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Bildungsplan-Anteil - Bakip8

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2. Unterstützung des<br />

Spracherwerbs<br />

• Sprachverstehen geht der Sprachproduktion voraus.<br />

• Die Phase des Spracherwerbs beschränkt sich nicht auf das Vorschulalter, sondern geht darüber hinaus.<br />

• Kinder unterscheiden sich in ihrem Spracherwerb hinsichtlich Lernweise, Lernstil und Lerntempo.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für den Spracherwerb ist das kurzfristige Bereithalten von sprachrelevanten<br />

Informationen im Arbeitsgedächtnis. Damit wird es dem Kind möglich, dass es sich auch am Ende eines Satzes<br />

noch an den Anfang erinnern kann. Gleichzeitig unterstützt das Arbeitsgedächtnis die Verarbeitung gehörter<br />

Inhalte, also das Verstehen von Gesprochenem. Mit Hilfe des phonologischen Arbeitsgedächtnisses können<br />

einzelne Laute und Wörter aus dem Lautstrom sprachlicher Äußerungen identifiziert werden. Dies ist Teil der<br />

phonologischen Bewusstheit. Darunter versteht man „die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die formalen Eigenschaften<br />

der gesprochenen Sprache zu lenken, z. B. auf Wörter als Teile von Sätzen, auf Silben als Teile von<br />

Wörtern und auf die einzelnen Laute“ (Sander & Spanier, 2006, S. 24).<br />

Die Begleitung des Spracherwerbs umfasst die Unterstützung der kindlichen Sprachkompetenz und des Sprachbewusstseins.<br />

Diese beiden Aspekte müssen in ein sprachförderndes Klima eingebettet sein, in dem das Kind<br />

Sprache als Mittel zur Kommunikation und zum Austausch erlebt. Sprachförderung ist als kontinuierliches pädagogisches<br />

Angebot (im Sinne eines reichhaltigen Netzes sprachfördernder Anregungen) zu verstehen. Basis<br />

dafür ist die Orientierung an den Ressourcen der Kinder: Sprachförderung geht von den beobachteten Stärken<br />

der Mädchen und Buben aus und beachtet ihre sprachliche Individualität und ihre entwicklungsbedingten Voraussetzungen<br />

(Wahrnehmung, Motorik, Sozialverhalten, Lernmotivation). Sprachbildung ist eng an die aktuellen<br />

Bedürfnisse und Interessen der Kinder sowie an konkrete Handlungszusammenhänge gebunden.<br />

Grundprinzipien der Sprachförderung in elementaren Bildungseinrichtungen sind eine anregungsreiche, sprachfördernde<br />

Atmosphäre, eine wertschätzende Beziehung zum Kind und Interesse an der Person des Kindes. Der<br />

Spracherwerb steht in engem Zusammenhang mit anderen Fähigkeiten und Entwicklungsbereichen, wie der<br />

Sensorik, der Kognition und der Motorik.<br />

2.1 Kompetenzen und Bildungsprozesse<br />

Eine umfassende Förderung des kindlichen Spracherwerbs geht vom individuellen Entwicklungsstand der Kinder<br />

aus und hat zum Ziel, die kindliche Sprachfähigkeit entsprechend dem individuellen Potenzial zu entwickeln:<br />

• Sinn und Bedeutung komplexer sprachlicher Äußerungen verstehen und miteinander<br />

in Beziehung setzen<br />

• Sprache situationsbezogen differenziert einsetzen<br />

Personale Kompetenz<br />

• Sprache als Teil der Persönlichkeit erleben<br />

• Vertrauen in die eigene Sprachfähigkeit und Sprechfreude entwickeln<br />

• Sprache als Teil der kulturellen Identität erkennen und sprachliches Selbstbewusstsein zeigen<br />

• Selbstwirksamkeit durch das eigene Sprachhandeln erleben<br />

Sozial-kommunikative Kompetenz<br />

• Sprache als Möglichkeit nutzen, um Kontakt, Nähe und Vertrautheit zu anderen Menschen zu entwickeln<br />

• alltägliche Kommunikationssituationen sprachlich bewältigen (grüßen, bitten, danken, Konflikte regeln etc.)<br />

und an einfachen Dialogen, Gruppen- und Kreisgesprächen teilnehmen<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009

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