Das Vergessene Tal - in den Hallen der Freiheit.

dasVergessene TalEarthdawn Abenteuer Projekt II

INHALTINHALT 3EINLEITUNG 5Die Handlung 5Das Finale 6Spielleiterhinweise 6DAS VERLORENE TAL 7Hintergrund 10Die Maschine & ihre Teile 11DAS ZOGRINTAL 17Das Dorf Zogrin 18Wichtige Gebäude 18Das Leben in Zogrin 19Wichtige Personen 19Anhang 20DER STURM DES GRAUENS 23Aufhänger 23Ankunft 23Die Insel 23Wichtige Personen 24Das Bannen des Sturms 24Warum immer wir? 26Mord Nummer 2 26Was nun? 27Morde und andere Ereignisse 28Strich durch die Rechnung 30Letzte Rettung 31Anhang 31KURIOSITÄTEN 34Wie man dieses Abenteuer leitet 35Abenteuerablauf 35Begegnungen imArkanen Oberstübchen 38Die Stammgäste 40Das Arkane Oberstübchen 45Kestibels Sammlung 47Die Spielzeugabteilung 51Nachspiele 52DER WETTBETRUG 54Ein nächtlicher Einbruch 54Handlungsübersicht 55Vorrunde 56Tag 1: Halbfinale 56Der Handel 59Tag 2 bis 6: Nach dem Spielist vor dem Spiel 60Tag 7: Das Finale! 62Nachspiel 63Wichtige Personen 63Die Beiden Mannschaften 64Die Wirbelwinde 64Die Eroberer 66HachʹVar 68Gerüchte & Informationen 69EINE LANGE REISE BEGINNT 71Spielleiterhinweise 73Handlungsübersicht 73Teil I: Barsaive 74Teil II: Marac 77Teil III: Indrisien 87Teil IV: Barsaive 92Sagen & Legenden 93Magische Gegenstände 94DIE BESTIE DES GRÜNEN TALS 101Vorbemerkung 101Das Grüne Tal 101Etan‐Dorr 102Tirael 103Tirandir 104Abenteuerablauf 106Wie endet das Abenteuer? 109Anhang 111

UNTER DER SCHWINGE DES RABEN 115Allgemeine Hinweise 116Teil I: Ein interessanter Handel 116Teil II: Ein Haus im Grünen 118Teil III: Verdammte Golems 119Teil IV: Eine traurige Geschichte 120Teil V: Ausgerechnet Iopos 122Teil VI: Ungleiche Brüder 125Teil VII: Finale 125Teil VIII: Klingende Münze 127EIN ALTER FALL 128Vorbemerkung 128Hintergrund 128Teil I: Hineingezogen 129Teil II: Eine Nacht im Gefängnis 130Teil III: Vergangenheit 131Teil IV: Vor dem Tor 133Teil V: Hinrichtung 134Nachbemerkung 134Wichtige Personen 135HOLLOFORNS FLASCHE 137Teil I: Hinweise 137Teil II: Die Reise nach Gelassa 138Teil III: Wo ist Gelassa? 139Teil IV: Kaer Oertep 139Teil V: Die Befreiung Gelassas 142Nachspiel 143Magischer Gegenstand 143DAS FINALE 147Unendlicher Reichtum 147Mögliche Schwierigkeiten 148Die Zukunft 148

LIZENZRECHTLICHE HINWEISEEarthdawn ist ein eingetragenes Warenzeichen der FASA Corporation,Lizenznehmer sind die Verlage Living Room Games (USA), Red BrickLtd. (Neuseeland) und Games In (Deutschland). Alle Rechtevorbehalten. Dieses Produkt wurde ohne Erlaubnis der Lizenznehmererstellt.Die Benutzung von geschütztem Material in diesem Produkt sollte nichtals Angriff auf die Copyright-Rechte gewertet werden! Dieses Produkt istkostenlos und dient ausschließlich zur Promotion von Earthdawn!Die Copyrights der Illustrationen liegen bei den Künstlern, wir bedankenuns herzlich für deren Bereitstellung!Version: 04102004CREDITSAutorenRahmenhandlungDavid Bendfeld (Chronist)Eike-Christian Bertram (Armatoth)Florian P.M. Kohn (Ghrik Donnerfels)Patricia Renau (Mhara)Der Sturm des GrauensMichael Jahn (Javen)KuriositätenEike-Christian Bertram (Armatoth)Der WettbetrugBjörn Fähler (Smaug18)Eine lange Reise beginnt...Florian P.M. Kohn (Ghrik Donnerfels)Die Bestie des Grünen TalsDavid Bendfeld (Chronist)Unter der Schwinge des RabenSimon Bauer (Zippozipp)Eine Alter FallPatricia Renau (Mhara)Holloforns FlascheEike-Christian Bertram (Armatoth)INTERNETBesuchen Sie die folgenden Internetseiten, um mehr über Earthdawn zuerfahren:http://www.lrgames.comhttp://www.games-in-vlg.dehttp://www.earthdawn-classic.comDer folgende Link bringt Sie zum Forum des Abenteuer-Projektes:http://www.travar.de/koops/edportal/index.php?board=484Dieses und weitere Projekte finden Sie unter:http://www.ardanyan.deLektorat:Benjamin Scala (Seliador)Carsten Damm (Dammi)David Bendfeld (Chronist)Eike-Christian Bertram (Armatoth)Martin Stanka (Hui)Michael Jahn (Javen)Simon Bauer (Zippozipp)Layout:Carsten Damm (Dammi)Illustrationen:Carsten Damm (Dammi)Florian P.M. Kohn (Ghrik Donnerfels)Jasmin Scholl (Gemini)Jennifer Rind (Jeres)Thorsten DegeCover:Karin Sittenauer (Karin)

EINLEITUNG„Unendlicher Reichtum? Was ist schon unendlicher Reichtum, mein junger Freund?Für den einen sind es Kisten voller Gold, Juwelen, kostbarer Stoffe und Gewürze. Der andere mag ein langes,gesundes und glückliches Leben als das Wertvollste auf der Welt ansehen. Einem dritten ist seine Familie dasHöchste, seine Verwandten und Freunde. Oder gelüstet es dich nach magischen Artefakten und den Grimoiresund Geheimnissen mächtiger Zauberer? Nach einem schweren und harten Arbeitstag mögen dem Bauern daswarme Herdfeuer und ein gutes Bier als unbezahlbar erscheinen. Und kann es etwas Kostbareres für einenSklaven geben als seine Freiheit?Du siehst, ganz so einfach ist es nicht…“‐‐ Torag Donnerhammer, ObsidianerDieser Abenteuerband besteht aus mehrerenAbenteuern, die durch eine Rahmenhandlungzu einer Kampagne in der Welt vonEarthdawn vereint sind. Der Band ist alsFanprojekt über die Travar Earthdawnforen(http://www.travar.de/koops/edportal) entstandenund daher kein offizielles Spielmaterial.Keines der Abenteuer greift entscheidend indie offizielle Zeitlinie ein und alle dürften sichproblemlos an die Bedürfnisse der jeweiligenSpielgruppen anpassen lassen. Hinweise dazufinden sich auch in den einzelnen Abenteuern.Im Rahmen der Kampagne erhält die Gruppedie Chance scheinbar ungeheuren Reichtumzu erwerben, wenn es ihr gelingt einegeheimnisvolle Maschine wieder zusammenzu setzen. Diese wurde vor der Plageauseinandergebaut und die einzelnen Teileüber ganz Barsaive und darüber hinausverstreut. Von der Suche nach diesenEinzelteilen, die meisten für sich allein bereitsmächtige Artefakte, handeln dieverschiedenen Abenteuer. Und natürlich mussam Ende die Maschine wiederzusammengesetzt werden. Es ist aber nichtunbedingt nötig alle Abenteuer zu spielen, umnachher das Finale erreichen zu können.Die HandlungDie Spieler erfahren von einergeheimnisvollen Maschine, die vor der Plageeinem Dorf zu enormen Reichtum verholfenhaben soll. Leider wurde die Maschine imAngesicht der drohenden Gefahr zerlegt unddie einzelnen Teile weit verteilt.Rätsel und andere Hinweise zeigen den Wegzu ihnen auf. Die Spieler machen sich also aufSie zu finden und das zu tun, wozu Heldenschließlich da sind: Abenteuer zu erleben!Durch einen Sturm des Grauens werden dieCharaktere gezwungen länger auf einer Inselnahe Urupa zu verweilen, als ihnen lieb ist.Eigentlich wollten sie nur eines der Artefaktefinden, aber nun tobt nicht nur ein furchtbarerSturm sondern immer mehr der Bewohnerkommen auf schreckliche Art und Weise umsLeben. Irgendwer treibt ein perfides Spiel mitden Bewohnern und auch die Charakterescheinen ihm hilflos ausgeliefert.Ein Geheimbund mächtiger Zauberer inMärkteburg spielt die Hauptrolle bei derSuche nach einem weiteren verschollenenMaschinenteil. Leider hat man dort einenmerkwürdigen Sinn für Humor und somüssen die Charaktere schreckliche5

Prüfungen über sich ergehen lassen, bevor sieZugang zu ihrer Sammlung magischerArtefakte erhalten. Sagte ich „Artefakte“?Nun, ja vielleicht eher…Kuriositäten.Ganz Throal ist in Aufruhr, die Finalspieleder Hach`var Meisterschaft stehen bevor. Daskönnen die Charaktere sich natürlich nichtentgehen lassen und kommen prompt einemFall von Wettbetrug auf die Spur.Überraschenderweise hat auch ein weiteresMaschinenteil damit zu tun und als Preisdafür müssen die Charaktere selber das großeFinale manipulieren.Eine weite Reise kann etwas Schönes sein,aber sie als Sklave an Bord eines theranischenLuftschiffs zu beginnen weniger. Und diesesReise wird bis an die Grenzen der bekanntenWelt führen und darüber hinaus. Aber das istnoch das Geringste der Ereignisse.Endlich einmal wird es einfach eines derArtefakte zu bekommen, denn was soll ihnenin einem derartig friedlichen Tal schonSchwierigkeiten bereiten? Aber das Paradieshat einen Haken und bald sind die Charaktereauf der Jagd nach der Bestie des Grünen Tals.Eine Jagd, die sich als äußerst gefährlicherweisen wird.Unter den Schwingen des Raben sind dieSpieler einem grausamen Mord auf der Spur.Stellen sie den Täter, erhalten sie eines derMaschinenteile und können so vielleicht einweiteres Massaker verhindern. Aber ist derMörder wirklich der Mörder?Auf der Suche nach dem nächsten Teilwerden die Charaktere in einer kleinen Stadtin eine Mordserie verwickelt und sind miteinem Mal sogar die Hauptverdächtigen. Umihre Unschuld zu beweisen, müssen sie denwahren Täter finden. Vielleicht hat ja Ein alterFall etwas mit den Ereignissen von heute zutun.Normale Flaschen enthalten in der Regeleinen guten Tropfen, aber was ist, wenn diesefrüher einmal einem mächtigen Magier gehörthaben? Auf der Suche nach HollofornsFlasche kommen die Charaktere einemGeheimnis aus der Zeit vor der Plage auf dieSpur und müssen feststellen, dass es schonetwas mehr braucht als einen einfachenKorkenzieher um sie zu öffnen.DAS FINALEEndlich sind alle fehlenden Teile derMaschine gefunden. Jetzt gilt es nur noch allesan die richtigen Stellen zu setzen und dieMaschine zu starten, damit dem Reichtumnichts mehr im Weg steht. Oder?SpielleiterhinweiseDie Reihenfolge der einzelnen Abenteuer istnicht festgelegt, hier kann jeder Spielleitervariieren. Auch ist es, wie schon erwähnt,nicht nötig wirklich alle zu spielen, um dieKampagne zu beenden. Wer möchte, kannohne größere Schwierigkeiten einzelneAbenteuer auch unabhängig derRahmenhandlung nutzen. Die Abenteuer sindbei den Anforderungen an Kreise undKenntnisse der Spieler bewusst flexibelgehalten bzw. mit entsprechendenAnmerkungen versehen, damit sie jeder deneigenen Bedürfnissen anpassen kann.Zum Spielen der Kampagne benötigt mannur die grundlegenden EarthdawnRegelwerke wie Grundregelbuch undKompendium. Weitere Quellenbücher sindnicht unbedingt notwendig. Falls erforderlich,enthalten die Abenteuer kurze Erläuterungenund weitergehende Informationen, mit denensich alle ohne Probleme spielen lassen, auchwenn für eines der Abenteuer der Band TheTheran Empire hilfreich ist.6

ʺDer Bursche hier soll es besser habenʺ, sagte sie zudem Vater des Jungen und leerte den vierten KrugHuurlg auf den kleinen Ork. ʺWenn er erst einbisschen größer ist und wir nichts mehr zu trinkenhaben. Der Bach ist weg, also muss einfach etwasAnderes her, was Wasser bringt. Ich frag’ gleich malden steinigen Kerl, ob der nicht was machen kann.Ich helf’ ihm auch...ʺ Damit wankte sie zur Tür derkleinen Hütte, die sie mit ihrer Familie bewohnte.***Der kleine Ork konnte schon längst laufen, als dieSchmiedin und der Elementarist endlich eine Lösunggefunden hatten. Nur ungern hatte Arruk dabei dieHilfe des Elfen Dimira angenommen, der einesNachts völlig abgerissen im Dorf aufgetaucht war.Ein theranischer Magier auf der Flucht vor seineneigenen Leuten, wer sollte so jemandem vertrauen?Raʹeol dagegen ließ sich nicht aus seiner stoischenRuhe bringen, als Dimira ihnen seine Unterstützungbeim Bau des Wolkenerzeugers anbot. Und ohne seineKenntnisse hätten sie es nie geschafft, diese Maschinefertig zu stellen, das musste sogar die argwöhnischeOrkin zugeben. Aber ob das Gerät auch wirklichfunktionieren würde?Vorsichtig schloss der Magier die letzte Kugel undzog sofort fröstelnd die Hand zurück, als der Kristallbegann die Wärme der Umgebung aufzusaugen. Eswürde wohl noch mindestens eine Stunde dauern, biser genug Energie gespeichert hatte, um das WahreWasser in der Schale verdampfen zu lassen. Aberdann sollte das Gerät eigentlich ohne Probleme laufenund auch ohne Überwachung Jahrhunderte langRegen für das Zogrintal liefern. Nicht zuviel undnicht zuwenig. Und der Zauber in der Schale würdedie Pflanzen noch besser wachsen lassen alsgewöhnlich, das hatte Dimira versprochen.ʺWenn Melaks Äpfel nicht nächstes Jahr doppelt sogroß sind, wie vor dem Unglück, dann dreh ich dirpersönlich den Hals um!ʺ, drohte Arruk mit finstererMiene dem Elfen. ʺIch werde...“ Der Rest des Satzeswurde von einem Hustenanfall verschluckt. Die alteSchmiedin schüttelte den Kopf und wandte sich vonder Maschine ab, die ihr viel zu theranisch aussah.Dimira sah der Orkin hinterher, die in RichtungDorf hinkte. ʺUnd was ist, wenn die Gerüchte dochstimmen und bald irgendwelche Ungeheuerauftauchen? Dann war das alles umsonst.ʺWie gewöhnlich verzog der Obsidianer keineMiene.ʺWillst du ihr das sagen?ʺ, fragte er. ʺSie wird eswohl nicht mehr erleben, ebenso wenig wie dielangfristigen Auswirkungen der Maschine. Ichverstehe nicht viel von euren Gefühlen, aber ich binmir sicher, dass es nichts Schlimmeres gibt als einemNamensgeber die Hoffnung zu nehmen.ʺDer Elf nickte seufzend, dann wandte er sichwieder dem Gerät zu, das leise vor sich hin summte.ʺIm schlimmsten Fall nehmen wir sie wiederauseinander. Wir haben ja abgesprochen, welchenunserer Freunde wir genug vertrauen können, umihnen die Einzelteile zur Aufbewahrung zu geben.Und wenn es hundert Jahre dauert ‐ irgendwannwird jemand die Aufzeichnungen lesen und dieMaschine wieder in Gang setzen.ʺAm Abend spielten Arruks Urenkel juchzend inden schlammigen Pfützen, die sich auf dem vorher sostaubigen Dorfplatz gebildet hatten. Warmer Regen,der leicht nach Gewürzen schmeckte, fiel seit Stundenauf die Felder und Obstplantagen. Die alte Orkin saßmit weit aufgerissenen Augen lächelnd auf einemStein vor ihrer Hütte und erst Stunden späterbemerkte jemand, dass ihr Körper schon kalt zuwerden begann.***Wieder hatte es ein Dämon geschafft, eine Lücke imNetz der Schutzrunen zu finden, die das Kaerumgaben. Und wieder war es Terk und seinenGefährten gelungen, dieses widerliche,tentakelbesetzte Wesen zu vernichten. Und ebenfallswieder hatte es einige Namensgeber das Lebengekostet. Verbittert und müde schlurfte derHauptmann durch die enge Gasse, die nur an8

wenigen Stellen trüb von Leuchtmoos erhellt wurde,nach Hause. Irgendwann würde etwas Größereshereinkommen, da war sich Terk sicher. Natürlichwaren die beiden Zauberer schon dabei die magischeStruktur der Schutzzauber an der nördlichen Wandzu reparieren, aber es würde nicht ewig halten. Undwen würde es das nächste Mal treffen?Der Dämon hatte der Schwertmeisterin Una denKopf abgerissen wie einer wehrlosen Puppe undgleichzeitig Harod die Gedärme aus dem Leib gezerrt.Aus dem Jungen hätte einmal ein guter Kämpferwerden können.... Kopfschüttelnd versuchte Terk dasirre Lachen von Jilinan aus seinem Gedächtnis zuverdrängen. Die Illusionistin war nur von demDämon berührt worden. Kurz darauf hatte sie ihrenKopf so lange lachend gegen die Felswand geschlagen,bis der Schädel mit einem hässlichen Knacken brach.Vielleicht würde Terk in nicht allzu ferner Zukunftebenso enden.Die helle Stimme seines Sohnes riss denHauptmann aus seinen trüben Gedanken. Rís hattein der Tür der kleinen Hütte, in der drei Familien inebenso vielen Zimmern zusammengedrängt wohnten,stundenlang auf seinen Vater gewartet. ʺDir istnichts passiert, Papa. Also haben die Passionen aufmich gehört.ʺ Rís lief Terk entgegen und sprang ihmin die Arme. ʺBist du in Ordnung? Du schaust sofinster.ʺʺEs ist alles gut, Rís.ʺ Terk rang sich ein Lächelnab und strubbelte dem Jungen die blonden Haare, dieer von seiner Mutter geerbt hatte, während er ihn indas winzige Zimmer trug.ʺAber wir haben schon oft darüber gesprochen ‐ eskann sein, dass ich einmal nicht zurückkomme, weißtdu...ʺRís nickte langsam und ernsthaft. ʺJa, Papa. Genauwie Mama kann auch dich ein Dämon erwischen.Und dann wird sich jemand anderes um michkümmern.ʺTerk gelang es nur mit Mühe, die Tränenzurückzuhalten. Wenn die Zeitrechnung hier untennoch irgendetwas aussagte, war sein Sohn jetzt achtJahre alt, und er sprach über den Tod mit einerSelbstverständlichkeit, die den Krieger erschreckte.Wenn er den Kleinen nur irgendwie vor all demBösen auf dieser Welt bewahren könnte.... Aber eshatte keinen Sinn, etwas zu beschönigen. Das Kaerwar nicht sicher, wahrscheinlich schon seit seinemBau, und wie lange diese Plage noch dauern würde,konnten selbst die Gelehrten nicht sagen.ʺRís, mein Lieber, ich will dir etwas schenken. Ichhabe es von meiner Mutter bekommen, da war ichnur wenig älter als du jetzt bist und die hat es vonihrem Vater und er wiederum...ʺSeufzend brach Terk ab. So lange schon waren dieNamensgeber in diesem Kaer, dass alles, was vomLeben draußen erzählt wurde, nur noch Legende. DerHauptmann löste das Band des flachen handgroßenBeutels aus brüchigem Leder, den er seit Jahren umden Hals trug.ʺJedenfalls ist hier drin etwas ganz Großartiges.Ich habe nie hineingesehen und du solltest es auchnicht tun. Wenn du jemals herauskommst und denHimmel sehen kannst, dann darfst du den Beutelöffnen. Meine Mutter hat mir gesagt, dass das einStück von einem Zauber ist, der viele Leute reich undglücklich machen kann und ich glaube ihr. Aber dasfunktioniert nur draußen, und ist wie die meistenZauber zu gefährlich, als dass man damitherumspielen sollte. Verstehst du das?ʺWieder nickte Rís; seine Augen leuchteten in demblassen Gesicht, das nie die Sonne gespürt hatte.ʺNatürlich, Papa, du kannst dich auf mich verlassen.Wenn ich groß bin und ein Krieger wie du, dannkommen wir nach draußen und ich sorge dafür, dassder Zauber alle zufrieden macht, sogar den altenGriesgram Erwa, der sich immer beschwert, dass ernicht genug zu essen kriegt. Dabei...ʺDer Junge verstummte, schlang sich das Lederbandum den Hals und knüpfte einen festen Knoten. Dannlegte er seinem Vater, der am Tisch eingeschlafenwar, vorsichtig eine Decke über die Schultern.9

Ein richtiges eigenes Haus zu haben, die Sonne zusehen, Vater ein neues Schwert zu schenken und derkleinen Sala von gegenüber eine goldene Kette... Er,Rís, würde das schaffen, er war ja schon fast groß.HintergrundDIE GESCHICHTE DER WETTERMASCHINEIn dem einst blühenden Zogrinbachtal in denDelarisbergen wurde etwas mehr als dreiJahrhunderte vor der Plage ein Wolkenerzeugergebaut, eine magische Wettermaschine, die dasDorf Zogrin, dessen Bach nach einem Bergrutschversiegt war, mit Regen versorgte. Die dreiAdepten, die dieses Gerät gebaut hatten, warensich aber auch darüber im Klaren, dass derWolkenerzeuger missbraucht werden konnte –zumal die ersten Anzeichen der Plage bereits zuspüren und überall Gerüchte darüber zu hörenwaren. Der Elementarist Ra'eol vermutete sogar,dass der Bergrutsch von einem Dämon ausgelöstworden war. Würde ein Dämon die Maschineverderben, könnte er vielleicht riesige Flächenmit ihrem Regen korrumpieren. Also zerlegtensie die Maschine, bevor sie sich in ihr Kaerzurückzogen und verteilten die Einzelteile anvertrauenswürdige Namensgeber, damit einDämon selbst wenn er in ihr Kaer eindringenwürde noch nicht alle Teile der Maschine hätte.Sie verpackten alle Teile, die sie von derMaschine entfernen konnten, in Lederbeutel.Auf der Innenseite dieser Beutel fand sich stetseine Liste oder eine Sammlung vonAbbildungen aller Teile, je nachdem, wie großder Beutel war. In den größten Beuteln mit dengrößeren Teilen war vielleicht sogar einekomplette Abbildung der Maschine zu sehen.Diese Informationen sollten die Plageüberdauern, würde sich das Leder doch langehalten, länger als Papier zumindest. Viele dervertrauenswürdigen Freunde wussten, was siedort bekommen hatten, denn sicherlich warnicht jeder bereit, einen verschlossenen Beutelmit in sein Kaer zu nehmen ohne zu wissen wassich darin befand. Andere sahen vielleichteinfach aus Neugier hinein. Viele werden dieMaschinenteile auch benutzt haben, um ihreeigenen Fähigkeiten zu steigern, sind diemeisten doch von sich aus schon mächtigeArtefakte. Ob ihre Besitzer nun wussten, was sieda in Händen hielten oder nicht, ob sieüberhaupt in den Beutel sahen oder nicht, dieMaschinenteile wurden in jedem Fall von ihrenersten Besitzern an ihre Erben oder Nachfolgerweitergegeben. Mit der Zeit geriet dieGeschichte oder die Bedeutsamkeit der Teile inVergessenheit, und als die Kaers geöffnetwurden gingen viele Teile, meist im Besitz vonAdepten, mit ihren Verwahrern aufWanderschaft durch Barsaive, wurden vielleichtverkauft, an andere weitergegeben oder gargestohlen.Doch eines Tages wird jemand auf ein Teil derMaschine, eine Legende über eine Maschine, dieunermesslichen Reichtum bringt oder einen deruralten Lederbeutel stoßen und sich fragen, wases damit auf sich hat. Er wird sich zum Zielsetzen, mehr darüber herauszufinden und, sodie Passionen wollen (und das ist hier nicht nureine Redewendung), die Teile zusammentragenund die Maschine wieder aufbauen. Dieserjemand sollen Ihre Spieler sein!WIE SIE IHRE GRUPPE INS SPIEL BRINGENJedes der Abenteuer in diesem Band dreht sichum diese Wettermaschine, denn in jedemkönnen die Charaktere eines ihrer Teile finden.Dabei können sie diese Kampagne nocherweitern, denn einige Teile der Maschine stehen„zur freien Verfügung“, können also von Ihnenin eigene Abenteuer eingebaut werden. Wennnicht, befinden sie sich im Besitz der Nachfahrender Bewohner des Dorfes Zogrin, die nochimmer in dem Hochtal in den Delarisbergenleben. Das lässt Ihnen auch die Wahl, einAbenteuer nicht zu spielen, falls es nicht in Ihre10

Kampagne passt: In diesem Fall befindet sichauch dieses Teil im Besitz der Dorfbewohner.Auf welche Art Ihre Gruppe auf die Maschinestößt bleibt Ihnen überlassen. Sie können einTeil, einen der alten Beutel oder beides in einemalten Kaer, bei einem besiegten Gegner odersonst wo finden. Dabei bestimmen Sie denSchwierigkeitsgrad, denn je mehr Informationenein eventuell gefundener Lederbeutel enthält,desto einfacher wird es die anderen Teile zufinden. Es ist auch denkbar, dass irgendwo eineBeschreibung der Maschine existiert, eineAnleitung zum Zusammenbau oder sogar nureine vage Legende. Wichtig ist, dass dieCharaktere relativ früh eine Vorstellung vonmöglichst vielen dieser Teile haben, denn inmehreren Abenteuern stoßen sie zufällig(zumindest aus ihrer Sichtweise) darauf undmüssen sie erkennen! Doch nicht zuletztscheinen übernatürliche Einflüsse die Schritteder Charaktere zu lenken, so viele Zufällescheinen schon ein wenig unwahrscheinlich...Da die Abenteuer dieses Bandes nicht indirektem Zusammenhang stehen, können Sie siein beliebiger Reihenfolge spielen, zusammenhängendoder unzusammenhängend. Das Zielsollte es jedoch stets bleiben, die Maschinewieder zusammenzusetzen, auch wenn dieMacht mancher Teile Ihre Spieler dazu führenkönnte sie einfach selbst zu behalten. Es stehtIhnen dabei auch frei zu Entscheiden, ob IhreSpieler herausfinden können, was die Maschinebewirkt, oder ob Sie sie nur auf vage Hinweiseauf eine ominöse Quelle riesigen Reichtumsstoßen lassen. Entscheiden Sie, was in IhreKampagne und Spielgruppe am Besten passt.Die Maschine & ihre TeileDIE MASCHINEDie Wettermaschine hat - einfach beschrieben -die Funktion, elementares Wasser und Energiezu sammeln und aus ihnen Wolken zu erzeugen,die sie in den Himmel über dem Tal ausschickt.Sie besteht aus sechs durchsichtigen Kugeln:einer großen in der Mitte sowie 5 kleineren, dieum die Große herum angeordnet sind. DieseKugeln sind auf Stahlstangen befestigt, die sichunter der großen Kugel vereinen und in einemsteinernen Fuß enden. Alle Kugeln habenÖffnungen, durch die einzelne Teile entnommenwerden, oder, wie es das Ziel dieser Kampagneist, wieder eingesetzt werden können. Die großeKugel in der Mitte ist der Wolkenerzeuger derMaschine, während die Anderen jeweils einespezielle Funktion erfüllen:SteuerzentraleIm Zentrum der durchsichtigen Kugel stehtein Bäumchen in einer RunenbedecktenKeramikschale. Fünf Steuerräder sind innen anden Seiten angebracht, die von einem kleinenGolem bedient werden. Auf die obere Hälfte derKugel wird ein Abbild des Himmels projiziert,so wie er im Augenblick ist, nicht so, wie er seinwird. Auch das Wetter draußen findet imKleinformat in der Kugel statt.Der Baum scheint dem Golem empathischAnweisungen zu geben, wie er die Räder zubedienen hat. Wenn sich der Baum wohlfühlt,wachsen sogar winzige Früchte aus einemgoldglänzenden Metall an seinen Ästen.WettervorhersagestationEine kleine Kugel aus Bergkristall schwebt freiim Zentrum der Wettervorhersagekugel. ImInneren der Kristallkugel ist eine Sanduhr zuerkennen. Auch hier wird der Himmel auf dieDecke der Kugel projiziert, aber so, wie er ineiner Stunde über dem Tal sein wird. Diese11

Abbildung ist sehr veränderlich, da jedeSteuerung durch den Golem die Zukunft desWetters beeinflusst.EnergieabsorberEin schwarzer kristalliner Dodekaeder, der eineiner filigranen Orichalkumfassung steckt, drehtsich langsam im Zentrum der Kugel, die in alleRichtungen Öffnungen aufweist. Die Umgebungder Kugel ist kälter als sonst und bei Gewitterschlagen alle Blitze in der Nähe in den Kristallein. Der Kristall nimmt alle elementare Energieauf, die im Umkreis von ein paar Metern auftritt.Eine gedrehte Leitung aus Orichalkum führt ausder Kugel heraus zu der Energieversorgungschräg gegenüber.EnergieversorgungIn der Kugel, die innen mit einem Geflecht ausfeinen Drähten bespannt ist, schwebt ein großerunregelmäßig geformter Bernstein. Er erzeugtständig Funken, die knisternd in die Drähteeinschlagen. Die Leitungen sind mit der Pumpeund der Schale verbunden.Elementare PumpeEin dunkelblauer Zylinder mit abgerundetenKanten pulsiert in der Kugel in einemRhythmus, der verdächtig an ein schlagendesHerz erinnert. Die Pumpe zapft ständig kleinsteMengen Wahren Wassers direkt aus der Ebenedes Wassers ab. Die Innenseite der Kugel istständig beschlagen. Die Röhre, die aus ihrherausführt, endet über der Schale in derZentraleinheit.Zentraler WolkenerzeugerDie große Kugel öffnet sich in einengeschwungenen Trichter. Im unteren Drittelschwebt eine Tonschale, in die ständig WahresWasser aus einer Leitung von der Pumpe tropft.Nebel steigt aus der Schale auf. Die Röhre imZenit der Kugel ist durch eine Art Ventilverschlossen, dessen Lamellen sich öffnen wennder Druck in der Kugel zu groß wird, und einekleine Wolke abgeben. Über dem Ventil befindetsich ein kleiner Ventilator, der denaufsteigenden Dunst in Drehung versetzt. DerTrichter bläst die Mini – Nebelwirbel nach oben.Beim Aufsteigen blähen sich die Schwaden aufund werden allmählich zu großen Regenwolken.Der Zauber der Schale bewirkt, dass der RegenWachstumsfördernde Wirkung auf Pflanzen hat.DIE EINZELTEILEIn diesem Abschnitt sind alle Einzelteile derMaschine beschrieben, die entfernbar sind,welchem Abenteuer sie zugeordnet sind, undwo sie in den letzten 100 Jahren verblieben seinkönnten. Bei einigen werden ebenso kurze Tippsangegeben, wie die Charaktere Hinweise auf dieTeile erhalten können.WolkentrichterAbenteuer: Der Sturm des GrauensDieser Trichter aus bruchfestem Glas ist inetwa einen Fuß hoch und in der Lage, Wind undWolken zu beeinflussen. Er kann sie abgebenoder wieder einsammeln, wobei ihre Machtgrößer oder kleiner wird. Bläst man also hinein,kann je nach Stärke des Pustens ein starker Windoder ein Orkan entstehen, saugt man an demTrichter wird der Wind schwächer (die genauenAuswirkungen bestimmt jeweils der Spielleiter).Verbleib: Momentan befindet er sich in denHänden der T’skrangelementaristin SheranK´tanis. Sie könnte ihn von einem ihrer Lehrererhalten haben. Da T’skrang während der Plagein einer Art Winterschlaf lagen, könnte dies dieKette der Besitzer sehr verkürzen, vielleicht auf2 oder 3, was den Trichter zu einem dereinfacher zu findenden Gegenstände machenwürde.Hinweise: Wenn Sie den CharakterenInformationen über die ersten Besitzer diesesTeils geben, kann man recht schnell auf Sheranstoßen, da die Kette der Besitzer recht kurz ist.12

Wenn die Charaktere nach diesem Gegenstandsuchen ist es ebenfalls nicht zu schwer ihn zufinden, da er sehr ungewöhnlich aussieht undsich gut einprägt.EnergiefokusAbenteuer: Eine lange Reise beginnt...Dieser schwarze Dodekaeder aus Kristallgehört eigentlich in den Energieabsorber derMaschine. Er ist einen halben Fuß hoch undnimmt die Energie der Elemente auf, lädt sichalso selbständig mit der Kraft von Feuer, Blitzen,Luft und dergleichen auf. In der Maschinefunktioniert er selbsttätig, außerhalb jedoch istdies ein wenig schwieriger. Will man seineEnergie nutzen, muss man ihn abstimmen,indem man eine Probe in Fadenweben gegen 18ablegt. Eine Probe in Spruchzauberei gegen dasZiel, dem die Energie zugeführt werden soll,entlädt den Kristall (diese Energie ist reineElementarmagie und meist zerstörerisch).Verbleib: Der Fokus wurde von einemReisenden aus Barsaive heraus bis nach Indrisagetragen. Die Charaktere stoßen durchübernatürliche Einflüsse darauf, näheres ist demAbenteuer zu entnehmen.SteuerscheibenAbenteuer: -Es existieren fünf dieser kleinen,Runenbedeckten Scheiben mit etwa 5cmDurchmesser. Sie erfüllen von sich aus keineandere Funktion als in der Steuerzentrale derKugel angebracht zu werden, wo sie vomGärtner – Golem bedient werden um daserzeugte Wetter zu regulieren.Verbleib: Die Steuerscheiben stehen zur freienVerfügung. Sie können sie in eigene Abenteuereinbauen oder sie im Dorf platzieren, wo sievielleicht als Schmuck getragen werden.Das magische VentilAbenteuer: Holloforns FlascheDieser Gegenstand ähnelt in Form und Größeeinem Sektkorken, ist aus Stahl gefertigt undInnen Hohl. Aus dem Loch an der dickerenOberseite ragen ein paar dünne Metallplättchenschräg hervor, die sich im inneren desHohlraumes treffen und die Röhre dichtverschließen. Sie sind aber selbst unter größtemKraftaufwand nicht zu bewegen.Verbleib: Das Ventil wurde demmenschlichen Magier Holloforn anvertraut.Dieser benutzte es, um eine alte Brandyflaschedamit zu verschließen. Weitere Hinweise findensich im zugehörigen Abenteuer.EnergiewandlerAbenteuer: Unter der Schwinge des RabenDieser unregelmäßig geformte Bernsteinwandelt elementare Energie in reine magischeKraft – Astralenergie – um. Die Maschine könntedie reine Elementarenergie des Kristalls nichtnutzen, und so wandelt sie dieser Stein um,damit die Maschine mit Energie versorgt werdenkann. Der Vorteil an dieser umständlichenKonstruktion ist, dass elementare Energieleichter zu sammeln, reine Astralenergie jedochuniverseller verwendbar ist. Der Bernstein kannmit Elementarenergie aufgeladen werden,indem man ein Körnchen eines wahrenElementes auf ihn legt, das er absorbiert, oderindem man einen Elementaristenzauber desmindestens sechsten Kreises auf ihn wirkt, der inder Lage ist Energie zu erzeugen (wie zumBeispiel „Querschläger“). In der Maschine erhälter seine Energie vom Kristall und gibt sieselbständig ab, außerhalb jedoch muss ein Fadenzu ihm gewoben werden. Wird er dann beimWirkungswurf eines Zaubers in der Handgehalten erhöht er diesen um 7 Stufen, wobeisich seine Energie verbraucht.Verbleib: Der Bernstein fiel vor Jahren demMagier Raksan Rabenschwinge in die Hände13

und befindet sich seitdem in dessen Besitz. DieCharaktere erfahren auch hier zufällig über eineGeschichte davon, näheres dazu imangegebenen Abenteuer.Magische SanduhrAbenteuer: WettbetrugIn diesem einen halben Fuß hohen Bergkristallschwebt eine etwas kleinere Sanduhr, die mitfeinem weißem Sand gefüllt ist und immeraufrecht steht, bis der Sand durchgelaufen istund sie sich dreht. Nimmt man den Bergkristallin die Hand, erhält man eine Vision: man siehtden Himmel über dem Zogrintal, und zwar sowie er in einer Stunde aussehen wird (wobei beiden ersten Kontakten mit der Uhr nicht gleichklar werden kann, worum es sich bei dieserVision handelt, es sei denn man kennt dieFunktion der Uhr). Wenn man die Fähigkeitendes Kristalls und der Uhr lange genug erforschtund ausprobiert, kann man ihn kontrollierenund die Zeit und den Ort, der dort zu sehen ist,verändern. Dies erfordert jedoch sehr vielÜbung, und jede Aktion die man mit Hilfe derUhr unternimmt kann diese Zukunft ändern.Verbleib: Das Objekt befindet sich in denHänden des Diebes Torim, der es bei einemEinbruch erbeutete. Die Charaktere entdecken esrein zufällig.Der Gärtner – GolemAbenteuer: KuriositätenDieser braune Golem ist gerade einmal 20cmhoch. Er ist in der Lage, sich nach den Wünscheneiner Person zu bewegen, die sich auf seineBewegungen konzentriert. Wird er in dieMaschine eingesetzt, kontrolliert der kleineBaum den Golem.Verbleib: Der Golem befindet sich zurzeit imBesitz des Sammlers Kestibel aus Märkteburg.Da er leicht mit „nutzlosem“ Spielzeug zuverwechseln ist, wird er durch viele Händegegangen sein.Hinweise: Diesen Gegenstand finden dieCharaktere am Einfachsten, wenn sie direktNachforschungen über seinen Aufenthaltsortanstellen. Auch Personen, die sich mit der„Szene“ in Märkteburg oder Throal auskennen,können von ihm gehört haben oder auf seinenBesitzer verweisen, wenn sie nach irgendeinemkomischen Artefakt gefragt werden.Der empathische Bonsai‐BaumAbenteuer: Die Bestie des Grünen TalesDieses Bonsaibäumchen von etwa eine halbenFuß Höhe wächst in einer Keramikschale. Eserkennt die Kraft der Pflanzen in der Umgebungund zeigt diese an sich selbst an: geht es denPflanzen der Umgebung gut, so gedeiht es undihm wachsen kleine goldene Äpfel, geht es denPflanzen der Umgebung schlecht fallen ihm dieBlätter aus und er bleibt dürr. Solch ein Wechselgeschieht aber immer über einen längerenZeitraum und nicht sofort. Seine Früchte sindkleine Äpfel, die, wenn eingepflanzt, zu einemkräftigen Baum heranwachsen könne. DasBäumchen selbst bedarf keiner Pflege.Verbleib: Der Bonsai wurde demJaspreequestor Elvan Thalimel übergeben undist noch immer in dessen Besitz.Hinweise: Es ist unwahrscheinlich, dassjemand diesen Bonsai ernst genug nimmt, umeine Geschichte darüber zu erzählen. DieCharaktere sollten von irgendwo her Hinweiseauf Elvan Thalimel bekommen. Diese könntensich in Form eines Briefes der Dorfbewohneroder eines Tagebuches eines anderenTeilbesitzers ergeben, zum Beispiel wenn dieCharaktere die Elementarpumpe (siehe unten)finden. So würde ihnen auch schnell klar, dassmehrere Teile gefunden werden müssen.TonschaleAbenteuer: Ein Alter FallDiese flache Tonschale mit etwa 20cmDurchmesser stammt aus der Zentraleinheit der14

Kugel, wo sie unter dem Einfluss der Energiewahres Wasser verdampfte. Auf ihr liegt aberauch ein Zauber, der dieses Wasser, aus dem dieWolken wurden, mit Kraft versorgte und diePflanzen, die den Regen aufnahmen, schnellwachsen oder sie bei Beschädigung schnellheilen ließen. Gießt man Wasser hinein undtrinkt es, wirkt es nach Bedarf wie einErholungs- oder Widerstandstrank oder wie einGegengift, lediglich mit einem Bonus von 2Stufen statt der für den Trank üblichen. Schüttetman einen dieser Tränke oder einen Heiltrankhinein, erhöht sich deren Bonus um 2 Stufen.Verbleib: Die Schale befindet sich im Besitzvon Ailin Deros (näheres zu den Hintergründenim angegebenen Abenteuer). Es wird etwasschwierig sein, sie zu finden, aber vielleichterhalten die Charaktere aus altenAufzeichnungen Hinweise über dieHeilwirkung dieser Schale und haben dadurcheine Spur, der sie nachgehen können.Der VentilatorAbenteuer: -Ein kleines Ventilatorblatt von 1cmDurchmesser. In der Maschine schwebt eszwischen Ventil und Trichter und treibt dieWolken nach oben. In der Tat beginnt es, sobaldman es loslässt, waagerecht zu schweben undsich zu drehen, erst langsam, dann immerschneller. Es ist recht gefährlich den Ventilatoranzufassen sobald er einmal in Drehung ist, undnur sehr geschickten Personen ist dies mitbloßen Händen möglich ohne sich zu verletzen.Wenn man es allerdings hat und festhält hört essofort auf sich zu bewegen. Geworfen verursachtder Ventilator den beträchtlichen Schaden vonStärke + 6 Stufen. Verursacht er eine Wunde,bleibt er stecken, um für die nächsten dreiRunden oder bis er entfernt wird Stufe 6Schaden anzurichten.Verbleib: Da es sich hierbei bei Missbrauchum eine gefährliche Waffe handeln kann wirdsie nach der Plage vielleicht auch als solcheeingesetzt worden sein, dass heißt, jemandwürde mit ihr durch Barsaive gezogen sein.Hinweise: Der Ventilator könnte, wenn er sichwie oben beschrieben in Verwendung befindet,Charakteren oder Nichtspielercharakteren, diesich mit (Wurf-) Waffen beschäftigen ausGerüchten bekannt sein, auch könnte ihrBesitzer durch sie einen gewissenBekanntheitsgrad erreicht haben (berühmt odergefürchtet). Die Charaktere müssten ihn dannirgendwie finden und ihm den Ventilatorirgendwie abnehmen.ElementarpumpeAbenteuer: -Dieser 20cm hohe Zylinder aus blauem Metallkann eine Verbindung zur Elementarebene desWassers erzeugen, wenn ihm genug Energie zurVerfügung steht, und so von dort daselementare Wasser abzapfen, wenn auch in sehrkleinen Mengen. Bei diesem Vorgang pulsiertder Zylinder und seine Höhe verändert sich,ohne dass er dafür mechanisch ausgelegt wäre.Das Elementare Wasser tropft aus einer kleinenÖffnung an der Unterseite, mit der erüblicherweise auf eines der Rohre in derMaschine gesteckt wird. Der Zylinder erfülltseine Funktion jedoch nur innerhalb derWettermaschine.Verbleib: Dieser Gegenstand wird in keinemAbenteuer benutzt. Er eignet sich daher sehr fürdie „Option Fundstück“ – die Charakterekönnten die Pumpe in einem alten Kaer finden,zusammen mit Hinweisen auf die Maschine. Dasie fraglos interessant ist, aber nicht von sich auswirken kann wie zum Beispiel dieOrichalkumschale, jedoch nicht so uninteressanterscheint wie etwa die Steuerräder, gibt sie einenguten Anreiz ab sich weiter mit ihr zubeschäftigen.15

Hinweise: Wenn die „Fundstück Option“eingesetzt wird ist es wahrscheinlich, dass sichdie Pumpe noch im Aufbewahrungsbeutelbefindet, da sie keine eigene Funktion erfülltund so auch nicht benutzt worden wäre. Es wäreein größerer Beutel, also könnten in ihmAbbildungen der Teile zu finden sein. DieseOption, die Pumpe finden zu lassen und ihreinige Hinweise auf weitere Besitzer oder eineBeschreibung anderer Gegenstände beizufügenist die einfachste und beste Lösung, dieCharaktere ins Spiel zu bringen und „am Ball“zu halten.16

DAS ZOGRINTAL„Vor ungefähr vier Jahren ‐ also erst vor nicht allzu langer Zeit ‐ führte mich der Zufall in dieses kleine,unwirtliche Tal in den Delarisbergen. Das Schicksal der dort lebenden Namensgeber hat mich tief berührt undich hoffe, dass jemand meinen bescheidenen Bericht liest und ebenso wie ich gewillt ist den Einwohnern desTals zu helfen.“‐‐ Ghrik Donnerfels, Garlen‐QuestorDas Zogrintal selbst ist nicht sehr groß, nurungefähr vier Meilen lang und misst an derbreitesten Stelle vielleicht etwas mehr als einedreiviertel Meile. Der Eingang des Tals zeigtnach Süden und es verläuft mehr oder wenigernach Norden. Umschlossen wird es von steilen,schroffen Bergen, welche die meisten Wolkenvom Tal fernhalten.Falls sich jemand auf die Suche nach dem Talmacht: es ist recht schwer zu finden, dasmarkanteste Zeichen ist ein dürres Rinnsal – dietraurigen Überreste des Zogrinbachs, welches amTaleingang in einem Kiesbett versickert, ganz soals ob sich das wenige Wasser nicht aus demZogrintal trauen würde… die tiefste Stelle, dieich gefunden habe, war ungefähr eine halbemeiner Ellen tief.Das gesamte Zogrintal scheint eine einzigestaubige Steppe zu sein. Dürre Grashalme undab und zu eine Gruppe niedriger, knorrigerBäume unterbrechen das vorherrschendetrockene Braun mit etwas Grün. Ungefähr in derMitte des Tals fällt der Boden in einer weitenSenke ab, vor der Plage soll das hier ein großerSee mit fruchtbaren Ufern gewesen sein. Heutefließt dort nur noch der Zogrinbach in RichtungSüden an mir vorbei. Kein Plätschern ist zuhören, also ob das schmale Rinnsal versucht sichunbemerkt an mir vorbei zu schleichen.Als ich die Senke fast durchwandert hatte,staunte ich nicht schlecht als die ersten Hüttenvor mir auftauchen. Wer sollte ausgerechnet hierleben wollen?Bevor ich jedoch das Dorf näher beschreibewerde ich erst mit meiner Beschreibung des Talsfortfahren: vom Garlenschrein nach Nordenschauend, erblickte ich das Ende des Tals. Dorterhebt sich im Hintergrund ein großer Berggipfel–der Trollzahn, ein wirklich passender Name fürdiesen Berg. An dessen Hängen soll angeblichder Zogrinbach entspringen.Nicht ganz so weit, vielleicht einen Pfeilflugweit im Norden, sah ich einen völligüberwucherten Hügel. Von meinen Standpunktaus aber waren nur braune, verworrene Rankenzu erkennen, und den Wunsch derDorfbewohner dort nicht hinzugehenrespektierte ich. Um den Hügel herum undwestlich davon standen dutzende verdrehteBäume, angeblich ein alter Obsthain aus der Zeitvor der Plage.Erst jetzt fielen mir die Pfosten auf, die hier ineiner Reihe von West nach Ost stehen. DieseGrenze überschreitet kein Bewohner desZogrintals freiwillig und als ich nach dem Grundfragte, erzählte mir Zimbaril, ein alter Zwerg imDorf, mehrere Spukgeschichten. Unter anderem,dass in dem verwunschenen Obsthain noch17

immer der Geist von Perina dem Obstbauernherumspuken soll, angeblich ist er auf der Suchenach seiner verlorenen Silberkette.Das Dorf ZogrinVon Süden kommend, wanderte ich erst ansehr kargen Feldern vorbei, auf denen Gerste,Kartoffeln und Rüben ihre kümmerlichen Triebein den Himmel streckten. Der Weg führte michweiter zu einer kleinen umzäunten Weide, aufder zwei dutzend dürre Ziegen und ein dutzendSchafe das wenige Gras fraßen.Kurz danach erreichte ich das Dorf Zogrin…Keine stolzen Häuser, sondern ungefährdreißig windschiefe Lehmhütten standen amUfer des ausgetrockneten Sees. Von weitemerinnerten sie mich an Bucklige, die sich unterden Schlägen ihres Herrn zusammenkrümmen –ein dunkelbrauner Fleck inmitten der trockenenLandschaft. Nur ein staubiger Trampelpfadführte in das Dorf. Ochsen- oder Pferdekarrenschienen sich noch nie hierher verirrt zu haben,jedenfalls sind mir keine Wagenspurenaufgefallen.Aus der Nähe war das gesamte Elend desDorfes zu erkennen. Keine Mauer oder Palisadebegrenzte es, so etwas wie befestigte Strassenschien es nicht zu geben. Die niedrigen Hüttenwurden allesamt aus krummen Baumstämmengefertigt, die Wände bestanden aus Steppengrasund Lehm. Die flachen, löchrigen Dächer warenmeist mit Steppengras gedeckt. Nirgendwowurden bearbeitete Steine verbaut, Natursteinewerden höchstens zum Abstützen von Stämmenverwendet oder zu niedrigen Mauern gestapelt.Über eine klapprige Holzbrücke im Westen desDorfes gelangte ich zu weiteren kargen Feldern.Dort haben die Dorfbewohner Wasser vom Bachabgegraben, um einen kleinen künstlichen See zufüllen. Dieser See ist der Wasserspeicher für dasgesamte Dorf (Trinkwasser, Bewässerung, usw.)und momentan höchstens halb gefüllt.WICHTIGE GEBÄUDEDorfplatzEin großer lehmiger Platz in der Mitte desDorfes scheint so etwas wie der Dorfplatz zusein.Die Versammlungshalle (direkt am Dorfplatz)Als Reisender erwartet man von einerVersammlungshalle das prunkvollste Gebäudein einem Dorf zu sein. Nicht hier, der einzigeUnterschied zu den anderen Hütten ist dieGröße. Im Inneren bieten lange Holzbänke Platzfür ungefähr siebzig Namensgeber.Die Hütte der DorfvorsteherinDort lebt Edda Estrobin, die Vorsteherin desDorfes.Die SchmiedeKein einziges Stück Eisen wird von denDorfbewohnern verschwendet, jeder krummeNagel, jedes stumpfe Axtblatt wird wiedereingeschmolzen.Das LagerhausDas einzige Gebäude, welches aus Lehmziegelngemauert wurde. Dort werden die wenigenVorräte des Dorfs gelagertSo etwas wie ein Gasthaus oder eine Tavernegibt es in Zogrin nicht.Der GarlenschreinNördlich des Dorfes, bei einem kleinen Teichneben einer Schleife des Zogrinbachs, steht einuralter Garlenschrein. Obwohl es hier keinenQuestor gab, wurde das Heim der GrossenMutter nie vernachlässigt, die EinwohnerZogrins kümmern sich gemeinsam um denSchrein. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht,die Große Mutter wacht über dieses Dorf. Ich18

werde versuchen es ihr gleichzutun und bleibefür eine Weile in Zogrin um den Bewohnern beiihren Arbeiten zu helfen, Trost zu spenden undum ihnen zu zeigen, dass Garlen und wir alle sienicht vergessen haben.Das Heim der TrolleDie Trolle haben die Sitte ihrer Vettern aus denBergen beibehalten und leben in einem großenEhebund in einer einzigen Hütte. Im Gegensatzzum Gemüt anderer Trolle, welche ich getroffenhabe, sind diese Trolle hier sehr friedlich. EinSatz von Ko’Hag Steinbeiss, demFamilienoberhaupt wird mir wohl noch lange imGedächtnis bleiben:“Ehre besitzen bedeutet auf eben diese verzichten zukönnen“Die EinwohnerEinhunderteinundzwanzigzählte ich im Dorf:Namensgeber65 Zwerge, 26 Menschen, 19 Orks und 11 Trolleverbringen hier ihr Leben.Mehr Bewohner könnte das Tal auch gar nichternähren, die Leute leben jetzt schon am Randedes Möglichen.Das Leben in ZogrinAllen Einwohnern sind die Unterernährung,die tagtäglichen Strapazen und die Armutanzusehen. Hungrige Kinder starren michneugierig an, die Erwachsenen beäugen michanfangs mit Argwohn – Reisende, insbesondereObsidianer verirren sich wohl nur ganz selten indiese Gegend. Als sie jedoch erkannten, dass ichnichts böse in mir trug sondern nur einbescheidener Diener Garlens war, wurde ichschnell in ihrer Mitte willkommen geheißen undihr Verhalten änderte sich grundlegend. Seitlanger Zeit war ich nicht mehr Teil einer soherzlichen Gemeinschaft, egal wie wenig siehaben, alles wird geteilt. Streit um persönlichenBesitz oder ähnliche Belanglosigkeiten gab eshier nicht, etwas was diese Namensgeber vielenvon Euch voraushaben. Seid also aufrichtig zuden Dorfbewohnern und gebt ihnen ein wenigZeit euch kennen zu lernen, dann bin ich mirsicher dass sie euch ebenso begrüßen werden.Fast alle Bewohner arbeiten um das Dorf mitNahrung zu versorgen, ein harter Kampf vorallem gegen die Trockenheit. Früh morgens beiSonnenaufgang beginnt die Feldarbeit. Zugtieregibt es nicht, also wird der Pflug von starkenNamensgebern gezogen. Mit Eimern wird dasWasser aus dem See geschöpft und verteilt(Felder, Tiere, usw.). Mittags, wenn es amwärmsten ist, wird die Arbeit eingestellt und erstnachmittags wieder aufgenommen. DieNamensgeber, die nicht auf den Feldern oder derWeide arbeiten, stechen im Bett des alten SeesLehm und Ton für das Dorf (Lehmziegel,Tongeschirr, etc.) oder gehen anderenTätigkeiten nach (Holz sammeln, Jagdversucheusw.). Abends versuchen die Zogriner denharten Alltag für eine Weile zu vergessen, gernesitzen sie in großen Gruppen vor ihren Hüttenund erzählen sich Geschichten. DieVergangenheit scheint einer der Gründe zu sein,warum sie trotz der widrigen Bedingungenimmer noch in ihrem Tal leben. Bei diesenGelegenheiten lernte ich viel über das Tal vorund nach der Plage. Zum Beispiel soll hier vorder Plage ein Bruder namens Ra'eol gelebt haben.Eines Nachts brach er zum Trollzahn auf um„dort etwas in Ordnung zu bringen“ und istseitdem nie wieder gesehen worden.Wichtige PERSONENDIE DORFVORSTEHERINEdda Estrobin – eine Zwergenfrau (63 Jahrealt): Sie ist inzwischen seit vierzehn Jahren dieVorsteherin von Zogrin und versucht Tag fürTag aufs Neue die sehr begrenzten Ressourcengerecht zu verteilen. Dafür hat sie ein – für19

Außenstehende sehr trauriges - Systementwickelt: Jeden Abend macht sie eine Inventurder Nahrungsmittel, überprüft den Wasserstandim Stausee und schaut nach den wenigen Tieren.Danach verteilt sie die Rationen für den nächstenTag. Wenn die Nahrung knapp ist (leider scheintdas fast jeden Tag so zu sein) verteilt sie „dieEntbehrung“ – also die fehlenden Rationen -jeden Tag an eine andere Hütte, so dass das Leidabwechselnd von allen getragen wird. Dasimmer darauf folgende Angebot der Trollestattdessen auf die Rationen zu verzichten lehntsie seit Jahren ab.Diese traurige Aufgabe hat deutliche Spuren ander sturen Frau hinterlassen. Auch wenn sie esniemals zugeben würde, in ihren braunen Augensehe ich ihre Verzweiflung. Solange ich hier binwerde ich versuchen einen Teil ihrer schwerenLast auf meine Schultern zu nehmen. Falls Eddazerbricht, dann wird die große Gemeinschaftnicht überleben, dass kann ich ganz deutlicherkennen.Garlen, hast Du meinen Weg etwas mit Absichthierher geleitet? Wenn ja, dann danke ich Dirvon ganzem Herzen!DER SCHMIEDMakga Bärenbiss – ein Ork: Angeblich warschon Arruk, seine Ur-Ur-Ur[…]-großmutterväterlicherseits Schmiedin in Zogrin. Damals solles hier aber ganz anders ausgesehen haben.Die einzigen Waffen, die er fertigen kann, sindSpeerspitzen –zumindest behauptet er dasimmer vehement.DER ÄLTESTE EINWOHNERZimbaril: Er behauptet der Strohhut, welchersein kahles Haupt vor der Sonne schützt, seischon etliche Jahrhunderte alt. Sein wahres Alterhat er mir nie verraten, er versteckte es stets inweisen Ratschlägen. Der alte Zwerg hat somanche Geschichte zu erzählen, ihrEnergieverschwender solltet aber viel Geduldmitbringen ihm zuzuhören, da er sehr gerne sehrlange erzählt.ANHANGDER REISEBERICHTDer vorangehende Reisebericht wurde soverfasst, dass Spielercharaktere ihn in derGroßen Bibliothek von Throal finden und lesenkönnen. Die Suche ist schwierig, da dasSchriftstück wohl in der Masse von einigenHundert anderen Reiseberichten untergegangenist. Ein einziger Hinweis auf den Bericht ist ineinem Register zu finden:„Unbekannte Orte; Zogrin; Register sowieso;Abteilung Z“.Also benötigen die Spieler den Namen„Zogrin“ um einen Angestellten der Bibliothekerfolgreich suchen lassen zu können.Dem Spielleiter soll er vor allem Anhaltspunktefür die Verhaltensweisen der Dorfbewohner unddie Atmosphäre im Tal geben. Natürlich sind dasnur Vorschläge und der SL kann davon so weitabweichen wie er möchte.Falls sie den Verfasser Ghrik Donnerfelssuchen, erfahren die Helden nur, dass er denBericht in Throal abgegeben und erfolglos umeine Audienz beim König ersucht hat und dannwieder auf Wanderschaft gegangen ist. Niemandhat ihn seitdem wieder hier gesehen.In Zogrin erfahren sie, dass er dort ein Jahr mitihnen gelebt hat. Als er das Dorf verließversprach er ihnen in Throal um Hilfe zubitten…SAGEN UND LEGENDENHier kann der Spielleiter entweder verpackteInformationen über Zogrin vor der Plagepräsentieren, Hinweise auf weitereMaschinenteile streuen oder eigene Ideeneinbringen. Oder er erzählt eben „nur“20

Geschichten (vgl. mehrere offizielle ED-Publikationen).Ra’eol der ObsidianerEr ist eine (Lösungs-)Möglichkeit für dieSpieler die Maschine wieder zusammenzusetzenoder zumindest um wichtige Informationen fürdie Kampagne zu erhalten. Ob dieser (einzige)Zeitzeuge und Mit-Erbauer noch lebt und zufinden ist, entscheidet der SL, also Du. Vielleichtwar er auf der Suche nach der Ursache für dasVersiegen des Zogrinbachs und wurde vonDämonen oder wilden Kreaturen getötet. Oder erliegt erstarrt (Anm.: Obsidianer fallen in eine ArtKoma wenn sie zu lange unter der Erde sind) ineiner kleinen Höhle im Trollzahn.Oder die Spieler finden ihn eben nicht…Der Geist des ObstbauersWenn Du willst, dann mach etwas daraus.Die Spieler könnten wirklich die Silberkettevon Perina finden. Aus Dankbarkeit könnte erden Helden erklären, um was es sich bei denmerkwürdigen Überresten auf dem Hügelhandelt oder ihnen einen Hinweis auf einweiteres Bauteil liefern.Der TrollzahnDort könnten weitere Bauteile der Maschineversteckt sein.21

LEGENDE• (1) Der Hügel mit den Überresten derMaschine: Der gesamte Hügel ist von dornigemGestrüpp und knorrigen Bäumen überwuchert,als ob die Natur jeden davon abhalten will dieHügelkuppe zu erreichen.• (2) Der alte Garlenschrein• (3) Das Dorf Zogrin• (4) Der kleine Stausee: Wurde von denBewohnern angelegt. Er ist nur zur Hälftegefüllt; einzige Wasserquelle des Dorfes.• (5) Das Bett des alten Sees (vor der Plage):Inzwischen mit Gras bewachsen. Heute wirddort der Lehm für die Hütten gestochen.• (6) Der alte Obsthain: Heute wachsen dort nurnoch niedrige verkrüppelte Bäume.• (7) Das alte Bach/Flussbett: Seit Jahrhundertenfließt dort nur noch ein Rinnsal.• (8) Kleine Weide: Der Boden des alten Sees istan manchen Stellen noch relativ fruchtbar. Andieser Stelle halten die Dörfler ein zwei DutzendZiegen und ein Dutzend Schafe (im Vergleich zuanderen Tieren sind sie sehr mager).• (9) Karge Felder• (10) Der Trollzahn• (11) Eine Reihe Holzpfosten im Boden(Stofffetzen wehen im Wind): Diese Grenzeüberschreitet kein Dorfbewohner freiwillig.Jenseits dieser Linie soll es Spuken, seltsameWesen fressen alle Wanderer, etc…22

eingenommen wird. Hunderte von Möwenscheinen dort ihren Nistplatz zu haben. DasKreischen ist fast unerträglich. Man muss sichfragen, wie die Namensgeber das hieraushalten. An der einzigen seichten Stelle amUfer scheinen die T´skrang sich niedergelassenzu haben. Man sieht Holzhäuser, die halb imWasser stehen, und Stege, an denen gutvertäut Fischerboote liegen. Auch ein hoherLeuchtturm aus Stein steht am Ufer, an dessenSpitze ein großer Lichtquarz angebrachtwurde. Er wird den Schiffen in dieser Nachtsicherlich gute Dienste leisten.Ein schmaler Pfad schlängelt sich einenHügel hinauf und führt anscheinend zu denmenschlichen Behausungen. Man sieht einkleines Dorf aus Steinhäusern, welches sichans Felsmassiv schmiegt. Aus jedemSchornstein steigt Rauch auf und dieBewohner treffen Vorkehrungen vor demherannahenden Sturm.Die Charaktere werden sich sicherlich ersteinmal auf der Insel etwas umgucken und mitden Leuten sprechen. Es gibt eine Taverne aufder Insel, “Zur weißen Schwinge“, wo sieunterkommen können.WICHTIGE PERSONENSheran K´tanis: T´skrang ElementaristinManson Starkbier: Mensch, BürgermeisterDruss: T´skrang Bootsmann, Hauptmann derGardistenRakta: T´skrang GardistAzrel D´lu: T´skrang GardistErol und seine Frau Sinia: Menschen, HändlerGorlan und Dinah Seemöwe: Menschen,Besitzer der TaverneOgen und seine Frau Fila: Menschen,LadenbesitzerV´lla: T´skrang Frau, LeuchtturmwärterinS´lven Omush: T´skrang, FischerDie Elementaristin zu finden ist nichtschwer. Doch wird sie voll mit denVorbereitungen für den herannahenden Sturmbeschäftigt sein und deshalb keine Zeit für dieCharaktere haben.Das Bannen des SturmsEs wird nun langsam dunkel draußen undder Sturm ist schon bedrohlich nahe. Die Bootesind gut vertäut und es hält sich eigentlichniemand mehr draußen auf. Doch sonderlichAngst scheint keiner zu haben. Alle sind sichsicher, dass sich Sheran, wie immer, um diesenSturm kümmern wird.Bleiben die Charaktere die Nacht über imSchutze der Taverne, so bekommen sietatsächlich mit wie der Sturm plötzlichnachlässt und die Welt um sie herum sichwieder beruhigt. Beobachten sie dagegen dieElementaristin, so können sie sehen, wie sievon einer Klippe aus mit Hilfe ihrerElementaristen-Magie versucht den Sturm zubannen. Sind sie nah genug dran und könnensie vielleicht sogar hören, dann bemerken sie,dass wohl nicht alles glatt läuft. Irgendetwasscheint Sheran zu beunruhigen. Sie kann denSturm mit ihren normalen Fähigkeiten nichtunter Kontrolle bringen. Sie schwankt schonvor Erschöpfung. Wenn ein Elementarist inder Gruppe der Charaktere ist, kann auch ermit einer erfolgreichen Halbmagie-Probe (8)feststellen, dass dieser Sturm nicht natürlichenUrsprungs ist. Bei einem hervorragendenErfolg spürt er, dass ein Luftelementar dafürverantwortlich ist. Doch ebenso wie Sheranwird auch er den Elementar weder bannennoch kontrollieren können, denn es handeltsich um ein beflecktes Exemplar unterKontrolle des Dämons.Dann kommt endlich der Augenblick,worauf die Charaktere wohl schon gewartethaben. Sie holt den Trichter hervor, hebt ihn24

über ihren Kopf und fängt an etwas zumurmeln. Dann nimmt sie das schmale Endein den Mund und scheint den ganzen Sturmanzusaugen. Die Charaktere befinden sich aufeinmal in mitten eines ohrenbetäubendenGetöse. Sheran kann nur mit Mühe denTrichter festhalten und wird plötzlich gegendie Felswand geschleudert. Gleichzeitig hörtman einen unmenschlichen Schrei aus weiterFerne. So plötzlich das Spektakel begann, soplötzlich ist es auch wieder vorbei. Der Sturmist vorüber und Sheran liegt etwas benommenauf der Klippe.Sprechen die Charaktere sie danach daraufan, so streitet sie alles ab. Von einem Schrei hatsie nichts gehört (könnte auch der Windgewesen sein) und es verlief auch alles so wieimmer.Der Morgen danachDie Charaktere werden ziemlich unsanftgeweckt. Plötzlich wird das Fenster ihresZimmers mit Gewalt aufgerissen und geht zuBruch. Ein schneidend kalter Wind fegt durchsZimmer und bringt alles durcheinander. DasHeulen des Windes kommt von draußen undmacht das Chaos perfekt.Der Sturm ist zurück!Draußen auf der Straße fliegt alles umherwas nicht gut genug festgemacht war undMenschen und T´skrang kämpfen sich überdie Straße der nächsten festen Behausungentgegen. Gehen die Charaktere in denSchankraum, so können sie dort schon vieleBewohner versammelt sehen. Einige habensich hier vor dem Sturm erst einmal inSicherheit gebracht, andere waren gerade beimFrühstücken. Besorgnis steht in ihrenGesichtern geschrieben. Einige werfen denCharakteren ungehaltene Blicke zu, als obdiese etwas dafür könnten.Der Tod einer HeldinDie Tür wird aufgerissen und bringt denheulenden Sturm in den Schankraum. Einerder Gardisten kommt herein und wirft sichgegen die Tür. Er ist kreidebleich undklitschnass (es scheint zu regnen angefangenzu haben). Zitternd erzählt er von seinemErlebnis im Haus von Sheran.Der Hauptmann Druss hatte ihn beauftragtSheran zu holen, damit sie sich um den Sturmkümmern soll. Er hat ihr Haus verwüstetvorgefunden und fand ihre grauenvollentstellte Leiche in der Schreibstube. IhreAugen wurden herausgeschnitten und alleswar voller Blut. Dann hörte er ein Pfeifen auseinem angrenzenden Raum. Schemenhafterkannte er die Gestalt eines Namensgebers,der eine fröhliche Melodie summte und dazuim Takt mit seinem Spazierstock auf denBoden schlug. Er rannte dann Hals über Kopfaus dem Haus raus, wieder zum Hauptmannzurück. Der wollte mit seinen Leuten sofortder Sache nachgehen, doch die anderenweigerten sich. Sie hatten zu große Angst.Kein Namensgeber könne bei diesem Sturmdie Insel betreten und kein Schiff könnte hieranlegen. Der Hauptmann konnte seine Leutenicht überzeugen und so schickt er nach denCharakteren. Ob sie ihn vielleicht begleitenwollen, um diesen Fremden in Gewahrsam zunehmen.Gehen die Charaktere zum Hafen runter,kommen ihnen schon viele T´skrang entgegen.Eine Versammlung ist in der Taverneeinberufen worden. Doch die ganzenHabseligkeiten, die sie bei sich haben, lassendarauf schließen, dass sie sich eine längereZeit dort einquartieren wollen. Wenn dieCharaktere beim Hafen ankommen, sehen sieauch warum. Der Sturm scheint direkt überder Insel zu sein. Die meterhohen Wellenschlagen hart gegen die Anlegestellen undlassen die Boote und Häuser erzittern. Einige25

Boote scheinen sich schon losgerissen zuhaben. Gerade als die Charaktere auf denHauptmann Druss zugehen, der vor demHaus der Elementaristin auf sie wartet, hörensie einen ohrenbetäubenden Lärm. Eins derFischerboote hat sich losgerissen und ist in einHaus gekracht. Jede Hilfe kommt zu spät. DasHaus stürzt ein und wird von den Wellenmitgerissen.Im Haus sieht es eigentlich genauso aus, wieder Gardist es beschrieben hat. Mit einerAusnahme. Von dem Fremden fehlt jede Spur.Auch den Trichter können die Charakterenicht entdecken.Warum immer wir?Damit fängt der Ärger für die Charaktereerst richtig an. Denn die einzigen Fremdenhier auf der Insel sind sie! Nach derUntersuchung der Leiche steht fest, dassSheran vor einigen Stunden umgebrachtwurde. Deshalb kommen die Charaktere alsTäter auf jeden Fall in Frage. Besonders, wennsie als letztes mir ihr zusammen waren und siebei ihrem Ritual beobachtet haben. Ihr wurdennicht nur die Augen herausgeschnitten,sondern auch einige Organe und die Gedärmeentnommen. Nur mit Mühe kann derHauptmann verhindern, dass die Charakteregleich gelyncht werden.Er ist sich nicht ganz sicher, ob dieCharaktere wirklich etwas damit zu tun habenund verlangt auf jeden Fall ein Beweis dafür,dass sie nicht von einem Dämon befleckt sind.Doch trotz der Beweise verlangen derBürgermeister und auch die meisten derBewohner, dass die Charaktere in Gewahrsamgenommen werden. Um eine weitereEskalation zu verhindern, versucht derHauptmann die Charaktere davon zuüberzeugen, mit ins Gefängnis zu kommen.Das Gefängnis entpuppt sich allerdings nur alsAnbau an den hiesigen Krämerladen mit einerZelle, die wohl selbst ein Obsidianer mit einemZahnstocher öffnen könnte. Hier können dieCharaktere dann erst einmal überlegen, wie sienun weiter vorgehen sollen.Mord Nummer 2Die Charaktere werden immer von zweiGardisten bewacht, denen allerdings nichtganz wohl in ihrer Haut ist und die bei jederplötzlichen Bewegung oder Geräusch derCharaktere sofort zusammenzucken.Es ist nun bitterkalt geworden und derRegen hat sich in Schnee verwandelt. Dochallzu lange brauchen die Charaktere nicht inder Zelle ausharren. Der Hauptmann kommtein paar Stunden später zu den Charakterenund erzählt ihnen mit beunruhigendemGesichtsausdruck, dass es einen zweiten Mordgegeben hat. Er ist von ihrer Unschuld nunüberzeugt und bittet sie ihn zum Tatort zubegleiten. Bei dem Opfer handelt es sich umeine alte T´skrang Frau, die sich geweigerthatte ihr Haus am Hafen zu verlassen. Als dieGardisten sie kommen holen wollten, fandensie ihre Leiche.Sichtlich nervös stehen die beiden GardistenRakta und Azrel D´lu vor dem Haus wache.Das Haus ist durch das Unwetter schon starkin Mitleidenschaft gezogen worden und eswird wohl nicht mehr so lange dauern, bis eseinstürzt. Eile ist geboten. Die Frau saß wohlauf ihrem Schaukelstuhl in der Stube undhäkelte. Jetzt liegt sie mit dem Gesicht amBoden, alle viere von sich gestreckt, daneben.Bei einer ersten flüchtigen Untersuchung siehtman kaum äußere Gewalteinwirkungen. Aberein Kissen liegt neben ihrem Kopf und ihrGesicht ist blau angelaufen. Außerdem hat sieeine Wunde am Rücken und Bluttropfengehen von der Leiche zu einer Wand rüber.26

An der Wand steht folgendes geschrieben:„GEBT MIR WAS ICH WILLUND ICH WERDE GEHEN!“Der FremdePlötzlich hört man das Pfeifen einerfröhlichen Melodie aus dem Nachbarraum.Die beiden Gardisten können einenerschrockenen Ausruf nicht unterdrücken.Doch ehe jemand großartig was machen kann,hat der Hauptmann seine Waffe schonerhoben und stürmt ins Zimmer.Dort sitzt auf einem kleinen Holzstuhl einälterer Mensch in einem langen schwarzenMantel aus grobem Stoff. Er trägt eineebenfalls schwarze Mütze, die seine Ohrenbedeckt und spielt mit einem Spazierstock.Dieser Stock ist aus einem schwarzen Holz miteiner silbernern Spitze, die blutbesudelt ist. Erendet in einem silbernen Knauf, der einergerade zubeißenden Schlange nachempfundenist mit kleinen Rubinen als Augen.“Na endlich, das wurde auch Zeit. Es ist ganzschön ungemütlich hier“.“Mach nicht so ein Gesicht Rakta. Deine Mutterdürfte wohl auch nicht anders ausgesehen haben,als du sie mit der Decke erstickt hast.“Rakta wird kreidebleich und stammeltzusammenhangloses Zeug vor sich hin. Ergeht ein paar Schritte von diesemunheimlichen Menschen zurück und stürztüber die Leiche. Dann springt er auf und renntschreiend nach draußen.“Und wer ist natürlich mit erhobenen Schwertgleich vorne weg? Hauptmann Druss, wer hätte esgedacht. Ja, du solltest dir wirklich gut überlegen,was du nun machst. Sonst triffst du wieder diefalsche Entscheidung, wie damals in Urupa unddas hat den Tod von vielen Namensgebern zurFolge.“Druss fängt leicht an zu zittern, doch bleibtwo er ist. Dann fällt der Blick des Fremden aufdie Charaktere und für einen Moment scheintseine Selbstsicherheit ein wenig zu schwinden.“Wer seit denn ihr? Ihr gehört nicht zu denBewohnern der Insel.“Der Fremde stellt sich als Phelon Schattenfellvor und lässt sich widerstandslos festnehmen.Er behauptet als Schiffbrüchiger auf die Inselgekommen zu sein, doch versucht erst garnicht diese Geschichte glaubhaftrüberzubringen. Er gibt offen zu, diese Mordebegangen zu haben, schweigt sich über dieMotive aber aus. Auch zu der Botschaft an derWand sagt er nicht viel, außer ein “Das werdetihr noch früh genug erfahren“ und lächeltdann geheimnisvoll.Wenn er zur Zelle geführt wird, stehen dieganzen Bewohner an den Fenstern und Türen.Er scheint alle zu kennen, besonders ihredunkelsten Geheimnisse und macht aucheinige Bemerkungen in diese Richtung.Merkwürdigerweise hat der Sturm ein wenignachgelassen, so dass auch jeder an der Strasseihn hören kann. Doch sobald er denKrämerladen von Ogen und Fila betreten hat,fängt der Sturm wieder an zu toben. Auch vorOgen macht er nicht halt und beruhigt ihn,dass Hauptmann Druss noch nichts von seinenSchmuggelwaren im Keller weiß.Was nun?Reaktionen der BewohnerDie Menschen und T´skrang sind totalverängstigt, man kann schon sagen nahe einerPanik. Auch wenn keiner es laut ausspricht, soglauben doch viele, dass sie es hier mit einemDämon zu tun haben. Die Gardisten haben alleHände voll damit zu tun, die Bewohner daranzu hindern den Krämerladen samt Zelle inBrand zu stecken. Besonders die Menschen27

und T´skrang, deren dunkelste Geheimnissevon dem Dämon aufgedeckt wurden, sind dieRädelsführer. Sie streiten zwar alles ab, dochden Charakteren sollte schnell bewusstwerden, dass nach den Reaktionen der Leutean den Geschichten etwas dran sein könnte.Reaktion des DämonsPhelon Schattenfell alias der Seelenfängerwird ruhig, meditierend in seiner Zellehocken. Der Stab ist immer an seiner Seite. Aufalle Fragen wird er nur ausweichendantworten und besonders die Charaktereignoriert er. Sie gehören nicht zu denBewohnern der Insel und sollten sich lieberaus allem raushalten.Erst nachdem die Charaktere eine Nachtgeschlafen haben, wird er sich näher mit ihnenbefassen. Wenn jemand schläft, kann derDämon in seine Träume eindringen und sovon dunklen Geheimnissen in derVergangenheit seiner Opfer erfahren. Falls dieCharaktere bisher immer nur die Heldengespielt und eine weiße Weste haben, denkensie sich paar kleinere Gemeinheiten aus. Abersonst wird der Dämon sein Interesse an denCharakteren verlieren. Hauptsächlich wird ersich auf die Bewohner konzentrieren, die ermittlerweile ziemlich gut kennt. Er wird einigeBemerkungen fallen lassen, wer wen betrogenhat, wer auf wen ein Auge geworfen hat undwird die ärmeren Bewohner gegen diewohlhabenden aufstacheln, und die T´skrangsgegen die Menschen (immerhin sieht derDämon wie ein Mensch aus). Irgendwannwird er sie auch soweit haben, dass sie ihmsogar seine Lügen glauben und dann sind sieihm vollkommen ausgeliefert. Nach seinerAnsprache in der Taverne wird er sichbesonders auf die Eltern und kinderlosenBewohner konzentrieren und diese beidenGruppen gegeneinander aufwiegeln. Vielleichtbringt er einige Bewohner sogar soweit, dasssie mit ihm zusammenarbeiten um ihr Lebenzu retten, und die Eltern zwingen, die Kinderherauszugeben.Jegliche Durchsuchung seiner Taschen oderdie Entwendung seines Stabes wird erversuchen zu verhindern.Reaktionen der CharaktereDer Seelenfänger macht nicht allzu viel, umseine wahre Identität zu verschleiern. Solltendie Charaktere gewisse Fähigkeiten haben, sokönnen sie herausfinden, dass es sich bei demFremden tatsächlich um einen Dämon handelt.Sollten sie ihn angreifen, vielleicht sogar mitHilfe der Gardisten, so können sie das ruhigtun. Sie werden schnell feststellen, dass er zumächtig ist. Er hat aber kein Bedürfnis alle zutöten. Er wird sie nur kampfunfähig machenund sich dann wieder in seine Zellezurückziehen. Vielleicht wird er ein oder zweiGardisten töten, um ein Exempel zu statuieren.Letztendlich müssen die Charaktere wohleinen anderen Weg finden.Morde &andere EreignisseDer SturmDie Steinhäuser der Menschen können demWetter ganz gut standhalten. Fenster werdenvernagelt und es wird alles getan, damitniemand erfriert. Außerhalb der Häuser siehtdie Sache aber schon anders aus. Durch denSchnee zu stapfen ist mühsam und nur mitdicker Kleidung kann man es länger Zeitaushalten. Windlinge können nicht fliegen unddurch plötzliche Sturmböen können selbstTrolle umgeworfen werden – alle paarMinuten eine Stärkeprobe gegen 7, bei PatzerSchaden der Stufe 8. Auch herumfliegendeTeile können zu gefährlichen Geschossen28

werden. Alles in allem sollte man sich nicht zulange draußen aufhalten.Der LeuchtturmDer Schnee liegt nun schon einen Meter hochund es ist bitterkalt. Die Wellen haben vondem T´skrang Dorf nicht viel übrig gelassenund sogar der Leuchtturm kann den Wellennicht standhalten und stürzt in sichzusammen. Damit ist den Bewohnern auch dieletzte Möglichkeit der Kommunikation mitetwaigen vorbeifahrenden Schiffengenommen.Mord und SelbstmordIn den Stunden nach der Festnahme desDämons passieren noch einige Morde undSelbstmorde. Eine Frau erschlägt ihren Mann,einer ertränkt sich, ein anderer wird erhängtvorgefunden. Die Täter wissen nie, was in siegefahren war und immer findet man dieselbeBotschaft am Tatort:„GEBT MIR WAS ICH WILLUND ICH WERDE GEHEN!“Eine Verbindung mit dem Fremden in derZelle herzustellen ist nicht schwierig. Dennjedes Mal, bevor es zu einem Mord oderSelbstmord kam, fing der Fremde in der Zellean zu meditieren. Sollte er daran inirgendeiner Form gehindert werden, so wirder recht sauer und versucht seine Wachenruhig zu stellen. Sollte er trotzdem ständigdaran gehindert werden, so verschwindet ereinfach aus der Zelle und sucht sich einenanderen ruhigen Ort.Das AngebotMeint der Seelenfänger die Bewohner nundort zu haben, wo er sie haben will, so berufter eine Versammlung in der Taverne ein undwill dort den Bewohnern offenbaren, was ervon ihnen möchte. Alle haben sich in derTaverne eingefunden und dementsprechendvoll ist es im Schankraum. Der Fremde wirdsich auf einen Stuhl stellen und als erstes dassagen, was alle befürchtet haben: Er ist einDämon!Auch wenn es die meisten geahnt haben, sosind doch alle bestürzt und einige lassen sichvielleicht zu unüberlegten Taten hinreißen –trotz des Sturms versuchen von der Inselherunterzukommen oder den Dämonangreifen. Doch er versichert ihnen, dass ernicht vorhat die Bewohner der Insel zuverschlingen. Die Morde könnten sofort einEnde haben. Er möchte nur eins. DieBewohner sollen ihm freiwillig eins ihrerKinder geben. Ob Mensch oder T´skrang,Mädchen oder Junge ist ihm egal. Sie müssenes ihm nur freiwillig geben. Sie wählen einsaus. Was er mit dem Kind gedenkt zu tun,verrät er nicht. Nur dies ist sein Angebot.Sollten sie sich weigern, wird es weitergehen,bis keiner mehr übrig ist. Er gibt ihnen 10Stunden Bedenkzeit und verlässt dann dieTaverne.Die DiskussionNach dem Verschwinden des Dämons senktsich Schweigen über die Menge. Jeder mussdas eben Gehörte erst einmal verarbeiten.Doch nur kurze Zeit später wird heißdiskutiert. Man erkennt schon schnell inwelche Richtung das gehen wird. Auf dereinen Seite sind die Eltern, die niemals einsihrer Kinder hergeben wollen und auf deranderen Seite sind die Bewohner ohne Kinder,die lieber eins der Kinder dem Dämonüberlassen wollen, als dass alle den Todfinden. Es kommt zu sehr lautstarkenÄußerungen und sogar Handgreiflichkeiten.Wohl genau das, was der Dämon auchherbeiführen wollte.29

EntscheidungHier sollte der Spielleiter entscheiden, wasdie Dorfbewohner wohl nun machen. Solltensie das Angebot des Dämons annehmen, solosen sie aus, wer sein Kind dem Dämongeben muss. Der Dämon wird das Kindnehmen und verschwinden. Der Sturm hörtdann augenblicklich auf.Sollten sie sich weigern, oder keineEntscheidung nach 10 Stunden treffen, somacht der Dämon mit den Morden weiter.Außerdem fangen die Dorfbewohner an, voneinem kollektiven Selbstmord zu träumen,indem sie sich wie von Sinnen alle in dieFluten stürzen. Alle haben den gleichenTraum. Nützt das alles nichts, schickt derDämon seinen Stab zu den Kindern. JedesKind, welches den Stab berührt, fällt in einKoma. Die Seele des Kindes ist nun im Stabgefangen. Der Dämon will die Seelen derKinder erst wieder freilassen, wenn sie ihmfreiwillig eines gegeben haben.Strich durchdie RechnungWie die Charaktere nun den Plan desDämons vereiteln, die Dorfbewohner rettenund zu guter Letzt natürlich noch an denTrichter kommen, hängt wohl davon ab, wasfür Fähigkeiten sie haben und wie sie aufeinen Dämon in ihrer unmittelbaren Nähereagieren.KampfDer direkteste aber sicher nicht dereinfachste Weg. Sollte es sich bei denCharakteren um mächtige Adepten handeln,so wären sie wohl in der Lage den Dämon zuvertreiben oder gar zu besiegen. Den Trichterhat er bei sich unter seinem Mantel. Währendeines Kampfes könnte man ihm den wohlabnehmen. Doch sollte er fliehen ist die Inselkeinesfalls gerettet und die Charaktere habeneinen mächtigen Gegner mehr.Nur der Trichter zähltZwar nicht sehr heldenhaft, doch solcheGruppen gibt es ja auch. Wenn die Charaktereein paar Erkundigungen über den Trichterund die tote Elementaristin anstellen, könnensie erfahren, dass sie sich häufig in einer Höhleaufgehalten und dort herumexperimentierthat. In dieser Höhle finden die Charaktere eineArt Labor mit allerlei nützlichen Dingen(Spielleiterentscheidung). Vielleicht ein paarHeiltränke und eine Wiederbelebungssalbeoder gar ein gebannter Luftelementar, der denCharakteren mit dem Sturm helfen könnte.Doch auf jeden Fall finden sie Aufzeichnungenüber den Trichter. Mit Hilfe dieserAufzeichnungen wären sie in der Lage einenFaden an den Trichter zu weben und damitden Sturm zu beenden. Wenn sie jetzt nochdurch Diebstahl oder Ablenkung an denTrichter kommen, könnten sie mit Hilfe einesder noch intakten Fischerboote fliehen.AustauschDieser schwarze Stab, den der Dämon beisich hat und der manchmal sogar einEigenleben zu haben scheint, ist ihm sehrwichtig. Er hält darin die Seelen seiner Opfergefangen. Wenn die Charaktere in den Besitzdieses Stabes kommen, würde er sicherlichden Trichter und die Sicherheit derDorfbewohner dagegen eintauschen. In derHöhle der Elementaristin ist auch noch einemagische Truhe zu finden. Wenn dieCharaktere den Stab dort hineinlegen, kann erkeinen Schaden mehr anrichten und für denDämon wird es sehr schwierig, ihn mittelsAstralsicht zu entdecken. Es ist natürlich nichtgewährleistet, dass der Dämon sich an dieseAbmachung hält. Aber wenn die Charaktere esgeschickt angehen und den Austausch30

vielleicht woanders stattfinden lassen, ist derVorteil auf ihrer Seite.ZerstörungHaben die Charaktere vielleicht sogar dieMöglichkeit den Stab des Dämons zuzerstören, wäre die Insel für den Augenblickgerettet. Er wäre natürlich unsagbar wütenddarüber, doch würde sich sicher erst einmaldarum kümmern der entflohenen Seelenwieder habhaft zu werden und einen neuenStab zu erschaffen.VerbannungAuch hier ist der Stab der Schlüssel. Er ist einzentraler Gegenstand des Dämons. Bekommendie Charaktere ihn in die Finger und finden sieden Namen des Dämons heraus (was nichtschwer ist), wären sie in der Lage ihn zuverbannen. Natürlich muss dazu das passendeRitual bekannt sein, was wohl am ehesten beiGeisterbeschwörern oder Magiern der Fall seindürfte.Letzte RettungBei dem Abenteuer kann natürlich einigesschief gehen und aus dem Ruder laufen. DieCharaktere sollten am besten nicht gleich beider ersten Begegnung mit dem Seelenfängersicher sein, dass es sich bei ihm um einenDämon handelt. Da der Dämon sie und ihreFähigkeiten noch nicht kennt, wird er wohlkein Risiko eingehen und sie versuchen zutöten. Durch den befleckten Elementar könnteder Astralraum z.B. sich so verändert haben,dass die Charaktere nicht sofort mit Sicherheitsagen können, um wen es sich bei demFremden handelt.Sind die Charaktere so mächtig, dass sie ihnleicht im Kampf besiegen können, sollten dieWerte des Dämons dementsprechendverbessert werden. Man könnte ihm z.B. nochzusätzliche Kräfte wie Häuten oderSchadenstransfer geben.Haben die Charaktere einen Elementaristenin der Gruppe, so könnten sie auf die Ideekommen den Sturm vielleicht selbst zuneutralisieren. Durch Zauber oder Talentelässt sich der, durch den Trichter verursachte,Sturm allerdings nicht bannen. Nur einLuftelementar von mindestens Macht 6 wärein der Lage den Sturm langsam zu schwächen,bis er ganz aufhört. Allerdings würde derDämon das mitbekommen undGegenmaßnahmen einleiten. Solange er denTrichter hat, wird er den Sturm wiederentfachen und jegliche Elementare bannen.Wollen die Charaktere bestimmte Zauberoder magische Gegenstände einsetzen, um dieInsel zu verlassen, so setzen siedementsprechend den Mindestwurf hoch,solange der Sturm noch wütet. DenCharakteren sollte aber auch klar sein, dass siees wohl nicht rechtzeitig schaffen können Hilfefür die Bewohner zu holen.AnhangDER SEELENFÄNGERGes: 15 Stä: 17 Zäh: 16Wah: 18 Will: 22 Cha: 16Widerstandskraft RüstungKörperlich: 18 Physikalisch: 12Magisch: 25 Mystisch: 15Sozial: 23 Niederschlag: 17KampfMagieAngriffszahl: 3 Anzahl der Zauber: 5Angriff: 16 Spruchzauberei: 23Schaden: 20 Wirkung: siehe KräfteTodesschwelle: 150 LaufleistungVerwundungsschwelle: 20 Normal: 150Bewusstl.schwelle: 130 Kampf: 75Initiative: 15 Karmapunkte: 3031

Legendenpunkte: 90.000 Karmastufe: 18KräfteKarmabann 15, Unglück 13, Entsetzen 15,Dämonenmal 20, Schlechtes Gewissen 18,Zaubersprüche (Elementarist undGeisterbeschwörer Kreis 10)Schlechtes GewissenDurch diese Kraft ist der Dämon in der Lagein die Träume seiner Opfer einzudringen. DieOpfer müssen dafür gerade schlafen und ermuss sie sehen können (außer er hat seinOpfer schon markiert). Astralsicht reicht dafüraber. Er macht dann eine Probe aufSpruchzauberei gegen die MagischeWiderstandskraft des Opfers. Ist sie gelungen,macht er eine Probe auf Schlechtes Gewissen.Das Opfer kann dann versuchen mit seinerWillenskraft gegen das Ergebnis zu würfeln.Gelingt die Probe, konnte er den Dämon ausseinen Träumen vertreiben. Misslingt sie, kannder Dämon das Opfer dazu zwingen annegative Ereignisse, Erfahrungen oder Ängstein der Vergangenheit zu denken.DER STAB DES DÄMONSDer Stab, der ebenfalls Seelenfänger heißt, istein befleckter Gegenstand, welcher der Dämonerschaffen hat. Er speichert darin die Seelender Kinder, die er auf diesem Wege schon vonanderen Dörfern bekommen hat und labt sichan ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung.Der Stab ist in der Lage sich selbstständig zubewegen, gehorcht aber nur dem Dämon.Sollte jemand anderes außer dem Dämon denStab berühren, so wird der Kopf plötzlichlebendig und die Schlange versucht in dieHand oder den Arm zu beißen. Der Biss istnicht besonders tief, die tödliche Gefahr ist dasGift, welches sie dabei verströmt.Dieser Angriff sollte wie eine Falle behandeltwerden:Entdeckungsmindestwurf: -Entschärfungsmindestwurf: -(Dicke Handschuhe helfen oder den Stab ineinen Sack bzw. eine Kiste stecken).Auslöser: BerührungInitiative: 15Wirkung: Tödliches Gift, Magische Widerstandskraft12Der Seelenfänger ist ein sehr alter Dämon,der eigentlich in den Ländern jenseits desArasmeeres sein Unwesen trieb. Warum ernach Barsaive kam, ist unbekannt. Doch er hältsich schon seit einigen Jahren hier auf. Auf denersten Blick sieht er aus wie ein ganzgewöhnlicher Mensch, doch sieht mangenauer hin, erkennt man die Unterschiede.Seine Hände und Finger sind ganz dünn undüberdurchschnittlich lang, seine Haut hat32

einen merkwürdigen Grauton und riecht leichtverfault. Seine Augen sind abgrundtiefschwarz und man kann keine Pupillenerkennen.Während der Plage ist es ihm gelungen inzwei Kaers einzudringen und hat bis auf dasletzte Kind alle zu Tode gequält. Doch nachder Plage hat er seine Taktik geändert. Erfindet nun keine Befriedigung mehr daran, dieNamensgeber simpel zu quälen undniederzumetzeln. Er konzentriert sich nun aufdie Kinder und versucht die starke Bindungzwischen Eltern und Kind zu zerstören. Ihmist aufgefallen, dass diese Bindungen inabgelegenen Dörfern, wo jeder auf jedenangewiesen ist, am stärksten sind. Er suchtsich ein abgelegenes Dorf in den Bergen, inden Wäldern oder auf einer Insel und fängt ansie zu beobachten und ihre kleinen, dunklenGeheimnisse herauszufinden.Mit Hilfe eines befleckten Luftelementares,der unter seiner Kontrolle stand, beschwor ereinen Sturm herauf, der das Dorf von derAußenwelt völlig abschneidet. Dann fängt eran die Bewohner zu quälen, indem er seinWissen über sie geschickt ausspielt und einigevon ihnen zum Mord oder Selbstmord treibt.Zwar wurde der Elementar durch den Trichtergebannt, doch er brachte sich in den Besitz desTrichters und zwang die Elementaristin ihmdie nötigen Informationen zu geben, um ihnauch zu benutzen. Aber selbst ohne Trichter ister immer noch in der Lage das Wettergefährlich zu manipulieren.Das Spiel mit den Bewohnern spielt er dannsolange, bis sie bereit sind seinen Forderungennachzugeben. Doch wenn er das Kindbekommt, fängt das ganze Grauen erst an. DieSeele des Kindes sperrt er in den Stab und ausdem Kind macht er ein Konstrukt. Er ernährtsich von dem Kummer der Kinder und ihrerWut auf ihre Eltern, die sie so im Stichgelassen haben. Wenn die Zeit reif ist, schickter die völlig verunstaltete Hülle des Kindeswieder zurück in das Dorf. Der Schmerz unddie Verzweiflung der Eltern und Verwandtenist ein wahrer Festschmaus für ihn. Manchmallässt er das Konstrukt dann die Eltern tötenund das ganze Dorf zerstören, wenn ihmdanach ist. Dadurch konnte er schon einigerKinder habhaft werden. Beweis dafür ist seinStab, in dem die Seelen der Kinder ihr Lebenfristen.33

KURIOSITÄTEN„Als die Namensgeber der Welt sich bedroht sahenvon uralten Geschöpfen unglaublicher Macht,nach Tod, Leid und Zerstörung trachtend,schufen sie Wege und Mitteldiesem Schicksal zu entgehen.Die Hälfte ihrer Welt lag hernach in Scherben,die Andere wusste nur aus Überlieferungen,was diese Scherben einst gewesen waren,doch sie hatten überlebt.Viel Wissen ging verloren klagten sie,strebten es wieder zu gewinnen.Doch:Zu was haben wir es gebracht,wenn unsere größte Errungenschaftdie Entdeckung der Werke unserer Vorväter ist?Haben wir nur vergessenoder haben wir die Fähigkeit verlorenWerke wie die unserer Vorväter selbst zu erschaffen?“‐‐ Vaʹtrenn ʺStaubwühlerʺ KʹtreshDie Charaktere streben auch in diesemAbenteuer danach einen Teil der magischenWettermaschine des Zogrinbachtals zubekommen: einen kleinen, nicht einmal einenSchritt hohen Tongolem. Der Golem istmomentan Teil einer Sammlung magischerGegenstände, die von dem Menschen Kestibelzusammengetragen wurde. Kestibel verwahrtsie im Obergeschoss seiner Taverne „DasAkane Oberstübchen“ in Märkteburg, einerArt Clubhaus für seinen Freundeskreis. Es istnicht so einfach dort Zutritt zu erhalten, wie esbei einer gewöhnlichen Taverne der Fall wäre,denn es handelt sich bei den Besuchern desArkanen Oberstübchens um eine geschlosseneGesellschaft, die Außenstehende nur begrenzthereinlässt. Die Charaktere können aufverschiedenen Wegen über die Mitgliederdieses Clubs Zutritt zur Taverne und derSammlung erhalten und müssen den Besitzerdes Golems dazu bringen ihn herauszurücken.34

Wie man diesesAbenteuer leitetKuriositäten ist ein Abenteuer imBaukastensystem. Es wird ein Zielvorgegeben, das Sie als Spielleiter mitverschiedenen Kombinationen von„Bauklötzen“ erreichen können. Der Grundfür diesen modularen Aufbau ist, dasAbenteuer für möglichst viele SpielergruppenundGruppen-Zusammensetzungeninteressant und geeignet zu machen.Besonders was die Länge und dieSchwierigkeit dieses Abenteuers betrifft zeigtsich die Variabilität, denn es kann leicht voneiner einzigen auf eine Handvoll abendlicheSitzungen ausgedehnt werden und derLösungsweg kann schwerpunktmäßig aufRollenspiel oder auf Action beruhen. Dadurchergibt sich jedoch ein nicht ganz linearerAufbau in der Präsentation dieses Textes unddie Notwendigkeit zusätzlicher Ausgestaltungkleinerer Überlandreisen, sollte ein wenigmehr Action bevorzugt werden. In jedem Fallsollten die Beschreibungen derNichtspielercharaktere gut studiert werden. Indiesem Abenteuer treffen die Charaktere aufKuriositäten und Wunderlichkeiten in Formvon Personen und in Form von Objekten –seien sie ruhig selbst ein wenig kurios, wennSie dieses Abenteuer leiten.Im Folgenden wird zunächst in fünfSchritten der Ablauf des Abenteuersbeschrieben, anschließend die wichtigenNichtspielercharaktere, die Taverne undschließlich die Sammlung, in der sich derGolem befindet.AbenteuerablaufSCHRITT 1:Herausfinden, wo der Golem istWie findet man etwas, das von den meistenNamensgebern als ein Spielzeug, wenn auchein ungewöhnliches, bezeichnet werdenwürde? Eine schwierige Aufgabe. Sie könnenIhre Gruppe auf verschiedene Arten daraufstoßen lassen, aber am wahrscheinlichstenwird der Fund, wenn die CharaktereNachforschungen anstellen undErkundigungen einholen. Sie könnenInformationen über den Aufenthaltsort desGolems direkt preisgeben, aber auchwesentlich vager einfach von einer Sammlungominöser Gegenstände hören lassen. DieCharaktere können auch von Besuchern derSammlung in Märkteburg oder aus denReisetagebüchern Kestibels, die sich in derKöniglichen Bibliothek zu Throal befindenHinweise auf den Golem erhalten.SCHRITT 2:Herausfinden, wie man hineinkommtWie betritt man eine Taverne? Durch die Tür,natürlich. Doch beim Arkanen Oberstübchenstellt sich dies als nicht so einfach heraus. Dieschwere, eisenbeschlagene Tür istverschlossen, und klopft man daran, so öffnetsich nur eine Klappe darin in über zweiMetern Höhe (allerdings nur abends, tagsüberbefindet sich niemand im Untergeschoss, deröffnen würde). Die Augen eines Trollsbegutachten die Charaktere, und aus seinemMund klingt der scheinbar routinierte Satz:„Tut mir leid, nur für Stammgäste und oder mitpersönlicher Einladung.“, worauf sich dieKlappe wieder schließt. Klopft man kurzdarauf erneut, tut sich nichts, klopft man zueinem späteren Zeitpunkt so verkündet derTroll denselben Satz in einer „Ich hatte doch35

gesagt...“ Variante. Was also tun? Fragen Siejemanden, der sich damit auskennt...Die Charaktere sollten Erkundigungen beiAnwohnern der Kneipe oder sich in der Stadtgut auskennenden Personen einholen (sofernsie nicht selbst über Wissen in solchenBereichen verfügen). Sie können erfahren, dasses sich bei den Gästen des Oberstübchens umeine Art Club handelt, sehr seltsame„Zauberfuzzies“, die eher unter sich bleiben,aber von Zeit zu Zeit würde mal jemandeingeladen, wenn ihn einige derClubmitglieder gut leiden könnten.Eine andere Möglichkeit ist es, solange vorder Tür (oder in den Schatten derangrenzenden Häuser) zu warten, bis jemandherauskommt und diese Person anzusprechenoder zu verfolgen. Einige Besucher derTaverne sind vielleicht kooperativ, je nachdem wie die Charaktere auftreten und was sieals Grund für ihren Besuchswunsch angeben(siehe Begegnungen im ArkanenOberstübchen für eine Beschreibung derGäste).In den Gesprächen mit Ortskundigenund/oder Stammgästen der Taverne sollten dieCharaktere in jedem Falle herausfinden, dasses möglich ist eine Einladung in diegeschlossene Gesellschaft zu erhalten, indemman das Wohlwollen der Gäste gewinnt. Dazumehr im nächsten Schritt.Weniger feinfühlige Charaktere oder solche,deren Disziplin oder Veranlagung dieheimlichen Wege bevorzugen lässt, könntenversucht sein einfach im Schutz derDunkelheit die Fassade zu erklettern und indas Haus einzubrechen. Obwohl diesesAbenteuer nicht in diese Richtung konzipiertist, sollte der Spielleiter diese Möglichkeitnicht von vornherein ausschließen, eventuellaber bei der Durchführung durch hoheSchwierigkeit die Spieler in die „richtige“Richtung lenken. Sollten sie diesen Wegverfolgen wollen, finden sie Einzelheiten imAbschnitt Das Arkane Oberstübchen.Völlig ins Leere laufen sollten Versuche derCharaktere sich das was sie wollen mit Gewaltanzueignen, sei es durch ein Einbrechen derTür oder zu einem späteren Zeitpunkt dasgewaltsame Entwenden des Golems, wenn siebereits in der Taverne sind und sein Besitzerihn nicht hergeben will. Zumindest zu den„Öffnungszeiten“ befinden sich eine Handvollfähiger Zauberkundiger und ein paar Kriegerim Lokal. Für keinen der NSC ist ein Kreisangegeben, da dieser im Verhältnis zu denender Charaktere stehen sollte, aber wenn ernotwendig werden sollte setzen Sie diese zweibis drei Kreise über denen der Charaktere,mindestens aber mit Kreis sechs an.SCHRITT 3:Hineinkommen!Nachdem die Charaktere erfahren haben,dass sie das Wohlwollen der Gäste brauchenum in die Taverne zu gelangen, müssen sie mitdiesen Kontakt aufnehmen. Die Stammgäste,allesamt in der Stadt lebende Personen,müssen ausfindig gemacht und angesprochenwerden. Sie werden sich allerdings nicht zuüberrascht zeigen, die Charaktere sind nichtdie Ersten, die auf eine Einladung hoffen. Siewissen das Interesse vieler an der Taverne fürsich zu nutzen und haben ein kleinesVerfahren eingeführt, um würdige Kandidatenauszuwählen. Dies ist allerdings keinVerfahren in den kleinen „Club“aufgenommen zu werden, es gewährt nur dasRecht „mal vorbei zu kommen“. Um eineEinladung zu erhalten muss ein Charakter(oder eine Gruppe) einigen der Stammgästedes Lokals einen Gefallen beziehungsweisesich als würdig erweisen. Vorschläge fürsolche Gefallen, die als einfache Bestandteiledes Abenteuers oder sogar Sitzungsfüllende36

Abenteueretappen aufgefasst werden können,finden sich im Abschnitt Begegnungen imArkanen Oberstübchen. Je nachdem wie langdas Abenteuer sein soll oder wie schwer Sie esden Charakteren machen wollen, können Siedie Anzahl und die Art des benötigtenGefallens variieren. Die Gefallen, welche dieCharaktere den Stammgästen erweisenkönnen, sind in Form vonAbenteueraufhängern ausgearbeitet underfordern teilweise Nachbearbeitung durchden Spielleiter. So kann die Schwierigkeitjedoch an die Gruppe angepasst werden. Diekleinen Kurzabenteuer können auch durchreines Rollenspiel ersetzt werden, wenn diesder Gruppe eher liegt, ein kürzeres Abenteuergewünscht ist oder auf Grund der Disziplinender Charaktere passender wäre.Wenn die Charaktere die vom Spielleiterfestgesetzten Anforderungen erfüllt, in derRegel also einigen Stammgästen einenGefallen getan haben, werden diese demTürsteher, dem Troll Ko’ark, deren Namenmitteilen. Wenn sie sich dann abends bei ihmmelden wird er sie hineinlassen.Abenteuervariation:Der Keller des SchreckensWenn Sie die humoristische Seite desAbenteuers stärker betonen oder auf die vieleneinzelnen kleinen Gefallen verzichten wollen,können sie die Charaktere auch durch den„Keller des Schreckens“ schicken. Streuen Sie,falls die Charaktere sich über die Kneipeerkundigen, Informationen und Gerüchte überdie besonderen Gefahren dieses Kellers ein.Wenn sie schließlich vor der Tür stehen undKo’ark sie abweist wird das Gespräch dannvon seiner Seite oder durch die Charaktere auf„den Keller“ kommen. Ko’ark wird von inneneinen Hebel betätigen, der eine Kellerluke ander Hausseite öffnen wird, durch die dieCharaktere über eine Leiter in den Kellergelangen. Dort hat Kestibel auf dem geringenPlatz ein kleines Labyrinth eingerichtet. DasLabyrinth ist jedoch nicht kompliziertaufgebaut, sondern mit zahlreichen Fallengespickt. Diese sind aber nicht wirklichgefährlich, sondern vielmehr fest installierteScherzartikel: Druckplatten und Stolperdrähtelösen Wasserstrahlen, Kleberbomben undFedersäcke aus, Fallgruben sind nicht tief, abermit Schlamm und Schleim gefüllt, magischeDetektoren lösen illusionäre Feuerbälle undGeistererscheinungen aus und vieles mehr.Durch den Keller erreichen die Charaktereschließlich das Innere der Taverne, wo dieGäste sie grinsend erwarten.Wenn Sie diese Option verwenden, solltenSie im weiteren Verlauf die humoristisch –verrückten Seiten der Stammgäste starkbetonen.SCHRITT 4:So, drin. Und wo ist jetzt der Golem?In Kestibels Sammlung. Aber dazu später.Sobald die Charaktere erst mal imOberstübchen sind werden sie sich zweifellosumsehen wollen und vielleicht Stammgästekennen lernen, die sie noch nicht kennen.Zumindest der Besitzer, Kestibel, wird sie ersteinmal begrüßen, ihm sind sie planmäßig nochnicht begegnet. Auch erwarten die anderenGäste, dass sie sich ein wenig näher vorstellen,schließlich ist dies eine Taverne, ein Ort indem man Sozialkontakte pflegt und gemütlichanregende Getränke zu sich nimmt.Am Wichtigsten aber wird für dieCharaktere der Kontakt zu Kestibel sein.Dieser zeigt seine Sammlung nicht jedem, alsomüssen die Charaktere ihn von ihren Gründenüberzeugen. Re-ges Interesse ist ihm dabeiaber schon genug, er möchte sie (undgegebenenfalls ihre magischen Gegenstände)nur erst einmal kennen lernen. Haben sie ihnso weit, wird er ihnen seine Sammlung37

präsentieren, und er lässt es sich dabei nichtnehmen ihnen die besten Stücke ausführlichvorzuführen bevor er ihnen den Golem zeigt(sofern er weiß, wonach sie suchen).Informationen über diese kleine Führungfinden Sie im Abschnitt Kestibels Sammlung.SCHRITT 5:Das Ding in die Finger kriegenSie wissen dass es das Richtige ist, sie wissenwo es ist, aber wie bekommen die Charakterewas sie wollen? Im Grunde genommen ist jederechtschaffene Lösung, die von denCharakteren gefunden wird, recht. Solange dieCharaktere den Golem nicht rauben oderstehlen funktioniert jede Lösung mit denGrundzügen dieses Abenteuers. Zum Beispielkann der Golem gegen ein anderes Artefakteingetauscht werden. Dieses kann sich bereitsim Besitz der Charaktere befindet (vielleichteines, das Sie ihnen bereits vor längerer Zeitfür genau diesen Zweck zugespielt haben)oder auch eines, das sie extra zum Tauschensuchen oder herstellen. Kestibel bevorzugthierbei natürlich Gegenstände, mit denen erauch etwas anfangen kann (siehe seineBeschreibung weiter unten). Natürlich könnendie Charaktere ihm vielleicht ebenfalls einenGefallen tun (obwohl die Charaktere davonmittlerweile wahrscheinlich genug hatten)oder aber sie können ihn davon überzeugen,dass es besser wäre ihnen den Golemmitzugeben, vielleicht weil er gefährlich istoder aber weil er so Teil von etwas größeremsein kann. Je kreativer die Idee der Charakteredesto besser.Begegnungen imArkanen OberstübchenDie Namensgeber, die die Charaktere imArkanen Oberstübchen treffen können, sindhauptsächlich an magischen Dingeninteressiert. Die Taverne ist kein wirklichesGastronomieunternehmen, sein Besitzerverdient damit nicht wirklich seinenLebensunterhalt. Das Stübchen ist eher seineFreizeitbeschäftigung, eher ein Clubhaus füreine Art Gesellschaftsclub der wenigenBesucher, die hier sowohl ihrer Exzentrizitätwie auch ihrem elitären Gehabe und ihrengemeinsamen Interessen frönen. Jeder kenntden Anderen sehr gut, und trotzdem gehen siemeist wie die Windlinge miteinander um: sietriezen sich, machen sich herunter, kritisierensich und ihre Arbeit – stehen gegenüberAußenseitern aber geschlossen da. AndereGäste akzeptieren sie selten. Bei denen muss essich entweder um langjährige Freunde eines„Mitgliedes“ handeln oder um Namensgeber,die der Meinung mehrerer Stammgäste nachdas Recht auf einen Besuch verdient haben(von einer „Mitgliedschaft“ kann dabei nochlange keine Rede sein).WICHTIGE PERSONENDie folgenden „üblichen Verdächtigen“ sindin der Regel jeden Abend im ArkanenOberstübchen anwesend. Sie reden sichuntereinander nur mit ihren Spitznamen an,eine Ehre die Außenstehenden nicht zusteht.Der Besitzer: Kestibel der SammlerKestibel der Sammler, ein Mensch in seinen50ern, ist Besitzer, Gründer, spirituellesZentrum und was auch immer des ArkanenOberstübchens. Vor Jahren, noch währendseiner Abenteurerkarriere, erwarb er dieheruntergekommene Taverne günstig undrichtete sich im Obergeschoss wohnlich ein. Ermachte bei Recherchen die Bekanntschafteiniger lokaler Magiekundiger, die erirgendwann zu sich einlud. Aus diesenBekanntschaften entwickelte sich über einenregelmäßigen Stammtisch die heutige ständigeEinrichtung, die von einer netten Nebensache38

fast zum Lebensmittelpunkt für die meistenBeteiligten geworden ist.Kestibel war ursprünglich Lehrlingsarchivarder Königlichen Bibliothek zu Throal undhatte so Zugriff auf viele Dokumente rund umLegenden und magische Artefakte, hatteregelmäßig Kontakt zu nach solchenArtefakten forschenden Adepten. Nach kurzerZeit schon war er fasziniert von Magie undAbenteuer. So beschloss er selbst auszuziehenund die verlorenen Geheimnisse derVergangenheit zu erforschen. In der Tatentdeckte er während seiner Zeit einigehochmagische Gegenstände, nichts wirklichlegendäres, dafür eine Menge wenigerlegendärer Fadenobjekte, die auch voneinigem wissenschaftlichen Interesse waren.Leider wusste Kestibel bei vielen dieserGegenstände nicht, welche Macht wirklich inihnen schlummerte, denn er ist kein Adeptund konnte so nie einen Faden dazu weben(angesichts der Tatsache, dass er keine Talenteeinsetzen konnte um sie zu untersuchen, hat ermit den Funden jedoch eine beeindruckendeLeistung vollbracht – oder Glück gehabt).Kestibel hat den Zusammenhang vonFadenmagie und der Macht von Gegenständenscheinbar nie richtig verstanden, seinerMeinung nach ist ein Gegenstand, der aus sichheraus wirkt, mächtiger als einFadengegenstand. So hat er vieles verschenktoder verkauft, was ihm eine Menge Freundeund noch mehr Silber eingebracht hat.Behalten hat er die manchmal etwas eigenartiganmutenden Gegenstände, die nun seinkleines Museum bilden. Vor einigen Jahrentraf er in den Donnergipfeln den jungen TrollKo’ark, den er unter Einsatz seines eigenenLebens aus einer Schlucht rettete. Sie erlebteneinige Abenteuer zusammen und seitdemweicht Ko’ark nicht von Kestibels Seite, auchnicht seitdem Kestibel seineAbenteurerkarriere an den Nagel gehängt hat.Insgeheim wäre Kestibel gerne Adept, amBesten ein Zauberer, doch dieser Traum bleibihm leider verwehrt. Vielleicht umgibt er sichaus diesem Grund hauptsächlich mitNamensgebern, die Magie wirken oder sichmit ihr beschäftigen, und vielleicht sammelt erdeswegen seine Kuriositäten. Eigentlichmüsste er, da er für einen Mondänen über guteKenntnisse der Magie verfügt, selber wissen,dass die Meisten der Objekte wenig sinnvollsind (oder ihr Sinn im Laufe der Zeit verlorenging). Sie benutzen zu können bringt ihn aberseinem Traum ein wenig nahe. Daneben ist dieSammlung so etwas wie sein Vermächtnis. Erkann sich der Welt nicht durch Heldentatenwie das Erschlagen von Dämonen beweisen,so baut er ein Museum auf von dem er sichwünscht, dass es als „Kestibels Sammlung“ indie Geschichte eingehen soll. Fraglich nur,warum er dann so zögerlich ist sie derÖffentlichkeit zugänglich zu machen.Vielleicht ist er einfach noch nicht so weit zuakzeptieren, dass seine Karriere wirklichvorbei ist und die Sammlung nicht mehrwachsen wird. Den wenigen Personen, die siesehen dürfen, präsentiert er eine netteFührung an der er seit Monaten in Abfolge derGegenstände und Wortlaut arbeitet, und er tutdies mit Enthusiasmus und in der festenÜberzeugung, dass er etwas Sensationelles zuzeigen hat.Neben der Sammlung gibt es für ihn nochdas Arkane Oberstübchen. KestibelsStammgäste sind neben Ko’ark so etwas wieeine Familie. Er spielt für sie gerne denBarkeeper, denn dies ist so etwas wie seinKlischee eines Abenteurerruhestandes. Er hates nicht nötig für die Bewirtung seiner GästeSilber zu verlangen, denn er hat mit demVerkauf gefundener Schätze mehr als genugdavon verdient. Allerdings „bezahlen“ seineGäste auch immer wieder mit Fundstücken,ihrem Wissen und manchmal auch dem39

Ergebnis eines missglückten Experiments(„Schau, ich habe hier einen Heißen Topf bei demnur die Griffe heiß werden, wahrscheinlich eine ArtDiebstahlsicherung für Suppe!“). Kestibels Gästewissen natürlich, dass einige der Objekte derSammlung riesige magische Energien in sichtragen, jedoch eigentlich alle kaum einensinnvollen Anwendungszweck haben. Aber siesind nicht wegen der Sammlung imOberstübchen sondern wegen der Gesellschaft.Gegenüber anderen potentiellen Besuchernhält Kestibel die Türen der Taverneverschlossen, denn so lange die Sammlungnicht präsentationsfertig ist, ist sie nichts für„die Allgemeinheit“, ebenso wenig wie dieTaverne. Daher haben nur Namensgeber, diesich mit Magie beschäftigen oder Kestibeletwas Wertvolles zu bieten haben, Zutritt zumArkanen Oberstübchen und eventuell zurSammlung. Die Auswahl überlässt er dabeiseinen Stammgästen (die das Verlangenmancher Personen, die unter Insidernbekannte Taverne gern einmal besuchenwollen, für sich auszunutzen wissen).Der Türsteher: Ko’ark KliffspringerKo’ark Kliffspringer ist ein Troll Mitte 20 vonbeachtlicher Statur. Auffällig ist, dass seineHörner fehlen, denn er wurde vor einigenJahren nach einem verfehlten Reiferitual ausseinem Luftpiratenclan ausgestoßen. Erweigerte sich von einer ziemlich hohen Klippezu springen, wie es für seinen Clan (der stetsrecht klein blieb) üblich war. Vielleicht weil erdazu nicht dämlich genug war, vielleicht aucheinfach weil er Höhenangst hat. Nachdem ereinige Zeit bei den Ausgestoßenen lebte, wo erdie Disziplin des Ausgestoßenen Kriegers biszum sechsten Kreis meisterte, begann er eineReise durch die Provinz auf der er Kestibelkennen lernte. Sie erlebten einige Abenteuerund sind seitdem schwer zu trennen, auchwenn sie sehr verschieden sind und Ko’ark mitden üblichen Gästen eigentlich nichts zuschaffen hat. Nichts desto trotz hält er sichgerne in der Taverne auf, da es ihn sehramüsiert das eigenartige Gehabe der Anderenzu beobachten und insgeheim darüber zulachen. Ko’ark ist Kestibel gegenüber absolutloyal und fühlt sich ihm verpflichtet. Dieanderen Gäste respektiert er vor allem weil sieihn respektieren. Er ist wahrscheinlich dieintelligenteste Person im ArkanenOberstübchen, auch wenn man so etwas voneinem Troll, der als Türsteher arbeitet, nichterwartet. Da er so intelligent ist, ist er sichdessen bewusst und setzt dies gerne zu seinemVorteil ein. Ko’ark teilt das magische InteresseKestibels nicht und benutzt lieberherkömmliche Mittel, wenn dies keineUmstände bereitet.Die StammgästeFür die Charaktere besteht eine Möglichkeitin die Taverne und damit zu den magischenKuriositäten zu gelangen darin, sich beimöglichst vielen Stammgästen beliebt zumachen indem sie ihnen einen Gefallen tun.Diese Gefallen können als kleineZwischenspiele oder sogarSpielsitzungsfüllende Kurzabenteuerausgelegt werden. Variieren Sie die Anzahlder erforderlichen Empfehlungen danach wielang das Abenteuer dauert und wie schwieriges sein soll. Für jeden Stammgast ist einVorschlag für einen mehr oder wenigerkleinen Gefallen angegeben. Einige bedürfennoch einiger Eigenarbeit des Spielleiters, da siean die Zusammensetzung und dieMöglichkeiten der Abenteurergruppeangepasst werden sollten. Natürlich könnensie beliebig durch andere Optionen odereinfach Rollenspiel ersetzt werden.40

GRUMOG ʺGRAUBARTʺGrumog Graubart ist ein Zwerg von etwa 50Jahren, der sich in einem kleinen Dachzimmerin der Nähe der Taverne eingemietet hat undseinen Unterhalt meist mit Illusionsshowsbestreitet. Grumog ist ein klassischerIllusionist. Er ist davon überzeugt, dass esseine Aufgabe ist den Namensgebern zuzeigen, dass sie nicht allem trauen sollen wassie sehen. Der Zwerg ist so sehr davonüberzeugt, dass er sprichwörtlich seineneigenen Augen in keinem Fall traut. Er glaubtnichts von dem was er sieht, hört, schmecktetc. mit absoluter Sicherheit. Wird er aufirgendetwas Wahrnehmbares aufmerksamgemacht oder angesprochen, äußert er stetseinen zweifelnden Kommentar („Ist das nichtein schöner Sonnenuntergang?“ – „Wer weißschon, wie spät es wirklich ist...“). DieseUnsicherheit hat im Laufe der Jahre zu einemleichten Verfolgungswahn geführt. Sprechendie Charaktere Grumog häufiger an, reagierter nervös, gereizt und misstrauisch.Grumog einen Gefallen tunGrumog vermutet, dass er von jemandemverfolgt und beobachtet wird. Häufig hat erdas Gefühl in den Straßen der Stadt von einermit einem Umhang verhüllten Person verfolgtzu werden. Er bittet die Charaktere ihmebenfalls zu folgen, die Person aufzuspürenund danach herauszufinden, wer sie ist undwas sie will. Die Aufgabe an sich ist einfachund die Charaktere entdecken tatsächlich eineverhüllte Person, die Grumog verfolgt. Eshandelt sich dabei um eine ortsansässigezwergische Händlerin, die sich in Grumogverliebt hat und ihn nun seit einiger Zeitbeobachtet, sich aber nicht traut ihnanzusprechen. Für Grumog ist es genug zuwissen wer ihm folgt, aber vielleicht könnendie Charaktere die ganze Geschichteherausfinden und zu einem „happy end“beitragen, denn es kann gut sein, dass Grumogseiner Verfolgerin ein paar böse Streichespielt...MESELPH ʺMORGENSTUNDʺMeselph, ein elfischer Magier von einigemRuf, hat eine Vorliebe für gewürzten süßenWein, von dem er allerdings nicht vielverträgt. Die anderen Stammgäste nutzen diesschamlos aus, indem sie ihn dazu animierenimmer noch ein Stündchen länger zu bleibenund noch ein Glas zu trinken. Dies führt dazu,dass er regelmäßig mit Kopfschmerzen undÜbelkeit aufwacht und lieber gleich liegenbleibt. In der Tat kommt er kaum noch dazuzu arbeiten und verbringt seine wenigenkopfschmerzfreien Stunden im ArkanenOberstübchen. Entsprechend des entwederschmerzlichen oder angetrunkenen Zustandes,in dem die Charaktere Meselph mit großerWahrscheinlichkeit sprechen werden, scheinter griesgrämig oder leicht dümmlich. Wer ihnnicht besser kennt, kann diese Zustände sogarals Überheblichkeit auslegen (wegenUnfreundlichkeit oder unnatürlich einfacherSprechweise, und man weiß ja wie Elfen sosind...).Meselph einen Gefallen tunMeselph stört zwar, dass er den halben Tagvergeudet, jedoch will er vor den anderenStammgästen keine Schwäche zeigen, was dasTrinken angeht. Daher hat er eine Rezeptur fürein Serum kreiert, dass Alkohol neutralisiert,wenn es in ein Getränk getropft wird. Erbenötigt dazu lediglich noch eine seltenePflanze, die hoch in den Throalbergen wächst.Nun sitzt er in einer Zwickmühle, denn erkann natürlich keinen seiner wichtigenTavernenabende auslassen, um die Reise indie Berge zu unternehmen. Vielleicht könnendie Charaktere ihm helfen an die Pflanze zukommen.41

VAʹTRENN ʺSTAUBWÜHLERʺ KʹTRESHVa’trenn, eine T’skrang von gelbgrünerHautfarbe, die sich stets in abgewetzterLederkleidung zeigt, ist aufgrund ihrerDisziplin eine Ausnahme unter denStammgästen der Taverne: Sie folgt dem Wegdes Kriegers, hat aber eine Begeisterung fürdie Forschung entwickelt und sucht in denabgelegensten und gefährlichsten GebietenBarsaives nach verlorenem Wissen und altenSchätzen, besonders den magischen. Sieverfügt über ausgezeichnete Kenntnisse indiesen Bereichen, kennt viele Legenden undkann sogar mit einigem magischen Wissenprotzen. Zwar vernachlässigt sie den Weg desKriegers dadurch ein wenig, jedoch nicht sosehr, dass sie sich auf ihren Reisen in dieWildnis nicht ausgezeichnet schützen könnte.Die Ruhe, die der Weg des Kriegers mit sichbringen kann, lässt Va’trenn ein wenig ruhigerwirken als andere T’skrang, ihre Energie fließtjedoch in ihren Forscherdrang. Sie wirkt rechtruhig, stellt jedoch bei einer Unterhaltungvielleicht sehr direkte, bohrende Fragen, diesie mit ihrer charmanten Art gut überdeckenkann.Va’trenn einen Gefallen tunBei einer Reise in die Throalberge hatVa’trenn kürzlich in einem über 150 Schritttiefen Canyon, den der Schlangenfluss inJahrtausenden geschaffen hat, eine alte Höhlegefunden, die scheinbar vonNamensgeberhand geschaffen wurde. OhneKletterausrüstung und auf sich allein gestelltwollte sie den fast 100 Schritt tiefen Abstiegnicht wagen, denn wer weiß was sie dorterwartet hätte oder was passiert wäre, wennsie noch einmal mindestens 50 Schritt in daskalte Wasser gefallen wäre. Va’trenn kannjemanden der sie begleitet und unterstützt gutgebrauchen. Wer weiß, welches Abenteueraußer der Kletterpartie dort noch lauert.GETRAB ʺSCHWARZROCKʺGetrab ist ein weiterer Zauberer, derregelmäßig in Kestibels Taverne einkehrt. Erist ein Mensch, der bereits einige Tage auf demBuckel hat, sein genaues Alter aber scheintundefinierbar. Er ist ständig in schwarzgekleidet, doch nur die anderen Stammgästewissen, dass dies keine modischen Gründehat: Getrab trauert seit Jahren um seinegeliebte Hefreth, die er einst durch einenHäuserbrand verlor während er auf Reisenwar. Seitdem beschwört er ihren Geistregelmäßig, und sie begleitet ihn ständig imAstralraum. Will irgendeiner der Charaktereetwas gegen den Geist unternehmen, wirdGetrab dies zu verhindern versuchen. Getrabist im Großen und Ganzen schweigsam undspricht auffällig wenig, unter anderem da erviel mit Hefreths Geist kommuniziert. DieCharaktere können ihn nur in ein ergiebigesGespräch verwickeln wenn Getrab glaubt,42

dass sie etwas Interessantes zu sagen hätten.Ihn interessiert mehr oder weniger nur Magieund Hach’var, und er wird versuchen jedeUnterhaltung auf diese Themen zu lenkensollte sich nach einiger Zeit zeigen, dass dieCharaktere mit ihm über etwas anderessprechen wollen (er wird salopp gesagtversuchen, die Charaktere auf Wissen indiesen Gebieten „abzuklopfen“). Sind ihm dieCharaktere keine interessanten Gesprächspartnerwird er sie kurzerhand bitten, ihnallein zu lassen, da er „nachdenken muss“.Getrab einen Gefallen tunGetrab ist bestrebt Hefreths Geist eng an sichzu binden. Am liebsten würde er sie ins Lebenzurückrufen, doch da ihr Körper verbrannte,ist dies nicht mit herkömmlichen Methodenmöglich. Daher möchte er sie als Familiar ansich binden, doch durch ihren tragischen Todist die Kluft, die ihr Geist überwinden mussum in die jenseitige Welt zu gelangen, sehrbreit. Getrab benötigt ein Objekt mit derwahren magischen Struktur Hefreths. DasEinzige, das er kennt, befindet sich beiHefreths Familie in Urupa, doch die Familiewill das Objekt, ein antikes Goldkollier mitHalbedelsteinbesatz, nicht herausgeben.Einerseits ist es ein Erbstück der Familie,andererseits mag Hefreths Familie Getrabnicht sonderlich. Sollten ihn die Charaktereum eine Empfehlung bitten, ist dieBeschaffung des Kolliers sein Preis. Wie sie esbekommen ist ihm egal, jedoch wird er sieunterstützen falls Bedarf dafür entsteht, zumBeispiel indem er ihnen einige Heilhilfenmitgibt. Sollten sie Erfolg haben, wird GetrabsDankbarkeit wahrscheinlich noch über dieEmpfehlung und das Abenteuer hinausgehen.(Makabre) VarianteEine andere Möglichkeit, die weniger weiteReisen aber wesentlich mehr Skrupellosigkeiterfordert, ist Getrab durch die Charaktere eineLeiche besorgen zu lassen. Getrab benötigt indiesem Fall ein „Gefäß“, in das er HefrethsGeist bannen will. Er glaubt, Hefreths wahremagische Struktur gegen die einer Totenaustauschen zu können und sie sowiederzuerwecken – indem er ihr einfacheinen neuen Körper verschafft. Nach einemlangwierigen Ritual wäre sie so aufherkömmliche Weise wiederzuerwecken undwäre wie jeder andere Namensgeber am Leben(Getrab ist Nekromant, aber nicht nekrophilund will keine untote Frau). Er benötigt dazudie Leiche einer kürzlich verstorbenen, guterhaltenen und Gutaussehenden menschlichenFrau, etwas das man nicht beimZwergenkrämer um die Ecke bekommt. Er istaber weder ein Mörder, noch will er sich in derNähe einer Leiche aufhalten und gesehenwerden, die später wieder durch Märkteburgspaziert – Geisterbeschwörer besitzen einenschlechten Ruf was solche Dinge anbelangt. Erkann die Charaktere bitten, ihm eine solche zubesorgen, wird ihnen aber nicht sagen wozu ersie braucht, falls diese die Geschichte überHefreths Geist nicht vorher irgendwieherausbekommen haben.FEBAL ʺFEUERWASSERʺFebal Feuerwasser ist ein Ork im besten Altervon etwa 25 Jahren. Die Alchemie ist seineBerufung, und das ist an seinen fleckiggefärbten Fingern, den Spritzern auf seinerKleidung und den Brandspuren an Haar undHemd selbst für Laien zu erkennen. Er istjung, dynamisch, erfolgreich, liebt esverschiedene Substanzen zu vermischen – egalob es sich dabei um Trankzutaten oder umGetränke handelt – und er probiertregelmäßig, was er erfunden hat. Probierengeht schließlich über studieren und Zufälletreiben die Wissenschaft stärker voran alslange Überlegungen, Explosionen hin oderher. Wenn er nicht im Oberstübchen ist, findetman ihn in seinem Labor, das im Keller eines43

freistehenden Hauses am Stadtrand liegt(früher hatte er sein Labor in denverschiedenen Häusern, die sich nun alsTrümmerfeld um sein jetziges verteilen). Febalist allgemein sehr umgänglich und redet wiees ihm in den Sinn kommt. Er hat keineHintergedanken oder besonderen Ziele, wenner mit den Charakteren oder irgend jemandemzu tun hat, er plant nicht lange im Voraus oderüberlegt wie er etwas angehen soll.Febal einen Gefallen tunSprechen die Charaktere Febal außerhalb derTaverne an, dann wahrscheinlich in seinemLabor. In dem Keller herrscht eine stickigeAtmosphäre, denn Febal ist natürlich bei derArbeit und hat viel zu tun. Er unterbricht dieArbeit wahrscheinlich nicht einmal, währender mit ihnen spricht, vielmehr benutzt er sie alslaufende Laborständer: er hat eine riesigeApparatur mit Röhren und Kolben aufgebaut,hier und dort köchelt etwas. Während sie mitihm über eine Empfehlung fürs Oberstübchensprechen, drückt er von Zeit zu Zeit jemandemein Gefäß in die Hand und weist ihn an, sichan einen bestimmten Punkt der Apparatur zustellen, an eine Stelle, an der sich ein Trichteroder ähnliches befindet. Nachdem er so imLaufe des Gesprächs, das währenddessenununterbrochen weitergeführt werden sollte,alle Charaktere „verteilt“ hat, sagt er plötzlich:„So, nun bitte reinkippen!“. Natürlich nimmt eran, dass alle beteiligten Charaktere sichdenken konnten, was sie tun sollten. Könnensie das (mit anderen Worten: haben die Spielersich bemüht dies herauszufinden), müssen sieeine Geschicklichkeitsprobe gegen einenMindestwurf von 4 ablegen, um ihrenjeweiligen Behälter rechtzeitig zu entleeren.Charaktere, die eher orientierungslos sind,müssen eine Wahrnehmungsprobe gegeneinen Mindestwurf von 7 bestehen. DasErgebnis von Febals Experiment hängt sehrvon dieser Aktion ab: ¾ der Charakteremüssen ihre Behälter rechtzeitig leeren um denErfolg sicherzustellen, sind es wenigerscheitert das Experiment. Sollte weniger alsdie Hälfte der Charaktere es geschafft habenpassiert eine Katastrophe: Die Maschinebeginnt zu vibrieren, immer heftiger. Alle paarSekunden explodiert irgendeines ihrer Teileund fliegt durch den Raum, wodurch es fürjeden Charakter unumgänglich wird eineInitiativeprobe oder das Geistesgegenwart –Talent einzusetzen, der Mindestwurf beträgt 8,um nicht von einem Teil mit Schadensstufe 8getroffen zu werden. Die Schadensstufe erhöhtsich jede Runde um 1, nach 6 Runden wird dieMaschine komplett explodieren. Bis dahinsollten sich die Charaktere in Sicherheitgebracht haben, wenn sie nicht unter demGebäude begraben werden wollen, Febal wirddies so bald wie möglich tun.Sollte das Experiment jedoch Erfolg habenwird Febal sich herzlich bei den Charakterenbedanken und sie auf einen Krug des nochwarmen, frisch hergestellten, vierfachkonzentrierten Hurlg einladen, den er soebenerfunden hat.SPITRA ʺSTARRBLICKʺSpitra, eine junge, meist in praktischeReisekleidung gehüllte Reisende Scholarin,entstammt dem throalischen AdelshausNeumanni, das für seine große Abenteuerlustbekannt ist. Anstatt jedoch eine für ihr Haustypische Adeptenkarriere zu verfolgen undHandelsrouten zu erschließen, hat sie sichdarauf spezialisiert Wissen anzusammeln.Zumal sie hauptsächlich an Wissen überandere Kulturen und Völker interessiert ist,das sich als für Geschäftsverhandlungenvorteilhaft erweisen kann, unterstützt ihr Haussie bei ihren Forschungen. Aufgrund ihrerReisen einer der selteneren Stammgäste derTaverne, ist sie jedoch so oft sie kann dort,wenn sie sich in der Stadt oder in Throal44

aufhält. Das Arkane Oberstübchen inklusiveder anderen Stammgäste betrachtet sie nichtnur als Zeitvertreib mit Freunden, sondernebenso als Forschungsobjekt. Für sie ist es einevertiefende Studie einer besonderenSubkultur, die irgendwo zwischenExzentrikern und einem Irrenhaus angesiedeltist. Aufgrund ihrer Aufgeschlossenheit fürandere Namensgeber ist es für die Charakteresicherlich einfach, sie in ein Gespräch zuverwickeln, solange diese etwas von sich selbstund ihrer Herkunft erzählen. Es ist dabei undallgemein allerdings sehr schwierig ihr etwasvorzumachen, denn sie besitzt eine guteNamensgeberkenntnis. Ihren Beinamen trägtsie wegen des starren, manchmal abwesendenBlickes, den sie zeigt wenn sie anderebeobachtet.Spitra einen Gefallen tunDer Gefallen, den die Charaktere Spitra tunkönnen, ist der vielleicht schwierigste vonallen. Spitra braucht bei dem was sie tut keineHilfe und lässt sich nicht durch Tatenbeeindrucken. Sie mag aber interessante, netteNamensgeber. Sie können also nichts für sietun, sondern müssen ihr sympathisch sein...DasArkane OberstübchenErster EindruckDie alte Taverne, die vielleicht zu denältesten noch stehenden Häusern Märkteburgsgehört, liegt etwas abseits des Zentrums unddes Boulevards in einem Gewirr kleinerGassen. Sie ist kein üblicher Zufluchtsort fürReisende und kaum ein Einheimischer kehrthier ein, und so werden es die Charaktereschwer haben sie zu finden beziehungsweisenicht überrascht sein noch nie von ihr gehörtzu haben. Das Gebäude selbst hat zweiStockwerke. Das untere ist aus solidenFeldsteinen gebaut, während das obere eineleichtere Fachwerkkonstruktion besitzt. SeineGrundfläche ist grob die eines Quadrates miteiner Kantenlänge von zehn Schritt. Gegen dieWitterung scheint es gut gesichert, hat es dochin beiden Stockwerken feste, schwereFensterläden, die stets geschlossen sind sowieeine solide, eisenbeschlagene Tür, in die inklaren Linien die Worte „Das ArkaneOberstübchen“ eingebrannt sind, jedoch nichtallzu auffällig.Sicher ist sicherDer äußere Eindruck von Verschlossenheitbestätigt sich sollte jemand versuchen hierunerlaubt einzudringen. Kestibel hat nicht nurviele Zauberer als Freunde, er hat auchSicherheitsausrüstung aus ganz Barsaivezusammengetragen. Sollten die Charaktereirgendwie von außen (also durch dieFensterläden) hier eindringen oder sichdrinnen Zugang zur Sammlung oder KestibelsZimmer verschaffen wollen, so finden sie diesevon magischen Schlössern und ähnlichenVorrichtungen gesichert. Es handelt sich ummagische Schutzmaßnahmen durch Zauberder Kreise, die Kestibels Zaubererfreundehaben, vielleicht auch einen oder zwei Kreisedarunter. Benutzen sie denNeutralisationsmindestwurf für Zauber dieserKreise, wenn Charaktere versuchen ein Schlossoder einen der Fensterläden mit Fertigkeiten,Talenten oder sonst wie zu öffnen. WennIhnen dies zu einfach erscheint, verlangen sieeinen Guten Erfolg. Auch zertrümmern lassensich die Türen und Fensterläden nicht soeinfach, sie sind mit wahren Elementenverstärkt und hart wie Stein. Sollte Ihnen dasalles noch nicht reichen und ihre Charakteretrotzdem hier einzudringen versuchen,obwohl Sie das Abenteuer eigentlich wievorgeschlagen ablaufen lassen wollten,können Sie immer noch einige Fallen einfügen,45

um den widerspenstigen Spielern einsauszuwischen: Verwenden sie in denInnenräumen magische Fallen, die mit derSpruchzaubereistufe von Kestibels BekanntenZauber auf die Eindringlinge schleudern. Esempfehlen sich Zauber ohne Flächenwirkung,die das Inventar nicht gefährden und solche,die ein wenig zu Ihrer eigenen Erheiterungbeitragen: rebellische Körperteile,Zusammenkleben, Kreischendes Metall,Verdorren usw..Innere WerteVon innen betrachtet bietet dasOberstübchen den Anblick einer Taverne wieandere auch, nur vielleicht ein wenig kleiner.Der Schankraum nimmt die ganze Breite undzwei Drittel der Tiefe des Gebäudes ein, eineTreppe führt an der linken Seite nach obenund eine Tür hinter der Theke, die demEingang gegenüberliegt, scheint in weitereRäume zu führen. Die Luft im Schankraum iststickig, und aufmerksame Besucher nehmenvielleicht einen kleinen Hauch von Schwefelund ähnlichen alchimistischen Komponentenwahr. Auffällig ist, dass es im Schankraum nurzwei Tische gibt: einen großen in der Mitte,um den herum sieben Stühle und ein großerSteinquader stehen, sowie einen kleineren inder rechten Ecke, um den herum ein halbesDutzend weiterer Stühle steht. Daneben brenntein Feuer im Kamin, das je nach Jahreszeitwärme abstrahlt oder nicht. Hinter der Thekesteht eine kleine Auswahl an Kelchen undHumpen (die selbstverständlich dieTemperatur des Getränks konstant halten.Kestibel serviert seinen Gästen gerne jedesGetränk, das sie wünschen, und er zapft esimmer aus demselben großen Fass (nur zurSicherheit: das heißt nicht, dass es sich dabeiimmer um das gleiche Getränk handelt).Die HinterzimmerDie Tür hinter der Bar führt in einen kurzenFlur, auf dessen rechter Seite eine Tür in dieKüche führt (in der es neben einem scheinbarunbenutzten Herd eine Vielzahl dreckiger„Warmer Töpfe“ und einen großen,ungeschickt zusammengebauten Grill gibt,aber sonst wenig besonderes). Linkerhandführt auf dem Flur eine Tür in eineVorratskammer, die eigenartig kühler ist alsdie anderen Räume, eine andere führt in einensehr kleinen Raum, in dem eine komischeApparatur steht. Es handelt sich um eine Artsteinernen Trichter, dessen Ende jenseits desZimmerbodens liegt und tiefschwarz ist.Darüber befindet sich in zwei Schritt Höhe einKasten, an dem eine Kette hängt. Zieht mandaran, so läuft durch ein Holzrohr zunächstWasser in den Trichter, dann blitzt es untenkurz grünlich und das Wasser istverschwunden. An der Wand hängt ein Schildmit der Aufschrift „Bitte setzen!“, darunter einhandgeschriebener Zettel auf dem „Getrab,bitte nicht vergessen regelmäßig die Astraltaschezu wechseln!“ steht. Wie alle anderen Räume istauch dieser letzte von Lichtquarzen erleuchtet.Des OberstübchensOberstübchenIm Obergeschoss steht der Besucher sobalder die Treppe erklommen hat etwa in der Mittedes Gebäudes auf einem Flur. Hier ist klar zuerkennen, dass einiges baulich verändertwurde, sind doch auf beiden Seiten Türenvermauert. Auf der rechten befinden sich zweiTüren, die zu den Zimmern Kestibels undKo’arks führen. Die Charaktere sollten dieseZimmer in der Regel nicht zu sehenbekommen, da sie im Obergeschoss eigentlichnur in Kestibels Begleitung herumlaufendürfen. Sollten sie wider Erwarten dochhineinsehen, so handelt es sich um ganzgewöhnliche Zimmer, das eine das einesTrollkriegers (mit einer kleinen Waffen-46

Sammlung und Garderobe sowie Einrichtungim Trollformat), das andere das einesMagiebesessenen Menschen (mit Garderobeund Einrichtung in üblicher Größe, jedocheiner selbst erwärmenden Badewanne, einemKleiderständer mit Händen, die beimAnziehen helfen, einem Bett, das den Schläfermittels elementarer Luft schweben lässt,Beleuchtung in bunten Lichtquarzen,laufendem Bücherständer, feuerelementarerHeizungsanlage und was man sonst noch sobraucht). Auf der linken Seite befindet sich nureine einzige Tür gleich am Ende der Treppe,an der ein Schild mit der Aufschrift„Unglaubliche, unglaublich wertvolle undunglaublich mächtige Unglaublichkeiten“hängt. Hinter dieser Tür befindet sich:Kestibels SammlungIn dem großen Raum, der durchWanddurchbrüche aus den ehemaligenGastzimmern der Taverne hervorgegangen istund durch rundbogenartige Gestaltung derDurchbrüche ein Gefühl wie in einemGewölbe vermittelt, befinden sich vieleverschiedene Gegenstände: Die, die hieraufgeführt sind, und alle die dem Spielleitersonst noch einfallen. Vielleicht sind auch nochviele in Kisten verpackt und Kestibel hat nurdie besten zur Präsentation aufgestellt. Wennes sich um kleine Gegenstände handelt sind sieauf Marmorsäulen platziert. Kestibel besteht injedem Fall auf einer Führung und wird dieCharaktere hier nicht alleine lassen. Erermutigt sie, viele der Gegenständeauszuprobieren oder führt sie vor. Zu einigenhat er sich für das große Führungsprogramm,das er gerade erarbeitet, bereits „lustige“Kommentare ausgedacht.DER RAUSSCHMEISSERDies ist eigentlich kein Ausstellungsstück, daKestibel ihn irgendwo hinter den Podestenabgelegt hat. Es handelt sich um einenHolzarm, der flugfähig ist und selbst schwereObjekte bewegen kann. Zu dem Arm gehörtein Ring, den Kestibel trägt. Sollte einer derCharaktere unfreundlich werden oderirgendwelchen Unfug machen, wird er auf ihnzeigen und „Raus!“ sagen. Daraufhin wird derArm erscheinen, den Charakter am Kragen,Ohr oder sonst wo packen und ihn auf dieStraße setzen.DAS VISIER DES DURCHBLICKSDieser Stirnreif, an den eine dünne Schichtlebendigen Kristalls gehängt ist, lässt Kleidungdurchsichtig werden sobald man ihn aufsetzt.Sieht man jedoch auf „intime“ Stellen, sinddort nur schwarze Streifen zu sehen,außerdem bekommt man eine kleine magischeLadung in die Schläfe...Kommentar: „Ich bin mir nicht sicher, wozudieser Gegenstand diente, vielleicht war er gut, umfremde am Stadttor nach Waffen zu durchsuchen,vielleicht war er aber auch eine Erziehungshilfe fürunverbesserliche...“DER BOHRERDer Bohrer ist die eiserne Kopie einesFingers mit einem etwas zu langenFingernagel. Hält man ihn zur Begutachtungvors Gesicht, löst er sich aus dem Griff desBetrachters und fängt automatisch an indessen Nase zu bohren...Kommentar: „Bei den vielen Leuten, die hierreinkommen, ist es schon ein bisschen eklig ihnimmer noch offen liegen zu lassen, aber andererseitsamüsiert es mich doch immer wieder.“DONNERSTUHLEin Stuhl, der unauffällig imEingangsbereich herumsteht und scheinbar47

kein Ausstellungs-Gegenstand ist. Es ist einschlichter Holzstuhl, der aber sehr bequemaussieht. Setzt man sich auf den Stuhl gibt erein Geräusch von sich, dass dem Abblaseneines starken Darmwindes nicht unähnlichist...Kommentar: „Ach der, ja, wenn ich mehr davonhätte würde ich mir ein Esszimmer einrichten.“DIE FEIERKANONEIn einer Raumecke steht diese Kanone, diehaargenau so aussieht wie die auf einem FlussoderLuftschiff. Sie zielt in die Mitte desRaumes. Betätigt man den Auslöser ertönt einlauter Knall, in Folge dessen ein kleinerFeuerball aus der Kanone schießt, an derDecke explodiert und Konfetti herunterregnenlässt.Kommentar: „Dies hier ist eine Feierkanone.Voll funktionsfähig. Wenn man den Abzugbetätigt...“ (eignet sich besonders, wenn manihren Namen etwas undeutlich ausspricht)DAS KNÖLLCHENDieses zerknüllte Blatt Papier liegtansehnlich präsentiert auf einer Marmorsäule.Es steht etwas darauf geschrieben, das erst zulesen ist, wenn es geglättet wird. Man erkennt(wenn man kann) darauf eine Zauberformeldes Magierzaubers „Frustration abbauen“, derauf dieses Stück Papier permanent gemachtwurde. Das Papier zerknüllt sich sobald manes ablegt von selbst.Kommentar: „Habe ich in einem Papierkorb inTravar gefunden. Was manche Leute so alleswegschmeißen...“FRUSTRATION ABBAUENMagier Kreis 2Fäden: 0Neuabstimmungsmindestwurf: 8Reichweite: 10 SchrittDauer: Rang + 3 MinutenEffekt: zerknüllt PapierWirkschwierigkeit: magische Widerstandskraftdes PapiersBeschreibung: Wird dieser Zauber auf einBlatt Papier gesprochen, zerknüllt sich dieseswie von Geisterhand und zerknüllt sich wennman es glättet automatisch solange der Zauberwirkt. Dieser Zauber ist legendär in manchenMagierkreisen, besonders denen, die meinenman solle alles, aber auch wirklich alles mitMagie machen, da diese körperlicher Arbeithaushoch überlegen sei...PAPIERGEIAuf einem Schreibpult liegt ein leeres BlattPergament, in einem Tintenfass daneben steckteine Feder. Schreibt man mit der Feder etwasauf das Pergament, so verschwinden dieZeilen noch während des Schreibens, werdendem Schreiber aber telepathisch gesendet, derseine eigene Stimme hört, was dasWeiterschreiben erheblich erschwert. DiesesArtefakt kann einst eine Konzentrationsübunggewesen sein. Um nach dem Beginn der„Ansage“ Weiterzuschreiben, muss eineWahrnehmungsprobe gegen einenMindestwurf von 6 gelingen, dann jede Zeileeine weitere. Schreibt man auf einer bereitsbeschriebenen Stelle, die aber noch nichtvorgelesen wurde, beginnt die Ansage erneutan dieser Stelle, wobei beide Texte angesagtwerden. Kritzelt ein Spieler bloß herum odermalt ein Bild wird er von einem nervtötendenPiepen heimgesucht. Unanständige Wortewerden selbstverständlich ebenfalls„überpiept“.DER VORSEHERDer Vorseher ist ein Rechteck aus Silber von20 x 30 Zoll, das mit dünnen Orichalkumfädenüberzogen ist. Berührt man den Rahmenentsteht in ihm ein Spiegelbild. Dieses zeigt,das erkennt man nach einigen Sekunden, dieZukunft etwa zehn Sekunden bevor sie48

passiert. Die Charaktere sehen also ihr eigenesErstaunen und Begreifen noch bevor siebegriffen haben, was etwas paradox ist, da siees erst dadurch begreifen. In der Folge sehensie genau das, was sie zehn Sekunden spätertun werden, und sie werden es wirklich tun!Sobald sie jedoch versuchen damitherumzuspielen, zum Beispiel indem sie sichvornehmen, etwas das sie gesehen haben ganzbewusst nicht zu tun, spielt ihnen der Spiegeleinen Streich: sie sehen wie einem von ihnenetwas zustößt, vielleicht wird er von hintenvon einem Pfeil getroffen oder einer Kreaturattackiert. Natürlich werden sie sich umdrehenoder etwas Ähnliches tun, doch was siegesehen haben wird nicht passieren...Kommentar: „Warum ist das jetzt nichtpassiert? Denk mal drüber nach.“STEHAUFGOLEMBeim Stehaufgolem handelt es sich um eineetwa 20 Zentimeter hohe Statue aus braunemLehm. Sie scheint keine besondere Funktion zuhaben, mit der Ausnahme, dass sie zu Staubzerfällt, wenn jemand auf sie zeigt und dabeivon ihr spricht (zum Beispiel: „Die Statuedort!“). Aber das macht nichts, man muss denStaub nur zusammenfegen und in einen EimerWasser kippen. Nach kurzer Zeit steht dieStatue in dem Eimer, das Wasser istverschwunden.Kommentar: „Man darf wirklich keinStaubkörnchen vergessen, sonst wird die Statue amEnde kleiner als vorher. Gerüchten zu Folge war sieeinmal mehrere Schritt hoch.“49

AbenteuervariationEine gewisse Ähnlichkeit dieser Statue mitdem Golem, nach dem die Charaktere suchen,ist durchaus beabsichtigt. Wenn Sie ein weniggemein sein wollen und Ihren Spielern Nervenund Geduld zutrauen, lassen Sie sie denken siewürden nach diesem Golem suchen. Der„richtige“ Golem befindet sich in einemsolchen Fall nicht im Kuriositätenkabinett,sondern in einem separaten „Spielzimmer“(welches er den Charakteren zeigt oder auchnicht), das Kestibel eingerichtet hat falls einGast einmal Kinder mitbringt. Je nach dem wiesehr sie die Charaktere ärgern wollen,verändern Sie den Auslöser für das Zerfallen,so dass dies genau dann passiert, wenn esIhnen recht ist...DIE FARBFLÖTEDiese Flöte gibt keine Töne von sich,stattdessen schießt eine kleine Kugel aus ihremEnde wenn man hinein bläst. Die Kugel platztwenn sie auf etwas trifft und erzeugt dorteinen kleinen Farbfleck. Je nach dem welcheLöcher man zuhält variiert die Farbe derKugeln.Kommentar: „Sehr praktisch. Damit kann mandie Tonfolge einer Melodie aufzeichnen wenn manmal nichts zu schreiben hat.“MÜNZPRÜFER...steht in T’skrang auf diesemeisenbeschlagenen Holzkubus von einer ElleKantenlänge. Auf der Oberseite befinden sichzwei Vertiefungen in Form von Schlitzen, einegerade passend für ein Silberstück, die anderefür ein Goldstück. An der Vorderseite findetsich ein geschnitzter Fischmund. Steckt mandie passende Münze in den zugehörigenSchlitz, ertönt aus dem Fischmund der Satz„Gewicht, Zusammensetzung und Größe derMünze sind akzeptabel.“ (natürlich nur falls dieszutrifft und natürlich auf T’skrang). Leiderverbraucht sich die Münze bei diesemVorgang...ÜBUNGSSCHWERTERDiese beiden Langschwerter sehen wiegewöhnliche Vertreter ihrer Art aus und lassensich auch so führen, sind aber nicht in derLage jemanden zu verletzen. Sobald jemandmit einem der Schwerter getroffen wird, bildetsich lediglich ein rotes Schimmern an dergetroffenen Stelle, je stärker der Hieb destoheller.REGENBOGENDieser blau getünchte einfache Langbogen istmit einem besonderen Elementarzauber belegt.Jeder Pfeil, der von ihm gen Himmelgeschossen wird, erzeugt dort eine kleineRegenwolke, die etwa 100 Meter über demBoden schwebt und einen Kreis mit einemRadius von 10 Schritt für fünf Minutenberegnet. Schießt man jedoch auf einLebewesen, so verschwindet der Pfeil einfachund das Lebewesen wird von einer kleinenRegenwolke über seinem Kopf verfolgt, die esfünf Minuten nicht los wird. Die Wolkenwerden nur unter freiem Himmel erzeugt, inder Version der verfolgenden Wolke beginntder Zauber erst, wenn das Opfer sich unterfreiem Himmel befindet.DER UNSICHTBARE KÜNSTLERDiese magische Staffelei trägt an ihrer Spitzeeinen faustgroßen Kristall, und an einerSchnur an ihrer Seite hängt ein Pinsel. Setztman eine leere Leinwand darauf, beginnt derPinsel zu malen (Farbe benötigt er scheinbarnicht). Er malt ein genaues Abbild dessen, wassich in einem Winkel von etwa 40 Grad vorder Staffelei befindet. Die Zeichnung isterstaunlich detailreich und es dauert etwa fünfMinuten bis sie fertig ist. Kestibel hat einenStuhl vor der Staffelei aufgestellt, so dassjemand, der darauf Platz nimmt, porträtiert50

werden kann. Der Nachteil der Apparatur ist,dass der Pinsel zu Beginn links oben zu malenbeginnt und nach fünf Minuten rechts untenendet. Er zeichnet die Stelle an der er geradeangelangt ist genau so wie sie zu diesemZeitpunkt aussieht, so dass praktisch einunbewegliches Bild vor ihm sitzen muss.Bewegt sich zum Beispiel eine Person währenddieser Zeit auch nur um Millimeter wirkt dasBild eigenartig unscharf.ANDERE GEGENSTÄNDENeben den beschriebenen kniffligenunglaublichen Gegenständen sind eine Mengeanderer denkbar, wie:• ein Kartenspiel, das sich von selbst spielt• ein Krug, der sich mit faulem Wasserfüllt, sobald er geleert wird• eine Fackel, die nach dem EntzündenDunkelheit ausstrahlt• eine Perücke, die Haare wieder wachsenlässt• eine andere, die sie ausfallen lässt• ein Teller mit Besteck, das den Benutzerfüttert• eine Anstecknadel, die Haar- oderGesichtsfarbe ständig ändertDie „Spielzeugabteilung“Im letzten Raum befinden sich einigemagische Spielzeuge, die Kestibel dort alsAuflockerung zum Abschluss der Führungplatziert hat (falls es öffentliche Führungenjemals geben sollte). Die Spielzeuge habenmehr oder weniger gemein, dass sie sich perGedankenkraft oder Kommandowortselbständig bewegen. Er wird sie gerne allemit den Charakteren ausprobieren, wenn diesesich darauf einlassen. DieseSpielzeugsammlung, die Kestibel nicht wenigans Herz gewachsen ist, umfasst zum Beispiel:• Ein Luftschiff mit Kanonen, das wirklichfliegt und illusionäre Feuerbälleverschießt• Zwei Trollfiguren mit Äxten, die mangegeneinander kämpfen lassen kann undähnliche Adepten im Hosentaschenformat• Ein waberndes Feuerelementar, das aufGedankenkommando verschwindet(aber im Astralraum noch zu sehen ist)• Der große Kaerbausatz „Navarim“ isteine Kiste Erde von zwei Schritt Längeund einem Schritt Höhe, in die man seineigenes Kaer buddeln kann. In einenvorgegebenen Hügel formt man mitkleinen Werkzeugen oder bloßenHänden sein Traumkaer, bringt kleineSchutzrunen – Symbole an und erhältanschließend eine Bewertung, die durchFlüssigkeit in einem Röhrchen am Randangezeigt wird, je grüner, desto besser.Auf ein Kommandowort kehrt derKasten in seinen Urzustand zurück• Der große Spielzeugsatz „Haus ZanjanHelden mit Dämon“, eine Gruppe vonOrk-, Zwergen und Trollfiguren inglänzenden Rüstungen, die gegen einenWurmschädel kämpfen, der leider etwasunecht aussieht und keine besonderenFähigkeiten hat• Diverse bewegliche Fahrzeuge undTierfiguren wie Pferdewagen,Flussschiffe, fauchende Hydras undFeuer speiende Drachen, aber aucheinige Figuren, die den Charakterenunbekannte Wesen oder ihnen alsFabelwesen bekannte Tiere darstellen.Die meisten dieser Figuren tragen an derUnterseite Aufschriften wie „hergestellt aufThera“ oder „hergestellt in Marac“, jeweils auftheranisch.51

Natürlich findet sich hier auch das, was dieCharaktere suchen: der Golem.WIE FUNKTIONIERT SO WAS?Es würde viel Raum einnehmen zu erklären,wie jedes der Artefakte hergestellt wurde, wiees funktioniert oder wie es nachzubauen ist,daher soll nun eine kurze generelle Erklärunggegeben werden:Der Zweck vieler der beschriebenenArtefakte ist unklar. Wer weiß, ob sie wirklicheinmal zu etwas zu gebrauchen waren odernicht. Lassen Sie Ihre Spieler ruhig ein wenigknobeln, vielleicht finden sie ja eine wirklichgute Anwendungsmöglichkeit oder überhaupteine, denn viele der Artefakte wurden vonihren Besitzern „aus Versehen“ erschaffen,sind gewissermaßen Unfälle bei derHerstellung. Dies trifft auf Artefakte zu, dieüberhaupt keinen Nutzen zu haben scheinenwie den Kelch der faules Wasser produziertoder den „Vorseher“.Die meisten der anderen Gegenständebedienen sich Zaubern, Elementarmagie odergebundenen Geistern, um ihre Wirkung zuentfalten. Viele Objekte kombinieren diese dreiVarianten.ZauberDie meisten der beschriebenen Artefakte sinddurch das Hinzufügen permanenter Zauberentstanden, wie zum Beispiel das „Knöllchen“.Die Wirkung des Artefakts ist die Wirkungeines Zaubers, der in der Realität mit derFunktion, die das Objekt hat, wirklichfunktioniert, wenn er gesprochen würde.Objekte wie das „Knöllchen“ tragen Zauber,die ihre Wirkung auf das Objekt entfalten,andere wie „das Visier des Durchblicks“ermöglichen es ihren Besitzern Zauber zunutzen, indem sie das Objekt benutzen anstattdie Zauber zu sprechen. Wieder andere, wieder „Donnerstuhl“, lösen auf dieselbe Art wieeine Falle einen Zauber aus sobald dieAuslösebedingung erfüllt wurde.Wahre ElementeObjekte wie der „Regenbogen“ oder der„Kaerbausatz“, die reale Elementareffekteerschaffen, wurden meist durch Zugabe vonwahren Elementen erschaffen. Dies ist diekleinste Gruppe unter den Objekten derSammlung, auch wenn viele von ihnen wahreElemente enthalten, um sie widerstandsfähigerzu machen.Gebundene GeisterEine große Anzahl von Gegenständenverwendet gebundene Geister, entwederElementar- oder Verbündete Geister(Elementargeister finden sich inGegenständen, bei denen sich Elementeverändern wie den sich bewegenden Golemsund nutzen ihre Kraft derElementarmanipulation; Verbündete Geisterbefinden sich in Objekten, bei denen sichirgendetwas von allein bewegt wie demKartenspiel, dem Besteck oder dem„unsichtbaren Künstler“). Sie folgen denüblichen Regeln für solche Geister, sind jedochspeziell auf Grund ihrer Kräfte beschworene.Wenn Sie oder ihre Spieler solche Kräftenutzen wollen, können sie die folgende neueGeisterkraft verwenden:TELEKINESEStufe: GeisterkraftWirkung: Diese Kraft erlaubt es einem GeistObjekte „wie von Geisterhand“ zu bewegen.Der Geist kann eine seiner Kraftentsprechende Anzahl von Objekten durch dieLuft schweben lassen, wobei er ihren Flugkontrolliert. Die Reichweite dieser Kraftentspricht ebenfalls der Kraftstufe des Geistes.Er kann die Objekte zu Angriffen nutzen oderfür alle denkbaren Zwecke einsetzen. EineProbe auf Spruchzauberei wird fällig sobald52

der Geist die Objekte zu irgendetwas außerder reinen Bewegung einsetzt (also zumAngriff oder um etwas mit ihnen zubewerkstelligen), und die bewegten Objektehaben eine effektive Kraftstufe (zur Ermittlungdes Schadens oder der Traglast) in Höhe derGeisterkraft. Bewegt ein Geist mehrereObjekte, muss er die Kraftstufe unter ihnenaufteilen.NachspieleDie Personen dieses Abenteuers und dieKontakte, welche die Charaktere zu ihnengeknüpft haben, können vielleicht zu späterenZeitpunkten ihrer Abenteurerkarrieren wiederaufgegriffen werden. Je nachdem wie sie sichVerhalten haben, können sie sich Freunde oderFeinde gemacht haben. Es ist in jedem Fall nieschlecht, einen Haufen Magiekundiger aufseiner Seite zu haben, selbst wenn man nurInformationen zu Artefakten sucht. Undschließlich ist Märkteburg keine Stadt, in derman sich selten herumtreibt.53

DER WETTBETRUGEin Nächtlicher EinbruchSchwärzeste Finsternis lag über Märkteburg. Derschmale Mond war fast vollständig von Wolkenverhangen und sein fahles Licht schien die langenSchatten in den Gassen eher noch hervorzuhebenals sie zu vertreiben. Die einzigen vernehmbarenGeräusche kamen von ein paar Nachtvögeln undein paar betrunkenen Orks, die wohl vor kurzemaus der letzten noch offenen Kneipe geflogen warenund sich nun wankend und grölend durch dieschmalen Gassen Märkteburgs auf demNachhauseweg befanden.Kurz nachdem der lärmende Haufen um eineEcke gebogen war, schälte sich eine bis dahinverborgene Gestalt aus den Schatten und bewegtesich zielstrebig auf ein kleines Haus auf deranderen Straßenseite zu. Das Mondlicht fiel kurzauf ein leicht verwittertes Schild über derEingangstür des Hauses, so dass die Aufschrift„Torrax’ Antiquitäten“ kurz im Mondlichtaufleuchtete. Die Gestalt hatte das Hausinzwischen erreicht und begann sich geschickt amSchloss der hölzernen Eingangstür zu schaffen zumachen. Nach einer kleinen Weile hatte sie dasSchloss geknackt, die Tür leise und ohne Knarrengeöffnet und war lautlos ins düstere Innere desGebäudes geglitten. Drinnen angekommen zog diein schwarz gekleidete Gestalt einen Sack unterihrem Gewand hervor und begann mit sichererHand einige Gegenstände aus den Regalen in denSack zu stecken. Dabei fiel ihr Blick auch auf eineseltsame Konstruktion, die auf einer Kommode lagund kurz gleißend das durchs Fenster scheinendeMondlicht reflektierte. Der Gegenstand warkugelförmig und sah aus wie aus Kristall gefertigt.In seinem Innern schien ein Gebilde ausZahnrädern und einer Sanduhr frei zu schweben.Nach kurzem Zögern landete auch dieserGegenstand vorsichtig in dem Sack. Kurze Zeitspäter verließ die Gestalt den Laden ebenso leisewie sie gekommen war. Diesmal jedoch mit einemprall gefüllten Sack über der Schulter. BeimVerlassen des Hauses lugte kurz das Gesicht derGestalt unter ihrer Kapuze hervor und wäre einBeobachter zugegen gewesen, so hätte er einGrinsen über das Gesicht des menschlichen Diebeszucken sehen können. Keine Komplikationen. Daswar wahrlich einfach verdientes Geld!„Bei Chorrolis, der alte Zwerg hat also Rechtbehalten! Das war wirklich einfacher als einemKind die Süßigkeiten zu klauen.“, dachte sichTorim und überzeugte sich davon, dass ihnniemand beobachtet hatte. Dann machte er sich aufden Weg aus der Stadt. Der alte Zwerg hatte ihmden Tipp von dem Laden der diese Nachtunbewacht sein würde gegeben und wollte Torimauch die Beute abkaufen, um sie dann seinerseitswieder an einige reiche Zwerge mit einer Schwächefür solche Gegenstände weiterzuverkaufen.Es war gegen vier Uhr morgens als Torim seinLager, das er Tags zuvor in einer kleinen Höhle nurwenige Meilen außerhalb Märkteburgs am Fußeder Throalberge aufgeschlagen hatte, erreichte.Somit blieb ihm noch genügend Zeit bis zumvereinbarten Treffen am Mittag, um sich seineBeute einmal genauer anzuschauen. An Schlaf warohnehin nicht zu denken, denn die Neugier seineBeute eingehender zu betrachten und den Wert zuschätzen war viel zu groß. Im Schein einer hastigan der Höhlenwand angebrachten Fackel breitete erdie Gegenstände auf einem Tuch aus um sie genau54

zu mustern. Schließlich wollte er sich ja nicht übersOhr hauen lassen. Schon gar nicht von einemZwerg! Als er die ausgebreiteten Broschen,Kästchen, verzierten Trinkkrüge und all dieanderen seltsamen, verschnörkelten Objektebetrachtete, fiel ihm erneut die seltsame Kugel mitder Sanduhr ins Auge. Als er sie in die Handnahm, um sie sich einmal aus der Nähe anzusehen,geschah etwas Merkwürdiges: die Höhle um ihnherum verschwand und statt ihrer sah Torim nunaus nächster Nähe weiße Wolken majestätisch amHimmel treiben und die ersten Strahlen deraufgehenden Sonne den Horizont glühend roterleuchten. Erschrocken lies er die Sanduhr fallenund sofort nahm er wieder die nur vom spärlichenSchein der Fackel erleuchtete Höhle wahr. DieZahnräder, sie mussten angefangen haben sich zudrehen als die Vision begann, kamen langsam unterleisem Quietschen und Knirschen wieder zumStillstand.„Hmm… dies Gebilde werde ich wohl erst einmalfür mich behalten und nicht dem alten Zwergüberlassen. Es scheint magisch zu sein. Wer weißwozu es nütze sein mag?“, murmelte Torim vorsich hin.HandlungsübersichtDer Dieb Torim ist bei einem Einbruchzufällig an einen Teil der Wettermaschinegelangt: die „magische Sanduhr“. Als er sie indie Hand nahm zeigte sie ihm denwolkenverhangenen Himmel über demStandort der Wettermaschine etwa eine Stundein der Zukunft. Natürlich wusste Torim diesnicht, er ahnte aber, dass es sich bei derSanduhr um einen mächtigen, magischenGegenstand handeln muss. Also verkaufte ersie nicht mit dem Rest der Beute am nächstenTag weiter, sondern behielt sie.Torim hat die Sanduhr inzwischeneingehender untersucht und sie durch seineKonzentration darauf dazu gebracht, sich aufihn zu fokussieren. Sie zeigt nun anstatt desHimmels über dem Tal seine unmittelbareUmgebung.Als im klar wurde, wozu die Sanduhr in derLage ist, kam ihm sogleich ein Gedanke, wie erdiese für sich gewinnbringend einsetzenkönnte. Im Zwergenkönigreich gab es dochdiese aus seiner Sicht barbarische Sportartnamens Hach’var, in der Angehörige dermeisten Namensgeberrassen vom johlendenPublikum angefeuert sich fröhlich gegenseitigdie Köpfe einschlugen in dem Versuch einenkleinen Ball in ein ebenso kleines Loch zubefördern. Und das Beste: auf den Ausgangder Spiele werden Wetten angenommen!Sein Plan stand somit fest. Er besuchte dasnächste Hach’var-Spiel in Throal und benutztedie Kugel um zu sehen welche der beidenMannschaften das Spiel gewinnen würde. Alser die Kugel, die er immer in einemLederbeutel der an seinem Gürtel hängt beisich trägt, in die Hand nahm, wurde die Halleum ihn herum zunächst neblig undverschwommen. Nach kurzer Zeit klärte sichseine Sicht dann wieder und enthüllte ihm einBild von jubelnden Gewinnern und am Bodenzerstörten Verlierern. Nachdem die Visiongeendet hatte, setze er einen Teil des Geldesaus dem Verkauf seiner Beute auf dieMannschaft, die er in seiner Vision den Siegfeiern sah und strich auch erwartungsgemäßnach dem Spiel seinen erschummelten Gewinnein. Dies wiederholte er noch einige Male beiwechselnden Buchmachern aus Angst eswürde zu sehr auffallen, wenn er ständiggewinne.Inzwischen hat sich Torim bereits eineordentliche Summe von knapp 10.000Silberstücken auf diese Weise erschwindelt.Allerdings machen in Throal nun auch dieersten Gerüchte die Runde von dem55

Menschen, der ständig bei den Wettengewinnt.Die Gruppe betritt die Handlungsbühne, alssie von einem Bekannten aus Throal zu einemHach’var-Spiel eingeladen wird. Wie derZufall es so will, sitzen sie direkt neben Torimund sehen, wie dieser die Sanduhr benutzt.Auf die Sanduhr angesprochen will Torimdiese zunächst natürlich nicht hergeben, abernach einigen Drängen bietet er der Gruppeeinen Handel an: Wenn sie es schaffen, dassim Finale der Hach’var Meisterschaft derabsolute Außenseiter gewinnt, überlässt erihnen die Sanduhr. Die Charaktere habenmannigfaltige Möglichkeiten, dasFavoritenteam zu sabotieren und einigeMitglieder der Gruppe könnten im Finale auchselbst mitspielen und den Ausgang des Spielssomit auch direkt mitbestimmen.Vorrunde:die AusgangssituationDieses Abenteuer geht davon aus, dass dieGruppe bereits von der Maschine erfahren hatund die Spieler die magische Sanduhr als Teildieser Maschine erkennen, wenn sie diesesehen. Ansonsten stolpern die Spieler eherzufällig in dieses Abenteuer. Voraussetzungist lediglich, dass die Gruppe sich in Throalbefindet und im besten Falle dort nicht fremdist und ein paar Bekannte dort hat. DerWettbetrug ist für Charaktere beliebigerKreise und Disziplinen geeignet. DasAbenteuer dauert ziemlich genau eine Wochein Spielzeit. Im Normalfall sollte es in einerSpielsitzung zu bewältigen sein. Du solltest dirdas Abenteuer vor Beginn des Spiels auf jedenFall komplett und sorgfältig durchlesen unddir auch etwas Zeit nehmen, um zu überlegenwie deine Spieler wohl handeln würden. DerWettbetrug erfordert besonders im mittlerenAbschnitt einen nicht unwesentlichen Anteilan Improvisation. Dies wird dir viel leichterfallen, wenn du dir bereits im Voraus deineGedanken gemacht hast.Tag 1:Das HalbfinaleÜBERBLICKDiese Szene spielt während eines Hach’var-Spiels. Zu diesem wurde die Gruppe von einerihr bekannten Person aus Throal (oderUmgebung) eingeladen. Welche Person dasgenau ist, spielt für den Fortlauf desAbenteuers keine entscheidende Rolle. Dukannst frei eine dir passend erscheinendePerson, die die Charaktere am besten schonaus einer früheren Begegnung kennen und dersie freundlich gesinnt sind, wählen. DiesePerson wird forthin als die „Begleitung“bezeichnet.Bei dem Spiel, zu dem die Gruppeeingeladen wurde, handelt es sich um daszweite Halbfinale der throalischen Hach’var-Meisterschaft. Das erste Halbfinale wurdebereits ausgetragen und die beliebteMannschaft der „Wirbelwinde“ hat in diesemSpiel die gegnerische Mannschaft förmlichvom Platz gepustet.Die Gruppe betritt das Stadion früh. IhreBegleitung hat die Eintrittskarten imVorverkauf erstanden und so brauchen sie sichnicht an der langen Schlange vor den beidenKassen anzustellen. Diverse Stände imEingangbereich verkaufen Getränke undkleine Speisen zum Aus-Der-Hand-Essen. DasAngebot ist hauptsächlich auf Zwergeabgestimmt, da diese etwa neunzig Prozentder Zuschauer ausmachen. Das beliebtesteGetränk beim Hach’var ist Zwergenbier, dassin großen Holzkrüge verkauft wird. Ebenfalls56

im Eingangbereich stehen die Buchmacher,welche beinahe alle Zwerge sind.Wenn die Charaktere ihre Plätze einnehmen,sind die beiden Tribünen noch nicht einmalhalb gefüllt. Die meisten Zuschauer stehenentweder noch am Eingang für Eintrittskartenan, holen sich Erfrischungen oder platzierengerade ihre Wetten.Die Gruppe hat Plätze auf der Nordtribüne,der Heimtribüne der Fans der „Eroberer“. Hierfinden sich im Gegensatz zu der Südtribüneauch einige Orks unter den Zuschauern ein.Die Gegner der „Eroberer“ in diesem Spielsind die „Unzähmbaren Löwen“. Die„Unzähmbaren Löwen“ sind das beliebtereTeam, da die Mannschaft komplett ausZwergen besteht, aber unter den Buchmacherntrotzdem die Außenseiter. Informationen überdie „Eroberer“ findest du im AbschnittWichtige Personen.Die Begleitung führt die Charaktere zu ihrenPlätzen, die ziemlich in der Mitte der Tribüneliegen. Ganz in der Nähe von ihnen sitztTorim.Ein gutes Dutzend Soldaten sorgt für Ruheim Stadion und kann bei Bedarf Verstärkungherbeirufen.EREIGNISSEKurz nachdem die Gruppe ihre Plätzeeingenommen hat nimmt Torim die Sanduhraus der Tasche und schließt für etwa eineMinute die Augen. Lass die SpielerWahrnehmungsproben mit einemMindestwurf von 4 würfeln, ob sie diesbemerken. Sprechen die Charaktere ihn daraufan, was er da gerade getan hat, so erzählt erihnen, dass er immer meditiere bevor er seineWetten abschließt. In Wahrheit benutzte er dieSanduhr um vorauszusehen, wer das Spielgewinnen wird. Kurz darauf erhebt sich Torimvon seinem Platz, um seine Wette zuplatzieren. Sollten die Charaktere ihn fragenwer seiner Meinung nach das Spiel gewinnenwird, sagt er ihnen, dass dies die „Eroberer“sein werden.In der Zeit in der Torim bei denBuchmachern ist, erzählt die Begleitung derGruppe, dass sie Torim in letzter Zeit öfters beiden Spielen gesehen hat und dass dieserscheinbar ständig bei den Wetten gewinnt. Eskommt ihr so vor, als könnte er hellsehen. Lassin diesem Gespräch am besten so vieleHinweise fallen, bis die Spieler die Sanduhr alseinen Teil der Maschine erkennen.Kurze Zeit später kehrt Torim an seinenPlatz zurück. Die Tribünen haben sichzwischenzeitlich gefüllt. Insbesondere dieSüdtribüne ist brechend voll. DerGeräuschpegel ist ebenfalls merklichangestiegen.Bevor die Spieler eine Gelegenheit haben,Torim auf die Sanduhr anzusprechen, wird einHorn geblasen und die Menge verstummtkurz um dann nur wenig darauf in ein lautesGeschrei und Gejubel auszubrechen: diebeiden Mannschaften haben das Spielfeldbetreten. Der Geräuschpegel ist von jetzt an sohoch, dass es nicht mehr ohne zu schreienmöglich ist sich zu unterhalten.Die Spieler nehmen nachdem sie sichausgiebig haben feiern lassen nun ihrePositionen ein und ein weiterer Hornstoßverkündet den Anfang des Spiels. DerSchiedsrichter wirft den Ball auf das Feld. DieElfe Tarla erreicht den Ball mit Leichtigkeit vordem anstürmenden Zwerg der „UnzähmbarenLöwen“ und weicht diesem mit einergeschickten Körpertäuschung aus. Danachschlägt sie den Ball zu ihremMannschaftskamerad Menerik und stürmtselbst nach vorne. Menerik bleibt eine kleineWeile stehen und wartet, bis die gegnerischenSpieler sich ihm nähern, dann schlägt er den57

Ball hoch über das halbe Spielfeld zu Tarla, dieinzwischen in der Nähe der gegnerischenTorwand angekommen ist und den Ball miteiner eleganten Bewegung mit ihrem Schlägeraus der Luft nimmt um ihn dann in einereinzigen flüssigen Bewegung in einem derTorlöcher zu versenken. Von da an geht dasSpiel für den Rest des ersten Drittels hin undher, ohne dass sich eine der beidenMannschaften einen entscheidenden Vorteilverschaffen kann. Das erste Drittel endet nacheiner halben Stunde unentschieden 3 zu 3.Im zweiten Drittel, in dem nun mit zweiBällen gespielt wird, setzen die beidenOrkbrüder Grobak und Trobak erstmals zuihren gefürchteten Vorstößen an. Aber vorallem Tarla ist es, der die „UnbezähmbarenLöwen“ nichts entgegenzusetzen haben. Wosich Grobak und Trobak auf ihre Stärkeverlassen und die Zwerge einfach umrennen,was ihnen jedes Mal Jubelgeschrei von denanwesenden Orks und Buh-Rufe von denAnhängern der „Löwen“ einbringt, tänzeltTarla die Gegner geschickt aus. Nach einerViertelstunde endet das zweite Drittel und miteiner Führung von 9 zu 4 Toren haben die„Eroberer“ den Sieg praktisch schon in derTasche.Das dritte Drittel bietet ein ähnliches Bild:die „Eroberer“ sind klar überlegen.Inzwischen sind sechs Bälle im Spiel und nunzeigt sich erst recht, dass die Eroberer einfachdie besseren Einzelspieler haben. WährendTarla vorne praktisch alleine die Tore schießtkümmert sich der Rest der Mannschaft darum,dass die „Unbezähmbaren Löwen“ nicht andie Bälle kommen. Das Spiel droht zu einerBlamage für die „Löwen“ zu werden. Kurz vorAblauf der sechs Minuten, die das letzteDrittel dauert, kommt es beim Stande von 12zu 5 zu einem für die „Eroberer“ äußerstunglücklichen Ereignis: Tarla, die bis jetzt sageund schreibe acht Treffer für ihre Mannschaftbeigesteuert hat, wird von einem Zwerg brutalgefoult. Sie war gerade schon an ihm vorbeiund auf dem Weg zu ihrem neunten Tor, alsdiesem Zwerg die Schmach zu groß wurdeund er mit seinem Stock zuschlug. Er traf sieunglücklich und hart auf das Knie und Tarlastürzt zu Boden und bleibt liegen. DerSchiedsrichter hat das Foul nicht gesehen undunterbricht das Spiel nicht, was ihm einPfeifkonzert von der Nordtribüne einbringt.Die Orks unter den Zuschauern werfen ihrEssen und ihre Hurlgbecher auf das Spielfeld.Ein Zwerg der seinen Platz ganz in der Nähedes Spielfeldes hat tobt ganz besonders. Es istRantoll, der Trainer der „Eroberer“. WenigeAugenblicke danach beendet derSchiedsrichter das Spiel. Keine der beidenAnhängerschaften ist mit dem Ausgang desSpiels zufrieden. Die „Unzähmbaren Löwen“wurden gebändigt und die „Eroberer“ sindzwar ins Finale eingezogen, aber ihre besteSpielerin liegt auf dem Spielfeld und krümmtsich vor Schmerzen. Erst jetzt kommen Heilerauf das Spielfeld und transportieren Tarla ab.Nach und nach beruhigt sich die Mengejedoch wieder und die Zuschauer verlassennach und nach das Stadion. Jetzt wäre einegute Gelegenheit für die Spieler, Torimabzufangen und auf die Sanduhranzusprechen.Gespräch mit TorimWenn die Charaktere Torim auf die Sanduhransprechen versucht er zunächst zu leugnen,sie hätte irgendwelche magischen Fähigkeiten.Wenn er jedoch sieht, dass er damit keinenErfolg hat bietet er den Charakteren an, sichmit ihm in drei Stunden im „JonglierendenFinsterrochen“ (zu finden im QuellenbandThroal: das Zwergenkönigreich S. 140) inMärkteburg zu treffen. Nachdem sich Torimund die Gruppe darauf geeinigt haben,verschwindet Torim in der Menge und setztauch seine Talente ein, um nicht verfolgt zu58

werden. Sollten es die Charaktere dennochversuchen, so werden sie ihn nach kurzer Zeitin der Menge verlieren.Wenn die Spieler soweit sind sich mit Torimin der Taverne zu treffen, geht es im AbschnittDer Handel weiter.LETZTE RETTUNGSollten die Charaktere keine Kontakte in derGegend um Throal haben, so können sie sicheinen anderen Grund dafür ausdenken warumsie zu dem Spiel gehen. Möglichkeiten hierfürwären z.B. Zwergenjungen mithandgeschriebenen Flugzetteln, die das Spiellautstark ankündigen oder, wenn das nichtreichen sollte, könnten sie einen Zwerg treffender, da er selbst nicht zum Spiel gehen kann,seine Karten unbedingt verkaufen möchte undsie zu einem Spottpreis anbietet.Wenn die Spieler auf die Idee kommensollten, gleich während des Spiels bevor Torimihnen seinen Handel anbieten kann, dieSanduhr gewaltsam in ihren Besitz zu bringen,erinnere sie am besten eindringlich an die imStadion verteilten Wachen und falls das nochnicht ausreichen sollte, weise darauf hin, dasseine solche Aktion möglicherweise zu einerPanik unter den Zuschauern führen könnte.Des Weiteren hat Torim die Tasche mit derSanduhr mit einem Taschenwächter(Earthdawn Second Edition S.194) schützenlassen.Falls die Spieler sich weigern, sich mit Torimin Märkteburg zu treffen, spricht er zur Notauch an Ort und Stelle mit ihnen.Der HandelÜBERBLICKIn dieser Szene treffen die Charaktere sichmit Torim in der von dem Troll Hirnbeißergeführten Taverne „Jonglierender Finsterrochen“.Dort bietet er ihnen an ihnen dieSanduhr zu geben, wenn sie im Gegenzugdafür sorgen, dass die „Eroberer“ das Finalegewinnen.EREIGNISSEWenn die Gruppe an Ort und Stelle eintrifft,ist die Taverne gut mit Namensgebern allerRassen gefüllt. Von Torim ist aber nichts zusehen. Wenn die Charaktere sich ein wenigumsehen, entdecken sie, dass ein Tisch imhinteren Teil der Gaststube frei ist. Torim hatHirnbeißer im Vorhinein dafür bezahlt denTisch freizuhalten. Wenn sich die Gruppeohne Torim an den Tisch setzt wird Hirnbeißersie höflich aber bestimmt darauf hinweisen,dass der Tisch reserviert ist.Ein paar Minuten nach der Gruppe betrittauch Torim die Taverne. Er hat sich draußenversteckt gehalten und wollte so sehen, ob derGruppe jemand gefolgt ist, oder ob diese nochjemanden mitbringen. Wenn du möchtestkannst du wenn die Charaktere die Tavernebetreten Wahrnehmungsproben mit einemMindestwurf von 12 für deine Spieler würfelnum zu sehen, ob sie Torim entdecken.Sobald Torim die Taverne betreten hat gehter zielstrebig auf die Gruppe zu und führt siezu dem für ihn reservierten Tisch. Er bestelltsich daraufhin ein Bier und kommt dann ohneUmschweife zum geschäftlichen Teil.Er schlägt der Gruppe vor, dass er ihnen dieSanduhr freiwillig gibt, wenn sie im Gegenzugdafür sorgen, dass im Finale der Hach’var-Meisterschaft die „Eroberer“ und nicht die„Wirbelwinde“ den Sieg davontragen. Wie siedas anstellen wollen ist ihre Sache. Er schlägtihnen auf Nachfrage vor, dass sie ja einigeSpieler der „Wirbelwinde“ daran hindernkönnten am Finale teilzunehmen. Auch sagt erihnen, dass die Eroberer einen Ersatzspielerfür Tarla suchen. Vielleicht kennen die59

Charaktere ja jemanden, der geeignet wäre?Wenn die Spieler ihn fragen, was er davonhätte, so antwortet er ihnen, dass aufgrund derVerletzung von Tarla alle Leute auf einen Siegder „Wirbelwinde“ setzen werden und erwürde er auf die „Eroberer“ wetten auf einenSchlag mehr Geld verdienen könnte als beizehn normalen Spielen. Wenn den Spielerndies als Motivation von Torim noch nichtausreicht lass durchblicken, dass Torim dasPflaster in Throal so langsam aber sicher zuheiß wird. Viele der Buchmacher nehmenschon keine Wetten mehr von ihm an und esist nur eine Frage der Zeit, wann ihn der ersteBuchmacher offen des Betruges bezichtigt. Esist ihm egal, woher die Charaktere von derSanduhr wissen und auch was sie damitanstellen wollen kümmert ihn nicht. DieSanduhr trägt er nicht bei sich.Wenn sich die Gruppe und Torimhandelseinig werden schlägt er vor, sich amAbend vor dem Spiel noch einmal am selbenOrt zu treffen, damit er entscheiden kann, ober in die von den Spielern getroffenenMaßnahmen genug Vertrauen setzen will, umsein ganzes Geld auf den Sieg der „Eroberer“zu setzen. Dann bestellt er noch eine RundeBier auf seine Rechnung und verabschiedetsich.Falls die Spieler ihm folgen wollen, sogestaltet sich dies nicht einfach. Torim rechnetdamit und benutzt seine Diebestalente umetwaige Verfolger abzuschütteln. Falls es dieSpieler trotzdem schaffen sollten ihm auf denFersen zu bleiben, können sie Torim bis zuseinem Lager, einer Höhle etwa zwei Stundenaußerhalb von Märkteburg am Fuße derThroalberge folgen.LETZTE RETTUNGGeht die Gruppe nicht auf Torims Angebotein, so ist das Abenteuer in dieser Form zuEnde. Er lässt sich auf keinen anderen Handelein. Wenn die Spieler dennoch in den Besitzder Sanduhr gelangen wollen, so wird wohlkein Weg an Gewaltanwendung vorbeiführen.Schaffen die Spieler es Torim bis zu seinemLager zu folgen, könnten sie auf die Ideekommen es wäre leichter, Torim zu überfallenund ihm die Sanduhr einfach wegzunehmen.Wenn du das nicht möchtest solltest du es ambesten den Spielern gar nicht erst ermöglichen,Torim so weit zu folgen.Tag 2 bis Tag 6:Nach dem Spiel ist vordem SpielÜBERBLICKIn diesem Abschnitt des Abenteuers habendie Spieler nun vier Tage lang die Gelegenheit,die Zeit zwischen dem Halbfinale und demFinale sinnvoll zu nutzen. Wenn dir dieseZeitspanne zu kurz erscheint kannst du denTermin des Finales natürlich auch ändern.Klar ist auf jeden Fall: Unternehmen dieSpieler nichts, werden die „Eroberer“ ohneihre Starspielerin Tarla im Finale gegen die„Wirbelwinde“ nicht den Hauch einer Chancehaben. Die Spieler müssen sich also etwaseinfallen lassen.Was sie genau tun steht ihnen frei. Zumeinen könnten sie auf die zugegebenermaßenrelativ wenig heldenhafte Idee kommen dieSchlüsselspieler der „Wirbelwinde“ irgendwiedaran zu hindern am Finale teilzunehmen. ImAbschnitt Wichtige Personen sind Hinweisedazu gegeben, wie man dies bei den einzelnenSpielern am besten anstellen könnte.Zum anderen könnten die Spieler dieAbsicht haben, selbst im Finale mitzuspielen.Auch dies ist grundsätzlich möglich(allerdings aufgrund der Hach’var Regeln60

nicht für Obsidianer und Windlinge). Die„Eroberer“ haben keinen gleichwertigenErsatz für Tarla und sind deswegen auf derSuche nach einem neuen Spieler.EREIGNISSEAn Tag drei können die Charaktere einFlugblatt in die Hände bekommen oderbeispielsweise in einer Taverne hängen sehen,wo die „Eroberer“ öffentlich einen neuenSpieler suchen und interessierte Namensgeberzu einem Probespiel an Tag 5 auf ihremÜbungsgelände einladen. Der Weg dorthin istauf dem Flugblatt ebenfalls beschrieben.Was sonst noch an diesen Tagen passiert hängtvon den Aktionen der Spieler ab. Erst amsechsten Tag haben sie wieder einen festenTermin: das Treffen mit Torim.Das ProbespielDas Vorspielen findet auf demÜbungsgelände der „Eroberer“ etwa dreiStunden außerhalb Throals statt. Das Spielfeldbefindet sich auf einem Plateau in den Bergen.Die Wände sind gemauert und bis auf dieTorwände innen mit Stroh gepolstert, damitsich niemand verletzt. Ansonsten entsprichtdas Spielfeld einem normalen Hach’var-Feld.Beim Eintreffen werden die Charaktere vonRantoll begrüßt und er erklärt ihnen denAblauf des Probespiels und bei Bedarf auchdie Hach’var Regeln. Die „Eroberer“ sindschon den ganzen Tag dabei Spieler zu prüfenund wenn die Gruppe das Übungsgeländeerreicht wollte Rantoll sich eigentlich geradefür einen der Bewerber entscheiden. Wenn erallerdings hört, dass die Charaktere Adeptensind, willigt er ein sie auch noch Vorspielen zulassen.Das Probespiel an sich läuft nun wie folgt ab:Die Charaktere, die sich für die Mannschaftbewerben wollen spielen zusammen mitanderen Bewerbern fünfzehn Minuten miteinem Ball gegen die „Eroberer“, wobei diePositionen durchgewechselt werden, so dassjeder einmal auf jeder Position gespielt hat. Beiden Eroberern spielt zusätzlich Rantoll mit,um den fehlenden Spieler zu ersetzen. Nachdiesem Spiel wählt Rantoll den Ersatzspieleraus. Er schaut zum einen darauf, wie sich derSpieler in dem Probespiel geschlagen hat,sprich wie viele Tore er selbst erzielt hat undwie viele er vorbereitet hat, zum anderendarauf, wie Geschickt der Spieler ist.Treffen mit einem BuchmacherSollten die Spieler auf die Idee kommeneinen Buchmacher aufzusuchen, um sichnäher über die Spieler der „Wirbelwinde“ zuerkundigen, so können sie das natürlich tun.Im Abschnitt Wichtige Personen wird mitSalib dem Ehrlichen ein solcher vorgestellt. Beiihm (oder auch einem anderen Buchmacher)können die Charaktere vieles von demerfahren, was es über die einzelnen Spieler zuwissen gibt. Wie viel die Spieler genau aufdiese Weise erfahren können solltest du vonihrer Kreativität abhängig machen. Wenn es soaussieht als hätten die Spieler auch nochandere gute Ideen, wie sie sich über die Spielerinformieren können, sollte ihnen derBuchmacher nicht allzu viel verraten. Steckendie Spieler jedoch fest, stellt der Buchmachereine gute Möglichkeit dar, um die Handlungwieder ins Rollen zu bringen. Allerdingssollten sie diese Informationen auf jeden Falletwas kosten. Freiwillig und kostenlos wirdkein Buchmacher etwas sagen.Zweites Treffen mit TorimDas zweite Treffen findet ebenfalls im„Jonglierenden Finsterrochen“ statt. Wenn dieGruppe die Taverne betritt, erkenntHirnbeißer sie, nickt ihnen zu und weist ihnenden Weg zu dem Tisch in der Ecke an demTorim bereits sitzt und bei einem Bier auf dieGruppe wartet.61

Er begrüßt die Gruppe und wartet noch bisjeder sein Getränk hat, bevor er sie nach denMaßnahmen fragt, die sie für den Sieg der„Eroberer“ morgen getroffen haben. Er hörtden Ausführungen der Charaktere ruhig zu.Danach stellt er noch einige Detailfragen undwägt dann ab, ob ihm die Sache sicher genugerscheint sein Geld auf die „Eroberer“ zuwetten.Falls ja, verabredet er mit der Gruppe einenOrt, an dem er ihnen die Sanduhr übergebenwird, wenn die „Eroberer“ das Spiel gewinnenund verlässt dann die Taverne.Falls nein, erklärt er den Handel für nichtigund die Charaktere müssen sich etwas andereseinfallen lassen, um an die Sanduhr zukommen.Auf jeden Fall achtet Torim auch diesmal aufseinem Heimweg darauf, dass ihm niemandfolgt. Die Sanduhr hat er auch bei diesemTreffen nicht bei sich.LETZTE RETTUNGSollten die Spieler wirklich gar keineAhnung haben was sie tun sollen, so könnteihnen ihre Begleitung aus dem erstenAbschnitt den Tipp geben, sich einmal beieinem der Buchmacher umzuhören. Dieserkönnte den Charakteren Hinweise auf dieLaster und Charakterschwächen der Spielerder „Wirbelwinde“ geben.Sollte es im Gegenteil so aussehen, alswürden die Spieler die gesamte Mannschaftder Wirbelwinde ausradieren, so weise siedarauf hin, dass es wichtig ist, dass sie subtilvorgehen. Wenn ein Spieler überraschendnicht beim Finale auftaucht wird das nochkeinen großen Einfluss auf die Wetten haben,aber wenn gleich die komplette Mannschaftbei den Heilern liegt wirkt das nicht nur sehrverdächtig, sondern die Leute werden auchnicht mehr auf die „Wirbelwinde“ wetten.Tag 7:Das Finale!ÜBERBLICKDer Tag der Entscheidung ist gekommen!Die Ränge sind bis zum Bersten gefüllt.Diesmal ist auch die Tribüne der „Eroberer“,welche wieder die Nordtribüne zugewiesenbekommen haben, randvoll. Allerdings habeneinige Anhänger der „Wirbelwinde“, diekeinen Platz mehr auf ihrer Tribünebekommen haben, auf der Nordtribüne Platzgenommen und die Wachen, deren Anzahl fürdieses Spiel verdoppelt wurde, haben alleHände voll zu tun die Menge ruhig zu halten.EREIGNISSEDie genauen Ereignisse in diesem Abschnitthängen stark von den Aktionen der Spieler inden vorhergehenden Teilen des Abenteuersab.Bemühe dich auf jeden Fall, den Verlauf desFinales entsprechend der vorher von denSpielern getroffenen Maßnahmen zu gestalten.Haben sie einen oder gar zwei Spieler der„Wirbelwinde“ ausgeschaltet, so könnten die„Eroberer“ auch ohne dass einSpielercharakter in ihrer Mannschaft spielt,gewinnen. Sollte zusätzlich noch einSpielercharakter im Finale auf Seiten der„Eroberer“ spielen, dürfte die Sache eineziemlich klare Angelegenheit werden. Habenes die Charaktere allerdings zuvor nichtgeschafft mindestens einen Spieler der„Wirbelwinde“ auszuschalten, wird es selbstbei einem am Finale teilnehmendenSpielercharakter schwer werden, das Spiel zugewinnen. Gegen die „Wirbelwinde“ inBestbesetzung haben die „Eroberer“ alleinegar keine Chance.62

LETZTE RETTUNGSollten einige Mitglieder der Gruppe imFinale mitspielen und trotz guter undintensiver Vorbereitungen aufgrund vonWürfelpech drohen es zu verlieren, solltest dues besser nicht dazu kommen lassen. DasFinale sollte spannend und knapp ausfallen,aber wenn die Spieler im Vorhinein sinnvollgehandelt haben sollten sie nicht um dieFrüchte ihrer Arbeit gebracht werden.Falls die Spieler das Finale aus welchenGründen auch immer verlieren, so wird Torimsich weigern, ihnen die Sanduhrauszuhändigen und die Spieler müssen sichetwas anderes einfallen lassen.NachspielDas große Finale ist beendet und wenn dieAbenteurer erfolgreich waren sind die neuenHach’var-Meister von Throal die „Eroberer“.In diesem Falle ist die Stimmung in der Hallenicht allzu gut. Die meisten der Zuschauerwaren schließlich Anhänger der„Wirbelwinde“. Diese sind nach Abpfiff raschin der Kabine verschwunden. Die Wachenhaben nun alle Hände voll zu tun, dieaufgebrachten Zwerge zu beruhigen und dieOrks, die Anhänger der „Eroberer“ sind,davon abzuhalten, den Zwergen die Köpfeeinzuschlagen. Je eher die „Eroberer“ dasSpielfeld verlassen, desto eher legt sich derAufruhr auch wieder und beide Gruppenverlassen das Stadion und träumen von derMeisterschaft im nächsten Jahr.Wenn sich die Spieler clever angestellthaben, sollte Torim mit seinen Wetten einenordentlichen Gewinn erzielt haben. Die Spielerwerden sich vermutlich möglichst rasch mitihm treffen wollen, um ihre Belohnung – diemagische Sanduhr – in Empfang zu nehmen.Hierbei gibt es nun mehrere Möglichkeiten.Ein netter und der Gruppe freundlichgesinnter Spielleiter entscheidet, dass Torimsich an die Abmachung hält und der Gruppedie Sanduhr überlässt. Ein gemeiner Spielleiterentscheidet vielleicht, dass Torim dasDurcheinander bei der Siegesfeier dazugenutzt hat seinen Gewinn zu kassieren umsich dann samt der Sanduhr aus dem Staub zumachen und seine Betrügereien in eineranderen Stadt fortzusetzen. Wenn du dich fürdie zweite Möglichkeit entscheidest, solltestdu dir allerdings überlegen, wie die Spielerdennoch irgendwann in den Besitz derSanduhr gelangen können, denn sie brauchendiese ja, um die Kampagne erfolgreich zubeenden. Vielleicht bekommen sie ja einenHinweis darauf, in welcher Stadt Torim alsnächstes sein faules Spiel spielen will undfolgen ihm. Dabei werden sie vermutlichmerken, dass es gar nicht so einfach ist,jemanden der in die Zukunft sehen kann undnicht gefunden werden will zu finden.63

Wichtige PERSONENTORIMTorim ist ein Mensch und etwa Endezwanzig. Er folgt der Disziplin des Diebes undhat dort den fünften Kreis erreicht. Er hathellbraunes Haar in Schulterlänge, das ihmwild um den Kopf fällt. Seine Augen sindsmaragd-grün. Einen Bart trägt er zwar nicht,doch ist er auch die wenigste Zeit gut rasiert.Bei seiner Kleidung bemüht er sich nichtbesonders aufzufallen, was allerdings imZwergenkönigreich unter all den quietschbuntgekleideten Zwergen auch nicht weiterschwer ist, es sei denn er wollte nackt herumlaufen.Er neigt dazu schnell zu sprechen und machtauch im Allgemeinen oft einen etwas gehetztwirkenden Eindruck.SALIB DER EHRLICHESalib genannt „der Ehrliche“ ist einer derbekanntesten Buchmacher Throals. Er ist einZwerg in den mittleren Jahren und sogar füreinen throalischen Zwerg noch ausnehmendbunt gekleidet. Wenn ihn jemand daraufanspricht, pflegt er zu sagen, dies sei, damitseine Kundschaft ihn in der Menge bessererkenne. Er ist stets gut über alle Vorgänge vorund hinter den Kulissen des Sports in Throalinformiert. Er zögert auch nicht dieseInformationen mit anderen zu teilen. Soferndiese im Gegenzug nicht damit zögern, ihngerecht für seine Dienste zu entlohnen.Zahllose Gerüchte ranken sich darum, woherSalib seinen Beinamen bekommen hat. Erselbst gibt keine Auskunft darüber.Die beiden MannschaftenIm folgenden Abschnitt werden die beidenMannschaften des Finales inklusiver ihrerTrainer eingehend vorgestellt.Anmerkung zu denWerten der HachʹVar‐SpielerIm Wesentlichen werden beim Hach’var dieStufen der Attribute und die Stufe in derFertigkeit Hach’var benötigt. Für die Attributeder Spieler kannst du beispielsweise einfachdie durchschnittlichen Rassenstufenverwenden. Die Hach’var-Fertigkeit der„Wirbelwinde“ sollte im Schnitt etwas höherals bei den „Eroberern“ liegen. Wenn dieStufen über dem Kreis deiner Gruppe liegen,werden die Spieler große Mühe haben, beimHach’var mitzuhalten, denn sie ersetzen ja die(wahrscheinlich) fehlende Hach’var-Fertigkeitmit je nach Situation passenden Talenten.Wenn die Gruppe einen der Spieler der„Wirbelwinde“ daran hindert am Finaleteilzunehmen, wird ein anderer Spielernachrücken. Dies wird wahrscheinlich einZwerg sein und seine Stufe in der Hach’var-Fertigkeit sollte deutlich unter demDurchschnitt der „Wirbelwinde“ liegen.Die Wirbelwinde:Der umjubelte FavoritDie „Wirbelwinde“ sind der Vorjahressiegerund waren auch dieses Mal gleich vomAnfang der Spielzeit an Titelfavorit. Sie sinddie wohl beliebteste Mannschaft in Throal.DER TRAINER: SERAFICASerafica ist ein Zwerg von über 70 Jahren. Erist stets modisch und geschmackvoll gekleidetund verfügt über ausgezeichneteUmgangsformen. Er bleibt in allenLebenslagen ruhig und besonnen. Das giltauch während eines Spiels seiner Mannschaft.Die meiste Zeit sitzt er ruhig auf seiner Bankund beobachtet das Spiel. Von Zeit zu Zeitlässt er einen Spieler zu sich rufen, um ihmtaktische Anweisungen zu geben. In seinerJugend war er ein mäßig bekannter Hach’var-Spieler und seine Karriere wurde ehe sie64

ichtig in Fahrt kommen konnte von einerschweren Knieverletzung, die ihn auch heutenoch humpeln lässt, beendet. Doch derHach’var-verrückte Serafica ließ sich davonnicht aus der Bahn werfen und stieg als Co-Trainer bei einem kleinen Team ein. Als derTrainer dieses Teams während der Saisonwegen Erfolglosigkeit entlassen wurde, wurdeSerafica zum Cheftrainer ernannt. Er warsomit einer der jüngsten Cheftrainer diesesSportes. Er schaffte es noch in derselben Saisonseine Mannschaft in die K.O.-Runde zuführen. Seit dem hat er als Trainer etlicheMannschaften ins Finale und auch zum Titelgeführt.DIE SPIELERDie Mannschaft besteht aus fünf Zwergen,einem Elfen und einem Troll. Der Troll stehtkonsequent in der Abwehr, vor ihm spielenvier Spieler, darunter der Elf, im Mittelfeld.Der Sturm besteht aus zwei Zwergen.Die Schwächen, die bei jedem Spieler hierangegeben sind, stellen nur Vorschläge dar.Wenn Dir eine passendere Schwäche einfälltzögere nicht, diese zu verwenden. Auch solltevielleicht nicht jeder Spieler so eine schwerwiegende Schwäche besitzen, bzw. sollten dieSpieler nicht unbedingt alle herausfinden.ZoltanDer Troll Zoltan spielt in der Abwehr der„Wirbelwinde“. Er bleibt konsequent hintenstehen und harrt der Dinge die da kommenmögen. Erfahrungsgemäß kommen nicht vieleDinge an ihm vorbei.Wie die meisten Trolle ist auch Zoltan sehrempfindlich, was seine Ehre betrifft. Solltendie Spieler es also darauf anlegen wollen in zureizen und zu verärgern, ist dies ihre besteMöglichkeit. Wie sie danach mit demwütenden Troll fertig werden, ist allerdingseine andere Sache.UmlicUmlic ist ein Zwerg und bildet das hintereMittelfeld. Er beschränkt sich im Spiel meistauf Defensivaufgaben. Er ist ziemlich kräftig,aber dafür auch eher langsam. Umlics großeSchwäche ist seine Liebe zum Bier. Zwar hatihm sein Trainer den Besuch von Tavernenverboten, doch vielleicht könnte man ihn jatrotzdem überreden?SkoraIm zentralen Mittelfeld spielt der ZwergSkora. Er ist ein vielseitiger undausgeglichener Spieler und versucht stets dortdie Lücken zu stopfen, wo gerade Bedarf ist.Skora ist allein stehend und wohnt noch beiseiner alten Mutter, die einen beträchtlichenEinfluss auf ihn hat. Er verheimlicht ihr, dasser zu einer Hach’var-Mannschaft gehört, ausAngst sie würde ihm das Spielen verbieten.Mit Mädchen darf er sich auch nicht treffen.IotollDer Zwerg Iotoll spielt im vorderenMittelfeld und hat seine Stärken hauptsächlichin der Offensive. Er ist für einen Zwergüberdurchschnittlich flink, aber dafür auchnicht der Kräftigste.Iotoll ist sehr eitel. Er ist stets darauf bedacht,die neueste (und bunteste) Mode zu tragen.Für ein Kleidungsstück eines berühmtenSchneiders würde er fast alles tun.TalurvielTalurviel, der einzige Elf der Mannschaft,spielt wie Iotoll ebenfalls im vorderenMittelfeld, wobei die beiden während einesSpiels des Öfteren die Positionen tauschen.Talurviel fühlt sich in Throal unwohl. Ersehnt sich nach den Wäldern aus denen erstammt. Er hat fest vor, nach dem Turnier dasZwergenkönigreich zu verlassen. Vielleichtkönnen sich die Spieler ja etwas einfallenlassen um seine Abreise zu beschleunigen?65

DimDim, der erste der beiden Zwergenstürmerder „Wirbelwinde“. Er ist ein Stürmer vomTyp „Brecher“. Er verlässt sich weniger aufseine Technik als auf seine Schlagkraft. Diesgilt bei ihm jedoch unglücklicherweise für alleLebenslagen. Er ist nicht besondersredegewandt und neigt sehr dazu,Streitigkeiten mit der Faust zu lösen. Seingrößtes Problem dabei ist, dass er nichterkennt, wenn ihm der Gegner über ist.TromDer andere Stürmer der „Wirbelwinde“ istder Zwerg Trom. Er ist flinker und agiler alsDim aber dennoch recht kräftig. Er glänztdurch sein variables Spiel, was ihn für seineGegner schwer zu berechnen macht.Troms großes Laster ist das Glücksspiel. Zwardarf er nicht auf Hach’var-Spiele wetten aberdas bestärkt ihn nur umso mehr dafür auf allesandere zu wetten. Zwar bemüht er sich diesesLaster geheim zu halten, aber langsam machendie ersten Gerüchte in Throal die Runde, dassein gewisser Hach’var-Spieler Probleme damithat, seine Wettschulden zu bezahlen.DIE EROBERER:ungeliebte AuSSenseiterFür die „Eroberer“ ist dies die erste Spielzeitin der throalischen Hach’var-Meisterschaftund zum Erstaunen aller haben sie es bis indas Finale geschafft. Die Mannschaft isttrotzdem unter den Zuschauern nichtbesonders beliebt, da nur ein einziger Zwergbei ihnen spielt. Allerdings erfreuen sie sichbesonders bei den Orks in Throal großerBeliebtheit.Ihr Übungsplatz befindet sich außerhalb vonThroal auf einem Plateau in den Bergen. ZuFuß sind es etwa drei Stunden.DER TRAINER: RANTOLLEinst wurde der Zwerg Rantoll von derMenge als torgefährlichster Spieler von ganzThroal gefeiert und erzielte mit seinerMannschaft Sieg um Sieg. Doch das wichtigstefür einen Hach’var-Spieler, die Meisterschaft,blieb ihm lange Zeit verwährt, obwohl erdreimal in Folge mit seiner Mannschaft imFinale stand. Beim vierten Versuch klappte esschließlich: er gewann das Finale knapp undsteuerte den Siegtreffer zu diesem Erfolg bei.Doch kurz nach dem Spiel kam dieErnüchterung: Spieler der gegnerischenMannschaft bezichtigten ihn sich magischerHilfsmittel bedient zu haben. Diesem Vorwurfwurde von der Spielaufsicht stattgegeben undRantolls Mannschaft wurde der Titelaberkannt und er selbst auf Lebenszeit alsSpieler gesperrt. Er wurde damit zunächstüberhaupt nicht fertig und verfiel demAlkohol. Kürzlich konnte er sich aus seinerLethargie losreißen und trainiert seit dieserSaison das Team „Die Eroberer“ und hat diesezum Verwundern der Experten bis ins Finalegeführt.DIE SPIELERDie Eroberer spielen mit zwei kräftigen Orksin der Abwehr und einem bunt gemischtendreier Mittelfeld bestehend aus einem Zwerg,einem Menschen und einer T’Skrang. ImSturm spielen normalerweise eine Elfin undein Ork. Die Elfin Tarla, der Star und Torjägerder Mannschaft, hat sich im letzten Spielschwer verletzt und wird am Finale unterkeinen Umständen teilnehmen können.TarlaDie Elfe Tarla spielt im Sturm und ist dieStarspielerin der „Eroberer“. Sie hat sichdummerweise im Halbfinale schwer verletztund kann unter keinen Umständen am Finaleteilnehmen. Sie ist darüber todunglücklich66

und ersäuft ihren Frust in der Stammkneipeder „Eroberer“.GnarikGnarik ist ein Ork und der andere Stürmerder Mannschaft. Sein Gahad wird ausgelöst,wenn jemand ihn in irgendeiner Formdemütigt, was auch durchaus während einesHach’var-Spiels passieren kann und auch inder Vergangenheit schon passiert ist. Im Spielverlässt er sich hauptsächlich auf seineZweikampfstärke und meidet es, lange Pässezu spielen.Grobak und Trobak sind besonders unterden Orks in Throal sehr beliebt undehrenhalber Mitglieder von Teraths Stürmern.K’tlaaDer T’Skrang K’tlaa spielt im vorderenMittelfeld. Er ist stets darauf bedacht, seinSpiel so spektakulär wie möglich aussehen zulassen. Er neigt zu unüberlegten Alleingängen.TulzamIm zentralen Mittelfeld spielt der ZwergTulzam. Er ist etwas lauffaul und verlässt sicham liebsten auf seinen exzellenten Schlagarm,mit dem er sehr genaue Pässe spielen kann.MenerikMenerik ist ein Mensch und spielt imhinteren Mittelfeld. Er ist so etwas wie derruhende Pol des Teams. Er ist ein sehrabgeklärter Spieler, der sich im Spiel durchkaum etwas aus der Ruhe bringen lässt. Erbevorzugt weder das Laufspiel noch dasPassspiel, sondern ist ein sehr ausgeglichenerSpieler.Grobak und TrobakDie beiden Orks Grobak und Trobak sindBrüder und spielen in der Abwehr der„Eroberer“. Sie sind beide sehrzweikampfstark und dafür bekannt, dass siewenn sie im Ballbesitz sind des ÖfterenVorstöße wagen. Meist lässt sich in diesem FallMenerik in die Abwehr zurück fallen.67

Hach’varSPIELFELD UND STADIONEin Hach’var-Spielfeld ist 7 Ellen breit und60 Ellen lang. An den kurzen Seiten befindensich die Torwände. Diese haben jeweils siebenLöcher, von denen jedes einen Durchmesservon acht Zoll hat. Die Löcher sind kreisförmigangeordnet. An den langen Seiten stehen dieTribünen. Das Spielfeld liegt unterhalb derTribünen etwa zweieinhalb Meter im Boden.Auf jeder Tribüne ist Platz für etwa 1.500 aufSteinbänken sitzende Namensgeber. Je weiterdie Sitzreihen vom Spielfeld entfernt sind,desto höher sind diese angebracht, damit alledas Spielgeschehen verfolgen können.Der Schiedsrichter sitzt auf einem erhöhtenPodest auf der Südtribüne. Es gilt beimHach’var im Allgemeinen als Vorteil, wenn dieeigene Anhängerschaft die Südtribünezugewiesen bekommt, da sich vieleSchiedsrichter von der Stimmung der Mengebeeinflussen lassen.DIE REGELNDie hier dargestellten Regeln basieren aufdenen im Quellenbuch Throal: DasZwergenkönigreich (S. 97), und wurden vomAutor erweitert.Ziel des Spiels ist es, mehr Tore als diegegnerische Mannschaft zu erzielen. Dies kanndadurch erreicht werden, dass ein Ball aus festzusammengerollten Tierhäuten von fünf ZollDurchmesser in einem der Löcher in derTorwand versenkt wird. Wird ein Ball im Tor68

versenkt, oder verlässt er auf anderen Art undWeise das Spielfeld, wirft der Schiedsrichtereinen neuen Ball ins Feld. Es ist nicht erlaubt,den Ball mit den Händen zu spielen,stattdessen benutzen die Spieler Schläger,ihren Kopf oder die Füße. Die Schläger sind imPrinzip lange Stöcke, doch am unteren Endesind sie wie ein Ruderblatt mit sechs ZollDurchmesser geformt. Regelverstöße werdenmit Zeitstrafen geahndet. Hat das Spiel einmalbegonnen, ist es nicht mehr erlaubt, Spielerauszutauschen.Das Spiel ist eingeteilt in drei Spielabschnitte,wobei der erste dreißig Minuten, der zweitefünfzehn Minuten und der dritte sechsMinuten dauert. Während des erstenAbschnittes wird mit einem Ball, während deszweiten mit zwei Bällen und während desdritten mit sechs Bällen gespielt.Es ist erlaubt, den Gegner zu schlagen (auchmit den Schläger), ihm das Bein zu stellen undandere grässliche Dinge zu tun. Verboten ist esallerdings mit dem Stock nach dem Gegner zustechen. Auch dürfen keine Waffen oderandere Gegenstände (mit Ausnahme desSchlägers) verwendet werden. Um sich vorVerletzungen zu schützen tragen die Spielerspeziell entworfene Polster. Windlinge undObsidianer dürfen nicht mitspielen.Grundsätzlich benutzen Spieler ihre Stufe inder Hach’var-Fertigkeit um spielrelevanteAktionen durchzuführen. Wobeibeispielsweise bei einem Torschuss, einemPass oder bei dem Versuch einen Passanzunehmen die Stufe auf Geschicklichkeitberuht. Versucht der Spieler dagegenbeispielsweise einen anderen Spieler mit demStock niederzuschlagen, beruht seineHach’var-Stufe auf Stärke. Besitzt ein Spielerdiese Fertigkeit nicht, so kann er entwederseine Attributsstufe, eine andere passendeFertigkeit oder ein anderes passendes Talenteinsetzen. Wie immer entscheidet hier imZweifelsfall der Spielleiter. Ein Tor zu erzielenhat den Grundwindeswurf von 10, modifiziertum den Grad der Behinderung des Spielers amTorschuss.Grundsätzlich bleibt es jedem Spielleiterselbst überlassen, wie genau er eine Hach’var-Partie ausspielen lassen will. Ich persönlichwürde die Spielabschnitte in Spielrundeneinteilen. Zum Beispiel den ersten Abschnitt inacht Runden, den zweiten in vier und dendritten in zwei Runden. In jeder dieser Rundenwürde ich nun wie in einer KampfrundeInitiative auswürfeln lassen und nach dieserReihenfolge jeden Spieler handeln lassen.Dazwischen würde ich beschreiben was aufdem Spielfeld passiert.Wichtig dürfte vor allem sein dieAtmosphäre gut rüber zu bringen. Hilfreichdafür ist es regelmäßig die Handlungen desPublikums zu beschreiben. Wütende Orks, diemit ihren Hurlg-Bechern werfen, woraufhinder Schiedsrichter das Spiel unterbricht undmit Abbruch droht sollten ebenso zuStimmung beitragen wie tobende und aufsSpielfeld schreiende Trainer.Gerüchte &InformationenDiese allgemeinen Gerüchte können kurzbevor das eigentliche Abenteuer startetgestreut werden:„Habt ihr schon gehört von dem Typen gehört, derständig beim Hach’var Wetten gewinnt? EinFreund von mir ist Buchmacher und hat mir vonihm erzählt. Keine Ahnung wie er das macht, aberwenn das stimmt, müsste man sich mal an ihnhängen wenn er seine Wetten abgibt und auf dasgleiche Team wetten!“69

„Habt ihr euch schon eure Karten gesichert? Wie,ihr wisst nicht wofür? Morgen ist doch das großeHalbfinale im Hach’var! Die „UnbezähmbarenLöwen“ spielen gegen die „Eroberer“. Ich hoffe ja,dass die „Löwen“ gewinnen. Wo kämen wir dennda hin, wenn eine Mannschaft praktisch ohneZwerge im Finale stünde?“„Ich hab einen ganz heißen Tipp für euch! DerVetter meines Schwagers hat einen Freund und derkennt den Masseur der „Eroberer“ und der meinte,Tarla hätte starke Schmerzen in ihrem rechtenArm. Wenn das stimmt haben die so gut wie keineChance gegen die „Unbezähmbaren Löwen“. Tarlaist eine absolute Ausnahmespielerin! Ich mag zwardie „Eroberer“ nicht so, aber Tarla ist klasse!“TORIMWenn die Charaktere nach dem Menschen,der ständig bei den Wetten gewinnt fragen,könnten sie die folgenden Gerüchte hören:„Das kann wirklich nicht mit rechten Dingenzugehen, das dieser dahergelaufene Mensch immerwieder gewinnt. Man sagt er habe eine Münze vonChorrolis persönlich erhalten, die ihm Glück imSpiel bringt. Aber wenn du mich fragst steht ereher mit einem Dämonen im Bunde!“„Er soll ein mächtiger Illusionist sein und bei jederWette, die er abgibt, anders aussehen, damit ihn niejemand wieder erkennen kann.“Sollten die Charaktere Erkundungen überTorim bei den Buchmachern direkt einholenkönnen sie folgendes hören:„Angeblich soll er der Disziplin des Diebes folgen.Würde ja zu ihm passen, wenn man sieht wieskrupellos er die Leute hier ausnimmt. Ich hoffe, dieWachen behalten ihn genau im Auge. Es gibt nureinen ehrlichen Dieb. Und wie J’Role sieht dieserhier nicht aus!“„Er ist wohl noch nicht lange hier in Throal.Außerdem kommt er immer nur zu den Spielen insKönigreich und verlässt es, nachdem er seinenGewinn abgeholt hat, gleich wieder. Ich bin ihmeinmal bis nach Märkteburg gefolgt, habe dannaber seine Spur in den Schatten verloren. Ichnehme auf jeden Fall keine Wetten mehr vondiesem Kerl an.“DIE MAGISCHE SANDUHRDie magische Sanduhr war einmal ein Teilder Wettermaschine. Sie diente dazu, dasWetter über dem Tal vorherzusagen, damit dieMaschine dann die entsprechendenKontrollmaßnahmen einleiten konnte.Sie sieht aus wie eine etwa 10cm hoheSanduhr, die mit feinem, weißem Sand gefülltist und an deren Mitte eine Konstruktion ausZahnrädern und mechanischen Kleinteilenangebracht ist. Sie ist eingeschlossen in einedurchsichtige Kugel aus Bergkristall. Sieschwebt darin frei und steht immer wie einKreiselkompass aufrecht, egal wie herum dieKugel gehalten wird.Nimmt ein Namensgeber die Sanduhr in dieHand, so fängt der Mechanismus an derMaschine an zu laufen und dreht die Sanduhrin der Kugel um, so dass die mit Sand gefüllteHälfte oben ist. Der Sand beginnt dann durchdie kleine röhrenförmige Verbindung derbeiden Hälften nach unten zu rieseln. DerNamensgeber, der die Sanduhr hält blicktwährenddessen in den Himmel über demStandpunkt der Wettermaschine und diesetwa eine Stunde in der Zukunft.70

EINE LANGE REISE BEGINNT„Nicht immer mit dem ersten Schritt.“‐‐ Ghrik DonnerfelsDer Schein des Lichtquarzes fiel auf die alteHolztüre mit schweren Beschlägen vor ihnen.„Wartet einen Augenblick! Wie ging dasgleich...“, der junge Zwerg tastete nervös diegemauerte Wand ab. Er fühlte den Blick derausdruckslosen Augen dieses steinernen Ungetümshinter ihm auf sich lasten. Aber noch mehrverängstigte ihn der Satz des alten Zwergs mit denzwei Steinen im Schädel: „Du brauchst keineAngst haben, mein zweiter Diener wird aus demSchatten über Dich wachen...“ Beruhigen konnteihn das nicht, ein paar Mal war es ihm so als ob inder Schwärze des Schattens kurz ein großer Kopferschien. Aber jedes Mal wenn er die Stelle dannausleuchtete war da nur die gemauerte Wand. „Ah,da ist es ja“, erleichtert drückte er den verborgenenSchalter und ein kurzer Lichtblitz verkündete denZusammenbruch des magischen Schutzfeldes vorder Tür. Mit zitternder Hand holte er einenSchlüsselring aus seiner Tunika, das Klimpern derSchlüssel klang hell durch den engen Gang. „DieseSchlösser haben wohl schon lange kein Öl mehrgesehen.“ Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis erdie drei Schlösser geöffnet hatte. Er drückte gegendie Türe, aber sie hatte sich im Laufe der Jahre soweit verzogen, dass sie im Türrahmen klemmte.„Oh muss denn heute alles schief gehen? Bei denPassionen, was habe ich Euch denn getan?“ fluchteer leise. „Tritt zur Seite, ungeduldiger Freund“,sprach der Alte mit zittriger Stimme, und nur zugerne kam er dieser Aufforderung nach.Schweigend schob sich der Steinriese vor dieHolztüre und drückte sie in den Raum dahinter.Als sich die Staubwolke gelegt hatte betraten siealle den Raum. Im Raum standen Tische undmehrere Regalreihen, von denen ein Grossteil unterder Last der Kisten, Kästchen, Bücher undSchriftrollen zusammengesackt war. Fast wieSchnee in den Bergen bedeckte eine dickeStaubschicht alles in diesem Raum. „Tja, das hierist der älteste Inventarraum unserer Bibliothek.Hier lagern Artefakte aus der bekannten Welt,welche erst kurz vor oder zu Beginn der letztenPlage katalogisiert wurden“***„Vielleicht befindet sich in dieser Kiste was Ihrsucht? Wenn ihr mir sagen würdet wonach wirgenau suchen, dann könnte ich Euch besser zurHand gehen.“ Langsam meldete sich sein Magenund erinnerte ihn knurrend daran dass er heutenoch nicht viel gegessen hatte. Es war bestimmtschon Nacht geworden und seine Frau wartetedaheim auf ihn. Der Alte war mit dem Oberkörperin einer Kiste versunken und reagierte nicht. Erhatte vergessen, dass das Gehör des Alten nichtmehr das Beste war und wiederholte seine Fragenun etwas lauter:„Bitte? Moment das hier könnte... nein, leiderdoch nicht... nun, ich werde es erkennen wenn iches gefunden habe, Halambuta 1 selbst führte michauf dieser Suche.“„Nun...“, er wusste, dass die Worte einesThibomatas 2 immer wahr und weise waren, und erwidersprach dem Alten nicht. „Es ist schon spätund deine Familie wartet bestimmt schon auf Dich,also geh nach Hause. Und ich alter Mann haltedich auch noch länger hier um mir bei einer Suchezu helfen, die nicht die deine ist. Richte deiner71

Familie meine aufrichtige Entschuldigung aus.“Ein gütiges Lächeln huschte über das faltigeGesicht des Alten und er wendete sich wieder derKiste hinter ihm zu. „Es war mir eine Ehre, demThibomata des Wissens gedient zu haben, mögeneuch die Passionen ein ewiges Leben schenken“,mit diesen Worten verließ er den Raum undverschwand eilig nach Hause. Darum hörte er auchdas Gemurmel den Alten nicht mehr: „Du ahnstgar nicht wie nahe ich deinem Wunsch schon bin,mein junger Freund...“***„Oh weiser Halambuta, hast Du meine Sucheschon wieder auf eine falsche Fährte geführt?“,verzweifelt schloss er den Deckel der letzten Kiste,in der wieder nur uralte magische Waffen undRüstungen eingelagert waren. Sein stiller Dienerhob die Kiste hoch um sie an ihren alten Platzzurückzustellen, doch das war endgültig zu vielBelastung für das brüchige Regal. Krachend brachein Teil und das Regal kippte in Richtung desAlten. Aus dem Schatten heraus schnellte derzweite steinerne Gigant und stoppte dasumstürzende Regal mit seinem massiven Körper.Ein bis jetzt auf dem Regal unbemerkt gebliebenergroßer Rucksack wurde von dem Schwung weitergetragen und fiel dem alten Zwerg vor die Füße.Das Regal endgültig zerstörend stieß der zweiteDiener es in die andere Richtung und verschmolzwieder mit dem Schatten. „Was haben wir dennhier?“, er wuchtete, den Lärm ignorierend, denRucksack auf einen der Tische. Auf dem daranbefestigten Zettel entzifferte er: „Reiseausrüstungeines Flüchtlings aus der theranischen ProvinzBarsaive“ Behutsam öffnete er den fast fünfJahrhunderte alten Rucksack und räumte ihn aus.Fadenscheinige Kleidung, zerfallendes Tongeschirr,rostige Klettereisen, ihm unbekannte Münzen undnoch mehr längst nutzlos gewordene Ausrüstungstapelten sich auf dem Tisch. Als letztes holte ereinen zugenähten runden Lederbeutel aus demRucksack. Er zerriss das brüchige Leder und legteein seltsames Artefakt frei: Ein filigranes Geflechtaus einer Orichalkumlegierung, in dessen Mitte einschwarzer Kristall eingefasst war. Geformt wie eineKugel war es so groß wie seine beiden Handflächen.Der Zahn der Zeit schien dem Artefakt nichtsangetan zu haben, selbst das zusammengefaltetePergament, das sich noch in den Resten des Beutelsbefand, war in einem besseren Zustand als der Restder Ausrüstung.Der Alte überflog die geschriebene Nachricht:„Barsaive... Ra’eol der Obsidianer...Zogrinbachtal... Schutz der Bewohner... jetzt kommendlich zum Wesentlichen du alter Felsenmann...ah jetzt kommen wir der Sache näher... Bauteileiner Maschine, die für die Bewohner und soweiter... hier steht es ja: das Artefakt kannelementare Kraft aufnehmen, speichern und wiederabgeben“ Sein Verstand begann einen gewagtenPlan zu formen, sollten die Passionen ihm nach allden Jahren doch noch den Schlüssel zu seinemTraum in die Hände gespielt haben?***Selbst hier am Fuß des Feuer speienden Bergeswar es noch sehr heiß. Aber er war nicht so weitgereist um sich jetzt noch von seinem alten Körperaufhalten zu lassen. Außerdem musste er hier janur auf seinen Diener warten, dem machte dieHitze des Vulkans ja nichts aus. Er hatte einen derDiener vor zwei Tagen zum Gipfel losgeschickt under spürte, dass alles so verlaufen war wie er es sichvorgestellt hatte. Schließlich entdeckte der Alteseinen steinernen Diener, der sich auf dem Abstiegzu ihm befand. Bald darauf überreichte derSteinriese ihm das Artefakt, kalt lag es in seinerHand. Eine wabernde, rot leuchtende Energieschien in dem Geflecht gefangen zu sein und esmachte den Eindruck, als wäre das Artefakt biszum Bersten gefüllt. Sorgfältig verstaute er denGegenstand, währenddessen sprach er wie schon sooft zu seinen stummen Dienern: „Nun endlichhaben wir den Schlüssel, der uns das Tor öffnenwird!“72

Erklärungen:1 Halambuta: erster des indrisischenPassionenpantheons2 Thibomata: Mittler zwischen Indrisiern undihren PassionenSpielleiterHINWEISEWichtig: Dieses Abenteuer ist sehr „hart“und daher vielleicht nicht für jede Gruppegeeignet.Das Abenteuer wurde für Adepten des 3.und 4. Kreises konzipiert, aber um seinenUmfang zu reduzieren habe ich auf dieStatistiken der meisten Gegner verzichtet, dadiese ohnehin an die jeweiligenHeldengruppen angepasst werden müssen.Ich habe Kurzbeschreibungen und Karten dertheranischen Provinzen Marac und Indrisieneingefügt, in denen sich Ereignisse desAbenteuers zutragen, aber folgendeEarthdawn-Publikationen sind nichts destotrotz sehr hilfreich:• Himmelsspitze und Vivane• The Theran Empire• Kreaturen von BarsaiveAn mehreren Stellen sind verschiedeneLösungsmöglichkeiten aufgeführt, dort kanndas Abenteuer verlängert oder abgekürztwerden. Für Spielleiter-Neulinge habe ichschließlich noch an einigen Stellen Tippseingefügt.HANDLUNGSÜBERSICHTDie Charaktere werden von Theranernversklavt und in ein fernes Land verschleppt.Dort gelingt ihnen die Flucht, aber gerade alssie sich über die neu gewonnene Freiheitfreuen, passiert etwas Seltsames: die Seelender Charaktere erwachen in fremden Körpernin einem Land, dessen Einwohner zu einemgroßen Teil noch nicht einmal von Barsaivegehört haben.Aber dann überrascht sie die Nachricht einesFremden, welcher anscheinend ein Bauteil derMaschine aus dem Zogrinbachtal sein Eigennennt. Haben vielleicht die Passionen selbstdie Charaktere dorthin gesandt, um diesesBauteil wieder seiner wahren Bestimmungzuzuführen?ANMERKUNGEN ZUROFFIZIELLEN ZEITLINIEUrsprünglich spielt das Abenteuer vor denEreignissen in Vorboten des Krieges, Vivanewurde also noch nicht zerstört. Wenn diesesEreignis in Deiner Kampagne schon geschehenist, dann werden die Spieler in Teil I desAbenteuers eben nicht nach Himmelsspitzegebracht, sondern in ein verstecktes Lager derSklavenjäger im Urwald. In leichtabgeänderter Form kannst Du dann dasAbenteuer normal weiter leiten.ANMERKUNGEN ZUMABENTEUERVERLAUFIn den ersten zwei Dritteln (Teil I & II) desAbenteuers wird die Handlungsfreiheit derSpieler stark eingeschränkt (wie sich das fürSklaven leider gehört). Das könnte zu einigenKomplikationen führen:Du findest die Sklaverei ist zu hartIch habe versucht die Sklaverei (und denUmgang der Theraner mit dem Thema)einigermaßen realistisch darzustellen (ausmeiner Sicht). In Steinbrüchen, Fabricas, anRuderbänken, usw. sind Sklaven eben nurVerbrauchsware (im Gegensatz zu„Luxussklaven“ wie Hauslehrern oderKünstlern) und mit dem Ungehorsam steigeneben auch die Strafen. Ist ein Sklave zu nichtsmehr zu gebrauchen (durch ständigeKrankheit, Ungehorsam, Strafen, usw.) wird ereben „weggeworfen“. Auch wenn Earthdawnein Helden-Rollenspiel ist sollte jeder Spielererkennen können, wann ein Widersacher nicht73

zu besiegen ist, und auf einen guten Zeitpunktwarten um zu reagieren (ja, ohne dieseEinstellung gibt es in diesem Abenteuer vieleStellen, an denen uneinsichtige Charaktereeinen unrühmlichen Tod finden). Falls Diroder deinen Spielern das zu hart ist, dannsteht es euch natürlich frei die Strafenabzumildern oder ganz wegzulassen.Die Spieler sind genervtHier bist Du gefragt, Du musst ihnen dieHandlungs(un)freiheitschmackhaftverpacken. Lasse sie ruhig Fluchtpläneschmieden, aber auch wenn sie gelingensolltest Du sie wieder einfangen, da derrestliche Abenteuerverlauf sonst starkimprovisiert werden muss, um ihn wieder indie richtige Bahnen zu lenken.Du denkst die Spieler finden bestimmt eineMöglichkeit zur FluchtBei hochkreisigen Charakteren mag dasschon sein, aber es gibt im Abenteuermagische Gegenstände, die eine Flucht auchfür erfahrenen Charaktere erschweren, undwenn Du es richtig aufziehst (mehr Wachenund stärkere Wachen und Strafen) sollte jederSpieler früher oder später die Sinnlosigkeiteiner Flucht erkennen. Falls Dir das aber nichtgenug ist dann bleibt noch:Abkürzen des AbenteuersDafür gibt es natürlich viele Gründe, unterAnderem:• Du möchtest schnell mit der Kampagnevorankommen• Um eventuelle Frustration oderUnzufriedenheit der SpielerauszuschließenAbschnitt 1 und 2 aus Teil II kannst Dunatürlich auch einfach erzählerisch abkürzen.Das hat den Vorteil dass du nicht plötzlich dasAbenteuer abändern musst, und den Spielernbleiben eventuelle frustrierende Momenteerspart.Natürlich ist es auch möglich noch mehrabzukürzen:Die Ruine die sich eigentlich auf dernamenlosen Insel (Teil II: Marac, Abschnitt 3)befindet könntest Du natürlich auch nachBarsaive versetzen und damit die gesamteSklaverei (Teil I & II) weglassen. Das würdedas Abenteuer um drei Viertel kürzen, aberdem Abenteuer auch die besondere Stimmung(und die Grundidee) rauben.Stattdessen solltest Du, wenn Dir die Ideedes Abenteuers zu hart oder gemein erscheint,es lieber gar nicht spielen und dasMaschinenteil (den Energiefokus) im Dorfbelassen.Teil I: Barsaive1. EINE SICHERE UNTERKUNFTDie Helden kommen nach einer langen Reiseendlich wieder am Rande der Zivilisation an,in einem Wald liegt das Dorf Steinbrück. Vonweitem hört man schon die Axtschläge,Sägegeräusche und den Gesang vonHolzfällern. Das Dorf ist von einer Palisadeumgeben und ein kleiner Bach fließt an ihmvorbei. Zu betreten ist das Dorf über zweihölzerne Brücken. Die Charaktere werdenfreundlich aber wachsam begrüßt (von derHandelskarawane im Frühjahr und im Herbstmal abgesehen verirren sich Reisende nurselten in dieses Dorf). In Steinbrück lebenvielleicht 100 Namensgeber, nur Elfen undOrks.Der Dorfvorsteher Alehanté OhyeshanDaevenar, ein 200 Jahre alter elfischer Magier,der dem Pfad der Weisen folgt, erzählt ihnenvon der Siedlung:74

Sein Großvater Uséinae Daevenar lebte vorder Plage als Künstler am Elfenhof. Er undmehrere andere waren aber mit der Politik vonKönigin Alachia nicht einverstanden undverließen deshalb den Wyrmwald.Zuflucht fanden sie in einer orkischenSiedlung und halfen den Bewohnerndaraufhin ein Kaer für die drohende Plage zubauen. Als die Bewohner nach Jahrhundertendas Kaer verließen, war das Einzige von ihrerSiedlung, das die Verwüstung überlebt hatte,ein steinerner Brückenbogen. Aus dem stolzenFluss allerdings, den sie einst überspannte,war ein kleiner Bach fast 70 Schritt vom altenFlussbett entfernt geworden. Viele Einwohnerverließen das neu gegründete Dorf Steinbrück,da sie den Schutz einer großen Siedlungvorzogen. Während ihres Aufenthaltes imKaer haben beide Seiten voneinander gelernt:die Orks haben gelernt ihren Gahad besser zukontrollieren und die Elfen nehmen nichtmehr alles mit stoischer Ruhe hin. Heute lebtdas Dorf von dem was sie für sich anbauenund dem Verkauf von Holz („für jeden Baumden du fällst pflanze zwei Setzlinge“ ist ihreMethode).Ein richtiges Gasthaus gibt es nicht, aber derDorfvorsteher lädt die Charaktere ein so langebei ihm und seiner Familie zu bleiben wie esihnen beliebt (natürlich nur so lange wie siedie Gastfreundschaft nicht mit Füssen treten).Als „Bestechung“ der Helden ihren Aufenthaltzu verlängern kannst Du natürlich auch einpaar Lehrmeister für die Charaktereeinbringen oder Du benutzt die emotionaleVariante (mit dankbaren kleinen Kindern):Mit einem lauten Knacken gibt eine derBrücken unter dem Gewicht eines mitStämmen beladenen Karrens nach und begräbtmehrere Holzfäller unter den Trümmern.Nach der Rettung durch die Charaktere (unddem Auftauchen der dankbaren Kinder) gibtes ein kleines Fest. Das sollte die Heldenzumindest für zwei Tage dort festhalten.Die Charaktere sollen wirklich merken dassdie Namensgeber in Steinbrück sehr friedlichund freundlich leben. Denn dann wird sie dasnächste Ereignis wirklich überraschen…2. DIE SONNE IM RÜCKENPlötzlich zerreißen zwei Explosionen dieIdylle und von beiden Zugangsbrückenbleiben nur brennende Splitterwolken übrig.Einen Augenblick später landen zwei Vedettenohne Hoheitsabzeichen im nun abgeschottetenDorf und bewaffnete Namensgeber springenvon Bord. Sie beginnen die Dorfbewohnerdurch große Ladeluken in die Vedetten zutreiben. Den folgenden Kampf verlieren dieCharaktere auf jeden Fall, aber nicht ohnevorher genug Sklavenjäger dafür bezahlen zulassen.Die Gegner solltest Du in verschiedeneSchwierigkeitsklassen einteilen:• sehr viele Nicht-Adepten, ohne einegroße Chance gegen die Helden• viele Adepten (Krieger & Luftsegler)ungefähr 2 Kreise unter den Helden• einige Offiziere (Luftsegler, Krieger,Schwertmeister, Schütze) mindestensgleicher Kreis oder einer höher als dieHelden• zwei Kapitäne ( fast jede Disziplin, gerneZauberer) besser als die Helden• …und ganz wichtig: (mindestens) zweiDis – Questoren. Diese Questorenbefehlen mittels ihrer Kräfte den Spielern(nachdem sie genug gekämpft haben)ihre Waffen und Rüstungen abzulegenund an Bord der Schiffe zu gehen.Tipp: Dis-Questoren sind gut geeignet umdie Spieler das tun zu lassen was man will, da75

sie den Kräften mit keinem Talent widerstehenkönnen.Im Laderaum der Vedette werden sie instabile Ketten gelegt (Metallband um dieHüften mit vielen Ösen; eiserne Armbänderwerden hinten in das Band gehängt;Fußfesseln)Tipp: bei mächtigen Charakteren sollten mansie eventuell in unterschiedliche Käfigesperren, Zauberer werden generell inEinzelpferche gesteckt.Die Sklavenjäger legen noch Feuer an jedesHaus und verschwinden mit gefülltenSklavenpferchen.Anmerkung: Die Spieler verlieren hier ihregesamte Ausrüstung, das gehört zum weiterenAbenteuer!Auf dem Schiff werden ihnen noch alleDinge abgenommen die sie am Körper tragen(Sie werden in die schwarzen Sklavenkuttengesteckt, Amulette, Ringe etc. werdeneingesammelt).Als Spielleiter kannst Du hier gut sortieren,was die Spieler später wieder finden könnenund was nicht. Wie genau wird im AbschnittTeil VI: Barsaive erklärt.Der kleinste Ungehorsam wird von denQuestoren hart und sadistisch bestraft.Ausbruchsversuche werden spätestens vonden Questorenkräften unterbunden. Und einSprung von einem Luftschiff ist sowieso nichtwirklich gesund…Magiebegabte erwachen von einemschabenden Geräusch, sie finden sich auf demBauch liegend mit Metallbändern fixiert aufeinem Tisch wieder, ihr Kopf ist ebenfallsarretiert. Dem Charakter wird der Hinterkopfrasiert. Kurz darauf betritt einer der Dis-Questoren den Raum.Er bleibt am Kopf des Charakters stehen undbeginnt etwas zu rezitieren (theranischesGebet zu Erendis = Dis). Nach etwa 10Minuten fühlt der Charakter 4 kleine Schnitteam Hinterkopf und wie etwas Kaltes in dieseWunden gepresst wird. Plötzlich rast einhöllischer Schmerz durch den Charakter undall seine Kraft scheint aus ihmherauszuströmen. Willenskraft (10) um nichtohnmächtig zu werden. Dem/denCharakter/en wurde ein Zauberblockeingesetzt (Werte im Abschnitt MagischeGegenstände am Ende des Abenteuers)3. SCHULDIGEin paar Tage später legen die beidenVedetten in Himmelsspitze an. Dort werdendie Gefangenen aus den beiden Schiffengetrieben, vor einem Gebäude nach Geschlechtsortiert (Kinder bleiben bei ihren Müttern;Theraner sind schließlich keine Unmenschen!)und an gespannten Ketten festgemacht. Einprunkvoll gekleideter Elf tritt vor die Gruppe,entrollt eine Schriftrolle und liest vor:„Nach theranischem Strafrecht seid ihr nachParagraph 4 Absatz 2 des brutalen Angriffs undMordes an mehreren Bürgern des theranischenImperiums für schuldig befunden worden. FürBarbaren steht auf dieses Verbrechen der Schandenur die Todesstrafe! Laut Begnadigungsakt 263a,erlassen von seiner Exzellenz Gouverneur Kypros,wird diese Strafe in lebenslange Sklaverei zumWohle des Imperiums umgewandelt. Dieses Urteilist sofort zu vollstrecken!“Ein Teil der Gefangenen wird sofort alsRudersklaven auf bereitstehende Luftschiffegeführt. Der andere Teil, darunter dieCharaktere, wird in großen Käfigen nachVrontok – der Siedlung unter Himmelsspitze –transportiert. In der dortigen Sklavengrubewerden sie alle wieder im Freien angekettet,und jedem von ihnen wird ein Willensbandangelegt (siehe Magische Gegenstände). Sie76

werden dort 24 Stunden bewacht bevor ihnendie meisten Ketten abgenommen werden,dann werden sie zum Sklavenmarkt gebracht.Aber aus irgendeinem Grund möchte niemanddie Charaktere (und weitere 20 aufmüpfigeSklaven) kaufen. Nach einer Woche sind diePreise für diese Sklaven so weit gesunken(ebenso wie die Freundlichkeit derSklavenwärter gegenüber den Sklaven), dassein sonnengebräunter elfischer Händler ausdem Haus Heindari die ganze Meute für einGoldstück pro Kopf kauft.Die gesamte Gruppe wird in den Bauch einerGaleone geführt. Dort werden ihreVerletzungen behandelt und sie bekommenzum ersten Mal seit langem wieder etwasRichtiges zu Essen. Doch diese kurze Ruhewird am nächsten Morgen jäh durchPeitschenhiebe und Befehle von Questorenunterbrochen.Tipp: es erhöht die Dramatik wenn dieSpieler erst am Ziel erfahren wo siehingebracht werden.Die nächste Zeit werden die Charakteremeist auf der Ruderbank verbringen. Dasbisschen Land, das sie durch die schmaleÖffnung für das Ruder erkennen können, wirdnach einem Tag durch das Blau eines Meeresersetzt (Selestreanische See). Erst nach 15Tagen (und 1900 Meilen später) erscheintwieder Land unter ihnen und die Galeone gehtin einen Sinkflug über. Das Schiff scheint amZiel angekommen zu sein…Teil II: MaracALLGEMEINE INFORMATIONENMarac ist besetzt von der Dritten und ViertenFlotte unter den Admirälen Parragea undVonaxi, der Obergouverneur der Provinz istder Elf Lesholem von Haus Thaloss. Es liegt ander südlichen Küste der Selestrischen See. DasLand ist sehr trocken, das (zivilisierte) Lebenbeschränkt sich daher auf die fruchtbare Küsteund die Flussufer. Die Bevölkerung ist in zweiGruppen gespalten:Die „Aalhar“ leben in den Vier Städten vonMarac und sind Meister der Astrologie,Mathematik und Rhetorik. Sklaverei wird vonden Aalhar schon seit Jahrhunderten – nochbevor Thera diese Unsitte ebenfalls einführte –betrieben. Sie sind der Meinung, dass die77

Namensgeber selbst den Maßstab ihresHandelns setzen und dass es keine Macht imUniversum gibt vor der man Rechenschaftablegen muss.Die „Sufik“ leben außerhalb der Städte innomadischen Stämmen. Sie führen einen Krieggegen ihre dekadenten Brüder in den Städten,sind gegen Sklaverei, verteufeln dieAstrologie, bauen keine Häuser, sind gegenMünzen als Währung und sehen Kunst alsetwas Unnützes an. Beschützt werden sie vonmächtigen Elementargeistern, den „Jinari“,welche sogar den Neugeborenen der Stämmedie Namen geben. Leider sind die Theranerauf diese Elementargeister aufmerksamgeworden, und Zauberer bezahlenUnsummen, um an einen solchen Jinari zukommen. Erst nachdem Magier von HausHeindari einige Jinari in die Wände von„Fabricas“ gebannt hatten, erklärten die Sufikden Theranern und den Stadtbewohnern denKrieg, der bis heute andauert und als die„Jinari – Rebellion“ bekannt ist.DIE VIER STÄDTE VON MARACEin Gesetz besagt, dass alle Dokumente dervorherigen Herrscher – Dynastie vernichtetwerden, wenn ein neuer Sultan an die Machtkommt, daher ist es schwierig genaueInformationen über die Vergangenheit derStädte zu bekommen. Jede der Vier Städte –Maracazar, Karatha, Orana und Irkum – wirdvon einem Sultan regiert. Die Städte sindangeblich unendlich alt, im Gegensatz zuanderen Ländern sind sie fast identisch,zumindest was die Gebäude (aus Marmor mitMessingdächern) und den Stadtplan angeht.Etwas anderes zu behaupten wird hartbestraft.Maracazar ist die Hauptstadt, regiert vonGroßsultan Qufira, einem Mensch, und Sitzdes theranischen Gouverneurs Lesholem. HierKleidung in einer anderen Farbe als blau oderweiß zu tragen wird bestraft. Die Männer inMaracazar sind sehr faul, die Frauen sinddafür umso aktiver. Nördlich der Stadt nistenbunte Vögel, die „Akirihaz“. Diese fallen jedeshalbe Jahr in die Stadt ein und plappern ineiner ausgestorbenen Sprache, die bis heutenicht übersetzt werden konnte.Karatha wird von Sultan Hurhana regiert,einem Ork und Geisterbeschwörer. Die Stadtwird Tag und Nacht von einem Sirenengesangheimgesucht ( Sagen & Legenden). Karathaist für die Faulheit seiner Frauen und dieEnergie der Männer berühmt. Wenn man ohneStrafe davonkommen möchte, sollte die Wahlder Kleidungsfarbe entweder auf rot oder gelbfallen.In Orana regiert Sultan Il-Itallor, ein alterMann, der angeblich früher eine schöne Frauwar, bevor er/sie die Liebe eines Jinari nichterwiderte. Die Stadt und ihre Einwohnerwerden von großen Käfern heimgesucht.Nachts bringt ihr Gezirpe die Bürger um denSchlaf, tagsüber stürzen sie sich auf dieGebäude und beschmutzen diese. Ein Bissgenügt um ganze Fleischstücke aus ihrenOpfern zu reißen. Es ist nicht erlaubt dieseKäfer zu erwähnen und darum haben sie auchkeinen Namen.Irkum wird von Sultan Irk-al-Irk, regiert,einem berühmten Poeten. Alle Frauen inIrkum sind Linkshänder, alle Männer sindRechtshänder. Kinder mit der „falschen Hand“werden als von den Jinari verflucht angesehenund in der Wüste ausgesetzt.MARAC WÄHREND DER PLAGEEs gibt eine Legende nachdem die Riten desSchutzes und des Überganges erst durch dasWissen von drei Scholaren aus Marackomplettiert wurden. Die Theraner bestreitendies natürlich. Die Tagebücher der dreiScholaren könnten Licht in das Dunkel78

ingen, aber sie sind wie die Überreste derScholaren verschwunden.ANKUNFTIn Marac angekommen geht es nach einemkurzen Aufenthalt in Orana mit einerKarawane weiter. Neben den Charakterenwerden noch weitere 30 Sklaven in drei großeKäfige auf Pferdekarren gesperrt. Eine gutbewaffnete Eskorte auf Kamelen (vieleBogenschützen) begleitet diesen Treck. Nacheinigen Tagen auf einer großen Handelsstrasseerreicht die Karawane eine Fabrica des HausHeindari, den neuen Arbeitsplatz derCharaktere.Ganz wichtig: Falls die Spieler doch einenunwahrscheinlich guten Fluchtplan haben unddieser gelingt dann kannst Du:• sie wieder einfangen lassen und imAbenteuer weitermachen, oder• die Ereignisse, welche eigentlich erst aufder Namenlosen Insel stattfinden sollen(siehe gleichnamiger Abschnitt) ebenstattdessen in einer Ruine in Maracstattfinden lassen.1. ARBEITE ODER STIRB!Je nachdem wie sich die Spieler hieranstellen, werden sie die Fabrica früher oderspäter verlassen. Umso stärkeren Widerstandsie leisten, umso eher hat die Leiterin genugvon ihnen. Aber ein paar Monate sollte derAufenthalt schon dauern.Da die neuen Arbeiter mitten in derlaufenden Schicht ankommen werden sie erstmal in die Sklavenunterkünfte gesperrt:bequemer Steinboden für je 20 Gäste mit frischgesiebter Luft und als Dreingabe keinePrivatsphäre. Im Käfig der Spieler liegt einHaufen Lumpen in einer Ecke. Aufmerksameoder neugierige Charaktere bemerken eineBewegung in dem Haufen. Darin verstecktsich ein alter T’skrang.WICHTIGE PERSONENVerwalterin Isheana Da’Thea von HausHeindari: Eine 85 Jahre alte Elfenfrau, langeschwarze Haare, harter Gesichtsausdruck. Sieführt die Fabrica mit harter Hand („Arbeitersind Verbrauchsmaterial“) und die Strafensind deshalb sehr drakonisch:• Ungehorsam: 10 -30 Stockhiebe• Arbeitsverweigerung: 20 Peitschenhiebe• Materialzerstörung aus Versehen: 30Peitschenhiebe• Materialzerstörung mit Absicht: keinEssen für alle (da „bedanken“ sich dieMitgefangenen bestimmt…)• Angriff mit Verletzungsfolge: dafürdenkt sie sich gerne „Spezialstrafen“ ausje nach Laune• Angriff mit Todesfolge: Amputationeiner Hand, Blendung eines Auges etc…• Fluchtversuch: Todesurteil, entwederdurch die Wachen oder durch dieunwirtliche GegendPapa Raosh, der alte T’Skrang aus der Zelle:Sein Körper sieht sehr geschunden aus:ausgemergelt mit ausgetrockneterschuppender Haut, vernarbtem Gewebe aufdem Rücken und unter den Hand- undFußfesseln. Er ist laut den Sklavenbüchern derVerwalterin schon seit 2 Jahren tot. InWirklichkeit versteckt er sich tagsüber undkümmert sich nachts um die Verletzungen derSklaven (Fertigkeit Arzt 12/ 2W10), die ihn alsGegenleistung dafür mit Wasser und Nahrungversorgen. Jeden Tag schmuggeln zwei andereSklaven unter Lebensgefahr etwas von ihrenRationen in die Zelle.79

LEGENDE:• Produktionshalle der Töpferei (40Sklaven)• Brennerei (20 Sklaven)• Verpackung und Lager, Koppel für dieTiere ( 10 Sklaven)• Holzlager und Kistenwerkstatt (10Sklaven)• Lager und Werkstatt für dieTransportwagen• a) Wohnteil der Theraner• 50 Soldaten, davon 15 Berittene• 15 Bogenschützen• 2 Erendis (=Dis) – Questoren• 25 Aufseher• Verwalterin• b) Sklaventrakt mit momentan 110Sklaven, Platz für 150• Tongruben und Wasserpumpen (30Sklaven)• gemauerte Wachtürme• hölzerne Türme auf den Ruinen vongemauerten Türmen• Flusslauf; 5 Schritt breit, rasend schnelleStrömung, verschwindet unterirdisch,Abfluss ist vergittertDER TAGESABLAUF IN DER FABRICADie Fabrica stellt Töpferwaren her (sieheÜbersichtsplan).In die Wände des Produktionsgebäudeswurde ein Jinari gebannt und versetzt dieArbeiter in einen Zustand, der es nochschwerer macht Befehlen zu widerstehen(Mindestwurf des Willensbandes beliebigerhöhen) und das Schmerz- und Hungergefühlunterdrückt. Mit Astralsicht o.ä. erkennt ein80

kundiger Charakter (Mindestwurf 18), dassirgendetwas in den Wänden „existiert“.TAGESABLAUF FÜR EINEN SKLAVEN6:00 Uhr: Wecken, Vollzähligkeitskontrolle6:15 Uhr: Gang zum Arbeitsplatz6:25–13:30 Uhr: Arbeit13:30–14:00 Uhr: Essen, Vollzähligkeits-Kontrolle14:00–23:00 Uhr: Arbeit23:15 Uhr: Vollzähligkeits-Kontrolle, Essen,RuhenDie Nahrung besteht meistens aus einemkleinen Stück Brot und etwas verwässertemBrei („Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel“).Irgendwann wird es der Verwalterin doch zudumm, sie hat den ewigen Ungehorsam derCharaktere satt. Aber anstatt sie einfach tötenzu lassen verkauft sie die Sklaven lieber aneinen Gladiatorenhändler, um am Tod derCharaktere noch etwas zu verdienen.Tipp: falls die Charaktere gar nicht durchUngehorsam aufgefallen sind (solche Spielersoll es ja geben), dann verkauft sie eben dreiaufmüpfige Arbeiter aus Vasgothien. Diesebehaupten aber dass die Helden ihreKomplizen wären und sie werden promptmitverkauft…2. KÄMPFE ODER STIRB!Der Gladiatorenhändler bringt die Sklavennach Karatha, wo sie in Käfige unter dergroßen Arena gesperrt werden.Wichtig: In der gesamten Küstenregion hörtman einen Sirenengesang (Vergleiche Sagen &Legenden, Ozean der sechs Verwüstungen)Als zukünftige Arenakämpfer kriegen dieHelden erst mal wieder etwas Besseres zuessen, schließlich sollen sie ja schnell wiederzu Kräften kommen. Auch hier werdenZauberer wieder in einem extra Zellentraktgehalten. Im Gegensatz zu den relativgeräumigen Zellen der normalen Kämpfer (10in einer Zelle) werden Zauberer in einzelneVerschläge gesperrt (1,5m 2 ). Darüber hinaushaben es die Arenabetreiber geschafft, denAstralraum im Zauberertrakt zu beflecken.Hierfür wurde unter einer schwerenSteinplatte ein Dämon eingesperrt: AlsGegenleistung für die Befleckung fordert eralle drei Tage ein neues Opfer. Dieses wird aufder Steinplatte festgeschnallt und ihm wirdeine blutende Wunde auf der Brust zugefügt.Das Blut tropft durch 3 Löcher (2 neben demKopf, 1 beim Herzen) in der Platte und leitetden Dämon zu seinem Opfer: Er bohrt einenTentakel in das Herz des Opfers und mit denTentakeln, welche er in die Schläfen desOpfers sticht, labt er sich an den Qualen bissein Opfer nach Stunden stirbt.Die zwei Regeln der Arenaleitung• Verletze werden nach dem Kampf gutversorgt, dann können sieweiterkämpfen• Kämpfer die einen schönen Kampfdarbieten (Lieblinge des Publikums)werden mit besserer Ausrüstung undUnterkunft im Luxuskäfig belohnt.Tipp: Für Krieger & Schwertmeister kannstDu eventuell einen Lehrmeister einbringen.In der Arena kannst Du die Charaktereendlich mal wieder Kämpfe durchführen. Dukannst dich hier ruhig mit exotischen Tieren,Massenkämpfen, etc. austoben.Beispiele:• 5 Kämpfer gegen 20 Hunde• Die Arena kann übrigens 4 Schritt hochmit Wasser geflutet werden, also kannst81

Du z.B. auch Sklaven auf ein Boot stellenund ein, zwei Selachais freilassen.Und dank der großen Requisitenkammerkann in der Arena vom Palmenhain bis zurRuinenstadt fast alles aufgebaut werden. Dukannst den Spielern und dem Publikum alsowas bieten, Gladiatorenfilme sind dafür guteQuellen…Der letzte Kampf(Feiertag zum „Tag der Stille“)Eines Abends bekommen alle Sklavenbesonders gut zu essen, die Wärter sagen, dasses morgen ein ganz besonderer Kampf werdenwird. Am nächsten Mittag werden 30 Sklavenohne Waffen oder Rüstung in die Arenagetrieben. Jedem fällt sofort auf, dass derSirenengesang, der sie tagein tagaus begleitethat, verstummt ist. Die Arena ist bis zumletzten Platz gefüllt, riesige Banner mit dertheranischen Sonne flattern im Wind. Einaufmerksamer (Wahrnehmungsprobe)Charakter entdeckt einen sehr mächtigenBannkreis, welcher die Arenafläche umgibt(wenn ein Spieler jetzt ein verdammtschlechtes Gefühl bekommt, dann liegt erdamit gar nicht mal so falsch).Ein Sprecher des Sultans Hurhana erhebt dieStimme, das Publikum verstummt: „Heute,zum Tag der Stille, gedenken wir denVerlorenen aller Zeitalter. Der Ozean der sechsVerwüstungen ist seit der Plage unsere größteHerausforderung. Doch jetzt schweigt derblaue Gigant für kurze Zeit. Da wir heutehohen theranischen Besuch haben (er deutetauf die Gäste neben dem Sultan, darunter auchdie Leiterin der Fabrica) hebt der erhabeneSultan Hurhana für heute das Tabu auf, umseinen Gästen von der vierten Verwüstung desOzeans zu erzählen. Geehrte Gäste desSultans, die vierte Verwüstung, die uns derOzean schickt ist...ein Dämon!“Der extra für diesen Feiertag gefangeneHalb-Dämon aus Vasgothien erscheint in derMitte der Arena und greift die Sklaven an.Diesen Kampf können die Helden nichtgewinnen, ihnen sollte schnell klar werden,dass die Zerstörung des Bannkreises ihreeinzige Chance ist.Zwei Sklaven machen sich bereits an demBannkreis zu schaffen, ein Geisterbeschwörerund ein Magier versuchen eine Lücke in denKreis zu schlagen (wichtig an dernordwestlichen Wand!!). Beide benutzen ihreigenes Blut um den Spruch „Magieneutralisieren“ zu wirken. Sie benötigen abernoch mehr Blut (das der Spieler, dieses Opferhat keine negativen Auswirkungen, es dientnur der Dramatik). Mach diese Szene sodramatisch wie möglich. Den Charakterensollte es erst im letzten Augenblick (wenn derDämon sie fast erreicht hat) gelingen denBannkreis zu schädigen. Daraufhin wendet ersich von seinen Opfern ab, durchbricht denBannkreis, bringt einen Teil der Mauern zumEinsturz und beginnt im Publikum zu wüten.Dieses Chaos können die Charaktere nutzenum zu fliehen. Der Tumult greift auch auf dieStadt über. Ungefähr zweihundert Schritt vorsich erkennen die Charaktere Schiffsmasten(diesmal die schwimmende Sorte).Tipp: falls die Spieler lieber aus der Stadtfliehen wollen, mach ihnen klar, dass dasunmöglich ist (es gibt nur ein gut bewachtesund weit entferntes Stadttor, Wachen kommenaus dieser Richtung, etc.) oder Du erzählst eseinfach…Werte des Halb‐Dämons: Er sieht einemWurmschädel ähnlich, die Rüstung ist ausBronze und die Hautfarbe ist oliv bis braun.(Anmerkung: Halb-Dämonen haben dankden inzwischen toten vasgothischen Passionenihre astrale Komponente verloren, d.h., sie82

können keine Zauber mehr wirken (haben abernoch ihre Kräfte) und sind daher ziemlichschlecht gelaunt)Ges: 12 Stä: 10 Zäh: 10Wah: 13 Will: 11 Cha: 8Widerstandskraft RüstungKörperlich: 17 Physikalisch: 18Magisch: 17 Mystisch: 18Sozial: 18 Niederschlag: 12KampfMagieAngriffszahl: 2 Anzahl der Zauber: (2)Angriff: 17 Spruchzauberei: 19Schaden: 23 Wirkung: siehe KräfteTodesschwelle: 100 LaufleistungVerwundungsschwelle: 18 Normal: 160Bewusstl.schwelle: 80 Kampf: 80Initiative: 13 Karmapunkte: 20Karmastufe: 9KräfteEntsetzen 22, Häuten 20, Leichen Beleben 20FluchtBei der Flucht über den Marktplatz greifensich die Spieler noch was sie kriegen können(also was auch immer Du ihnen geben willst –Kleidung, Nahrung, etc., wenn Du nett bistsogar einen Fadengegenstand) und springen ineines der kleinen (und vor allemunbewachten) Fischerboote.Unbehelligt gelingt es ihnen aus Karatha zuentkommen. Sie befinden sich jetzt auf demOzean der sechs Verwüstungen. Direkt an derKüste entlang sollten die Charaktere nichtsegeln, da es an der Steilküste in regelmäßigenAbständen Signaltürme gibt (Wahrnehmung(8) berittene Boten sind unterwegs) undgroße Handelschiffe fahren an der KüsteRichtung Karatha (und Sklaven in einem Bootwerden von denen bestimmt nicht ignoriert).Also bleibt ihnen nichts anderes übrig alsetwas weiter von der Küste entfernt zu segeln.Der Wind steht günstig und treibt sie nachNorden.Eine Stunde vor Mitternacht befindet sichdas Boot in einer windstillen Region undunmerklich treibt das Boot auf einer Strömungnach Westen – aufs offene Meer…Eine Stunde später beginnt plötzlich einlautes Donnern, das fast wie das wütendendeGeschrei von tausenden von Namensgebernklingt – es beginnt der „Tag des Donners“(Vergleiche Sagen & Legenden). Ein starkerWind aus Osten kommt auf und treibt dasBoot immer weiter auf den Ozean hinaus. DerOzean der sechs Verwüstungen ist wirklichunheimlich, lauter seltsame Dinge geschehenhier.Hier ein paar Vorschläge (Du solltest abernur zwei oder drei Ereignisse stattfindenlassen):• Plötzlich scheint das Meer bis zumHorizont zu kochen. Der Spuk dauertdrei Stunden und seltsamerweise ist dasWasser nicht heiß.• Riesige Quallen treiben durch das Meer,jede mag einen Durchmesser von 80Schritt haben. Nach einer Stundeverschwinden sie wieder in der Tiefe.• Wahrnehmung (9) zwei riesige roteFlecken scheinen den Charakter ausunendlicher Tiefe anzustarren. Plötzlichsind sie an einer anderen Stelle undscheinen ein Stück nähergekommen zusein. Sie kommen immer näher undverfolgen das Schiff eine Weile. Dannverschwinden sie so plötzlich wieder wiesie erschienen sind.• Kochender Regen ohne Wolken (W6Schaden für 5 Runden)• Ein Sturm (der Klassiker), dauert sechsStunden, jede Stunde eine Stärkeprobe83

um das Boot gegen die Wellen zu haltenund um nicht über Bord zu gehen sowie1W20: 16 – 20 1W8: 1 Ruderbruch; 2-8Mastbruchgebaut, die Ruine eines großen Gebäudes(siehe Skizzen).Nach mehreren Tagen schält sich eine Inselaus dem Dunst, nicht weit entfernt.3. DIE NAMENLOSE INSEL(Anmerkung: hierbei handelt es sich umMadeira, in jedem guten Atlas zu finden)Legende• Tiefsee (1000+ Schritt tief)• Flachwasser (50 –1,5 Schritt tief)o a) unterseeische Bergeo b) unterseeische Ebenen mit RuinenDie Insel ist die Spitze einesunterseeischen Gebirgszuges.Der Meeresspiegel scheint einstetwas niedriger gewesen zusein, denn im klaren, flachenWasser sind noch Ruinen vonganzen Städten zu erkennen.DerungefähreAnlandungspunkt ist auf derKarte („X“) gekennzeichnet.Auf der Insel kannst Du einbisschen die „Robinson Crusoe– Stimmung“ auspacken. DerGrossteil der Insel besteht ausschroffen Bergen, dieWäldchen bestehen ausniedrigen Gebirgsbäumen(Kiefern, Tannen) und amStrand wuchsen angespülteKokosnüssen zu Palmenhainenheran. Süßwasser gibt es ausmehreren Flüssen, in einemflachen See können Fischegefangen werden. Reste einergepflasterten Strasse führen inein kleines Tal. Dort erhebtsich, fast in die Berge hinein84

Erdgeschoss• (1) Die große Versammlungshalle: Zweigroße Flügeltüren verschlossen einstdiese Halle, heute liegen sie zerbrochenauf dem Boden. Der Raum ist ungefähr90 Schritt breit, 60 Schritt lang und 20Schritt hoch. Die nördliche Wandverläuft in einem halboval und ist miteinem Mosaik aus blauen und weißenSteinen verziert. Von weitem sieht es wieein blauer Himmel mit weißen Wolkenaus.Löchern in der Wand von 1 münden).Eine Wahrnehmungsprobe lässt dieCharaktere einen leichten Luftzug ausden rostigen Löchern spüren. Drei alteVentilräder sind zu erkennen(geschlossen).• (3) Wendeltreppe nach oben• (4) Ein vertrockneter GartenBetrachtet man die Wand aus der Nähe(Wahrnehmungsprobe), dann entdecktman viele unterschiedlich große Löcherin der Wand (Stecknadelkopf- bisMünzgröße) und eine kleine Türe. Einweicher, grüner Rasenbedeckt den gesamtenBoden der Halle, dieeinzige Erhebungbildet ein kleinessteinernes Podest (1x1Schritt). Wenn sicheiner der Charakteredarauf stellt undspricht, dann ist seineStimme im gesamtenRaum gut zu hörenohne das er schreienmuss.• (2) Geheimraum(Wahrnehmungsprobe): Drei metallene, teilsvon Rost angegriffeneRöhren kommen ausder Decke, verästelnsich in dem Raum zueinem Rohrgeflechtund verschwinden inder Südwand (wo siewohl in den kleinen85

Linker TurmDer Turm ist größtenteilseingestürzt. Aber man kanndie Wendeltreppe noch weitgenug erklimmen um auf dasDach des Gebäudes blicken zukönnen. Dort entdeckt man:• verwitterte Trümmervon Statuen, deutlichsind aber nochhumanoide Armeund Fischflossen zuerkennen• drei große, vom Rostangefressene Metalltrichter.(Anmerkung: diese Trichterwaren einst beweglich gelagertund stellten sich automatischmit ihrer Öffnung in denWind)Erstes Stockwerk• (1) Wendeltreppe nach unten (zu 3, EG)• (2) Geheimraum: Drei metallene, teilsvon Rost angegriffene Röhren kommenaus der Decke und verschwinden imBoden. Auch hier besitzt jedes Rohr einVentil (momentan geschlossen).• (3) Ein großes Zimmer mit einem Balkonvon dem aus man das ganze Talüberblicken kann• (4) Eine Wendeltreppe nach oben in denlinken TurmIn der Ruine müssen dieHelden ein einfachesHebelrätsel zu lösen:Nachdem die Charaktere alleVentile geöffnet haben beginnt das alteWindspiel seine Melodie zu spielen. ImVersammlungsraum ist leise ein schönesFlötenspiel zu vernehmen.Während sie es hören wird den Charakteren(auf Grund der entspannenden, melodischenTöne) bewusst, was sie die letzten Monatedurchgemacht haben, die seit langemunterdrückte Erschöpfung fällt jetzt über sieher und sie schlafen ausgezehrt aber friedlichein.86

Teil III: IndrisienALLGEMEINE INFORMATIONENIndrisien ist wie Marac eine theranischeProvinz, besetzt von der Neunten Flotte unterAdmiral Himjhut. Regiert wird es vonObergouverneurin Tahjaddian). Indrisien(=Indien) liegt mehrere Wochen Reise mit demLuftschiff von Thera entfernt. Die Theranerschätzen das Land für seine reichen Silber-,Gold- und Edelsteinvorkommen. Es ist dieneueste theranische Provinz. Um Aufständewie in Barsaive oder kriegerische Konfliktewie in Marac von vorn herein zu unterbinden,wendeten die Theraner eine neue Politik derVerwaltung an: keine Macht den lokalenHerrschern, zerstört ihre Kultur und formt sieim Sinne des Imperiums neu.GEOGRAPHISCHESDie großen Städte liegen alle an der Küste,getrennt durch fruchtbares Ackerland mitvielen kleinen Siedlungen. Der Rest desLandes wird von dichten Dschungeln undweiten Ebenen bedeckt. Außer Banditen undwilden Stämmen lebt im Landesinnerenniemand.DIE KULTUREs gibt zwei große rivalisierendeVolksgruppen in Indrisien.Der Legende nach wurden die Uvasti vorlanger Zeit von einem Propheten – Uvastar –aus den Mayana – Bergen nach Indrisiengeführt.Die Avani lebten schon immer in diesemLand und betrachten die Uvasti alsEindringlinge. Aus dem Jahrhunderteandauernden Kampf der zwei Volksstämmeentwickelte sich langsam eine friedlicheKoexistenz, welche aber immer noch vonVorurteilen getrübt wird.Als dritte Volksgruppe müssen noch diePalanthans erwähnt werden. Diese Troll- undOrkstämme leben und sterben alsSteppenreiter. Sie haben ihre eigene Sprache(Klick- und Zischlaute), Religion (eine Passionnamens Urulin) und Kultur. Da sie sichhauptsächlich untereinander bekriegen stellensie keine Gefahr für das Land und dastheranische Reich dar, sollten sie sich abereines Tages zusammenfinden sollten, sie zueiner gefährlichen Macht werden. In letzterZeit sind die Theraner Hauptziel ihrerÜberfälle geworden.RELIGION (stark zusammengefasst)Die Indrisier verehren ein völlig anderesPassionspantheon.Vater der Passionen ist Halumbata, der inder Trockenzeit als Mann erscheint. Dannsymbolisiert er Vaterschaft, Reise und denSehsinn. In der Regenzeit wird er/sieHalambutar genannt und erscheint als Frau,die für Mütter, Fruchtbarkeit und denGeschmackssinn steht. Halambuta paarte sichmit sich selbst und es entstand die zweitePassionsdynastie. Diese wiederum zeugtenuntereinander und mit Halambuta die drittePassionsdynastie.Ein wichtiger Ehrentitel ist der des„Thibomata“: Die Passionen werden nichtdirekt angebetet sondern über einenThibomata angerufen – einen Mittler zwischenden Namensgebern und den Passionen. Personwird meist erst nach dem Tode zumThibomata erklärt und steht dann für einenbestimmten Aspekt (Kampf, Diebstahl, etc.) Indiesem Abenteuer ist der Scholar Anapa einThibomata des Wissens.INDRISIEN UND DIE PLAGEDie Indrisier wussten schon vor denTheranern, dass eine Plage kommen würde.Darum hatten sie genug Zeit sich87

vorzubereiten. Sie zogen sich aber nicht inSchutzbauten zurück, sondern bewahrten dasgesamte Land: Einhundertvierundvierzigheilige Männer meditierten und erzeugtengenug positive Gedanken um die Barrierezwischen Astralraum und der physischen Weltzu stärken, sprich: das Magieniveau wurde aufeinem niedrigen Level gehalten, was esmächtigen Dämonen unmöglich machte sichzu manifestieren. Jeder Tote unter den heiligenMännern wurde ersetzt um die Zahl beieinhundertvierundvierzig zu halten. Am Endeder Plage verschwanden alle heiligen Männerspurlos.DIE STÄDTE INDRISIENSCalcutana ist die theranische Hauptstadt vonIndrisien. Die ursprüngliche HauptstadtVellapur wurde von der theranischen Flotteals Machtdemonstration vollkommen zerstörtund anschließend neu aufgebaut. Um die Stadtherum hat sich ein riesiges Elendsviertelausgebreitet. In Calcutana befindet sich auchder Sitz der theranischen ObergouverneurinTahjaddian aus dem Hause Zanjan. IhreKarriere begann als Luftschiff – Kapitän (alsoist sie mindestens eine hochkreisigeLuftseglerin) und spätere Admiralin, bevor sieschließlich Verwalterin von Indrisien wurde.Sie spielt in diesem Abenteuer eine relativwichtige Rolle.Kopalla mit seinen 300000 Einwohnern istdurch ein Gebirge vom Landesinnerengetrennt. Die einzige Handelsstrasse führtnach Norden.88

Annawath lebt vom Handel mit edlenHölzern.Bullawy exportiert Nahrungsmittel undTiere an Indrisiens Westküste, in den Wäldernleben die Mastryliths (Tiere, den Elefantenähnlich).Dravada, die Heilige Stadt. Dort befindensich die Grüfte der berühmtesten Thibomatasder Uvasti und Avani. Diese Tatsache führtnatürlich oft zu Auseinandersetzungen unterden Pilgern der beiden Stämme.Elianari lebt von den nahe gelegenenDiamantenminen und wird von theranischenSoldaten bewacht.Kanitherium ist die jüngste Stadt undverdankt ihren Reichtum den ergiebigen GoldundSilberminen.Vaniri ist als „Tor zum Meer“ bekannt. Alseinzige Stadt hat sie das Recht mit den See –T’skrang Handel zu treiben, die dort in viergroßen unterseeischen Städten leben.Mhutralla ist der Brotkorb Indrisiens.Thepinar lebt eigentlich auch vom Exportvon Nahrung, aber die Stadt produziert weitweniger als erwartet. Sie wird auch als „Stadtder Unannehmlichkeiten bezeichnet“. DieLeute hier verlieren wichtige Dinge undfinden sie nie wieder, selbst berühmteMathematiker verrechnen sich, Schriftgelehrtemachen bei den leichtesten Wörtern plötzlichFehler. Man verläuft sich fast immer in denStrassen und die Einwohner besitzen teilsseltsame Hobbys wie zum Beispiel dieSchuppen von Fischen zählen (und das dankder Rechenfehler immer wieder).1. ERHOLSAMER SCHLAFTipp: Hier brauchst Du etwasVorbereitungszeit, denn jeder Spielerbekommt einen anderen Charakter. Generierefür jeden einen Charakter, der den neuntenKreis einer beliebigen Disziplin erreicht hat(oder den Legendenpunkt – Gegenwert inzwei Disziplinen), die Rasse kannst duebenfalls beliebig wählen (z.B. einen Troll ineinen Windling stecken). Ganz wichtig dabei:ein Charakter sollte das TalentLesen/Schreiben besitzen!Lasse sie aber im unklaren wer/was sie jetztsind, gib ihnen leere Charakterblätter, nur dieAttribute, Lebenspunkte, Ausrüstung (ruhigauch magische) trägst du ein, den Rest müssensie selbst herausfinden (ein Diebescharakterhat z.B. „plötzlich“ die gefüllte Börse desTischnachbars in der Hand).Alle Legendenpunkte, die sie ab hierverdienen, dürfen sie natürlich trotzdem deneigenen hinzuaddieren!Drei Dinge haben aber alle Charakteregemeinsam:• sie sind reich, jeder hat mindestens 200Goldstücke• sie sind sehr bekannt (Legendenstatus 3)• jeder hat über dem rechten Auge eingoldenes Amulett in der Haut, darauf zusehen ist die theranische Sonne, einunbekanntes Wappen (von Tahjaddian,siehe Informationen über Indrisien) undvier eingesetzte Edelsteine. Es handeltsich um ein Blutamulett (6 Blutschaden,4x Letzte Rettung) welches die wahrenBesitzer der Körper von der theranischenVerwalterin für ihre Dienste zum Wohledes theranischen Reiches bekommenhaben.Du spielst zu Beginn am Besten mit jedemCharakter eine Weile (ca. 10 Minuten) alleine(und er/sie soll den Anderen nichts verraten),das erhöht die Spannung für den Rest derGruppe.89

Jeder Charakter erwacht in einem eigenensehr (sehr, sehr) luxuriös eingerichtetenZimmer, spätestens nach einem Blick in denSpiegel merkt auch der Letzte, dass hierirgendetwas überhaupt nicht stimmt…Die Helden befinden sich in einem Gasthaus(„Geschenk des Thibomata“) in Indrisien,genauer gesagt in der Stadt Kopalla. Wenn sieden Gastwirt befragen wird er, wenn auchirritiert, versuchen ihre Fragen zubeantworten:• die Namen ihrer „Gastkörper“ (überlegdir was indisch Klingendes)• die Gruppe besteht aus (Anzahl derSpieler) +1 weiteren Person, auf derenNachricht sie hier warten (er heißtAnapa Serewettappam)• die Gruppe heißt „Tempel der Sonne“• ein paar ihrer Heldentaten (Verteidigerder nördlichen Grenzen, Befreier vonInyesha und ganz wichtig: Geehrte dertheranischen Obersten VerwalterinTahjaddian)• und nein, er kennt kein Land welches„Barsaive“ genannt wird…Je nachdem was die Charaktere jetzt soanstellen wollen, lässt du folgende Nachrichtfrüher oder später im Gasthaus ankommen(falls die Spieler einfach „planlos“zurückreisen wollen, lieber früher):„An meine Brüder/Schwestern vom Tempel derSonne,Liebe Freunde, endlich ist es soweit, meine Suchenähert sich ihrem Ende und all die Jahrzehnte derForschung scheinen nicht umsonst gewesen zusein. Endlich haben die Passionen mir denSchlüssel überreicht, mit dem ich das Tor öffnenkann.Ein altes Artefakt aus einem fremden Landnamens Barsaive wird mir meinen großen Traumerfüllen. Ich fand es zufällig bei meinenUntersuchungen in den historischen Archiven vonCalcutana. Laut der beigefügten Nachricht scheintes einst Teil einer magischen Apparatur gewesenzu sein.Nun lade ich Euch ein, mich bei der Erfüllungmeines Traumes zu begleiten. Ich warte an derQuelle des Flusses der Wiedergeburt auf Euerbaldiges Eintreffen.Euer Anapa“Hier sollte den Charakteren klar werden,dass dieser Kerl wohl irgendwie an ein Bauteilder Maschine gekommen ist, und dassvielleicht die Passionen selbst (oder Drachen,oder sonst wer) die Charaktere hierher geführthaben um dieses Teil heimzubringen. ZumTreffpunkt mit Anapa müssen sie sichnatürlich irgendwie durchfragen.2. REISE DURCH EIN FREMDES LANDDie Schwierigkeit der Reise bestimmst Du!Du kannst sie zum Beispiel in Calcutanaüberraschend von der theranischenGouverneurin besuchen lassen, die Neues vonihren Helden hören möchte. Und diePalanthans (Steppenreiter) mögen Helden destheranischen Reiches auch nicht besonders…3. DIE QUELLEAn der Quelle führt ein gut versteckterTrampelpfad tiefer in die Berge. Nach ein paarStunden öffnet sich der Pfad zu einemwinzigen Tal. Im Schutz einer Felswand imWesten scheint ein Lager aufgeschlagen zusein, dort treffen die Charaktere auf AnapaSerewettappam.90

Anapa Serewettapam (Reisender Scholardes 10. Kreises): Ein uralter Zwerg, mit vomAlter gezeichnetem Körper, den er auf einenknorrigen Stab stützen muss. Er hört nichtmehr sehr gut und zittert, aber seine Augenstrahlen eine ungeheure Weisheit aus. Dieschneeweißen, verfilzten Zöpfe hat er in seinenTurban gewickelt. Seitlich ist der Schädelkahlrasiert und zwei große graue Steine(„Gewissensdiener“, siehe „MagischeArtefakte“) sind dort mit dem Kopfverwachsen.Tipp: ein paar seiner Verhaltensweisenstehen bei den Regeln für dieGewissensdiener, darüber hinaus gilt: spieleAnapa ein bisschen so wie man sich einenindischen Yogi vorstellt, liebenswürdig,geduldig, weise und alt.Anapas TraumEr ist seit fast einem halben Jahrhundert aufder Suche nach der ewigen Jugend, da erAngst vor dem Alter und dem Sterben hat.Seine Nachforschungen führten ihn vor 20Jahren zu einer Höhle in diesem Tal. An derenEnde befindet sich ein großer Raum, dessenWände mit alten Texten bedeckt sind. An derwestlichen Wand befindet sich ein versiegeltesTor aus Stein. Anapa übersetze diese Texteund tatsächlich scheint Halambuta (derindrisische Passionsvater) hinter dieser Türetwas hinterlassen zu haben, das dem Finderein ewig andauerndes Leben schenkt. Er hatnun vor mit dem Energiefokus (Beschreibungsiehe „magische Artefakte“), den er zuvor aneinem Vulkan mit elementarer Kraftaufgeladen hat, diese Barriere einfachwegzusprengen (wobei der Fokus mit 99%igerSicherheit zerstört wird). Anapa hat seinebeiden steinernen Diener „Emotion“ und„Vernunft“ bei sich (siehe „MagischeArtefakte“).Egal wie sie sich dem Lager nähern, Anapaweiß, dass sie kommen (schließlich hältEmotion Wache) und begrüßt seinevermeintlichen Brüder/Schwestern herzlich.Hier gibt es nun mehrere Möglichkeiten:• falls die Spieler sofort zu den Waffengreifen und den Scholaren angreifen,dann ziehe den eigentlich erst für spätergeplanten Kampf vor, das Bauteilkönnen sie bei seiner Leiche finden.• die Spieler erzählen gleich von ihrermisslichen Lage und von der Maschine.Anapa denkt, dass die Passionen siehierher geschickt haben, aber er ist nichtbereit ihnen das Teil zu überlassen, da erdavon überzeugt ist, dass es derSchlüssel zu seinem Traum ist.• sie hören sich seine Geschichte an undwollen die Höhle sehen. Er führt siedurch einen gut versteckten Eingangdurch die Höhle in einen Raum underzählt ihnen, was er übersetzt hat.ABER in seiner Begeisterung hat er einpaar Dinge falsch übersetzt bzw.überlesen (deshalb sollte ein Charakterdas Talent Lesen/Schreiben beherrschen):es stimmt, Halambuta selbst hat etwasdort „versteckt“, aber das Wort bedeuteteher „eingesperrt“. „Das ewige Leben“könnte man eher mit „das ewigeLebende“ übersetzen. Und die Warnung,dass dieses uralte Böse etwas niemalsaus diesem Gefängnis befreit werdendarf, weil sonst ein ewiges Zeitalter derQualen folgt, hat er gleich gar nichtübersetzt.Um an das Bauteil heranzukommen gibt eswiederum mehrere Möglichkeiten:• Kampf, siehe oben• Diebstahl, aber er trägt den Energiefokusmeistens bei sich. Falls er (oder die91

Diener) den Diebstahl bemerken kommtes zu einem Kampf• wenn sie ihn auf die Übersetzungsfehleraufmerksam machen, wird er sie alsDiener von Ivasta (Passion derUnterwelt) beschimpfen und Emotionwird sie angreifen (aber nur er). Wennsie im folgenden Kampf den Scholarenangreifen wird auch Vernunft kämpfen.Nach der Vernichtung der drei finden siebei Anapas Leiche den Fokus. Wenn dieHelden nur Emotion bekämpfen, dannwird Anapa seinen Fehler eingestehenund ihnen den Energiefokusüberreichen. Dazu wird er ihnen helfenzu ihren Körpern zurückzukehren. Undda der Fokus ja momentan „etwas“explosiv ist kann er ihn auch gefahrlosentleeren, wenn die Charaktere dieswünschen.Wichtig für die Gesamt‐Kampagne:Vielleicht lag dem Artefakt ja auch eineNotiz der Erbauer bei, die Anapa nun besitzt.Darin können die Lage der Maschine, ihreFunktion, Namen von anderen Bauteil–Besitzern oder das Aussehen anderer Bauteilebeschrieben sein. Hier kannst Du deinenSpielern nützliche Informationen zuspielen,die sie in der Kampagne voranbringen.4. DIE RÜCKREISEDie kannst Du so lange und gefährlichgestalten wie Du möchtest:• wenn Anapa noch lebt, wird er bei derObersten Verwalterin Tahjaddian einealte Schuld gegen eine Luftschiffpassagenach Marac einlösen (z.B. mittouristischem Highlight: Aufenthalt aufThera)• wenn Anapa nicht mehr lebt, können sieauch versuchen bei der OberstenVerwalterin etwas zu erreichen, siescheinen ja ihre „Lieblingshelden“ zusein. Oder sie buchen selbst eine Passage(teuer) auf einem Luftschiff.• über Land… (dauert sehr lange und istextrem gefährlich!).In Marac können sie ein kleines Luftschiffchartern und zu der Insel aufbrechen. Dortangelangt stellt sich tatsächlich heraus, dassdas ganze ein Seelentausch war. Sie treffenauf ihre quicklebendigen (aber schlechtgelaunten) Körper.Der Scholar (oder einer der Indrisier, fallsAnapa die Helden nicht überlebt hat) schlägtvor, dass die „Vertauschten“ zusammen in dieVersammlungshalle zurückkehren. Dortschlummern alle ein und erwachen tatsächlichwieder in ihren ursprünglichen Körpern.Teil IV: Barsaive1. SIND WIR SCHON DA?Den Heimweg nach Barsaive kannst Dunatürlich auch wieder so steinig gestalten wiees Dir beliebt. Hier zwei Vorschläge:• Der kurze Weg: Die indrisischeHeldengruppe bringt sie nach Barsaiveund sorgt dafür, dass die Charaktere ihreSklavenamulette loswerden.• Der steinige Weg: Da die Indrisier jaHelden des theranischen Imperiums sindhaben sie für Sklaven nicht viel übrigund nur dank Anapa (oder einem ausder Heldengruppe) werden die Heldennicht den Behörden übergeben, sondernsie setzen die Charaktere mit etwasAusrüstung in einem fremden Land (z.B.Talea) aus, von wo sie sich nach Hausedurchschlagen müssen (dann kannst Duendlich mal die ganzen Länder aus dem„Theran Empire“ benutzen).92

Nur bei einer steinigen Heimreise (sprich einpaar Sitzungen lang die Heimreise ausspielen)bekommt einer der Charaktere von einem derIndrisier noch folgenden magischenGegenstand: „Die Reisende Gebetsmühle“(samt erster Schlüsselinformation; sieheMagische Gegenstände) mit den Worten:„Wann immer Du fern deiner Heimat bist und dieVerzweiflung dich übermannt, sprich ein Gebet.“2. WO IST UNSER ZEUG?Gute Frage, nächste Frage es gibt auch hierzwei grundsätzliche Möglichkeiten:• Alles ist weg, wahrscheinlich von denSklavenjägern mitgenommen und nunim gesamten theranischen Reichverstreut, und es gibt keine Möglichkeitdas Zeug wieder zu finden.• Die Ausrüstung liegt immer noch in denverkohlten Ruinen von Steinbrück. AllesVerderbliche ist inzwischen schlechtgeworden, aber ob eventuelle Plündereretwas mitgenommen haben entscheidestDu, vielleicht haben sie ja ein paarmagische Artefakte der Charaktere anHändler verkauft oder nur das Geldfehlt. Wie schon gesagt kannst Du hiergut die Ausrüstung der Helden sortieren,Dinge die ihnen von den Sklavenjägernan Bord abgenommen wurden fehlenwohl für immer. Aus der Suche nachihrem Besitz kannst Du weitereAbenteuer entwickeln.LEGENDE:• (1) Windrichtung: aus Westen undSüden• (2) Windrichtung: Windstille• (3) Windrichtung: nur aus Osten• (4) Die Namenlose Insel (320 Meilenvon der Küste entfernt)SAGEN UND LEGENDENDER OZEANDER SECHS VERWÜSTUNGENAnmerkung: Wird zwar im QuellenbuchThe Theran Empire kurz erwähnt, leider abernicht weiter ausgearbeitet. Die Legende ist also93

eine Eigenentwicklung und kann abgeändertwerden.Der Ozean der Sechs Verwüstungen ist erstseit Ende der letzten Plage unter diesemNamen bekannt. Der ursprüngliche Name (derLapisblaue Ozean) ist nur noch in altenArchiven zu entdecken. Die ersten dreiVerwüstungen beziehen sich auf die Natur desMeeres:• Stürme• Hochwasser• Versalzung der ÄckerLaut Gesetz des Sultans Hurhana ist esverboten (es droht die Steinigung) über dieweiteren Verwüstungen und die Feiertage zusprechen (4. Sirenengesang, 5. Dämon, 6.Donnernde See).Für Schiffe gibt es eine natürliche Grenze,wie weit sie auf das Meer herausfahrenkönnen: Eine windstille Zone scheint denKontinent wie einen Gürtel zu umgeben.Angeblich kehrt kein Boot, welches dieseGrenze überschreitet, zurück.Anmerkung: Die Charaktere sollten wirklichnichts von den beiden Feiertagen und dieVerwüstungen 4 – 6 erfahren, da sie sonstbestimmt nicht aufs Meer fahren – das wärefatal für das Abenteuer…FEIERTAGEEs gibt zwei besondere Feiertage im Jahr: DerTag der Stille, der einzige Tag an dem derSirenengesang verstummt und die Namensgeberkurz zur Ruhe kommen.Der Tag des Donners, am darauf folgendenTag. An diesem Tag schein das Meer seinegesamte Wut dem Festland entgegen zubrüllen und niemand ist so verrückt mit einemBoot auf das offene Meer zu fahren, da andiesem Tag jedes Boot spurlos verschwindet.MAGISCHE GEGENSTÄNDEDER ENERGIEFOKUSDer Energiefokus hat die Form einer Kugelmit einem Durchmesser von ungefähr 15 cm:Ein schwarzer Kristall wird von einem sehrfiligranen Geflecht aus einer Orichalkumlegierungumschlossen. Der Kristall kannUnmengen von elementarer Energie aufnehmen,das Orichalkumgeflecht dient derStabilisierung und Weiterleitung dergesammelten Kraft.WILLENSBANDBlutamulett (Original aus dem EarthdawnJournal; abgeänderte Form): Willensbänderwerden benutzt, um Sklaven als solche zukennzeichnen und um sie gefügiger zumachen. Dazu wird eine metallene Halsketteum den Hals des Sklaven gelegt und mit zweiTropfen seines Blutes bestrichen. Zusätzlichwird eine Plakette aus Metall an der Ketteangebracht, auf der einen Seite ist dietheranischen Sonne und auf der anderen dasSiegel des Sklavenhändlers (hier: die stilisierteHimmelsspitze) abgebildet. Da die Wirkungerst nach 24 Stunden eintritt werden diemeisten Sklaven bis dahin gebunden. Danachfällt es ihnen sehr schwer, Befehlen zuwiderstehen.Regeln• SZW 1 (nur in der 2nd Edition)• 2 Schadenspunkte an Blutmagie• Soziale Widerstandskraft -5• Willenskraftprobe(10) um ungehorsamzu sein• Um das Willensband zu entfernen isteine Willenskraftprobe(15) erforderlich.Für jeweils 3 fehlgeschlagene Versucheerhöht sich der benötigte Erfolgsgrad umeins. Wenn man mehr als einen94

hervorragenden Erfolg benötigen würde,hat das Willensband seine maximaleWirkung erfüllt und der betroffeneCharakter kann nicht weiter versuchendas Band zu entfernen oder Befehlen zuwiderstehen – er wird zu einemwillenlosen Sklaven.• Er hält ein Jahr und einen TagZAUBERBLOCKFadengegenstand: Zauberblöcke wurdenvon Dis-Questoren entwickelt um zauberndeNamensgeber daran zu hindern, ihre Magie zubenutzen. Dazu wird eine mit Dis-Huldigungen beschriebene Messingfassungam Hinterkopf und an der magischen Strukturdes Zauberers befestigt und der Questor webtFäden zu dem Amulett. Ein dazugehörenderKristall ermöglicht dem Opfer ein normalesZaubern, ist der Kristall jedoch nicht in derFassung befestigt wird ein Grossteil derastralen Kraft, die ein Charakter beimFadenweben ansammelt, einfach abgeleitet.Anmerkung: Rang 4 – 6 sind optional, da siesehr harte Auswirkungen haben (sind hochexperimentell und eher gedacht umhochkreisige Zauberer zu binden). DerVollständigkeit halber habe ich sie beigefügt.Regeln:• magische Widerstandskraft 14,Fadenhöchstzahl 2 (+x, sieheBeschreibung)• SZW 6 (nur in der 2nd Edition)• Blutschaden in Höhe derVerwundungsschwelle• Struktureller Schaden von ebenso vielenSchadenspunkten (wird aber nicht vonden Lebenspunkten des Charaktersabgezogen, dient nur der Verwaltungdurch den SL). Wird bei jedem Entfernendes Kristalls erneuert.• So lange das Kristall nicht eingesetzt istwird jeder Spruchzauberei –Mindestwurf (Fadenweben bleibtunangetastet) um (Blutschaden +Strukturschaden) erhöht.• Der Strukturschaden kann pro Tag nurum Stufe 3 ohne Nachwürfeln geheiltwerdenFADENRÄNGERang 1Kosten: 200 LPSchlüsselinformation: Name desGegenstandes, jeder Zauberblock hat eineneigenen.Der Benutzer kann ein Schlüsselwort in denKristall eingravieren. Spricht er das Wort leisedann fällt der Kristall aus der Fassung, bzw.befestigt sich in ihr (wenn er den Kristall in dieFassung legt) und der Strukturschaden wirderneuert.Reichweite (für das Kommando): 10 SchrittRang 2:Kosten: 400 LPDer Kristall kehrt zum Besitzer zurück, bzw.materialisiert sich in der Fassung, wenn dasKommando gegeben wirdReichweite: 25 SchrittRang 3:Kosten: 800 LPSchlüsselinformation: Name des HerstellersReichweite: 50 SchrittRang 4:Kosten: 1250 LPSchlüsselinformation: Fundort des KristallsDer Strukturschaden erhöht sich auf dasÄquivalent von zwei Wunden95

Rang 5:Kosten: 2500 LPBedingung: der Benutzer muss das (Dis-)Questortalent mindestens auf Rang 8 habenVerzerrungsschaden bei erfolgreichemWirken (wie im offenen Astralraum)Rang 6:Kosten: 5000 LPBedingung: der Benutzer muss dasQuestortalent auf Rang 15 habenDie Fassung kann so umgeformt werden,dass sie mehrere (Fadenwebentalent desBenutzers durch 3) Nebenkristalle halten kann,welche die Matrizen des Opfers durch„unsinnigen“ Inhalt blockieren. Pro Kristallmuss der Benutzer einen weiteren Faden(Rang 6) zu dem Zauberblock weben und 2permanente Schadenspunkte pro Fadenhinnehmen.GEWISSENSDIENERDie Gewissensdiener sind keine magischenArtefakte im herkömmlichen Sinne, denn derBesitzer kann den Fadenrang nicht selbsterhöhen. Er ist auf das Wohlwollen desindrisischen Passionsvaters angewiesen.Anmerkung: das Artefakt ist nicht fürSpieler gedacht und weicht deshalb von dennormalen Artefaktregeln ab.Vor vielen Jahrhunderten, als die Uvasti überdie Berge nach Indrisien geführt wurden,standen sie unter direktem Schutz vonHalambuta. Er wies ihnen den Weg zu denfruchtbarsten Gebieten an der Küste, wo siesich niederließen.Eine der Familien – der Name ist im Wirbelder Jahrhunderte verlorengegangen – bemühtesich eine fortlaufende Chronik über ihr Volkzu verfassen. Generation um Generationbrachte große Schreiber, Denker und Lehrerhervor, die das Werk ihrer Ahnen fortführten.Das erfüllte Halambutars Herz mit Stolz, ererschien dem Familienoberhaupt und machteihn zum ersten Thibomata des Wissens. Erschenkte ihm die Gewissensdiener, zwei graueSteine, die ihm links und rechts in den Schädeleinwuchsen. Nach seinem Tod wurde derKörper des Thibomatas in einem Schreinaufgebahrt und viele Jahrhunderte pilgertendie Namensgeber zu ihm, berührten dieGewissensdiener und beteten zu denPassionen um Antworten auf ihre Fragen zubekommen.Eines Tages erschütterte ein Erdbeben dieStadt und die Pilgerstätte wurde zerstört. AlsWochen später der Leichnam wieder freigelegtwurde waren die Gewissensdienerverschwunden – und blieben es für lange Zeit.Die Passionen selbst scheinen zu entscheiden,wer die Steine finden wird. Ein paarGemeinsamkeiten weisen aber alle Besitzerauf:• sie versuchen alle Wissen zu mehren(Scholaren, evtl. Magier undTroubadoure)• sie verehren das indrisischePassionspantheon (und kein anderes!)• sie unterwerfen sich einem strengenVerhaltenskodex:• man sitzt und schläft auf dem Boden,ebenfalls hat man immer Barfuss zugehen• jeden Morgen muss eine rituelleWaschung des gesamten Körpersdurchgeführt werden, die eine Stundedauert• man kleidet sich in eine einfache orangeToga• man speist von keinem getötetenLebewesen und trinkt nichts anderesaußer selbstgeschöpftes Wasser96

• jeden Abend muss sich der Wissende inmindestens 20 der 496 Positionen desGeistes üben (=Yoga)Momentan besitzt Anapa Serewettapam dieGewissensdiener. Vor gut sechzig Jahren fander sie bei seiner rituellen morgendlichenWaschung in einem flachen Flusslauf.Die Gewissensdiener sind zwei graue Steine,etwa so groß wie eine Menschenfaust, die inden Schädel (links und rechts) eingesetztwerden. Etwa eine Woche später entstehen auseiner beliebigen Felsformation in der Nähe desAufenthaltsortes des Trägers zwei drei Schrittgroße Steindiener (nicht zu verwechseln mitObsidianern!), die den Thibomata unterstützen.Der hellgraue wird Vernunft genannt, erzieht seine Kraft aus der linken Hirnhälfte. Erunterstützt den Scholaren bei seinen Arbeiten.Der dunkelgraue wird Emotion genannt, erbezieht seine Kraft aus der rechten Hirnhälfte.Er wird nur von den Emotionen des Trägers„gesteuert“. Hat der Träger z.B. Angst voretwas wird er alles tun, um ihn zu beschützen.Aber auch wenn er z.B. einen Groll hegt kannes sein, dass Emotion reagiert.Beide besitzen einen eigenen Willen, aber sieentfernen sich nie weit vom Träger der zweiSteine.Werte und Fähigkeiten der SteindienerGes: 6 Stä: 10 Zäh: 12Wah: 10 Will: 10 Cha: 8Widerstandskraft RüstungKörperlich: 10 Physikalisch: 12Magisch: 10 Mystisch: 4Sozial: 10 Niederschlag: 14KampfMagieAngriffszahl: 2 Anzahl der Zauber: -Angriff: 12 Spruchzauberei: -Schaden: 20 Wirkung: -Todesschwelle: 80 LaufleistungVerwundungsschwelle: 15 Normal: 160Bewusstl.schwelle: 65/30 Kampf: 80Initiative: 6 Karmapunkte: 20Erholungsproben: 3 Karmastufe: 9Karma: der Besitzer kann bis zu seiner 4Karmapunkte an jeden Diener abgeben.Fähigkeiten• Vernunft: er spricht Elementarsprachenund hört auf Befehle• er besitzt das Talent „Fallen entdecken“(Stufe 12 / 2W10)• Der Scholar kann ihm eine Aufgabegeben, die er dann auszuführen. Dazu„leiht“ der Scholar ihm eines seinerTalente (keine Kampftalente). Soll eretwas unabhängig tun, dann darf er diebetreffende Talentstufe benutzen und dieProbe(n) normal würfeln. Wenn er denScholaren unterstützen soll („hilf mirdiesen Text zu entziffern“), dann würfelt erebenfalls die Probe und darf die Hälftedes Ergebnisses zum Probenergebnis desScholaren addieren.• Wenn er kämpft, dann ohne taktischeFinessen, er geht auf den Gegner zu undvermöbelt ihn.• Emotion: er spricht nicht, er besitzt dasTalent „Empathische Wahrnehmung“und reagiert nur auf die Emotionenseines Herren, nicht auf Befehle• er besitzt das Talent „Waffen entdecken“(Stufe 12 / 2W10)• er kämpft sehr hinterhältig (emotional),besitzt die Fähigkeit durch Schatten(mindestens faustgroße) zu reisen (30Schritt pro Kampfrunde) und urplötzlichaus dem Nichts anzugreifen. Er hält sich97

auch wenn möglich im Schatten auf undwacht über seinen Herren(Wahrnehmungsprobe um ihn oderzumindest eine Bewegung zu entdecken)DIE REISENDE GEBETSMÜHLEIndrisisches Artefakt: Die ReisendeGebetsmühle besteht aus einer stabilenGoldlegierung und ist reich verziert. Auf demMühlenkörper sind vier Bilder in Silbereingelassen, darunter ist in geschwungenenLinien ein Satz geschrieben.Auf dem ersten Bild sieht man einenweinenden Wanderer. Auf dem zweiten Bildist ein göttliches Wesen zu sehen, welches dentraurigen Wanderer entdeckt. Das nächste Bildzeigt die Passion, wie sie vier Wesen zu demWanderer schickt. Auf dem letzten und viertenBild stehen die vier Wesen um den – jetzt nichtmehr weinenden – Wanderer und bilden mitihren Händen ein Dach. Der Mühlenkörper istetwa 20cm hoch und hat einen Durchmesservon 12cm. Der Griff ist nochmals 20cm langund läuft am unteren Ende spitz zu.Anmerkung: Indrisische Artefakte sind fürNicht-Indrisier schwer zu bezaubern, darumbenötigt man bei der Fadenwebenprobe einenGuten Erfolg um den Faden zu weben und dieKosten für den Faden sind ebenfalls erhöht(der Wert hinter dem Schrägstrich bei denKosten).Der indrisischen Legende nach wurde dieGebetsmühle von Halambuta (in diesem Fallals Passion der Reise) einst selbst gefertigt:Sein Blick fiel auf den ersten indrisischenEntdeckungsreisenden, der das Land verlassenhatte um die restliche Welt zu erforschen.Dieser war seit Wochen in einer unwirtlichenGegend unterwegs und seine Kräfte waren amEnde. Der Proviant war ihm schon vor Tagenausgegangen und nun – hungernd undfrierend – verwünschte er seinen Entschlussseine Heimat zu verlassen um nun, von seinerFamilie und seinen Freunden getrennt, zusterben. Halambuta hatte Mitleid mit demReisenden und suchte ihn als Mönch gekleidetauf. Er gab ihm zu essen und zu trinken undübergab ihm die Reisende Gebetsmühle mitfolgenden Worten: „Wann immer Du fern deinerHeimat bist und die Verzweiflung Dichübermannt, sprich ein Gebet.“ Danach verließ erden Reisenden wieder.Dieser Satz ist ebenfalls in feinenindrisischen Lettern auf der Gebetsmühle zulesen und es soll angeblich Glück bringen, dieReisende Gebetsmühle mit diesen Worteneinem heimweh-kranken Reisenden zuschenken.Magische Widerstandskraft: 14Fadenhöchstzahl: 1FADENRÄNGERang 1Kosten: 200/ 300 LPSchlüsselinformation: Der Besitzer muss denNamen der Gebetsmühle in Erfahrung bringen(„Die Reisende Gebetsmühle“). Danach kanner die Kraft der Mühle aktivieren, indem er siein den Boden steckt und ein Gebet spricht (alsodie Gebetsmühle dreht).Für einen Punkt Überanstrengung schafft dieGebetsmühle aus umgebenden Pflanzen einenrelativ (un-)wettergeschützten Unterschlupf,welcher genug Platz für eine Person bietet. DieMühle benötigt dazu eine mindestensBuschgroße Pflanze. Schadens-, Krankheitundandere nachteilige Proben gegen denCharakter aufgrund schädigenden Wetterswerden um 1 Stufe abgemildertDer Unterschlupf bleibt, solange dieGebetsmühle im Boden steckt98

Rang 2Kosten: 300/ 500 LPSchlüsselinformation: Der Besitzer muss denNamen des Holzelementars in Erfahrungbringen, welcher der Gebetsmühle einen Teilseiner Kraft gibt.Für jeweils 1 weiterenÜberanstrengungspunkt (für den Besitzer derMühle) kann der Unterschlupf für je 1 weiterePerson vergrößert werden, bis zu einemMaximum von 5 Personen.Er benötigt nur noch eine mindestenshandflächengroße Grasfläche.Rang 3Kosten: 500/ 800 LPSchlüsselinformation: Name desLuftelementars• der Überanstrengungsschaden erhöhtsich auf 2 + je 2 pro weiterer Person• um 2 Stufen abmildern• Keine verräterischen Geräusche undGerüche dringen nach außen• Wie in einem Iglu reicht eine Kerze umdie Temperatur im inneren über 0C zuhaltenRang 4Kosten: 800/ 1300 LPSchlüsselinformation: Name desWasserelementars• der Überanstrengungsschaden (für denBesitzer) erhöht sich auf 3 + je 3 proweiterer Person• Nachteilige Proben aufgrund von Wetterum 3 Stufen abmildern• +1 Stufe auf Erholungsproben für alledie, im Unterschlupf schlafen• Moose und große Blätter amUnterschlupf sammeln über Nacht proPerson 0,5 Liter WasserRang 5Kosten: 1300/ 2100 LPSchlüsselinformation: Name desFeuerelementars• der Überanstrengungsschaden erhöhtsich auf 4 + je 4 pro weiterer Person• Nachteilige Proben aufgrund von Wetterum 4 Stufen abmildern• Der Besitzer kann in der Mitte desUnterschlupfes ein rauchloses Feuerentstehen lassen• Kein verräterisches Licht dringt nachAußenRang 6Kosten: 2100/ 3400 LPTat: Der Besitzer muss einen noch freien (!)Erdelementar finden, der freiwillig der Mühleeinen Teil seiner Kraft überlässt. (Dieser wirdsein Einverständnis eventuell von einervorherigen Aufgabe für den Besitzer abhängigmachen (SL – Entscheid). Diese Tat istmindestens 2100 Legendenpunkte wert.Ab sofort kann die Reisende Gebetsmühleselbst aus blankem Fels, Sand oder Erde einestabile Höhle schaffen:• der Überanstrengungsschaden erhöhtsich auf 5 + je 5 pro weiterer Person• das Höhleninnere ist vor den meisten(Un-)Wettern völlig geschützt• Moose und große Blätter sammeln überNacht pro Person 2 Liter Wasser• +3 Stufen auf Erholungsproben• kein Licht, Geräusch, Geruch, etc. dringtnach außen, trotzdem ist die Luft iminneren immer frisch• Der Besitzer kann in der Mitte desUnterschlupfes eine rauchloseFeuerstelle entstehen lassen• Bis zu 3 Lichtquarze in der Höhlenwandentstehen (sind aber nichtherausnehmbar), und spenden Licht99

Anmerkung für den Spielleiter: Es bringtwirklich Glück die Reisende Gebetsmühle aneinen anderen Reisenden zu verschenkenwenn man sie nicht mehr benötigt. Allerdingsscheint es unmöglich zu sein auch dieSchlüsselinformationen (bis auf die erste)weiterzugeben, denn seltsamerweise scheintmit dem Besitzer auch die Elementare zuwechseln…• der Schenker bekommt die für dieReisende Gebetsmühle eingesetztenLegendenpunkte mal zwei als Belohnung• der Schenker hat (Fadenrang) MonateGlück, da Halambuta ihn für seineGroßzügigkeit segnet: Fallen treffen ihnseltsamerweise nicht, Leute schenken ihmDinge und sind sehr freundlich, er findetMünzen auf der Strasse, etc. Alles ein SL –Entscheid, lass Dir was einfallen.100

Die BESTIE DES GRÜNEN TALSIn diesem Abenteuer betreten die Charaktereauf der Suche nach den Artefakten ein auf denersten Blick von Jaspree gesegnetes Tal.Inmitten ansonsten lebensfeindlicher Felsengelegen, scheint es vor Leben nur so zustrotzen, alles wirkt üppiger, grüner undschöner. Schon bald aber legt sich ein Schattenüber das Paradies, schreckliche Dinge tragensich zu. Eine furchtbare Bestie scheint in dasTal eingedrungen zu sein und Jagd aufNamensgeber zu machen. Ob sie es wollenoder nicht, werden die Charaktere bald selberJagd auf das Untier machen müssen, um dasArtefakt zu bekommen. Ihr Gegner ist jedochnicht die Bestie allein, sondern eine mächtigeRaggokquestorin, die sich zum Ziel gesetzt hatdas Werk Jasprees zu vernichten.VorbemerkungIn diesem Abenteuer spielen die PassionenBarsaives und ihre Vertreter, die Questoren,eine wichtige Rolle. Als Spieleiter sollte mansich also mit den entsprechenden Abschnittenim Grundregelwerk und Kompendiumvertraut machen. Werte und Legendepunktewerden nicht oder nur selten konkretangegeben, hier sollte jeder das Abenteuer aufseine Gruppe anpassen. Gleichfalls gibt eskeinen roten Faden, der durch das ganzeAbenteuer führt. Kein fertiges Abenteuerüberlebt den ersten Kontakt mit den Spielernund ein linearer Ablauf würde diesemAbenteuer widersprechen, daher sind hier diewichtigen Personen, Schauplätze undHintergründe beschrieben, dazu Vorschlägezum Ablauf. Alles andere sollte sich aus demSpiel heraus ergeben. Der genaue Ort desAbenteuers ist flexibel, jeder Spielleiter sollteihn in seinem Barsaive dorthin legen wo esihm passt.Das Grüne TalSchauplatz des Abenteuers ist das „GrüneTal“, ein lang gezogenes, an manchen Stellenbis zu 5 km breites Tal inmitten eineransonsten sehr unwirtlichen Felsenformation.Es liegt ein gutes Stück über demMeeresboden, die Winter hier sind hart, dieSommer kurz. Dies gilt zu mindestens fürDörfer der Umgebung, so weit es sie gibt. ImTal aber scheinen die normalen Naturgesetzeaufgehoben, es herrscht ein Klima, wie man eseher in südlichen Gefilden erwarten würde.Der Aufstieg zum Tal selber ist mühsam undstatt eines direkten Zugangs führt der Wegnur durch ein ausgedehntes Höhlensystem.Ein Blick in die VergangenheitVor der Plage lebten in diesem Teil BarsaivesNamensgeber verschiedenster Rassenverhältnismäßig friedlich zusammen. Dadieser Teil des Gebirges relativ arm anBodenschätzen ist und eigentlich auch nichtbesonders fruchtbar, war ihr Leben eherkärglich. Als die Plage näher rückte, gelang esihnen unter der Führung eines Jaspreequestorsin den Höhlen des Gebirges ein Kaer zuerrichten, um sich dort vor den Dämonen zuschützen. Zwar gab es auch andere Questorenunter den Bewohnern des Kaers, aber derelfische Jaspreequestor wurde zum spirituellenFührer aller Namensgeber dort und dieVerehrung Jasprees von allen angenommen.Der Elf schien über eine selbst für seine Rasse101

ungewöhnlich lange Lebensspanne zuverfügen und als die Plage vorüber war, folgteer einer Vision, welche die ehemaligenKaerbewohner in jenes Tal führte, das späterzum „Grünen Tal“ werden sollte. Mit seinenvon Jaspree verliehenen Gaben, dem Fleiß derneuen Talbewohner und der besonderenGunst der Passion wurde das Tal im Laufe derJahrzehnte zu dem Paradies heutiger Zeit.ETAN-DORRIm Tal gibt es zwei größere Dörfer, in denender Großteil der Namensgeber lebt, aber aucheine ganze Reihe einzelner Höfe und kleinerFamiliensiedlungen. Das größere der beidenDörfer, Etan-Dorr, mit etwa 400 Einwohnern,wird vor allem von Orks bewohnt. Diese sindfriedliche Bauern und Viehzüchter geworden,von früheren Gewohnheiten oder der üblichenStreitlust ist nichts mehr zu sehen. AndereOrks werden sich in ihrer Gegenwartvermutlich abgestoßen und beinahepermanent durch ihre Friedfertigkeit undGemütsruhe beleidigt sehen. Man sollte diesruhig deutlich ausspielen, diese Orks sindvöllig anders als andere Orks in Barsaive,wirken aber keineswegs unzufrieden damitoder „versklavt“.Natürlich kommt es durchaus mal zu kleinenBeleidigungen oder Kneipenschlägereien, abermehr auch nicht. Sie sind der Passion Jaspreetreu ergeben, ihre ganze übliche Leidenschaftist auf die Verehrung der Passion und derNatur allgemein konzentriert. Einen ihrergahads erleiden sie bei Beleidigungen derPassion oder seiner Questoren, in wie weitdies auch für Schändungen der Natur gilt, istunterschiedlich.Einige zwergische Familien, eine größereTrollsippe und wenige Elfen und Menschenleben ebenfalls hier. Etan-Dorr ist zwar miteiner leichten Holzbefestigung umgeben, diesewirkt aber vernachlässigt und man hat sogarnachträglich zusätzliche Tore eingebaut. Weitin alle Richtungen ist der Wald gerodet undurbar gemacht worden, trotzdem wirkt allesnicht erzwungen sondern an die natürlichenBegebenheiten angepasst.Für Frischwasser sorgt ein kleiner Bach, derim Gebirge entspringt und mitten durch Etan-Dorr fließt. Durch ein ausgeklügeltesKanalsystem werden mit seiner Hilfe dieFelder bewässert und eine Mühle angetrieben.In der Mitte des Dorfs befinden sich eine großeVersammlungshalle und die Schenke(„Jasprees Ruf“), daneben eine Wiese miteinem Festbaum. Dort ist auch ein kleinerSchrein der Passion aufgebaut. Da Etan-Dorrrecht nahe (eine halbe Stunde) am Zugangzum Tal liegt, ist die kleine Schutztruppe desDorfs auch für die Bewachung des Zugangsverantwortlich. Üblicherweise halten dortzwei Orks Wache.WICHTIGE PERSONENMorak Vierauge: einer der ganz wenigenOrks, die je das Tal verlassen haben; seinName rührt von den merkwürdigen, rundgeschliffenen Gläsern her, die er in einemMetallgestell im Gesicht trägt, ohne sie ist er sogut wie blind und mit ihnen auch; er ist sehrintelligent und wird deshalb und wegen seineshohen Alters (die Angaben schwankenzwischen 50 und 70 Jahren) als eine Art WeiserMann respektiert; sitzt im Gemeinderat.Borgar Starkarm: Schmied des Dorfs; seinetrollischen Vorfahren waren angeblichLuftpiraten; heute ist er zwar stark aberfriedlich; jedoch wehe er gerät in wirklichenZorn: Die Axt seiner Vorfahren hängt immernoch über der Esse…Duras Nichtreiter: Kommandant derzehn Orks starken Wache; zuständig fürPrügeleien und den Schutz des Talzugangs;102

Krieger 2. Kreis; Pferde scheinen ihn zuhassen, keines duldet den Ork auf seinemRücken; fühlt sich im Tal ein wenigunterfordert und sehnt sich insgeheim nachdem „Draußen“, wenngleich er dies niemalszugeben würde.Kalman Nebelburg: Wirt der Schenke;entfernt mit den Steinbrechers aus Tiraelverwandt; ist stolz darauf einen Teil seinesBiers direkt aus Throal zu beziehen; vermietetZimmer an Gäste.Arendal Pallandos: braut allgemeinanerkannt den besten Hurlg im Dorf, und dasobwohl er ein Mensch ist; sitzt imGemeinderat; hohes Charisma; aber eherzögerlich bei Entscheidungen.Vindikris Gorath: die reichste Bäuerin imDorf; dank ihrer riesigen orkischenFamiliensippe (9 Kinder, 23 Enkel, 7 Urenkel)braucht sie dafür auch keine Angestellten; sitztim Gemeinderat.Simala Symbala: erfahrene elfische Heilerin;echter Albino, die von den Orks mit gewisserEhrfurcht behandelt wird.Delana Antarios: menschliche Troubadoura;pendelt zwischen beiden Dörfern, besitzt aberhier ein Haus; Näheres siehe Anhang.TIRAELDas Dorf Tirael ist mit seinen 150Einwohnern deutlich kleiner, die zahlenmäßigdominierende Rasse sind die Elfen. Es lebenaber auch knapp 40 Zwerge hier, dieGroßsippe der Steinbrechers. Geprägt wird dieUmgebung des Dorfs von großen Weinbergen,ein hervorragender Rotwein wird hierangebaut, der sogar weit außerhalb des Talsgeschätzt und auch dorthin exportiert wird.Der Weinanbau und Handel damit liegt in denHänden der Elfen, die Steinbrechers bauenSilber in einer kleinen, nahe gelegenen Mineab und fertigen wunder-schönen Schmuckdaraus. Die Häuser des Dorfs sind auf denersten Blick gar nicht als solche zu erkennen.Die Steinbrechers haben ihre Wohnungen indie Hügel und Weinberge gebaut unduntereinander durch kurze Tunnel verbunden,während die elfischen Häuser wie Bäume odernatürlich gewachsene größere Büsche wirken.Zum Teil sind diese durch Hängebrücken oderverstärkte Äste miteinander verbunden.Streitigkeiten zwischen beiden Rassen gibt eskeine, ganz im Gegenteil.Verwaltungsaufgaben werden in einemgemeinsamen Rat verteilt, Probleme friedlichgeregelt oder geschlichtet. In Tirael gibt es eingutes Gasthaus, „Zum Hirsch“, mithervorragender elfischer Küche. Dortnächtigen die Käufer für den Wein oder dieSilberwaren der Steinbrechers, gen Abendkommt es hier schon mal zu kleineren Treffender Dorfjugend mit Wein und Gesang. Auchder Gemeinderat tagt hier. Mitten in denWeinbergen wurde noch ein kleiner Schreinzur Verehrung Jasprees errichtet.In der Nähe des Dorfes befindet sich einWindlingsbaum, der vom Clan Alvarabewohnt wird. Auf ihm leben etwa 20Windlinge von und mit der Natur. Mankönnte sie im Vergleich zu anderenWindlingen in Barsaive vielleicht als primitivbezeichnen, aber für „zivilisatorische“Errungenschaften interessieren sie sich einfachnicht. Ansonsten sind sie aber genausoneugierig und manchmal etwas anstrengend,wie andere Windlinge auch…WICHTIGE PERSONENDavram Dunkelbier: stammt aus einer altenBrauerfamilie und ist einer der wenigenZwerge, die nicht zur Sippe der Steinbrechersgehören. Erster Vorsitzender desGemeinderats; mit 138 Jahres ältester Zwergim Tal; ehemaliger Fernhändler, der sich vor103

40 Jahren hier niedergelassen hat; neigt dazumitten im Gespräch einzuschlafen.Tara Steinbrecher: Oberhaupt der Sippe, mitihrem Mann Todur kontrolliert sie das Lebender Zwerge bis ins kleinste nach den Sittenihrer Väter („gutmütige“ Tyrannin);Waffenschmiedin 5. Kreis, fertigt aber seitlangem nur noch Silberschmuck; mit DavramDunkelbier gut befreundet.4. Kreis; ist nur selten im Dorf sonderndurchstreift das ganze Tal; wohnt in einerHütte nahe dem Windlingsbaum.Silvian Sausewind: kommt unter denWindlingen (zurzeit) am ehesten dem nahe,was man als Respektsperson bezeichnenwürde; Ansprechpartner in allen Lagen undansonsten ein begabter Künstler.TirandirDas spirituelle Zentrum des Tals undWohnort des Jaspree-Questors Elvan Thalimelliegt etwa in der Mitte zwischen den beidenDörfern Etan-Dorr und Tirael.Es befindet sich auf einem kleinen Hügel, dervon einem riesigen Baum dominiert wird. DerBaum hat etliche Meter Durchmesser, seinBlätterdach scheint den ganzen Hügel zuüberragen und lässt dennoch Licht durch.Seine mächtigen Wurzeln ragen meterhochaus dem Boden empor und bilden zusammenmit weiteren Pflanzen den großen Schrein fürJaspree und das Heim des Questors.Sorg Steinbrecher: Kommandant der vierMann starken Wache des Dorfs (je zwei Elfenund Zwerge); hat aber nur wenig zu tun unddiesen Posten eher deshalb inne, da er für dasSilberschmieden keinerlei Veranlagung zeigte.Sulliana Toreall: aus den Weinbergen ihrerSippe stammt der beste Wein des Dorfs; hatgemeinsam mit Davram Dunkelbier denVorsitz im Rat inne; leicht aufbrausend.Esaru Lindos: elfischer „Jagdmeister“ desDorfs, dabei tötet er nur selten Wildtiere; ScoutDer Baum selber ist in Barsaive wohleinzigartig, keiner der Charaktere hat bislangetwas Vergleichbares gesehen. Seine Rindeähnelt der einer Buche, die Blätter einerKastanie, sie bestehen aber nur aus dreieinzelnen Gliedern. Im Sommer grün, fallensie im Winter nicht aus sondern verfärben sichdunkelrot.Unter ihm zu ruhen oder seinen Stamm zuberühren, lindert Ängste und versetzt alleNamensgeber und auch viele Tiere in einenZustand von Ruhe und Gelassenheit. DieSorgen des Alltags scheinen fern zu sein. DerBaum (der einfach nur „Der Baum“ genanntwird und keine Namen zu brauchen scheint)wird von einem mächtigen Baumelementarbewohnt, welches mit dem Questor befreundetist. In seinen Ästen leben viele kleine104

Nagetiere und Vögel, beständig ist man voneiner Geräuschkulisse umgeben. Raubtierescheinen sich aber fernzuhalten oder hier nichtauf die Jagd zu gehen.An einer Stelle entspringt direkt neben einerWurzel eine Quelle mit leicht süßlichschmeckendem Wasser, das als kleiner Bachden Hügel herab rinnt.Der Questor lebt in einem durch Wurzelnund Büsche gebildeten Raum auf derWestseite des Baums, der z.T. in einenatürliche Höhle des Baums hineinreicht. DerRaum ist relativ karg, einige einfacheGegenstände des täglichen Lebens an denWänden oder auf dem Boden, mehr nicht.Möbel wie Tische und Stühle werden durchWurzeln natürlich gebildet oder sind nichtvorhanden, in einer Nische befindet sich einBett. Auf der gegenüberliegenden Seite desBaums befindet sich der Schrein Jasprees, einweites, durch Wurzeln gebildetes Rund mitunzähligen Pflanzen und kleinen Tieren.Sitzplätze gibt es nicht, aber einen Rundwegüber den man durch den „Raum“ wandelnkann ohne Pflanzen zu zerstören. ZumMeditieren und Beten gibt es kleinereRasenflächen, um sich darauf niederzulassen.Dies ist ein Ort stiller Anbetung undBewunderung, einen Altar oder figürlicheAbbildungen gibt es nicht. Trotzdem umgibtden ganzen Ort, wie den Hügel überhaupt,eine besondere Aura, man vermeint denLebenshauch Jasprees, das Wachsen und105

Gedeihen förmlich zu spüren.AbenteuerABLAUFHier soll weniger ein kompletter Ablaufgegeben werden, als vielmehr ein Überblicküber mögliche Ereignisse in bestimmtenPhasen des Abenteuers. Diese müssen nichtnotwendigerweise in der hier gewähltenReihenfolge geschehen.Auf dem Weg ins TalDie Charaktere haben erfahren, dass einesder gesuchten Artefakte einem Elementaristenübergeben wurde. Es handelt sich dabei umeinen kleinen Baum, der ungewöhnlicheFähigkeiten besitzen und über so etwas wieeigene Intelligenz verfügen soll. DerElementarist mit Namen Elvan Thalimel sollsich vor der Plage in einem bestimmtenGebirge aufgehalten haben, möglicherweise istdort eine Spur zu finden. Auf der Suche nachdem Elementaristen können sie dann erfahren,dass er angeblich immer noch lebt und aneinem Ort namens „Das Grüne Tal“ wohnt.Nähern sich die Charaktere dem Tal, so gibtes in den Siedlungen in der Nähe oder beimZusammentreffen mit Namensgebern vorallem zwei Reaktionen auf Fragen nach demTal: Entweder ist es ein beinahe mythischerOrt, eine Art Paradies oder nur ein Hort vollermerkwürdiger Namensgeber und Verrückter.Die meisten glauben aber an beides. Einig istman sich nur darüber, dass es ein sehrabgeschiedener Ort ist, dessen Bewohner nurwenig Kontakt zur Außenwelt halten. ImAllgemeinen hält man sie aber für harmlosund freundlich.Im Grünen TalTreffen die Charaktere im Tal ein, herrschtdort bereits eine gespannte Stimmung. Seitmehr als zwei Monden treibt eine Bestie ihrUnwesen im Tal. Sie attackiert scheinbarwahllos und an unterschiedlichen OrtenNamensgeber, immer abseits der Siedlungenund nur solche, die sich nicht wehren könnenwie Kinder, Frauen und ältere Namensgeber.Die Leichen werden übel zugerichtetaufgefunden, das Untier hat aber so gut wienichts gefressen. Die Attacken wurden immerhäufiger, das Tier immer dreister. Zuerst nurbei Nacht, griff es bald auch bei schlechterWitterung wie Nebel oder Regen an. ZweiTage vor dem Eintreffen der Charakterewurde sogar ein Bauernhof in der Nähe Etan-Dorrs angegriffen, die vierköpfige Orkfamiliemassakriert und das Haus verwüstet. DenTieren im Stall ist aber nichts geschehen. AlleJagdversuche sind gescheitert, Giftköder oderFallen scheinen wirkungslos.Langsam macht sich Angst breit, kleinereKonflikte der Namensgeber werden häufigerund ihr Questor bleibt untätig.Die Charaktere werden zunächstmisstrauischen beäugt, schon durch dieWachen am Taleingang, aber durchaus korrektbehandelt. Man warnt sie allerdings undempfiehlt ihnen Obdach in Etan-Dorr zusuchen. Dort wird man sie bereitwilligaufnehmen und mit Informationen versorgen,hier kann es auch zu einem ersten Kontakt mitDelana Antarios kommen. Man sollte bei allerAngst der Namensgeber die Fremdartigkeitvor allem der Orks deutlich ausspielen, manist im Tal zwar beunruhigt, vertraut aberimmer noch dem Wirken Jasprees, welcherschon alles zum Guten wenden werde.Besuch beim QuestorDie Charaktere werden sich gewiss bald aufden Weg nach Tirandir machen. ElvanThalimel nimmt sie freundlich auf und gibtauch zu den Baum zu verwahren. Erverweigert aber zu-erst die Herausgabe, egalwas die Charaktere im erzählen oder anbieten.Wenn die Charaktere ihm eine gute106

Begründung liefern, versinkt er scheinbar intiefes Nachdenken und gibt an, Fürsprache mitseiner Passion halten zu müssen, wozu er sichin den Schrein begibt. Nach einer Weile kehrter zurück und macht ihnen ein Angebot: Wennsie die Bestie vernichten, wird er ihnen denkleinen Baum übergeben.Informationen über die Bestie kann er kaumgeben und gibt durchaus seine Schwäche zu,wenngleich vorsichtig. Er bittet auch dies vorden anderen Namensgebern im Tal nochgeheim zu halten. Elvan bietet aber seineUnterstützung an und gibt ihnen einedementsprechende Botschaft mit.Die Jagd auf die BestieDie Charaktere werden sich nun wohl oderübel auf die Jagd nach dem Untier machenmüssen, hier sind ihrer Kreativität keineGrenzen gesetzt. Sie könnten Fallen stellen,versuchen ein Muster für die Angriffe zufinden und Spuren zu verfolgen oder gar eineriesige Treibjagd organisieren. Das Grüne Talist relativ groß und bewaldet, in denumgebenden Bergen gibt es eine MengeHöhlen. Die Namensgeber im Tal werden imRahmen ihrer Möglichkeiten helfen, derelfische Jäger Esaru Lindos bereitwillig,wohingegen der Kommandant der Orkwachennichts von den Charakteren hält.Die Bestie scheint die Charaktere verhöhnenzu wollen, die Häufigkeit der Angriffe steigtbis sie jede Nacht und sogar am Tagstattfinden. Die Bestie entwischt scheinbarimmer kurz vor den Charakteren undattackiert nun sogar befestigte Siedlungen undals Höhepunkt sogar eines der Dörfer selber(natürlich jenes, in dem die Charaktere geradenicht sind). Auch die Brutalität der Angriffescheint noch zu zunehmen.Hier sollte man sorgfältig auf die Stimmungder Spieler achten, da die ständigenMisserfolge auf der Jagd frustrierend wirkenkönnen. In diesem Fall sollte man den Tod deselfischen Jägers vorziehen. Zwar ebenfalls keinErfolg, aber er gibt erste Hinweise, dass esmehr Gegner als die Bestie gibt.Stimmung im TalWird den Charakteren zu Beginn noch rechtbereitwillig geholfen und alle machen einengefassten Eindruck voller Vertrauen in ihrePassion, so schwindet beides im Verlauf derAngriffe. Die Bevölkerung gerät langsam inPanik. Einzelne Höfe werden verlassen unddie Namensgeber suchen in den DörfernSchutz, wodurch es hier mit all denzusätzlichen Personen und Tieren bald recht107

eengt wird. Was die Probleme nochvergrößert. Je länger die erfolglose Jagddauert, um so lauter wird das Murren darüberbis irgendwann zunächst versteckt, dannimmer offener Kritik an Elvan Thalimel undJaspree geäußert werden. Und natürlichwerden die Charaktere hiervon nichtausgenommen. Namensgeber reden gardarüber das Tal zu verlassen.Der Tod Esaru LindosIrgendwann lässt der Elf den Charaktereneine Botschaft zukommen, er habe etwasWichtiges entdeckt. Bei einem der letztenTatorte seien nicht nur Abdrücke der Bestie zufinden gewesen, sondern er habe bei einemweiteren Besuch auch Spuren einesNamensgebers entdeckt, welcher ebenfalls amTatort gewesen sei und sich bei der Bestieaufgehalten habe. Er bittet sie sofort zu ihm zukommen.Diese Botschaft erreicht die Charaktere in derSchenke Jasprees Ruf in Etan-Dorr, woraufhinsie wohl sogleich zum Haus des Elfenaufbrechen werden. Dort angekommen,erwartet sie eine furchtbare Überraschung:Das Haus ist verwüstet, der Elf offensichtlichdurch die Bestie getötet worden. Und daswohl erst kurz vor ihrem Eintreffen! Zu findensind nur die üblichen Spuren und wenn sichdie Charakter an dem von Esaru erwähntenTatort umsehen, sind keinerlei besondereSpuren mehr zu sehen.Der Tod Elvan ThalimelsWenn sich die Charaktere nach dem Tod desJägers zum nächsten Mal auf dem Weg zumQuestor machen, beschleicht sie einmerkwürdiges Gefühl, je näher sie demSchrein kommen. Es ist seltsam still, keineTierlaute sind zu vernehmen. EmpfindsameCharaktere können aber eine unterdrückteWut verspüren, die direkt aus der Natur zukommen scheint.Am Baum erscheint zunächst alles normal,nähern sie sich aber der Wohnung des Questorist schon von weitem eine am Boden liegendeGestalt zu sehen und Blutgeruch liegt in derLuft. Direkt vor seiner eigenen Tür befindetsich die übel zugerichtete Leiche Elvans,offensichtlich von der Bestie getötet. DieWohnung ist ebenfalls verwüstet, sogar amBaum scheint die Bestie genagt zu haben. Nurder Schrein ist unversehrt. Untersuchen dieCharaktere den Tatort und die Leiche näher,so fällt ihnen bei guten Erfolgen aufgeeigneten Talentwürfen folgendes auf: Esfindet sich der Abdruck eines Schuhs nebender Leiche, der Größe nach ein Elf, Menschoder Ork. Es führen allerdings keine Abdrückedorthin oder von hier weg. Es wirkt, als ob derNamensgeber auf der Bestie geritten wäre. Ander Leiche des Questors ist neben den Bissenund Klauenabdrücken der Bestie auch eineWunde durch einen Dolch zu finden,allerdings gut getarnt, da die Bestienachträglich noch einmal an dieser Stellegewütet hat. Von dem kleinen Baum ist weitund breit nichts zu sehen. Wenn die Gruppeversucht mit dem Baumelementar Kontaktaufzunehmen, so erscheint dieses in tiefeTrauer versunken und lässt sich nicht zumReden zwingen. Für eine Beschwörung etwadurch Halbmagie ist er zu mächtig.Der Tod ihres spirituellen Führers wird dasganze Tal in tiefe Verzweiflung stürzen. Nunwird offen darüber gesprochen das Tal zuverlassen, erste Familien beginnen zu packen.Den Charakteren wird, sofern man siebeachtet, offener Hass entgegengebracht. Manmacht sie wegen ihrer Misserfolge bei der Jagdnach der Bestie für den Tod des Questorsverantwortlich, tätliche Angriffe scheinen nurnoch eine Frage der Zeit zu sein. Eine derAnführer dieser Bewegung ist nunmehr offen108

Delana Antarios, spätestens hier sollte es erstesMisstrauen der Charaktere gegen sie geben.Ihre Schuhe könnten auch zu dem Abdruckam Baum passen. Nachforschungen ergeben,dass Delana zurzeit des Überfalls auf denQuestor nicht im Dorf war. Auch als dieBotschaft Esaru Lindos die Charaktereerreichte befand sie sich in der Schenke. Dasgilt aber leider auch für eine Reihe andererPersonen und Delana wird selbst-verständlicheine völlig glaubhafte Begründung für allesfinden, falls man sie damit konfrontiert. Wiedumm nur, dass es mittlerweile begonnen hatzu regnen und alle Spuren am Schreinverwischt sind.Es wirkt als weine selbst der Himmel um denQuestor und dieses Wetter wird für den Restdes Abenteuers anhalten. Die Leiche desQuestors wird unter Anteilnahme beinahe derganzen Talbevölkerung am Schrein beigesetzt.Das Verhalten Delana AntariosDie Raggokquestorin ist nach Außen dieFreundlichkeit in Person, die Charakteresollten zunächst auf keinen Fall einenVerdacht gegen sie hegen. Sie wird subtildurch Lieder und Gespräche die beginnendePanik im Dorf steigern und die Angriffe derBestie sorgfältig dosieren und steuern. Siebleibt auch nicht beständig in Etan-Dorr,sondert wandert zwischen den Dörfern undkleineren Siedlungen hin und her. Sie agitiertnicht offen, untergräbt aber durch die Wahlihrer Geschichten und Lieder geschickt denGlauben der Namensgeber an Jaspree und ihrVertrauen in den Questor.Die Charaktere erscheinen ihr nicht alsBedrohung, sie weidet sich an ihreroffensichtlichen Hilflosigkeit und lässt dieBestie mit ihnen spielen. Im Laufe der Zeitwird ihr Drang selbst zu morden aber immergrößer und sie beteiligt sich schließlich anjenem Mord der Bestie, bei dem Esaru Lindosspäter ihre Spuren entdeckt. Sie ist dann eherzufällig ebenfalls in der Kneipe als denCharakteren die Botschaft überbracht wirdund es gelingt ihr gerade noch den Elfen durchdie Bestie zum Schweigen bringen zu lassen.Der Mord an Elvan Thalimel dagegen istlange geplant und dies wollte sie sich vonvorneherein nicht entgehen lassen. Es galt nurden richtigen Zeitpunkt abzuwarten. DerQuestor dufte erst sterben, wenn die Angst vordem Monster den Höhepunkt erreicht undDelana selber ihren vergrößerten Einflussgefestigt hatte. Sie erreicht mit der Bestiezusammen den Baum, wo sie den schlafendenQuestor vor seiner Wohnung überrascht. Miteinem vergifteten Wurfdolch lähmt sie ihnund weidet sich dann an seiner Angst undPein, bevor sie ihn durch die Bestie töten lässt.An den Schrein Jasprees selber traute sie sichaber noch nicht, außerdem begann derBaumelementar ob der grausigen Ereignissezu erwachen. Aber dies lässt sich ja nochnachholen.Sie wird nun versuchen die Charaktere offenzum Sündenbock der Ereignisse zu machenund die Macht im Tal zu übernehmen.Natürlich wird die Bestie nun noch offenerund beinahe zügellos vorgehen. Ein offenerAngriff auf den Windlingsbaum wäre hiereine Möglichkeit. Es wirkt sogar so, als seiDelana ein wenig die Kontrolle über dasUntier entglitten.Wie endetdas Abenteuer?Das dürfte vom Vorgehen der Charaktereabhängen und welche Beweise sie gegenDelana beschaffen können. Vielleicht gelingtes ihnen genügend zusammen zu tragen, umeinige der vernünftigeren und einflussreichenNamensgeber im Tal davon zu überzeugen sie109

anzuhören. Oder sie ertappen Delana beieinem ihrer Treffen mit der Bestie. Vielleichtgelingt es ihnen auch Delana so zuprovozieren, dass sie sich selbst verrät.Natürlich ist ein direkter Angriff auf Delanaeine weitere Option. Diese wird nun ebenfallsim Angesicht des nahen Siegs ein wenigunvorsichtig und könnte versuchen ein oderzwei der Charaktere direkt zu attackieren oderzu ermorden, um noch „ein wenig Spaß“ zuhaben.Es sollte den Charakteren aber auf die eineoder andere Art und Wese gelingen, Delana zuentlarven. Zwar erscheint deren Position unterden Namensgebern im Tal sehr mächtig, aberJahrhunderte der Jaspreeverehrung und desfriedlichen Lebens lassen sich nicht einfach soauslöschen. Unter der sichtbaren Panik sind esimmer noch die gleichen Orks, Elfen, Zwerge,Menschen, Windlinge und Trolle.Nach einer Zeit der Trauer wird auch derBaumelementar bereit sein, mit denCharakteren zu reden. Schließlich hat er allesmiterlebt und kann darüber Auskunft geben.Falls die Charaktere nicht von selber auf diesesMöglichkeit kommen und je nach Verlauf desAbenteurers könnte er auch von sich ausKontakt zu ihnen aufnehmen. Vorzugsweiseüber einen Elementaristen in der Gruppe,ansonsten aber über Botentiere, welcheversuchen werden die Charaktere wieder zumSchrein zu locken. Er ist natürlich ebenfallsbereit seine Beobachtungen später anderenNamensgebern gegenüber zu wiederholen.Sein Wort wird dann als die Wahrheitangenommen werden und Delana endgültigentlarven.Die Raggokquestorin wird aber nichtbleiben, um ihren Untergang mitzuerleben.Bemerkt sie, wie sich ihre Positionverschlechtert, wird sie sich irgendwann mitdem Erreichten zufrieden geben und fliehen.Sie hat keinerlei Skrupel dafür die Bestie zuopfern. Rache an den Charakteren kann sieimmer noch später üben.Je nach Ende werden die Charaktere alsHelden gefeiert werden, der Dank derBewohner des Grünen Tals ist ihnen danngewiss. Die Gesellschaft des Tals wird auchnicht zerfallen, sondern sich nach dem Tod derBestie langsam wieder normalisieren. Undirgendwann wird es auch einen neuenJaspreequestor am Baum geben…Die Gnade JaspreesBleiben die Charaktere nach dem Ende nochein wenig im Tal, so erwartet sie dennoch eineEnttäuschung. Der kleine Baum bleibtverschwunden. Dauert die Suche zu lange,kann es bereits im Tal zu einem direktenEingreifen der Passion Jaspree kommen,schöner wäre dies aber erst auf demdeprimierenden Marsch aus dem Tal.Zumindest hat aber endlich der Regenaufgehört.Auf einmal wird es stiller um die Charaktereherum. Gleichzeitig scheinen ihreSinneswahrnehmungen intensiver zu werden, derDuft des Waldes und der langsam trockenwerdenden Natur, der angenehm warme Wind, dieSonne in ihrem Rücken. Und dann tritt ihnen miteinem Male die Passion Jaspree aus einemWäldchen entgegen. Das Bild im Grundregelwerkdürfte sehr gut passen, um das äußereErscheinungsbild zu beschreiben. Man sollte denCharakteren hier sehr deutlich vermitteln, wasihnen hier entgegentritt. Das ist kein Zentaur, denes aus dem Weg zu räumen gilt! Die Passion wirddie Charaktere langsam mustern und ihnen mittiefer, dröhnender Stimme danken. Dann wird sichdirekt vor ihnen aus dem Nichts das kleineBäumchen materialisieren. „Dies gebe ich euchzum Dank, treue Streiter. Und für die Zukunft,denn ich bin eurem Streben wohl gesonnen.“ Nocheinmal mustert er sie, danach wendet er sich wieder110

dem Wald zu und verschwindet rasch. Jetzt kehrtauch das „normale“ Gefühl für die Umwelt zurück.AnhangELVAN THALIMELHochrangiger Jaspree‐Questor undElementarist: Elvan wurde vor der Plage indieser Gegend geboren, seine Eltern wareneinfache Bauern. Er zeigt bereits früh einTalent zum Elementarismus und ging beieinem in der Nähe lebenden Elementaristen indie Lehre. Etwa mit 60 Jahren weihte er seinLeben Jaspree und wanderte fortan in diesemTeil des Gebirges. Als die Plage näher rückte,sprach Jaspree in einer Vision zu ihm undunter seiner Führung und der des Questorserrichtete man ein Kaer zum Schutz vor denDämonen. Während der Plage entwickelte sichElvan Thalimel zum unumstrittenen Führerdes Kaers, andere Passionen verloren anBedeutung und alle Namensgeber wandtensich Jaspree zu. Die Zeit im Kaer verwandeltealle (am meisten wohl die Orks) und als diePlage vorüber war, folgten sie Elvan wieeinem Propheten ins gelobte Land zu jenemOrt, der einmal das Grüne Tal werden sollte.Elvan selber war zwar nicht einer derunsterblichen Elfen, aber er alterte ab einemgewissen Punkt einfach nicht mehr, warumversteht er selber nicht. Durch seine großeMacht als Questor und Elementarist, dasWohlwollen Jasprees und nicht zuletzt durchden Fleiß der Bewohner verwandelte sich dasTal von einem kärglichen Platz in dengesegneten Lebensraum heutiger Zeit. Durchseine Kräfte wuchs der große Baum undwurde zu einem natürlichen Schrein derPassion. Elvan war eigentlich nur derspirituelle Führer des Tals, aber seine Machtwar so groß, dass sich alle seinem Willenunterwarfen oder versuchten bereits vorab inseinem Sinne zu handeln. In den letzten Jahrenaber schwinden seine Kräfte, sein Körper altertund seine Geistesgaben lassen nach. DerQuestor ist heute schnell erschöpft und schläftviel. Er hat viel von seiner früheren Macht alsElementarist verloren, auch seine Gaben alsQuestor verlassen ihn. Dies nicht, weil Jaspreeihm die Macht entzogen oder er gefehlt hätte,er wird einfach alt. Elvan ist sich dieserTatsachen wohl bewusst und hat in letzter Zeitvieles für die Zeit nach seinem Ablebengeregelt. Nur das Fehlen eines würdigenNachfolgers macht ihm Sorgen.Aussehen: Elvan ist ein uralt aussehender Elfmit dunkler, runzliger Haut, die an manchenStellen beinahe transparent zu sein scheint.Seine Haare sind strahlend Weiß, seine Augenvon einem tiefen Blau, in dem man versinkenkönnte. Er geht gebeugt auf einen Stockgestützt und zittert immer ein wenig. Auf denersten Blick erscheint er zerbrechlich undgeschwächt, manchmal blitzt aber immer nochein Rest seiner früheren Kraft undWillenstärke auf. In der Regel trägt er weitebraune Roben, als Gürtel einen einfachenStrick.Verhalten: Von Förmlichkeit hält derQuestor nichts. Ansonsten pendelt er zwischeneinem erstaunlichen Scharfsinn und Weitblick(in wachen Momenten, dann scheint ihmbeinahe nichts zu entgehen) und immerhäufiger werdenden senilen Phasen. Er spürtseine Macht schwinden, früher einmal konnteer alles fühlen, was im Tal geschieht, heutebeschränkt sich dies auf die unmittelbare Nähedes Baums. Er spricht sehr leise und ruhig.Man sollte den Charakteren das Gefühlvermitteln, es hier mit einer Art Heiligem zutun zu haben. Von den Talbewohnern wird erin jedem Fall so verehrt. Elvan verzweifeltüber die Untaten der Bestie und seineMachtlosigkeit. Die Charaktere und ihrAnliegen kommen ihm da gerade recht. SeinenBaum wird er nicht mehr verlassen, ansonsten111

aber alle Hilfestellungen geben, die noch inseiner Macht liegen. Und die schwindet vonTag zu Tag…DELANA ANTARIOSHochrangige Raggokquestorin, Diebin undTroubadoura: Die Raggokquestorin ist inWirklichkeit die treibende Macht hinter derBestie des Grünen Tals. Vor über 40 Jahrenverließ sie ihre Eltern und das Tal, um neueGeschichten und Lieder zu finden. IhreHeimat, ihre menschlichen Eltern, die geplanteHeirat, all dies war ihr zu klein, zu langweilig,all diese Narren und Dummköpfe. Siedurchwanderte Barsaive, sah Throal, denSchlangenfluss, den Blutwald und schließlichParlainth. Dieser Ort veränderte irgendwas anihr, der Schrecken des Orts flößte ihr keineAngst ein sondern inspirierte sie. Delanasuchte nach neuen Möglichkeiten undAusdrucksformen und entdeckt eine Ader zurGrausamkeit an sich, die sie bislangunterdrückt hatte. Als sie bald danach aufeinen Raggokquestor traf, fand sie ihren Weg.Ihre Wanderungen führten sie weit über dasbekannte Barsaive hinaus, sie lernte sich zuverstellen und konnte so mühelos viele Jahreunter den Theranern leben.Delana wurde zu einer skrupellosenMörderin, die es genoss Angst und Schreckenzu verbreiten. Ihre Fähigkeiten als Troubadournutzte sie brillant zu diesen Zwecken und mitden eigentlich eher ungewöhnlichen Talentendes Diebs wurden Bedrohungen für ihre Pläneaus dem Weg geräumt. Ihre alte Heimatvergaß sie dabei aber nie. Was könnte esgrandioseres geben, als dieses so widerlichwunderbare Werk Jasprees zu zerstören undsich dabei an all den Gestalten ihrerVergangenheit zu rächen?Mit großer Sorgfalt widmete sie sich diesemZiel. Durch einen Pakt mit einem Dämonwurde die Bestie erschaffen und trainiert, bissie ihren Ansprüchen genügte. Dann erstkehrte sie als die verlorene Tochter in ihreHeimat zurück und nahm ihren Platz in derGesellschaft des Tals ein. Von ihrenVerwandten war niemand mehr am Leben.Erst mehr als zwei Jahre nach ihrer Rückkehr,mittlerweile allgemein beliebt und geachtet,rief sie die Bestie zu sich und begann dengrausamen Plan umzusetzen.Aussehen: Delana Antarios ist mit ihren 58Jahren immer noch eine schöne Frau, in ihrentief-schwarzen Haaren sind nur wenige graueSträhnen zu sehen. Sie trägt geschmackvolle,aber kostbare Kleidung und ist nur selten ohneihre Laute zu sehen. Delana hat alsTroubadour eine Präsenz, die sie in jedemRaum sofort zum Mittelpunkt macht, falls siedies wünscht. Sie kann sich aber aucherstaunlich zurücknehmen, wenn es dieSituation erfordert. Falls sie jemand astraluntersuchen sollte, sieht er die Aura einesAdepten. Spuren ihrer Kontakte zu Dämonenoder ihrer Questorentätigkeit werden aber vonihrer Passion verborgen und sollten nicht zusehen sein bzw. nur bei einemAußergewöhnlichen Erfolg.Verhalten: Delana ist fröhlich, geistreich undcharmant. Sie hat viele Freunde und bemühtsich immer neue Besucher kennen zu lernen.Sie ist hilfsbereit und unterstützt dieBewohner des Tals mit den in der Fremdeerworbenen Kenntnissen. Dies ist die eineSeite. In Wahrheit dient all dies nur dazu,ihren Plan umzusetzen. Mit ihren Liedernverstärkt sie subtil und geschickt die Angst derNamensgeber vor der Bestie und untergräbtihren Glauben an den Schutz Jasprees. Siesendet die Bestie gezielt aus, um Panik zuerzeugen und die Furcht vor demUnbekannten zu stärken. Dabei weidet sie sicham Entsetzen der Namensgeber. Delana istnicht begeistert vom Auftauchen derCharaktere, beobachtet sie aber nur und setzt112

ihren Plan fort. Werden sie ihr gefährlich,könnte sie aber auch direkt gegen dieseStörenfriede vorgehen. Sie wird aber so langewie möglich im Verborgenen bleiben und zurNot versuchen, die Bewohner gegen dieFremden aufzuhetzen. Die Questorin wirdaber nicht um jeden Preis kämpfenduntergehen, wenn ihr Plan endgültig scheitertflieht sie lieber. Was nicht heißen soll, dass sienicht rachsüchtig wäre…Kräfte: Delana ist eine mächtigeTroubadoura und fähige Diebin. Die genauenKreise sollte man an seine Gruppe anpassen,aber sie sollte ein harter Brocken sein. Die imKompendium beschriebenen Kräfte derQuestoren sind ein bisschen wenig, weiterunten befinden sich noch Vorschläge fürweitere Kräfte. Man sollte hier als Spielleiterkeine Scheu haben, ihr alles in der Situationpassende zu geben. Wenn die Charakterebesonders kampfstark oder hochkreisig sind,könnte man noch ein oder zwei kleinerDämonenkonstrukte einführen, die bei einemEndkampf über einen Pakt von Delana zurHilfe gerufen werden. Sie hat natürlich auchkeinerlei Skrupel aus dem Hinterhalt zuattackieren, üble Gifte zu benutzen oderMeuchelmorde zu begehen.Vorschläge für zusätzliche FähigkeitenDämonenkräfte: Häuten, Leiche Beleben,EntsetzenGeisterbeschwörerzauber: Schmerzen (K3),Skelett Beleben (K4), Verdorren (K5),Knochenbrecher (K6), Dämonen Beschwören(K8) (spieltechnisch zu behandeln als wären esQuestorenkräfte)Illusionstenzauber: Angenehme Visionen(K5, nur eben Unangenehme Visionen). Hiergilt natürlich das Gleiche wie bei den anderenZaubern.DIE BESTIEDie Bestie hat das Aussehen eines riesigenWolfs mit dunklem Fell und leuchtend grünenAugen. Sie ist gut und gerne doppelt so großwie ein normaler Wolf und ähnelt diesemzwar im grundsätzlichen Verhalten, ist abererheblich intelligenter. Vor überlegenenKräften flieht sie, kämpft lieber zu ihrenBedingungen und gegen schwache oderhilflose Gegner. Auch frisst sie diese meistensnicht, sondern richtet sie nur übel zu.Entstanden ist die Bestie durch dieZusammenarbeit eines Raggok-Questors miteinem Dämon. Mit Hilfe von Blutmagie,Zaubersprüchen und den besonderen Kräftenihrer Erschaffer wurde der ungeborene Welpeeines normalen Wolfes in ein furchtbaresGeschöpf verwandelt. Das Untier verfügt übereinige Kräfte, die sonst nur den Dämonenzugeschrieben werden, besitzt enormekörperliche Kräfte und ist mit normalenWaffen kaum zu besiegen: Wenn demAngreifer kein Direkttreffer gelingt, so ist siebeinahe immun gegen Eisen, Schwerter, Äxteund metallene Pfeilspitzen scheinen einfachabzuprallen. Angst vor Feuer, wie siegewöhnliche Wölfe besitzen, hat sie nicht.Dem Questor gehorcht sie wie ein Rudeltierseinem Leitwolf gehorchen würde und scheintsich mit ihm verständigen zu können. Zunormaler Sprache ist sie aber nicht fähig. Einenfesten Lagerplatz hat sie nicht, sondern schläftimmer an anderen Orten.WerteGes: 14 Stä: 14 Zäh: 12Wah: 10 Will: 10 Cha: 8Widerstandskraft RüstungKörperlich: 16 Physikalisch: 2 (10*)Magisch: 14 Mystisch: 6Sozial: 10 Niederschlag: 14113

KampfMagieAngriffszahl: 2 Anzahl der Zauber: 1Angriff: 13 Spruchzauberei: 18Schaden: 18 (Biss), Wirkung: siehe unten17 (Klauen)Todesschwelle: 98 LaufleistungVerwundungsschwelle: 14 Normal: 180Bewusstl.schwelle: 83 Kampf: 90Initiative: 14 Karmapunkte: 18Erholungsproben: 4 Karmastufe: 12Kräfte: Dämonenunempfindlichkeit (8),Entsetzen (15), Unglück (12), Spurlos*) gegen EisenSpurlosDie Bestie hinterlässt praktisch keine Spuren,merkwürdigerweise scheint dies aber nur fürden Weg zu ihren Opfern und die Flucht zugelten. An den Orten ihrer Angriffe finden sichzwar nicht viele Abdrücke, aber guteFährtenleser können die Abdrücke von sehrgroßen Wolfspfoten finden. In geringerEntfernung zum Tatort verschwinden dieFährten dann plötzlich, scheinen sich praktischin Luft aufzulösen. Selbst MagischesSpurenlesen hilft nicht mehr weiter.An den Orten der Überfälle ergibt eineUntersuchung im Astralraum Hinweise aufdämonisches Wirken, die Verzerrungen undVeränderungen sind aber nur schwach undlösen sich bald auf. Für in derlei Dingenerfahrene Adepten (und bei guten Proben)scheint es noch so, als sei die Ausstrahlungmerkwürdig, mit anderen Auren durchsetzt,sehr ungewöhnlich. Möglichweise keinrichtiger Dämon, jedoch auch kein „bloßes“Konstrukt. Diese astralen Spuren verblassenebenfalls sehr rasch.114

Unter der Schwingedes RabenMehr oder weniger durch Zufall erfährt dieGruppe von einem Händler, dass ein imServosdschungel nicht weit von Mahatschentfernt lebender Magier namens RaksanRabenschwinge ein mächtiges Ritualvorbereitet, um einen Konkurrenten möglichstgrausam und machtvoll zu töten und dabeiwohl das Teil der legendären Maschineverwendet, das diese früher mit Energieversorgt hat (ein Funken schlagenderBernstein).Das Anwesen des Magiers wird von dreibeeindruckenden Golems aus lebendigemKristall und diversen „normalen“ magischenSchutzvorrichtungen bewacht, an denen erstnach einigen Nachforschungen einVorbeikommen möglich wird.Einmal an den Schutzvorrichtungen vorbei,wird die Gruppe in eine Falle des Magiers imHaus tappen, er wird ihnen allerdings keinLeid antun sondern ihnen stattdessen seineSicht der Dinge darlegen, die die Situationentscheidend verändern. Er sinnt nämlichnach Rache am Mörder seiner Familie, einemMagier namens Javos Gherenar, und ebendazu hat er die letzten Wochen ein Ritualentwickelt mit dessen Hilfe er besagten Magiertöten möchte. Um dieses Ritual durchführenzu können benötigt er nun aber den Bernstein,den er vor langer Zeit auf einem seinerAbenteuer von einem Widersacher erbeutethat. Von der Geschichte des Steins weißRaksan Rabeschwinge nichts, allerdings sehrwohl von seinen Eigenschaften als Erzeugermächtiger magischer Energien. Er macht vonsich aus den Vorschlag, die Gruppe dasProblem lösen zu lassen, indem er sie bittet,ihm den Mörder seiner Familie in sein Hauszu bringen, dann könnte er auf das Ritualverzichten und die Gruppe könnte dasArtefakt von ihm geschenkt bekommen.Zusätzlich bietet er auch eine nichtunbeträchtliche Summe als weitere Belohnung.Nach Angaben von Raksan Rabenschwingelebt Javos Gherenar in einem Dorf namensHundertbaum etwa 1 bis 2 Tagesreisen südlichvon Iopos am Schlangenfluss.In Hundertbaum angekommen wird schnellklar, dass Gherenar unmöglich der Mördereiner Familie sein kann: er ist nicht nur wievon Raksan Rabenschwinge beschriebenMagier und Alchemist, sondern vor allem einsehr engagierter und mitleidsvollerGarlenquestor, der sich geradezu aufopferndum die Bewohner des Dorfes und desUmlandes kümmert. Nachdem die Gruppesich bei Javos Gherenar und denDorfbewohnern ein bisschen umhört findet sieheraus, dass Javos Gherenar einen jüngerenBruder namens Teben Gherenar hat. Beiweiteren Nachforschungen über Teben stelltsich heraus, dass die Familie von RaksanRabenshwinge putzmunter, wenn auchgefangen ist und der Mord, den RaksanRabenschwinge mit Hilfe eines Zaubers zum115

Betrachten vergangener Ereignisse gesehenhatte, nur eine Illusion war. Teben Gherenarhat dies alles eingefädelt, um seinen Bruderund wahrscheinlichen zukünftigenHaupterben der Familie so beiseite zuschaffen, dass sein Vater seiner Beteiligungnicht gewahr wird.Die Gruppe besiegt den Illusionisten, rettetdie Familie, stiftet Frieden zwischen zweidurchaus mächtigen Magiern, erhält einweiteres Teil der Maschine und dazu einenette kleine Summe als Belohnung ... insoweitalles gut läuft. Viel Spaß beim Leiten diesesAbenteuers.ALLGEMEINE HINWEISEJeder Teil ist in verschiedene Bereicheaufgeteilt, hier eine kurze Beschreibung wiewelcher Abschnitt zu verwenden ist.Der Überblick beschreibt für den Spielleiteram Beginn des Abschnittes in Kürze, waspassieren wird. Die Situation ist im Regelfalldas, was Sie als Spielleiter der Gruppevorlesen, natürlich liegt in Ihrem Ermessen, obSie nur Teile davon vorlesen, in jedem Fallsollten die Informationen in diesem Abschnittdie Gruppe auf die eine oder andere Arterreichen. Atmosphäre beschreibt dieStimmung der Umgebung und soll Ihnen alsSpielleiter eine Richtlinie bieten, wie die eineoder andere Situation zu interpretieren ist.Hinter den Kulissen beschreibt Hintergrundwissenfür Sie als Spielleiter in Bezugauf die aktuell stattfindenden Ereignisse.Letzte Rettung schließlich gibt ihnen in Formvon Vorschlägen und Beispielen eine Hilfe andie Hand, wie man die Situation retten könnte,falls mal alles aus dem Ruder läuft.Spielwerte für die beteiligten Hauptpersonensind aus gutem Grund nicht angegeben, siesind eben nur Empfehlungen. Sowohl Kreis alsauch sonstige „machtrelevante“ Faktenmüssen so oder so an das Kräfteniveau IhrerGruppe angepasst werden, und so will ich dagar nicht erst irgendetwas vorwegnehmen.Um das Abenteuer nicht zu kurz und nichtzu linear zu gestalten macht es sich mitSicherheit sehr gut, auf den Reisen kleinereZwischenereignisse wie einen Brennerüberfalloder ähnliches zu inszenieren. Und nun vielSpaß!TEIL I:Ein interessanter HandelÜBERBLICKIn dieser Szene trifft die Gruppe oder eineinzelner Charakter der Gruppe auf einenHändler, der ihnen / ihm eine haarsträubendeGeschichte über einen Magier erzählt, wobeiaufgrund eben dieser Geschichte durchscheint,dass der besagte Magier eines der Teile derMaschine besitzen könnte.DIE SITUATIONNach langer Reise seid ihr endlich einmalwieder in Märkteburg und habt Zeit, Kraftund Vorräte aufzufrischen. In entspannterStimmung geht jeder seinen Einkäufen nach.Doch was ist das für eine Geschichte, die Jogesder Händler da einem kleinen GrüppchenAbenteurer erzählt...?ATMOSPHÄREFangen Sie den Einkaufsbummel mit derGruppe ruhig betont gemächlich an, das istschließlich nach vielerlei bestandenenAbenteuern für jeden Adepten eine ArtRuhepol. Lassen Sie die Gruppe ruhig erst fastalle Besorgungen machen und erläutern sie,dass im Moment nicht viel los ist unddeswegen viele Händler angefangen haben,teils interessante, teils alberne oder gar zotige116

Geschichten von sich zu geben, um Kunden anihren Stand zu locken. Es sollte die Charakteresofort hellhörig machen wenn einer derHändler von einem mächtigen Magier spricht,der mit Hilfe eines Geheimnisvollen Artefakts,das mächtige Energien zur Verfügung stellt,ein ebenso mächtiges Ritual durchführenmöchte.HINTER DEN KULISSENJoges ist einer der Händler, die RaksanRabenschwinge, den besagten Magier, vonZeit zu Zeit mit Dingen des täglichen Bedarfsund mehr beliefern und damit aufgrund desrelativen Wohlstandes des Magiers ziemlichgut verdienen. Joges macht das ganze schonseit vielen Jahren und Raksan Rabenschwingehatte eigentlich immer Zeit, mit ihmzusammen eine Tasse Tee zu nehmen, dasletzte Mal allerdings nicht, sondern der alteZwergenmagier hat Joges verbittert zwischenTür und Angel vom Mord an seiner Familieund dem Ritual, das er vorbereitet, erzählt.Joges wünscht nicht, dass sich der alte Raksanin Schwierigkeiten bringt, nicht nur weil er ihnlange kennt und schätzt sondern auch weilihm dann unter Umständen eine seinerlukrativsten Einnahmequellen flöten gehenkönnte. Was in jedem Fall offensichtlichwerden sollte ist, dass Raksan Rabenschwingewohl alles andere als ein unangenehmerZeitgenosse ist.Mit Sicherheit möchten sich die Charaktere,bevor sie irgendetwas überstürzen, diegesamte Geschichte von Joges anhören, hieralso seine Erzählung:„Ich habe gedacht ich höre nicht recht, dabei istder alte Raksan sonst so ein umgänglicher, netterKerl, ja ja, ich weiß was man sich so über Zauberererzählt, aber der ist ... nun ja, war immer so richtignett, ich schwör’s. Da fahr ich also gestern wieimmer einmal im Monat zu ihm hin und bring ihmEssen und Kräuter und all so’n Zeug, was manhalt so braucht, ihr wisst schon, natürlich alles nurzu besten Preisen, wie immer bei mir. Wo war ich?Ach ja, ich fahr also gestern mit meinem Karrenhin und wie immer ärgere ich mich über denschlammigen Pfad und ich kann euch sagenGraubein mein Maulesel hat ganz schön ackernmüssen, ja ja. Bin wie immer so gegen Mittag beiRaksans Haus angekommen und an den komischenKristallstatuen vorbei, die da vorm Hausrumstehen. Echt gruselig sind die sage ich euch,sehen aus wie Menschen, sind aber fast 4 Schritthoch und komplett aus Kristall. Hat schon einenseltsamen Geschmack was Kunst angeht der alteRaksan, versteht mich nicht falsch, im Haushängen wundervolle Gemälde und nochwunderbarere Statuen stehen da rum, aber diesekomischen Kristallstatuen sehen einfach nurbeängstigend aus. Ist wohl um Diebe zuverschrecken oder so, wer weiß das schon. Ichmeine wer versteht einen Zauberer denn schonwirklich (Wenn ein offensichtlich erkennbarerZauberer mitlauscht nuschelt Joges etwas wie„nichts für ungut“ in dessen Richtung und fährtfort). Nun, sonst hat mich der alte Raksan immerauf einen ins Haus gebeten und nachdem ich allesabgeladen hatte, hatte er immer schon Tee undGebäck bereitstehen und ich musste ihm das Neusteaus Throal und Mahatsch berichten. Er hat sichauch immer Zeit genommen das eine oder andereLustige dazu zu sagen, ich sag’s euch, ich habeimmer herzlich gelacht. Ein netter alter Zwerg istdas der Raksan, ja ja.Aber dieses Mal war’s anders, als ich mit demKarren ankomme geht die Tür auf und er sagt ichsoll schnell abladen, er hat nicht viel Zeit. Ich habmich gewundert, nicht nur weil er so komisch warsondern auch weil er aussah als hätt’ er mindestenseine Woche nicht geschlafen. Der alte Raksan hatimmer schöne, saubere und ordentliche Robengetragen und sah für sein Alter immer richtigfrisch aus, diesmal aber war er ganz zerknittert undhatte böse dunkle Ringe unter den Augen. Richtigbekümmert sah er aus, als wär’ was ganz117

schlimmes passiert und naja, wie das so ist, sowasseh’ ich den Leuten an. Eigentlich wünsch ich mirinzwischen ich hätt’ nicht gefragt, ich hab’s abergetan und er erzählt mir von einem Magierirgendwo aus dem Norden, der seine ganze Familiebestialisch getötet hätte und er das rächen müsste.Nette Leute waren das die Rabenschwinges, habensogar früher mal einen Elfen großgezogen und wieich gehört habe ist der auch ein großer Zauberergeworden und vor 10 Jahren haben sie ein eigenesKind bekommen, ein süßer kleiner Fratz das sag icheuch. Mir wird ganz schlecht dabei wenn ich darandenke, dass er tot sein soll, bei den Passionen. Naja,Raksan meinte er hätte genau das Richtige um denMörder seiner Frau und seines Sohnes zu rächen,so ein mächtiges Ding, so eine Art Energiestein.Ich hab da ja keine Ahnung von aber als er davonerzählt hat war das einzige Mal, dass er dieses Malgelächelt hat. Er meinte es sei wohl Glück, dass ihmdieser Stein vor Jahren mal in die Hände gefallenwäre und er hätte immer gewusst er könne diegroße Energie, die darin liegt, noch einmalgebrauchen auch wenn er nicht raus finden konntewo der Stein ursprünglich herkommt. Eineschreckliche Sache ist das, Zauberer gegenZauberer und tote Kinder, eine schlimme Sache,hoffentlich passiert dem alten Raksan nichts. Ermeinte ich solle nicht mehr wiederkommen, bis ermir eine Nachricht zukommen lässt, und jetzt woer im Streit mit einem anderen Zauberer ist, trauich mich nicht so, trotzdem mal hinzufahren. Aberjemand müsste ja mal nachsehen, nachher passiertnoch was schlimmes, ohje ohje.“LETZTE RETTUNGDas einzige Problem, das hier auftauchenkönnte ist, dass die Charaktere nichtmitbekommen von was Joges da reden könnte,nämlich von einem Teil der Maschine. Notfallssollten vielleicht ein paar andere Händler dieGeschichte ein bisschen variiert weitererzählenoder ein alter Freund Raksans, ein Obsidianer– Geisterbeschwörer aus Throal namens Janos,bittet die Gruppe ganz konkret, doch einmalnach dem Rechten zu sehen.TEIL II:Ein Haus im GrünenÜBERBLICKDie Gruppe lässt sich den Weg zu RaksanRabeschwinges Anwesen beschreiben undbricht auf. Das Anwesen liegt etwa 1 StundeFußweg nördlich von Mahatsch, in denAusläufern des Servosdschungels. AmAnwesen angekommen stellt die Gruppeschnell fest, dass die beschriebenen Statuenaus Kristall alles andere als einfach nurbeunruhigende Statuen sind, sondernvielmehr Golems, die jeden, der versucht dasAnwesen zu betreten, bewusstlos schlagen.DIE SITUATIONIhr hättet nicht vermutet, dass auf demschlammigen Pfad, der in Richtung desAnwesens führt, jemals ein Karren vorwärtskommen würde, und euer Respekt vor derZugkraft von Joges Esel Graubein steigt vonMinute zu Minute, das muss wahrlich diePassion aller Esel sein, wenn er einenbeladenen Karren hier entlang ziehen kann.Nach etwas über einer Stunde Fußmarsch vonMahatsch aus erblickt ihr zwischen denBäumen Teile einer etwa 2 Schritt hohen,einfachen Steinmauer. Als ihr dem Weg einStück weiter folgt seht ihr ein Eisentor in derMauer, durch das man, wenn es denn geradeoffen wäre, über den Weg auf das Grundstückkäme, das ihr nun offensichtlich erreicht habt.Das Tor besitzt kein offensichtliches Schlossund auch nach langem Suchen findet ihr keineMöglichkeit, es irgendwie zu öffnen oder denBewohner des Anwesens zu kontaktieren.Seufzend stellt ihr fest, dass wohl nur dasschurkenhafte Überklettern der Mauern in118

Frage kommt, auch wenn das wahrscheinlichnicht den besten Eindruck auf den Bewohnerdieses Anwesens machen wird. Wenn ihr ersteinmal vorsichtig über die Mauer spähterkennt ihr ein schönes und großes Haus ausStein mit einer Seitenlänge von etwa 40 Schrittund 3 Stockwerken. Vor dem Haus stehen diedrei von Joges beschriebenen, Ehrfurchtgebietenden Kristallstatuen. Der Garten istüppig mit Orchideen und Kräuternbewachsen, alles sehr ordentlich und gutgepflegt und ohne Wildwuchs oder Unkraut.Ein idyllischer kleiner Teich mit ein paarSteinbänken aus weißem Marmor befindet sichdirekt vor dem Haus und der Weg zurEingangstür führt über eine kleine Holzbrückeüber den Teich.ATMOSPHÄREDer Servos ist noch nicht sehr dicht, wo sichdas Anwesen Raksan Rabenschwingesbefindet. Die Mauer sieht aus wie neu und dasTor ebenfalls. Das Haus ist in throalischem Stilgehalten und offensichtlich selbst für eineganze Familie recht geräumig. Im Großen undGanzen sollte die Szene nicht sehr bedrohlichwirken, betonen Sie ruhig wie gepflegt undoffensichtlich teuer alles wirkt. Sobald einerder Charaktere über die Mauer klettert odersie überfliegt wird sich die naheliegendsteKristallstatue als Golem entpuppen und sichmit beängstigender Schnelligkeit auf denbetroffenen Charakter zu bewegen und ihnangreifen. Diesen Schockmoment sollten Sieruhig auskosten.HINTER DEN KULISSENDie Mauer ist mit magischen Fallengesichert, die angepasst an den Kreis desGruppendiebes oder Scouts auch find- undentschärfbar bzw. umgehbar sein sollten.Werte und genaue Art der Fallen seien andieser Stelle dem Spielleiter anheim gestellt,gemein haben aber alle Fallen, dass keineeinzige tödlich ist oder schwere Verletzungenhervorruft. Lähmungen oder kurzfristigeVerwandlungen sind da schon eher der Stilvon Raksan Rabenschwinge. DieKristallgolems greifen jeden an, der sichunbefugt auf dem Grundstück bewegt, das giltauch für fliegende Namensgeber. FliegendeCharaktere werden mit einem Netz ausKristallsplittern, das aus den Händen derGolems schießt, eingefangen und jeder dessenein Golem so oder so habhaft wird schlägt erbewusstlos und wirft ihn über die Mauer desAnwesens nach draußen. Werte für dieKristallgolems sind aus gutem Grund nichtangegeben, sie sollten in keinem Fall auch nuransatzweise besiegbar erscheinen, egal was dieGruppe versucht. Die Golems sind an diemagische Struktur des Grundstücks undeinige spezielle Zauber gekoppelt undbemerken so auch sehr effektiv schleichendePersonen auf dem Grundstück oder gezähmteTiere, die dort nicht hingehören.LETZTE RETTUNGNun, viel falsch laufen kann hier nicht. Dassdie Gruppe an den Golems vorerst nichtvorbeikommt ist so gedacht.TEIL III:Verdammte GolemsÜBERBLICKRatlos ziehen die Charaktere nach Throalzurück um darüber zu beraten, wie man anden offensichtlich sehr starken Kristallgolemsvorbeikommen könnte. Glücklicherweisebekommen sie Hilfe von Janos, einemObsidianer-Geisterbeschwörer aus Throal, derein alter Freund von Raksan ist, aber leiderselbst im Moment nicht nach dem Rechtensehen kann.119

DIE SITUATIONDiese verdammten Golems. Die Fallen warenja kein größeres Problem als ihr erwartethättet, aber dann diese verdammten Golems.Irgendwie hattet ihr ja schon damit gerechnet,dass es nicht einfach werden würde in dasAnwesen eines hochkreisigen Magiers wieRaksan Rabenschwinge einfach sohereinzuspazieren, aber so was ... nein, nein,nein, das muss ja nun wirklich nicht sein. Inder Hoffnung, dass euch in Throal vielleichtirgendjemand weiterhelfen kann, macht ihreuch auf den Weg dorthin.ATMOSPHÄRENun, das was in dieser Szene passiert nenntsich bei Shadowrun passenderweise„Beinarbeit“. Die Gruppe klappert alleMöglichkeiten ab, die ihnen irgendwieweiterhelfen könnten. Andere hochkreisigeZauberer in Throal, die Bibliothek, vielleichtden einen oder anderen alten Bekannten, dervielleicht etwas über die Kristallgolems wissenkönnte.HINTER DEN KULISSENWas die Charaktere nach und nach erfahrenist, dass es einen elfischen Zauberer vonüberragendem magischen Können in derProvinz Vivane gibt, der wohl mit seinenForschungen über die Verwendung vonmagischen Kristallen jedem anderen Zaubererweit voraus ist. Auf tieferes Nachbohren stelltsich heraus, dass Janos, ein Obsidianer-Geisterbeschwörer aus Throal (er lebtselbstverständlich in Märkteburg und nicht inThroal), dort einige Jahre zuForschungszwecken bei besagtem Zaubererverbracht hat.Wenn die Charaktere Janos die Situationerklären, wird er ihnen gerne und kostenloshelfen, allein schon deshalb, weil Raksan einalter Freund von ihm ist. Selbst würde er auchgerne nachsehen, sagt aberbedeutungsschwanger, wenn er nicht alle paarStunden nach seinem gerade laufenden Ritualsieht könnte das „schlimme Folgen für ganzMärkteburg haben“, weshalb er nicht selbstnach Raksan sehen könne, so leid ihm das täte.Er gibt den Charakteren eine Sanduhr, dieman mit einer Drehung um die Mittelachseaktivieren kann und die etwa 2 Minuten zumDurchlaufen benötigt. Er sagt, sobald sie dasGrundstück betreten sollen die Charaktere dieSanduhr aktivieren und solange der Sanddurchliefe könnten sich die Golems nichtbewegen. Allerdings müssten sie sehen, wassie daraus machen können, denn die Sanduhrwürde nur ein einziges Mal funktionieren.LETZTE RETTUNGVerärgert die Gruppe Janos grundlos oderbemüht sich nicht um Nachforschungen trittjemand Anderes an die Stelle von Janos, dervon sich aus hilft, da er mitbekommen hat,was für ein Problem die Charaktere haben.Allerdings ist das dann nicht kostenlos...!TEIL IV:Eine traurige GeschichteÜBERBLICKDie Gruppe benutzt die Sanduhr um an denGolems vorbei ins Haus zu gelangen undüberzeugt dort hektisch RaksanRabenschwinge, dass sie ihm helfen wollenund er bei Ablauf der „Schonfrist“ durch dieSanduhr bitte die Golems zurückpfeifen soll.Er tut dies, und im weiteren Verlauf der Szeneerläutert Raksan Rabenschwinge denCharakteren noch einmal seine Situation, diesie ja nur aus zweiter Hand kennen.DIE SITUATIONNun steht ihr wieder an der Mauer unddamit auch erneut vor dem Problem mit den120

Golems. Bleibt nur zu hoffen, dass die Uhr vonJanos so funktioniert, wie er es gesagt hat,sonst wird es wohl wieder recht unangenehmwerden.Nach der Überwindung der Golems:Ihr hechtet an den Golem vorbei, die sichkeinen Millimeter rühren und insglücklicherweise unverschlossene Haushinein, wo ihr auch gleich über einen altenZwerg in einer knittrigen Robe stolpert, dereuch verdutzt anstarrt. „Wer bitte seid ihrwenn ich fragen darf, und wie seid ihr anmeinen Wächtern vorbeigelangt?“, fragt eretwas verwirrt und nun solltet ihr ihmwirklich eine gute Erklärung liefern, dennkaum hat er seine Frage zu Ende gestelltrieseln die letzten Sandkörner durch dieSanduhr in den unteren Teil.Nach einer Erklärung:Nachdem ihr Raksan erklärt habt, warum ihrgekommen und wie ihr an den Golemsvorbeigekommen seid bittet er euch immernoch etwas verwirrt in ein Empfangszimmerim Erdgeschoss. Dort stehen rote Sessel und 2rote Sofas, alles wirkt sehr teuer aber faststeril, offen-sichtlich wird dieserEmpfangsraum nicht sehr oft genutzt. Aufdem Tisch des Empfangsraumes stehen einKrug mit Wein und ein paar saubereKristallkelche.Nach ein paar Augenblicken gesellt sichRaksan zu euch und erzählt noch einmal, wasihr bereits gehört habt. Der Kaufmann haterstaunlich korrekt wiedergegeben waspassiert ist, fällt euch doch kein wirklicherUnterschied zwischen beiden Darstellungenauf. Einzig wie Raksan auf den Mördergekommen ist erläutert er näher als derKaufmann dies tat. Er benutzte einen Zauberum in seinem Garten, wo er Blut undFleischreste fand, ein paar Tage in dieVergangenheit zu sehen, nachdem er von einerStudienreise zu einem Kollegen wieder nachHause kam. Was er dort sah war wie JavosGherenar mit Hilfe eines von ihmbeschworenen Dämons Raksans Frau undSohn bestialisch abschlachtete und teils rohverspeiste. Er erklärt euch auch, dass er mitHilfe eines geheimnisvollen Artefakts JavosGherenar zerschmettern wird „und alle umihn herum“. Auf den einen oder anderenerschrockenen Blick meint Raksan, das sichgewisse Kollateralschäden bei diesemspeziellen Ritual wohl nicht vermeiden lassen,dafür sei es aber sicher, dass Javos Gherenarumkomme und das allein wäre, was zählt.Dann blickt er euch einen Momenteindringlich an:„Wenn ihr ihn mir bringt muss niemand anderssterben. Ich bin kein Mörder wie er, aber meineRache werde ich mir durch nichts nehmen lassen,und wenn ich Raggok selbst töten muss um dessenPlatz einzunehmen. Also, wenn ihr Interesse habtbringt ihn mir ... lebendig wenn möglich ... ichwerde euch fürstlich entlohnen, da könnt ihr sichersein.“ATMOSPHÄREDie Situation vor dem Eindringen istspannungsgeladen, und nach wie vor sollteniemand so sicher sein, ob die Uhr auchwirklich funktionieren wird.Raksan Rabenschwinge ist eher verwirrt alsverärgert, und so sehr er im Moment auchunter Stress steht ist er doch immer noch einMagier und mehr als gespannt zu erfahren,wie ein paar Namensgeber einfach so anseinen vermeintlich unüberwindlichenKristallgolems vorbeigekommen sind. ImEmpfangszimmer gibt Raksan sich voller Hassund Trauer, man merkt ihm deutlich an wiesehr ihn der Tod seiner Familie emotionalmitnimmt.121

HINTER DEN KULISSENDie Sanduhr funktioniert, die Golems rührensich kein kleines bisschen.Raksan ist, wie bereits gesagt, eher verwirrtals wütend. Er wird in jedem Fall permentalem Befehl die Golems zurückpfeifen,schon allein weil er wissen will, was lost ist.Das Versprechen einer großzügigenBelohnung ist absolut ernst gemeint, nur dieRache an Javos Gherenar ist Raksan wichtig,und so sehr er ihn auch hasst, er verabscheutden Gedanken, dass er mit seinem Ritualvielleicht Unbeteiligte verletzen oder tötenkönnte. Bei gesteigertem Interesse der Gruppean seinem Ritual, das er eigentlichdurchführen wollte, wird er auch den vonBlitzen umzuckten Bernstein zeigen, der ihmals Kraftquelle für das Ritual dienen soll. Ermeint dazu, der Stein enthalte unheimlich vielKraft, weiß aber nicht woher er stammt oderwofür er einmal bestimmt war. Raksanmutmaßt, dass er Teil bzw. Energiespender füreine größere magische Apparatur, vielleichtfür irgendeine Waffe gegen die Dämonen oderetwas Ähnliches war.LETZTE RETTUNGDas Einzige das hier schief laufen könnte ist,dass die Charaktere die Uhr ungeschickteinsetzen, auch wenn ich mir kaum vorstellenkönnte wie. Doch diesmal bekommt Raksanmit was passiert und lässt einen derCharaktere nach dem Bewusstlosschlagen zusich bringen.Sollten die Charaktere Raksan im Hausangreifen wird er mental einem Golem denBefehl geben, die Charaktere oder den einenbetreffenden zu töten, wobei Raksan sehr wohlgenau davor warnen wird falls sich andeutet,dass er angegriffen wird.Sollten die Charaktere nicht erkennen wasRaksan ihnen da in Form des Steines zeigt,sollten die Versprechen die Belohnungbetreffend konkreter werden. Jede Gruppe hatihren Preis...TEIL V:Ausgerechnet IoposÜBERBLICKDie Charaktere erreichen nach einer durchden Spielleiter beliebig leicht oder schwergestalteten Reise das Dorf Hundertbaum einbis zwei Tagesreisen südlich von Iopos undtreffen dort auf Javos Gherenar. Schnell stelltsich heraus: Javos Gherenar kann absolut ohneZweifel niemals getan haben, was RaksanRabenschwinge ihm vorwirft. Doch was bzw.wen hat Raksan gesehen, wenn nicht JavosGherenar?DIE SITUATIONDas Rauschen des Windes in den Wipfelndes Mischwaldes vor euch, das entfernteRauschen des Schlangenflusses, die Sonnescheint, ein herrlicher Tag um zu reisen. Fastkönnte man in Versuchung geraten zuvergessen, warum man eigentlich unterwegsist, so ein schöner Tag ist es. Nach euremAufbruch aus Throal habt ihr nun wohl dasDorf Hundertbaum erreicht. Kaum tauchendie ersten Häuser, Rauchfahnen und Äcker amHorizont auf erahnt ihr schon, woher dasDörfchen seinen Namen hat, steht es dochinmitten einer Landschaft aus Mischwäldern,die aus mehreren Dutzend verschiedenerBaumarten bestehen. Die Vielfalt ergibt einsehr hübsches Bild und findet sich auch in denHäusern der Bewohner von Hundertbaumwieder. An jedem Haus sind mindestens 10verschiedene Holztypen verbaut und ihrwürdet euch nicht wundern, wenn diehiesigen Einwohner einen regen Handel mitWahrem Holz führen würden, sieht doch die122

Ortschaft für ihre Größe recht wohlhabendund gepflegt aus und haben die Einwohneroffensichtlich eine starke Affinität zum Holz.Als ihr das Dorf betretet, in dem wohl 200Seelen ihr Dasein fristen mögen, werdet ihrfreundlich im Namen Garlens oder Upandalsgegrüßt, jeder scheint gut gelaunt seinemTagwerk nachzugehen. Trotz der geringenGröße des Dorfes seht ihr sogar eine Taverne,ihr Name ist „Die Baumkrone“, und sie bietetneben guter Hausmannskost auchÜbernachtungsmöglichkeiten.Das Dorf grenzt an den Schlangenfluss undbesitzt auch einen eigenen kleinen Anleger, woals ihr ankommt gerade ein kleines T'skrang-Flussboot ablegt. Ein paar Arbeiter sind immernoch damit beschäftigt Kisten von derAnlegestelle zu einem nahe gelegenen Hauszu tragen.Aus heiterem Himmel ertönt ein Schrei.Gerade habt ihr die Arbeiter noch Kistentragen sehen, aber von einem Augenblick aufden anderen lassen alle ihre Kisten fallen undlaufen auf das Lagergebäude zu, in das sievorher ihre Kisten getragen haben. Als ihr einbisschen näher herangeht seht ihr, dass einerder Arbeiter von Bruchstücken eines geradezusammengebrochenen Holzkrans halbdurchbohrt und teils böse eingeklemmtwurde. Verdammt, das sieht wirklich nicht gutaus. Umstehende halten ihm die Hand undreden ihm gut zu während er selbst wissendlächelnd einem Nebenstehenden ein paarWorte an seine Liebste anverpflichtet,offensichtlich glaubt er selbst nicht mehr aneine Rettung. Grade als ihr euch von derSchrecksekunde erholt habt bemerkt ihr, wiesich ein berobter älterer Mensch mit einerLedertasche unter dem Arm wirklich rabiatdurch die um den Verletzten stehendenNamensgeber „pflügt“. Er stößt, schubst,drängt und schreit Zeter und Mordio, dieLeute sollen sich gefälligst beiseite scherenund auch der eine oder andere beherztePferdekuss ist dem alten Mann nicht zu schadeum sich Platz zu verschaffen. Was dabeiinteressant ist, ist dass jeder der geknufft,geschubst, getreten oder sonst wie unsanft ausdem Weg des Alten gebracht wird anfängtfröhlich zu lächeln. Der Grund dafür ist nurallzu schnell offensichtlich, der Mann scheintwohl ein Heiler zu sein, und kaum ist er amVerletzten machen auch die letztenUmherstehenden Platz und treten 2-3 Schrittezurück. Der Alte packt eine Reihemedizinischer Instrumente und ein paarTränke aus seiner Tasche und beginnt unterleisem Summen, Stück für Stück das Holz ausdem Mann zu entfernen, erstaunlicherweisewächst das verletzte Fleisch dort wo er dasHolz entfernt fast sofort wieder zusammen.Nach etwa 3-4 Minuten ist der Alte damitfertig das Holz zu entfernen und er weistharsch 4 der Arbeiter an, den Verletzten zutragen und ihm zu folgen. Der Verletzte istzwar ohnmächtig, aber bei nähererBetrachtung erkennt ihr, dass er wohlüberleben dürfte. Der Alte rafft hektisch seinZeug zusammen und geht den 4 Arbeiternvorweg, die den Verletzten tragen, wobei erauch an euch vorbeikommt. Bevor ihrüberhaupt die Möglichkeit habt von alleinbeiseite zu treten zetert er schon von weitem„ihr Fremden, schert euch beiseite, seht ihrnicht dass ich einen Verwundeten zuversorgen habe? Bei Garlen macht Platz!“.Kaum an euch vorbei verschwindet der Altemit dem Verletzten und den vier Arbeitern ineinem nahe gelegenen kleinen Haus. Einer deranderen Herumstehenden sieht eurefragenden Blicke und kommt auf euch zu.„Garlen zum Gruße Fremde, macht euchnichts draus. Javos ist nicht immer so, isteigentlich ein ganz netter Kerl, er ist unserörtlicher Garlenquestor und ein rechtmotivierter noch dazu, wie ihr wohl gerade123

mitbekommen habt.“ Der Arbeiter klopfteinem von euch noch mal freundschaftlichlächelnd auf die Schulter und geht dannwieder an die Arbeit. Ihr seht euch etwasfragend um, aber bis auf eine etwas verlausteOrkfrau, die grade in Begleitung eines Wolfes,dem sie beim Gehen den Nacken krault, denDorfplatz in Richtung des Hauses in das derVerletzte getragen wurde überquert, könnt ihrnichts ungewöhnliches mehr entdecken. Allesscheint wieder in Routine zu verfallen, dieArbeiter räumen die Trümmer des Krans wegund drei von ihnen tragen Balken und einenEimer Nägel zum Unglücksort, offensichtlichum wohl einen neuen Kran zu errichten.ATMOSPHÄREDie Stimmung im Dorf ist durchaus alsfröhlich-gelassen zu bezeichnen. DieBewohner hatten eine gute Ernte, im Umkreisgab es schon lange keine Schauergeschichtenüber Monster oder Dämonen, Iopos lässt dasDorf nach korrekt gezahlten Steuern inFrieden und man treibt regen Handel mitBooten, die den Schlangenfluss hinauf bzw.hinunter fahren. Im Großen und Ganzen gehtes dem Dorf außerordentlich gut, und dassieht man den Bewohnern auch an. DieTaverne wirkt einladend und die Bewohnersind freundlich, hilfsbereit undaufgeschlossen.Das etwas ruppige Auftreten desGarlenquestors namens Javos scheint denDorfbewohnern nicht ungewöhnlich vorzukommen,es sollte schnell aus ihremVerhalten deutlich werden, dass er äußerstbeliebt ist.HINTER DEN KULISSENJavos Gherenar, der vermeintlicheMassenmörder, ist der örtliche Garlenquestorund Steuereintreiber von Hundertbaum.Geradezu fanatisch sorgt er dafür, dass es denBewohnern so gut wie möglich geht. DieTiermeisterin, die über den Platz wandert, istJoni Rotbaum. Sie hat vor kurzem den 9. Kreisihrer Disziplin gemeistert und ist eine alte undgute Freundin von Javos. Sie ist Fremdengegenüber distanziert aber höflich. Wenn siebemerkt, dass jemand Javos etwas Bösesmöchte, wird sie ihn nicht nur davon inKenntnis setzen, sondern ihn auch mit ihremLeben verteidigen. Behandelt man sie mitRespekt und ist freundlich, taut sie schnell aufund erzählt auch gerne den einen oderanderen Schwank aus der Zeit, als sie noch mitJavos auf Abenteuer unterwegs war.LETZTE RETTUNGDie Gruppe könnte alles ignorieren, wasihnen als Fingerzeige dargeboten wird unddirekt auf Javos losstürmen, um ihn zu töten.Sollte dies geschehen wird, sich das ganzeDorf gegen die Gruppe wenden, niemandgreift ungestraft ein so beliebtes Mitglied derDorfgemeinschaft an. Die Tiermeisterin JoniRotbaum wird sich, genau wie 2 bis 3 geradein der Taverne speisende Adepten (Kreis undDisziplin je nach Zusammensetzung IhrerGruppe), ambitioniert einmischen, um die„Attentäter“ (ihre Gruppe) aufzuhalten. Solltedies eintreten, werden die Beteiligten dieGruppe außer Gefecht setzen, ohne jemandenvorsätzlich zu töten, danach wird Javos dasDorf beruhigen und auf eine persönlicheBefragung bestehen, in deren Verlauf Sie alsSpielleiter die Möglichkeit haben, die Situationzu klären. Sollte ihre Gruppe alles„niedermachen“, was Sie ihnen entgegenwerfen, könnte auch gerade eine Einheit desiopanischen Militärs mit einem Bootankommen, um Vorräte zu fassen und sichebenfalls an der Verteidigung gegen die„Terroristen“ beteiligen...124

TEIL VI: Ungleiche BrüderÜBERBLICKSobald die Gruppe ein wenig nachforscht,stößt sie auf Hinweise auf den Bruder vonJavos, Teben Gherenar, mit dem schon seitlanger Zeit eine Familienfehde besteht. DesWeiteren erfährt die Gruppe, dass Tebenschon öfter versucht hat, Javos zudiskreditieren, was jedes Mal herauskam,woraufhin Javos’ und Tebens Vater Tebenschlicht enterbt und verstoßen hat. Die Gruppeerfährt, wo Teben lebt und macht sich auf denWeg dorthin.DIE SITUATIONJavos soll der Mörder von RaksanRabenschwinges Familie sein? Der Javos, denihr vor euch habt? Wohl kaum, aber irgendwiemuss Javos doch in die Sache verwickelt sein,irgendeinen Grund muss es doch einfachgeben, warum ihn Raksan so einerschrecklichen Tat bezichtigt. Oder hatvielleicht Raksan gelogen, war er vielleicht garnicht der nette, alte Zauberer, der er vorgab zusein? Ist das alles nur ein Spiel und ihr dieFiguren in den Händen zweier Zauberer?ATMOSPHÄREJe nachdem, ob die Gruppe im Vorlauf rabiatoder umsichtig vorgegangen ist, gespannt oderentspannt.HINTER DEN KULISSENSowohl Javos als auch andere Dorfbewohnersind schockiert und außerordentlichhilfsbereit, was die ganze Situation angehtsobald sie erfahren, warum die Gruppe nachHundertbaum gekommen ist. Niemandmöchte, dass so eine Geschichte Javos anhängt,schon gar nicht Javos selbst. Schon bald häufensich Hinweise auf einen Bruder von Javos,einen Illusionisten namens Teben, der ineinem nördlich gelegenen Dorf namensJagenbrück lebt und schon wiederholtversucht hat, seinen Bruder Javos aufverschiedene Arten zu diskreditieren oderumzubringen. Erst vor wenigen Wochen hataufgrund dieser Versuche Javos' und TebensVater Teben enterbt und aus der Familieverstoßen, was für Teben äußerst hart war, dader Vater nicht nur reich ist, sondern in Ioposauch gehörigen politischen Einfluss genießt,und genau diesen Reichtum und diesenEinfluss wollte Teben nicht mit seinem Bruderteilen, wenn der Vater einmal sterben sollte.LETZTE RETTUNGDie Gruppe könnte die Hinweise auf denBruder nicht mitbekommen, wobei man danneinfach in Form von Javos oder Joni konkreterwerden kann. Schlimmer wäre nur, wenn dieGruppe immer noch davon überzeugt ist,Javos hätte Raksans Familie getötet, und Pläneaushecken würde, wie sie ihn um die Eckebringen können. In diesem Fall bekommt dasirgendwer mit (ein Troubadour beispielsweiseoder ein durchreisender Mybrujequestor) unddie Gruppe wird anstatt freigelassen zuwerden zu einer Gerichtsverhandlung nachIopos deportiert. Die Verhandlung, die Strafeoder auch der Ausbruch wären natürlich eineigenes Abenteuer, in jedem Fall wäre diesesfür die Gruppe wohl erledigt, es wäre schade,wenn es soweit kommen würde.TEIL VII: FinaleÜBERBLICKDie Gruppe reist nach Jagenbrück und findetdort Teben vor, stellt ihn, besiegt ihn undfindet sogar die quicklebendige Familie vonRaksan Rabenschwinge.DIE SITUATIONNach nicht einmal einer Tagesreise seht ihrin der Ferne ein Dorf, dass nach derBeschreibung der Bewohner von125

Hundertbaum wohl Jagenbrück sein müsste.Das Dorf besteht aus nicht mehr als vielleichteinem Dutzend Hütten mit ein paar Feldernund Kuhweiden drum herum. Alle Gebäudeim Ort sind große Bauernhäuser aus Holz undmit Stroh gedeckt, einfach aber funktional. ImKontrast dazu steht am nördlichen Ausgangdes Dorfes ein großes und prächtigesSteinhaus, das muss wohl das Haus von Tebensein denkt ihr euch und schreitet forsch voran,um noch vor Sonnenuntergang in Jagenbrückanzukommen.ATMOSPHÄREIn so einem kleinen Dorf ist man Fremdengegenüber erst einmal eher misstrauischeingestellt, in jedem Fall ist man in Jagenbrückdeutlich distanzierter und vorsichtiger als inHundertbaum. Kinder werden von ihrenMüttern in die Häuser gezogen, Arbeitermachen einen Bogen um die Gruppe.Das Steinhaus, der vermeintliche Wohnsitzvon Teben Gherenar, wirkt im Kontrast zu deneinfachen Bauernhäusern wirklich prächtigund hervorragend in Schuss gehalten. Wirdein Bewohner freundlich angesprochen, lädt erzum hier üblichen gemeinsamen Umtrunkund einer gegenseitigen Vorführung vonKunstfertigkeit in seinem Haus ein und istdanach höflich und taut mehr und mehr auf.Einmal Vertrauen fassend sind dieDorfbewohner so umgänglich wie jederandere Namensgeber in Barsaive eben auch.HINTER DEN KULISSENZwei wichtige Dinge stellen sich schnellheraus, wenn die Gruppe das Vertrauen einesder Dorbewohner erlangt hat: Erstens zeigtsich Teben selten außerhalb seines Hauses,eigentlich zeigt er sich im Dorf nur, wenn erLebensmittel von den Dorbewohnern kauftund zweitens hat man im Dorf gesehen, wieTeben vor kurzem in Begleitung einerZwergenfrau und eines Zwergenkindes imDorf gesehen wurde. Man geht davon aus, essei irgendein Besuch, erzählt es aber trotzdem,weil es sonst nicht viel Interessantes überTeben zu erzählen gibt.Nun gibt es zwei Möglichkeiten, die Gruppekonfrontiert Teben mit den Fakten oder siebricht in das Haus ein. Konfrontiert dieGruppe Teben, wird er kämpfen, sowohl mitIllusionen, als auch mit ganz „handfesten“Zaubern seiner Disziplin. In jedem Fall wird ersofort kämpfen, so in die Ecke gedrängt zuwerden mag er überhaupt nicht. Bricht dieGruppe in das Haus ein, ist Teben gerade nichtzu Hause und sie finden unter anderem eineSchriftrolle mit einem illusionistischen Ritual(Zauberbücher Verstehen, MW: 12). DiesesRitual erlaubt es, eine spezielle Situation füreine Person absolut glaubhaft zu gestalten undauch magische Wahrnehmungsmöglichkeitenzu täuschen. Die Rolle allein reicht aber nicht,um den Zauber zu lernen! In jedem Fallbelastet der Inhalt der Rolle Teben schwer.Zusätzlich findet die Gruppe im Keller desHauses Raksans Frau und seinen Sohn. Diesenhat Teben auch erzählt was er getan hat (hey,er ist der klassische Bösewicht, die erzählenschon aus Prinzip, was sie so planen). Gerade,als sich die Gruppe zusammen mit RaksansFrau und seinem Sohn aufmachen will, kommtTeben nach Hause und es kommt zurKonfrontation.LETZTE RETTUNGSollte Teben die Gruppe auseinandernehmen, was ja passieren könnte, könnte erwie alle Klischeebösewichte dumme Fehlermachen weil er meint, bereits gewonnen zuhaben. Oder Javos hat der Gruppe Jonihinterher geschickt weil er sich Sorgen macht,ob sie es schaffen. Diese ist als Tiermeisterindes 9. Kreises nun wahrlich ziemlichkampfstark, die Einmischung von Joni sollte126

aber wirklich die allerletzte Option sein,schließlich soll die Gruppe das Abenteuerselbst beenden und nicht nur dabei zusehen.TEIL VIII: Klingende MünzeÜBERBLICKDie Gruppe plündert das wenige in TebensHaus, reist nach Hundertbaum und dannunter weiterer Begleitung von Javos zu RaksanRabenschwinge. Sie erklären Raksan dieSituation und erhalten das Artefakt sowie einegroßzügige Belohnung in Form vonklingenden Münzen.HINTER DEN KULISSENWie Sie das Ende gestalten und welchesAusmaß die Belohnung annimmt liegt völligbei Ihnen als Spielleiter, das hängt zu sehr vonder Gruppe selbst und wie sie sich bei derLösung des Abenteuers angestellt haben ab,als das man hier pauschal etwas empfehlenkönnte. In jedem Fall sollte die Belohnung vonRaksan an die Gruppe für ihre Verhältnissegroßzügig, aber nicht übertrieben sein.Fakt ist in jedem Fall, dass beide Magier sichschnell sehr gut verstehen und beide derGruppe außerordentlich dankbar sind.LETZTE RETTUNGHier gibt es eigentlich nichts, was falschlaufen könnte. Ich hoffe, alle Beteiligten hattenan diesem Abenteuer ihren Spaß, und um mitden Worten von Lou J. Prosperi abzuschließen:Earthdawn forever, baby!127

EIN ALTER FALLEin Alter Fall ist ein Stadtabenteuer, dasaber auch an völlig anderer Stelle beginnenkann, z. B. in einem Dorf, in dem einer derMorde geschieht. Die Gruppe folgt dannhoffentlich der Spur des Mörders in dienächstgelegene Stadt und ist im Geschehendrin. Das Maschinenteil (eine flacheTonschale) ist als Familienerbstück der FamilieDeros enthalten und spielt für das Abenteuerselbst nur eine untergeordnete Rolle.VorbemerkungEin Alter Fall kommt eigentlich gänzlichohne Kämpfe aus, wenn es die Spieler (malwieder) nicht unbedingt darauf anlegen. Ichgebe also keine Werte für Gegner an; werwelche braucht, muss sich halt wasausdenken. Unter Personen findet ihr am Endeein paar wichtige Leute. Dabei bitte ich zuberücksichtigen, dass der Schwertmeister AilinDeros nicht unbedingt männlich sein muss -deshalb beide Angaben. Am besten klappt dieGeschichte, wenn sich einer der Spielerwenigstens ein bisschen in diesegeheimnisvolle Person verguckt. Falls keineweiblichen Charaktere in der Gruppe sind,lässt sich Ailin als Frau spielen und der alteRaubüberfall mit dem Tod ihrer Kinderkoppeln - das drückt bei den meisten auchHartgesottenen Spielern auf die Tränendrüse.Trotz der Nummerierung der Szenen istdieses Abenteuer nicht so linear wie ich esaufschreibe. Selbstverständlich lassen sich dieganzen Sachen auch in anderer Reihenfolgeermitteln und finden. Allerdings eineWarnung: So einfach wie es scheint - dasAbenteuer lässt sich ohne größere Probleme ineiner Nacht durchspielen - ist es nicht. Es gabam Ende in den drei Gruppen, in denen ichEin Alter Fall geleitet habe (in verschiedenenSpielsystemen übrigens) so heißeDiskussionen über Gerechtigkeit und Moral,dass es fast zu einem Zerwürfnis derCharaktere geführt hätte. Aber ich gebe zu,nach dem einfachen Strickmuster von Gut undBöse und nichts dazwischen arbeite ich schonlange nicht mehr.HintergrundDer Anlass für dieses Abenteuer liegt etwazwanzig Jahre zurück - ein Raubmord in einerVilla in der Nähe der Stadt XXX. Die„Gezeichneten”, eine äußerst brutaleRäuberbande, hatte den Wohnsitz der FamilieDeros überfallen, alle anwesendenNamensgeber getötet und das Gebäude inBrand gesetzt. Seitdem ist die Bande nichtmehr in Erscheinung getreten; dieVermutungen der Bevölkerung von XXX, dassdie Beute für einen gemütlichen Lebensabendausgereicht haben müsste, sind richtig.Seitdem ist Gras über die Geschichtegewachsen - scheinbar.Entgegen der Annahme der Räuber hat einePerson überlebt, wenngleich schwer verletzt.Ailin Deros hat alles gesehen und nichtsvergessen. Wenn Ailin ein Mann ist, hat er mitansehen müssen, wie seine Verlobte mehrfachvergewaltigt und dann getötet worden ist.Wenn Ailin eine Frau ist, hat sie erlebt, wie dieKöpfe ihrer beiden Kinder, die nicht einmalein Jahr alt waren, nacheinander gegen eine128

Wand geschmettert wurden, um den Vater derKleinen zur Informationsherausgabe über dasFamilienvermögen zu zwingen. Wie auchimmer, Ailin hat geschworen, seine/ihreschweren Verletzungen zu überleben und sichzu rächen. Nach ein paar Tagen ist er/sie ausder verbrannten Ruine gekrochen um töten zulernen. Das Einzige, was er/sie von der Familienoch hat, ist ein kleines Bild, eine angelaufeneBrosche und ein altes nutzloses Artefakt.Und inzwischen ist Ailin ein mächtigerSchwertmeister geworden, der eiskalte undlang vorbereitete Rache übt.TEIL I:HineingezogenBei ihren Wanderungen auf der Suche nachden Maschinenteilen erfahren die Spieler perGerücht, dass ein Artefakt, welches zu derMaschine passen könnte, in der Stadt XXX imBesitz einer adligen Menschenfamilie war,allerdings bekommen sie nur ein paar vageAndeutungen; der Gerüchteverbreiter (einWirt in einer Taverne, ein wandernderTroubadour oder Ähnliches) kennt weder denName der Familie noch kann er eineBeschreibung des Teils angeben. LogischeKonsequenz: Die Gruppe begibt sich nach XXXum Näheres zu erfahren.Der beste Platz um Informationeneinzuholen ist immer noch einedurchschnittliche Taverne, in der bei einemfreundlichen Gläschen Gerüchte ausgetauschtwerden, also ist zu hoffen, dass die Gruppeabends in einem solchen Etablissement landet,zumal ansonsten einfach niemand etwas weiß,was den Charakteren weiterhilft. Irgendwannim Laufe des Abends öffnet sich die Tür derTaverne und ein Mann/eine Frau ganz inSchwarz betritt den Gastraum. Die Gästeschauen trotz der beeindruckendenErscheinung nur kurz auf, der schlankeelegante Besucher öfter hier zu sein. Er/siesetzt sich mit einer fließenden Bewegung aufeinen Hocker am Tresen; aufmerksamenSpielern fällt auf, dass unter dem weitenMantel Waffen verborgen sind. Der Wirt stelltohne weitere Fragen ein geschliffenes Glas volledlen Weins vor den Gast, der höflichst danktund eine Goldmünze zahlt. Dann hält er/siesich am Glas fest und trinkt langsam, ohne aufdie Umgebung zu achten.Falls die Spieler versuchen ein Gesprächanzufangen, bekommen sie nur zwar äußersthöfliche, aber unbestimmte Antworten. DasEinzige, was auffällt, ist, dass der/dieSchwarzgekleidete einem der Spieler sehrintensive Blicke zuwirft. (Hinweis: Da sollt derSL sich den- oder diejenige aussuchen, die amehesten für emotionale Verwicklungen eignetund möglichst einer Rasse angehört, die einemMenschen gefallen könnte. Derjenige/diejenigeerinnert Ailin nämlich an die Verlobte/denMann/einen Verwandten.) Wie auf ein Signalhin steht der Gast plötzlich auf und verlässtmit einer leichten Verbeugung den Gastraum.Jetzt ist eine Wahrnehmungsprobe gefragt:Der/die Schwarzgekleidete hat etwas verloren- wenn die Spieler es bemerken, finden sie einekleine silberne Brosche, die in verschlungenenOrnamenten ein „D” darstellt.Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten:Entweder läuft ein ehrlicher Charakterhinterher, um dem Gast die Broschenachzubringen. Oder ein Spieler ist einfachnur neugierig, wo der Typ hin will. Oder aberein Reittier der Gruppe draußen wird sounruhig, dass der Reiter nachsieht. Auch einleiser Schrei neben dem Gasthaus, der nureinem erfahrenen Abenteurer auffällt, erwecktdie Aufmerksamkeit der Gruppe. Jedenfallssollte sich jemand nach draußen aufmachenund sich umsehen. In einer kleinen Seitengasseneben der Taverne sind die Umrisse von drei129

Personen zu erkennen: Zwei am Bodenliegende Namensgeber und einer, der mitgezogenen Schwertern über ihnen steht -der/die Unbekannte aus der Taverne. Wennder oder die Spieler auftauchen, sagt der/dieSchwarzgekleidete: „Schade, dass Ihr michgestört habt. Es ist besser, wenn Ihr hierverschwindet.” Er/sie sticht schnell zu (wieeine beißende Kobra) und klettert über dienächste Mauer. (Hier sollte Ailin auf jeden Falldie Möglichkeit haben zu entkommen. Auchdie genialste Spieleridee den Schwertmeisteraufzuhalten, sollte ausgehebelt werden. Undwenn es nur ein umfallender Kistenstapel ist,der die Abenteurer für einen kurzen Momentablenkt - schließlich ist es eine enge kleineSackgasse, die allen Klischees entspricht.) Diebeiden verbliebenen Personen sind tot, jeweilsein sauberer Stich durchs Herz. Wenn dieAbenteurer sich die Leichen genauer ansehen(eine gut gekleidete ältere Orkin und einmenschlicher Mann, der in Lumpen gehülltist), bemerken sie, dass beiden Toten dieZungen herausgeschnitten worden sind.TEIL II:Eine Nacht im GefängnisNatürlich werden alle Klischees bedient:Kaum dass Ailin verschwunden ist, taucht dieStadtwache auf, die übliche Zusammenstellungvon eifrigen Polizisten undschlitzohrigen Vorteilsnehmern. Sie beschuldigendie Abenteurer für denDoppelmord verantwortlich zu sein.Bestechung funktioniert hier nicht, weil diemeisten Angst vor dem Hauptmann haben;eine gute Erklärung der Anwesenheit in derGegenwart noch warmer Leichen bringthöchstens das Angebot, die Sache demHauptmann persönlich zu erklären. AufNachfrage lässt sich erfahren, dass dies derzwanzigste Mord in den letzten zehn Monatenist, der in XXX geschieht und bisher nochkeiner aufgeklärt wurde. Falls die Gruppe sichauf einen Kampf einlässt, gewinnen siewahrscheinlich, sollten aber danach die Stadtverlassen (spätestens, wenn sie ihrenSteckbrief an der nächsten Straßenecke finden)und das Abenteuer ist zu Ende. Falls sieallerdings bereit ist, den Wachen ohne großeGegenwehr in das Stadtratsgebäude zu folgen,kommt sie in den Genuss eines Gesprächs mitHauptmann Korber.Hal Korber ist ein massiger Mensch um dieFünfzig, der sich bereitwillig aus dem Bettholen lässt, wenn eine Möglichkeit besteht dieMordserie in XXX zu beenden. (Wer TerryPratchett gelesen hat, darf sich gerne, so wieich, von der Einstellung her an KommandeurMumm orientieren.) Korber erklärt, dass erbrennend daran interessiert ist den Mörder indie Hand zu bekommen. Die letzten beidenToten sind die einzigen, die nicht vor ihremTod fürchterlich zugerichtet wurden. Allenanderen wurde offensichtlich zuerst die Zungeherausgeschnitten und dann wurde von denFüßen angefangen der Körper in feineScheiben geschnitten oder sie sind sonstwiezerstückelt worden. Seine erste Idee war, dassein Dämon die Finger im Spiel haben könnte,aber die Garlen-Questorin der Stadt schlossdämonischen Einfluss aus. Korber ist durchausklar, dass die Abenteurer, die neu in der Stadtsind, bequeme Sündenböcke für den Stadtratdarstellen würden und ist genau deswegennicht bereit, sie sofort zu verurteilen. Er hörtsich jede Erklärung aufgeschlossen an, ist aberauch sehr wohl fähig plumpe Lügen zuerkennen.Was auch immer die Charaktere vorbringen -wenn sie sich nicht durch das ganzeRatsgebäude voller Wachen metzeln wollen,bleibt ihnen am Ende nur auf KorbersBedingungen einzugehen: Einer derAbenteurer bleibt als Sicherheit im130

Gewahrsam der Stadtwache (vorzugsweisedie- oder derjenige, die/der Ailin interessantfindet). Alle anderen dürfen die Stadt nichtverlassen, bis der Fall geklärt ist, sich aberansonsten innerhalb der Mauern frei bewegen.Wenn allerdings niemand bereit ist zudiskutieren, wandern alle in nette,Magiegesicherte Einzelzellen ab und diespätere Befreiungsaktion trifft nur den/dieeinen/eine, der/die dann den Rest alleindurchziehen oder aber seine/ihre Gefährtenbefreien muss. Falls die Abenteurer anbietenbei der Aufklärung der Morde zu helfen,erhalten sie die Erlaubnis, Einsicht in dieAkten und Aufzeichnungen zu nehmen undsich mit allen Leuten zu unterhalten, die etwasüber die Morde wissen könnten.An dieser Stelle trennt sich die Gruppewahrscheinlich einstweilen: Die-/derjenige, derin die Zelle wandert, verabschiedet sich vonden anderen und bekommt einen HaufenZettel mit den folgenden Geschehnissen odermacht eine Zwanzig-Minuten-Privat-Sessionmit dem SL, während sich die anderen eineStrategie überlegen...Wie immer das organisatorisch geklärt wird,das Folgende geschieht: Alle Waffen undmagischen Gegenstände werden dem Häftlinggegen Quittung abgenommen und sie/er wirdabgeführt. Die Zelle ist sicherlich eng unddurch Magie geschützt, aber sauber undbequem. Die/der Gefangene kriegt sogar nocheine reichhaltige Nachtmahlzeit. Zwei Stundenvor Sonnenaufgang kratzt etwas am Gitter derFensteröffnung. (Ab sofort bezeichne ich Ailinnur noch mit „er” und die/den Gefangene mitsie, das wird mir zu anstrengend...)DerSchwarzgekleidete feilt das Gitter auf undbefreit die Gefangene. Er entschuldigt sichwortgewandt für die Umstände, in die er dieFremden gebracht hat und bietet der Befreitenan, sie in ein Haus in der Stadt zu bringen, indem sie sich frei bewegen kann, allerdingssollte sie sich möglichst nicht in der Stadtsehen lassen. Falls sie zusagt, bringt er sie inein kleines Haus im Schatten der Stadtmauer,das bequem eingerichtet ist, aber so wirkt, alswäre der Bewohner nur auf der Durchreise.Dann verlässt er sie und bietet so dieGelegenheit sich im Haus umzusehen.Sie kann dabei eine Menge edlerFrauenkleider finden, die ihr sogar passen,aber seit Jahrzehnten nicht mehr modern sind.Die meisten Zimmer sind mit verstaubten,aber teuren Möbeln vollgestellt, zwei Räumewaren offensichtlich vor langer Zeit vonDienstboten bewohnt. Es handelt sich um dasHaus, in dem Ailins Verlobte wohnte, bevorsie in die Deros-Villa zog. Wenn dieAbenteurerin möchte, kann sie das Hausnatürlich verlassen, sollte sich aber sehrvorsichtig durch die Stadt bewegen, damit sienicht erwischt wird. Aber selbstverständlichbringt der Schwertmeister sie auch zu ihrerTaverne, wenn sie es wünscht, er ist schließlichganz Kavalier. Trotzdem warnt er sie, weil ihrVerschwinden aus der Zelle spätestens amAbend bemerkt und sie dann wahrscheinlichgesucht wird.TEIL III:VergangenheitDie übrigen Charaktere können abSonnenaufgang die folgenden Informationenan den verschiedensten Stellen einholen:Stadt‐Archiv: Die Liste der Mordopferscheint ziemlich zusammenhanglos zu sein.Ein Stadtwächter, drei Händler, ein Gastwirt,zwei Schmiede, ein Söldner, drei Bauern ausder Umgebung, ein paar Bettler, einzugereister T’Skrang usw. Auch die Tatortesind verschieden - einsame Gassen, ein Dorf ineiner halben Tagesreise Entfernung, ein paarwohlhabende Häuser, das Flussufer. Nur das131

grundlegende Vorgehen des Mörders scheintjedes mal ähnlich zu sein. Und dieHauptgemeinsamkeit der Opfer: Niemand vonihnen war sonderlich beliebt, soweit bekannt.Und niemand war länger als zwanzig Jahre inder Stadt, sofern es Aufzeichnungen überdenjenigen gibt (das erfordert aber eine sehrschwere Wahrnehmungsprobe). Nochschwieriger ist, herauszufinden, was dasOrnament auf der Brosche bedeutet. Dasverschnörkelte D ist das Initial der FamilieDeros, die vor zwanzig Jahren bei einemRaubüberfall ausgelöscht wurde.Garlen‐Schrein: Die Questorin, eine Elfinnamens Illissa, hat alle Mordopfer untersucht.Für sie waren die Grausamkeit und dieeiskalte Perfektion erschreckend. Allen wurdezuerst bei lebendigem Leibe die Zungeherausgeschnitten, offensichtlich, damit sienicht schreien konnten, dann wurden diemeisten gehäutet; entweder ganz oderwenigstens der Rücken. Danach wurden dieOpfer zerstückelt, die Männer kastriert. Illissaglaubt, dass die Opfer jedes Mal ziemlichgenau eine halbe Stunde gelitten haben, bis sietot waren. Einen direkten dämonischenEinfluß hat Illissa nicht feststellen können,aber es ist nicht auszuschließen, dass derMörder ein Mal trägt.Bettler in der Stadt: Die meisten Bettlerkennen den in der Nacht umgekommenenMann als Ban, den Buckligen, der aber meistfür sich allein blieb und sich für etwas Bessereshielt. Gegen ein paar Münzen erfahren dieCharaktere, dass Ban seit fünf Jahren auf derStraße lebt und viele glauben, dass er einmalein reicher Mann war, der seinen Besitzverjubelt hat. Er gilt als gemein undheimtückisch, jemand, der seinem blinden„Kollegen” das Essen aus dem Napf stiehltund den Bestohlenen dann auch nochverspottet.Händler und Kaufleute: Die getötete Orkinwar eine Stoffhändlerin, die für ihreGnadenlosigkeit bei Verhandlungen bekanntwar. Ziemlich jeder Geschäftspartner traut ihreine finstere Vergangenheit zu, in der sie zuviel Geld gekommen ist, es munkelt sogar vonSklavenhandel mit den Theranern. Und auchjeder andere Händler, der auf der Opferlistesteht, war auf irgendeine Weise unbeliebt. Beiintensiven Nachfragen landen die Spielerimmer bei einer Antwort: Sie haben esverdient.Tavernen und Gasthäuser: DerSchwarzgekleidete ist in einigen Gasthäusernregelmäßig eingekehrt, dabei spielte nur dieQualität des servierten Weines eine Rolle.Keiner der Wirte kennt den Namen des Gastes,der immer das Doppelte bezahlt hat. ImEndeffekt ist der Typ seit etwa einem Jahr inder Stadt gesehen worden, aber er hat nieeinen Grund geliefert, misstrauisch zu werdenoder ihn nach persönlichen Dingen zu fragen.Ein paar jungen Mädchen hat er wohl dasHerz gebrochen, weil er immer ausgesuchthöflich zu jeder war, die ihn anschmachtete,aber nie mehr lief. Niemand, der ihm jemalsbegegnet ist, kann etwas Näheres sagen, außerdass er interessant wirkte. Ein paarNamensgeber gibt es sogar, die erlebt haben,wie er ungefragt wildfremden Leuten geholfenhat, z.B. als ein paar Pferde durchgingen undfast einen Zwerg überritten hätten oder als einarroganter Luftsegler ein Bettlermädchenbeschimpft hat.Wenn die Charaktere die in der Nachteingelieferten Leichen selbst untersuchen,stellen sie fest, dass sie den Mörderoffensichtlich unterbrochen haben. Die Zungefehlt zwar, aber nur bei der Orkin sind einpaar Schnitte zu finden, die auf eine eventuellefolgende Häutung schließen lassen. Nurschwer ist bei beiden ein verblasstes Zeichenauf dem linken Schulterblatt zu erkennen. Ein132

Charakter mit Kenntnis von Tätowierungenerkennt, dass dieses Siegel eine Art Bluteiddarstellt, kann aber nicht genau sagen, wasdieser Eid bewirkt. Eine Astralsicht bewirktnur ein diffus unangenehmes Gefühl vonSchuld und Bund, das verblasst, da der Eidmit dem Tod aufgehoben ist.Erst am Nachmittag sollten die Charakterejemanden finden, der ihnen etwas über dieFamilie Deros mitteilen kann. Ein ältererNamensgeber erzählt die schrecklicheGeschichte, mit blutig ausgeschmücktenDetails. Vielleicht war einer seinerVerwandten in der Villa angestellt. Jedenfallskennt er das Familienwappen und weiß, dassdas ausgebrannte Haus der Familie Deroszehn Wegminuten vor der Stadt zu finden ist.Er weiß von keinen Überlebenden der Familie,auch wenn die Gruppe so etwaswahrscheinlich langsam vermutet. Von derRäuberbande hat er den Namen gehört, „DieGezeichneten” und er weiß, dass seitdemnichts mehr von der Bande gehört wurde. Fallsdie Abenteurer nachsehen wollen, finden sieim Stadt-Archiv Aufzeichnungen über dieBande, die vor Grausamkeiten nur so triefen -da ist der Phantasie des SL keine Grenzegesetzt. Auf jeden Fall soll der Mord an denBandenmitgliedern dagegen wie das kleinereÜbel wirken bzw. wie eine verdiente Strafe.TEIL IV:Vor dem TorWenn die Gruppe Lust hat kann sie jetztversuchen einen Weg aus der Stadt zu finden,um die Villa aufzusuchen. Da ist keine Lösungvorgegeben - macht es den Spielern schwer,aber nicht gänzlich unmöglich. Schließlichsollen sie noch das Maschinenteil finden, aberdas kann man dann auch am Ende als kleinesGeschenk und Entschädigung für dieUmstände verpacken.Die Villa ist nach der Beschreibung nichtschwer zu finden; ein schmiedeeisernes,unverschlossenes Tor mit demverschnörkelten „D” ist der Eingang. Dahinterliegt ein kleiner verwilderter Park, in dessenZentrum sich die verbrannte Ruine einesherrschaftlichen, aber nicht allzu großenHauses befindet. Beim Durchstöbern findendie Abenteurer außer verbrannten Überrestenund einigen Möglichkeiten durch den Bodenzu brechen, einen Balken auf den Kopf zukriegen oder sonstige Unfälle zu erleiden fastnichts. Nur eine sehr gründliche Suche bringtsie schließlich in einen kleinen, noch halbwegsintakten Raum, der offenbar bewohnt ist. EineDecke liegt auf dem nicht allzu staubigenBoden, ein paar kleiner Möbelstücke, beidenen nur leichtere Brandspuren zu findensind, stehen herum. In einer Kommode findensie ein kleines Bild, ein Miniaturporträt desSchwarzgekleideten an der Seite einer schönenjungen Frau, die große Ähnlichkeit mit derGefangenen hat (bzw. ein Familienbild mitzwei kleinen Kindern, bei dem die Mutteraussieht wie die Schwarzgekleidete vor einpaar Jahren und der Vater Ähnlichkeit mitdem Gefangenen hat) und, in ein Stück Seidegewickelt, die flache Tonschale (für weitereDetails zum Maschinenteil siehe die Einleitungder Kampagne).Spätestens an dieser Stelle hat die Gruppewahrscheinlich die Motive und denHintergrund durchschaut. Also kann sich derSL zurücklehnen und die beginnendenDiskussionen über Recht und Unrecht, Racheund Vergebung usw. genießen - wenn es ganzschlimm kommt, gehen sich die Spieler sogargegenseitig ans Leder, weil sie dieAuffassungen eines anderen Charakterseinfach nicht ertragen können. Bevor dieAuseinandersetzungen allerdings gänzlich133

eskalieren, tauchen ein paar Stadtwächter auf.Das Verschwinden der Gefangenen ist endlichaufgefallen, als mal jemand nachsah, warumdas durch die Zellentür geschobene Essennicht angerührt worden ist. In der Stadt warendie Abenteurer nicht zu finden, also wurdenein paar Spürhunde benutzt, um ihrer Spur zufolgen. Hal Korber ist persönlich gekommen,um der Gruppe wutschnaubend zur Kenntniszu geben, dass er das Verlassen der Stadt unddas Aufbrechen des Gitters der Zelle für einengroben Vertrauensbruch hält und bis zurAufklärung des Falles alle einsperrt. (Falls dieGruppe die Stadt allerdings nicht verlassenhat, erscheint der Hauptmann abends miteiner größeren Gruppe Wächter in derUnterkunft und wirft der Gruppe nur dieGefangenenbefreiung vor, was aber ebenfallsfür eine Verhaftung ausreicht.) Was auchimmer die Spieler vorbringen, Korber lässtsich nicht überreden von der Verhaftungabzusehen. Wenigstens erklärt er der Gruppe,dass sie am nächsten Morgen mit demObersten Richter der Stadt reden sollen unddort vielleicht ihre Unschuld an den Mordenbegründen können.Entweder metzeln sich die Abenteurer jetztfrei - das Maschinenteil haben sie ja schließlich- oder aber sie fügen sich in ihr Schicksal undhoffen darauf, dass der Richter ihnen dieGeschichte von dem geheimnisvollenSchwarzgekleideten abnimmt. (Das istnatürlich die spannendere Variante, die bisheralle meine Gruppen gewählt haben.)TEIL V:HinrichtungJetzt kommen alle Charaktere einmal in denGenuss der Zellen im Stadthaus - wie gesagt,klein, durch Magie gesichert, aber sauber undbequem. Vielleicht finden sie eine Möglichkeitder Verständigung untereinander, vielleicht istsogar die Verschwundene inzwischenaufgetaucht und hat Kontakt mit der Gruppeaufgenommen...Jedenfalls sollen sie ruhig ein paarVerteidigungsreden entwerfen undMöglichkeiten durchspielen, wie sie ihreUnschuld beweisen oder aus dem Gefängnisfliehen können (allerdings sind alle Waffenund offensichtlich magischen Artefakte unterVerschluss und damit außer Reichweite - dasollte der SL keine Gnade zeigen). Irgendwanndämmert schließlich der Morgen. Kaum dasses hell geworden ist, schließt Hal Korber dieZellen auf, händigt den Abenteurern ihrenKram aus und entschuldigt sich für dieVerdächtigungen - allerdings haben sie sich jaauch verdächtig benommen. Jedenfalls ist dieGruppe hiermit frei und kann gehen, wohinsie will, die Morde sind aufgeklärt. AufNachfrage teilt der Hauptmann mit, dass nachihrer Verhaftung vier weitere Mordestattgefunden haben und sich der Mörder -noch mit blutigen Waffen - gestellt hat;natürlich ist es Ailin Deros. Er hat noch eineNachricht für die Gruppe abgegeben (einkleiner Zettel, auf dem einfach nur „Es tut mirleid, ich wollte niemanden mit hineinziehen. A. D.”steht). Die Hinrichtung findet am nächsten Tagstatt; falls die Abenteurer wünschen, könnensie natürlich auf der Ehrentribüne zusehen.NACHbemerkungDamit ist das Abenteuer im Prinzip zu Ende,aber...Bisher haben noch die Gruppen, mit denenich gespielt habe, versucht, die Hinrichtung zuverhindern, obwohl es vorher innerhalb derGruppen zu harten Auseinandersetzungendeswegen kam.134

Es gab herzzerreißende Szenen, in deneneine Besuchserlaubnis erwirkt und Ailin aufKnien darum gebeten wurde, sein Leben nichtwegzuwerfen, aber er weigerte sich. Einmalbekam er sogar eine Liebeserklärung, dienatürlich nichts bewirkte außer einem Kussauf die Hand der Dame.Juristisch bewanderte Spieler erklärten dasPrinzip der Blutrache in mittelalterlichenSpielwelten als anzuerkennen und damit fürnicht strafbar; da muss man dann einenentsprechenden Paragraphen desStadtgesetzes erfinden oder noch einmal aufder Grausamkeit der Morde herumreiten.Jemand kam sogar auf die Idee, den„inszenierten Selbstmord” des Schwertmeistersals nicht Garlengefällig mit Hilfe vonIllisa verhindern zu wollen, da blieb mir dannnichts weiter übrig, als mit einem Dämonenmalzu arbeiten (Ailin hat einen Deal miteinem Dämon abgeschlossen - erst hilft derDämon ihm seine Fähigkeiten so weit zuvervollkommnen, dass er seine Rache habenkann, dann muss er für den Dämon arbeitenund lässt sich töten, weil er genau das nichtwill).Aber - gibt es ein größeres Lob für einen SLals: „Ich HASSE dich!!! Hast du noch einAbenteuer da?”WICHTIGE PersonenAilin DerosVariante I: Ailin ist ein Schwertmeisterhöheren Kreises. Er sollte möglichst schon beider ersten Beschreibung so gut und schnellwirken, dass die Spieler lange überlegen,bevor sie sich mit ihm anlegen.Rein äußerlich entspricht er demgeheimnisvollen Fremden aus Mantel-und-Degen-Filmen: Schwarz und äußerst elegant,aber schlicht gekleidet, wehender langerMantel, die langen Haare zum Pferdeschwanzgebunden, schmales Bärtchen, dunkle Augen,die Andeutung eines zynischen Lächelns aufden Lippen. Er führt zwei Langschwerter, dieschon auf den ersten Blick hoch magisch sind.Bei dem Überfall auf die Familienvilla war ernoch ein junger ahnungsloser Mann und derzufällig einzige Überlebende der Familie. Erhat sich selbst einen Bluteid geschworen denTod seiner Verwandten und vor allem seinerVerlobten zu rächen; einen anderen Sinn hatsein Leben inzwischen nicht mehr.Ailin hat seine Fähigkeiten innerhalb derletzten zwanzig Jahre auf jedem möglichenlegalen und illegalen Weg vervollkommnet,mit dem einzigen Ziel, seine Racheauszuführen und dann zu sterben. Allerdingswar er geduldig genug abzuwarten bis er sichfür gut genug hielt, es mit der gesamtenRäuberbande aufzunehmen.Variante II: Ailin ist eine Schwertmeisterinhöheren Kreises. Sie sollte möglichst schon beider ersten Beschreibung so gut und schnellwirken, dass die Spieler lange überlegen,bevor sie sich mit ihr anlegen.Ailin ist eine Frau, der man nicht ansieht, wiealt sie ist; sie bewegt sich leicht wie ein jungesMädchen und scheint das Wissen einer uraltenFrau zu haben. Sie hat die Geschmeidigkeitund Gefährlichkeit einer Raubkatze. Sie trägtschwarze, eng anliegende Kleidung und denobligatorischen schwarzen Mantel, ihrschwarzes Haar ist glatt zurückgekämmt undzu einem langen Zopf geflochten. Ihr Gesichtist schmal und ernst, mit großen dunklenAugen, in denen eine tiefe Trauer steht. Sieführt zwei Langschwerter, die schon auf denersten Blick hoch magisch sind.Bei dem Überfall auf die Familienvilla warsie eine junge glückliche Mutter vonZwillingen und hat nur zufällig als Einzige135

überlebt. Sie hat sich selbst einen Bluteidgeschworen den Tod ihrer Verwandten undvor allem ihrer Kinder und ihres Mannesrächen; einen anderen Sinn hat ihr Lebeninzwischen nicht mehr.Ailin hat ihre Fähigkeiten innerhalb derletzten zwanzig Jahre auf jedem möglichenlegalen und illegalen Weg vervollkommnet,mit dem einzigen Ziel, ihre Rache auszuführenund dann zu sterben. Allerdings war siegeduldig genug abzuwarten bis sie sich für gutgenug hielt, es mit der gesamten Räuberbandeaufzunehmen.Die „Gezeichneten”Da die Spieler keinem lebenden Mitglied derBande begegnen werden, gibt es hier keinegenauen Angaben oder Werte. DieRäubergruppe bestand aus zwei Dutzendmehr oder weniger rücksichtslosen undfähigen Dieben und Kämpfernverschiedener Rassen, die dieStadt XXX und ihre Umgebungunsicher machten. DieTätowierung auf der linkenSchulter war das blutmagischeErkennungszeichen undbesiegelte den Zusammenhaltder Gruppe - es beinhaltet dieUnmöglichkeit sich gegenseitigzu verraten und ist auchmagisch nicht zu entfernen.Der Überfall auf die VillaDeros war die letzte großeAktion; die reiche Beuteermöglichte den Räubern, die befürchteten,dass die Bande irgendwann doch auffliegt,sich zur Ruhe zu setzen.Die Mitglieder der „Gezeichneten” sind biszu ihrem Tod in den letzten Monatenentweder angesehene Mitglieder derGesellschaft, Geschäftsleute, Händler, Bauernin der Umgebung oder auch Bettler, wenn siePech hatten.Hal Korber, Hauptmann der StadtwacheDer Hauptmann ist ein menschlicher Mannmittleren Alters, der den Job seit fast zehnJahren innehat und versucht, möglichst fair zusein und sich trotzdem an die Gesetze zuhalten. Wenn er eine Weisung erteilt, erwarteter, dass sich alle Beteiligten zum Wohle derStadt daran halten, ansonsten kann er sehrunangenehm werden. Hal lässt sich nichtleicht übers Ohr hauen und ist absolutunbestechlich.Von den „Gezeichneten” hatHal zwar gehört, aber da sie vorseiner Zeit bei der Stadtwacheaufgetreten sind, weiß er rechtwenig darüber. Wenn er zu derÜberzeugung gebracht werdenkann, dass die Spieler dieMordfälle aufklären wollen undkönnen, gibt er ihnen jedemögliche Unterstützung, z.B.Einsicht in die alten Akten, dieErlaubnis im Garlen-Schreinherumzustöbern usw.136

Holloforns FlascheDas „magische Ventil“, ein kleines aberwichtiges Teil der magischen Wettermaschinedes Zogrintals, wurde einst dem menschlichenMagier Holloforn anvertraut. Praktischveranlagt wie dieser war, benutzte er es, umeine Flasche zu verschließen – in die er eineStadt gebannt hatte – um diese wiederum ineinem Kaer zu verstecken. Die Charakteremüssen Hinweise auf den Magier und dieFlasche finden, das Kaer befreien undanschließend den Zauber der Flasche brechen.TEIL I: HinweiseDie Charaktere sollten aus irgendeinerQuelle die Hinweise darauf erhalten, dass dasgesuchte Stück an einen Magier namensHolloforn ging. Mehr Informationen über ihnmüssen nicht gegeben werden, denn jederMagier und jeder gute Troubadour kenntdiesen Menschen: Holloforn war zumindest inMagierkreisen legendär und von großerMacht, angeblich hat er seine Disziplin bis indie letzten Züge gemeistert. Er ist aber auchein wenig mysteriös, denn sein letzterWirkungsort und sein Versteck bliebenunbekannt, er verschwand wenige Jahre vorBeginn der Plage.Eine mögliche Quelle für weitere Hinweiseauf Holloforn ist eine kurze Legende in einemwenig bekannten Buch namens „MysteriöseGeheimnisse unserer Zeit“, das etwa 20 Jahrevor der Plage geschrieben wurde. Es ist in derköniglichen Bibliothek zu Throal zu findenund auch katalogisiert, so dass es für jedenArchivar leicht ist darauf zu stoßen, wenn mansich nach Holloforn erkundigt. Das Buch wirdaber als trivial bezeichnet, einer Überprüfungdurch zahlreiche Abenteurergruppen hieltendiese Legenden nicht stand und man nimmtan, dass es sich bei ihnen um Erfindungenhandelt. Viele dieser Legenden, die teils sehrabenteuerlich sind, sind den Charakteren ausden Erzählungen diverser Troubadourebekannt, einige, wie auch die von Hollofornund der „Flasche der Macht“, aber auch nicht(womit das Buch zu einem Ansatzpunkt fürweitere Abenteuer werden kann):Holloforn und die Flasche der Macht„Vor kurzer Zeit noch war Gelessa eine dermächtigsten Städte der Arasküste. Sie lag an derfruchtbaren Doppelmündung der Flüsse Dragempund Kedragemp (menschlich für: Drachensohn undkleiner Drachensohn) und hatteHandelsbeziehungen zu vielen Völkern von nahund fern. Es ist nicht lange her, da verschwand siejedoch ohne Spur. Bauern aus der Umgebungsagten, die Stadt habe oft mit dem mächtigenZauberer Holloforn zu schaffen gehabt. Dieser seiaus der Ebene heraufgestiegen und sagte, Gelessasei fort, die Bauern sollten in ihr Kaer gehen undnicht an den Platz gehen, wo Gelessa war.Holloforn aber ging in seine Zuflucht in denDrachenbergen und wurde nicht wieder gesehen.Er ließ den Bauern nur eine Flasche zurück, die siein ihr Kaer mitnehmen sollten. Die Flasche solleeine mächtige Mixtur enthalten, die jedenNemensgeber sofort töten könne, wenn er sieberühre, aber auch jeden Dämon abschrecke. Dannverzauberte Holloforn die Flasche, so dass sieunzerbrechlich wurde. Kurz bevor die Bauern inihr Kaer gingen, kam ein Dämon zu ihnen. Erdrohte sie alle zu vernichten, wenn sie ihm nicht zu137

Willen seien. Sie aber zeigten ihm die Flasche under floh ohne Wiederkehr.“Auch auf die Stadt Gelessa gibt es in derköniglichen Bibliothek Hinweise aus der Zeitvor der Plage. Sie besagen, dass es sich umeine Handelsstadt am Rande Barsaiveshandelte, die Beziehungen zu den Völkernjenseits des Aras hatte und als Mittlerzwischen diesen und dem Rest Barsaivesdiente (die Stellung, die heute Urupa hat, daserst nach der Plage gegründet wurde). Gelessasei sehr reich gewesen, jedoch ist heute keineSpur mehr von ihr vorhanden, sie ist aufmysteriöse weise verschwunden,wahrscheinlich während der Plage komplettzerstört. Den Aufzeichnungen zu Folge lag siezwischen den Mündungen der beiden Flüsse,die in den Drachenbergen entspringen undparallel ins Arasmeer fließen.HintergrundDiese Geschichte ist vielleicht die Einzige indem gesamten Buch, die wahr ist. Nimmt mandas Alter des Buches als Grundlage, spielte siesich vielleicht 20 Jahre vor der SchließungThroals ab. Gelessa lag einst wirklich zwischendiesen Flüssen, und in ihrem Hinterlandbebauten die in der Legende erwähntenBauern das fruchtbare Land zwischen denFlüssen. Als die Plage nahte, bauten dieseBauern ein Kaer in den Ausläufern derDrachenberge, mit Unterstützung Holloforns.Die Bewohner der Stadt jedoch waren einwenig dekadent. Sie waren reich, nutztendiesen Reichtum aber nicht, um ein Kaer zubauen, sondern um im Luxus zu leben. Als diePlage nahte, brachen sie in Panik aus undwollten mit in das Kaer der Bauern. Holloforn,den sie um Hilfe baten, um die Bauern zuüberzeugen, war entsetzt darüber, denn erwusste, dass das Kaer nie genug Platz für allebieten würde. Also wirkte er den vielleichtmächtigsten aller Magierzauber und verbanntedie Stadt in eine Flasche. Da er wusste, dassirgendwann jemand nach dem Teil dermagischen Maschine suchen würde, und dasser dann nicht mehr leben würde, benutzte eres, um die Flasche zu verschließen, denn wenndas Kaer geöffnet würde, würde auch dasVentil mit hinauskommen. Anschließend gaber den Bauern die Flasche mit ins Kaer. Sohatte er die Städter in der Flasche und auch dieBauern gerettet. Die Geschichte mit demDämon ist ebenfalls wahr: er erkannte, welcheMacht nötig wahr, um die Flasche zuerschaffen, und dass diese Macht ihnvernichten konnte. Bis heute ist das Kaerungeöffnet, und das wird die Aufgebe derCharaktere sein, um die Flasche und ihrenVerschluss, das „magische Ventil“, zuerhalten.TEIL II:Die Reise nach GelessaGelessa ist auf alten Karten der Arasregionverzeichnet. Es lag 300 Kilometer südlich derSchlingenflussmündung auf Höhe derDrachenberge am Arasmeer. Da nicht viele dasSegeln auf dem Aras wirklich beherrschen unddie Flussschiffe der T’skrang nicht für dasoffene Meer geeignet sind, trugen als erstes dieLeute von jenseits des Arasmeeres dieNachricht vom verschwinden der Stadt nachBarsaive. Zu Fuß ist dieser letzte Zipfel derProvinz ebenfalls schwierig zu erreichen, oderbesser: langwierig. Nun, da dort heute nichtsmehr ist, interessiert sich auch niemand fürdiese Ecke. Kein reguläres Verkehrsmittel reistdorthin, und so wird es ein ausgedehnterSpaziergang für die Charaktere werden, wennsie nicht gute Kontakte zu jemandem habender ein Luftschiff besitzt (obwohl so einePeron vielleicht zögern wird, in die Nähe derDrachenberge zu fliegen). Die Charakterewerden also vermutlich eine längere Zeit138

unterwegs sein, und dabei kann alles Möglichepassieren. Die näheren Details der Reise sindIhnen überlassen.TEIL III:WO Ist Gelessa?Die angesprochenen Flüsse befinden sichweit südlich Urupas. Sie entspringen aus denDrachenbergen und münden nahe beieinanderins Arasmeer. Zwischen ihnen erstreckt sicheine fruchtbare Ebene von vielleicht 20 oder 30Meilen Breite. An dieser Stelle sind aberkeinerlei Hinweise auf die Stadt oder dieFlasche zu finden, es sei denn man suchtintensiv nach Anzeichen von Zivilisation imUmkreis um die Flüsse. Der Zauber, mit demdie Stadt in die Flasche gebannt wurde, kannzur Zeit leider nur in englischsprachigenQuellenbüchern nachgelesen werden, daherzunächst kurz etwas zu seinen Auswirkungen:Der Zauber ist ein Magierzauber des 15.Kreises, der ein Gebiet von 100Quadratmeilen, also ein 15 x 15 Kilometergroßes Viereck, in eine normale Flascheversetzen kann. Die Stelle, an der sich diesesGebiet befand, wird eine Ebene Fläche. DerZauber hält einige Tage.Holloforn hat diesen Zauber natürlichbenannt, und so hält er ewig, es sei denn erwird irgendwann gebrochen. Charakteren, diesich ausführlich mit der Suche nach Hinweisenauf die Stadt in der Region um dieFlussmündungen befassen (besonders wennsie die Stelle von oben betrachten können)wird irgendwann auffallen, dass ein 15 x 15Kilometer großes Quadrat hier relativ Eben ist(auch wenn es mittlerweile durchWettereinflüsse nicht mehr komplett flach ist),und dass es einige recht gerade und 15Kilometer lange Kanten gibt, an denen dasLand plötzlich abfällt. Kennen die Charaktereden Zauber (Magier sollten zumindest eineHalbmagieprobe ablegen dürfen, um sich anihn zu erinnern, immerhin ist er legendär)wird es kein Problem sein, diese Anzeichen zudeuten: Hier stand wirklich einmal eine Stadt,doch sie und ihr Umland wurden einfachherausgetrennt, wahrscheinlich mit mehrerenMetern des Bodens.Doch vor Ort gibt es leider nichts, was dieCharaktere tun können, also werden sie sichwohl auf die Suche nach dem Kaer machenmüssen.TEIL IV:Kaer OertepDas Kaer der Bauern aus der Sage liegt weitwestlich im Hochland. Einst beackerten sie dasLand zwischen den Flüssen. Erste Anzeichen,dass hier jemand lebte, sind verfalleneGebäude, deren steinerne Grundmauern nochan den Flussufern stehen. Reste einer altenStraße sind zeitweise zwischen den Orten zuentdecken. Sie führt im Zickzack zu denverschiedenen Ortschaften, die je 10 – 20Häuser umfassten. Es sind nicht wenige (30Ortschaften zu je etwa 80 Einwohnern = 2400Bauern). Die Strasse endet in einem letztenDorf, das schon in den leicht ansteigendenBergen liegt. Sucht man diese ab entdeckt manam Ende eine andere Strasse, die wesentlichklarer zu erkennen ist. Sie scheint neuer zusein und besser gebaut, führt in die Bergehinauf und endet auf einem kleinenFelsplateau von 20 x 30 Schritt Größe.Hier geht es weiter in eine Höhle, diescheinbar von Menschenhand geschaffen,einige Schritt in den Berg führt und vor einemTor endet. Das Tor ist 3 x 3 Meter groß undverschlossen. Es ist nicht zu zerstören, dennimmerhin wurde es gebaut, um Dämonenaufzuhalten. Klopfen oder ähnliche Versuche,139

auf sich aufmerksam zu machen, zeigen keineWirkung. Sucht man den kurzen Gang jedochgenau ab, findet man eine kleine Geheimtürauf Hüfthöhe in der Wand, hinter der sich einHammer verbirgt. Es ist der „Hammer desErwachens“ der von Holloforn gefertigtwurde, ein Fadengegenstand, der aber auchohne Fäden wirkt, allerdings nur bei der Türdieses Kaers. Mit diesem Hammer gegen dasTor zu schlagen bringt ein lautes, freundlichklingendes Geräusch hervor.Nach einigem Warten öffnet sich das Torlangsam und die Charaktere sehen sich einerGruppe bewaffneter Orks, Menschen undZwerge gegenüber, die sie misstrauischansehen...Die Bewaffneten werden Test aufKunstfertigkeiten verlangen, bevor sie dieCharaktere hereinlassen, um sicher zu gehen,dass sie frei von Dämonen sind. Stellt sichdieses heraus, so werden sie herzlichhereingebeten. Das Kaer ist ein regelrechtesLabyrinth von Gängen, die überall inWohnbereiche abzweigen, die aus dem Steinherausgehauen wurden. Nach 20 Minutenerreichen sie die zentrale Halle, nicht ohne vonden erstaunten Bewohnern beäugt zu werden.Das Kaer ist gerammelt voll, hier lebensicherlich mehr Leute als früher die Dörferbevölkert haben. In der zentralen Halle treffensie auf den Magistrat des Kaers, einen altenZwerg namens „Fefnik, der Gelehrsame“,einen Reisenden Scholaren des fünften Kreises,der mittlerweile fast 80 Jahre alt ist. Er kannüber einiges Auskünfte geben:Fragen nach der Flasche:Fefnik ist auf allen Gebieten der Geschichteseines Volkes bewandert und kennt dieGeschichte von Gelessa, Holloforn und derFlasche. Holloforn sei ein in den Bergenlebender Magier gewesen, der über großeMacht verfügte. Er habe den Leuten aus derUmgebung immer geholfen, wenn sie in Notwaren, schließlich habe er ihnen auch dieFlasche gegeben. Seine Lehrer haben Fefnikberichtet, dass die Flasche irgendeine Formvon Magie enthalte, die sehr mächtig sei undden Dämon abwehren konnte. Auch in denletzten Jahrhunderten habe sein Volk immer inSicherheit gelebt. Fefnik ist bereit, denCharakteren die Flasche zu überlassen, da diePlage ja nun zu Ende sei, aber er will sie ihnennicht mit auf den Berg geben, denn der Bergwird sie vielleicht töten, und dann wäre dieFlasche nutzlos verloren. Sie können sie abergerne sofort untersuchen und spätermitnehmen.Fragen nach Gelessa:Vor der Plage hat man mit den Bewohnernvon Gelessa immer in Frieden gelebt, manwollte sich mit ihnen sogar dieses Kaer teilen,bis Holloforn gekommen sei. Man habe ihmohne zögern geglaubt, dass die Stadt weg sei.Fragen nach Holloforn:Holloforn war definitiv nicht in diesem Kaer,er hatte einen wahrscheinlich mit Reichtümerngefüllten Palast im inneren der Bergspitze.Dieser ist von hier aus zu erreichen, es liegt amselben Gipfel wie das Plateau. Hollofornkonnte der Sage zu Folge aber fliegen, dahersei es nur für ihn möglich gewesen, seinVersteck ohne Gefahr zu erreichen. Es liegtmehrere hundert Meter weiter oben an einemkleineren Felsplateau.Die Flasche untersuchen:Ein Magiekundiger, am Besten ein Magier,der die Flasche untersucht, wird mittelsAstralsicht und vielleicht noch einer Probe aufHalbmagie oder Zauberbücher Verstehenfeststellen können, dass wirklich der legendäreZauber auf der Flasche liegt, und auch, dassder Verschluss der Flasche eine eigene Art vonMagie darstellt (er sieht auch merkwürdig aus,140

und wenn die Charaktere eine Beschreibungoder ein Bild des Ventildeckels haben, werdensie ihn sofort erkennen).Doch was nun? Der Deckel ist unmöglichvon der Flasche zu lösen, die Flasche istunzerbrechlich, und einen benannten Zauberkann man nicht so einfach neutralisieren. Esmüssen Schlüsselinformationen zum Zaubergefunden werden (weitere Informationen inMagie: Handbuch Mystischer Geheimnisse,S. 37). Diese finden die Charaktere nur in:Schritt 5: Holloforns UnterschlupfDie Charaktere können HollofornsUnterschlupf durch Klettern, mit demLuftschiff oder durch sonst welche Trickserreichen. Er liegt mehrere hundert Meter überdem Plateau vor Kaer Oertep. Vor einernatürlichen Höhle befindet sich dort einkleineres Felsplateau von 3 x 3 Metern Größe.Die Höhle führt etwa 5 Meter weit in den Berghinein und endet vor einer Tür, dieSchutzrunen trägt.Klopft man mit dem „Hammer desErwachens“ gegen die Tür, erscheint einSchriftzug in throalisch:Was wurde Dir gegeben,gehört Dir,Du verleihst es nicht,es wird aber von allen Menschen benutzt,die Dich kennen?Die Lösung dieses kleinen Rätsels ist einfach:„Mein Name“. Die Tür öffnet sich für einenCharakter, der seinen Namen aufsagt. DaNamen stets etwas über die Magie und dieStruktur eines Lebewesens aussagen, wird siesich aber nur für „gutmeinende“ Wesenöffnen. Außerdem erkennt ein Zauber in IhrDämonen, Konstrukte und andere bösartiggesonnene Wesen. Tritt ein solches Wesendurch die offene Tür, wird es mehrere Meterzurückgeschleudert (üblicherweise den Berghinunter).Hinter der Tür befindet sich ein weitererGang, der nach einer Biegung vor einerweiteren, unverschlossenen Tür endet. Hinterdieser befindet sich ein kleines Systemnatürlicher Höhlen, die Holloforn einst alsWohnung gedient haben müssen. Die ersteHöhle ist eine Art Empfangsraum, mit altenaber gut erhaltenen Polstermöbeln. Dahinterliegt eine große Kammer, die in dreiRichtungen abzweigt. Inmitten dieser Hallesteht ein Steinsarkophag dessen oberste Plattenicht zu entfernen ist. Auf ihr liegt einVerschlusszauber, der zuerst gebrochenwerden müsste (schwer möglich, denn hier hatsich ein Magier des 15. Kreises einen Sarggebaut...).Von hier aus nach links:Hier befindet sich Holloforns Schlafquartier,ein großes Bett und Schränke mit allerleiKleidung, unter anderem auch zwei sehrkostbare Gewändern: einer blaue Robe mitVerzierungen von Goldstreifen und ein weißesGewand aus Hemd, Hose und Umhang, dasfein mit Vogel- und Blütenmustern bestickt ist.Sie passen einem Menschen von etwa 1,80Meter Größe.Von der Sarkophaghalle geradeaus:Ein weiteres Wohnzimmer mit einer ArtKüche in einem kleinen abgetrennten Teil. DieKüche hat aber keine Feuerstelle, es findensich drei „Heiße Töpfe“ und ein Anzünder. Ineiner in die Wand gemauerten Nische kann beiBerührung eines Kristalls große Hitze durchdie Mauersteine erzeugt werden, scheinbareine Art magischer Backofen.Rechts der Sarkophaghalle:Ein Arbeitszimmer mit einem Haufen Bücherund einer kleinen Sammlung alchimistischerGeräte sowie verschlossener Flaschen. Es141

finden sich darunter eineWiderbelebungssalbe, drei Heiltränke, einGesundungstrank, ein Kelias Gegengift sowieHolloforns Grimoire und Tagebuch.Holloforns Tagebuch können zweiinteressante Passagen entnommen werdenDas Schicksal Gelessas„Die Führer Gelessas sind töricht. Sie habengewusst, wie hoch der Preis der theranischen Ritenwar, und sie haben ihn lieber für ihre Albernheitenverschwendet. In den letzten Jahren haben sie nunversucht die Bauern zu überreden, das Kaer mitihnen zu teilen, und von ihren Reichtümern zuprofitieren, und die einfachen Leute haben ihnenalles geglaubt. Das Kaer wird nie für alle reichen.Ich habe die Vermutung, dass in Gelessa etwasnicht stimmt, von Jahr zu Jahr werden seineBewohner seltsamer. Bevor sie sich mit Gewaltnehmen, was ihnen nicht zusteht, werde ich sie indie Flasche verbannen, ich werde das Ritual der„Verbannung Gelessas“ entwerfen, Irgendwo habeich schon noch eine alte Flasche Elfenbrandyherumliegen. Ich werde wohl nicht mehr leben,wenn sie jemals herauskommen sollten, aber es istgut möglich, dass sie dann ohnehin an ihrerDekadenz zu Grunde gegangen sein werden.“Der Hammer„Ich habe den Bauern die Flasche gegeben undihnen erzählt, sie würde Dämonen abschrecken.Vielleicht tut sie das sogar, zumindest bei denDämonen die erkennen, welche Macht in ihr steckt.Als sie ihr Kaer geschlossen hatten bin ichzurückgekehrt und habe meinen treuen Hammerdort versteckt, der dazu fähig ist, die Schutzrunenzu durchdringen und innen gehört zu werden. Ichhabe ihn „Hammer des Erwachens“ genannt. Erwird auch die Tür zu meinem Unterschlupf öffnen,damit dieses Buch gefunden werden kann und dieNamensgeber von der Torheit Gelessas ermahntwerden können. Auch meine Werke sollen derNachwelt erhalten bleiben. Dieser Hammer ist dazugedacht, Gute Taten zu vollbringen und das Bösezu bestrafen, damit kein Dämon oder einer seinergetreuen jemals in das Kaer Oertep oder meinenUnterschlupf eindringen kann, denn er wird siemeine Macht lehren, wenn sie ihn führen wollen.“Nachdem sie dies gelesen haben, können dieCharaktere hier nichts mehr erreichen. DieTexte bieten die vier Schlüsselinformationen,die wie folgt aussehen könnten (nur Beispiele):1: Der Name des Zaubers („VerbannungGelessas“ oder auch „Stadt in der Flasche“)2: Der Name des Zauberers („Holloforn“)3: Der Grund für den Zauber („Die Torheitder Bewohner“)4: Wozu die Flasche einst diente („alsBehälter für Brandy“)Die Charaktere können ins Kaerzurückgehen und die Flasche holen.TEIL V:die Befreiung GelessasNun kann ein Zauberer den Zauber derFlasche neutralisieren. Ist dies erfolgreich wirdGelessa an dem Ort wieder auftauchen wo eseinst gestanden hat (egal, wo derNeutralisationszauber gewirkt wird), zurückbleibt eine leere Flasche – und der Deckel, dernun endlich entfernt werden kann!Nun haben die Charaktere was sie wollten,den magischen Ventildeckel. Aber sicher wirdes sie interessieren, was aus der Stadt in derFlasche geworden ist, und ob das ganze dennfunktioniert.Nach dem Neutralisationszauber liegtGelessa wieder zwischen den zwei Flüssen amArasmeer. Scheinbar hat sie die Plageunversehrt überdauert, ihreGoldgeschmückten Türme aus weißem Stein142

litzen in der Sonne. Jedoch ist kein Zeichenvon Leben zu erkennen, wenn man sich ihrnähert.Betritt man die Strassen der Stadt erkenntman bald, dass hier vor langer Zeit Kämpfestattgefunden haben. Angehörigeverschiedener Namensgeberrassen haben hiermiteinander gekämpft, scheinbar jedoch eherjeder für sich allein. Manche der Skelettehalten in ihrem Todeskrampf wertvolleGegenstände fest, andere litten scheinbar unterKrankheit oder Hunger, ihre Knochen sindsehr brüchig. Im Zentrum der Stadt ist eingroßes Gebäude bis auf die Grundmauernniedergebrannt, neben einem anderen, einerKornkammer, liegen mehr Leichen alsanderswo.Scheinbar haben es die Bewohner, obwohlgenug Ackerland mit der Stadt zusammen indie Flasche gebannt wurde, nicht geschafft,dies auch zu bebauen. Stattdessen haben sieum die letzten Vorräte gekämpft, sind amEnde vielleicht sogar dazu übergegangen, ihreNachbarn zu verspeisen.Die Stadt kann durchsucht werden, es findensich aber keine Edelmetalle in großer Summe,dafür Unmengen an verrotteten Kleidern, dieeinmal sehr kostbar gewesen sein mögen, undeine Menge anderer Tand. Einige brauchbareSachen sind immer noch dabei, vor allemeinfache Metallgegenstände. Je nach Intensitätund Ort der Suche (die, wenn man die ganzeStadt absuchen will, mehrere Tage oderWochen dauern kann) kann auch die eine oderandere magische Waffe gefunden werden, jenach Wunsch des Spielleiters.Fehlt etwas?Wenn Sie meinen, ein Abenteuer sollte in derRegel durch ein wenig Action beendet werden,können sie folgende Option verwenden:In der Tat hatte Holloforn Recht, als er inseinem Tagebuch vermerkte, es stimme etwasnicht mit den Bewohnern von Gelessa. Indiesem Fall hatte sich ein Dämon in der Stadteingenistet und die Bewohner aufeinandergehetzt. Nun lungert er noch immer dortherum, denn er wurde mit ihnen in die Flaschegesperrt. Durchstöbern die Charaktere dieStadt, wird er sich ihrer annehmen.In dieser Option wäre der Dämon beimAnblick der Flasche geflohen, da er denanderen Dämon darin erkannte undbefürchtete, auch gefangen zu werden.NachspielNach und nach, wenn die Bewohner vonKaer Oertep wieder in die Welt hinaustreten,werden sie die Stadt besiedeln, da ihreGemeinschaft im Laufe der Plage viel größergeworden ist, und sie werden die Umgebungder Stadt beackern. Gelessa wird jedochwahrscheinlich nie wieder zu derHandelsmetropole werden, die es einst war.Magischer GegenstandHAMMER DES ERWACHENSDieser Hammer ähnelt einem ganz normalenHammer, hat aber einen überdimensionalgroßen Kopf, ein Hammer also, der nichtbenutzt wird, um einen Nagel einzuschlagen,sondern vielleicht für einen Meißel. Sein Stielist aus dunklem Holz gearbeitet, der Kopf aushellem Eisen. Er ist 20 cm hoch und wiegt gutein Kilo.Der Hammer wurde vor der Plage von demmenschlichen Magier Holloforn gefertigt, derin den Drachenbergen lebte. Er war dazubestimmt, die Bewohner eines nahen Kaers zubenachrichtigen, dass die Plage vorüber ist,indem man mit dem Hammer einfach gegendas Tor des Kaers schlug. Der Hammer wurde143

von Holloforn speziell dafür verzaubert, beidiesem Kaer zu wirken, ist aber allgemeindazu fähig Kaers zu „öffnen“, wenn ein Fadenzu ihm gewoben wurde. Bevor Holloforn ihnso verzauberte benutzte er ihn aber für einigeandere Dinge und verlieh ihm besondereKräfte. Auch hat er seinen eigenen Sarkophagdamit gemeißelt.Spielwerte: Handhammer (wie Handaxt)Fadenhöchstzahl: 3MWSK: 15Ränge: 5Der Hammer kann auf magische Weiseuntersucht werden, so in etwa um zuentdecken, ob er magisch ist oder nicht.Hierbei können einige weitere Informationenabfallen:Mit Astralsicht:Normaler Erfolg: Der Hammer ist einmächtiges Artefakt, beeinflusst vonMagierzauberei.Guter Erfolg: Er vereint schöpferische Kraftund Befreiung von eingeschlossenem.Hervorragender Erfolg: Der Hammerverkörpert die Ideen von Gut und Böse. Erbelohnt gutes und bestraft böses. Wird er mitbösen Absichten benutzt, wird er seinenBenutzer langsam verzehren.Außergewöhnlicher Erfolg: Er steht inZusammenhang mit übernatürlicher Magie,der Magie der Passionen.Mit Artefaktgeschichte:Normaler Erfolg: Der Hammer ist eng mitder Geschichte eines mächtigen Magiersverbunden.Guter Erfolg: Er ist alt, älter als die Plage,und wurde regelmäßig von dem Magierbenutzt. Der Magier hat viele gute Taten mitdem Hammer getan und ihn zur Erschaffungvon Kunst benutzt.Hervorragender Erfolg: Der Hammer hatdieses symbolische Gute in sichaufgenommen. Wer den Hammer für GuteZwecke einsetzt, profitiert von seiner Macht,wer böses mit ihm tut, wird bestraft. Auch einePassion steht mit diesem Hammer inZusammenhang.Außergewöhnlicher Erfolg: Es ist diePassion Mynbruje.FADENRÄNGERang 1Kosten: 500 LPSchlüsselinformation: Name des HammersWirkung: Der Hammer ist in der Lage, einfreundlich klingendes Geräusch zu erschaffen,wenn er auf eine Tür gehauen wird, die mitRunen des Schutzes versehen ist. DasGeräusch ist im gesamten geschützten Raumzu hören. Jeder Einsatz dieser Kraft kostet denAnwender Überanstrengung in Höhe seinerVerwundungsschwelle.Nebeneffekt: Sobald der Hammer übereinen Faden an jemanden gebunden ist,beginnt er, dessen Taten nach Gut und Böse zubeurteilen. Immer, wenn der Hammer füretwas benutzt wird, urteilt HollofornsAuffassung von Gut und Böse über diebevorstehende Tat. Ist die Tat gut, so verleihtder Hammer seine evtl. Boni auf diemöglichen Proben, ist die Tat nach HollofornsAuffassung schlecht, legt der Fadenhalter eineWillenskraftprobe gegen die MWSK desHammers ab. Schlägt sie fehl, schlägt auch dieTat automatisch fehl. Darüber hinaus erleidetder Fadenhalter eine Wunde anÜberanstrengungsschaden. Diese Anzahl wirdnotiert. Erreicht ihre Summe jemals dieTodesschwelle des Charakters, nutzt derHammer die Verbindung, um ein144

opfermagisches Ritual durchzuführen, das denentsprechenden Fadenhalter tötet und mitdessen Magie der Hammer zu einem nochmächtigeren Gegenstand wird. Der Spielleiterbildet hier den Geist Holloforns, der als eineArt NSC ausgearbeitet werden kann, undbewertet die Taten des Fadenhalters, die diesermit dem Hammer ausführt. Wenn dies zuaufwendig erscheint, benutzen Sie folgendekurze Anhaltpunkte: Holloforn ist keinMoralist, aber natürlich auch kein schlechterMensch gewesen. Er findet „Gut“, wasNamensgebern hilft, Dämonen und derenKonstrukten oder Tyrannen und anderenBösewichten schadet. Gewalt oder Diebstahlaus Eigennutz lehnt er ab, ebenso wie daserschaffen von Dingen, nur um eine dekadenteForm von Reichtum zu erlangen. Ob derSpieler von dieser Kraft des Hammers weiß,steht ebenfalls im Ermessen des Spielleiters. Erkann jedoch aus Holloforns Tagebuch oderdurch Untersuchungen (siehe oben) genugHinweise erhalten, ohne die Kraft direkt zukennen.Rang 2Kosten: 800 LPWirkung: Der Hammer kann aufverschiedene Weise dazu benutzt werden,einfache Gegenstände herzustellen (zumschmieden, meißeln, nageln). Er beeinflusstden Herstellungsprozess des Gegenstandes.Wenn der Künstler/Handwerker sich vollständigseiner Arbeit hingibt und auf einerintuitiven Ebene arbeitet, verleiht derHammer, der physisch benutzt werden muss,dem Fadenhalter 5 Stufen Bonus auf dieabzulegende Probe. Im Gegenzug bestimmendie Assoziationen des Künstlers/Handwerkersvon und mit dem herzustellenden Gegenstandeine bestimmte Form. Assoziiert man dieGebrauchsfähigkeit eines Gebrauchsgegenstandes(z. B. einer genagelten Truhe), so wirddieser Gegenstand ein einfach aussehender,solider, schnörkelloser Gegenstand vonhervorragender Qualität. Erschafft man einSchmuckstück, bei dem man an Schönheit undAnmut denkt, wird der Gegenstand einwahres Kunstwerk, hat aber kaumGebrauchswert. Schmiedet man ein Schwertdamit und denkt an seine schützende Kraft,wird das Schwert härter und schwerer zuzerstören, denkt man an die tödliche Wirkungso wird es schärfer. Der Hammer befreitgewissermaßen die „wahre Form“ desGegenstandes aus dem Material. Diese „wahreForm“ entnimmt der Hammer der Vorstellungdes Künstlers/Handwerkers. Die genauenEigenschaften sowie die Dauer derHerstellung werden vom Spielleiter bestimmt.Rang 3Kosten: 1300 LPSchlüsselinformation: Name einer mit demHammer in Verbindung stehenden Passion(Mynbruje)Wirkung: Der Hammer macht es demFadenhalter leichter, die Wahrheit zuerkennen. Um Lügen, Täuschung oderIllusionen zu durchschauen, kann er denHammer zur Hilfe nehmen. Er muss ihnberühren und erleidet 1 Punkt Überanstrengung.Seine zur Wahrheitsfindungbenutzte Stufe wird um 3 erhöht. DieseFähigkeit kann 3x täglich eingesetzt werden.Rang 4Kosten: 2100 LPWirkung: Der Hammer kann vernichtendeSchläge gegen „Böse“ Wesen austeilen. DerFadenhalter erleidet 2 Punkte Überanstrengungund verursacht bei solchen„Bösen“ Wesen 4 Stufen zusätzlichen Schaden(Setzt er diese Fähigkeit gegen ein „Gutes“Wesen ein, erleidet er die unter 1. beschriebeneWunde). Der Fadenhalter kann diese Fähigkeit3x täglich einsetzen. (Anmerkung: Als „Böse“kann hier jedes Wesen verwendet werden,145

dass dem Fadenhalter Schaden zufügen will.„Gute“ Wesen sind solche, die ihm nichtSchaden wollen, sondern vielleicht aus demHinterhalt oder aus eigener Bosheitangegriffen werden).Rang 5Kosten: 3400 LPTat: Der Fadenhalter muss eine Tatvollbringen, die einer fanatischen Tat einesMynbruje-questors entspricht. Diese Tat ist 400LP wert.Wirkung: Zusätzlich zu dem erhöhtenSchaden (Rang 4) verursacht der Hammer bei„Bösen“ Wesen eine Wunde (bei „Guten“ heilter eine, sollte der Fadenhalter jemals einesSchlagen). Auch kann die Kraft des Hammersgegen Objekte eingesetzt werden, die zu bösenZwecken erschaffen wurden. Der Hammerbesitzt die Macht, sie endgültig zu zerstören,fordert jedoch immer einen Preis, damit dieGute Absicht des Anwenders demonstriertwird. Dieser Preis ist von Art und Macht desObjektes abhängig.AnmerkungenWenn Ihnen die Anwendung der „Gut undBöse“ Fähigkeiten des Hammers zukompliziert für das laufende Spiel erscheint,handhaben sie ihn wie folgt:Der „Nebeneffekt“ aus Rang 1 entfällt. SeineFähigkeiten gegen „Böse“ Wesen aus Rang 4und 5 richten sich gegen Dämonen undKonstrukte.146

DAS FINALEOb nun alle Abenteuer der Kampagnegespielt werden oder nur ein Teil, irgendwannwerden die Charaktere über alle notwendigenMaschinenteile verfügen bzw. die fehlendensind noch im Dorf Zogrin selber vorhanden.Nun steht dem „Unendlichem Reichtum“endlich nichts mehr im Wege, oder?Zu diesem Zeitpunkt mögen die Spieler zwarahnen, was es mit der Maschine auf sich hat,die genauen Umstände des versprochenenReichtums dürften aber noch unklar sein. Injedem Fall müssen sie schließlich nach Zogrinzurückkehren, um dort alles zusammenzusetzen.Wie sie dort aufgenommen werdenund wie hilfreich die Dorfbewohner bei denletzten Schritten sind, hängt vom früherenVerhalten der Charaktere ab. Da auchniemand aus dem Dorf weiß, worum es sichbei der Maschine handelt, ja der betreffendeHügel gar gemieden wird, kann es hierdurchaus noch zu Schwierigkeiten mitverängstigten Dörflern kommen, die Furchtvor einem Einschalten der Maschine haben.Mit Hilfe der Teile, eventueller Anleitungenaus den Beuteln oder gar der Hilfe Ra’eols(siehe Das Zogrintal), sollte es denCharakteren jedoch grundsätzlich möglichsein alles wieder zusammenzusetzen.Unendlicher ReichtumWenn alle Teile der Maschine wieder anihrem angestammten Platz sind, beginnennach einem Moment atemloser Spannung dieeinzelnen Artefakte langsam mit ihrer Arbeit(siehe dazu die Beschreibung der einzelnenTeile im Kapitel Das Verlorene Tal). Ein Blickin den Astralraum zeigt, wie sich dieursprüngliche astrale Struktur derWettermaschine langsam regeneriert, dieverschiedenen Teile korrespondieren plötzlichmiteinander und scheinen auf magische WeiseEinfluss auf einander und die Umgebung zunehmen. Irgendetwas geschieht, aber bei allenPassionen, was denn eigentlich? Der Bodenum die Maschine vibriert, magische Energienscheinen sich zu sammeln und ausgesandt zuwerden. Elementaristen unter den Charakterenkönnen durch Halbmagieproben bemerken,dass die Elemente selber überall im Tal zureagieren scheinen.Die Natur hält den Atem an und dannbeginnen sich nach einigen Minuten ersteWolken am sonst strahlend blauen Himmelüber dem Tal zu bilden, ungläubig verfolgtvon den Dorfbewohnern. Wind kommt aufund eine dichte Wolkendecke entsteht. Undauf einmal fallen Wassertropfen vom Himmel,erst nur wenig, dann immer mehr und mehr,bis daraus ergiebiger Regen geworden ist. Vonnun an regelt wieder die Maschine das Wetterim Tal. Alles jubelt, die Einwohner tanzen imRegen.Zeit für ein großes Fest! Die Dorfbewohnerwerden den Charakteren ewig dankbar sein,alles an Nahrungsmitteln zusammen suchenund tagelang feiern. Der Regen hält nochmehrere Stunden lang an und das Tal wird inerstaunlicher Geschwindigkeit ergrünen underblühen. Man kann förmlich dabei zusehen.Wer von den Charakteren allerdings immernoch auf Reichtum in Form von Gold undEdelsteinen hofft…147

Mögliche SchwierigkeitenJe nachdem über wie viele Informationen zurMaschine die Charaktere verfügen, wird dasZusammensetzten leichter oder schwererwerden. Wer will, kann auch noch Problemewie kleinere Defekte, Überladungen etc. durchdie lange Zeit seit der Deaktivierung einbauen.Schwierigkeiten können sich ebenfalls wieschon erwähnt durch das Verhalten und dieÄngste der Dorfbewohner ergeben. Eigentlichsollte aber unserer Meinung nach dasAktivieren der Maschine ohne wirklicheHindernisse geschehen, es muss ja nichtimmer der große Endkampf sein. DieKampagne an sich ist schließlich lang genug.Wem dies alles zu simpel ist, kann natürlichnoch Verschiedenes einbauen: BeimZusammenbau gibt es unerwartete Probleme,die unter Zeitdruck gelöst werden müssen, umeine Explosion zu verhindern. Oder einmächtiges Elementar verweigert die Nutzungseines Elements und muss erst überzeugtwerden. Möglicherweise ist an dem Gerüchtüber die Mitschuld eines Dämons beimVersiegen des Wassers vor der Plage dochetwas dran, und der Dämon ist immer noch inder Nähe. Vielleicht ist gar einer derWidersacher aus den einzelnen Abenteuernder Kampagne den Charakteren gefolgt undversucht nun sich an ihnen zu rächen.natürlich nicht gewachsen. Deshalb zerlegteman sie vorsichtshalber doch. Die zweiteMöglichkeit stellt die Passion Jaspree dar.Diese könnte das Ganze unter ihren Schutzstellen, sich einen Schrein errichten undhuldigen lassen. Die Maschine würdesozusagen "entrückt" und in Zukunft durchdie Passion und ihre Questoren beschützt.Die ZukunftDank der Wettermaschine wird das Talaufblühen und wieder so fruchtbar werdenwie vor der Plage. Der Lebensstandard derEinwohner wird sich rasch verbessern undneue Siedler hinzukommen. Vielleicht gibt esja auch regelrechte „Pilgerreisen“ fremderElementaristen oder Magier, die dasGeheimnis der Wettermaschine ergründenwollen.Zwar haben die Charaktere nun ganzanderen „Reichtum“ erworben alsursprünglich erhofft, dafür sind ihnen aber dieEinwohner des Zogrintals auf ewig dankbar.Falls die Charaktere einmal ihre Hilfebrauchen, werden sie ohne Zögern alles inihrer Macht stehende tun. Neben dem Dorf istihnen aber noch jemand wohl gewogen:Jaspree. Wie sich dies konkret äußert, liegt inden Händen des Spielleiters, Wirkung solltedie Tat aber schon zeigen.Ein erneutes Zerlegen der Maschine sollte injedem Fall die Fähigkeiten der Charaktereüberschreiten und auch eine eventuelleZerstörung durch Feinde, Räuber, Dämonenusw. auf den ersten Blick unwahrscheinlichsein. Hierfür bieten sich zwei Möglichkeitenan: Zum einen bildet sich nach derAktivierung ein mächtiges magischesSchutzfeld, dass eben solche Versucheverhindert. Dies war schon bei derErschaffung bedacht worden, nur etwas sogefährlichem wie der Plage war der Schild148

FIN ● ●