragseingangs wird im Unternehmensbereich<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Europe und bei der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> entscheidend vom Akquiseerfolg bei einigen<br />

deutschen und internationalen Großprojekten abhängen.<br />

Die Division Building und die Division Civil Europe<br />

verhandeln diese Projekte derzeit.<br />

Auch vor dem Hintergrund des im Berichtsjahr gewonnenen<br />

größten Auftrags in unserer Unternehmensgeschichte<br />

erwarten wir für 2010 einen niedrigeren Auftragseingang.<br />

Von unserer Strategie, Aufträge konsequent zu selektieren,<br />

werden wir nicht abweichen.<br />

Leistung<br />

Kurzfristige Auftragseingänge werden die Bauleistung im<br />

Unternehmensbereich und bei der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

<strong>AG</strong> im laufenden Geschäftsjahr in hohem Maße beeinflussen.<br />

Allerdings deckt der Auftragsbestand zu Beginn<br />

des neuen Geschäftsjahres über 70 Prozent der auf Höhe<br />

des Vorjahres geplanten Bauleistung des Unternehmensbereichs<br />

ab.<br />

Die Entwicklung der einzelnen Divisionen ist differenziert<br />

zu betrachten. Die Division Construction International<br />

rechnet mit einer guten Auslastung aufgrund der ausländischen<br />

Großprojekte. Die Auslastung der Divisionen Building<br />

und Civil Europe im Jahr 2010 ist vom Eingang erwarteter<br />

Aufträge abhängig.<br />

Ergebnis- und Finanzentwicklung<br />

In den nächsten Monaten geht es darum, erwartete Projekte<br />

zu akquirieren und damit die Weichen für eine weitere<br />

positive Ergebnis- und Finanzentwicklung im Unternehmensbereich<br />

sowie bei der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

zu stellen.<br />

Sollten bei Akquisitionen gravierende Verzögerungen beziehungsweise<br />

Ausfälle eintreten, können wir auch im<br />

Geschäftsjahr 2010 marktbedingte Anpassungsmaßnahmen<br />

mit entsprechenden Auswirkungen auf unser Ergebnis<br />

nicht ausschließen. Weitere Risiken, die über die<br />

branchenüblichen hinausgehen, sehen wir nicht.<br />

Wir sind optimistisch und erwarten aufgrund der von uns<br />

umgesetzten internen Maßnahmen, dass sich das Ergebnis<br />

weiterhin positiv entwickelt und gegenüber dem Vorjahr<br />

verbessern wird. Der Erfolg unserer internationalen<br />

Einheiten lässt auch für das Jahr 2010 von ihnen einen guten<br />

Ergebnisbeitrag für den Unternehmensbereich Europe<br />

als auch durch Ausschüttungen an die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

<strong>AG</strong> erwarten.<br />

Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> wird gemeinsam mit einigen<br />

Beteiligungsgesellschaften weiterhin im Cashpooling-<br />

System des <strong>HOCHTIEF</strong>-Konzerns eingebunden bleiben.<br />

Auch die weitere Liquiditätssituation im Unternehmensbereich<br />

und bei der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> hängt von<br />

erwarteten Auftragseingängen und damit zusammenhängenden<br />

Anzahlungen ab.<br />

39


Mehr Kapazität für den<br />

Flughafen der polnischen<br />

Stadt Wroclaw,<br />

des ehemaligen Breslaus.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

baut einen<br />

neuen, 200 Meter langen<br />

Passagierterminal<br />

und erweitert die Außenanlagen.<br />

Im Vorfeld<br />

hatte sich unser Unternehmen<br />

gegen zwei<br />

Bieterkonsortien im europaweiten<br />

Wettbewerb<br />

durchgesetzt.<br />

40<br />

Visualisierung: JSK Architekten


Jahresabschluss<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>, Essen,<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum<br />

31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> <strong>2009</strong> werden nach § 325 HGB beim Betreiber<br />

des elektronischen Bundesanzeigers elektronisch<br />

Bilanz<br />

(In Tsd. EUR) Anhang 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen (1)<br />

Sachanlagen 5.740 3.450<br />

Finanzanlagen 136.381 136.440<br />

142.121 139.890<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte<br />

Nicht abgerechnete Bauarbeiten 733.217 1.082.792<br />

./. erhaltene Anzahlungen – 550.718 – 904.633<br />

182.499 178.159<br />

Übrige Vorräte (2) 19.833 14.702<br />

202.332 192.861<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3) 653.785 639.356<br />

Sonstige Wertpapiere (4) 305.315 303.447<br />

Flüssige Mittel (5) 60.771 91.063<br />

1.222.203 1.226.727<br />

1.364.324 1.366.617<br />

Passiva<br />

eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

Eigenkapital (6)<br />

Gezeichnetes Kapital 100.050 100.050<br />

Kapitalrücklage 103.615 103.615<br />

203.665 203.665<br />

Rückstellungen (7) 460.999 443.121<br />

Verbindlichkeiten (8) 699.660 719.814<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 17<br />

1.364.324 1.366.617<br />

41


42<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(In Tsd. EUR) Anhang 1.1. – 31.12.<strong>2009</strong> 1.1. – 31.12.2008<br />

Umsatzerlöse (10) 1.523.262 1.333.039<br />

Veränderung des Bestands an nicht<br />

abgerechneten Bauarbeiten<br />

– 354.487<br />

104.213<br />

Sonstige betriebliche Erträge (11) 45.755 39.182<br />

Materialaufwand (12) – 817.367 –1.181.104<br />

Personalaufwand (13) – 304.684 – 285.210<br />

Abschreibungen (14) – 2.018 – 2.115<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (15) –136.329 –126.888<br />

Beteiligungsergebnis (16) 33.372 8.565<br />

Ergebnis aus Finanzanlagen (16) 1 0<br />

Zinsergebnis (17) 13.370 28.159<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

auf Wertpapiere des Umlaufvermögens (18)<br />

Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit<br />

– 5<br />

870<br />

–19.732<br />

–101.891<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Aufwand aus Gewinnabführung/Vorjahr: Ertrag aus<br />

(19) 470 0<br />

Verlustübernahme<br />

–1.340<br />

101.891<br />

Jahresüberschuss/Bilanzgewinn 0 0


Anlagenspiegel<br />

(In Tsd. EUR)<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

01.01.<strong>2009</strong> Zugänge Abgänge Abschreibungen,<br />

kumuliert<br />

Abschreibungen<br />

des<br />

Geschäftsjahres<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Buchwert<br />

31.12.2008<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten<br />

Technische Anlagen und Maschinen,<br />

0 1.379 0 0 0 1.379 0<br />

Transportgeräte<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

1.711 463 392 1.446 201<br />

336<br />

199<br />

Geschäftsausstattung, Kleingeräte<br />

17.198 2.628 1.584 14.217 1.817<br />

4.025 3.251<br />

18.909 4.470 1.976 15.663 2.018 5.740 3.450<br />

Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 154.904 45 2 19.097 5 135.850 135.811<br />

Beteiligungen 1.196 51 738 – – 509 600<br />

Sonstige Ausleihungen 28 0 6 – – 22 29<br />

156.128 96 746 19.097 5 136.381 136.440<br />

Anlagevermögen gesamt 175.037 4.566 2.722 34.760 2.023 142.121 139.890<br />

Anmerkung zu den Veränderungen im Sachanlagevermögen:<br />

Der Zugang bei Grundstücken und Bauten stammt aus dem Kauf der<br />

Vermögenswerte der Geschäftsstelle Innsbruck von der Durst-Bau<br />

GmbH.<br />

Anmerkungen zu den Veränderungen im Finanzanlagevermögen:<br />

Die wesentlichen Anteilszugänge an verbundenen Unternehmen resultieren<br />

aus der Gründung der Projektgesellschaft Potsdamer Zwillinge<br />

GmbH & Co. KG und der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction Slovakia s.r.o. so-<br />

wie der Erhöhung der Beteiligung an der Uferpalais Projektgesellschaft<br />

mbH & Co. KG. Die wesentlichen Beteiligungsabgänge ergeben<br />

sich aus der Auflösung der RMZ <strong>HOCHTIEF</strong> Construction (India)<br />

Priv. Ltd., Bangalore, und dem Ausscheiden aus der Stadion Magdeburg<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Bei den Abschreibungen auf Finanzanlagen handelt es sich um Abschreibungen<br />

auf den Buchwert der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction Slovakia<br />

s.r.o.<br />

43


Als Mitglied einer Ar-<br />

beitsgemeinschaft ist<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

maßgeblich am<br />

Bau des griechischen<br />

Mautstraßenprojekts<br />

Elefsina–Patras–Tsakona<br />

beteiligt. Die 365<br />

Kilometer lange Autobahn<br />

wird von einem<br />

Konsortium, an dem<br />

unsere Schwestergesellschaft<br />

<strong>HOCHTIEF</strong><br />

PPP <strong>Solutions</strong> beteiligt<br />

ist, geplant, finanziert<br />

und anschließend bis<br />

2038 betrieben.<br />

44


Anhang der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> <strong>2009</strong><br />

Allgemeine Grundlagen<br />

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des Han-<br />

delsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG)<br />

aufgestellt. Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> hat von der<br />

Möglichkeit des § 265 Abs. 7 HGB, im Interesse der Dar-<br />

stellungsklarheit die Bilanz und die Gewinn- und Verlust-<br />

rechnung in zusammengefasster Form aufzustellen, Ge-<br />

brauch gemacht. Dem Grundsatz der Klarheit folgend,<br />

sind im Anhang Erweiterungen des gesetzlichen Bilanz-<br />

schemas aufgrund langjähriger Praxis vorgenommen wor-<br />

den. Dabei handelt es sich um die „Forderungen an Ar-<br />

beitsgemeinschaften“ und „Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Arbeitsgemeinschaften“. In den Forderungen und Verbind-<br />

lichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften sind die Sal-<br />

den der entsprechenden Arbeitsgemeinschaften enthalten,<br />

die sich aus Lieferungen, Bauleistungen, Verwaltungsgebühren,<br />

Barvorlagen und anteiligen Ergebnisübernahmen<br />

zusammensetzen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist<br />

nach dem Gesamtkostenverfahren in Staffelform aufgestellt.<br />

Die Gesellschaft ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft, mit der ein Beherrschungs-<br />

und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen<br />

ist.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise<br />

aktivierungspflichtigen Herstellungskosten abzüglich planmäßiger<br />

und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet.<br />

Fremdkapitalzinsen sind nicht einbezogen.<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden entsprechend<br />

der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommen.<br />

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten<br />

unter 150 Euro wurden im Jahr der Anschaffung<br />

oder Herstellung als Aufwand verbucht. Selbstständig<br />

nutzbare Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

zwar 150 Euro, nicht aber 1.000 Euro<br />

übersteigen, wurden in einem Sammelposten zusammengefasst<br />

und werden linear über fünf Jahre abgeschrieben.<br />

Wegen Geringfügigkeit wird erworbene Software unter<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen. Alle<br />

zulässigen steuerrechtlichen Sonderabschreibungen werden<br />

genutzt.<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />

sind zu Anschaffungskosten abzüglich außerplanmäßiger<br />

Abschreibungen bewertet. Unverzinsliche und<br />

niedrig ver zinsliche Ausleihungen an Betriebsfremde wer-<br />

den mit dem Barwert angesetzt; im Übrigen erfolgt der<br />

Ansatz der Ausleihungen zum Nominalwert.<br />

Die Vorräte werden mit Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

beziehungsweise mit niedrigeren beizulegenden Werten<br />

bewertet. Die Herstellungskosten der nicht abgerechneten<br />

Bauarbeiten um fassen Material- und Fertigungseinzelkos-<br />

ten sowie angemessene Teile der Gemeinkosten.<br />

Im Geschäftsjahr wurden erstmals Fremdkapitalzinsen in<br />

Höhe von 361 Tsd. Euro für projektbezogene Darlehen ak-<br />

tiviert.<br />

Drohende Verluste werden durch Abschläge von den Her-<br />

stellungskosten beziehungsweise – soweit die Verluste die<br />

jeweiligen aktivierten Herstellungskosten übersteigen –<br />

durch Rückstellungen berücksichtigt. Bei ihrer Ermittlung<br />

wird die voraussichtliche Entwicklung der Aufträge bis<br />

Bauende zugrunde gelegt, wobei als zukünftige Erlöse<br />

grundsätzlich nur vom Auftraggeber schriftlich bestätigte<br />

Auftragswerte und als zukünftige Kosten geschätzte Voll-<br />

kosten bis Bauende angesetzt werden.<br />

Im Berichtsjahr fielen bei neun lang laufenden Infrastruk-<br />

turprojekten aufgrund geänderter geologischer Verhältnis-<br />

se erhebliche Mehrkosten an. Für die Darstellung eines<br />

True-and-fair-Views des Jahresabschlusses <strong>2009</strong> wurden<br />

Nachträge in Höhe von 35,3 Mio. Euro mit ihren realistischen<br />

Auftragswerten angesetzt.<br />

Die von den Kunden erhaltenen Anzahlungen werden pro-<br />

jektbezogen bis zur Höhe der Herstellungskosten von den<br />

Vorräten abgesetzt. Darüber hinausgehende Anzahlungen<br />

werden auf der Passivseite ausgewiesen.<br />

45


46<br />

Bei der Bewertung der grundsätzlich zum Nennwert an-<br />

gesetzten Forderungen und sonstigen Vermögensgegen-<br />

stände ist den erkennbaren Risiken angemessen Rech-<br />

nung getragen. Darüber hinaus wird zur Abdeckung des<br />

allgemeinen Kreditrisikos eine pauschale Abwertung vor-<br />

genommen. Forderungen an Bauherren im Ausland sind –<br />

soweit möglich – durch Hermes-Bürgschaften gegen poli-<br />

tische und wirtschaftliche Risiken weitgehend gesichert.<br />

Sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit<br />

ihren Anschaffungskosten angesetzt. Soweit die Anschaf-<br />

fungskosten über dem Wert liegen, der den Vermögens-<br />

gegenständen am Bilanzstichtag beizulegen ist, wird dem<br />

durch Abschreibungen Rechnung getragen.<br />

Flüssige Mittel sind mit dem Nennwert bewertet.<br />

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert angesetzt.<br />

Pensionsrückstellungen und Jubiläumsrückstellungen sowie<br />

Rückstellungen für Altersteilzeit werden versicherungsmathematisch<br />

ermittelt. Es wird ein Rechnungszinsfuß<br />

von 3,5 Prozent angesetzt. Als Berechnungsgrundlage der<br />

Pensionsrückstellungen dienten die „Richttafeln 2005 G“<br />

von Prof. Klaus Heubeck. Es handelt sich hierbei um eine<br />

Generationentafel, die Übergangswahrscheinlichkeiten in<br />

der betrieblichen Altersversorgung wie Sterblichkeit, Erwerbsminderung<br />

oder Verheiratungshäufigkeit nach Alter,<br />

Geschlecht und dem Geburtsjahr gestaffelt wiedergibt.<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind nach vorsichtigem<br />

kaufmännischem Ermessen gebildet; bei wenigen projektbezogenen<br />

Risiken hat die Gesellschaft die Rückstellungen<br />

auf Grundlage einer juristischen Einschätzung in Höhe<br />

des realistisch zu erwartenden Risikos bemessen.<br />

Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

In den Umsatzerlösen sind auch anteilige Ergebnisübernahmen<br />

von Arbeitsgemeinschaften enthalten.<br />

Die Aufwendungen für Abfindungen an Arbeitnehmer sowie<br />

die sonstigen Steuern werden in den sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen ausgewiesen.<br />

Währungsumrechnung und Management von<br />

Währungsrisiken<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden<br />

im Jahresabschluss mit dem Leit- beziehungsweise<br />

Tageskurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung oder mit<br />

dem niedrigeren beziehungsweise höheren Kurs am Bilanzstichtag<br />

bewertet. Verluste aus Kursänderungen werden<br />

ergebniswirksam berücksichtigt.<br />

Das Management von Währungsrisiken erfolgt über die<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft durch verbindliche Richtlinien.<br />

Währungsrisiken (im Sinne von Transaktionsrisiken)<br />

entstehen überwiegend aus Forderungen, Verbindlichkeiten<br />

und flüssigen Mitteln sowie schwebenden Geschäften<br />

in einer anderen als der funktionalen Währung der jeweiligen<br />

Konzerngesellschaft oder Betriebsstätte.<br />

Zur Absicherung gegen wechselkursbedingte Zahlungen beziehungsweise<br />

Positionen werden maßgeblich Devisentermingeschäfte<br />

eingesetzt. Vertragspartner der extern abgeschlossenen<br />

Derivate sind grundsätzlich Kreditinstitute erster<br />

Bonität, die nach anerkannten Verfahren die Marktwerte ermitteln.<br />

Die währungsbezogenen Geschäfte sichern zum Bilanzstichtag<br />

ein Volumen von 13,8 Mio. Euro (Forwards 1,3<br />

Mio. Euro, Swaps 12,5 Mio. Euro) ab. Für Sicherungsgeschäfte<br />

mit negativer Marktbewertung sind sonstige Rückstellungen<br />

in Höhe von 0,3 Mio. Euro gebildet worden. Die<br />

positiven Marktwerte belaufen sich zum Bilanzstichtag auf<br />

0,1 Mio. Euro.


Erläuterungen der Bilanz<br />

1. Anlagevermögen<br />

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten<br />

Anlagepositionen und ihre Entwicklung sind auf der Seite<br />

43 dargestellt. Hinsichtlich der im Finanzanlagevermögen<br />

ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

und Beteiligungen verweisen wir auf die als Anlage beigefügte<br />

Anteilsliste.<br />

2. Übrige Vorräte<br />

(In Tsd. EUR) 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe,<br />

Ersatzteile<br />

267<br />

128<br />

Geleistete Anzahlungen 19.566 14.574<br />

19.833 14.702<br />

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

(In Tsd. EUR) 31.12.<strong>2009</strong> davon Restlaufzeit<br />

mehr als<br />

1 Jahr<br />

31.12.2008 davon Restlaufzeit<br />

mehr als<br />

1 Jahr<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.123 923 73.840 1.439<br />

Forderungen an Arbeitsgemeinschaften 85.400 – 84.320 –<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

408.528 208 466.813 3.008<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

1.873<br />

– 1.153<br />

–<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 19.861 5.310 13.230 4.235<br />

653.785 6.441 639.356 8.682<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen<br />

im Wesentlichen aus Forderungen im Rahmen des<br />

Cash-Poolings, aus Lieferungen und Leistungen, aus Darlehensgewährungen<br />

sowie einer Geldanlage in Höhe von<br />

zehn Mio. Euro, die zur Sicherung der Guthaben aus Arbeitszeitkonten<br />

verpfändet ist.<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen<br />

an Rückdeckungsversicherungen, Zinsansprüche<br />

aus Wertpapieren, Schuldscheindarlehen, Forderungen an<br />

Betriebsfremde aus kurz- und mittelfristigen Darlehen,<br />

Vorlagen für Lohnausgleich und Schlechtwettergeld unserer<br />

Mitarbeiter, Forderungen aus ausländischer Umsatzsteuer,<br />

Forderungen an Projektgesellschaften, Forderungen<br />

an Mitarbeiter aus Vorschüssen und kurzfristigen<br />

Darlehen sowie andere Forderungen außerhalb des Lieferungs-<br />

und Leistungsverkehrs und andere Vermögensgegenstände.<br />

47


48<br />

4. Sonstige Wertpapiere<br />

Der Wertpapierbestand enthält überwiegend Anteile an<br />

Renten- und Aktienfonds und festverzinsliche Anlagen in<br />

Euro. Davon befinden sich Wertpapiere mit einem Buchwert<br />

von 151.029 Tsd. Euro (Vorjahr 149.417 Tsd. Euro) im<br />

rechtlichen Eigentum des <strong>HOCHTIEF</strong> Pension-Trust e. V.<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> gehört aufgrund eines Contractual-Trust-Arrangement<br />

(CTA) und durch vertragliche<br />

Regelung einem unabhängigen Pensionsfonds zur Ausgliederung<br />

von Vermögenswerten an, der zur Finanzierung<br />

von Pensionszahlungen der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

genutzt wird. Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> bleibt wirtschaftlicher<br />

Eigentümer des Treuhandvermögens.<br />

Von den Wertpapieren sind 18.948 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

27.785 Tsd. Euro) zur Insolvenzsicherung der Wertguthaben<br />

aus Altersteilzeit gemäß § 8a Altersteilzeitgesetz<br />

sowie zur Sicherung der Guthaben aus Arbeitszeitkonten<br />

verpfändet.<br />

5. Flüssige Mittel<br />

Es handelt sich überwiegend um Euroguthaben bei Kreditinstituten.<br />

Von den liquiden Mitteln befinden sich 28.455<br />

Tsd. Euro (Vorjahr 33.274 Tsd. Euro) im rechtlichen Eigentum<br />

des Pensionsfonds.<br />

6. Eigenkapital<br />

(In Tsd. EUR) Stand<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Stand<br />

31.12.2008<br />

Gezeichnetes Kapital/<br />

Grundkapital<br />

100.050 100.050<br />

Kapitalrücklage 103.615 103.615<br />

203.665 203.665<br />

Das Grundkapital der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> ist eingeteilt<br />

in 100 050 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien.<br />

Alleinige Aktionärin ist die <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Essen.<br />

7. Rückstellungen<br />

(In Tsd. EUR) 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Pensionsrückstellungen 233.302 225.844<br />

Steuerrückstellungen 5.100 0<br />

Sonstige Rückstellungen 222.597 217.277<br />

460.999 443.121<br />

Die Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus<br />

Anwartschaften und laufenden Leistungen an aktive und<br />

ehemalige Mitarbeiter und deren Hinterbliebene gebildet.<br />

Die laufenden Leistungen für die Pensionszahlungen beliefen<br />

sich im Berichtsjahr auf 6.815 Tsd. Euro (Vorjahr 6.227<br />

Tsd. Euro).<br />

Die Steuerrückstellungen betreffen Steuern für ausländische<br />

Betriebsstätten.<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten unter anderem<br />

Gewährleistungsverpflichtungen, Verpflichtungen für noch<br />

auszuführende Arbeiten, Kosten der Auftragsabwicklung<br />

und nachträgliche Kosten abgerechneter Aufträge, drohende<br />

Verluste aus schwebenden Geschäften, Schadenersatzleistungen,<br />

Kosten der Altersteilzeit, Verpflichtungen aus<br />

Aktienoptionsprogrammen für Führungskräfte, ausstehenden<br />

Urlaub von Mitarbeitern, Jubiläumsverpflichtungen,<br />

Kosten für Organisationsentwicklungen, Beiträge für Berufsgenossenschaften,<br />

Jahresabschlusskosten und andere<br />

ungewisse Verbindlichkeiten.<br />

Hinsichtlich der Verpflichtungen, die durch Pfandrechte<br />

oder ähnliche Rechte gesichert sind, verweisen wir auf die<br />

unter Punkt 4 gemachten Angaben.


8. Verbindlichkeiten<br />

(In Tsd. EUR) 31.12.<strong>2009</strong> davon Rest-<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in<br />

Höhe von 49,9 Mio. Euro (Vorjahr 28,9 Mio. Euro) durch<br />

Grundpfandrechte und Abtretung von Kaufpreisforderungen<br />

besichert.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten<br />

aus der Lohn- und Gehaltsabrechnung, Steuerverbindlichkeiten,<br />

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit sowie andere Verbindlichkeiten außerhalb des<br />

Lieferungs- und Leistungsverkehrs und andere Verpflichtungen.<br />

9. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

(In Tsd. EUR) 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Verpflichtungen aus Bürgschaften<br />

und Patro natserklärungen<br />

davon für verbundene<br />

Unternehmen<br />

30.469<br />

(30.469)<br />

54.211<br />

(54.211)<br />

laufzeit<br />

bis zu<br />

1 Jahr*<br />

31.12.2008 davon Rest-<br />

laufzeit<br />

bis zu<br />

1 Jahr*<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 49.855 36.314 28.874 22.889<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 183.868 183.868 131.762 131.762<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 262.591 261.646 336.725 336.725<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften 83.346 83.346 116.729 116.729<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

43.068<br />

13.914<br />

47.435<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 76.778 76.778 56.681 56.681<br />

davon aus Steuern (5.142) (5.142) (4.382) (4.382)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (1.254) (1.254) (1.046) (1.046)<br />

699.660 656.020 719.814 673.265<br />

154<br />

154<br />

1.608<br />

6.872<br />

1.608<br />

Die Bürgschaften und Patronatserklärungen waren überwiegend<br />

zur Sicherung aufgenommener Bankkredite, für<br />

Vertragserfüllungen, Gewährleistungsverpflichtungen, Vorauszahlungen<br />

und zur Eigenkapitalsicherung ausländischer<br />

Beteiligungsgesellschaften gegeben. Die <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

<strong>AG</strong> bürgte am Bilanzstichtag im Wesentlichen für<br />

Beteiligungsgesellschaften. Im Übrigen haftet die <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong> gesamtschuldnerisch für alle Arbeitsgemeinschaften,<br />

an denen sie beteiligt ist.<br />

Im Rahmen des zentralen Finanzmittelausgleichs der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft besteht eine Mithaftung für<br />

die von der <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft verursachten<br />

Mittelaufwendungen, soweit die Einhaltung der übernommenen<br />

Zahlungsverpflichtung das zur Erhaltung des Grundkapitals<br />

erforderliche Vermögen im Zeitpunkt der Eingehung<br />

der Zahlungsverpflichtung nicht berührt.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus<br />

langfristigen Mietverträgen in Höhe von 60.599 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 73.787 Tsd. Euro), davon 22.318 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

29.616 Tsd. Euro) gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />

Im laufenden Jahr <strong>2009</strong> sind 23.349 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

22.946 Tsd. Euro) Aufwendungen für Mieten und<br />

Pachten entstanden.<br />

*Restlaufzeiten über fünf Jahre<br />

sind wie im Vorjahr nicht vorhanden.<br />

49


50<br />

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

10. Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse von 1.523.262 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

1.333.039 Tsd. Euro) enthalten im Wesentlichen Auftragswerte<br />

abgerechneter eigener Aufträge, Lieferungen und<br />

Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie anteilig übernommene<br />

Ergebnisse aus Arbeitsgemeinschaften. Davon<br />

sind 1.432.132 Tsd. Euro im Inland und 91.130 Tsd. Euro<br />

im Ausland angefallen. Wegen der langfristigen Auftragsfertigung<br />

geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges<br />

Bild der im Berichtsjahr erbrachten Leistung (einschließlich<br />

der anteiligen Leistung im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften)<br />

wieder. Daher wird ergänzend die Leistung im In- und<br />

Ausland dargestellt.<br />

Leistung<br />

(In Tsd. EUR) 1.1. – 31.12.<strong>2009</strong> 1.1. – 31.12.2008<br />

Inland:<br />

Aufteilung nach<br />

Sparten<br />

Wirtschaftsbau 490.303 878.303<br />

Öffentlicher Bau 475.092 443.867<br />

Wohnungsbau 101.441 176.188<br />

Ausland:<br />

Aufteilung nach<br />

Regionen<br />

1.066.836 1.498.358<br />

Europa 431.569 475.261<br />

Asien 5.866 15.681<br />

Afrika 18.072 14.658<br />

Amerika 0 9.815<br />

Australien 2.238 5.227<br />

457.745 520.642<br />

Gesamt 1.524.581 2.019.000<br />

11. Sonstige betriebliche Erträge<br />

Hierunter sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung<br />

und indirekten Inanspruchnahme von Rückstellungen, aus<br />

Versicherungsentschädigungen, aus der Zuschreibung<br />

von Wertpapieren, aus der Erstattung von Verwaltungsund<br />

Betriebsführungskosten, aus Vermietung und Verpachtung<br />

sowie aus Kursgewinnen ausgewiesen.<br />

12. Materialaufwand<br />

(In Tsd. EUR) 1.1. –<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Aufwendungen für<br />

Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und<br />

für bezogene Waren<br />

Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen<br />

67.129<br />

1.1. –<br />

31.12.2008<br />

108.534<br />

750.238 1.072.570<br />

817.367 1.181.104


13. Personalaufwand<br />

(In Tsd. EUR)<br />

1.1. –<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

1.1. –<br />

31.12.2008<br />

Löhne und Gehälter<br />

Soziale Abgaben und<br />

Aufwendungen für<br />

247.086 230.198<br />

Unterstützung<br />

Aufwendungen für<br />

42.493<br />

42.086<br />

Altersversorgung<br />

15.105<br />

12.926<br />

304.684 285.210<br />

Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Gewerbliche<br />

Arbeitnehmer<br />

1 316<br />

1 483<br />

Angestellte 3 315 3 377<br />

Mitarbeiter gesamt 4 631 4 860<br />

14. Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen betreffen ausschließlich Sachanlagen.<br />

15. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im<br />

Wesentlichen Mieten, Pachten und Leasing, Versicherungsprämien<br />

einschließlich Kosten der Hermes-Absicherung<br />

gegen Auslandsrisiken, Gerichts-, Anwalts- und<br />

Notarkosten, Prozesskosten, Vertriebs- und Reisekosten,<br />

Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen, Aufwendungen<br />

für Organisationsentwicklungen, Sachkosten der<br />

Verwaltung, Kursverluste aus Fremdwährungen, Zuführungen<br />

zu den sonstigen Rückstellungen und zur Pauschalwertberichtigung<br />

auf Forderungen sowie weitere, nicht an<br />

anderer Stelle auszuweisende Sozialleistungen. Die in den<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen<br />

sonstigen Steuern belaufen sich auf 1.838 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

1.383 Tsd. Euro).<br />

16. Beteiligungsergebnis und Ergebnis<br />

aus Finanzanlagen<br />

(In Tsd. EUR) 1.1. –<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

1.1. –<br />

31.12.2008<br />

Beteiligungsergebnis 33.372 8.565<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />

15.173<br />

10.485<br />

Aufwendungen aus<br />

Verlustübernahmen<br />

–1.487 –1.936<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

davon aus verbundenen<br />

20.381 1.563<br />

Unternehmen<br />

(17.635) (1.563)<br />

Verluste aus Beteiligungen<br />

davon aus verbundenen<br />

– 695 –1.547<br />

Unternehmen<br />

Ergebnis aus<br />

(0) (– 403)<br />

Finanzanlagen<br />

Erträge aus anderen<br />

Wertpapieren und Aus-<br />

1<br />

0<br />

leihungen des Finanzanlagevermögens<br />

1<br />

0<br />

Das Beteiligungsergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus<br />

Ausschüttungen ausländischer Beteiligungsgesellschaften.<br />

17. Zinsergebnis<br />

(In Tsd. EUR)<br />

Sonstige Zinsen und<br />

ähnliche Erträge<br />

davon aus<br />

verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

davon an<br />

verbundene<br />

Unternehmen<br />

1.1. –<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

22.434<br />

(12.295)<br />

– 9.064<br />

1.1. –<br />

31.12.2008<br />

39.033<br />

(23.854)<br />

–10.874<br />

(– 6.792) (– 7.807)<br />

13.370 28.159<br />

51


52<br />

18. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

Diese Position beinhaltet lediglich außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf eine Beteiligung.<br />

19. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag entfallen im Wesentlichen<br />

auf Ertragssteuern ausländischer Betriebsstätten.<br />

20. Honorare der Abschlussprüfer<br />

Insgesamt sind im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> an den Abschlussprüfer<br />

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

folgende Honorare für erbrachte<br />

Dienstleistungen als Aufwand erfasst worden:<br />

(In Tsd. EUR) 1.1. –<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Abschlussprüfungen 626<br />

Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen<br />

Steuerberatungsleistungen 10<br />

Sonstige Leistungen, die für die<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> erbracht<br />

worden sind<br />

3<br />

10<br />

649<br />

21. Gesamtbezüge des Vorstands und des<br />

Aufsichtsrats<br />

Die Vorstandsbezüge werden gemäß § 286 Abs. 4 HGB<br />

nicht ausgewiesen.<br />

An frühere Mitglieder der Organe wurden für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> Gesamtbezüge von 833 Tsd. Euro ausgezahlt.<br />

Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen<br />

für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />

von 6.091 Tsd. Euro zum 31. Dezember <strong>2009</strong> gebildet.<br />

Die Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

betrugen 297 Tsd. Euro.<br />

Konzernzugehörigkeit<br />

Die <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft, Essen, ist alleinige Gesellschafterin<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> und stellt<br />

den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis<br />

von Unternehmen auf. Die Aufstellung eines eigenen Konzernabschlusses<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> unterbleibt<br />

aufgrund der Einbeziehung der <strong>HOCHTIEF</strong> Construction<br />

<strong>AG</strong> und ihrer Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> <strong>AG</strong>, der beim Betreiber des elektronischen<br />

Bundesanzeigers eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger<br />

bekannt gemacht wird.<br />

Essen, 26. Januar 2010<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand


Gremien<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter<br />

Essen, Vorsitzender; Vorsitzender des Vorstands<br />

der <strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft<br />

Gerhard Peters*<br />

Bad Nauheim, stellvertretender Vorsitzender; Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der Zentralabteilung Personal der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Aktiengesellschaft<br />

Gregor Asshoff*<br />

Frankfurt am Main, Rechtsanwalt und Leiter der<br />

Hauptabteilung Politik und Grundsatzfragen der IG<br />

Bauen-Agrar-Umwelt<br />

(seit 26. Mai <strong>2009</strong>)<br />

Klaus Brix*<br />

Lich, Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>, Niederlassung Rhein-<br />

Main (seit 1. April <strong>2009</strong>)<br />

Matthias Donecker*<br />

Bensheim, Fachreferent beim Bundesvorstand<br />

IG Bauen-Agrar-Umwelt<br />

Rainer Eichholz<br />

Unna, Sprecher der Geschäftsleitung des Unternehmensbereichs<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Real Estate<br />

Günter Haardt*<br />

Leubsdorf, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung<br />

der ver.di GmbH, Berlin<br />

(bis 07. Mai <strong>2009</strong>)<br />

Olaf Hasselmann*<br />

Hannover, Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>, Niederlassung Rohbau/Industriebau<br />

(bis 31. März <strong>2009</strong>)<br />

Georg Kürfgen<br />

Essen, Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmensbereichs<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Services<br />

Slawomir Lachowski<br />

Warschau, Bankdirektor<br />

(bis 29. September <strong>2009</strong>)<br />

Dr. Burkhard Lohr<br />

Haltern am See, Mitglied des Vorstands der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

Professor Dr. Martin Rohr<br />

Düsseldorf, Mitglied des Vorstands der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

Pietro Spano*<br />

Hattingen, Sicherheitsfachkraft, <strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

Dr. Frank Stieler<br />

Eppstein, Mitglied des Vorstands der <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Aktiengesellschaft (seit 30. September <strong>2009</strong>)<br />

Olaf Wendler*<br />

Osterweddingen, Personalkoordinator, <strong>HOCHTIEF</strong><br />

Construction <strong>AG</strong><br />

Vorstand<br />

Henner Mahlstedt<br />

Essen, Dipl.-Ing., Vorsitzender des Vorstands,<br />

Chief Executive Officer<br />

Heiner Helbig<br />

Hilden, Dipl.-Kfm., Vorstand,<br />

Chief Financial Officer<br />

*Arbeitnehmervertreter<br />

53


1 Aufgrund des bestehenden<br />

Gewinnabführungsvertrags<br />

wurden Gewinne in Höhe<br />

von 1.641 Tsd. Euro an die<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

abgeführt.<br />

2 Aufgrund des bestehenden<br />

Gewinnabführungsvertrags<br />

wurden Verluste in Höhe<br />

von 1.001 Tsd. Euro von der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

übernommen.<br />

3 Jahresabschluss per<br />

31.12.2008<br />

4 Vormals „<strong>HOCHTIEF</strong> Polska<br />

Sp. z.o.o., Warschau/Polen“<br />

5 Es liegt kein aktueller Jahresabschluss<br />

vor.<br />

54<br />

Anteilsliste<br />

Name, Sitz Anteile<br />

am<br />

Kapital<br />

Eigenkapital<br />

(in Tsd.)<br />

Landeswährung<br />

EUR<br />

Ergebnis des<br />

Geschäftsjahres<br />

(in Tsd.)<br />

Landeswährung<br />

EUR<br />

Verbundene Unternehmen<br />

Entreprise Générale de Construction<br />

Hochtief-Luxembourg S.A., Luxemburg 99,96 % 1.751 2.030<br />

DURST-BAU GmbH, Wien/Österreich<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> (UK) CONSTRUCTION Ltd.,<br />

99,90 % –1.095 431<br />

Swindon/Großbritannien 100 % GBP 7.523 8.471 GBP 120 135<br />

Streif Baulogistik GmbH, Essen1 <strong>HOCHTIEF</strong> Construction Chilena Ltda.,<br />

100 % 31.659 0<br />

Las Condes, Santiago/Chile<br />

99,99 % CLP 792.100 1.093 CLP – 621.216 – 808<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Global Trade GmbH2 100 % 635 0<br />

RheinauArtOffice GmbH & Co. KG, Essen 50 % 25 175<br />

ArtOffice GmbH, Essen 50 % 17 – 1<br />

OOO <strong>HOCHTIEF</strong>, Moskau/Russland<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Austria GmbH & Co. KG,<br />

99,90 % RUB 285.663 6.619 RUB 200.398 4.523<br />

Wien/Österreich<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Austria Verwaltungsges. mbH,<br />

100 %<br />

1.000<br />

– 95<br />

Wien/Österreich<br />

100 %<br />

40<br />

1<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Qatar W.L.L., Doha/Katar 49 % QAR 95.386 18.312 QAR 115.529 22.747<br />

Area of Sports GmbH & Co. KG, Düsseldorf<br />

Projektverwaltungsgesellschaft Mönchengladbach Area of Sports<br />

50 % 10 640<br />

mbH, Düsseldorf 50 % 24 –1<br />

Uferpalais Projektgesellschaft mbH & Co. KG, Essen 70 % 5 – 104<br />

Uferpalais Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 70 % 23 0<br />

Bau und Grund GmbH & Co. KG, Freiburg 65 % 25 – 31<br />

Bau und Grund Verwaltungsgesellschaft mbH, Freiburg 65 % 20 –1<br />

Deutsche Baumanagement GmbH, Essen 100 % 82 32<br />

NX.Forum.Verwaltungs GmbH, Essen<br />

Projektgesellschaft Potsdamer Zwillinge GmbH & Co. KG,<br />

100 % 23 –1<br />

Schulzendorf<br />

100 %<br />

10<br />

–1<br />

Verwaltungsgesellschaft Lister Gracht GmbH, Hannover 100 % 23 –1<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Slovakia s.r.o., Bratislava/Slowakei 3 100 % SKK –1.055 – 35 SKK –1.206 – 39<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CZ a.s., Prag/Tschechien 100 % CZK 959.047 36.223 CZK 3.289 124<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Polska S.A., Warschau/Polen 4 Sonstige Beteiligungen<br />

99,96 % PLN 128.492 31.306 PLN 57.258 13.172<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> CANADA INC., Ontario/Kanada 100 % CAD 7.441 4.919 CAD – 761 – 481<br />

LLC <strong>HOCHTIEF</strong> Ukraine, Dnepropetrovsk/Ukraine 3 <strong>HOCHTIEF</strong> Construction Infrastructure<br />

100 % UAH –16.076 –1.488 UAH 46.296 5.914<br />

Polska sp.j., Warschau/Polen 3 70 % PLN 929 224 PLN 429 122<br />

Bau und Grund <strong>AG</strong>, Metzingen 99,09 % –1.337 –12<br />

Projektentwicklungsgesellschaft acht bis elf mbH, Köln<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction Chiloe Ltda.,<br />

51% 52 31<br />

Santiago/Chile<br />

CONTUR Wohnbauentwicklung und Projektsteuerung GmbH &<br />

50 % CLP 106 0 CLP – 67 0<br />

Co. KG, Düsseldorf 3 49,50 % 25 4.828<br />

CONTUR Wohnbauentwicklung GmbH, Düsseldorf 3 50 % 38 21<br />

SEVERINS WOHNEN GmbH & Co. KG, Köln 3 50 % 25 – 258<br />

Projektverwaltungsgesellschaft SEVERINS WOHNEN mbH, Köln 3 50 % 20 – 3<br />

1. WohnArt Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Hamburg 50 % 25 1.099<br />

WohnArtVerwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg<br />

E. Pihl & Son A.S.-<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong> sp. j.,<br />

50 % 29 1<br />

Warschau/Polen3 50 % PLN 95<br />

23 PLN 55<br />

16<br />

Skyliving GmbH & Co. KG, Hamburg 50 % 10 – 32<br />

Skyliving VerwaltungsGmbH, Hamburg 50 % 29 1<br />

Mélyépítő Budapest Kft., Budapest/Ungarn 5 29,60 %<br />

Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH, Frankfurt am Main3 45 % 3.417 24<br />

BELUGA <strong>HOCHTIEF</strong> Offshore GmbH & Co. KG, Bremen 50 % 20 – 38<br />

Wohnpark Gießener Straße GmbH & Co. KG, Kriftel 50 % 25 0<br />

formart Wilma Verwaltungsgesellschaft mbH, Kriftel<br />

Projektentwicklungsgesellschaft Holbeinviertel mbH & Co. KG,<br />

50 % 24 –1<br />

Kriftel<br />

50 %<br />

25<br />

0


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Ein-<br />

beziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong>, Essen, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die Buch-<br />

führung und die Aufstellung von Jahresabschluss und<br />

Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-<br />

schriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über<br />

den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />

der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche<br />

Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Essen, 27. Januar 2010<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Martin Nicklis ppa. Bernhard Klinke<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

55


Herausgeber:<br />

<strong>HOCHTIEF</strong> Construction <strong>AG</strong><br />

Opernplatz 2, 45128 Essen<br />

Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777<br />

info-construction@hochtief.de<br />

www.hochtief-construction.de<br />

Bildnachweise:<br />

Christoph Schroll<br />

<strong>HOCHTIEF</strong>-Bildarchiv, Essen<br />

JSK Architekten<br />

Bildbearbeitung, Satz und<br />

Druckvorstufe:<br />

Creafix GmbH, Solingen<br />

Druck:<br />

Druckpartner, Essen<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> ist auf dem umweltfreundlichen<br />

Bilderdruckpapier<br />

S a timat Green gedruckt. Es besteht zu<br />

40 Pro zent aus Frischfasern, die aus<br />

nachhaltig be wirt schaf teten Wäldern<br />

stammen und nach den Regeln des<br />

F o rest Stewardship Council (FSC) zertifiziert<br />

sind, sowie zu 60 Prozent aus<br />

Recyclingfasern.<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> liegt auch<br />

in englischer Sprache vor.<br />

Stand: 27.01.2010<br />

Ident-Nr. 103964<br />

IMO-COC-027827

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!