Finanzmanagement im privaten Haushalt - SCHUFA-Kredit ...

Finanzmanagement in deutschen Haushalten 35Abb. 5.1: „Eigenes Geld“ zu verdienen ist neun von zehn Befragten wichtig(Zustimmung zu allgemeinen Aussagen über den Umgang mit Geld und Finanzen 1) ; Anteile in Prozent der Befragten)Es ist mir wichtig, mein eigenes Geld zu verdienen. 846 90Ich empfinde unsere Gesellschaft als zu konsumorientiert. 5331 84Ich glaube, dass ich durch mein Konsumverhalten Einflussauf unsere Wirtschaft und das Warenangebot habe.303060trifft voll und ganz zutrifft eher zu1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: forsa-Umfrage im Auftrag der SCHUFA Holding AG.Der eigene Verdienst garantiert eine gewisseUnabhängigkeit. Doch nicht nur deshalb ist erfür viele Menschen wichtig. Die monetäreBelohnung erbrachter Leistungen bedeutet füreinen großen Teil der Bevölkerung auch eineAnerkennung ihres persönlichen Beitrags zumErfolg ihres Arbeitgebers oder – je nach beruf -licher Tätigkeit und Eigeneinschätzung – sogarzum Wohl der Gesellschaft. Dass selbst in derGruppe der Rentner noch 71 Prozent derBefragten angeben, dass es ihnen wichtig sei,ihr eigenes Geld zu verdienen, zeigt, dass vielevon ihnen ihre Renten bzw. Pensionen primär alsVerdienst empfinden – „eigenes Geld“, auf dassie durch jahrelange Arbeit einen Ansprucherworben haben.Kritik an starker KonsumorientierungNicht immer – so zeigt die Befragung – spiegeltsich diese Einstellung dann auch im persön -lichen Handeln wider (siehe dazu Seite 40).Der größte Teil der Bevölkerung meint, durchdas eigene Konsumverhalten Einfluss auf dasWarenangebot bzw. unser Wirtschaftssystemausüben zu können. 30 Prozent sind der Meinung,dies träfe „voll und ganz“, weitere 30Prozent, dies träfe „eher“ zu. Dabei fällt auf,dass die jüngere Bevölkerung die eigenen Einflussmöglichkeitendeutlich höher einstuft alsdie ältere: In der Gruppe der unter 30-Jährigenmeinen fast sieben von zehn Befragten, ihr Verhaltenhätte Einfluss auf das Warenangebot undunser Wirtschaftssystem. Bei den mindestens60-Jährigen hingegen glaubt dies nur etwasüber die Hälfte der Befragten.Vor allem jungeMenschenglauben an die„Macht desKonsumenten“.Dass Geld für viele Menschen mehr bedeutet alsnur die Möglichkeit, den Konsum zu erhöhen,legt ein weiteres Ergebnis nahe: So empfindeninsgesamt 84 Prozent der Befragten unsereGesellschaft als zu konsumorientiert. Diese Einschätzungzieht sich im Wesentlichen durch alleEinkommensklassen, gilt für Männer und Frauenund variiert auch in Abhängigkeit vom Lebens -alter nur wenig: Selbst in der Gruppe der unter30-Jährigen beklagen mehr als drei Viertel derBefragten eine zu hohe Konsumorientierung.Der höchste Anteil der „Konsumkritiker“ –89 Prozent – findet sich in der Gruppe der 45-bis 59-Jährigen.Bei allen Antworten allerdings ist eines zubedenken: Es handelt sich lediglich um einegrundsätzliche Aussage bzw. Einschätzung.Die Finanzen im Griff zu behaltenist kompliziertDie eigenen Finanzen zu überblicken und erfolgreichzu managen stellt für viele Menschen einegroße Herausforderung dar. Angesichts der inKapitel 3 beschriebenen Veränderungen derLebens- und Alltagsökonomie haben sich dieAnforderungen an die individuelle Finanzma -nagementkompetenz in den vergangenen Jahrenerhöht. 30 Prozent der Befragten sind „vollund ganz“ der Meinung, dass es immer komplizierterwerde, die Haushaltsfinanzen im Griffzu behalten (siehe Abbildung 5.2). Weitere26 Prozent stimmen dieser Aussage „eher“ zu.Insgesamt mehr als die Hälfte der Befragtenempfindet das Finanzmanagement im eigenenHaushalt also als fordernd.