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Wissenskooperation in der Metropolregion Wien – Bratislava ... - KDZ

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Thomas Prorok, Mart<strong>in</strong> Obuch, Alexandra Schantl,Nikola Hochhold<strong>in</strong>ger, Bernhard Krab<strong>in</strong>aTw<strong>in</strong>Region<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>


Tw<strong>in</strong>Region<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>Herausgegeben vom<strong>KDZ</strong> Zentrum für Verwaltungsforschung<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit demCRR Centrum pre rozvoj regiónov a aplikovaného výskumuThomas Prorok,Mart<strong>in</strong> Obuch,Alexandra Schantl,Nikola Hochhold<strong>in</strong>ger,Bernhard Krab<strong>in</strong>a<strong>Wien</strong>, <strong>Bratislava</strong> 2012


Dieses Projekt wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) im Rahmen des Programmes zur grenzüberschreitenden ZusammenarbeitSlowakei-Österreich 2007-2013 unterstützt.ImpressumFür den Inhalt verantwortlich:Thomas Prorok, Zoltán RószaRedaktion:Michaela Bareis, Stanislav Filip, Anita Ha<strong>in</strong>dl, Katarína Hallová, Andrea SteffekÜbersetzung:Silvia ŠvecováLayout & Produktion: Stefan CsernyanszkyDruck: K-PRINT, KomárnoMedien<strong>in</strong>haber und Herausgeber ©:<strong>KDZ</strong> Zentrum für VerwaltungsforschungGuglgasse 13, A-1110 <strong>Wien</strong>http://www.kdz.or.atCRR Centrum pre rozvoj regiónov a aplikovaného výskumuBraneckého 14, SK-911 01 Trenčínhttp://crr.sk/Alle Rechte vorbehalten.ISBN 978-3-901683-26-8<strong>Wien</strong>, <strong>Bratislava</strong>, Februar 2012


InhaltverzeichnisI E<strong>in</strong>leitung ..........................................................71 Aktuelle Trends von Stadt-Umland Beziehungen. .......................81.1 <strong>Metropolregion</strong>en .....................................................91.2 Die Bedeutung <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>(Tw<strong>in</strong>Region) .........................................................132 Die Tw<strong>in</strong>Region und ihre Städte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14II Fallstudien – Best-Practices. ....................................... 18III Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region ............................... 241. Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong> ............................241.1 Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Österreich ...............241.2 Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei .............272 Interkommunale Kooperationen nach Sachbereichen <strong>in</strong> Österreich,<strong>der</strong> Slowakei und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregion – E<strong>in</strong> Überblick. .................303 Kooperationslandschaft im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> ................474 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> den Regionen <strong>Bratislava</strong>und Trnava ...........................................................534.1 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong> . . . . . . . . . . . . . .534.2 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trnava-Region . ................615 Grenzüberschreitende Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region:Österreich - Slowakei .................................................65IV Optionen für künftige Kooperationen .............................. 721 Kooperationspotenziale. ..............................................732 Die Tw<strong>in</strong>Region als Wissensregion .....................................883 Schlussfolgerungen: „<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>“. ....................................................90V Verzeichnisse..................................................... 931 Abbildungsverzeichnis. ...............................................932 Tabellenverzeichnis ...................................................933 Literaturverzeichnis. ..................................................94


InhaltverzeichnisVI ANHANG ......................................................... 991 Die Tw<strong>in</strong>Region und ihre Städte - Bevölkerung. ........................992 Ausgewählte Fallbeispiele – Mehrzweckkooperationen .............. 1013 Ausgewählte Fallbeispiele - E<strong>in</strong>zweckkooperationen. ................ 1196


E<strong>in</strong>leitungIE<strong>in</strong>leitungBereits heute leben mehr als 70 Prozent <strong>der</strong> EU-Bevölkerung <strong>in</strong> Städten undstädtischen Gebieten. Nicht nur aus diesem Grund erfor<strong>der</strong>n die Ballungsräumeunsere beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit und Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung. Die Städte s<strong>in</strong>d dieMotoren <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> gesamten nationalen und regionalen Ökonomien,da sich <strong>in</strong> ihnen die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aktivitäten konzentrieren.Die Globalisierung br<strong>in</strong>gt den städtischen Gebieten <strong>der</strong> EuropäischenUnion (EU) zusätzliche Herausfor<strong>der</strong>ungen und sukzessive än<strong>der</strong>t sich die Rolle<strong>der</strong> Stadt und mit ihr die Anfor<strong>der</strong>ungen für e<strong>in</strong>en funktionierenden Ballungsraum.Attraktive und mo<strong>der</strong>ne Städte müssen ihren BewohnerInnen qualitativenLebensraum für das Leben und Arbeiten gewährleisten und gleichzeitig <strong>in</strong> <strong>der</strong>Lage se<strong>in</strong>, günstige Bed<strong>in</strong>gungen für Investoren zu schaffen. Dadurch entstehte<strong>in</strong> natürlicher Druck auf die optimale Nutzung des räumlichen Potenzials unddie effiziente funktionale Verknüpfung <strong>der</strong> Innenstadt mit se<strong>in</strong>er Umgebung. Umdiese Ziele zu erreichen, haben mehrere europäische Metropolen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheitdie Zusammenarbeit mit dem Umland gestärkt und sogenannte <strong>Metropolregion</strong>engeschaffen.Das Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Studie ist es, den Status Quo im Agglomerationsraum<strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> (Tw<strong>in</strong>Region) abzubilden und zu bewerten, um Möglichkeitenfür die Intensivierung <strong>der</strong> (wirtschaftlichen) Beziehungen zwischen denStadtregionen <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> zu identifizieren. Die grenzüberschreitendeRegion <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong> ist im europäischen Raum aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähezweier EU-Hauptstädte e<strong>in</strong>zigartig. Die Stadtregionen von <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>gehören bereits heute zu den zehn am weitesten entwickelten Regionen <strong>in</strong> <strong>der</strong>gesamten Europäischen Union. E<strong>in</strong>e engere Zusammenarbeit könnte mittelfristigzur Schaffung e<strong>in</strong>er <strong>Metropolregion</strong> führen, die vermutlich zukünftig besser <strong>in</strong><strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong> wird, auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Globalisierung zu reagieren.Nachdem die Studie <strong>in</strong> Kapitel 1 näher auf aktuelle Trends städtischer Entwicklungenund Stadt-Umland-Beziehungen e<strong>in</strong>geht, werden <strong>in</strong> Kapitel 2 ausgewählte<strong>in</strong>ternationale Best-Practices evaluiert, die vor allem als Basis für möglicheKooperationsmodelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregion dienen sollen. Das 3. Kapitel widmetsich <strong>der</strong> aktuellen <strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit zwischen <strong>Wien</strong> und Umland,zwischen <strong>Bratislava</strong> und Umland, und schließlich den grenzüberschreitendenKooperations<strong>in</strong>itiativen zwischen <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>. Ziel ist es, das Ausmaßund die Intensität <strong>der</strong> bestehenden Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong>zu eruieren. Zu diesem Zweck wurden Interviews mit kommunalen undregionalen VertreterInnen <strong>der</strong> Projektregion durchgeführt und vorhandene In-7


E<strong>in</strong>leitungformationen über die grenzüberschreitenden Kooperationsprojekte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>-Region analysiert. Die Interviews dienten darüber h<strong>in</strong>aus dazu, e<strong>in</strong>en Überblicküber die Kooperationsbereitschaft (Interesse, Herausfor<strong>der</strong>ungen, Themen) füre<strong>in</strong>e zukünftig engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu gew<strong>in</strong>nen. Kapitel4 <strong>der</strong> Studie be<strong>in</strong>haltet schließlich mögliche Kooperationspotenziale <strong>in</strong> <strong>der</strong>Tw<strong>in</strong>Region.Für die Stakehol<strong>der</strong>, AkteurInnen und die VertreterInnen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>denund Städte im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong>, liefert die Studie e<strong>in</strong>erseitsInformationen über die Erfahrungen mit <strong>in</strong>terkommunaler Zusammenarbeit aufeuropäischer Ebene, sowohl die thematische Bandbreite als auch die Kooperationsmodelleund rechtlichen Formen betreffend. An<strong>der</strong>erseits identifiziert dieStudie mögliche Kooperationsfel<strong>der</strong> im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>,um diesen – vor allem h<strong>in</strong>sichtlich zunehmen<strong>der</strong> Globalisierung und im Kontexterhöhter Wettbewerbsfähigkeit - zu stärken. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wird dabeiauf identitätsstiftende und wissensbasierte Initiativen gelegt.1 Aktuelle Trends von Stadt-Umland BeziehungenDie Stadt und ihr Umland bilden e<strong>in</strong>e funktionale zusammenhängendeE<strong>in</strong>heit. Ihre gegenseitigen Verflechtungen s<strong>in</strong>d nicht statisch, son<strong>der</strong>n variierenlaufend mit <strong>der</strong> demografischen, wirtschaftlichen und räumlichen Entwicklung<strong>der</strong> Stadt.Die Industrialisierung und <strong>der</strong> technologische Wandel verän<strong>der</strong>ten die Beziehungenzwischen Stadt und Umland. Die <strong>in</strong>dustrielle Entwicklung bed<strong>in</strong>gtedie Zuwan<strong>der</strong>ung aus ländlichen Gebieten und das Entstehen von Ballungsräumen.Gleichzeitig ermöglichte die zunehmende Mobilität durch den Ausbau <strong>der</strong>(öffentlichen Personennah-)Verkehrsverb<strong>in</strong>dungen die räumliche Trennung vonArbeitsplatz und Wohnstätte. Durch diesen Prozess <strong>der</strong> Dezentralisierung entstande<strong>in</strong>e breite Übergangszone mit e<strong>in</strong>em Übergangs-Stadt-Land-Charakter.Die Entwicklung <strong>der</strong> Vorstädte verursachte e<strong>in</strong>e ständige Erweiterung dieser Gebiete,die funktionell mit <strong>der</strong> Stadt verbunden waren und sich unter ihrem E<strong>in</strong>flussurbanisierte. D.h. die Dezentralisierung ersetzte die kompakte Stadt durchdie kompakte Agglomeration, bestehend aus <strong>der</strong> Kern-Stadt und e<strong>in</strong>er Vielzahlurbanisierter Siedlungen und Satelliten-Städte. Als Ergebnis dieser Prozesse verr<strong>in</strong>gertensich die Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Stadt und se<strong>in</strong>em Umland: ehemalsscharfe Gebietsabgrenzungen zwischen städtischen und ländlichen Gebietenwurden durch e<strong>in</strong>e gemischte Übergangs-Vorstadtzone ersetzt.8


E<strong>in</strong>leitungStädtische Agglomerationen können zweifach entstehen:1. In <strong>der</strong> räumlichen Entwicklung <strong>der</strong> Stadt kommt es zur Absorbierungund funktionellen und morphologischen Transformation <strong>der</strong> (Wohn)Siedlungen sowie zum Bau neuer Siedlungen im Umland, die mit <strong>der</strong>Kernstadt verbunden s<strong>in</strong>d (monozentristisches System).2. Die zweite Möglichkeit ist die Entwicklung des polyzentrischen Systems.D.h. kle<strong>in</strong>ere Städte und Siedlungen wachsen allmählich zusammenund bilden gegenseitig e<strong>in</strong>e Siedlungse<strong>in</strong>heit. Dabei kann dieZunahme <strong>der</strong> Bevölkerungsdichte zur Entstehung großer Urbanisierungsgebieteführen, die als Konurbationen bekannt s<strong>in</strong>d.Laufende Urbanisierungstrends führten zur Schaffung von größeren mit<strong>der</strong> Kernstadt funktionell verflochtenen Flächen. Heutzutage unterstützen großeStädte geme<strong>in</strong>sam mit ihrem Umland oft selbst diese Prozesse und schaffen soBed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e bessere Planung, Steuerung und Nutzung. Metropol- undStadtregionen s<strong>in</strong>d Ausdruck neuer Formen des Zusammenwirkens und <strong>der</strong> Zusammenarbeit<strong>in</strong> Stadt-Umland-Beziehungen.1.1 <strong>Metropolregion</strong>enEuropäische Städte und <strong>Metropolregion</strong>en fungieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zunehmendkomplexeren und wettbewerbs<strong>in</strong>tensiveren Umfeld. Städte und Regionen stehenpermanent vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, für ihre BürgerInnen, Unternehmen, TouristInnenund Investoren, <strong>der</strong>en Ansprüche an Lebensqualität und Standort ehersteigen als zurückgehen, gleichermaßen attraktiv zu bleiben. Um die Balancezwischen Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität von Standorten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<strong>Metropolregion</strong> zu gewährleisten, benötigt sowohl die Stadt die Region als auchdie Region die Stadt. 1Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Städte <strong>in</strong> die Lebensqualität,<strong>in</strong> die Erreichbarkeit, <strong>in</strong> die Qualität <strong>der</strong> öffentlichen Dienstleistungen, <strong>in</strong> ihrImage und ihre Identität <strong>in</strong>vestieren. Metropolen und <strong>Metropolregion</strong>en bildendie zentralen Knotenpunkte von Netzwerken und haben wesentliche Bedeutungfür die <strong>in</strong>ternationalen Beziehungen ihrer Region. Durch die wechselseitigenBeziehungen zwischen <strong>der</strong> lokalen und regionalen Ebene mit überregionalenund globalen Funktionen erhöht sich die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>en. 2Die wachsende Globalisierung und die Zunahme <strong>der</strong> Wissenswirtschaft können1Vgl. Van Den Berg, L.; Van Der Meeer, J.; Otgaar, A.H.J.; Speller, C.J.M., 2006.2Vgl. Metropolitan areas <strong>in</strong> Europe, BBSR, 2011.9


E<strong>in</strong>leitungsammenarbeit beschränkt sich dabei nicht nur auf die öffentliche Verwaltung,son<strong>der</strong>n umfasst auch PartnerInnen aus dem Non-Profit-Bereich, aus Wirtschaftund Wissenschaft.Neu geschaffene Metropole<strong>in</strong>heiten erfor<strong>der</strong>n neue Kooperationsmodelleund -formen. In <strong>der</strong> Regel handelt es sich dabei um „lose“ <strong>Metropolregion</strong>enverwaltungenohne typische Merkmale e<strong>in</strong>er Stadtregierung. Dieser Ansatz ermöglichtden AkteurInnen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> e<strong>in</strong>e flexiblere Kommunikation,Interaktion und die Schaffung von Netzwerken.Damit <strong>Metropolregion</strong>en funktionieren können, werden vorrangig Instrumenteund Aktivitäten angeboten, die Kooperationen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Region <strong>in</strong>itiierenund forcieren. Diese Maßnahmen för<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>erseits partizipative Prozesse unddie Bildung von Netzwerken zwischen den e<strong>in</strong>zelnen AkteurInnen, an<strong>der</strong>seits unterstützensie die öffentlichen Verwaltungen und nicht formale Strukturen wie beispielsweiseKooperationsplattformen. 5 Modell und Form <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> hängtvom jeweiligen Ausmaß und <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Kooperation ab. D.h., es gibt ke<strong>in</strong> universellesModell für die Verwaltung und Steuerung von <strong>Metropolregion</strong>en. Allerd<strong>in</strong>gslassen sich fünf Grundvoraussetzungen festmachen, um e<strong>in</strong>e erfolgreiche Etablierungund <strong>in</strong> weiterer Folge e<strong>in</strong> Funktionieren <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> zu gewährleisten:<strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit, e<strong>in</strong>e angemessene Koord<strong>in</strong>ierung, Flexibilität,Effizienz und Professionalität sowie Offenheit und Nachhaltigkeit. 6• WettbewerbsfähigkeitStadtregionen s<strong>in</strong>d die grundlegenden Eckpfeiler <strong>der</strong> globalen und nationalenÖkonomien. Durch den Abbau von Handelsbarrieren und die zunehmendeMobilität <strong>der</strong> Produktionsfaktoren, müssen sich die <strong>Metropolregion</strong>en verstärktihrer sozialen Weiterentwicklung und <strong>der</strong> Entwicklung ihres Humankapitals widmen,um für Investoren attraktiv zu bleiben. Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualitätbed<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, d.h., e<strong>in</strong>e lebenswerte Stadt muss wettbewerbsfähigse<strong>in</strong>, gleichzeitig ist aber auch die Lebensqualität e<strong>in</strong> essentieller Standortfaktor.• Zusammenarbeit und Koord<strong>in</strong>ierungIn Bezug auf die adm<strong>in</strong>istrative Fragmentierung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er <strong>Metropolregion</strong>sollte die Koord<strong>in</strong>ierung zwischen den kommunalen Verwaltungen undden relevanten sozioökonomischen AkteurInnen prioritär se<strong>in</strong>. Zentral ist diegeme<strong>in</strong>same Def<strong>in</strong>ition von strategischen Kooperationszielen und <strong>der</strong>en Erreichbarkeit.Meist haben die Städte und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Metropolregi-5Vgl. State of world population 2007, http://www.unfpa.org/swp/2007 [Download: 15.09.2011].6Vgl. OECD, 2000.11


E<strong>in</strong>leitungon komplementäre Stärken. So kann e<strong>in</strong>e Kooperation die Region für Unternehmenund BürgerInnen gleichermaßen attraktivieren: die größeren Städte bieten<strong>in</strong>teressante Arbeitsmöglichkeiten, während die umliegenden kle<strong>in</strong>eren Städteund Geme<strong>in</strong>den den neuen Arbeitskräften und ihren Familien e<strong>in</strong>en qualitativenWohn- und Lebensraum zur Verfügung stellen. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<strong>in</strong> Zeiten wirtschaftlicher Rezession, weil die e<strong>in</strong>zelnen PartnerInnendadurch besser <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, die negativen Folgen <strong>der</strong> Krise <strong>in</strong> den Kernbereichenzu überw<strong>in</strong>den. 7• Flexibilität, Effizienz und ProfessionalitätStädte s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> statisches Gebilde, son<strong>der</strong>n verän<strong>der</strong>n sich laufend. E<strong>in</strong>dynamisches Umfeld erfor<strong>der</strong>t flexible Instrumente für die Steuerung und Erreichung<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam festgelegten Ziele <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>. 8 ErgebnisorientiertesManagement und e<strong>in</strong>e gute Personalausstattung s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Faktorfür den Erfolg von <strong>Metropolregion</strong>. Die zuständigen Institutionen und Strukturenmüssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, öffentliche und private Ressourcen zu mobilisieren, umdie Umsetzung geme<strong>in</strong>samer Entwicklungsstrategien zu realisieren.• OffenheitE<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>ner Metropolraum sollte die Ansichten und Wertvorstellungen allerrelevanten AkteurInnen, BürgerInnen, Sozialpartner, Unternehmen und kommunalenVerwaltungen zulassen und berücksichtigen. Neue Technologien undKommunikationsformen erweitern die Möglichkeiten <strong>der</strong> Interaktion, för<strong>der</strong>ndie Offenheit <strong>der</strong> Prozesse und die Akzeptanz <strong>der</strong> zentralern Entscheidungen <strong>in</strong>nerhalb<strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>. Ihre Verwaltung sollte dementsprechend möglichsttransparent und nah an ihren BürgerInnen und Unternehmen se<strong>in</strong>.• NachhaltigkeitWirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele müssen <strong>in</strong>tegrative Bestandteile<strong>der</strong> Entwicklungsstrategien <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>en se<strong>in</strong>. Diese Ziele solltenausgewogen se<strong>in</strong>, d.h., die Umsetzung <strong>der</strong> Ziele <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich sollte nicht aufKosten <strong>der</strong> Ziele <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen erfolgen. In an<strong>der</strong>en Worten, ergebnisorientiertesManagement sollte kurz-, mittel- und längerfristige Interessen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region berücksichtigen. Entscheidend dabei ist die Gewährleistung des sozialenZusammenhaltes sowie <strong>der</strong> Erhalt e<strong>in</strong>er gesunden Umwelt bzw. die Verbesserungdes Umweltpotenzials <strong>der</strong> Region für zukünftige Generationen. Die Entwicklungvon umweltverträglichen <strong>Metropolregion</strong>en stellt gerade heute e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralenHerausfor<strong>der</strong>ungen für die großen <strong>Metropolregion</strong>en <strong>in</strong> Europa dar.7Vgl. Hutton, W., 2007.8Nähere Informationen siehe www.ausaid.gov.au [15.09.2011].12


E<strong>in</strong>leitung1.2 Die Bedeutung <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>(Tw<strong>in</strong>Region)<strong>Metropolregion</strong>en s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Versuch auf verstärkten Wettbewerbund zunehmende Globalisierung zu reagieren. Sie s<strong>in</strong>d mo<strong>der</strong>neKonzepte für die Entwicklung großer Ballungsräume. Zumeist basieren dieseKonzepte auf <strong>der</strong> freiwilligen Zusammenarbeit von Städten und ihren umliegendenGeme<strong>in</strong>den, um e<strong>in</strong>e effizientere Wahrnehmung <strong>der</strong> kommunalenAufgaben und die Nutzung des vorhandenen Potenzials zu gewährleisten.Das Gebiet <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> ist adm<strong>in</strong>istrativ nicht def<strong>in</strong>iert, se<strong>in</strong>e Grenzens<strong>in</strong>d durch die funktionalen Verflechtungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Zusammenarbeitdeterm<strong>in</strong>iert. Die <strong>Metropolregion</strong> zeichnet sich durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>sameStrategie <strong>der</strong> kommunalen Verwaltungen und <strong>der</strong>en Umsetzung unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungaller AkteurInnen – NGOs, Unternehmen, Bildungse<strong>in</strong>richtungen etc. –aus.<strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> s<strong>in</strong>d schon jetzt selbstständige Metropolgebiete vonüberregionaler Bedeutung. Auf ihrem Gebiet konzentrieren sich die Basisfunktionen<strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>: adm<strong>in</strong>istrative, wirtschaftliche, wissenschaftliche, verkehrsbezogeneund kulturelle.In allen Studien zur Identifizierung von <strong>Metropolregion</strong>en <strong>in</strong> Europa s<strong>in</strong>dbeide Städte als wichtige Metropolen erwähnt. Kürzlich erschienene Studien, wiebeispielsweise jene <strong>der</strong> deutschen Bundesanstalt für Forschung im Bauwesen,Stadtentwicklung und Raumordnung gehen noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter und def<strong>in</strong>ierennur mehr e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen, geme<strong>in</strong>samen Metropolraum <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>.Dies resultiert unter an<strong>der</strong>em aus <strong>der</strong> geografischen Nähe <strong>der</strong> beiden Hauptstädteund ihren geme<strong>in</strong>samen funktionalen Verflechtungen. Basierend auf e<strong>in</strong>erEvaluierung und Bewertung die Dichte an vorhandenen städtischen Funktionenbetreffend, zählt die <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> mittlerweile zu den siebenwichtigsten <strong>Metropolregion</strong>en Europas.Die meisten europäischen Metropolen haben als Kooperationsmodell die„<strong>Metropolregion</strong>“ gewählt, um mit ihren umliegenden Geme<strong>in</strong>den zusammenzuarbeiten.In <strong>der</strong> Regel stellen diese <strong>Metropolregion</strong>en flexible Plattformen für dieUmsetzung geme<strong>in</strong>samer Ziele unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller relevanten AkteurInne dar.<strong>Metropolregion</strong>en schaffen Raum für Komplementarität und Synergien durch dieverschiedenen Stakehol<strong>der</strong> und steigern somit die Wettbewerbsfähigkeit des gesamtenRaums.13


E<strong>in</strong>leitungTrotz des offensichtlichen Potenzials <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong> und denMöglichkeiten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Zusammenarbeit ist es bis dato nicht gelungen,e<strong>in</strong>e dauerhafte Basis für geme<strong>in</strong>same Entwicklungsstrategien und Aktivitätenauf die Be<strong>in</strong>e zu stellen.Wir gehen davon aus, dass das Modell e<strong>in</strong>er <strong>Metropolregion</strong> auch e<strong>in</strong> geeignetesInstrumentarium für die Tw<strong>in</strong>Region darstellen kann, um geme<strong>in</strong>same Zielezu identifizieren und konkrete Kooperationsprojekte umzusetzen.Dabei soll nicht bloß die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Hauptstädte forciert werden,son<strong>der</strong>n vor allem auch Kooperationen zwischen den umliegenden Kommunen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Städte mit zentralörtlicher Funktionwürde nicht nur die gesamte Region, son<strong>der</strong>n auch die Achse <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>stärken. Bei <strong>der</strong> Initiierung dieser engeren Zusammenarbeit und für die Etablierunge<strong>in</strong>er <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> sollen Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en europäischen<strong>Metropolregion</strong>en e<strong>in</strong>fließen. Modell, Form und Ziele <strong>der</strong> Kooperationmüssen jedenfalls die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> wi<strong>der</strong>spiegeln.2 Die Tw<strong>in</strong>Region und ihre StädteIm E<strong>in</strong>zugsbereich 9 <strong>der</strong> Städte <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> leben <strong>in</strong>sgesamt etwavier Millionen Menschen, etwa drei Viertel davon <strong>in</strong> Städten mit mehr als 10.000E<strong>in</strong>wohnerInnen. Nachfolgendes Schema veranschaulicht die Tw<strong>in</strong>Region unddie Lage <strong>der</strong> slowakischen und österreichischen Städte zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Grundsätzlichsollen sich die Aktivitäten <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region nicht auf e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Gebiet beschränken,son<strong>der</strong>n die Teilhabe an den Aktivitäten und Kooperationen soll <strong>in</strong> Abhängigkeit<strong>der</strong> jeweiligen funktionellen Verflechtungen und themenspezifischenErfor<strong>der</strong>nisse allen Geme<strong>in</strong>den und Städten offen stehen.Die nachfolgende Def<strong>in</strong>ition dient daher <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> räumlichen Orientierungbzw. Beschreibung <strong>der</strong> Region und als Basis für die Aufbereitung vonDatengrundlagen. Die Kernregion <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region umfasst somit:• Die NUTS3-Regionen <strong>Bratislava</strong>, Trnava <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei sowie die RegionenWe<strong>in</strong>viertel, <strong>Wien</strong>er Umland – Nordteil, <strong>Wien</strong>er Umland Südteil, Nordburgenlandund die Stadt <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> Österreich;• Alle Städte über 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen im E<strong>in</strong>zugsbereich von etwa e<strong>in</strong>erStunde Fahrzeit im Individualverkehr <strong>der</strong> Städte <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>.9von etwa e<strong>in</strong>er Stunde Fahrzeit im Individualverkehr14


E<strong>in</strong>leitungAbbildung 1: Die Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>Quelle: Eigene Darstellung <strong>KDZ</strong>, 2011.Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerInnen <strong>der</strong> Region lebt <strong>in</strong> den beidenHauptstädten <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>, die etwa 65 Kilometer bzw. knapp e<strong>in</strong>e StundeFahrzeit vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt s<strong>in</strong>d. <strong>Wien</strong> verzeichnete Anfang 2011 rund 1,7 Mio.E<strong>in</strong>wohnerInnen und <strong>Bratislava</strong> rund 430.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen 10 .E<strong>in</strong> weiteres bedeutendes Zentrum für die Region stellt die Stadt Trnava mitrund 67.500 E<strong>in</strong>wohnerInnen dar. Die vergleichsweise kle<strong>in</strong>eren überregionalenZentren auf österreichischer Seite s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> etwa 50 bis 75 km Entfernung von <strong>Wien</strong>entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes Richtung Westen und Süden zu f<strong>in</strong>den:<strong>Wien</strong>er Neustadt mit rund 41.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen südlich von <strong>Wien</strong> sowie im nie<strong>der</strong>österreichischenZentralraum die Städte St. Pölten (rund 52.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen)und Krems an <strong>der</strong> Donau (rund 24.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen).10E<strong>in</strong>e Tabelle mit sämtlichen Regionen, Bezirken und Städten und <strong>der</strong>en Bevölkerungszahl bef<strong>in</strong>det sich im Anhang.15


E<strong>in</strong>leitungWeitere Kle<strong>in</strong>- und Mittelstädte mit mehr als 15.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen konzentrierensich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie im direkten Nahbereich von <strong>Wien</strong>, vorzugsweiseim südlichen Verdichtungsraum: Baden (rund 25.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen), Mödl<strong>in</strong>g(rund 20.500 E<strong>in</strong>wohnerInnen) und Traiskirchen (rund 17.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen)sowie an <strong>der</strong> nördlichen Stadtgrenze die Städte Klosterneuburg (rund 26.000E<strong>in</strong>wohnerInen) und Stockerau (rund 15.500 E<strong>in</strong>wohnerInen) und südöstlichdie Stadt Schwechat (rund 16.500 E<strong>in</strong>wohnerInnen). Die Bezirkshauptstädte <strong>der</strong>nördlichen und östlichen Bezirke <strong>in</strong> weiterer Entfernung zu <strong>Wien</strong> weisen nur etwasmehr als 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen auf.In <strong>der</strong> Slowakei h<strong>in</strong>gegen verteilen sich die Mittelstädte (20.000 bis 30.000EW) stärker <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region: Piestany (rund 29.500 EW) und Hlohovec (rund 22.500EW) im Nordosten auf <strong>der</strong> Strecke von Trnava nach Trenc<strong>in</strong>, Dunajská Streda (rund23.500 EW) im Südosten, Salá (rund 23.500 EW) im Osten und Senica (rund 21.000EW) im Norden, alle etwa e<strong>in</strong>e Stunde von <strong>der</strong> Hauptstadt entfernt, lediglich dieStadt Pez<strong>in</strong>ok (rund 22.500) liegt im Nahbereich von <strong>Bratislava</strong>.Entsprechend <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> überregionalen Zentren und <strong>der</strong>en Verb<strong>in</strong>dungenverteilt sich die Bevölkerung: Verdichtungsräume zeigen sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>evon <strong>Wien</strong> ausgehend Richtung Süden und Westen sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei entlang<strong>der</strong> Achse <strong>Bratislava</strong> - Trnava - Nitra bzw. Richtung Trenč<strong>in</strong>. Die östlichen Bezirkeentlang <strong>der</strong> Achse <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> (Gänserndorf, Bruck an <strong>der</strong> Leitha, Neusiedl)s<strong>in</strong>d ebenso wie <strong>der</strong> slowakische Bezirk Malacky vergleichsweise noch dünn besiedelt,weisen jedoch e<strong>in</strong>e mittlere bis starke Bevölkerungsdynamik <strong>in</strong> den letztenzehn Jahren auf (vergleiche nachfolgende Abbildung 2).16


E<strong>in</strong>leitungAbbildung 2: Bevölkerungsverteilung und -dichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>RegionQuelle: Eigene Darstellung <strong>KDZ</strong>, 2011.17


Fallstudien – Best-PracticesII Fallstudien – Best-PracticesIn Europa gibt es mittlerweile e<strong>in</strong>e Vielzahl an Kooperationsmodellen undrechtlichen Formen von (stadt)regionaler Zusammenarbeit. Folgendes Kapitelwidmet sich ausgewählten Fallbeispielen, die als Basis für die Auswahl geeigneterKooperationsmodelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region dienen sollen.Im Zuge <strong>der</strong> Recherche von kooperativen Fallbeispielen wurde schnellsichtbar, dass zwischen Mehrzweckkooperationen (multi-purpose) und E<strong>in</strong>zweckkooperationen(s<strong>in</strong>gle-purpose) unterschieden werden kann. Während beiersteren vor allem die generelle Frage <strong>der</strong> Gestaltung des Kooperationsmodells(Entwicklung, Governance-Struktur, F<strong>in</strong>anzierung, Institutionalisierung) <strong>in</strong>teressantwaren, lag <strong>der</strong> Fokus bei E<strong>in</strong>zweckkooperationen primär auf thematisch relevantenKooperationsbereichen.Folgende Kriterien wurden als Orientierung fürdie Auswahl <strong>der</strong> Beispiele herangezogen:• Thematische Relevanz (Bezug zu Stadt- und Regionalentwicklung)• Geografische Reichweite (grenzüberschreitende Kooperation, Stadt-Umland-Kooperation)• Erzielte Ergebnisse (konkrete Umsetzungen)• Good Governance (Kooperationsmodelle)• Übertragbarkeit (Möglichkeit, das Modell auf die Tw<strong>in</strong>-Region zu übertragen)• Effektivität <strong>der</strong> Lösung (Kosten im Verhältnis zu kurz- und langfristigemNutzen)• Ausreichende Verfügbarkeit von InformationenNachfolgende Tabellen stellen die ausgewählten Best-Practices nach Mehrzweck-und E<strong>in</strong>zweckkooperationen im Überblick dar. Detail<strong>in</strong>formationen zuden e<strong>in</strong>zelnen Fallbeispielen f<strong>in</strong>den sich im Anhang (Kapitel VI, 2 und 3).18


Fallstudien – Best-PracticesTabelle 1: Übersicht über MehrzweckkooperationenMehrzweckkooperationenEuropäische<strong>Metropolregion</strong>MünchenVerbandRegionStuttgartVisionRhe<strong>in</strong>talTr<strong>in</strong>ationaleOberrhe<strong>in</strong>konferenz<strong>Metropolregion</strong>Rhe<strong>in</strong> –Ma<strong>in</strong>EurodistrictBaselEurometropoleLille-Kortrijk-TournaiStaaten 1 1 3 1 1 3 2E<strong>in</strong>wohnerInnen 5,5 Mio. 2,67 Mio. 5,9 Mio. 0,24 Mio. 5,5 Mio. 0,83 Mio. 2,1 Mio.Fläche <strong>in</strong> km² 24.094 3.654 21.500 456 2.458 2.600 3.544Gründungsjahr 2008 1974 1975 2004 2000 2007 2008Mitglie<strong>der</strong> 170 6 3 30 108 62 147RechtsformPrivatrechtlicherVere<strong>in</strong>KörperschaftöffentlichenRechtsVertragStaatsvertragRegionalverbandAnmerkung: EVTZ: Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit.Quelle: Eigene Darstellung Kdz, 2011.Vere<strong>in</strong>EVTZ19


Fallstudien – Best-PracticesTabelle 2: Übersicht über E<strong>in</strong>zweckkooperationenE<strong>in</strong>zweckkooperationenThemaMünchenPRGreaterManchesterHels<strong>in</strong>ki– NachhaltigeEntwicklungNachhaltigeEntwicklungAmsterdam– KreativwirtschaftÖffentlichkeitsarbeit,IdentitätsbildungKrisenmanagementKreativwirtschaftWissensregionHels<strong>in</strong>ki– DachverbandOpen-Commons-RegionL<strong>in</strong>zOpen Commons(OpenSource, OpenContent,Open Data)WissensbilanzÖsterreichWissensbilanz,WissenspolitikStaat DE UK FI NL FI AT ATGründungsjahr 2004 2004 1996 2007 1995 2011 2005Quelle: Eigene Darstellung Kdz, 2011.Schlussfolgerungen aus den <strong>in</strong>ternationalen Best-Practice-BeispielenDie Mehrzweckkooperationen dienten als Anschauungsmodell für die generelleFrage <strong>der</strong> Gestaltung von e<strong>in</strong>er Kooperation für die Tw<strong>in</strong>-Region, wobei<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Entwicklung, die Governance-Struktur, die F<strong>in</strong>anzierung, dieModalitäten <strong>der</strong> Zusammenarbeit und die Institutionalisierung von beson<strong>der</strong>emInteresse s<strong>in</strong>d. Die E<strong>in</strong>zweckkooperationen bzw. Projekte h<strong>in</strong>gegen wurden vorallem dann ausgewählt, wenn sie aufgrund ihrer beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>novativen und <strong>in</strong>teressantenThemen als vorbildhaft e<strong>in</strong>geschätzt wurden.Mehrzweckkooperationen bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel bereits viele Jahre undhaben unzählige Aktivitäten vorzuweisen. Bei den ausgewählten Best-Practice-Bespielen wird deutlich, dass das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Plattform alle<strong>in</strong>e zu wenigist, vielmehr zeichnen sich die Mehrzweckkooperationen durch das Vorhandense<strong>in</strong>von e<strong>in</strong>er Vielzahl von konkret umgesetzten Projekten aus. Die Mehrzweckkooperationens<strong>in</strong>d zu diesem Zweck <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auch mit ausreichenden F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeitenfür Projekte (Budget) ausgestattet. Es müssen alsonachhaltige Strukturen aufgebaut und <strong>der</strong>en ausreichende F<strong>in</strong>anzierung sichergestelltwerden. Der Grad <strong>der</strong> Institutionalisierung ist sehr unterschiedlich undreicht von losen freiwilligen Kooperationen bis h<strong>in</strong> zu eigenen Rechtsformen, hierist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger Trend sichtbar. Offenbar sucht sich jede Region den Institutionalisierungsgradaus, <strong>der</strong> für ihre Zwecke, ihre politische, juristische und wirtschaftlicheMachbarkeit am besten entspricht. Interessant ist, dass immer mehrKooperationen auch die auf europäischer Ebene eigens geschaffene Form des20


Fallstudien – Best-PracticesEuropäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) 11 als Instrument<strong>der</strong> Zusammenarbeit auf geme<strong>in</strong>schaftlicher Ebene angenommen werden. DasEVTZ-Portal listet <strong>der</strong>zeit 19 bereits bestehende EVTZ und 23 <strong>in</strong> Vorbereitung bef<strong>in</strong>dlicheauf. 12Die Erfahrung aus München zeigt, dass weniger klassische kommunale LeistungenGegenstand von grenzüberschreitenden Kooperationen s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>nvielmehr strategische und planerische Aspekte bei den Kooperationen im Vor<strong>der</strong>grundstehen. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Beispiele zeigen e<strong>in</strong>e breite E<strong>in</strong>beziehung nicht nurvon Politik und Verwaltung, son<strong>der</strong>n auch von an<strong>der</strong>en Stakehol<strong>der</strong>n, wie BürgerInnen,Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs. Mit Ausnahme <strong>der</strong> tr<strong>in</strong>ationalenOberrhe<strong>in</strong>konferenz und des Eurodistricts Basel betreffen alle Mehrzweckkooperationene<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Sprachraum. Für die Tw<strong>in</strong>-Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>ergibt sich e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung durch die nur e<strong>in</strong>seitig vorhandeneSprachkompetenz (Deutschkenntnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei).Bei den E<strong>in</strong>zweckkooperationen wird deutlich, dass <strong>in</strong>teressante undüberlappende Themenbereiche wie Nachhaltigkeit, Wissensregion, Open Commons,Kreativ<strong>in</strong>dustrie und Innovation behandelt werden.Für die Tw<strong>in</strong>-Region leiten sich daraus folgende zentrale Faktoren ab, welchebei <strong>der</strong> Initiierung von Kooperationen zu bedenken s<strong>in</strong>d:• IdentitätsstiftendErfolgreiche Kooperationen, welche e<strong>in</strong>e Region o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e größere Anzahlvon Städten umfassen, sollten für die TeilnehmerInnen zu e<strong>in</strong>er Stärkung e<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong>samen Identität beitragen. Dies kann zum Beispiel durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>samePräsentation <strong>der</strong> Region im S<strong>in</strong>ne von Market<strong>in</strong>g o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e thematischeSchwerpunktsetzung (z.B. „Forschungsregion“) erreicht werden. Diese Feststellunghat e<strong>in</strong>erseits Auswirkungen auf die Inhalte <strong>der</strong> Kooperation als auch auf dieArt <strong>der</strong> Maßnahmen, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Phase gesetzt werden.• QuerschnittsmaterieFür die Inhalte <strong>der</strong> Kooperationen kann festgestellt werden, dass die Initiierung<strong>in</strong> den meisten Fällen mit Querschnittsthemen gelungen ist. Konkret kannfestgestellt werden, dass die klassischen kommunale E<strong>in</strong>zelleistungen wie Müllentsorgungetc. Wasserversorgung sich <strong>in</strong> diesem Stadium weniger zur Initiie-11Verordnung (EG) Nr. 1082/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 über den EuropäischenVerbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) [Amtsblatt L 210 vom 31.7.2006]. http://europa.eu/legislation_summaries/agriculture/general_framework/g24235_de.htm[Download: 13. 9. 2011].t12Nähere Informationen siehe http://portal.cor.europa.eu/egtc/en-US/Projects/Pages/welcome.aspx [Download:13. 9. 2011].21


Fallstudien – Best-Practicesrung von Kooperationen eignen. Hier s<strong>in</strong>d eher Querschnittsmaterien wie Innovationsför<strong>der</strong>ung,Umweltschutz, Sport, Kultur etc. vorzuziehen.• Fokus auf geme<strong>in</strong>samer PlanungFür die Art <strong>der</strong> Maßnahmen lassen sich ebenfalls Schlüsse ziehen. Hier s<strong>in</strong>dbei <strong>der</strong> Initiierung von Kooperationen eher die Aspekte <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samenPlanung, strategischen Ausrichtung und <strong>der</strong> Präsentation nach Außen zu nennenund weniger die sofortige Schaffung geme<strong>in</strong>samer Betriebe, Infrastruktur o<strong>der</strong>sonstiger E<strong>in</strong>richtungen. Unter geme<strong>in</strong>samer Planung ist auch das Transparentmachenvon Grundlagen für die strategische Planung <strong>der</strong> Kooperationen zu verstehen.Als Beispiele aus zwei unterschiedlichen Themenbereichen wären hier zunennen: standardisierte, e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zugängliche Informationenüber Gewerbeflächen für die gesamte Region; standardisierte, e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeitzugängliche Informationen über Kulturgüter, Universitäten, Fachhochschulen,Schwerpunkte <strong>der</strong> Städte etc.• Initiierung und F<strong>in</strong>anzierung konkreter ProjekteWichtig ist die Komb<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> drei genannten Aspekte „Identitätsstiftend“,„Querschnittsmaterie“ und „Fokus auf geme<strong>in</strong>samer Planung“. Dadurch lassensich neue Kooperationspotenziale def<strong>in</strong>ieren, welche <strong>in</strong> konkrete Projekte mündensollten. Dabei kann <strong>in</strong>haltlich auch auf die oben genannte Transparenz undProjekte zur Stärkung <strong>der</strong> Transparenz verwiesen werden.• Wirkungsbereich von StädtenRelevant für das Zustandekommen von Kooperationen zwischen Städten istselbstverständlich auch, dass die gewählten Themen von den Städten überhauptbee<strong>in</strong>flusst werden können. Insofern sollten sich Initiativen zu Kooperationenzwischen Städten auf <strong>der</strong>en Wirkungsbereich beziehen. Da dies bei Querschnittsmaterienoftmals nicht <strong>der</strong> Fall o<strong>der</strong> nur partiell <strong>der</strong> Fall ist, muss <strong>der</strong> Städtebezugbeim gewählten Thema jedenfalls klargestellt werden. Es bietet sich an, zusammenpassende,kommunal relevante E<strong>in</strong>zelmaßnahmen und Instrumente zu def<strong>in</strong>ieren,welche unter e<strong>in</strong>em identitätsstiftenden, übergeordneten Themenfeldsubsumiert werden können.• E<strong>in</strong>beziehung von Stakehol<strong>der</strong>nWichtiger Erfolgsfaktor ist die breite E<strong>in</strong>beziehung nicht nur von Politik undVerwaltung, son<strong>der</strong>n auch von an<strong>der</strong>en Stakehol<strong>der</strong>n, wie Wirtschaft, Universitäten,relevanten Unternehmen, NGOs etc. Diese werden durch projektbezogeneZusammenarbeit <strong>in</strong> die Kooperation <strong>in</strong>tegriert.22


Fallstudien – Best-Practices• Ger<strong>in</strong>ger FormalisierungsgradZu Beg<strong>in</strong>n reicht e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Formalisierungsgrad mit geme<strong>in</strong>samen Arbeitsgruppenaus, welche spezifische Aufträge erteilen und <strong>der</strong>en Implementierungsteuern. Das politische Commitment <strong>der</strong> teilnehmenden Städte ist herzustellen,Kosten sollen sich auf vere<strong>in</strong>barte E<strong>in</strong>zelprojekte beschränken. Das politischeCommitment wird durch halbjährliche o<strong>der</strong> jährliche Generalversammlungenbestärkt.23


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionIII Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionIm Folgenden soll nun die aktuelle Kooperationslandschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Regionveranschaulicht werden. Nach e<strong>in</strong>em kurzen allgeme<strong>in</strong>en Exkurs zu Modellen,Rechtsformen und Kooperationen <strong>in</strong> Österreich und <strong>der</strong> Slowakei wird e<strong>in</strong>erseitsdie <strong>in</strong>terkommunale Zusammenarbeit <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei, im Agglomerationsraum<strong>Wien</strong> sowie <strong>in</strong> den Regionen <strong>Bratislava</strong> und Trnava dargestellt,und an<strong>der</strong>er seits grenzüberschreitende Kooperations<strong>in</strong>itiativen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregionabgebil det. Ziel ist es, das Ausmaß und die Intensität <strong>der</strong> bestehenden Zusammenarbeit<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong> zu eruieren. Zu diesem Zweck wurdenneben <strong>der</strong> Recherche e<strong>in</strong>schlägiger Literatur und Datenbanken Interviewsmit kommunalen und regionalen VertreterInnen <strong>der</strong> Projektregion durchgeführtund vorhandene In formationen über die grenzüberschreitenden Kooperationsprojekte<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Re gion analysiert. Die Interviews sollten darüber h<strong>in</strong>aus dieKooperationsbereitschaft (Interesse, Herausfor<strong>der</strong>ungen, Kooperationsbereiche)für e<strong>in</strong>e zukünftig engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregionausloten.1. Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong>1.1 Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong> <strong>in</strong> ÖsterreichGrundsätzlich gibt es e<strong>in</strong>e Vielfalt organisatorischer (Kooperationsmodelle)und rechtlicher Möglichkeiten (Kooperationsformen) für <strong>in</strong>terkommunale Kooperationen.In Österreich reicht die Bandbreite <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommunalen Praxis von eher<strong>in</strong>formellen und nur wenig bis gar nicht <strong>in</strong>stitutionalisierten Kooperationsmodellenbis h<strong>in</strong> zu stark formalisierten und <strong>in</strong>stitutionalisierten Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit.Informelle Kooperation 13 gewährleistet zwar Flexibilität, ist aber wenig verb<strong>in</strong>dlichund für e<strong>in</strong>e kosten<strong>in</strong>tensive und/o<strong>der</strong> langfristige Zusammenarbeiteher ungeeignet.Die Gestaltungsfreiheit <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Rechtsforme<strong>in</strong>er formellen Zusammenarbeit ist groß. Nachstehende Rechtsformen s<strong>in</strong>dfür e<strong>in</strong>e formelle Zusammenarbeit <strong>in</strong> Österreich geeignet: 1413Informelle Zusammenarbeit können <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Erfahrungsaustausch, Expertenrunden, Interessen- o<strong>der</strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften etc. se<strong>in</strong>.14Vgl. Wirth: Geme<strong>in</strong>dekooperationen <strong>in</strong> Österreich,2010, S. 169-174.24


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• Vertragliche Vere<strong>in</strong>barung wie Leistungs- und Werkverträge;• Geme<strong>in</strong>samer Vere<strong>in</strong> für nicht hoheitliche Aufgaben und auf Ertrag und Gew<strong>in</strong>norientierte Leistungen;• Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft. Die Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft ist ausschließlichGeme<strong>in</strong>den vorbehalten und dient primär <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>schaftlichenGeschäftsführung <strong>der</strong> dar<strong>in</strong> zusammengeschlossenen Geme<strong>in</strong>den. Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaftens<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Körperschaften des öffentlichen Rechtsund auch ke<strong>in</strong>e Betriebe gewerblicher Art;• Geme<strong>in</strong>deverband. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Körperschaft öffentlichenRechts und damit verfassungsrechtlich verankert. Sowohl die Bildungals auch die Än<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es bestehenden Geme<strong>in</strong>deverbandes muss von<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deaufsichtsbehörde des jeweiligen Bundeslandes genehmigtwerden. Als Körperschaft öffentlichen Rechts führt <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverbanddie Aufgaben, die an ihn delegiert werden, im eigenen Namen, mit eigenenOrganen und eigener Verantwortlichkeit durch;• Geme<strong>in</strong>same Kapitalgesellschaft. Diese Form <strong>der</strong> Kooperation lässt auch dieZusammenarbeit mit Privaten zu. In Österreich wird dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>eGesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet..• Genossenschaften 15 . Im Gegensatz zu Verbänden können Genossenschaftenauch län<strong>der</strong>übergreifend und mit Beteiligung von Privaten gegründetwerden. Voraussetzung ist allerd<strong>in</strong>gs, dass es sich um nicht bezuschussteOrganisationen und Betriebe handelt. Obwohl Genossenschaften <strong>in</strong> Österreiche<strong>in</strong>e lange Tradition haben, gibt es für diese Form <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dekooperation<strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Österreich kaum Beispiele. In <strong>der</strong> Regel beschränkensich diese auf Wassergenossenschaften nach dem Wasserrechtsgesetz 1959.15Grundsätzlich unterscheidet man bei den Genossenschaften zwischen Wassergenossenschaften(Wasserrechtsgesetz 1959), Genossenschaften nach dem Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaftsgesetz 1873und Genossenschaften nach dem Forstgesetz 1975. Die Gründung e<strong>in</strong>er Genossenschaft macht primär bei hohemKapitalfluss (hohe Investitionskosten) S<strong>in</strong>n, wenn die Leistungsempfänger nicht vorsteuerabzugsberechtigts<strong>in</strong>d. Auch im Bereich e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Betriebserschließung wäre die Gründung e<strong>in</strong>er Genossenschaftüberlegenswert, wenn e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> beiden Geme<strong>in</strong>den zu f<strong>in</strong>anzschwach ist und private Firmen beteiligt s<strong>in</strong>d. Dergeme<strong>in</strong>same Betrieb von Musikschulen könnte ebenfalls genossenschaftlich organisiert werden. Der Vorteilgegenüber e<strong>in</strong>er GmbH liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> strengeren Gebarung (Kontrolle durch den Revisionsverband). Durchdie gesetzlich vorgegebene Organisationsstruktur dauern Entscheidungsprozesse <strong>in</strong> Genossenschaften i.d.Rallerd<strong>in</strong>gs länger.25


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionAbbildung 3: Ersche<strong>in</strong>ungsformen <strong>der</strong> KooperationenQuelle: Wirth, Matschek: Interkommunale Zusammenarbeit, 2005; <strong>KDZ</strong>, eigene Ergänzung,2011.Pr<strong>in</strong>zipiell können alle kommunalen Leistungsbereiche im Rahmen von Geme<strong>in</strong>dekooperationenwahrgenommen werden. E<strong>in</strong>schränkungen bei den Kooperationsfel<strong>der</strong>ngibt es lediglich <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> jeweiligen Rechtsform<strong>in</strong> Abhängigkeit vom Aufgabentypus. In Österreich f<strong>in</strong>den <strong>in</strong>terkommunaleKooperationen traditionell <strong>in</strong> folgenden Bereichen statt 16 :• <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung;• <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalentwicklung und im Tourismus;• bei <strong>der</strong> Errichtung und dem Betrieb von Freizeite<strong>in</strong>richtungen;• bei soziale Diensten;• bei Schulen;• bei (ausgewählten) hoheitliche Aufgaben (z.B. Standesamt, Baurecht etc.);• bei verwaltungs<strong>in</strong>ternen Systemleistungen (z.B. E<strong>in</strong>kauf/Beschaffung, AusundWeiterbildung etc.);• im Katastrophenschutz (z.B. Feuerwehren);• beim Rettungsdienst.16Vgl. Wirth: Geme<strong>in</strong>dekooperationen <strong>in</strong> Österreich, 2010, S. 169.26


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region1.2 Kooperationsmodelle, -formen und -fel<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> SlowakeiIn Bezug auf die kommunale Selbstverwaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei legt die Verfassung<strong>der</strong> Slowakischen Republik <strong>in</strong> Kapitel 4 folgendes fest:• Die kommunale Selbstverwaltung ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft von auf territorialerBasis errichteten natürlichen Personen, die selbständig verwaltet werdenkann; die Geme<strong>in</strong>schaft hat eigene Interessen und Bedürfnisse, die sich vonjenen <strong>der</strong> Gesamtgesellschaft unterscheiden.• Durch die Verfassung erwirbt sie den Status e<strong>in</strong>er eigenen vom Staat abgegrenztenRechtsperson. Dies stellt die Grundlage für die Vermögens- undF<strong>in</strong>anzselbständigkeit dar.• Sie erfüllt Aufgaben des Geme<strong>in</strong><strong>in</strong>teresses, sowie auch zusätzliche, ihrerEbene entsprechende Funktionen.• Sie hat vom Staat unabhängig gewählte Organe.• Beim Erfüllen ihrer Aufgaben handelt sie <strong>in</strong> eigenem Namen und auf eigeneVerantwortung unter E<strong>in</strong>haltung von Gesetzen und Rechtsvorschriften.Das Geme<strong>in</strong>deorganisationsgesetz No. 369/1990 Ges.-Slg. ermöglicht denGeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e Kooperation:• auf Grund e<strong>in</strong>es Vertrages, <strong>der</strong> zum Zweck <strong>der</strong> Erfüllung e<strong>in</strong>er konkretenAufgabe o<strong>der</strong> Tätigkeit abgeschlossen wurde;• auf Grund e<strong>in</strong>es Vertrages über die Errichtung e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung von Geme<strong>in</strong>den;• durch die Errichtung o<strong>der</strong> Gründung e<strong>in</strong>er Rechtsperson gemäß des Son<strong>der</strong>gesetzes.Bei erster Kooperationsform – e<strong>in</strong> zum Zweck <strong>der</strong> Erfüllung e<strong>in</strong>er konkretenAufgabe o<strong>der</strong> Tätigkeit abgeschlossener Vertrag auf unbestimmte o<strong>der</strong> bestimmteZeit – darf die Errichtung e<strong>in</strong>er Rechtsperson nicht Vertragsgegenstand se<strong>in</strong>.Allerd<strong>in</strong>gs kann die Errichtung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deamtes Gegenstande<strong>in</strong>es solchen Vertrages se<strong>in</strong>. Die Vertragsgültigkeit muss durch die absoluteMehrheit aller Abgeordneten <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, dieVertragspartei ist, genehmigt werden. Für die aus dem zum Zweck <strong>der</strong> Erfüllunge<strong>in</strong>er konkreten Aufgabe o<strong>der</strong> Tätigkeit abgeschlossenen Vertrag entstandenenVerb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber Dritten haften die Vertragsparteien geme<strong>in</strong>samund solidarisch, sofern <strong>der</strong> Vertrag nichts an<strong>der</strong>es festlegt. Das Vermögen, das dieGeme<strong>in</strong>den auf Grund des Vertrages erwerben, wird zum Miteigentum aller Geme<strong>in</strong>den,die Vertragsparteien s<strong>in</strong>d. Der durch die geme<strong>in</strong>same Tätigkeit erworbeneVermögensanteil entspricht dem Betrag des Eigenmittelanteils, sofern dieGeme<strong>in</strong>den (Vertragsparteien) nichts an<strong>der</strong>es vere<strong>in</strong>baren.27


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionDie Errichtung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deamtes beschränkt die Rechte<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Vertragsgeme<strong>in</strong>den nicht. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Geme<strong>in</strong>deamt stelltke<strong>in</strong>e Rechtsperson dar; errichtet wird es primär dann, wenn die e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>denaus ökonomischen, fachlichen und sonstigen Gründen ihre adm<strong>in</strong>istrativenAufgaben nicht o<strong>der</strong> nur sehr schwer alle<strong>in</strong>e ausüben können. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samesGeme<strong>in</strong>deamt ist nicht berechtigt Bescheide zu erlassen, es bereitet dieselediglich vor. Die Erlässe müssen durch die jeweiligen Bürgermeister erfolgen.Die Gründung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igung durch die vertragliche Errichtunge<strong>in</strong>er Rechtsperson ist die zweite mögliche Kooperationsform. Der Tätigkeitsbereichsolcher Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen umfasst das Sozialwesen, die Umweltpflege,den öffentlichen Nahverkehr, das Bildungswesen, die Kultur, denörtlichen Fremdenverkehr etc. Die Vertragsgültigkeit muss durch die absoluteMehrheit aller Abgeordneten <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, die Vertragsparteiist, genehmigt werden. Die Satzungen <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d Vertragsbestandteil.Die Vere<strong>in</strong>igung muss durch das zuständige örtliche Kreisamt (Bezirksamt)registriert werden. Die Vere<strong>in</strong>igungsauflösung kann entwe<strong>der</strong> freiwilligerfolgen o<strong>der</strong> durch die Fusion mit e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>igung und schließlich aufGrund e<strong>in</strong>er Anordnung des Kreisamtes, falls dafür die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungenvorhanden s<strong>in</strong>d.Die Legislative <strong>der</strong> Slowakischen Republik def<strong>in</strong>iert die Zusammenarbeit<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den nach dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Freiwilligkeit und des geme<strong>in</strong>samen Nutzens.Im Rahmen <strong>der</strong> Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>den gleichwertig, ungeachtetihrer Geme<strong>in</strong>degröße. Kooperieren können die Geme<strong>in</strong>den sowohl bei <strong>der</strong>Sicherstellung <strong>der</strong> autonomen Zuständigkeiten, als auch bei <strong>der</strong> Sicherstellung<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Staatsverwaltung übertragenen Zuständigkeiten. Die Legislative <strong>der</strong>Slowakischen Republik enthält ke<strong>in</strong>e Bestimmungen, die <strong>in</strong>terkommunale Kooperationenzum Zwecke e<strong>in</strong>er qualitativ besseren und effizienteren Sicherstellung<strong>der</strong> Aufgaben verordnen würden 17 .Die <strong>der</strong>zeit verbreitetste Form <strong>in</strong>terkommunaler Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong>Slowakei ist die Errichtung geme<strong>in</strong>samer Geme<strong>in</strong>deämter. Per 15. Mai 2011 waren235 geme<strong>in</strong>same Geme<strong>in</strong>deämter tätig. Die häufigsten Zuständigkeiten dieserÄmter umfassen:• Son<strong>der</strong>bauämter für Geme<strong>in</strong>de- und Zwecksverkehrswege• die Bauordnung• das Bildungswesen• den Natur- und Landschaftsschutz17Viktor Nižnanský a kol.: Medziobecná spolupráca a zlučovanie obcí na Slovensku, KVPC a VŠEMVS, 2009.28


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• die staatliche Wasserverwaltung• die Raumplanung• den Pflegedienst (soziale Dienste)Die Bauordnung ist jener Bereich, <strong>der</strong> am häufigsten von geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deämternumgesetzt wird. Dafür wurden <strong>in</strong>sgesamt mehr als 200 geme<strong>in</strong>sameGeme<strong>in</strong>deämter errichtet, die fast alle slowakischen Städte und Geme<strong>in</strong>denumfassen.Die an<strong>der</strong>en geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deämter dienen den Geme<strong>in</strong>de- undZwecksverkehrswegen, <strong>der</strong> Feuerwehr, dem Luftschutz, dem Überschwemmungsschutz,<strong>der</strong> Abfallwirtschaft, <strong>der</strong> Regionalentwicklung, <strong>der</strong> Investitionstätigkeit,<strong>der</strong> öffentliche Beschaffung etc.In <strong>der</strong> Slowakei gibt es ke<strong>in</strong>e vergleichbare Tradition <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dekooperationenwie <strong>in</strong> Österreich.Die ersten Initiativen <strong>der</strong> Zusammenarbeit begannen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei gleichim Anschluss an die Schaffung <strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltung im Jahre 1990.Der Grundlegislaturrahmen def<strong>in</strong>ierte stufenweise auch die primären Bereiche<strong>in</strong>terkommunaler Kooperation. Diese hängen unmittelbar mit <strong>der</strong> Zuständigkeit<strong>der</strong> örtlichen kommunalen Selbstverwaltung zusammen, nämlich mit:• <strong>der</strong> Verwaltung des Vermögens <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den;• den örtlichen Steuern und Gebühren;• <strong>der</strong> Aufsicht über die Wirtschaftstätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de und mit dem Erlassen<strong>der</strong> Bescheide beziehungsweise Gutachten h<strong>in</strong>sichtlich Investitionstätigkeiten;• dem Ausbau und <strong>der</strong> Wartung <strong>der</strong> örtlichen Verkehrswege und öffentlichenGeländen;• dem Ausbau und <strong>der</strong> Wartung <strong>der</strong> örtlichen Sport- und Kulture<strong>in</strong>richtungen;• den Dienstleistungen <strong>der</strong> örtlichen Abfallwirtschaft, <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung,<strong>der</strong> Abwasseraufbereitung, <strong>der</strong> Abwasserleitung, <strong>der</strong> Instandhaltungöffentlicher Grünflächen und Beleuchtung, des örtlichen öffentlichen Verkehrs;• <strong>der</strong> Errichtung und des Schutzes gesun<strong>der</strong> Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungenfür die BürgerInnen;• dem Umweltschutz und <strong>der</strong> Gewährleistung <strong>der</strong> Gesundheit, des Bildungswesens,<strong>der</strong> Kunstaktivitäten und des Sports;• <strong>der</strong> Erarbeitung strategischer Dokumente und Planungsdokumente;29


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• den Investitions- und Unternehmenstätigkeiten, die die Bedürfnisse <strong>der</strong>BürgerInnen und die Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de wi<strong>der</strong>spiegeln;• dem Schutz <strong>der</strong> Kulturdenkmäler (Kulturerbe) und <strong>der</strong> Naturressourcen;• den Tätigkeiten im Bereich <strong>der</strong> Sozialhilfe.2 Interkommunale Kooperationen nach Sachbereichen <strong>in</strong>Österreich, <strong>der</strong> Slowakei und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregion – E<strong>in</strong>ÜberblickDa es <strong>in</strong> Österreich bislang an e<strong>in</strong>er gesamtheitlichen Erfassung von Geme<strong>in</strong>deKooperationen fehlt, gestaltet es sich folglich sehr schwierig, die gesamte(thematische) Bandbreite <strong>in</strong>terkommunaler Kooperationen abzubilden bzw. zubeschreiben. 18 Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei gibt es ke<strong>in</strong>e Gesamtdarstellung aller <strong>in</strong>terkommunalenKooperationen. Die <strong>in</strong>stitutionalsierten Kooperationsformen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Slowakei wie Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen und zusammengeschlossene Geme<strong>in</strong>deämterwerden allerd<strong>in</strong>gs vom slowakischen Innenm<strong>in</strong>isterium laufend registriert.Als Raster für die Recherche existieren<strong>der</strong> Kooperationsbereiche dientennachstehende Themenfel<strong>der</strong>, die im Rahmen des Projekts als kooperationsrelevantfür die Projektregion def<strong>in</strong>iert wurden. Diese basieren e<strong>in</strong>erseits auf ausgewähltenStudien und an<strong>der</strong>erseits auf ergänzenden Informationen, die sowohlanhand von Interviews mit EntscheidungsträgerInnen aus <strong>der</strong> Projektregionals auch durch e<strong>in</strong>schlägige Plattformen (vgl. www.verwaltungskooperation.at,www.sk-at.eu – Projektdatenbank etc.) generiert wurden.18Vgl.: Biwald, Wirth: Geme<strong>in</strong>dekooperationen <strong>in</strong> Österreich, 2006, S. 20-23.30


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionTabelle 3: Kooperationsbereiche für die Analyse des Status Quo (Kooperationsraster)KooperationsbereichDemografie und DiversitätGesundheit und SozialwesenWirtschaftsentwicklungWissenswirtschaftArbeitsmarktBildungUmweltTransportTourismus und KulturE<strong>in</strong>zelthemenDemografische Entwicklung, Migrationetc.Pflege, SozialhilfeWirtschafts-, Industrie- o<strong>der</strong> TechnologieparksStädte<strong>in</strong>formationBeschäftigung, Arbeitslosigkeit, Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<strong>in</strong> den Arbeitsmarktetc.Lehrl<strong>in</strong>gsbetreuung, K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung,Volks-und Hauptschulen, InterkulturelleBildung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erwachsene,MusikunterrichtAlternative Energie, Natur- und Landschaftsschutz,Erholungsraum undGrünanlagenIndividualverkehr, Öffentlicher VerkehrKulturstätten und kulturelle Veranstaltungen,Freizeitaktivitäten, Regionalmarket<strong>in</strong>g,Sehenswürdigkeiten31


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionPublic Management und GovernanceInformationsgesellschaftRaumplanungÖffentliche SicherheitVer- und EntsorgungDienstleistungen von Bauhöfen, Bürgerservice,Altstoffsammelzentren,Baurecht, Fuhrpark, Mehrzweckverbände,Personalverrechnung undBuchhaltung, Personalverwaltungund –entwicklung, Zusammenschlussvon ExpertInnen, Beschaffungswesen,Melde- und Standesamt,Steuererhebung, W<strong>in</strong>terdienst undStraßenre<strong>in</strong>igungBreitband, e-Government, Hardware/SoftwareStadtentwicklung, Regionale Identitätund Innenmarket<strong>in</strong>g, regionaleEntwicklung, RegionalplanungFeuerwehrenAbwasserbeseitigung, Abfallbeseitigung,WasserversorgungQuelle: Eigene Darstellung CRR und <strong>KDZ</strong>, 2011.32


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionTabelle 4: Überblick: Interkommunale Kooperationen gemäß def<strong>in</strong>ierter Kooperationsfel<strong>der</strong>:Bestehende Kooperationen <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregionund grenzüberschreitend:BestehendeKooperationenBereichUnterbereichDemografie und Diversität -Gesundheit undSozialwesenÖsterreichSlowakeiTw<strong>in</strong>RegionGrenzüberschreitendBeispiele / ErklärungenPflege x Integrierte Altenpflege <strong>in</strong> Ludesch (Vernetzung von ambulantenund stationären Diensten mit ausführlichem Case-Management);Regionalverband Salzburger Seengebiet - SeniorenwohnhäuserWirtschaftsentwicklungSozialhilfe x x x Pflichtverbände (Kärnten, Oberösterreich, Steiermark); <strong>in</strong> <strong>der</strong>Steiermark betreiben die Sozialhilfeverbände Senioren-,Pflegeheime und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tene<strong>in</strong>richtungen; <strong>in</strong> Vorarlbergdurchgängig als Vere<strong>in</strong>e organisiert (Krankenpflegevere<strong>in</strong>e undSozialsprengel); Splo n obecn úrad Kostoli teWirtschafts-, Industrieo<strong>der</strong>Technologieparksx x x Ecoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf,WirtschaftsentwicklungsGmbH Bruck-Oberaich; RegionalerWirtschaftsverband Machland; Holz- und Energiepark Waldviertel;Gewerbepark Roppen-Sautens; Gewerbepark Aldrans-Lans-Sistrans; Wirtschaftspark Burgenland Nord, InterkommunaleBetriebsansiedlung: INKOBA Donau; Industrial park EurovalleyWissenswirtschaft Städte<strong>in</strong>formation x x Euregio city net; Geoportál Bratislavského krajaArbeitsmarkt -Bildung Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung x Interkommunales Netzwerk für Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung-IKAV KärntenK<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung(K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Horte)xHortkooperation Altenfelden; K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenkooperationGrieskirchen – Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft; im Untersuchungsraumgibt es E<strong>in</strong>zelabkommen für den Besuch e<strong>in</strong>zelner K<strong>in</strong><strong>der</strong> vonK<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachbargeme<strong>in</strong>deVolks- und Hauptschule x x x Pflichtverbände (Kärnten, Nie<strong>der</strong>österreich, Vorarlberg =Schulerhaltungsverbände); F<strong>in</strong>anzierung vongeme<strong>in</strong>deübergreifenden Sanierungsmaßnahmen <strong>in</strong> Vlbg. =Vertrag; Spolo n obecn úrad astá; Spolo n obecn úradSenecInterkulturelle Bildung fürx IB-KE <strong>in</strong>tercultural education for kids and adultsK<strong>in</strong><strong>der</strong> und ErwachseneMusikunterricht x x Beispiel Vorarlberg: Wolfurt/Lautrach, Bregenzerwald, Hard,Leiblachtal, Walgau - Vertrag; Hohenems - GmbH; Klostertal,Montafon - Teil e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>deverwaltung; MusikschulverbandNÖ Mitte, Musikschulverband Südheide (Zwölfax<strong>in</strong>g)Umwelt Erneuerbare Energie x x Regionales Energiekonzept Region Marchfeld (Kle<strong>in</strong>region 50),Projekt 100% Erneuerbare Energie (Kle<strong>in</strong>region 28 - RömerlandCarnuntum)Natur- undLandschaftsschutzx x Biosphärenregion und Leitbild Grüne Mitte; NationalparkDonauauenErholungsraum undGrünanlagenx x x Erholungsnetz Lies<strong>in</strong>g-Schwechat-"Zwischenstromland";urbANNAtur - Erholungsraum <strong>in</strong> geschützten GebietenTransport Individualverkehr x x x Mobilität 10 vor <strong>Wien</strong> - Radroutennetz; AbstimmungVerkehrskapazitäten Raumordnung Region Mödl<strong>in</strong>g, ROSEMAN -Zusammenarbeit Österreich - Slowakei im BereichVerkehrssicherheitÖffentlicher Verkehr x x Verkehrsverbund Ostregion;Verkehrsverbünde Nie<strong>der</strong>österreich,Oberösterreich, Geme<strong>in</strong>deverband ÖffentlicherPersonennahverkehr Osttirol, P<strong>in</strong>katal-Stremtalbus. Mobility -Mobilitätszentale im Pongau33


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionBestehendeKooperationenBereichTourismus und KulturPublic Management undGovernanceUnterbereichKulturstätten undkulturelle VeranstaltungenÖsterreichSlowakeiTw<strong>in</strong>RegionGrenzüberschreitendBeispiele / Erklärungenx x x Literaturlandschaft Salzburger Seenland; StädtekooperationenHolí - Hollabrunn, amorín - Ha<strong>in</strong>burg; SERVUS PONTIS -Entwicklung von touristischen und kulturellen Angeboten entlang<strong>der</strong> Grenze zwischen <strong>Bratislava</strong> und dem NordburgenlandFreizeitaktivitäten x Freibadkooperation Münzkirchen und St. Roman -geme<strong>in</strong>schaftliche Errichtung e<strong>in</strong>es Freibades, geme<strong>in</strong>schaftlicheErrichtung e<strong>in</strong>es Musikpavillons und e<strong>in</strong>er Sportanlage <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>den Matrei a.Br., Mühlbachl und PfonsRegionalmarket<strong>in</strong>g x x x Kulturpark Eisenstraße (Tourismus, geme<strong>in</strong>sames Market<strong>in</strong>g,Regionalentwicklung);Netzwerk Hausruck Nord;Tourismusverbände Region Innviertel; Donau Nie<strong>der</strong>österreichGmbH - Donauregion Tullner Donauraum-Wagram; TVB TullnerDonauraum; TVB Auland-Carnuntum; Pez<strong>in</strong>sk mikroregión;Promotion of tourism <strong>in</strong> <strong>Bratislava</strong> region; Promotion of DolnéZáhorieSehenswürdigkeiten x Städtekooperation Malacky - MarcheggDienstleistungen vonBauhöfen(Aufrechterhaltung vonöffentlichen Flächen,Parkanlagen, Straßenund Freizeitstätten,Straßenre<strong>in</strong>igung, …)x x Bauhof-Management <strong>Wien</strong>erwald WIR-Region;Dienstleistungszentrum 4 Sonnen (Oberösterreich);Interkommunale Bauhofkooperation Gloggnitz, Prigglitz, RaachBürgerservice x x Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Bürgerkarte im Raum Schwechat(Ebergass<strong>in</strong>g, Gramatneusiedl, Schwadorf undAbfallwirtschaftsverband Raum Schwechat)Altstoffsammelzentren x x x Altstoffsammelzentrum Zell am See; AltstoffsammelzentrumNeulengbach - Eichgraben (Sperrmüll und Schnittgutentsorgung);Altstoffsammelzentrum Ausseerland; Zdru enie miest a obcí preseparovan zber odpadu - Záhorie; Zdru enie obcí na separovanzber odpadu - PodunajskoBaurecht x x Baurechtskooperation Region Vor<strong>der</strong>land (Vorarlberg); Spolo nobecn úrad V<strong>in</strong>i né; Spolo n obecn úrad Budmerice; Spolo nobecn úrad Malacky; Spolo n obecn úrad Závod; Spolo nobecn úrad Roho ník; Spolo n obecn úrad Senec; Spolo nobecn úrad Tomá ov, Spolo n obecn úrad Dunajská Lu ná,Spolo n obecn úrad Ivánka pri DunajiFuhrpark x Geme<strong>in</strong>sames Kommunalfahrzeug und Salzsilo – Geme<strong>in</strong>denHöfen, Lechaschau und Wängle <strong>in</strong> Tirol; Traktorgeme<strong>in</strong>schaftKollerschlag-Putzle<strong>in</strong>sdorf; Dienstleistungszentrum 4 SonnenMehrzweckverbände x x x POKOV – Prozessoptimierung Salzkammergut; VAMÖG -Verband aller Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den; Mikroregión ervenKame ; Mikroregión Pridunajsko; Zdru enie miest a obcíMalokarpatského regiónu; Zdru enie obcí JURAVAPersonalverrechnung undBuchhaltungx x VAMÖG - Verband aller Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den; Timelkam,Vöcklabruck, Regau und Attnang-PuchheimPersonalverwaltung und-entwicklung, Zusammenschlussvon ExpertInnenx x VAMÖG - Verband aller Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den; RegionalverbandSalzburger Seengebiet; Aufbau e<strong>in</strong>es Expertenpools für dieModellregion KirchdorfBeschaffungswesen x Zentrale Beschaffung – E<strong>in</strong>kaufsplattform für Mitgliedsgeme<strong>in</strong>den– Villach; Geme<strong>in</strong>dekooperation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region HansbergLand -geme<strong>in</strong>samer E<strong>in</strong>kauf; Regionalverband Salzburger SeengebietMelde- und Standesamt x x Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband Mödl<strong>in</strong>g,Standesamtsverband Matzen-Raggendorf, …Steuererhebung x x VAMÖG - Verband aller Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den;Geme<strong>in</strong>deverband für Abgabene<strong>in</strong>hebung im Bezirk St. PöltenW<strong>in</strong>terdienst undStraßenre<strong>in</strong>igungxGeme<strong>in</strong>samer Salzsilo <strong>der</strong> vier REVAGeme<strong>in</strong>den Timelkam,Vöcklabruck, Regau und Attnang-Puchheim; Traktorgeme<strong>in</strong>schaft<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den Kollerschlag und Putzle<strong>in</strong>sdorf (OÖ)34


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionBestehendeKooperationenÖsterreichSlowakeiTw<strong>in</strong>RegionBereichUnterbereichBeispiele / ErklärungenInformationsgesellschaft Breitband x x Teleregionet We<strong>in</strong>viertel Dreilän<strong>der</strong>eckeGovernment x x digitale Städte; GIZ-K Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formation Kärnten; GeoportálBratislavského kraja; Datacentre of towns and municipalitiesHardware / Software x Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> "Mühlviertler Alm" - geme<strong>in</strong>sames EDV-SystemServer)Raumplanung Stadtentwicklung x x x Regionale Plattform Flugfeld Aspern; Urban Plus - Integrierte undnachhaltige Stadt-Umland-Entwicklung im Süden von Graz;Teilprojekt Dichtedialog - Sozial verträgliche Bebauungsdichte;Abstimmung Raumplanung - Verkehrskapazitäten im BezirkMödl<strong>in</strong>g; CIDEP - City Development PatternsRegionale Identität undInnenmarket<strong>in</strong>gxIdentität und Innenmarket<strong>in</strong>g – Kle<strong>in</strong>region Traisen-Gölsental;Entwicklung regionaler Identität – Mostviertler SkulpturenRegionale Entwicklung x x x Kle<strong>in</strong>regionale Entwicklungskonzepte - z.B.: Strategieplan RegionRömerland Carnuntum (Kle<strong>in</strong>region 28); RegionalverbandMühlviertler Alm; Regionalplanungsgeme<strong>in</strong>schaft BregenzerWald; Regionalverband Pongau; Plan of Social and EconomicDevelopment of <strong>Bratislava</strong> RegionRegionalplanung x x SUM - Stadt-Umland-Mangement <strong>Wien</strong>/Nie<strong>der</strong>österreich; VIASUM (Vorgehen zur Information und Abstimmung bei regionalrelevanten Projekten); Stadt-Umland-Konferenz Foren; PGO(Planungsgeme<strong>in</strong>schaft Ost); Vision Rhe<strong>in</strong>talÖffentliche Sicherheit Feuerwehren x Fusion <strong>der</strong> Feuerwehren Eberstalzell, Hallwang, HermannsdorfVer- und Entsorgung Abwasserbeseitigung x x x Pflichtverbände (Burgenland, Kärnten, Salzburg); freiwilligeVerbände: Nie<strong>der</strong>österreich, Salzburg, Steiermark, Tirol,Vorarlberg; Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften (Aus- undFortbildungsgeme<strong>in</strong>schaft), Zdru enie mesta Modra a obcímalokarpatského mikroregiónu; Zdru enie obcí v povodí riekyMoravy; Zdru enie v stavby kanalizácie v regióne MalackyAbfallbeseitigung x x x x Arnoldste<strong>in</strong> – Werkvertrag; Pflichtverband (Burgenland, Kärnten,Oberösterreich, Steiermark); freiwillige Verbände: Salzburg,Nie<strong>der</strong>österreich, Vorarlberg, Tirol; LAKO - waste disposal andlogisitics; cooperation Gänserndorf - Malacky, Zdru enie preseparovan zber;Wasserversorgung x x x x Pflichtverband (Burgenland, Salzburg); freiwillige Verbände:Nie<strong>der</strong>österreich, Steiermark; <strong>in</strong> Vorarlberg vielfach als freiwilligeWasserverbände organisiert; DeWaLop - Develop<strong>in</strong>g Water LossPrevention, Zdru enie obcí úrQuellen: WIFO, <strong>KDZ</strong>: Geme<strong>in</strong>destruktur und Geme<strong>in</strong>dekooperation, 2010, S. 62ff; Projektdatenbankdes Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich2007-2013: http://www.sk-at.eu/aktivweiche.php; download 09.09.2011; Plattformzu Verwaltungskooperationen: http://www.verwaltungskooperation.at, download14.09.2011; We<strong>in</strong>viertel Management: Broschüre „Euregio city.net“, 2011; <strong>KDZ</strong>: Interviewsmit strategischen Partnern und Bürgermeistern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, 2011.GrenzüberschreitendFür die Bereiche „Demographie und Diversität“, „Wissenswirtschaft“, „Arbeitsmarkt“und „Öffentliche Sicherheit“ konnten aktuell kaum direkte kooperativeAktivitäten o<strong>der</strong> Projekte zwischen Städten und Geme<strong>in</strong>den im Untersuchungsraumausgemacht werden. Es wird daher auf diese Kooperationsbereicheim Folgenden nicht näher e<strong>in</strong>gegangen.35


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionTraditionell bed<strong>in</strong>gt f<strong>in</strong>det man die häufigsten <strong>in</strong>terkommunalen Kooperationen<strong>in</strong> den Bereichen Ver- und Entsorgung, Tourismus und Regionalentwicklung,Bildung (Schulen) sowie im Sozialbereich (Sozialhilfeverbände) und bei e<strong>in</strong>zelnenAufgaben <strong>der</strong> hoheitlichen Verwaltung (Standesämter und Staatsbürgerschaftswesen).In den vergangenen Jahren haben österreichweit <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Kooperationenim Bereich „Public Management und Governance“ stark zugenommen,wie beispielsweise die Zusammenarbeit bei Bauhofleistungen, beim Baurecht,beim E<strong>in</strong>satz von Sachverständigen und bei <strong>der</strong> Abgabene<strong>in</strong>hebung. Auch verwaltungs<strong>in</strong>terneSystemleistungen (z.B.: Beschaffung und Personalverrechnung)werden zunehmend geme<strong>in</strong>schaftlich organisiert. E<strong>in</strong>e starke Zunahme <strong>der</strong> Kooperationenist darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> den Bereichen Öffentlicher Personennahverkehr(ÖPNV), Wirtschaftsentwicklung (z.B.: Entwicklung von Gewerbegebieten),eGovernment o<strong>der</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung zu beobachten.Kooperationsfeld Gesundheit und Soziales:Grundsätzlich s<strong>in</strong>d Kooperationen im Bereich Gesundheit und Soziales <strong>in</strong>Österreich wenig ausgeprägt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong>Regel <strong>der</strong> Betrieb von Krankenhäusern Landeskompetenz ist. Die Sozialhilfe ist <strong>in</strong>Österreich überwiegend <strong>in</strong> Sozialhilfeverbänden organisiert:• In den Bundeslän<strong>der</strong>n Kärnten, Oberösterreich und Steiermarkflächendeckend, da die Bildung von Sozialhilfeverbänden verpflichtend ist;• Auch Senioren- und Pflegeheime werden <strong>in</strong> manchen Bundeslän<strong>der</strong>n überden Sozialhilfeverband betrieben.Im Bereich <strong>der</strong> Pflege gibt es vere<strong>in</strong>zelt Kooperationen, wie beispielsweisedie Integrierte Altenpflege <strong>in</strong> Ludesch/Vorarlberg im Rahmen <strong>der</strong>er ambulante undstationäre Dienste mit ausführlichem CASE-Management vernetzt werden.Kooperationsfeld Wirtschaftsentwicklung:Kooperationen im Bereich <strong>der</strong> Gewerbe- und Standortentwicklung gehören<strong>in</strong> Österreich nicht zu den bevorzugten (traditionellen) Kooperationsbereichen, damit <strong>der</strong> Ansiedlung von Betrieben Steuere<strong>in</strong>nahmen für die Geme<strong>in</strong>de (Kommunalsteuer)verbunden s<strong>in</strong>d, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel den f<strong>in</strong>anziellen Handlungsspielraum<strong>der</strong> betroffenen Geme<strong>in</strong>den vergrößern. Erst <strong>in</strong> den letzten Jahren haben sich <strong>in</strong>Österreich mit Unterstützung <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklungsagenturen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>(z.B.: Oberösterreich: Interkommunale Betriebsansiedlung INKOBA Donau,Nie<strong>der</strong>österreich: ecoplus, Burgenland: WIBAG, <strong>Wien</strong>: Wirtschaftsagentur <strong>Wien</strong> etc.)vermehrt kooperative Projekte zur Wirtschaftsentwicklung etabliert.36


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionBeispiele dafür s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Österreich unter an<strong>der</strong>em:• Holz- und Energiepark Waldviertel (Nie<strong>der</strong>österreich);• WirtschaftsentwicklungsGmbH Bruck-Oberaich (Steiermark);• regionaler Wirtschaftsverband Machland (Oberösterreich);• Gewerbepark Roppen-Sautens und Gewerbepark Aldrans-Lans-Sistrans(Tirol).In <strong>der</strong> Slowakei machen Industrieparks den Löwenanteil <strong>in</strong>terkommunalerKooperationen im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung aus. E<strong>in</strong> Beispiel ist <strong>der</strong> IndustrieparkEurovalley <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong>.In <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region wären <strong>der</strong> Wirtschaftspark Wolkersdorf und <strong>der</strong> WirtschaftsparkBurgenland Nord (Kittsee-Parndorf) als Beispiele für erfolgreiche <strong>in</strong>terkommunaleWirtschaftskooperationen zu nennen.Auch grenzüberschreitend wurden bereits Wirtschaftsparks entwickelt:• An <strong>der</strong> Grenze zu Ungarn und <strong>der</strong> tschechischen Republik etwa die Gewerbe-und Wirtschaftsparks Ceske Velenice (CZ) / Gmünd (Nie<strong>der</strong>österreich)sowie Heiligenkreuz (Burgenland) / Szentgotthard (HU).• An <strong>der</strong> Grenze zur Slowakei wurde zwar Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre <strong>der</strong> Inter-City-Park Kittsee (Burgenland) / Jarovce (SK) geplant, aber schließlich aufgrundvon Problemen mit wechselnde Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei 19 nichtumgesetzt.Um grenzüberschreitende Kooperationen im Wirtschaftsbereich anzukurbeln,wurde im Rahmen <strong>der</strong> EU-Strukturfondsperiode 2000-2006 die Initiative GIZ– Grenzüberschreitende Impulszentren <strong>in</strong>s Leben gerufen. Insgesamt elf Impulszentrenentlang <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen Grenze zu Tschechien, <strong>der</strong> Slowakeiund Ungarn sollten Anregungen und Unterstützungsleistungen zur grenzüberschreitendenDurchführung von Projekten und Alltagsaktivitäten bieten. Durchwirtschaftsnahe, soziale und kulturelle Kooperationen sollten <strong>in</strong> den jeweiligenKle<strong>in</strong>regionen bestehende Vorurteile abgebaut und die lokale Bevölkerung zumehr grenzüberschreiten<strong>der</strong> Zusammenarbeit motiviert werden. 20Beispiele <strong>in</strong> Österreich belegen darüber h<strong>in</strong>aus, dass bestehende bzw. vorhergegangeneKooperationen im Bereich <strong>der</strong> Raumplanung und Regionalentwicklungwie beispielsweise Planungsgeme<strong>in</strong>schaften e<strong>in</strong>e gute Ausgangsbasis19Österreich-Slowakei Interreg III A – PHARE-CBC, Geme<strong>in</strong>sames Programmplanungsdokument 200-2006, S61http://event.<strong>in</strong>teract-eu.net/download/application/pdf/817049 [Download: 15.09.2011]20Vgl. http://www.gizretz.at/de/pages/default.aspx [Download: 15.09.2011]37


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionfür kooperative Wirtschaftsprojekte bilden. 21Kooperationsfeld BildungInterkommunale Kooperationen im Bildungsbereich ergeben sich zumeistaus <strong>der</strong> räumlichen Nähe: Benachbarte Geme<strong>in</strong>den teilen sich e<strong>in</strong>e Schule o<strong>der</strong>e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten bzw. die Aufgaben. So beherbergt e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de beispielsweiseden K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, die Nachbargeme<strong>in</strong>de die Volksschule. Da es im Bildungsbereich,ebenso wie im Bereich <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung und <strong>der</strong> Sozialhilfe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bundeslän<strong>der</strong>n, e<strong>in</strong>e Verpflichtung zur Bildung von Schulverbändengibt (Bundeslän<strong>der</strong> Kärnten, Nie<strong>der</strong>österreich und Vorarlberg) arbeiten bei denVolks- und Hauptschulen bereits <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> österreichischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>Schulverbänden mit ihren Nachbargeme<strong>in</strong>den zusammen. In Nie<strong>der</strong>österreichwerden durch die Schulsprengel für Hauptschulen die SchülerInnen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>denbestimmten Schulstandorten zugewiesen. Der Besuch e<strong>in</strong>er Schule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eman<strong>der</strong>en Schulsprengel wird nur unter Angabe von beson<strong>der</strong>en Gründen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällengewährt. 22Die Musikschulen <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich werden <strong>der</strong>zeit überwiegend von e<strong>in</strong>zelnenGeme<strong>in</strong>den bzw. geme<strong>in</strong>deeigenen Vere<strong>in</strong>en betrieben, <strong>in</strong> vielen Regionenfungieren jedoch auch Geme<strong>in</strong>deverbände als Träger. Beispiele dafür s<strong>in</strong>detwa die Musikschulverbände NÖ Mitte und Südheide (Zwölfax<strong>in</strong>g).Vergleichsweise weniger stark ausgeprägt h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d bislang Kooperationenim Bereich <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung (K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Horte).Stärker <strong>in</strong>stitutionalisierte Kooperationen beispielsweise <strong>in</strong> Form von Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaftenwie etwa die K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenkooperation Grießkircheno<strong>der</strong> die Hortkooperation Altenfelden <strong>in</strong> Oberöstereich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> zunehmendenNachfrage nach e<strong>in</strong>er Nachmittagsbetreuung vielfach erst <strong>in</strong> den letztenJahren entstanden. Zusätzlich ermöglichen E<strong>in</strong>zelabkommen den Besuch e<strong>in</strong>zelnerK<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>der</strong> Nachbargeme<strong>in</strong>den.Außerhalb dieser E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung und Schulen konntennur vere<strong>in</strong>zelt Kooperationen ausf<strong>in</strong>dig gemacht werden. So etwa das <strong>in</strong>terkom-21Vgl. Braumann (Hrsg.): Kooperation von Geme<strong>in</strong>den zur Entwicklung von Wirtschaftsstandorten, 2001, S. 48-69.22Die „Umsprengelung“ ist aber meist sehr kompliziert, weil dies mit schulorganisatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen(z.B. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klassenschülerzahl <strong>in</strong> den betreffenden Schulstandorten) und Kosten (Kostenrückerstattung<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>der</strong> Wunschschule an die Geme<strong>in</strong>de des Pflichtsprengels) verbunden ist. In: http://www.arbeiterkammer.com/onl<strong>in</strong>e/schulsprengel-59621.html?mode=711&STARTJAHR=2008 [Download: 19.10.2011].38


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionmunale Netzwerk für Lehrl<strong>in</strong>gsausbildungen IKAV <strong>in</strong> Kärnten 23 .In <strong>der</strong> Slowakei beschränken sich die Kooperationen auf den Grundschulbereich.Im grenzüberschreitenden Kontext ist hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das <strong>der</strong>zeit laufendeProjekt IB-KE – Interkulturelle Bildung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erwachsene im österreichisch-slowakischenGrenzland zu nennen: Im Rahmen e<strong>in</strong>er umfassendenSprachoffensive soll <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Schulen <strong>der</strong> Grenzregion die Sprachedes jeweiligen Nachbarstaates gelehrt werden.Kooperationsfeld Umwelt:Im Bereich Umwelt arbeitet zumeist e<strong>in</strong>e größere Anzahl an Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>erster L<strong>in</strong>ie zum Schutz <strong>der</strong> Natur und Landschaft o<strong>der</strong> aber <strong>der</strong> Errichtung undErhaltung von Erholungs- und Grünräumen zusammen. Die jeweiligen Partnergeme<strong>in</strong>denergeben sich aus den -naturräumlichen und topographischen Vorgaben,<strong>der</strong> räumlichen Ausbreitung <strong>der</strong> Schutz- o<strong>der</strong> Erholungsgebiete. So kooperierenbeispielsweise die Geme<strong>in</strong>den entlang des Flusses Lies<strong>in</strong>g im Projekt„Zwischenstromland“ (<strong>Wien</strong> und Nie<strong>der</strong>österreich).Als grenzüberschreitendes Projekt kann an dieser Stelle beispielsweisedas EU-Projekt „Naturpädagogik Donau-Auen“ genannt werden, im Zuge dessendas Forstamt <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong> (MA 49) <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Partnern aus <strong>der</strong>Slowakei und <strong>der</strong> Tschechischen Republik e<strong>in</strong>e erlebnisreiche Ausstellung unde<strong>in</strong>e geeignete naturpädagogische Leitl<strong>in</strong>ie entwickelten. Als Teil dieses Projekteswurde darüber h<strong>in</strong>aus das nationalparkhaus wien-lobAU errichtet. 24Zunehmend f<strong>in</strong>den auch Geme<strong>in</strong>den mit dem Ziel <strong>der</strong> verstärkten För<strong>der</strong>ungund Nutzung erneuerbarer Energien zusammen: Beispiele für Kooperationenim Bereich alternativer / erneuerbarer Energien im Großraum <strong>Wien</strong> s<strong>in</strong>ddas „Regionale Energiekonzept Region Marchfeld (Nie<strong>der</strong>österreichische Kle<strong>in</strong>region50) und das Projekt „100% erneuerbare Energie“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region RömerlandCarnuntum (Nie<strong>der</strong>österreichische Kle<strong>in</strong>region 28). So s<strong>in</strong>d beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region zwischen Deutsch-Wagram, March und Donau bis zu 95 neue W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong>23Die Abkürzung „IKAV Kärnten“ steht für „Interkommunaler Ausbildungsverbund Kärnten“. Entsprechend dene<strong>in</strong>zelnen Berufsbil<strong>der</strong>n f<strong>in</strong>det die Ausbildung <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> den Mitgliedsgeme<strong>in</strong>den statt. Die zentralenAufgaben des IKAV Kärnten s<strong>in</strong>d die Beratung <strong>der</strong> Kommunen, die Organisation und Durchführung von Aus- undWeiterbildungsveranstaltungen für Lehrl<strong>in</strong>ge und Lehrl<strong>in</strong>gsausbil<strong>der</strong><strong>in</strong>nenund -ausbil<strong>der</strong> sowie die För<strong>der</strong>ungdes projekt- und praxisorientierten Lernens. In: ÖGZ, 9/2006, S.32-35.24Vgl. http://www.wien.gv.at/umwelt/wald/erholung/nationalpark/haus/ [Download: 15.09.2011].39


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region<strong>in</strong> Planung. 25Kooperationsfeld Transport:Laufende Geme<strong>in</strong>de-Kooperationen im Bereich Transport beschränkensich be<strong>in</strong>nahe ausschließlich auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).Aufgrund <strong>der</strong> zumeist flächendeckenden Verkehrsverbünde <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>ns<strong>in</strong>d <strong>der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> österreichischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Tarif- undPlanungsverbänden organisiert (z.B.: Verkehrsverbünde Nie<strong>der</strong>österreich,Oberösterreich, Geme<strong>in</strong>deverband Öffentlicher Personennahverkehr Osttirol,VOR – Verkehrsverbund Ostregion, …) Es gibt jedoch auch vere<strong>in</strong>zeltGeme<strong>in</strong>dekooperationen zur Realisierung e<strong>in</strong>er bestimmten Verkehrsverb<strong>in</strong>dung(z.B.: P<strong>in</strong>kafeld-Stremtalbus im Burgenland).In Belangen des Individualverkehrs wird von den Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>iezum Zwecke <strong>der</strong> Erstellung von regionalen Verkehrs- und Mobilitätskonzeptenzusammengearbeitet, welche jedoch nicht zw<strong>in</strong>gend dauerhafte Kooperationenbed<strong>in</strong>gen. Im Projekt „Mobilität 10 vor <strong>Wien</strong>“ wurden beispielsweise dieregions<strong>in</strong>ternen Radrouten ausgebaut, über die man die überregionalenRadrouten o<strong>der</strong> Radwege erreicht. RadfahrerInnen können so e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dungzwischen Donauradweg und Eurovelo9 26 f<strong>in</strong>den. 27Im Rahmen <strong>der</strong> aktuellen EU-Strukturfondsperiode (Programm zurgrenzüberschreitenden Kooperation SK-AT 2007-2013) werden <strong>der</strong>zeitim Projekt ROSEMAN die Grundlagen für den Aufbau e<strong>in</strong>es koord<strong>in</strong>iertengrenzüberschreitendenStraßenverkehrssicherheits-managementsgeschaffen. Dazu werden ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen aus beidenLän<strong>der</strong>n vernetzt, um e<strong>in</strong>en regelmäßigen Erfahrungsaustausch zu ermöglichenund erste geme<strong>in</strong>same Pilotmaßnahmen zu entwickeln. In <strong>der</strong> Slowakei umfasstdas Untersuchungsgebiet die Regionen <strong>Bratislava</strong> und Trnava, <strong>in</strong> Österreichdie nie<strong>der</strong>österreichischen Regionen We<strong>in</strong>viertel, <strong>Wien</strong>er Umland Nordteil und<strong>Wien</strong>er Umland Südteil. Projektpartner auf slowakischer Seite s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>en25Vgl. „Marchfeld steht unter (W<strong>in</strong>d-)Strom“. In: Bezirksblatt Nr. 34 vom 24. August 2011, S. 4-5.26Der Eurovelo 9 ist Teil des europäischen Radfernroutennetzes (www.eurovelo.com ) und verb<strong>in</strong>det die Ostseemit <strong>der</strong> Adria. Streckenlänge: 1930 Kilometer von Danzig nach Pula. Der mittlere Streckenabschnitt führt durchÖsterreich: von <strong>der</strong> tschechischen Grenze südlich von Breclav (Grenzübergang Re<strong>in</strong>tal), auf Nebenstraßen desWe<strong>in</strong>viertels (Nie<strong>der</strong>österreich) bis nach <strong>Wien</strong>, dann über den Triest<strong>in</strong>gauradweg zum Thermenradweg, über dasPittental, auf den Wechsel und weiter durch die Steiermark bis zur Grenze.27Vgl. http://www.10vorwien.at/goto/home/ueber/projekte_<strong>der</strong>_kle<strong>in</strong>region/radroutennetz[Download: 20.9.2011]40


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regiondie Stadt Malacky und die Geme<strong>in</strong>de Kostoliste. 28Kooperationsfeld Tourismus, Kultur und Sport:Der Bereich Tourismus, Kultur und Sport zählt zu den bevorzugtenKooperationsbereichen <strong>der</strong> österreichischen Geme<strong>in</strong>den, da sich hier e<strong>in</strong>e Reihekle<strong>in</strong>erer Projekte anbieten, welche vergleichsweise leichter zu realisieren s<strong>in</strong>d.Folglich existiert e<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicher Kooperationsprojekte zumeist<strong>in</strong> regional def<strong>in</strong>ierten Gebieten, welche die Entwicklung kultureller Stätten bzw.die Organisation von spezifischen Veranstaltungen o<strong>der</strong> die geme<strong>in</strong>schaftlicheVermarktung zum Ziel haben. Auch im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> habensich bereits e<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>den zusammengefunden, um <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>esTourismusverbandes die jeweilige Region geme<strong>in</strong>schaftlich zu vermarkten.Erfolgreiche Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Tourismusverbände Tullner Donauraum undAuland-Carnuntum, welche wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft „Donau Nie<strong>der</strong>österreichGmbH – Donauregion Tullner Donauraum-Wagram“ zusammenarbeiten. Weitereösterreichweite Beispiele für Kooperationen im Bereich Tourismus und Kulturs<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Kulturpark Eisenstraße (Nie<strong>der</strong>österreich), das Netzwerk Hausruck Nordo<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tourismusverband Innviertel <strong>in</strong> Oberösterreich.Mit dem zunehmend enger werdenden f<strong>in</strong>anziellen Handlungsspielraumvieler österreichischer Geme<strong>in</strong>den wird immer mehr auch bei <strong>der</strong> Errichtungund dem Betrieb verschiedener Freizeit- und Sporte<strong>in</strong>richtungen nachgeme<strong>in</strong>schaftlichen Lösungen gesucht. Auch diesbezüglich gibt es bereitse<strong>in</strong>ige Beispiele wie etwa die geme<strong>in</strong>schaftliche Errichtung e<strong>in</strong>es Freibades<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den Münzkirchen und St. Roman <strong>in</strong> Oberösterreich, o<strong>der</strong> diegeme<strong>in</strong>schaftliche Errichtung e<strong>in</strong>es Musikpavillons und e<strong>in</strong>er Sportanlage <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>den Matrei a. Br., Mühlbachl und Pfons <strong>in</strong> Tirol.Auf slowakischer Seite kooperieren die Städte und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ersterL<strong>in</strong>ie im Bereich des Regionalmarket<strong>in</strong>gs im Rahmen dessen die geme<strong>in</strong>sameVermarktung <strong>der</strong> Regionen und die Teilnahme an <strong>in</strong>ternationalen Ausstellungenund Messen im Vor<strong>der</strong>grund stehen.Auch die ersten grenzüberschreitenden Kooperationen zwischenslowakischen und österreichischen Städten haben die Verbesserung <strong>der</strong>touristischen und kulturellen Angebote zum Inhalt:28Dieses Projekt wird vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> SlowakischenTechnischen Universität <strong>Bratislava</strong> durchgeführt. Vgl. http://www.kfv.at/verkehr-mobilitaet/<strong>in</strong>ternationalezusammenarbeit/roseman/drucken.html[Download: 20.9.2011].41


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• Holíč – Hollabrunn: Projekt TERE – theresianischer Handwerkshof 29• Šamorín – Ha<strong>in</strong>burg: Projekt HS 2012 30• Malacky – Marchegg: Projekt PALTOUR 31 – Schlösser des österreichischungarischenAdelsgeschlechtes PálffyKooperationsfeld Public Management und Governance:Kooperationen im Bereich <strong>der</strong> (<strong>in</strong>ternen) Verwaltung gibt es <strong>in</strong> Österreichtraditionell viele. Neben den hoheitlichen Verwaltungsaufgaben wie etwa Standesamtund Staatsbürgerschaft haben <strong>in</strong> den letzten Jahren Kooperationen beiBauhofleistungen, beim Baurecht, beim E<strong>in</strong>satz von Sachverständigen und bei<strong>der</strong> Abgabene<strong>in</strong>hebung stark zugenommen, ebenso wie die geme<strong>in</strong>schaftlicheOrganisation von verwaltungs<strong>in</strong>ternen Systemleistungen (z.B.: Beschaffung undPersonalverrechnung).Im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> wäre hier die VAMÖG (=Verbund aller Mödl<strong>in</strong>gerGeme<strong>in</strong>den) 32 zur För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>terkommunaler Zusammenarbeit als Beispielzu nennen.E<strong>in</strong> weiteres österreichisches Beispiel ist die Geme<strong>in</strong>dekooperation Leibnitz<strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark im Rahmen <strong>der</strong>er die nachhaltige Geme<strong>in</strong>deentwicklung unddie geme<strong>in</strong>same Nutzung und Optimierung <strong>der</strong> Ressourcen ermöglicht werden:• Fuhrpark, Veranstaltungsräumlichkeiten und Equipment;• Anschaffung von Geräten und Fahrzeugen;• Geme<strong>in</strong>samer E<strong>in</strong>kauf;• Expertenpool;• Geme<strong>in</strong>same Preisverhandlungen;• Optimierung von Energiekosten.In <strong>der</strong> Slowakei kooperieren Städte und Geme<strong>in</strong>den vor allem im Bereichvon Altstoffsammelzentren (zentrale Sammlung und Mülltrennung), im Bereichdes Baurechts und im Rahmen von Mehrzweckverbänden. Letztere haben mehrerethematische Schwerpunkte und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel EU-konf<strong>in</strong>anziert.Als grenzüberschreitende Initiative <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region kann das im August2011 genehmigte Projekt PUMAKO – Public Management Kooperation im Rahmendes EU-Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei-Öster-29Nähere Informationen siehe http://www.terezianskydvor.sk/de/<strong>in</strong>dex.php/werbung/251-theresianischerhandwerkshof[Download: 7.9.2011].30Nähere Informationen siehe http://www.hs2012.eu/de/2/das_projekt [Download: 7.9.2011].31Nähere Informationen siehe http://www.region-palffy.eu/de/paltour [Download: 7.9.2011].32Vgl. http://www.raumordnung-noe.at/uploads/02_ppp_krammer_vamg.pdf [Download: 12.4.2011] undInterview mit Eugen Krammer, dem Projektpromotor, im April 2011.42


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionreich 2007-2013genannt werden. Ziel dieses Projektes, das im Oktober 2011 startete,ist e<strong>in</strong> grenzüberschreiten<strong>der</strong> PUMA-Lehrgang für Geme<strong>in</strong>debedienstete zur Initiierungund Stärkung <strong>in</strong>terkommunaler Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. Beson<strong>der</strong>esAugenmerk wird dabei auf <strong>in</strong>terkulturelles Lernen, auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong>unterschiedlichen län<strong>der</strong>spezifischen Traditionen im Public Management gelegt.Kooperationsfeld Informationsgesellschaft:Zum Thema Informationsgesellschaft existieren <strong>in</strong> Österreich bereits e<strong>in</strong>igeKooperationen, <strong>in</strong> die auch Städte und Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d bzw. auchvon den Kommunen ausgehende Zusammenarbeit. Die Informations- und Kommunikationstechnologien(IKT) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wesentlicher Faktor für Wachstum undBeschäftigung. In Österreich stellt <strong>der</strong> IKT-Markt mit rund 15 Milliarden Euro e<strong>in</strong>ensubstantiellen Anteil von etwa sechs Prozent des BIP dar. Mehr als 125.000 Menschens<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Sektor beschäftigt und etwa e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Zunahme desBrutto<strong>in</strong>landsprodukts und rund 40 Prozent des Produktivitätszuwachses s<strong>in</strong>dauch auf den fortschreitenden E<strong>in</strong>satz von IKT zurückzuführen. 33Zeitgleich mit <strong>der</strong> Annahme <strong>der</strong> Österreichischen Internetdeklaration gründetedie österreichische Bundesregierung das Kompetenzzentrum Internetgesellschaft(KIG). Das KIG stellt die zentrale IKT-Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>der</strong> Bundesregierungaus Bundeskanzleramt (BKA), Bundesm<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen (BMF),Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) und Bundesm<strong>in</strong>isteriumfür Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) dar und bereitet halbjährliche<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>isterratsvortrag vor. Dieser M<strong>in</strong>isterratsvortrag enthält prioritäreProjekte, die von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik umgesetzt werden sollen.Diese vorrangigen Projekte werden <strong>in</strong> Form von Prioritätenkatalogen zusammengefasst.Als Geschäftsstelle des KIG fungiert die RTR-GmbH. Das Ziel <strong>der</strong> Prioritätenkatalogeist es, durch geme<strong>in</strong>sam umzusetzende Projekte von Verwaltung,Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Österreichs Position im anerkanntenNetworked Read<strong>in</strong>ess Index (NRI) zu verbessern. 34Die Plattform Digitales Österreich (PDÖ) 35 ist das Koord<strong>in</strong>ations- und Strategiegremium<strong>der</strong> Bundesregierung für E-Government <strong>in</strong> Österreich. Mit dieser IKT-Strategiee<strong>in</strong>heit werden die Agenden <strong>der</strong> Gremien: „Kooperation-Bund-Län<strong>der</strong>-Städte-Geme<strong>in</strong>den“ (E-Cooperation Board) und „IKT-BUND“ (IKT-Board) sowie diefür aktuelle Aufgabenstellungen bedarfsorientiert e<strong>in</strong>gesetzten Arbeitsgruppenkoord<strong>in</strong>iert.33Nähere Informationen siehe http://www.kig.gv.at [Download: 7.9.2011].34Nähere Informationen siehe http://www.<strong>in</strong>ternetoffensive.at/<strong>in</strong>dex.php?id=1352 [Download: 16.9.2011].35Nähere Informationen siehe http://www.digitales.oesterreich.gv.at/ [Download: 16.9.2011].43


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionUm die Aktivitäten im Bereich „E-Government“ s<strong>in</strong>nvoll zu bündeln und e<strong>in</strong>Gesamtmodell für den medienbruchfreien Verfahrensablauf von A wie Antrag, bisZ wie Zustellung zu schaffen, hat <strong>der</strong> Österreichische Städtebund 2008 die aufdrei Jahre projektierte Leit<strong>in</strong>itiative „E-Government-Referenzstädte“ <strong>in</strong>s Lebengerufen, die seit 2009 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt umgesetztwird. Langfristiges Ziel <strong>der</strong> Initiative, an <strong>der</strong> 17 Mitglieds-geme<strong>in</strong>den als „Referenzstädte“und e<strong>in</strong>e „Referenzregion“ (alle Kärntner Geme<strong>in</strong>den, vertreten durchdas Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formatikzentrum Kärnten – GIZ-K) teilnehmen, ist die E<strong>in</strong>führunge<strong>in</strong>er durchgängigen E-Government-Referenzarchitektur <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den undStädten. E<strong>in</strong> umfassendes Maßnahmenpaket berücksichtigt dabei alle Bereiche,beg<strong>in</strong>nend mit <strong>der</strong> kommunalen Website als E<strong>in</strong>stiegspunkt für elektronischeVerfahren, über Backoffice-Prozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de bis h<strong>in</strong> zur elektronischenZustellung von Erledigungen. 36Zweck und Zielsetzung des Vere<strong>in</strong>s ELAK-Government-Verbund ist die Initiierung,Koord<strong>in</strong>ation und Weiterentwicklung von Geme<strong>in</strong>dekooperationen aufdem Gebiet des E<strong>in</strong>satzes <strong>der</strong> elektronischen Datenverarbeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichenVerwaltung (E-Government) <strong>in</strong> Österreich. 37In <strong>der</strong> Slowakei beschränken sich IKT-Initiativen auf E<strong>in</strong>zelprojekte. E<strong>in</strong> aktuellesnationales E-Government Projekt (Datacentre of towns and municipalities)<strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei zielt beipielsweise darauf ab, Serviceleistungen <strong>der</strong> slowakischenStädte und Geme<strong>in</strong>den den BürgerInnen elektronisch zugänglich zu machen.Kooperationsfeld Raumplanung:Im Bereich <strong>der</strong> Raumplanung gew<strong>in</strong>nen Geme<strong>in</strong>dekooperationen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalentwicklung zunehmend an Bedeutung. In vielen RegionenÖsterreichs arbeiten die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Form von Arbeitsgeme<strong>in</strong>schafteno<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>en zusammen, um räumliche Entwicklungen und Planungen aufüberörtlicher/regionaler Ebene abzustimmen und geme<strong>in</strong>sam regional bedeutsameZiele, Strategien und Maßnahmen zu def<strong>in</strong>ieren. Oft enden die kooperativenAnsätze jedoch mit <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> regionalen Entwicklungskonzepte und-pläne, nicht alle Regionalentwicklungsvere<strong>in</strong>e arbeiten regelmäßig und laufendan <strong>der</strong> Umsetzung ihrer Maßnahmen und Projekte. Best-Practice für e<strong>in</strong>e aktiveRegionalentwicklungskooperation ist <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> Vision Rhe<strong>in</strong>tal <strong>in</strong> Vorarlberg.36Nähere Informationen siehe http://www.staedtebund.gv.at/themenfel<strong>der</strong>/e-government/projekte/projektedetails/artikel/oestb-leit<strong>in</strong>itiative-e-government-referenzstaedte-<strong>der</strong>-weg-zum-medienbruchfreien-egovernment.html[Download: 16.9.2011].37Nähere Informationen siehe http://www.elak-government-verbund.at/impressum.html [Download: 16.9.2011].44


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionIm nie<strong>der</strong>österreichischen Untersuchungsraum arbeiten die Geme<strong>in</strong>denseit nunmehr be<strong>in</strong>ahe 20 Jahren auf freiwilliger Basis <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>regionen mit regionalunterschiedlichen thematischen Schwerpunktsetzungen und unterschiedlicherIntensität vorwiegend <strong>in</strong> Form von Vere<strong>in</strong>en zusammenarbeiten.• Für den Großteil <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>regionen Nie<strong>der</strong>österreichs wurden während <strong>der</strong>letzten Jahre bereits kle<strong>in</strong>regionale Entwicklungs- und Rahmenkonzepteerstellt, <strong>in</strong> denen Entwicklungsperspektiven und Umsetzungsstrategiendef<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d (z.B. Kle<strong>in</strong>regionales Rahmenkonzept Marchfeld, AktionsprogrammRaum Simmer<strong>in</strong>g – Schwechat).• Weitere Schwerpunkte bei den Aktivitäten <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen Kle<strong>in</strong>regionenliegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung und Stärkung <strong>der</strong> regionalen Identitätsowie des Tourismus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. (z.B.: Mostviertler Skulpturen, Identitätund Innenmarket<strong>in</strong>g Kle<strong>in</strong>region Traisen-Gölsental)• Darüber h<strong>in</strong>aus kooperieren die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>regionen<strong>in</strong> den Bereichen Verwaltung, Bürgerservice, Gesundheit, Soziales und Wirtschaftzusammen. So waren etwa „Betreutes Wohnen“, „Jugendbetreuungund jugendfreundliche Region“, „Standortkooperationen“ und „Verbesserungdes Bürgerservices“ Beispiele für Zusammenarbeit. 38Unterstützung erhalten die Kle<strong>in</strong>regionen durch das Regionalmanagementdes Landes Nie<strong>der</strong>österreich und das 2006 durch Initiative <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>Wien</strong> undNie<strong>der</strong>österreich gegründete Stadt-Umland-Management (SUM):• Auf <strong>der</strong> Plattform VIA-Sum (Vorgehen zur Information und Abstimmung beiregional relevanten Projekten) werden regional relevante Projekte von denMitgliedsgeme<strong>in</strong>den präsentiert und zur Diskussion gestellt.• Die Geme<strong>in</strong>den im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g haben geplant, die örtliche Raumplanung(Siedlungs- und Standortentwicklung) regional auf die limitiertenVerkehrskapazitäten mithilfe <strong>der</strong> Festlegung von Verkehrserzeugungszahlenfür Geme<strong>in</strong>den bzw. E<strong>in</strong>zugsgebiete abzustimmen. 39Mit <strong>der</strong> Konstitution <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen Kle<strong>in</strong>regionen und demStadt-Umland-Management SUM wurden jedenfalls Netzwerke und Strukturenaufgebaut, welche Kooperationen nachhaltig för<strong>der</strong>n.Im Bereich <strong>der</strong> Stadtentwicklung s<strong>in</strong>d folgende Initiativen exemplarischnennenswert:38Vgl. Amt <strong>der</strong> NÖ Landesregierung (Hrsg.): Fünf Jahre Kle<strong>in</strong>regionaler Entwicklungsfonds <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich. St.Pölten, 2007.39Hacker, Andreas, Impulsartikel Großprojekte und Regionalplanung - “verfreundete” Partner?, <strong>Wien</strong> 2011,http://oir.at/files/download/veranstaltungen/2011_06_28_Plattform%20Gro%C3%9Fprojekte%20und%20Regionalplanung/06_Hacker_Andreas_Impulsartikel.pdf [Download: 16.9.2011].45


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• Im Großraum <strong>Wien</strong>: Regionale Plattform Flugfeld Aspern;• In Österreich (Steiermark) :Urban Plus - Integrierte und nachhaltige Stadt-Umland-Entwicklung im Süden von Graz 40 , Teilprojekt Dichtedialog - Sozialverträgliche Bebauungsdichte.Auf slowakischer Seite ist im Kooperationsbereich Raumplanung vor allemdie E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Städten und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> die Erarbeitung strategischer regionalerEntwicklungspläne zu nennen wie beispielsweise für den Regionalentwicklungsplanfür die Region <strong>Bratislava</strong>.Grenzüberschreitend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region erstellt die Stadt <strong>Wien</strong> geme<strong>in</strong>sammit <strong>der</strong> Stadt <strong>Bratislava</strong> im Projekt CIDEP – City DEvelopment Patterns 41 e<strong>in</strong>engeme<strong>in</strong>samer Katalog klar def<strong>in</strong>ierter Siedlungstypen.E<strong>in</strong> weiteres Beispiel für e<strong>in</strong>e grenzüberschreitende Kooperation ist das ProjektMasterplan-kooperativ <strong>in</strong> <strong>der</strong> EUregio im Rahmen dessen e<strong>in</strong> kooperativesRaumkonzept für die Kernregion Salzburg entwickelt wurde. 42Kooperationsfeld Ver- und Entsorgung:Im <strong>in</strong>vestitions<strong>in</strong>tensiven Bereich <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung s<strong>in</strong>d die Kooperationsstrukturen<strong>in</strong> Österreich bereits sehr stark ausgeprägt, da sowohl bei <strong>der</strong>Wasserversorgung als auch <strong>der</strong> Abfall- und Abwasserentsorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundeslän<strong>der</strong>ndie Verpflichtung zur Kooperation <strong>in</strong>nerhalb von Verbänden besteht(z.B.: Burgenland, Kärnten und Salzburg bei <strong>der</strong> Abwasserentsorgung; Burgenland,Kärnten, Oberösterreich und Steiermark bei <strong>der</strong> Abfallentsorgung; sowieBurgenland und Salzburg bei <strong>der</strong> Wasserversorgung).In den an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den zu diesenZwecken <strong>in</strong> freiwilligen Verbänden organisiert.Fallweise übernehmen auch e<strong>in</strong>zelne Städte o<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den die Ver- o<strong>der</strong>Entsorgung für e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Nachbargeme<strong>in</strong>den.Während die Abfallwirtschaftsverbände sich tendenziell an bestehendenVerwaltungsgrenzen und Regionen orientieren, haben sich die Abwasserverbände<strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> topographischen Situation konstituiert. Die Abwasserverbändebetreiben die Kläranlagen, <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> Ortsnetze verbleibt je-40Vgl. http://www.urban-plus.at/ [Download: 16.9.2011].41Vgl. http://t<strong>in</strong>avienna.at/cidep [Download: 11.9.2011].42Vgl. http://www.salzburg.gv.at/masterplan_detaillierte_projektbechreibung.pdf [Download: 11.05.2011].46


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regiondoch großteils bei den Geme<strong>in</strong>den selbst. Zusätzlich arbeiten die nie<strong>der</strong>österreichischenGeme<strong>in</strong>den zum Zwecke <strong>der</strong> Aus- und Fortbildung im Rahmen vonKläranlagen-Nachbarschaften (Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften) zusammen. Das Personaltrifft sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Fortbildungen werden geme<strong>in</strong>schaftlichorganisiert, Exkursionen und Besichtigungen von Kläranlagen werdendurchgeführt.In <strong>der</strong> Slowakei wurden im Bereich <strong>der</strong> Abwasserbeseitigung zahlreicheStädteverbände gegründet, um geme<strong>in</strong>sam Kläranlagen zu errichten. Auch bei<strong>der</strong> Abfallbeseitigung arbeiten die slowakischen Kommunen im Rahmen e<strong>in</strong>esgroßen Verbandes zusammen.In <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region beschäftigen sich im Rahmen des Programms zur grenzüberschreitendenZusammenarbeit Slowakei-Österreich 2007-2013 ebenfallszwei Projekte mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkommunalen Kooperation im Bereich <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung:Im Projekt LAKO – Logistik, Abfallwirtschaft, Kompostoptimierung 43 arbeiten<strong>der</strong> burgenländische Müllverband und <strong>der</strong> slowakische Abfallverband ObereSchütt<strong>in</strong>sel zusammen, um e<strong>in</strong>e geordnete Verwertung von Grünschnitt undKompostierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Obere Schütt<strong>in</strong>sel zu organisieren. Ebenso werdene<strong>in</strong>e Reduktion <strong>der</strong> Emissionen und e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Geruchsituation imBurgenland angestrebt.Im Projekt DEWALOP – Develop<strong>in</strong>g Water Loss Prevention 44 kooperierendie Wasserwerke <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> mit dem Ziel, die Wasserverlustedurch den E<strong>in</strong>satz nachhaltiger Sanierungsmethoden zu verr<strong>in</strong>gern.3 Kooperationslandschaft im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong>Der Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> umfasst die Stadt <strong>Wien</strong> sowie 272 umliegendeGeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich und bildet e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Lebens- undWirtschaftsraum für rund 2, 6 Millionen Menschen. Charakteristisch für diesenRaum s<strong>in</strong>d die zahlreichen funktionellen Verflechtungen <strong>in</strong> den Bereichen Wirtschaft,Verkehr, technische Infrastruktur, Bildung, Kultur sowie im GesundheitsundSozialbereich.43Vgl. http://www.bmv.at/publicmedia/Projekt_LAKO_23.3..pdf [Download: 25.8.2011].44Vgl. http://www.wien.gv.at/wirtschaft/eu-strategie/eu-foer<strong>der</strong>ung/etz/projekte/dewalop.html [Download:25.8.2011].47


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionDurch die historisch bed<strong>in</strong>gten Landes- und Geme<strong>in</strong>degrenzen erfolgte bisdato die Leistungserbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel jedoch nicht geme<strong>in</strong>sam, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de für sich. Dies betrifft vor allem Kooperationen zwischen <strong>der</strong> Stadt<strong>Wien</strong> und den umliegenden Geme<strong>in</strong>den.Allerd<strong>in</strong>gs setzt die demografische Entwicklung – bis 2030 soll statistischenBerechnungen zufolge die Bevölkerung im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> auf dreiMillionen Menschen ansteigen 45 - , die knapper werdenden f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen<strong>der</strong> öffentlichen Hand sowie die höheren Erwartungen und Ansprüche <strong>der</strong>BürgerInnen an das Geme<strong>in</strong>wesen, Politik und Verwaltung gleichermaßen unterDruck, <strong>der</strong>zeit ungenutzte Effizienz- und Effektivitätspotenziale <strong>in</strong>terkommunalerZusammenarbeit auszuschöpfen.Aktuell beschränken sich die Kooperationen im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf zahlreiche „lose“ Kooperationen auf freiwilliger Basis. Dabei handeltes sich vorrangig um Informationsplattformen o<strong>der</strong> Planungsgeme<strong>in</strong>schaften.Letztere erstellen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Entwicklungskonzepte mit unterschiedlichenSchwerpunktsetzungen.Interkommunale Zusammenarbeit im laufenden Betrieb <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischenGeme<strong>in</strong>den erfolgt vorrangig <strong>in</strong> den Bereichen <strong>der</strong> Ver- und Entsorgungund zumeist <strong>in</strong> Form von Verbänden (z.B.: Wasserleitungsverband, Abfallverbändeetc.) – sowie im ÖPNV (=Öffentlicher Personennahverkehr). Nur vere<strong>in</strong>zelt„teilen“ sich Nachbarsgeme<strong>in</strong>den die Aufgaben auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen wiebeispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung und -ausbildung. So beherbergt etwa diee<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, während die Nachbargeme<strong>in</strong>de die Volksschulebetreibt (vgl. Geme<strong>in</strong>de Weikendorf/Weiden an <strong>der</strong> March im Bezirk Gänserndorf).Laufende Kooperationen im Rahmen konkreter Projekte zwischen <strong>Wien</strong> undden nie<strong>der</strong>österreichischen Umlandgeme<strong>in</strong>den über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>wegbilden jedoch die Ausnahme (z.B. VOR 46 ).45Am stärksten werden gemäß <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>räumigen ÖROK-Bevölkerungsprognose 2010-2030 die NUTS3Regionen <strong>Wien</strong>er Umland Nord und <strong>Wien</strong>er Umland Süd wachsen, und zwar um 21 Prozent. <strong>Wien</strong> selbst hate<strong>in</strong>en Bevölkerungszuwachs von 13 Prozent zu erwarten. (vgl. Biwald, Hochhold<strong>in</strong>ger, Köfel, Schantl, Ha<strong>in</strong>dl:Kooperationspotentiale im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong>, 2011, S. 55-59).46Im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) erfolgt die Fahrplan- und Tarifkoord<strong>in</strong>ation von Bahn-, Bus- undStraßenbahnl<strong>in</strong>ien, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ost-Region (<strong>Wien</strong>, Burgenland und östlicher Teil Nie<strong>der</strong>österreichs) verkehren.48


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionÜbergeordnete (unterstützende) Kooperationsstrukturen und Leitbil<strong>der</strong>Als Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Kooperationen im Großraum <strong>Wien</strong> wurde im Jahr2006 47 auf Initiative <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>Wien</strong> und Nie<strong>der</strong>österreich das Stadt-Umland-Management (SUM) <strong>Wien</strong> / Nie<strong>der</strong>-österreich gegründet. Das Stadt-Umland-Management (SUM) ist die zentrale Ansprechstelle für die Zusammenarbeit vonStadt und Umland 48 . Jährlich organisiert SUM e<strong>in</strong>e Stadt-Umland-Konferenz sowieSUM-Foren für die nördlich und südlich <strong>der</strong> Donau liegenden Teile des Ballungsraumes.Im Jahr 2009 wurde vom SUM das Kommunikations<strong>in</strong>strumentVIA SUM 49 als Plattform zur Abstimmung regional relevanter Projekte gestartet. 50Bis dato umfasst die Plattform die Stadt <strong>Wien</strong> und 44 nie<strong>der</strong>österreichische Umlandgeme<strong>in</strong>den,die <strong>in</strong> regionalen Gesprächsrunden die aktuellen Projekte diskutieren.Die wichtigsten Partner für das SUM s<strong>in</strong>d die Planungsgeme<strong>in</strong>schaftOst (PGO) 51 , die nie<strong>der</strong>österreichischen Regionalmanagements 52 und dienie<strong>der</strong>österreichischen Kle<strong>in</strong>regionen, <strong>in</strong> welchen die Geme<strong>in</strong>den auf freiwilligerBasis mit regional unterschiedlichen thematischen Schwerpunktsetzungenzusammenarbeiten: Die Gründung von Kle<strong>in</strong>regionen wird durch die AbteilungRaumordnung und Regionalpolitik (RU 2) und durch die RegionalmanagementsNie<strong>der</strong>österreich unterstützt. Aktuell gibt es <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich 58 Kle<strong>in</strong>regionen53 , für den Großteil dieser Kle<strong>in</strong>regionen wurden kle<strong>in</strong>regionale EntwicklungsundRahmenkonzepte erstellt (z.B. Kle<strong>in</strong>regionales Rahmenkonzept Marchfeld,Aktionsprogramm Raum Simmer<strong>in</strong>g – Schwechat). Die Kle<strong>in</strong>regionen im Untersuchungsraums<strong>in</strong>d <strong>in</strong> nachfolgen<strong>der</strong> Übersichtskarte dargestellt.47SUM ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung <strong>der</strong> Regionalmanagements „<strong>Wien</strong> Umland“ (von NÖ im Jahr 1998 <strong>in</strong>itiiert) und„<strong>Wien</strong> Nord Ost“ (im Jahr 2001 von <strong>Wien</strong> <strong>in</strong>s Leben gerufen). In: http://www.wienerhold<strong>in</strong>g.at/event/mediaroomnews/id/2167[Download: 21.02.2011].48Nähere Informationen siehe http://www.stadt-umland.at/<strong>in</strong>dex.php?id=79 [Download: 22.02.2011].49VIA SUM: Vorgehen zur Information und Abstimmung bei regional relevanten Projekten.50Vgl. Stadt-Umland-Management <strong>Wien</strong>/Nie<strong>der</strong>österreich: Jahresbericht 2009, S. 2-3.51Organisation <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>verwaltungen Burgenland, Nie<strong>der</strong>österreich und <strong>Wien</strong> zur Abstimmung, Koord<strong>in</strong>ationund Vorbereitung raumplanerisch relevanter Fragen <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen ‘Län<strong>der</strong>region Ost’.52Über das Regionalmanagement Nie<strong>der</strong>österreich können die nie<strong>der</strong>österreichischen Geme<strong>in</strong>den, Städte,Unternehmen, Vere<strong>in</strong>e, Initiativen und Kle<strong>in</strong>regionen flächendeckend <strong>in</strong> den fünf Hauptregionen dieUnterstützung e<strong>in</strong>es Regionalmanagers <strong>in</strong> Anspruch nehmen. In: http://www.regionalmanagement-noe.at/[Download: 22.02.2011].53Nähere Informationen siehe http://www.raumordnung-noe.at/dynamisch/showconta<strong>in</strong>er.php?id=46&[Download: 21.02.2011].49


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionAbbildung 4: Übersichtskarte: Zugehörigkeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den im Agglomerationsraum<strong>Wien</strong> zu Kle<strong>in</strong>regionen50


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionAuch <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich-<strong>Wien</strong> - Geme<strong>in</strong>same Erholungsräumearbeitet eng mit SUM zusammen, wobei das prioritäre Aufgabenfeld diegeme<strong>in</strong>same Schaffung und Gestaltung von Erholungs- und Freizeitgebietenist (z.B. Ausbau des Rad- und Wan<strong>der</strong>wegenetzes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, Biosphärenpark-Management <strong>Wien</strong>erwald).Regionale Entwicklungskonzepte und Strategien:1. Europaregion CENTROPE mit dem Ziel <strong>der</strong> Stärkung des Wirtschaftsraumeszwischen <strong>Wien</strong>, <strong>Bratislava</strong>, Trnava, Györ, Sopron, Brno, Eisenstadtund St. Pölten sowie <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Teilräume. 54 CEN-TROPE CAPACITY soll bis 2012 e<strong>in</strong>en Kooperationsrahmen für die Zusammenarbeitvon Gebietskörperschaften, Unternehmen und zivilgesellschaftlichenE<strong>in</strong>richtungen für die Europa Region Mitte schaffen. 552. Regionales Organisationsmodell Siedlungs- und Verkehrsentwicklungund Wirkungsbeziehungen (PGO 2004).3. Biosphärenregion und Leitbild Grüne Mitte 56 : Die Grüne Mitte zwischen<strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> ist als Kerngebiet e<strong>in</strong>er zukünftigen Biosphärenregion(Biosphärenparks, Nationalparks) vorgesehen.Kle<strong>in</strong>regionale Entwicklungskonzepte, Maßnahmen und laufendeKooperationsprojekte• Kle<strong>in</strong>regionale Entwicklungs- und Rahmenkonzepte 57 :ūūStrategieplan Region Römerland Carnuntum 2007-2013 (Kle<strong>in</strong>region 28)ūūAktionsprogramm Raum Simmer<strong>in</strong>g (Schwerpunkte Regionalwirtschaft,Lebensraum, Projektmo<strong>der</strong>ation und -koord<strong>in</strong>ation)ūūEntwicklungskonzept 10 vor <strong>Wien</strong> / Korneuburg-Stockerau (Kle<strong>in</strong>region44, 2005)ūūEntwicklungskonzept Raum Wolkersdorf (Kle<strong>in</strong>region 48, 2005)ūūEntwicklungskonzept <strong>Wien</strong> Nord-Marchfeld West (Kle<strong>in</strong>region 42, 2005)ūūEntwicklungskonzept <strong>Wien</strong> Donaustadt-Marchfeld Süd (Teile Region 56,2004)ūūEntwicklungskonzept Mödl<strong>in</strong>g (Kle<strong>in</strong>region 29, 2003)ūūEntwicklungskonzept Südöstliches Tullnerfeld (Kle<strong>in</strong>region 40, 2001)54Vgl. Fellner: Regionale Kooperation, <strong>Wien</strong> 2007.55Nähere Informationen siehe http://www.centrope.com/de [Download: 28.01.2011].56Vgl. Stadtentwicklung <strong>Wien</strong> – MA18, 2005, S. 88-91.57Nähere Informationen siehe http://www.raumordnung-noe.at/dynamisch/showconta<strong>in</strong>er.php?id=60 [Download:21.02.2011].51


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region• Informations- und Kommunikationsplattformen sowie Arbeits- undFortbildungsgeme<strong>in</strong>schaften (Beispiele):ūūRegionale Plattform Flugfeld AspernūūKanal- und Kläranlagen- NachbarschaftenūūVIA-SUM sowie Stadt-Umland-Konferenz und Foren Süd und NordūūArbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Bürgerkarte (Ebergass<strong>in</strong>g, Gramatneusiedl, Schwadorfund Abfallwirtschaftsverband Raum Schwechat)• Kooperations- Projekte (Beispiele):ūūMobilität – 10 vor <strong>Wien</strong> (Kle<strong>in</strong>region 44)ūūBauhof-Management <strong>Wien</strong>erwald WIR-Region (Kle<strong>in</strong>region 45)ūūErholungsnetz Lies<strong>in</strong>g-Schwechat-„Zwischenstromland“ (PGO)ūūEcoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf (Kle<strong>in</strong>region 48)ūūProjekt 100% Erneuerbare Energie (Kle<strong>in</strong>region 28 – Römerland Carnuntum)ūūRegionales Energiekonzept Region Marchfeld (Kle<strong>in</strong>region 56) 58ūūPilotprojekt VAMÖG: Verband aller Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den. Die Aufgabevon VaMöG ist die mo<strong>der</strong>ierte Vernetzung <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt 20 Mödl<strong>in</strong>gerGeme<strong>in</strong>den auf Bürgermeisterebene (Themenbörse) zur verbessertenNutzung von Informationen, Know-how, Kapazitäten und F<strong>in</strong>anzendurch e<strong>in</strong>en vermittelnden Promotor. 59• Laufende Kooperationen <strong>in</strong> Verbänden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Formen:ūūVerkehrsverbundūūAbfallwirtschaftsverbändeūūWasserleitungsverbände und WasserlieferungsverträgeūūAbwasserverbändeūūSchulgeme<strong>in</strong>deverbändeūūKooperationen zum Schutz <strong>der</strong> Natur und Landschaft: Biosphärenpark<strong>Wien</strong>erwald, Nationalpark Donau-Auen und LandschaftsschutzgebietBisambergūūKooperationen im Bereich des Standortmarket<strong>in</strong>gs: z.B. Vienna RegionMarket<strong>in</strong>g GmbH (Zusammenschluss <strong>der</strong> drei Wirtschaftsagenturen <strong>der</strong> ViennaRegion: die Wirtschaftsagentur <strong>Wien</strong>, ecoplus – die Wirtschaftsagenturdes Landes Nie<strong>der</strong>österreich und die WIBAG- die WirtschaftsserviceBurgenland AG) als <strong>in</strong>terregionale bundeslän<strong>der</strong>übergreifende Initiative. 6058Die 23 teilnehmenden Geme<strong>in</strong>den versorgen ihre Haushalte zunehmend mittels Energie aus erneuerbarenEnergieträgern (z.B. W<strong>in</strong>dkraftwerke, Solarthermen, Biogasanlagen, Holz- und Stroh-Biomassekraftwerk,Kle<strong>in</strong>wasserkraftanlage). In: www.regionmarchfeld.at [Download: 17.02.2011].59Vgl. http://www.raumordnung-noe.at/uploads/02_ppp_krammer_vamg.pdf [Download: 28.07.2011].60Ziel <strong>der</strong> Vienna Region Market<strong>in</strong>g Gmbh ist es, Serviceleistungen <strong>in</strong> den Bereichen Gründung, Ansiedlung/Erweiterung von Unternehmen, Bereitstellung von Unternehmensstandorten, Zugang zu Forschungs- undEntwicklungse<strong>in</strong>richtungen, F<strong>in</strong>anzierungen und För<strong>der</strong>ungen, Risikokapital, Kooperationen und Netzwerkesowie Internationalisierung geme<strong>in</strong>sam anzubieten. (vgl. http://www.viennaregion.at)52


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionDie e<strong>in</strong>gangs erwähnte rechtliche Kooperationsbarriere durch die Landesgrenzezwischen <strong>Wien</strong> und Nie<strong>der</strong>österreich wurde aufgrund des Inkrafttretendes geän<strong>der</strong>ten 60. Bundesverfassungs-gesetzes zur Stärkung <strong>der</strong> Rechte <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den61 <strong>in</strong> Österreich per 1. Oktober 2011 aus dem Weg geräumt. H<strong>in</strong>künftigist es möglich, sowohl Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> hoheitlichen Verwaltung als auchLandesgrenzen überschreitend durchzuführen. Darüber h<strong>in</strong>aus erlaubt das Gesetzdie Gründung von Mehrzweckverbänden. Damit wurde das Kooperationspotenzialim Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> grundsätzlich erhöht. Allerd<strong>in</strong>gs gilt es nebenadm<strong>in</strong>istrativen Grenzen auch Vorbehalte und Misstrauen <strong>der</strong> „kle<strong>in</strong>en“ nie<strong>der</strong>österreichischenGeme<strong>in</strong>den gegenüber <strong>der</strong> „großen“ Stadt <strong>Wien</strong> abzubauen,um mittelfristig nachhaltige <strong>in</strong>terkommunale Zusammenarbeit zu gewährleisten.4 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> den Regionen <strong>Bratislava</strong>und Trnava4.1 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong>Als Hauptstadt <strong>der</strong> Slowakei ist <strong>Bratislava</strong> Zentrum <strong>der</strong> adm<strong>in</strong>istrativen,wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aktivitäten. Zwischen <strong>der</strong> Stadt <strong>Bratislava</strong>und ihrem Umland existieren sehr starke funktionelle Verflechtungen, <strong>der</strong>Funktionsraum <strong>der</strong> Agglomeration <strong>Bratislava</strong> ist jedoch nicht bzw. kann nichtexakt abgegrenzt werden. Nachfolgend wird daher vere<strong>in</strong>fachend von <strong>der</strong> Region<strong>Bratislava</strong> gesprochen, wobei jedoch darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden muss, dassfunktionelle und kooperative Beziehungen nicht an räumlichen, adm<strong>in</strong>istrativenGrenzen enden, son<strong>der</strong>n auch über die Region h<strong>in</strong>aus reichen.Der Agglomerationsraum <strong>Bratislava</strong> umfasst mehr als 2.000 km 2 und bestehtaus 73 Geme<strong>in</strong>den, von denen sieben den Status e<strong>in</strong>er Stadt aufweisen.Die Bevölkerungsentwicklung <strong>der</strong> Region <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Dekade war eher stagnierend,bis 2030 rechnet man jedoch mit e<strong>in</strong>em verstärkten Bevölkerungswachstum.Der Anstieg <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er zunehmendenKonzentration <strong>der</strong> wirtschaftlichen Aktivitäten wird den Druck, die vorhandenenRessourcen effizient und effektiv e<strong>in</strong>zusetzen, erhöhen. Der Abwan<strong>der</strong>ungstrend<strong>der</strong> Bevölkerung aus <strong>der</strong> Stadt <strong>in</strong>s Umland wird sich fortsetzen, sodass künftig bessere funktionelle Verb<strong>in</strong>dungen und Strukturen mit dem direktenStadtumland benötigt werden. In Zeiten beschränkter Ressourcen müssendie Städte und Geme<strong>in</strong>den daher nach neuen Kooperationsmöglichkeiten su-61Vgl. 60. Bundesverfassungsgesetz: Än<strong>der</strong>ung des Bundes-Verfassungsgesetzes zur Stärkung <strong>der</strong> Rechte <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>den (NR: GP XXIV GABR 1213 AB 1313 S. 112. BR: AB 8526 S. 799.)53


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionchen, nicht nur mit Partnern aus dem öffentlichen, son<strong>der</strong>n auch aus dem privatenSektor und mit NGOs.Im Gegensatz zum Agglomerationsraum <strong>Wien</strong> gibt es im Großraum <strong>Bratislava</strong>ke<strong>in</strong>e Strukturen zur Unterstützung, Initiierung, Entwicklung o<strong>der</strong> Erweiterung<strong>der</strong> Zusammenarbeit.Obwohl die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen Raum für <strong>in</strong>terkommunaleZusammenarbeit schaffen, haben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong> konkrete Kooperationeneher langsam entwickelt. Nichtsdestotrotz ist es möglich, die wichtigstenKooperationsbereiche zwischen den Kommunen zu identifizieren sowie die bevorzugtenKooperationsformen zu beschreiben und Potenziale für künftige Kooperationene<strong>in</strong>zuschätzen. E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Form dabei ist die grenzüberschreitendeKooperation auf Geme<strong>in</strong>deebene mit österreichischen Partnern.Die Analyse des aktuellen Status quos <strong>in</strong>terkommunaler Kooperationen imGroßraum <strong>Bratislava</strong> basiert primär auf den gesammelten Informationen aus Interviewsmit ausgewählten regionalen und lokalen Verwaltungen sowie aus zusätzlichenSekundärquellen. Die Daten skizzieren e<strong>in</strong> realistisches Bild jener Bereiche,die für Städte und Geme<strong>in</strong>den für Kooperationen attraktiv sche<strong>in</strong>en.Die Motivation <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den im Agglomerationsraum <strong>Bratislava</strong> mit Partnern<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Region zu kooperieren, war bisher nicht wirklich stark ausgeprägt.Noch weniger waren diese Städte und Geme<strong>in</strong>den an e<strong>in</strong>er Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Stadt <strong>Bratislava</strong> selbst <strong>in</strong>teressiert. An<strong>der</strong>erseits standen jedoch allebefragten Personen dem Kooperationsgedanken grundsätzlich positiv gegenüberund sahen künftig durchaus Möglichkeiten <strong>in</strong>terkommunaler Zusammenarbeit.E<strong>in</strong> zentrales Thema für Kooperationen zwischen slowakischen Geme<strong>in</strong>denliegt im Umweltbereich und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung. In ersterL<strong>in</strong>ie arbeiten kle<strong>in</strong>ere Geme<strong>in</strong>den (unter 5.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen) zusammen. ImSpeziellen betrifft dies die Abwassersysteme (Kanalnetze), Kläranlagen und kommunalenAbfallwirtschaftssysteme. Die Mehrheit <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionalisierten Kooperationen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Agglomeration <strong>Bratislava</strong> fokussiert auf diese Themen, manchmalauch <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit an<strong>der</strong>en Bereichen. Diese thematischen Schwerpunktespiegeln den bestehenden hohen Bedarf <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den an Ver- undEntsorgungs<strong>in</strong>frastruktur wi<strong>der</strong>, die e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Kommune <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nichtalle<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzieren kann. In e<strong>in</strong>em größeren Kontext muss die slowakische Republikauch ihren Verpflichtungen aus den EU-f<strong>in</strong>anzierten Programmen nach-54


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionkommen. Dementsprechend schließen sich kle<strong>in</strong>ere Geme<strong>in</strong>den zusammen, ume<strong>in</strong>e „Agglomeration“ zu bilden, die Voraussetzung für die Unterstützung durchEU-Programme ist.Traditionell haben Städte und Geme<strong>in</strong>den im Bereich des Tourismus zusammengearbeitet.Die bestehenden formellen und <strong>in</strong>formellen Strukturen konzentrierensich auf die regionale Standortwerbung und Produktentwicklung fürden heimischen und <strong>in</strong>ternationalen Markt. Es gibt e<strong>in</strong> grundsätzliches E<strong>in</strong>vernehmenunter den lokalen Selbstverwaltungen und teilweise auch im privatenSektor, dass aufgrund <strong>der</strong> zunehmenden Globalisierung die e<strong>in</strong>zelne Geme<strong>in</strong>dealle<strong>in</strong>e nicht wettbewerbsfähig bleiben könne. Dementsprechend ist <strong>in</strong> diesemBereich die Bereitschaft <strong>in</strong>terkommunal zu kooperieren beson<strong>der</strong>s hoch, nichtzuletzt, um die regionalen Potenziale besser nutzen zu können. Beispielhaft dafürs<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Initiativen zur Entwicklung <strong>der</strong> Karpaten-Region als Tourismusgebiet<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit We<strong>in</strong>bau und We<strong>in</strong>produktion. Aktivitäten <strong>in</strong> den BereichenTourismus und Freizeit können aus verschiedenen F<strong>in</strong>anzquellen unterstützt werdenund besitzen gleichzeitig auch hohes Potenzial für grenzüberschreitendeKooperationen.E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Kooperationsfeld – die Erstellung geme<strong>in</strong>samer strategischerPlanungsdokumente – hat eher Querschnittscharakter, weil es die Grundlage fürdie Entwicklung e<strong>in</strong>zelner Sektoren bildet: Obwohl es nur e<strong>in</strong>e stark beschränkteTradition und Erfahrung bezüglich e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen strategischen Ansatzesfür die Entwicklung e<strong>in</strong>es größeren Gebietes über die Geme<strong>in</strong>degrenzen h<strong>in</strong>ausgehend gibt, richteten die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den letzten Jahren verstärkte Aufmerksamkeitauf funktionelle Beziehungen zwischen den Städten und Geme<strong>in</strong>den.Dafür wurden beispielsweise Städte und Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>geladen, auf freiwilligerBasis e<strong>in</strong>en neuen Raumordnungsplan zu erarbeiten bzw. den bestehenden zuaktualisieren. Inwieweit <strong>der</strong>artige Initiativen auch bereits zur geme<strong>in</strong>schaftlichenVorbereitung e<strong>in</strong>es strategischen Planungsdokumentes für e<strong>in</strong> größeres Gebiet(Mikro-Region o<strong>der</strong> Unter-Region) geführt haben, ist jedoch nicht bekannt. DieVerwaltungsregion <strong>Bratislava</strong> hat bei ihren Aktivitäten im Rahmen <strong>der</strong> strategischenPlanungsdokumente auf regionaler Ebene (Raumplanung, Verkehr) auchMöglichkeiten für die aktive Beteiligung und Zusammenarbeit mit Städten undGeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region angeboten. Diese Kooperation be<strong>in</strong>haltet auch Kommunikationsmaßnahmenund Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch unterExpertInnen.Auch kulturelle Aktivitäten <strong>in</strong> den Städten und Geme<strong>in</strong>den wurden undwerden von den lokalen Selbstverwaltungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei unterstützt. Das55


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionInteresse, auf kommunaler Ebene Informationen auszutauschen, die Nachbargeme<strong>in</strong>dezu besuchen und eventuell zusammenzuarbeiten, spiegeln die zahlreichenBeziehungen sowohl auf offizieller kommunaler Ebene als auch auf Ebenevon kulturellen Vere<strong>in</strong>igungen und von E<strong>in</strong>zelpersonen wi<strong>der</strong>. Kle<strong>in</strong>ere Veranstaltungenund Aktivitäten können von <strong>der</strong> Verwaltungsregion f<strong>in</strong>anziell unterstütztwerden, wobei <strong>der</strong> kulturelle Austausch über die Grenzen h<strong>in</strong>weg stattf<strong>in</strong>det.Kooperationen im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung gibt es nur selten,obwohl die Fähigkeit, Investoren anzuziehen und KMU effektiv zu unterstützen,auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralen Erfolgsfaktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklunggilt. Die slowakischen Kommunen verfügen zwar über e<strong>in</strong>e Reihe vonInstrumentarien (monetäre Unterstützungsleistungen, Infrastruktur, Market<strong>in</strong>gaktivitäten,technische Hilfe und Servicierung), um die Wirtschaftsentwicklungvor Ort zu för<strong>der</strong>n, setzen diese allerd<strong>in</strong>gs be<strong>in</strong>ahe ausschließlich im eigenen Geme<strong>in</strong>degebiete<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Strategie im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungauf kommunaler Ebene gibt es unseren Recherchen zufolge bis dato nicht.Kooperationsformen und -strukturenDie Kooperationsform und die Umsetzungsstrukturen bei <strong>der</strong> aktuellen<strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit zeugen vom Entwicklungsstand und demStellenwert <strong>der</strong> Kooperation. Grundsätzlich gilt, je stärker e<strong>in</strong>e Kooperation <strong>in</strong>stitutionalisiertist, desto bedeuten<strong>der</strong> ist das Thema für die kommunalen Partner.Häufig spiegelt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionelle Kooperationsform sowohl bereits bestehendeBeziehungen zwischen Städten und Geme<strong>in</strong>den wi<strong>der</strong> als auch den Willen nachhaltigerZusammenarbeit. Dies betrifft speziell Dienstleistungen, die für das Funktionierene<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de unverzichtbar s<strong>in</strong>d, aber wichtige, oft nicht verfügbareRessourcen erfor<strong>der</strong>n. Darüberh<strong>in</strong>aus sche<strong>in</strong>t die Wirtschaftlichkeit <strong>in</strong> Bezug aufNutzung, Management und Instandhaltung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Infrastruktur e<strong>in</strong>beson<strong>der</strong>s starker Faktor zu se<strong>in</strong>.Wie bereits erwähnt, bekunden die lokalen Selbstverwaltungen grundsätzlichesKooperations<strong>in</strong>teresse mit den umliegenden Städten und Geme<strong>in</strong>den, allerd<strong>in</strong>gsgibt es bis dato nur e<strong>in</strong>e beschränkte Anzahl an <strong>in</strong>stitutionellen Partnerschaften.Die häufigste Kooperationsform im Agglomerationsraum <strong>Bratislava</strong> stellt dieGeme<strong>in</strong>de-vere<strong>in</strong>igung dar. Wie e<strong>in</strong>gangs beschrieben und entsprechend demGeme<strong>in</strong>de-organisationsgesetz kann e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung für die Durchführung vonAktivitäten <strong>in</strong> folgenden Bereichen gegründet werden: Sozialhilfe, Umweltschutz56


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Sammlung, Aufbereitung und <strong>der</strong> Transport von kommunalenAbfallstoffen sowie die Abwasserbehandlung), örtlicher Verkehr, Bildung, Kulturund Tourismus. Im Allgeme<strong>in</strong>en müssen die Tätigkeiten je<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung zurErfüllung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> lokalen Selbstverwaltung beitragen. Derzeit s<strong>in</strong>d 15Vere<strong>in</strong>igungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong> registriert.Tabelle 5: Übersicht über die Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<strong>Bratislava</strong>Name <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igungAnzahl anMitglie<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>denMikroregión Červený Kameň 6M<strong>in</strong>iregión Pridunajsko 6Pez<strong>in</strong>ský mikroregión 5REO-Združenie pre separovaný zber 4Turistika bez hraníc 10Združenie mesta Modra a obcí malokarpatského6mikroregiónuZdruženie miest a obcí Malokarpatského regiónu 6Združenie miest a obcí pre separovaný zber odpadu -10ZáhorieZdruženie obcí Bernolákovo-Ivanka pri Dunaji na2vybudovanie cyklistického chodníkaZdruženie obcí JURAVA 3Združenie obcí na separovaný zber odpadu -11PodunajskoZdruženie obcí Šúr 6Združenie obcí v povodí rieky Moravy 7Združenie obcí Záhorská Ves a Suchohrad pre výstavbu2a prevádzkovanie ČOV a kanalizáciu v obciachZdruženie výstavby kanalizácie v regióne Malacky 21Quelle: Innenm<strong>in</strong>isterium <strong>der</strong> Slowakischen RepublikIn Bezug auf die Kooperationsdauer bilden die aktiven Vere<strong>in</strong>igungen aufdem Gebiet <strong>der</strong> Agglomeration <strong>Bratislava</strong> e<strong>in</strong>e heterogene Gruppe. Die meistenwurden jedoch erst nach dem Jahr 2000 gegründet. Thematisch fokussieren sieauf wenige Bereiche, so dom<strong>in</strong>ieren zwei Themen bei den Vere<strong>in</strong>igungen: Abfallmanagementund Tourismus57


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionH<strong>in</strong>sichtlich Abwasseraufbereitung und -management kann die För<strong>der</strong>ungswürdigkeitvon größeren „Flächen“ für die Unterstützung aus öffentlichenF<strong>in</strong>anzierungsquellen ausschlaggebend für die Gründung e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung vonGeme<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>. Die Bildung e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung kann als kurzfristige Kooperationfür e<strong>in</strong> spezifisches Investitionsprojekt gesehen werden. Oft ist die Vere<strong>in</strong>igungauch verantwortlich für die Verwaltung <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>esbestimmten Zeitraumes. EU-Programme stellen die Hauptquelle <strong>der</strong> Projektf<strong>in</strong>anzierungim Bereich des Abfall- und Wassermanagements ebenso wie im Tourismusdar. Nationale Ressourcen stehen nur <strong>in</strong> sehr beschränktem Ausmaß zurVerfügung und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur ergänzende Mittel zu EU-Strukturfonds- undKohäsionsfondsf<strong>in</strong>anzierungen.Kle<strong>in</strong>ere Geme<strong>in</strong>den sche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den <strong>der</strong>zeitigen Vere<strong>in</strong>igungen aktiverund stärker vertreten zu se<strong>in</strong>. In e<strong>in</strong>igen Vere<strong>in</strong>igungen f<strong>in</strong>den sich be<strong>in</strong>ahe ausschließlichGeme<strong>in</strong>den ohne Beteiligung e<strong>in</strong>er Stadt. Überhaupt s<strong>in</strong>d Städte –unabhängig von ihrer Größe und geografischen Lage –weniger stark <strong>in</strong> bestehenden Vere<strong>in</strong>igungen vertreten. Beson<strong>der</strong>s auffallendist, dass die Stadt <strong>Bratislava</strong> (Magistrat) <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung mitwirkt, allerd<strong>in</strong>gsstehen die e<strong>in</strong>zelnen Bezirke untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung undtreiben geme<strong>in</strong>sam ihre spezifischen Interessen voran.Die Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen umfassen im Regelfall bis zu zehn Partnergeme<strong>in</strong>den,um überschaubar und flexibel zu bleiben und die Betriebskosten niedrigzu halten. Mikro-Regionen stellen e<strong>in</strong>e Unterform <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungdar, haben jedoch ke<strong>in</strong>e große Bedeutung unter den formellen Kooperationen.Mikro-Regionen sche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Regionen <strong>der</strong> Slowakei mit e<strong>in</strong>em höherenAnteil ländlicher Gebiete wesentlich beliebter zu se<strong>in</strong>.In Bezug auf die Errichtung geme<strong>in</strong>samer Geme<strong>in</strong>deämter waren per 15.Mai 2011 auf dem Gebiet des <strong>Bratislava</strong> Kreises (Region <strong>Bratislava</strong>) 19 geme<strong>in</strong>sameGeme<strong>in</strong>deämter registriert. Vorrangige Aufgabenbereiche dieser Geme<strong>in</strong>deämters<strong>in</strong>d die Bauordnung, die Geme<strong>in</strong>de- und Zwecksverkehrswege sowieAgenden im Bildungswesen.E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Kooperationsform s<strong>in</strong>d „Zwill<strong>in</strong>gs-“(„Tw<strong>in</strong>-“)Partnerschaftenvon Kommunen. Sie haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei lange Tradition und wurden mehrheitlichbereits <strong>in</strong> den 1990iger Jahren <strong>in</strong>itiiert. Diese Partnerschaften basierenauf schriftlichen Vere<strong>in</strong>barungen (Verträgen), ohne dass zusätzliche Strukturenaufgebaut wurden. Positiv zu erwähnen ist jedenfalls, dass diese Geme<strong>in</strong>departnerschaftenauch nach drei Dekaden noch immer bestehen und funktionieren.58


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionTypischerweise liegen ihre Schwerpunkte bei „weichen Themen” wie etwa <strong>der</strong> Organisationvon Kultur- und Bildungsveranstaltungen. Die Partner verfolgen ke<strong>in</strong>egeme<strong>in</strong>same Vision <strong>der</strong> regionalen Entwicklung o<strong>der</strong> strategische Ziele, es wurdenjedoch nach Maßgabe vorhandener f<strong>in</strong>anzieller Mittel, kle<strong>in</strong>ere Investitionengetätigt. Positiver Nebeneffekt dieser „Zwill<strong>in</strong>gs”-Partnerschaften s<strong>in</strong>d engereBeziehungen und <strong>in</strong>formelle Interaktionen zwischen den BürgerInnen <strong>der</strong> beteiligtenGeme<strong>in</strong>den und Städte.Obwohl <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Beziehungen und Kooperationen auf Geme<strong>in</strong>deebene<strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei nicht <strong>in</strong>stitutionalisiert ist, s<strong>in</strong>d diese Interaktionen wichtigfür die lokalen Selbstverwaltungen und die Entwicklung <strong>der</strong> Region, da sie unteran<strong>der</strong>em als Basis für engere Kooperationen mit hohem Potenzial zur Formalisierungdienen.Die im Rahmen <strong>der</strong> Erhebung befragten ExpertInnen unterstrichen dieKommunikation und die Notwendigkeit <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den umliegendenGeme<strong>in</strong>den bei <strong>der</strong> Entwicklung von Planungsdokumenten. Da die Stadtentwicklung<strong>in</strong> den Kernstädten und -geme<strong>in</strong>den deutliche Auswirkungen auf diesie umgebenden Gebiete hat, werden mittlerweile, im Rahmen <strong>der</strong> Erarbeitunge<strong>in</strong>es neuen Raumordnungsplanes e<strong>in</strong>er Stadt/Geme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auch dieVertreterInnen <strong>der</strong> umliegenden Städte/Geme<strong>in</strong>den zur Stellungnahme e<strong>in</strong>geladen.Obwohl es – im Gegensatz zu Österreich – ke<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen strategischenAnsatz zur Entwicklung e<strong>in</strong>es größeren Gebietes gibt, ist es durchaus positivzu bewerten, dass sich die lokalen Selbstverwaltungen <strong>der</strong> Wechselbeziehungenund gegenseitigen Abhängigkeiten bewusst s<strong>in</strong>d. Zu aktuellen Problemenwerden Treffen für den Erfahrungsaustausch organisiert, diese s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gskaum formalisiert. Auch <strong>in</strong> den Bereichen Tourismus, Kultur, Verkehr und Bildunghaben die Kooperationen primär <strong>in</strong>formellen Charakter, auch wenn sie durchwegsregelmäßig stattf<strong>in</strong>den.Die meisten <strong>in</strong>formellen Kooperationen f<strong>in</strong>den im „H<strong>in</strong>terland” <strong>der</strong> Hauptstadtstatt. Das bedeutet, dass Verb<strong>in</strong>dungen zwischen Städten und Geme<strong>in</strong>denmit ähnlicher Größe und vere<strong>in</strong>zelt auch zwischen Unterzentren (Städten) undihren umliegenden Geme<strong>in</strong>den bestehen.Überraschen<strong>der</strong>weise sche<strong>in</strong>t es nur sehr e<strong>in</strong>geschränkte Verb<strong>in</strong>dungenzwischen <strong>der</strong> Stadt <strong>Bratislava</strong> und dem Rest <strong>der</strong> Agglomeration („H<strong>in</strong>terland”)zu geben. Tatsächlich fehlt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Agglomeration an halb-formellen und <strong>in</strong>formellenPlattformen, welche die Partner aus <strong>der</strong> Region zusammenbr<strong>in</strong>gen. DieseFunktion wird <strong>in</strong> erheblichem Umfang durch die Aktivitäten <strong>der</strong> regionalen59


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionSelbstverwaltung übernommen. Bislang gibt es Initiativen bei <strong>der</strong> Erstellung vonstrategischen Dokumenten zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, zurräumlichen Entwicklung und zum Verkehr mit den lokalen Selbstverwaltungenzu kommunizieren. Die regionale Selbstverwaltung organisiert Treffen mit relevantenPartnern <strong>in</strong> Form von Arbeitsgruppen und Sitzungen. Diese haben aktuell„ad-hoc”-Charakter, es ist aber geplant, passende Plattformen für e<strong>in</strong>e regelmäßigeKommunikation und Kooperation aufzubauen.Um die Beziehungen zu <strong>in</strong>tensivieren und die Interaktionen auszuweiten,muss die Regionsverwaltung <strong>Bratislava</strong> die maßgeblichen strategischen Planungsdokumenteanpassen und klare Ziele und Aktivitäten für das Gebiet festlegen.Dabei kommt <strong>der</strong> Regionsverwaltung <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e koord<strong>in</strong>ierendeFunktion zu, während die operative Umsetzung und die eigentliche Zusammenarbeitauf lokaler Ebene stattf<strong>in</strong>den muss.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die <strong>in</strong>terkommunalenKooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Agglomeration <strong>Bratislava</strong> häufig noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorbereitungsphasebzw. im Aufbau bef<strong>in</strong>den. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> VertreterInnen <strong>der</strong>Gebietsverwaltungen halten die verbesserte Kommunikation, die engeren Beziehungenund die persönlichen Kontakte für die wesentlichen positiven Effekte<strong>der</strong> aktuellen kooperativen Initiativen auf slowakischer Seite <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region. Die(bessere) Kommunikation über geme<strong>in</strong>same Problemstellungen wird als ersterSchritt <strong>in</strong> Richtung Zusammenarbeit gesehen.Geme<strong>in</strong>same Probleme und Möglichkeiten, För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> abzurufen, warendie zentralen Motive für Städte und Geme<strong>in</strong>den, formelle und <strong>in</strong>stitutionalisierteKooperationen aufzubauen. In <strong>der</strong> Regel konzentrieren sich diese auf e<strong>in</strong> spezifischesProjekt (Ver- und Entsorgungs<strong>in</strong>frastruktur, Abfallwirtschaft und Tourismus).Tatsächlich gibt es kaum Initiativen, die bei (Stadt-)Ent-wicklungsfragen e<strong>in</strong> größeresGebiet im Auge haben, das mehr als e<strong>in</strong>e Kommune umfasst. StrategischeDokumente mit klaren Zielen, die mit allen Partnern abgestimmt s<strong>in</strong>d, könntenjedoch e<strong>in</strong>e gute Ausgangsbasis für konkrete Kooperationen (Projekte) bilden.Die <strong>der</strong>zeitige Situation ist <strong>in</strong> erheblichem Maße <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkten Erfahrungmit <strong>der</strong> Erarbeitung geme<strong>in</strong>samer strategischer Planungsdokumente geschuldet.Last but not least sehen e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> befragten ExpertInnen das Fehlen vonf<strong>in</strong>anziellen Mitteln für Entwicklungsaktivitäten als Folge <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise.Zusätzlich mangelt es an Möglichkeiten, f<strong>in</strong>anzielle Unterstützungfür den Aufbau, die Entwicklung und das Management von <strong>in</strong>terkommunalenKooperationen zu erhalten. Externe Ressourcen stehen den lokalen Selbstverwal-60


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regiontungen ausschließlich für spezielle Sektoren zur Verfügung und die Städte undGeme<strong>in</strong>den suchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>zeln um För<strong>der</strong>mittel an.4.2 Interkommunale Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trnava-RegionDas Gebiet des Trnava-Kreises erstreckt sich auf e<strong>in</strong>er Fläche von 4.146,62km2 und besteht aus den folgenden sieben Verwaltungse<strong>in</strong>heiten – Bezirken:Dunajská Streda, Galanta, Hlohovec, Piešťany, Senica, Skalica, Trnava. Auf demGebiet des Kreises bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>sgesamt 251 Geme<strong>in</strong>den, davon haben 16 Geme<strong>in</strong>dene<strong>in</strong> Stadtsstatut. Die Gesamte<strong>in</strong>wohnerzahl des Kreises betrug im Jahr2009 mehr als 563 000 E<strong>in</strong>wohnerInnen. In den letzten zehn Jahren ist diese E<strong>in</strong>wohnerzahlnur ger<strong>in</strong>g gestiegen. In <strong>der</strong> mittelfristigen Prognose wird sie zwarmäßig steigen, die Bevölkerungsdemographie wird sich allerd<strong>in</strong>gs dadurch nichtmaßgeblich verän<strong>der</strong>n.H<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Lage verfügt <strong>der</strong> Trnava-Kreis über <strong>in</strong>tensive wirtschaftlicheBeziehungen zu <strong>Bratislava</strong> und dem <strong>Bratislava</strong>-Kreis (Region <strong>Bratislava</strong>). E<strong>in</strong>eSchlüsselrolle spielt hier die errichtete Verkehrsverb<strong>in</strong>dung zwischen <strong>der</strong> Hauptstadt,Trnava und an<strong>der</strong>en sekundären Zentren. In <strong>der</strong> ganzen Westslowakei iste<strong>in</strong>e Konzentration <strong>der</strong> Industrieaktivitäten im Korridor <strong>der</strong> D1-Autobahn RichtungNordostslowakei sichtbar. In den letzten zehn Jahren hat man im Kreisgebietbedeutende Auslands<strong>in</strong>vestitionen verzeichnet, die die Branchenspezialisierungdes Gebiets beför<strong>der</strong>n. Die betreffenden Entwicklungstrends haben e<strong>in</strong>en unmittelbarenE<strong>in</strong>fluss auf die wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den,die im Trnava-Kreis liegen. Trotzdem hat <strong>der</strong> Trnava-Kreis se<strong>in</strong>en überwiegendländlichen Charakter behalten, wodurch die Bedeutung <strong>der</strong> Zusammenarbeitzwischen den wirtschaftlichen Zentren und <strong>der</strong>en Umland noch erhöht wird.Zu den Hauptformen <strong>der</strong> Kooperation zwischen den Geme<strong>in</strong>den im Trnava-Kreis gehören die geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deämter und die Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen.Im Trnava-Kreis s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>sgesamt 30 Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen registriert.Die meisten haben e<strong>in</strong>e langjährige Tradition und angesichts <strong>der</strong> Größeund <strong>der</strong> thematischen Spezialisierung stellt diese Kooperationsform, wie bereitserwähnt, e<strong>in</strong>e relativ flexible Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen Städten undGeme<strong>in</strong>den dar. Die Vere<strong>in</strong>igungen nutzen vor allem kle<strong>in</strong>ere Geme<strong>in</strong>den, umihre Entwicklungsvorhaben effektiver umsetzen zu können. In den meisten Fäl-61


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionlen ist die Zahl <strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltungen, die sich zu Vere<strong>in</strong>igungenim Trnava-Kreis zusammengeschlossen haben, nicht größer als zehn. Allerd<strong>in</strong>gsexistieren auch Vere<strong>in</strong>igungen mit nur zwei bis drei kommunalen Selbstverwaltungenund solche, an denen e<strong>in</strong>ige Dutzend kommunale Selbstverwaltungenbeteiligt s<strong>in</strong>d und die somit e<strong>in</strong>en bedeutenden Teil des Kreisgebiets abdecken.Tabelle 6: Übersicht <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen im Trnava-KreisNo.Name <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igungZahl <strong>der</strong>Geme<strong>in</strong>den1 “KOMPLEX”, záujmové združenie obcí 92 Budovanie, združenie obcí 33 Dolné Považie a Podunajská níž<strong>in</strong>a - Mátyusföld 224 Mikroregión Branč-združenie obcí 95 ZDRUŹENIE OBCI PATRIA 46 Združenie miest a obcí galantsko-šalianskeho regiónu 367 Združenie miest a obcí Záhorskej oblasti 758 Združenie miest a obcí, región JE Jaslovské Bohunice 359 Združenie obcí - Budovanie kanalizácie GHKPV 410 Združenie obcí - budovanie regionálnej skládky TKO - Cunín 1211 Združenie obcí - HAVRAN 512 Združenie obcí - kanalizácia do spoločnej ČOV 213 ZDRUŽENIE OBCÍ - MIKROREGIÓN ŠAŠTÍNSKO 614 Združenie obcí - MIKROREGIÓN SKALICKO 2115 Združenie obcí - PODHORIE 316 ZDRUŽENIE OBCÍ BIELA HORA 1017 Združenie obcí Horná Krupá - Bíňovce 218ZDRUŽENIE OBCÍ HORNÉHO ŽITNÉHO OSTROVA pre odvádzanie ačistenie odpadových vôd719Združenie obcí Horného Žitného ostrova v odpadovom hospodárstveso sídlom v Šamoríne2120Združenie obcí Kuklov, Borský Svätý Jur, Sekule a Moravský Svátý Ján -budovanie skup<strong>in</strong>ového vodovodu421 Združenie obcí Malý Žitný ostrov 322 Združenie obcí Medzičilizia 723 Združenie obcí Mikroregión Klátovské rameno - Tökési ág Kistérség 1124 Združenie obcí mikroregiónu DUDVÁH 925 Združenie obcí odpadového hospodárstva Gabčíkovského regiónu 1826Združenie obcí pre hospodárenie s odpadom v Malokarpatskompartnerstve1862


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Region27 ZDRUŽENIE OBCÍ PRE ROZVOJ POMORAVIA 1128 Združenie obcí Trstín - Horná Krupá - Bíňovce 329 Združenie obcí VIESKY 630Združenie obcí Zemianske Sady, Pusté Sady a Šalgočka za účelomseparácie odpadu3Quelle: Innenm<strong>in</strong>isterium <strong>der</strong> Slowakischen RepublikBei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten <strong>in</strong>terkommunaler Kooperationen,e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> grenzüberschreitenden Kooperation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region,spielt die thematische Ausrichtung <strong>der</strong> Kooperation e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.Die bestehenden Vere<strong>in</strong>igungen nennen <strong>in</strong> ihrer Tätigkeitsbeschreibungmehrere Aufgabenfel<strong>der</strong>, beziehungsweise sie geben allgeme<strong>in</strong>e Bereiche, wiebeispielsweise die Durchsetzung geme<strong>in</strong>samer Interessen, an. In <strong>der</strong> Praxis bedeutetdas, dass sich die Vere<strong>in</strong>igungen nicht nur auf die Lösung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigenProblems/Entwicklungsvorhabens konzentrieren, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong> breiteresSpektrum an Tätigkeiten abdecken. Die meisten Vere<strong>in</strong>igungen wurden zurVorbereitung, Durchführung und Nutzung von Kläranlagen, von Abwasserleitungenund des Tr<strong>in</strong>kwassernetzes gegründet. Die Errichtung <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igungen war<strong>in</strong> diesen Fällen e<strong>in</strong>e Reaktion auf bestehende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen: F<strong>in</strong>anzhilfenzur Durchführung oben genannter Aktivitäten konnten nur im Verbund undnicht als e<strong>in</strong>zelne Geme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> Stadt <strong>in</strong> Anspruch genommen werden.Der Umwelt- und Landschaftsschutz ist traditionell e<strong>in</strong> Bereich, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e(engere) Zusammenarbeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den erfor<strong>der</strong>t. In diesem Kontext wirddas Thema <strong>der</strong> erneuerbaren (alternativen) Energiequellen im Trnava-Kreis immerwichtiger. Dieser Trend ist unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Reaktion auf die bereits abgeschlossenenund laufenden Projekte <strong>in</strong> diesem Bereich. Weitere Vorhabenfür zukünftige <strong>in</strong>terkommunale Kooperationen liegen <strong>in</strong> den ThemenbereichenWirtschaftsentwicklung, Fremdenverkehr, Beschäftigung, Sozialdienstleistungenund Ausbildung. Mehrere Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen bemühen sich darüberh<strong>in</strong>aus um die Schaffung notwendiger Voraussetzungen für die Entwicklunggrenzüberschreiten<strong>der</strong> Kooperationen. Grundsätzlich verfügt <strong>der</strong> Trnava-Kreisüber e<strong>in</strong>e gute Ausgangslage für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit alse<strong>in</strong> zentrales Instrument zur Unterstützung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung <strong>in</strong><strong>der</strong> Region. Die Städte und Geme<strong>in</strong>den haben im Rahmen <strong>der</strong> Programme zurgrenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Österreich, Ungarn und <strong>der</strong> TschechischenRepublik die Möglichkeit, nachhaltige Beziehungen mit Partnern ausdiesen Län<strong>der</strong>n zu entwickeln.63


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionDie kle<strong>in</strong>eren Städte und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trnava-Region nutzen für <strong>in</strong>terkommunaleKooperationen primär die Möglichkeit, geme<strong>in</strong>same Geme<strong>in</strong>deämterfür ausgewählte Aufgabenbereiche zu errichten. Derzeit s<strong>in</strong>d im Innenm<strong>in</strong>isterium<strong>der</strong> Slowakischen Republik 33 geme<strong>in</strong>same Geme<strong>in</strong>deämter für das KreisgebietTrnva registriert. Im Allgeme<strong>in</strong>en ermöglichen diese Ämter den e<strong>in</strong>zelnen kommunalenSelbstverwaltungen, ihre Dienstleistungen den BürgerInnen effizienter anbietenzu können. Hauptgrund für die Errichtung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deamtess<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel beschränkte f<strong>in</strong>anzielle und personelle Ressourcen.Vorrangiger Themenbereich bei den geme<strong>in</strong>samen Geme<strong>in</strong>deämtern ist auchim Trnava-Kreis die die Umsetzung <strong>der</strong> Bauordnung. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sameGeme<strong>in</strong>deämter <strong>in</strong> genannter Region <strong>in</strong> folgenden Aufgabenbereichen tätig:• als Son<strong>der</strong>bauamt für Geme<strong>in</strong>de- und Zwecksverkehrswege• für die Raumplanung• das Bildungswesen• den Pflegedienst• den Natur- und Landschaftsschutz• die staatliche Wasserverwaltung• den Luftschutz• den Überschwemmungsschutz• Diszipl<strong>in</strong>arverfahren• Investitionstätigkeit• SozialtätigkeitSämtliche Städte und Geme<strong>in</strong>den kooperieren mit den umliegenden kommunalenSelbstverwaltungen zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em thematischen Bereich. Dies istdurchaus positiv zu bewerten, unterstützt die Zusammenarbeit, sowohl die gegenseitigenB<strong>in</strong>dungen als auch die Kommunikation zwischen den beteiligten Städtenund Geme<strong>in</strong>den. Gleichzeitig muss betont werden, dass diese Kooperationsformnicht darauf abzielt, geme<strong>in</strong>same Entwicklungsvorhaben mehrerer Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>esbestimmten Territoriums umzusetzen. Dementsprechend gibt es bis dato ke<strong>in</strong>egeme<strong>in</strong>deübergreifenden Entwicklungspläne, die <strong>der</strong>en geme<strong>in</strong>same Ziele abbilden.In Zusammenhang mit <strong>der</strong> grenzüberschreitenden <strong>in</strong>terkommunalen Kooperationist zu betonen, dass es bereits im Laufe <strong>der</strong> 1990er Jahre e<strong>in</strong> erhöhtes Interessean Kooperationen mit Partnern auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Grenze gegeben hat.Die meisten Kommunen <strong>in</strong> den Grenzregionen waren auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, Kooperationspartnerzu f<strong>in</strong>den. Allerd<strong>in</strong>gs konnten nur e<strong>in</strong>ige wenige Partnerschaften nachhaltigeEntwicklungsaktivitäten verwirklichen.64


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionDas Haupt<strong>in</strong>strumentarium zur Unterstützung grenzüberschreiten<strong>der</strong> Aktivitätens<strong>in</strong>d – wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Bratislava</strong> – die EU-Programme <strong>der</strong> grenzüberschreitendenZusammenarbeit. Das Interesse <strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltungendes Trnava-Kreises an grenzüberschreitenden Kooperationen ist allerd<strong>in</strong>gsmit Ungarn und <strong>der</strong> Tschechischen Republik deutlich höher als mit Österreich.Hier versucht das Amt des Trnava-Selbstverwaltungskreises gegen zu steuern, <strong>in</strong>demes die Zusammenarbeit mit den VertreterInnen <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den<strong>in</strong>tensiviert, um die Entwicklung grenzüberschreiten<strong>der</strong> Kooperationen mit österreichischenPartnern voranzutreiben. Die bisherigen Projekte <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit Österreich wurden – bis auf wenige Ausnahmen – von e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>dendurchgeführt.5 Grenzüberschreitende Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region:Österreich - SlowakeiVon zentraler Bedeutung für Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregion (Tw<strong>in</strong>Region)ist das grenzüberschreitende EU-Programm Slowakei-Österreich 2007-2013im Rahmen <strong>der</strong> Europäischen territorialen Zusammenarbeit. Geme<strong>in</strong>sam mitdem Programm Österreich-Tschechische Republik und dem VorgängerprogrammINTERREG IIIA (2000-2006) wurden und werden damit <strong>der</strong> Austausch und die Vernetzungzwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kommunen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region gestärkt und die <strong>in</strong>terkommunaleZusammenarbeit unterstützt.Die e<strong>in</strong>zelnen Initiativen wurden anhand des zu Beg<strong>in</strong>n des Tw<strong>in</strong>Region Projektesaufgesetzten Kooperationsrasters gruppiert (vgl. Kooperationsraster, S.20).Auffallend ist, dass sich die <strong>in</strong>terkommunalen Kooperationen auf e<strong>in</strong>e relativkle<strong>in</strong>e Anzahl von Kooperationsbereichen beschränkt. Die Wissenswirtschaft,Tourismus und Kultur, Umwelt und die Ver- und Entsorgung s<strong>in</strong>d Schlüsselbereichebei <strong>der</strong> grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.Mehr als e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> durch die oben genannten EU-Mittel geför<strong>der</strong>tenInitiativen betreffen die Entwicklung <strong>der</strong> Wissenswirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, wobeidieser Bereich e<strong>in</strong>e große Bandbreite an Themen - von Forschung und Entwicklungüber Universitätsausbildung bis h<strong>in</strong> zu städtischen Internetplattformen - be<strong>in</strong>haltet.Obwohl diese Themen bedeutend für die städtische Weiterentwicklungs<strong>in</strong>d, nehmen die Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht aktiv als Projektträger o<strong>der</strong> Projektpartneran diesen Projekten teil. Manchmal s<strong>in</strong>d die Regionen auf slowakischer65


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>Regionund tschechischer Seite o<strong>der</strong> die Bundeslän<strong>der</strong> auf österreichischer <strong>in</strong>volviert, zumeistjedoch führen die e<strong>in</strong>schlägigen Bildungs- und Forschungse<strong>in</strong>richtungensowie Cluster diese Projekte durch.Kooperationen im Bereich Tourismus und Kultur werden im Gegensatz zumKooperationsbereich Wissenswirtschaft von den Geme<strong>in</strong>den und Städten selbstdurchgeführt. So werden aktuell fünf Kultur- und Tourismusprojekte von kle<strong>in</strong>erenStädten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregion implementiert. Ziel dieser Initiativen ist dieBewerbung und die Entwicklung von Tourismusstandorten und Kulturveranstaltungen.Obwohl die Bereiche Tourismus und Kultur bei Kooperationen größererStädte - <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> e<strong>in</strong>geschlossen – bis dato kaum e<strong>in</strong>e Rolle spielen,könnte durch <strong>der</strong>en Ausweitung und Stärkung mittelfristig das Gesamtpotenzial<strong>der</strong> Region besser ausgeschöpft werden.E<strong>in</strong>e relativ große Anzahl an Projekten beschäftigt sich mit Themen, dieden Arbeitsmarkt und die Bildung betreffen. Initiativen <strong>in</strong> sämtlichen Bildungsbereichen(primär, sekundär, tertiär) aber auch die Erwachsenenbildung werdenim Rahmen des EU-Programms Österreich-Slowakei unterstützt. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>dan diesen Projekten Geme<strong>in</strong>de und Städte nur marg<strong>in</strong>al beteiligt. In <strong>der</strong> Regelwerden Maßnahmen zum Abbau von Barrieren <strong>der</strong> Arbeitnehmerfreizügkeit o<strong>der</strong>etwa Arbeitsmarktmonitor<strong>in</strong>g von den relevanten Bildungs- und arbeitsmarktpolitischenInstitutionen bei<strong>der</strong> Seiten <strong>der</strong> Grenze durchgeführt. Dies wird sichaufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen im Bereich <strong>der</strong> ArbeitsmarktundBildungspolitik auch nicht än<strong>der</strong>n, wodurch e<strong>in</strong>e verstärkte Teilnahme anbzw. e<strong>in</strong> zunehmendes Interesse <strong>der</strong> Kommunen für solche Initiativen nicht zuerwarten ist.E<strong>in</strong> zentraler Kooperationsbereich - auch aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den- ist <strong>der</strong> Umweltbereich. <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> etwa arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhaltungund Nutzung von Grün- und Erholungsflächen, Elektromobilität un<strong>der</strong>neuerbare Energie zusammen. Kle<strong>in</strong>ere Grenzstädte kooperieren bei <strong>der</strong> Abfallentsorgung,während die beiden Hauptstädte Projekte zur effizienteren Wassernutzungals wichtige Ressource für städtische Gebiete durchführen.Schließlich gibt es noch e<strong>in</strong>zelne Projekte <strong>in</strong> den Bereichen Gesundheit, Sozialesund Verkehr, die von Kommunen implementiert werden. Raumplanung ware<strong>in</strong> sehr wichtiges Thema im Rahmen des INTERREG IIA Programmes, vor allemfür <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>. Momentan führen die beiden Städte das geme<strong>in</strong>sameProjekt CIDEP durch, welches Entwicklungsmodelle für Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grenzregionerarbeitet.66


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionTabelle 7: Übersicht: Interkommunale grenzüberschreitende Kooperationen gemäß def<strong>in</strong>ierter Kooperationsfel<strong>der</strong>:Bestehende Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> grenzüberschreitenden Region Slowakei-ÖsterreichArt <strong>der</strong> Kooperation Beschreibung <strong>der</strong> KooperationenKooperation zwischenStädtenProjekte mit E<strong>in</strong>fluss aufStädteKooperation zwischenBildungse<strong>in</strong>richtungenBereich UnterbereichGesundheitundSozialwesenWissenswirtschaftRettungswesen x HEC_HNR HomeEmergency CallProjekt Inhalte / AktivitätenE<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Heimnotrufsystems <strong>in</strong> <strong>Bratislava</strong> undim Burgenland, welchen von slowakisch- unddeutschsprachigen Rettungsdiensten gleichermaßenverwendet werden kann.Automobil-Cluster x AC-Centrope Implementierung e<strong>in</strong>er grenzüberschreitendenKompetenz-Plattform für die Automobil- undZuliefer<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> <strong>der</strong> CENTROPE-Region.Städte<strong>in</strong>formationsplattformx Euregio city net Errichtung von Städtenetzwerken und Internet-Plattformen um Kooperationen zu för<strong>der</strong>n.x Tw<strong>in</strong> City DanubeForumWebbasierende Verwaltungs- undInformationsplattform, welche Informationen über dieRegion zwischen <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> sowie die beidenStädte <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> sammelt und weitergibt.EU -Programme PartnerCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"ETZProgramme AT-CZCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Samariterbund Burgenland Rettung undSoziale Dienste geme<strong>in</strong>nützige GmbH;Asociácia samaritánov Slovenskej republikyVIENNA REGIONWirtschaft.Raum.Entwicklung.GmbH; StadtTrnava; Automobilový klaster - západnéSlovensko (Automobilklaster - WestSlowakei)Die Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> EUREGIO We<strong>in</strong>viertel-Südmähren-WestslowakeiCentral Danube Region Market<strong>in</strong>g &Development GmbH, Pro <strong>Bratislava</strong>Forschung undEntwicklungx DUO**STARS Zentraleuropäische Plattform<strong>in</strong>itiative fürHochtechnologiebranchen zwischen Nie<strong>der</strong>österreichund Trnava mit dem Pilotprojekt "Dolný Bar"x INNOVMAT Gründung e<strong>in</strong>er grenzüberschreitendenTechnologietransferplattform für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>novativerIngenieurwerkstoffe zwischen österreichischen undslowakischen Forschung & Entwicklung Institutionen.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Wirtschaftskammer Nie<strong>der</strong>östereich;Industriellenvere<strong>in</strong>igung; Trnavskysamosprávny kraj (SelbstverwaltungskreisTrnava); Obec Dolný Bar (Geme<strong>in</strong>de DolnýBar)Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungs<strong>in</strong>stitut <strong>der</strong>Wirtschaftskammer Österreich/WIFI;Rakúska hospodárska komora; TechnischeUniversität <strong>Wien</strong>; Slowakische Handels- undIndustriekammer; Institut für Werkstoffeund Masch<strong>in</strong>enmechanik SAW; TechnischeUniversität <strong>Bratislava</strong>; AutoclusterWestslowakei67


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionArt <strong>der</strong> Kooperation Beschreibung <strong>der</strong> KooperationenKooperationzwischen StädtenProjekte mit E<strong>in</strong>flussauf StädteKooperationzwischenBildungse<strong>in</strong>richtungeBereich UnterbereichWissenswirtschaftProjekt Inhalte / AktivitätenGesundheit x MOBIL Entwicklung und Testung von neuen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgeräten,die die Mobilität im Alter verbessern sollen, sowie dieFör<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Integration älterer Menschen <strong>in</strong> dieGesellschaft.Kooperationenzwischen Schulen undUniversitätenKooperationenzwischen Universitätenx CENTROBOT Erhöhung <strong>der</strong> Kompetenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong>im Bereich 'Robotik'.x DIAPLANT - Diabetesand plant foodproductsWissenstransfer rund um den Themenbereiche Diabetesund Ernährung sowie Reduktion von Risikofaktoren fürHerz-Kreislauf-Erkrankungen.EU -Programme PartnerCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"LBG; Ludwig Boltzmann Institut fürElektrostimulation u. PhysikalischeRehabilitation; Comenius-Universität<strong>Bratislava</strong>; Fakultät fürSportwissenschaften; Zentrum fürBiomediz<strong>in</strong>ische Technik und Physik <strong>der</strong>Mediz<strong>in</strong>ischen Universität <strong>Wien</strong>HTBLVA für Textil<strong>in</strong>dustrie und EDV;Robotika SK; Slovenská technická univerzita<strong>Bratislava</strong> (Slowakische TechnischeUniversität <strong>Bratislava</strong>); ÖsterreichischeGesellschaft für <strong>in</strong>novativeComputerwissenschaften; FachhochschuleTechnikum <strong>Wien</strong>Universität <strong>Wien</strong>; Univerzita Komenskeho;lekarska fakulta (Comenius Universität<strong>Bratislava</strong>, Mediz<strong>in</strong>ische Fakultät)x RASGENAS Grenzüberschreitende Erforschung von Ursachen,Präventions- und Heilungsmöglichkeiten rheumatoi<strong>der</strong>Arthritis.x VKM AT-SK Erstellung e<strong>in</strong>s grenzüberschreitenden Verkehrsmodells,welches den motorisierten Individualverkehr sowieöffentlichen Verkehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region be<strong>in</strong>haltet.Arbeitsmarkt Monitor<strong>in</strong>g x FAMO Im Rahmen des Fachkräftemonitor<strong>in</strong>g (FAMO) werdenregelmäßige Beobachtungen auf dem Arbeitsmarkt <strong>in</strong><strong>der</strong> Grenzregion Ostösterreich - Slowakei durchgeführt,<strong>in</strong>dem das Angebot sowie <strong>der</strong> Bedarf an Fachkräftenerhoben wird.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Molekulárno-medicínske centrumSlovenskej akadémie vied (MMC);Mediz<strong>in</strong>ische Universität <strong>Wien</strong> (MUW)TU <strong>Wien</strong> - Institut für Transportwissenschaft,Fachbereich Verkehrsplanungund Verkehrstechnik; STU<strong>Bratislava</strong>, K-DOS, Stavebna fakulta;(Lehrstuhl für Verkehrsbauten <strong>der</strong>Slowakischen Technischen Universität<strong>Bratislava</strong>)Paul Lazarsfeld-Gesellschaft fürSozialforschung/Spoloènost PaulaLazarsfeld pre sociálny výskum; Institut fürArbeit und Familienforschung/ Institút prevýskum práce a rod<strong>in</strong>y; WIFO -Österreichisches Institut fürWirtschaftsforschung68


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionArt <strong>der</strong> Kooperation Beschreibung <strong>der</strong> KooperationenKooperationzwischen StädtenProjekte mit E<strong>in</strong>flussauf StädteKooperationzwischenBildungse<strong>in</strong>richtungeBereich UnterbereichArbeitsmarkt Report<strong>in</strong>g x CENTROPE -„RegionalDevelopmentReport“BildungInterkulturelle Bildungfür K<strong>in</strong><strong>der</strong> undErwachseneProjekt Inhalte / AktivitätenDurchführung von regelmäßigen Reports, welchedemografische und wirtschaftliche Entwicklungen <strong>der</strong>Regionen erfassen.x IB-KE Interkulturelle Bildungsmaßnahme für K<strong>in</strong><strong>der</strong> undErwachsene, <strong>in</strong>dem die jeweils an<strong>der</strong>e Sprache undKultur vorgestellt wird.EU -Programme PartnerCENTROPECreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Abteilung K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten K5 und Schulen K4,Amt <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichenLandesregierung; Stadt Senica; EnviroparkPomoravie n.o.; Stadt Skalica;Comenius-Universität <strong>Bratislava</strong>;Stadt Trnava;Geme<strong>in</strong>de Záhorská Ves; Stadgeme<strong>in</strong>de<strong>Bratislava</strong>-JarovceKooperationenzwischen SchulenKooperationenzwischen Universitätenx EdTWIN EducationTw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g forEuropean Citizenship<strong>in</strong> the CENTROPEREGIONx Professional MBAAutomativeIndustryAbbau von Sprachbarrieren durch grenzüberschreitendeSchulkooperationen soll die berufliche Mobilität <strong>der</strong>teilnehmenden SchülerInnen und LehrerInnen för<strong>der</strong>n.Etablierung e<strong>in</strong>es postgradualen Universitätslehrgangsmit dem Themenschwerpunkt Automative Industry <strong>in</strong><strong>der</strong> CENTROPE-Region.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Europabüro des Stadtschulrates für <strong>Wien</strong>;Bratislavský samosprávny kraj(Gebietsselbstverwaltungse<strong>in</strong>heit<strong>Bratislava</strong>)VIENNA REGIONWirtschaft.Raum.Entwicklung.GmbH;Technische Universität <strong>Wien</strong>; SlowakischeTechnische Universität <strong>Bratislava</strong>Umwelt Elektromobilität x VERBUND För<strong>der</strong>ung von Elektromobilität zwischen <strong>Wien</strong> und<strong>Bratislava</strong>, <strong>in</strong>dem Ladestationen an öffentlichen undsemi-öffentlichen Stellen für Schnell- undNormalladungen errichtet wurden.Erholungsraum undGrünanlagenx urbANNAtur Entwicklung e<strong>in</strong>er Strategie zur Vere<strong>in</strong>barkeit vonErholdungsangeboten und Naturschutzgebieten imGrenzbereich von wachsenden städtischenerneuerbare Energie x INREN Intelligentuse of renewableenergyBallungsräumen.Potenzialanalyse über die Nutzung erneuerbarerEnergien (Biogas) im Bezirk Malacky und <strong>in</strong> <strong>der</strong> RegionRömerland Carnuntum erfolgen Untersuchungen <strong>der</strong>vorherrschenden Energiekonzepts. Pilotprojekt Malacky:Solarheizung im städtischen Freibad.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Energy Centre <strong>Bratislava</strong>, EVN, <strong>Wien</strong>Energie und Zapadoslovenska energetikaMA 49-Forstamt undLandwirtschaftsbetrieb <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>;Stadtforste <strong>Bratislava</strong> // Mestské lesy vBratislaveEnergiepark Bruck an <strong>der</strong> Leitha; MestoMalacky; Energetické centrum <strong>Bratislava</strong>;Technický a skúsobný ústavpôdohospodársky, SKTC- 106; AGRAR PLUSGmbH69


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionArt <strong>der</strong> Kooperation Beschreibung <strong>der</strong> KooperationenKooperationzwischen StädtenProjekte mit E<strong>in</strong>flussauf StädteKooperationzwischenBildungse<strong>in</strong>richtungeBereich UnterbereichProjekt Inhalte / AktivitätenTransport Individualverkehr x ROSEMAN Implementierung e<strong>in</strong>es grenzüberschreitendenStraßenverkehrssicherheitsmanagementsTourismus,Kulturund SportKulturstätten undkulturelleVeranstaltungenSehenswürdigkeitenund kulturelleVeranstaltungenx SERVUS PONTIS Schaffung von grenzüberschreitenden Kultur- undSportveranstaltungen. För<strong>der</strong>ung von <strong>in</strong>terkulturellemAustausch. Verb<strong>in</strong>dung durch e<strong>in</strong>en Radweg vonburgenländischen Geme<strong>in</strong>den und slowakischenGeme<strong>in</strong>den.x TRA-KER Errichtung e<strong>in</strong>es Keramikmuseums <strong>in</strong> Modra über die"Handwerkstradition", wobei dort neben Ausstellungenauch Jahrmärkte, Projektwochen und Sem<strong>in</strong>arenabgehalten werden.x HS 2012: Šamorín -Ha<strong>in</strong>burgx TERE: Holíč -HollabrunnGeme<strong>in</strong>dekooperation von Ha<strong>in</strong>burg und Šamor<strong>in</strong>,wobei <strong>der</strong> Fokus auf Tourismus- undKulturkooperationen gerichtet ist.Theresianischer Handwerkshof: Geme<strong>in</strong>dekooperationvon Holíč und Hollabrunn mit Fokus aufgrenzüberschreitende kultur-touristische Aktivitäten.EU -Programme PartnerCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV),STU <strong>Bratislava</strong> (Slowakische TechnischeUniversität <strong>Bratislava</strong>); Obec Kostoliste(Geme<strong>in</strong>de Kostoliste); Mesto Malacky(Stadt Malacky)Regionalverband LEITHAAUENNeusiedlersee; Stadtteil <strong>Bratislava</strong>-RusovceSlovenské národné múzeum, Múzeum L.Stúra v Modre (SlowakischesNationalmuseum, Ludovít Stúr Museum <strong>in</strong>Modra); Österreichisches Museum fürVolkskunde.Šamorín - Ha<strong>in</strong>burgHolíč - HollabrunnSehenswürdigkeiten x PALTOUR: Malacky -MarcheggStärkung <strong>der</strong> touristischen Entwicklung <strong>der</strong> beidenStädte Malacky und Marchegg. Palffy-Archiv <strong>in</strong>Marchegg und Palffy-Schauraum <strong>in</strong> Malacky.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Malacky - Marchegg70


Kooperationslandschaft Tw<strong>in</strong>RegionArt <strong>der</strong> Kooperation Beschreibung <strong>der</strong> KooperationenKooperationzwischen StädtenProjekte mit E<strong>in</strong>flussauf StädteKooperationzwischenBildungse<strong>in</strong>richtungeBereich UnterbereichRaumplanung Stadtentwicklung x CIDEP - CityDevelopmentPatternsProjekt Inhalte / AktivitätenSiedlungsformen für die Stadterweiterung (CityDevelopment Patterns) - Erarbeitung e<strong>in</strong>esgeme<strong>in</strong>samen Kataloges klar def<strong>in</strong>ierter Siedlungstypen.EU -Programme PartnerCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Magistrat <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong> - Abteilung 18;Hlavné mesto SR <strong>Bratislava</strong> (<strong>Bratislava</strong>,Hauptstadt <strong>der</strong> Slowakischen Republik)Ver- undEntsorgungKooperation <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region <strong>Bratislava</strong>x JORDES+ Jo<strong>in</strong>t Regional Development Strategy (JORDES) -Regionale Entwicklungsstrategie für die Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>-Györ: Zusatzmodul 3: "Stadt-Umland-Kooperation <strong>Bratislava</strong>"regionale Entwicklung x JORDES+ Jo<strong>in</strong>t Regional Development Strategy (JORDES) -Regionale Entwicklungsstrategie für die Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>-Györ: Zusatzmodul 2: RegionalesOrganisationsmodell Siedlungs- undWasserentsorgungVerkehrsentwicklungx LAKO Logistik, Abfallwirtschaft, Kompost, Optimierung (LAKO) -E<strong>in</strong>richtung von Mustersammelplätzen für Grüngut,Konzept für die Errichtung e<strong>in</strong>e KompostplatzesINTERREG IIIA TU <strong>Wien</strong> Institut für Städtebau undRaumplanung; MECCA EnvironmentalConsult<strong>in</strong>gINTERREG IIIA Län<strong>der</strong> <strong>Wien</strong>, Nie<strong>der</strong>österreich, Burgenland,Europäischer Fonds fürRegionalentwicklung; Regional Consult<strong>in</strong>gZT GmbHCreat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"Burgenländischer Müllverband, Združenieobcí Horného Žitného ostrova v odpadovomhospodárstve ZOHŽO (Abfallverband ObereSchütt<strong>in</strong>sel mit Sitz <strong>in</strong> Samor<strong>in</strong>)x Malacky -GänserndorfKooperation im Bereich Abwasser- und Müllentsorgung Malacky - GänserndorfWasserversorgung x DeWaLoP Develop<strong>in</strong>g Water Loss Prevention -Umweltschutzmaßnahme <strong>in</strong>dem die Wasserverlustedurch Sanierungsarbeiten an den Rohrleitungenm<strong>in</strong>imiert werden sollen.Creat<strong>in</strong>g thefuture SK-AT"2007-2013"MA 31 - Wasserwerke <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>,Bratislavská vodárenská spolocnost a.s.(Wasserwerke <strong>der</strong> Stadt <strong>Bratislava</strong>); TU<strong>Wien</strong> - Institut für Automatisierungs- undRegelungstechnik; TU <strong>Wien</strong> - Institut fürWerkstoffwissenschaften undWerkstofftechnologie, Slovenská technickáuniverzita <strong>Bratislava</strong>Quelle: Projektdatenbank des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei – Österreich 2007-2013:http://www.sk-at.eu/aktivweiche.php [Download: 9.9.2011], Eigene Ergänzungen <strong>KDZ</strong>, 2011.71


Optionen für künftige KooperationenIV Optionen für künftige KooperationenDie Zusammenarbeit von Städten erfolgt aktuell zumeist auf freiwilligerBasis, wobei unterschiedliche Faktoren bzw. Gründe für die Entscheidung zurKooperation ausschlaggebend s<strong>in</strong>d. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel abhängig von denjeweiligen lokalen Gegebenheiten und Akteuren.Prioritär für die Entscheidung zusammenzuarbeiten ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die E<strong>in</strong>sparungvon Kosten durch e<strong>in</strong>e verbesserte Nutzung vorhandener Ressourcen.Kle<strong>in</strong>e Städte bzw. Geme<strong>in</strong>den verfügen oftmals nicht über die personelle undf<strong>in</strong>anzielle Ausstattung, um die wachsenden immer komplexer werdenden Aufgabenalle<strong>in</strong>e erfüllen zu können. Vor allem <strong>in</strong> Bereichen mit hohen Investitionskostenführen unzureichende und stark schwankende Auslastungen zu unnötighohen f<strong>in</strong>anziellen Belastungen <strong>der</strong> Kommunen.Allerd<strong>in</strong>gs bed<strong>in</strong>gen Kooperationen nicht per se E<strong>in</strong>sparungspotenzial, sieerhöhen jedoch die Qualität des kommunalen Leistungsportfolios (z.B. K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung:längere Öffnungszeiten <strong>in</strong> größeren K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, geme<strong>in</strong>schaftlichenFerienbetreuung etc.). Die geme<strong>in</strong>schaftliche Aufgabenerfüllung ermöglicht nebene<strong>in</strong>em erweiterten Angebot bzw. e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong> öffentlichen Dienstleistungenauch die Sicherung kommunaler Services gerade im ländlichen Raum(Versorgungsqualität). Schließlich können Kooperationen zur wirtschaftlichenStärkung und Entwicklung e<strong>in</strong>er ganzen Region beitragen, <strong>in</strong>dem Strukturen undNetzwerke geschaffen werden, die es erlauben, Synergien frühzeitig zu erkennenund zu nutzen.Als „typische“ Anlässe zur Begründung von Kooperationen lassen sich demnachfolgende Beipiele nennen 62 :• Akuter Handlungsbedarf aufgrund von Haushaltsproblemen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>erneuen Aufgabe;• Nicht alle<strong>in</strong>e zu bewältigende Investitionen: aktuelle Investitionsbedarfewie beispielsweise <strong>der</strong> Bau von Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen (Schule etc.)übersteigen oftmals die f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de. Darüberh<strong>in</strong>aus können bestimmte För<strong>der</strong>ungen und F<strong>in</strong>anzierungen nur übergeme<strong>in</strong>schaftliche o<strong>der</strong> regionale Projekte lukriert werden;• Wachsende Komplexität kommunaler Aufgaben: Steigende Herausfor<strong>der</strong>ungen<strong>in</strong>folge kürzerer <strong>in</strong>formationstechnischer Innovationszyklen, e<strong>in</strong>erVielzahl neuer o<strong>der</strong> abgeän<strong>der</strong>ter Rechtsvorschriften, zunehmend komple-62Biwald; Wirth: Geme<strong>in</strong>dekooperationen <strong>in</strong> Österreich, 2006, S.24.72


Optionen für künftige Kooperationenxere F<strong>in</strong>anzierungsformen und -regelungen, u.v.m. erfor<strong>der</strong>n den E<strong>in</strong>satzvon ExpertInnen und Fachkräften, welche im Verbund mit an<strong>der</strong>en Geme<strong>in</strong>denleichter bereitgestellt werden können;• Vorausschauendes politisches Handeln: E<strong>in</strong>sparungen bzw. Effizienzgew<strong>in</strong>neaus e<strong>in</strong>er Kooperation können neue Spielräume für die Kommunalpolitikeröffnen.Entscheidend für die Kooperationsbereitschaft von Städten und Geme<strong>in</strong>dens<strong>in</strong>d jedenfalls mittel- bis langfistige Vorteile für die eigene Kommune durche<strong>in</strong>e Zusammenarbeit. E<strong>in</strong> weiterer zentraler Aspekt ist <strong>der</strong> damit verbundeneAufwand. Aufgrund des zu erwartenden Bevölkerungszuwachses im Agglomerationsraum<strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> ist mit e<strong>in</strong>em anhaltenden hohen Investitionsbedarf <strong>in</strong>die Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>frastruktur zu rechnen. Möglicherweise könnte dadurch die Bereitschaftfür <strong>in</strong>terkommunale Kooperationen erhöht werden.1 KooperationspotenzialeAnhand <strong>der</strong> Interviews mit den strategischen Projektpartnern und VertreterInnenausgewählter Städte und Geme<strong>in</strong>den im Agglomerationsraum <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>, den Ergebnissen <strong>der</strong> beiden Tw<strong>in</strong>Region – Expertenworkshops sowie<strong>der</strong> Bestandsanalyse <strong>der</strong> Kooperationslandschaft <strong>in</strong> Österreich, <strong>der</strong> Slowakei undim Projektraum konnten zahlreiche konkrete Kooperationsbereiche und Aktivitätsfel<strong>der</strong>gesammelt werden. In Tabelle 5 wurden diese geclustert und nach demKooperationsraster (vgl. S. 20 Liste mögliche Kooperationsfel<strong>der</strong>) angeführt. Aufgrund<strong>der</strong> Häufung möglicher Kooperationen s<strong>in</strong>d Schwerpunkte <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>eden Sachbereichen Wirtschaftsentwicklung, Wissenswirtschaft, Verkehr, PublicManagement und Raum- bzw. Regionalplanung abzulesen.Um schließlich aus <strong>der</strong> Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten konkreteKooperationen mit hohem Potential für Städte zu extrahieren, wurde vom Projektteame<strong>in</strong> Verfahren angewendet, <strong>in</strong> dem die e<strong>in</strong>zelnen Ideen nach fünf spezifischenKriterien überprüft wurden. Als Bewertungskriterien dienten ausgewählteMerkmale, die aufgrund <strong>der</strong> Expertenworkshops, <strong>der</strong> Best Practice-Analyse und<strong>der</strong> Erfahrung aus <strong>der</strong> nationalen Praxis als erfolgsversprechend und beson<strong>der</strong>skooperationsför<strong>der</strong>nd identifiziert wurden:1. Identitätsstiftend: Erfolgreiche Kooperationen sollten für die TeilnehmerInnenzum Aufbau und zur Stärkung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Identitätbeitragen. Dies kann beispielsweise durch e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Market<strong>in</strong>g73


Optionen für künftige Kooperationeno<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e thematische Schwerpunktsetzung erreicht werden. Aber auchgeme<strong>in</strong>same Aktivitäten und die Nutzung geme<strong>in</strong>samer (verb<strong>in</strong>den<strong>der</strong>)Infrastrukturen können das Zusammengehörigkeitsgefühl („Wir-Gefühl“)und damit die regionale Identität maßgeblich stärken.2. Querschnittsmaterie: Internationale Beispiele haben gezeigt, dass speziellbeim Aufbau von Kooperationen zwischen mehreren Partner die Bearbeitungvon Querschnittsthemen geeigneter bzw. erfolgreicher ist alsbeispielsweise die Zusammenarbeit bei kommunalen E<strong>in</strong>zelleistungen(z.B.: Bauhofleistungen). Querschnittsmaterien betreffen mehrer Sachgebieteund bieten somit vielfältige Möglichkeiten und Ansatzpunktezur Kooperation. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d Maßnahmen zur Innovationsför<strong>der</strong>ungebenso wie Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Stadt- und Regionalplanung bzw. -entwicklung.3. Internationale Beispiele – nationale Defizite: Existieren e<strong>in</strong>e Vielzahlan <strong>in</strong>ternationalen Beispielen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Kooperationsfeld,so kann davon ausgegangen werden, dass e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Kooperatione<strong>in</strong>erseits realisierbar ist und an<strong>der</strong>erseits auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region e<strong>in</strong>entsprechendes Potenzial für e<strong>in</strong>e Kooperation gegeben ist bzw. se<strong>in</strong>könnte.4. „Stadt-Thema“ – hoher E<strong>in</strong>fluss und „Umsetzbarkeit“: Ausschlaggebendfür das Zustandekommen von Kooperationen zwischen Städten ist<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Städte auf die gewählten Themen bzw. Aktivitäten. Kooperationenaußerhalb des Wirkungsbereiches <strong>der</strong> Städte werden folglichals wenig Erfolg versprechend beurteilt. Wesentlich ist jedoch auchdie „e<strong>in</strong>fache“ Umsetzbarkeit <strong>der</strong> Projekte: Je komplexer die geplantenKooperationen, desto unwahrsche<strong>in</strong>licher s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>en Umsetzung, auchwirkt e<strong>in</strong> schneller Erfolg e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Kooperation stark motivierend fürdie Fortsetzung und Erweiterung <strong>der</strong> Zusammenarbeit.5. Aktuelle Aktivitäten ger<strong>in</strong>g: Schließlich ist es ratsam, sich e<strong>in</strong>em möglichstneuem Feld <strong>der</strong> Kooperation (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region) zu widmen, um e<strong>in</strong>erseitsKonkurrenzsituationen zu vermeiden und an<strong>der</strong>erseits durch dieExklusivität und den Innovationscharakter das Interesse bei den Kooperationspartnernzu wecken und zu erhalten.Nachfolgende Grafik veranschaulicht das gewählte Verfahren zur E<strong>in</strong>schätzung<strong>der</strong> Potenziale <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kooperationsideen.74


Optionen für künftige KooperationenAbbildung 5: Schema: Entwicklung / Entscheidungsf<strong>in</strong>dung KooperationspotenzialeTw<strong>in</strong>Region - KooperationspotenzialeKooperationsbereicheWirtschaftsentwicklungWissenswirtschaftBildung UmweltTourismus,Kultur undSportPublic ManagementundGovernanceInformationsgesellschaft---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------konkrete Kooperationsfel<strong>der</strong> / ProjektideenAuswahl - Kriterien:identitätsstiftendQuerschnittsmaterieInternationale Beispiele - nationale Defizite"Stadt-Thema" - E<strong>in</strong>fluss / Umsetzbarkeitaktuelle Aktivitäten ger<strong>in</strong>ggrenzüberschreitende Kooperationspotentiale für StädteInformations- und Kommunikationsplattform Tw<strong>in</strong>Region - open commonsGeme<strong>in</strong>schaftliches Regional- und Stadtmarket<strong>in</strong>g sowie IdentitätsbildungOrganisation von Fortbildungen - Know How Transfer überFortbildungsgeme<strong>in</strong>schaften und Kooperationen von UniversitätenTransparenz und Koord<strong>in</strong>ation bei örtlichen und regionalen EntwicklungsplänenGeme<strong>in</strong>same Wirtschaftsentwicklung - Regionales Standortmarket<strong>in</strong>gNachhaltigkeit: För<strong>der</strong>ung und Entwicklung erneuerbarer Energiequellen.Tw<strong>in</strong>Region = Wissensregion ?Quelle: Eigene Darstellung <strong>KDZ</strong>, 2011.Raumplanung---------------------------------------------------------------------------Tw<strong>in</strong>Region=Wissensregion ?75


Optionen für künftige KooperationenTabelle 8: Kooperationsbereiche und Aktivitätsfel<strong>der</strong> nach Sachbereichen –E<strong>in</strong>schätzung des Kooperationspotenziales zwischen slowakischen und österreichischenStädtenAuswahlkriterienRegionales Management vonxxLagerflächen und -hallenEntwicklung von Clustern x x xInformations- undx x x x x xKommunikationsplattform fürStädte (z.B.: Euregio City.net) -Päsentation <strong>der</strong> städtischenDienstleistungen und ProjekteStandortdatenbank /x x x xGewerbeflächenportalInformationsveranstaltungen für x x xUnternehmenWissensbilanz x x x x xWissensregion x x x (x) x xKooperation von Universitäten x x x xFort- und Weiterbildungen x x xSozio-ökonomischexUnternehmen"Karrieren"-Führer <strong>in</strong> Schulen x x x xInformationen über diexxrechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungenOrganisation von Schulungen und x x x x xVeranstaltungen für Volks- undHauptschullehrerInnen(zweisprachig)SchülerInnenaustausch <strong>in</strong> Volks- x x xund HauptschulenZweisprachige Bildungs- und x x x x xSchulungs- ProgrammeMusikschulen x x x xPool fürx x xUnterhaltungsanbieterInnen fürK<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtenNachmittagsbetreuung x x x xFör<strong>der</strong>ung, Entwicklung und x x x x xNutzung erneuerbarer EnergieGeme<strong>in</strong>schaftliche Umwelt-(x) (x) x xStandards (Verschmutzung)Naturschutz x (x) x xManagement Pläne fürSchutzgebietexxKooperationspotenzialKooperationsfel<strong>der</strong> /ProjektideenidentitätsstiftendQuerschnittsmaterie<strong>in</strong>ternationaleBeispiele -nationaleDefizite"Stadt-Thema" -E<strong>in</strong>fluss /UmsetzbarkeitaktuelleAktivitätenger<strong>in</strong>gBereichDemographie und Diversität Gen<strong>der</strong> Budget<strong>in</strong>g x x x x xAlternde Gesellschaft x x xGesundheit und Soziales Soziale Dienstleistungen für(x) x xSenioren (z.B.: Mobile Dienste)Regionale Koord<strong>in</strong>ation undx x xOptimierung <strong>der</strong> LeistungenSchulungen für Personal imx x xK<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsbereichWirtschaftsentwicklung Regionales Standort-Market<strong>in</strong>g x x x (x) x xGeme<strong>in</strong>samex x x x xWirtschaftsför<strong>der</strong>ungErrichtung und Betrieb vonx x xGewerbe- und Industrieparksbzw. TechnologiezentrenKnow-How-Transfer im Bereich<strong>der</strong> Entwicklung vonBetriebsgebietenVermarktung lokaler Spezialitätenund Produzenten (z.B.: We<strong>in</strong>)xhochx x x xmittelger<strong>in</strong>gxWissenswirtschaftArbeitsmarktBildungUmwelt76


Optionen für künftige KooperationenAuswahlkriterienAusbau des Rad-Netzwerkes und x (x) x x<strong>der</strong> Infrastruktur fürRadfahrerInnenRegionale Abstimmung von Sport- x x x x xund Freizeite<strong>in</strong>richtungenGeme<strong>in</strong>same Errichtung und x x x xBetrieb von Freizeite<strong>in</strong>richtungenKultureller Austausch /x x x xOrganisation vonVeranstaltungenRegional- und Städtemarket<strong>in</strong>g - x x x (x) x xgeme<strong>in</strong>schaftliches(kle<strong>in</strong>regionaleTourismuskonzepte)Regionale Vermarktung von x x x xSehenswürdigkeitenOrganisation von Schulungen - x x x x xKnow-How-Transfer <strong>in</strong>Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaftenSachverständigen - Pool x x xGeme<strong>in</strong>same Beschaffung x x xGeme<strong>in</strong>schaftliche Nutzung vonxxInfrastrukturen ( Fuhrpark,öffentliche E<strong>in</strong>richtungen, Spezial-Ausrüstungen, …)Geme<strong>in</strong>same Erbr<strong>in</strong>gung von x x x xDienstleistungen für dieBürgerInnen und dieUnternehmenInvestitionen <strong>in</strong> den Fuhrpark undx x x x<strong>in</strong> Spezialausrüstungen bzw. -masch<strong>in</strong>enVerkaufs-Plattform für gebrauchtex x x xMasch<strong>in</strong>enW<strong>in</strong>terdienst x x x xInstandhaltung und Pflege vonöffentlichen Flächen, Parks,Straßen und Freizeite<strong>in</strong>richtungenx x x xKooperations-BereichTransportKooperationsfel<strong>der</strong> /ProjektideenErreichbarkeiten im öffentlichenVerkehr (z.B.:Flughafenanb<strong>in</strong>dung)Harmonisierung <strong>der</strong> Tarife -Erweiterng <strong>der</strong> Verkehrsverbünde- Optimierung im <strong>in</strong>termodalenTransport (z.B.: Park&Ride)Abstimmung <strong>der</strong> örtlichen undregionalenVerkehrsentwicklungspläneVerbesserung <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungenüber die MarchGrenzüberschreitendes Mobilitäts-Management / Mobilitätszentrenidentitäts-stiftendQuerschnittsmaterie<strong>in</strong>ternationaleBeispiele -nationale Defizite"Stadt-Thema" -E<strong>in</strong>fluss /UmsetzbarkeitaktuelleAktivitäten ger<strong>in</strong>ghochmittelx (x) xx x xxger<strong>in</strong>gx (x) xx x x xxTourismus, Kultur und SportPublic Management undGovernanceInformationsgesellschaftKooperation im Bereichx x x xeGovernmentopen commons (open source, x x x x x xopen data, open content)Breitband - Anschluss x x x xdigital <strong>in</strong>clusion x x x x x x77


Optionen für künftige KooperationenAuswahlkriterienKooperations-BereichStadt- und RegionalplanungKooperationsfel<strong>der</strong> /ProjektideenKoord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> örtlichenEntwicklungskonzepte(Flächenwidmungen, Siedlungen,Verkehrsentwicklung,Grünräume, …)identitäts-stiftendQuerschnittsmaterie<strong>in</strong>ternationaleBeispiele -nationale Defizite"Stadt-Thema" -E<strong>in</strong>fluss /UmsetzbarkeitaktuelleAktivitäten ger<strong>in</strong>ghochx x x x xmittelger<strong>in</strong>gÖffentliche SicherheitVer- und EntsorgungKoord<strong>in</strong>ation desxxRaumentwicklungsplanes <strong>der</strong>Region <strong>Bratislava</strong>Plattform für Infrastruktur-x x (x) x x xProjekte - Koord<strong>in</strong>ation (z.B.: VIASUM; Regionale Abstimmung vonUnterhaltungs- undE<strong>in</strong>kaufszentren)Experten-Netzwerk:xxInformationsaustauschErarbeitung geme<strong>in</strong>samerx x x x(regionaler) Entwicklungsplänez.B.: Wirtschafts- undStandortentwicklungBest Practices - Datenbank fürx x x xbestimmte Themen (z.B.: CIDEP:Stadtentwicklung -Siedlungsformen)Geo<strong>in</strong>formationssystem für die x x x xRegion (Geodatenportal)Identitätsbildendes Market<strong>in</strong>g x x x x x xStädte Scorecard -x x x xPotentialanalysenFeuerwehren x x x x xKatastrophenschutz -x x x x x xOptimierung <strong>der</strong> NetzwerkeAbfallentsorgung und Recycl<strong>in</strong>g x x xInstandhaltung <strong>der</strong> Ver- undEntsorgungs<strong>in</strong>frastruktur(Netzwerke)Wasserversorung und Abwasser-Entsorgung (Kläranlagen)x x xx x xFortbildungsgeme<strong>in</strong>schaften(z.B.: für Wassermeister)x x xQuelle: Eigene Darstellung <strong>KDZ</strong>/CRR, 2011.Da viele <strong>der</strong> gelisteten Kooperationsfel<strong>der</strong> die räumliche Nähe <strong>der</strong> Kooperationspartnererfor<strong>der</strong>n (z.B.: Bauhofleistungen, Entwicklung von Wirtschaftsparks,Abstimmung <strong>der</strong> örtlichen Entwicklungskonzepte, …), s<strong>in</strong>d sie für die Zusammenarbeitvon slowakischen und österreichischen Mittel- und Großstädtenaufgrund <strong>der</strong> großen Entfernung nur e<strong>in</strong>geschränkt o<strong>der</strong> gar nicht realisierbar.Insbeson<strong>der</strong>e im nördlichen Teil verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die unzureichenden Verkehrsverb<strong>in</strong>dungenüber den Grenzfluss March e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiveren Austausch und damitstärkere Beziehungen und Verflechtungen. In an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong>um wie beispielsweise<strong>der</strong> Pflegeversorgung s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Städte und damit auch dieKooperations-potenziale vergleichsweise ger<strong>in</strong>g, da nur wenige E<strong>in</strong>richtungenund Dienste durch die Städte selbst betrieben werden.78


Optionen für künftige KooperationenEs verbleiben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Maßnahmen im Bereich <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildung,des Informationsaustausches, <strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> Städte, ihrer Leistungenund Produkte nach Außen (geme<strong>in</strong>schaftliches Market<strong>in</strong>g) sowie Agenden<strong>der</strong> Regionalplanung und -entwicklung. Im Wesentlichen können die mit hohemPotenzial gewerteten Kooperationen bzw. Projektideen sechs Aktivitätsfel<strong>der</strong>nzugeordnet werden:1. Informations- und Kommunikationsplattform Tw<strong>in</strong>Region – opencommons2. Geme<strong>in</strong>schaftliches Regional- und Stadtmarket<strong>in</strong>g sowie Identitätsbildung3. Organisation von Fortbildungen – Know-how-Transfer über Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaftenund Kooperationen von Universitäten4. Transparenz und Koord<strong>in</strong>ation bei örtlichen und regionalen Entwicklungsplänen5. Geme<strong>in</strong>same Wirtschaftsentwicklung – Regionales Standortmarket<strong>in</strong>g6. För<strong>der</strong>ung nachhaltiger Entwicklungen – Nutzung erneuerbarerEnergiequellenad 1. Informations- und Kommunikationsplattform Tw<strong>in</strong>Region – open commons:Für die Anbahnung von Kooperationen hat <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dieAufbereitung und transparente Darstellung <strong>der</strong> Kooperationsbedarfeund -angebote e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung. Neben InformationsundDiskussionsveranstaltungen können Internet-Plattformen und-Datenbanken über bestehende Planungen o<strong>der</strong> Angebote e<strong>in</strong>en Auslöser fürkünftige Kooperationen zwischen Städten und Geme<strong>in</strong>den bilden. In <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>-Region mangelt es <strong>in</strong>sgesamt an übersichtlichen und standardisierten Informationenzu potentiellen städtischen Kooperationspartnern und im Speziellen an<strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> benötigten Informationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Landessprache(deutsch und slowakisch).E<strong>in</strong> erster Schritt zu e<strong>in</strong>er Städte-Plattform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region wurde bereitsdurch das Euregio City.net 63 , <strong>in</strong> dem sich Städte im We<strong>in</strong>viertel und <strong>in</strong> Südmähren<strong>in</strong> standardisierter Form präsentieren, gesetzt. E<strong>in</strong>e Ergänzung mit ausgewähltenslowakischen Städten ist <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Arbeit.Neben diesen eher allgeme<strong>in</strong> gehaltenen Städte-Informationen könnte die63We<strong>in</strong>viertel Management: Brochüre Euregio city.net - Projekt zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Städtenetzwerkes We<strong>in</strong>viertel-Südmähren,Zistersdorf? 2010: http://www.euregio-city.net/text/de/download.aspx [Download: 11.05.2011].79


Optionen für künftige KooperationenTw<strong>in</strong>Region-Plattform folgende Inhalte anbieten:• Präsentation <strong>der</strong> städtischen Infrastrukturen und Dienstleistungen;• Präsentation und Koord<strong>in</strong>ation von Infrastrukturprojekten: Beispielhaftdafür ist die Kommunikationsplattform VIA SUM mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktivenOnl<strong>in</strong>e-Datenbank über regional relevante Projekte;• Veröffentlichung <strong>der</strong> örtlichen Entwicklungskonzepte;• Standortdatenbank o<strong>der</strong> Gewerbeflächenportal (siehe AbschnittGeme<strong>in</strong>same Wirtschaftsentwicklung – Regionales Standortmarket<strong>in</strong>g);• Grenzüberschreitende Plattform Wohnen: z.B.: Planungsverband Franfurt-Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>;• Geodatenportal.Die Tw<strong>in</strong>Region Plattform könnte gleichzeitig als Datenquelle für die Erstellungregionaler Planungsgrundlagen (z.B.: Wissenslandkarte, öffentliche Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen– Versorgungsgebiete, regionales BetriebsansiedlungsundWirtschaftsentwicklungskonzept, regionales Tourismuskonzept, …) genutztwerden. Wichtig wäre jedenfalls die laufende Wartung, Überprüfung und Aktualisierung<strong>der</strong> Inhalte dieser Plattform.ad 2. Geme<strong>in</strong>schaftliches Regional- und Stadtmarket<strong>in</strong>g sowie IdentitätsbildungWer (von uns) fühlt sich als BewohnerIn <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>?Diese Frage offenbart das spezifische Dilemma <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region: E<strong>in</strong>e jahrzehntelangedichte Grenze mitten durch die Region und das Fehlen e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samenSprache (Sprachgrenze deutsch / slowakisch) verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten bislang das Entstehene<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Identität.Im Rahmen <strong>der</strong> grenzüberschreitenden EU-Programme wurden zwar bereitse<strong>in</strong>ige Projekte zur kooperativen Organisation kultureller Events und Vermarktungvon kulturellen E<strong>in</strong>richtungen und Sehenswürdigkeiten <strong>in</strong>itiiert (z.B.: StädtepartnerschaftenSamor<strong>in</strong>-Ha<strong>in</strong>burg [Projekt HS 2012], Holic-Hollabrunn [Projekt TERE]und Malacky-Marchegg [PALTOUR] sowie das Projekt SERVUS PONTIS des RegionalverbandesLeithaauen-Neusiedlersee mit dem Stadtteil <strong>Bratislava</strong>-Rusovce), esfehlt jedoch e<strong>in</strong> Gesamtkonzept für das Market<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Region. E<strong>in</strong> erster Schrittzur Intensivierung <strong>der</strong> Beziehungen zwischen den Städten, Regionen und Akteurenkönnte daher <strong>der</strong> Zusammenschluss <strong>der</strong> Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region zum Zweckedes geme<strong>in</strong>schaftlichen Städte-Market<strong>in</strong>gs (z.B.: Market<strong>in</strong>ggesellschaft, Tourismus-und Regionalplanungsvere<strong>in</strong>, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsvere<strong>in</strong>, …) se<strong>in</strong>. DieStädte <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region müssen sich geme<strong>in</strong>sam als <strong>Metropolregion</strong> präsentieren,80


Optionen für künftige Kooperationendamit die Tw<strong>in</strong>Region nach Außen als auch nach Innen als geme<strong>in</strong>schaftlicherLebens- und Wirtschaftsraum wahrgenommen wird. Der geme<strong>in</strong>same Auftrittnach Außen (Webauftritt, Informationsmaterialien, Interessensvertretung etc.)komb<strong>in</strong>iert mit identitätsbildenden Maßnahmen zur Schaffung e<strong>in</strong>es Agglomerationsbewusstse<strong>in</strong>s(z.B.: Herausarbeitung und Präsentation von verb<strong>in</strong>dendenElementen und Potenzialen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, Präsentation <strong>der</strong> lokalen Spezialitätenund Produzenten (z.B.: We<strong>in</strong>), etc.) ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralen Voraussetzungen fürden Aufbau nachhaltiger Kooperationsstrukturen. Im Rahmen dieser Market<strong>in</strong>g-Kooperation können gleichzeitig die thematischen Schwerpunktsetzungen <strong>der</strong>Städte abgestimmt werden und somit wesentliche Grundlagen für die Erstellunge<strong>in</strong>es regionalen Entwicklungs- bzw. Tourismuskonzeptes geschaffen werden. E<strong>in</strong>geeignetes Instrument zur Stärkung <strong>der</strong> regionalen Identität wäre <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>edie Erstellung e<strong>in</strong>es Wissensbilanz <strong>der</strong> Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das <strong>in</strong>tellektuelleKapital systematisch mithilfe von bestimmten Indikatoren dargestellt undgezielt weiterentwickelt wird.ad 3. Organisation von Fortbildungen – Know-how-Transfer über Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaftenund Kooperationen von UniversitätenKooperationen stehen und fallen vielfach mit den handelnden Personen.Daher bildet <strong>der</strong> Aufbau persönlicher Beziehungen e<strong>in</strong>en Schlüsselfaktor <strong>in</strong> <strong>der</strong>Etablierung von Kooperationen auch zwischen Institutionen und Städten. E<strong>in</strong>probates Instrument zur Initiierung dieser Beziehungen stellen die Organisationgeme<strong>in</strong>schaftlicher Ausbildungen sowie die För<strong>der</strong>ung des Know-how-Transfersim Rahmen von Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaften o<strong>der</strong> aber auch Expertenrundendar. Fortbildungsmaßnahmen können <strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe allen städte-relevanten Themenbzw. Sachbereichen ansetzen und haben darüber h<strong>in</strong>aus aufgrund des Multiplikatoreneffektse<strong>in</strong>e stark bewusstse<strong>in</strong>sbildende und identitätsstiftende Wirkung.Sie s<strong>in</strong>d Wegbereiter für künftige Kooperationen.In <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e geme<strong>in</strong>schaftliche und bil<strong>in</strong>guale Fortbildungs<strong>in</strong>itiativenfür K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungspersonal, für das Lehrpersonal im VolksundHauptschulbereich und vor allem für die Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichenVerwaltung e<strong>in</strong> erster Ansatzpunkt. Zu diesem Zweck ist es empfehlenswert, entsprechenddem nie<strong>der</strong>österreichischen Beispiel <strong>der</strong> Kanalgeme<strong>in</strong>schaften, Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaftenzu gründen, welche nicht nur Bildungsveranstaltungen,son<strong>der</strong>n allgeme<strong>in</strong> den Know-how-Transfer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Berufsgruppe imRahmen von regelmäßigen Treffen, Expertenrunden, Exkursionen und sonstigenInformationsveranstaltungen organisieren. Derartige Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaftens<strong>in</strong>d ebenso für die Instandhaltung und Wartung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>deeigenen Lei-81


Optionen für künftige Kooperationentungsnetze (Aus- und Weiterbildung für die „Wassermeister“) und im Bereich desKatastrophenschutzes (Aus- und Fortbildung von Feuerwehrpersonal) denkbar.Im Rahmen des EU-Programmes für grenzüberschreitende ZusammenarbeitSlowakei-Österreich„2007-2013 befassen sich bereits e<strong>in</strong>ige Projekte mit<strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>schaftlichen Bildungsangebotes, jedoch nur <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em Projekt (IB-KE) s<strong>in</strong>d neben den Städte <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> auch an<strong>der</strong>eStädte im Agglomerationsraum beteiligt: 64 Das Projekt IB-KE, <strong>in</strong> dem neben <strong>der</strong>Comenius-Universität <strong>Bratislava</strong> auch die slowakischen Städte Senica, Skalicaund Trnava sowie die Stadtgeme<strong>in</strong>de <strong>Bratislava</strong>-Jarovce mitarbeiten, fokusiertauf die <strong>in</strong>terkulturelle Bildung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Erwachsenen: SprachlektorInnenwurden ausgebildet, zweisprachige Unterrichtsmaterialien entwickelt und entsprechendeMarket<strong>in</strong>gmaßnahmen zur Verbreitung <strong>der</strong> Angebote gesetzt. DasProjekt wird von <strong>der</strong> Abteilung K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Schulen des Amtes <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischenLandesregierung geleitet. Ebenso beschäftigt sich das ProjektEdTWIN – Education Tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g for European Citizenship <strong>in</strong> CENTROPE Region mitdem gezielten Abbau <strong>der</strong> Sprachbarrieren. Die bisherigen Aktivitäten umfassendie Organisation e<strong>in</strong>es SchülerInnenaustausches ebenso wie das Angebot vonSprachkursen für LehrerInnen und SchülerInnen und die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützungvon Kooperationen zwischen Bildungse<strong>in</strong>richtungen und Schulpartnerschaften.Darüber h<strong>in</strong>aus arbeiten die technischen Universitäten <strong>der</strong> Städte <strong>Wien</strong>und <strong>Bratislava</strong> an <strong>der</strong> Etablierung e<strong>in</strong>es postgradualen Universitätslehrgangs mitdem Themenschwerpunkt Automotive Industry <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Centrope (ProfessionalMBA Automotive Industry). Im Projekt PUMAKO ist <strong>der</strong>zeit geplant, e<strong>in</strong>eAusbildungsschiene für Verwaltungsbedienstete mit Schwerpunkt <strong>in</strong>terkulturellesLernen zu entwickeln. 65 Im Rahmen von Danubiarte wird <strong>in</strong> Schloss Kittseee<strong>in</strong>e Nachwuchsschmiede für junge Musiker- und Schauspieltalente gegründet.ad 4. Transparenz und Koord<strong>in</strong>ation bei örtlichen und regionalen EntwicklungsplänenIm 2. Tw<strong>in</strong>Region-Workshop wurden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> unzureichende politischeWille zur Kooperation und das Fehlen e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>schaftlichen Regionalentwicklungsplanesfür die Tw<strong>in</strong>Region als Rahmenvorgabe für örtliche Entwicklungenund kle<strong>in</strong>regionale Kooperationen bemängelt. Die Erstellung e<strong>in</strong>es <strong>der</strong>artigengesamtheitlichen Konzeptes liegt jedoch nicht im Wirkungsbereich e<strong>in</strong>zelner Städteund erfor<strong>der</strong>t darüberh<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en mehrjährigen Entwicklungsprozess.64Vgl. Projektdatenbank des Programmes zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei-Österreich 2007-2013: http://www.sk-at.eu/aktivweiche.php [Download: 9.9.2011].65Newsletter des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei – Österreich 2007-2013: http://www.sk-at.eu/sk-at/newsletter/SKATnewsletter07.php [Download 10.9.2011].82


Optionen für künftige KooperationenE<strong>in</strong> zentraler Ansatzpunkt für Städte und Geme<strong>in</strong>den bzw. e<strong>in</strong> hoher Kooperationsbedarff<strong>in</strong>det sich jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>regionalen Abstimmung undKoord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> kommunalen Infrastrukturen und räumlichen Entwicklungen<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den grenznahen Regionen bzw. im Stadtumland von <strong>Bratislava</strong>.Die transparente Darstellung und bil<strong>in</strong>guale Verfügbarkeit <strong>der</strong> örtlichen Entwicklungskonzepteo<strong>der</strong> auch (nur) des Infrastrukturangebotes und von regional relevantenProjekten – eventuell <strong>in</strong>tegriert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tw<strong>in</strong>Region Plattform – könntene<strong>in</strong>en wesentlichen Impuls für Kooperationen von Kommunen geben. KonkreteAnlässe für e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er nachhaltigen Raumentwicklungs<strong>in</strong>d ausreichend vorhanden: Die Abstimmung <strong>der</strong> Bauland- und Siedlungsentwicklungsowie <strong>der</strong> Verkehrsentwicklung, die regionale Koord<strong>in</strong>ation bei <strong>der</strong>Planung und Nutzung von kommunaler Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen speziell vonSport- und Freizeitanlagen (Bä<strong>der</strong>, Stadien, Veranstaltungsräumen, Theatersälenetc.), die Optimierung <strong>der</strong> Standortwahl und M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Belastungen durchGroßprojekte (z.B.: E<strong>in</strong>kaufs- und Unterhaltungszentren etc.) bis h<strong>in</strong> zur kooperativenErarbeitung e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>regionalen Entwicklungskonzeptes o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>esregionalwirtschaftlichen Aktionsplanes.Für Städte <strong>in</strong> größerer Distanz zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Kooperationenmit dem Ziel des Wissensaustausches zu aktuellen raumbezogenen Problemfel<strong>der</strong>nwie beispielsweise <strong>der</strong> Innenstadtbelebung <strong>in</strong>teressant. Mit dem ThemaStadt- und Siedlungsentwicklung beschäftigt sich auch das kooperative ProjektCIDEP (City Development Patterns) <strong>der</strong> Städte <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong> 66 : Als Grundlagefür die Erstellung von Plänen für die Stadterweiterung wird e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samerKatalog von klar def<strong>in</strong>ierten, funktionellen und räumlich strukturierten Siedlungstypenerarbeitet und allen Entscheidungsträgern und Planern <strong>der</strong> Städtezur Verfügung gestellt. Ebenfalls im Rahmen des ETZ-Programmes (EuropäischeTerritoriale Zusammenarbeit 2007-2013) wird <strong>der</strong>zeit mit Unterstützung <strong>der</strong> Regionalmanagementsam Aufbau von grenzüberschreitenden Expertenrunden undKooperationstreffen mit KMU gearbeitet. Anknüpfungspunkt auf österreichischerSeite bietet das Netzwerk des Stadtumlandmanagements (SUM) und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>edie kooperative Initiative und Plattform VIASUM, <strong>in</strong> <strong>der</strong> regional relevanteProjekte vorgestellt und diskutiert werden.Die Agenden <strong>der</strong> Standort- und Wirtschaftsentwicklung werden geson<strong>der</strong>tim nächsten Abschnitt behandelt.66Vgl. Projektdatenbank des Programmes zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei-Österreich 2007-2013: http://www.sk-at.eu/aktivweiche.php [Download 9.9.2011].83


Optionen für künftige Kooperationenad 5. Geme<strong>in</strong>same Wirtschaftsentwicklung – Regionales Standortmarket<strong>in</strong>gIm österreichischen Teil <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region ist als bundeslän<strong>der</strong>übergreifendeInitiative zur Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Vienna Region (<strong>Wien</strong>, Nie<strong>der</strong>österreichund Burgenland) die Vienna Region GmbH tätig. Neben den Standorten<strong>der</strong> Wirtschaftsparks und Technologiezentren wird auf <strong>der</strong> Homepage auche<strong>in</strong>e Datenbank für Kle<strong>in</strong>büros, E<strong>in</strong>zelarbeitsplätze, Tagesbüros sowie Sem<strong>in</strong>arundKonferenzräume angeboten. 67 Nähere Informationen zu den Standorten <strong>der</strong>Wirtschaftsparks und Technologiezentren sowie e<strong>in</strong> Investoren-Service bietendie Entwicklungsagenturen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> (Wirtschaftsagentur <strong>Wien</strong>, ecoplus – dieWirtschaftsagentur des Landes Nie<strong>der</strong>österreich, Wirtschaftsservice BurgenlandAG – WiBAG, Slovenský dom Centrope). Grenzüberschreitend bietet auch CEN-TROPE grundlegende Unterstützung und Service für Investoren an. 68 Die österreichischenGeme<strong>in</strong>den kooperieren im Bereich <strong>der</strong> Standort- und Wirtschaftsentwicklung<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie bei <strong>der</strong> Errichtung und dem Betrieb von geme<strong>in</strong>samenWirtschaftsparks (Gewerbeparks sowie Industrie- und Technologiezentren).Grenzüberschreitend konnten diesbezügliche Projekte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region bislangjedoch nicht realisiert werden, das Potenzial wurde daher als niedrig e<strong>in</strong>gestuft.Im Allgeme<strong>in</strong>en jedoch konkurrieren die Städte und Geme<strong>in</strong>den um dieGunst von Investoren bei Betriebsansiedelungen, wodurch die Position <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnenStädte stark geschwächt wird. Den potenziellen Investoren wie<strong>der</strong>ummangelt es an Informationen über das Ausmaß und die Verfügbarkeit von für Betriebsansiedelungengeeigneten Flächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>schaftlicheVermarktung von Betriebsstandorten o<strong>der</strong> Objekten <strong>in</strong> den Städten <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Regionkönnte die Standortattraktivität <strong>der</strong> Region im weltweiten Wettbewerb <strong>in</strong>sgesamtstärken und zusätzliche Investoren anziehen. Durch e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftlichesAuftreten <strong>der</strong> Städte gegenüber den Investoren – e<strong>in</strong> regionales Standortmarket<strong>in</strong>gTw<strong>in</strong>Region - würde <strong>der</strong>en Position gestärkt und die Konkurrenzsituationentschärft. Beispielhaft dafür ist die geme<strong>in</strong>schaftliche Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>den deutschen <strong>Metropolregion</strong>en (z.B.: Franfurt-Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> und Rhe<strong>in</strong>-Neckar),welche die Städte und Geme<strong>in</strong>den bei <strong>der</strong> Vermarktung ihrer Gewerbeflächenund -immobilien unterstützt und gleichzeitig e<strong>in</strong>e zentrale Anlaufstelle für Investorendarstellt.Zentraler Bestandteil des regionalen Standortmarket<strong>in</strong>gs sollte e<strong>in</strong>e - eventuell<strong>in</strong> die Städteplattform Tw<strong>in</strong>Region <strong>in</strong>tegrierte - Standortdatenbank bzw. e<strong>in</strong>Gewerbeflächenportal se<strong>in</strong>. Erfolgreiche Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Standortdaten-67Nähere Informationen siehe http://www.smalloffices.at/ [Download: 10.10.2011].68Nähere Informationen siehe http://www.centrope.com/de/<strong>in</strong>vestorenservice/unterstutzung-und-services-fur<strong>in</strong>vestoren[Download: 10.10.2011].84


Optionen für künftige Kooperationenbank des Landes Salzburg 69 und die Standortdatenbank für Oberösterreich auf<strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Plattform INKOBA (Interkommunale Betriebsansiedelung). 70In Deutschland haben sich <strong>in</strong> den letzten Jahren bereits e<strong>in</strong>ige Gewerbeflächenportaleetabliert, welche onl<strong>in</strong>e die Suche nach freien Gewerbeflächen und -objektenermöglichen: GI-X – Grenzüberschreitendes Gewerbeflächenportal für dieEuregio Rhe<strong>in</strong>-Maas-Nord 71 , Gewerbeflächenportal GEFIS <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>Hamburg 72 und „Investhoch3“ 73 Gewerbeflächenportal im bergischen StädtedreieckWuppertal, Sol<strong>in</strong>gen, Remscheid.Im österreichischen Projektraum bietet die Wallenberger & L<strong>in</strong>hard Regionalberatungmit KOMSIS (Kommunales Standort-Informations-System) denGeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong> webbasiertes Instrument zur Verwaltung und Vermarktung verfügbarerHäuser, Wohnungen, Baugründe, Büro- und Geschäftslokale sowie Gewerbeobjekteund -flächen an 74 . Auch e<strong>in</strong>ige Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region – wie beispielsweisedie Städte Krems, Mistelbach, Poysdorf, Retz und Zistersdorf – nutzendieses Angebot und s<strong>in</strong>d mit ihrem Standortangebot auf <strong>der</strong> Plattform vertreten.Als Basis für e<strong>in</strong>e koord<strong>in</strong>ierte regionale Wirtschaftsentwicklung wäre darüberh<strong>in</strong>aus die Erarbeitung e<strong>in</strong>es regionalen Betriebsansiedlungs- bzw. Wirtschaftsentwicklungskonzeptesmit räumlich def<strong>in</strong>ierten Schwerpunktsetzungenerfor<strong>der</strong>lich.Hohes Kooperationspotenzial besteht schließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erschließung neuerKooperationsfel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Teilsegmenten, welche erst <strong>in</strong> den letzten Jahren zunehmendan Bedeutung gew<strong>in</strong>nen:ad 6. För<strong>der</strong>ung nachhaltiger Entwicklungen – Nutzung erneuerbarer EnergiequellenInsbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren Energien schlummert e<strong>in</strong> riesigesPotenzial. Bislang wird weltweit nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anteil <strong>der</strong> Energiemenge,69“Gewerbe-Standorte und -Immobilien <strong>in</strong> Stadt und Land Salzburg” - onl<strong>in</strong>e-Datenbank für die Suche von Büros,Geschäftsflächen, Betriebsobjekte, Gewerbeflächen sowie Hotellerie- und Gastgewerbeobjekten. Zusammenführungsämtlicher Angebote <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Raum tätigen Immobilienmakler und Services <strong>der</strong> Stadt und des LandesSalzburg. Nähere Informationen siehe http://www.standortsalzburg.com/ [Download: 11.05.2011].70Nähere Informationen siehe http://www.<strong>in</strong>koba.at/ [Download: 11.05.2011].71Nähere Informationen siehe http://www.geodok.de/<strong>in</strong>dex.php?cHash=4a19404bbe&id=85&tx_ttnews%5BbackPid%5D=2&txttnews%5Btt_news%5D=7 [Download: 11.05.2011].72Nähere Informationen siehe http://metropolregion.hamburg.de/gefis/ [Download: 11.05.2011]: Freie Gewerbeflächen<strong>in</strong> den drei Län<strong>der</strong>n Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Nie<strong>der</strong>sachsen und <strong>der</strong> Freien Hansestadt Hamburg können sowohlthematisch nach unterschiedlichen Kriterien als auch regional über e<strong>in</strong>e Karte gesucht werden.73Nähere Informationen siehe http://www.<strong>in</strong>vesthoch3.de/ [Download: 11.05.2011].74Nähere Informationen siehe http://www.komsis.at/ [Download: 12.10.2011].85


Optionen für künftige Kooperationenwelche Sonne, W<strong>in</strong>d, Wasser, Erde und Biomasse speichern und spenden könnten,technisch genutzt. Auf <strong>der</strong> Regionaltagung „Energy between Danube andCaucasus“ des Global Forum on Susta<strong>in</strong>able Energy 75 <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> am 28. April 2011betonte <strong>der</strong> österreichische Umweltm<strong>in</strong>ister Nikolaus Berlakovich die große Bedeutungvon grenzüberschreitenden Kooperationen zur Erschließung erneuerbarerEnergien: 76 „Die Zukunft im Energiesektor muss nachhaltig, effizient und miterneuerbaren Energien se<strong>in</strong>.(…) Österreich ist dabei <strong>in</strong> vielen Bereichen Vorreiter. (…)Von Kooperationen mit dem Ausland profitiert daher auch die heimische Wirtschaft– <strong>in</strong> Form von neuen Arbeitplätzen und Aufschwung. Grenzüberschreitende Partnerschaftenbr<strong>in</strong>gen allen Beteiligten stärkere Energiee<strong>in</strong>sparungs-Effekte durch harmonisierteZusammenarbeit. Außerdem können raschere Umsetzungserfolge durch<strong>in</strong>tensiven Technologie- und Erfahrungsaustausch erzielt werden.“ Die verstärkteNutzung erneuerbarer Energiequellen för<strong>der</strong>t die Unabhängigkeit von fossilenEnergieträgern und ermöglicht damit den Städten und Regionen e<strong>in</strong> nachhaltigesWirtschaftswachstum, bei dem nicht nur die Umwelt und das Klima, son<strong>der</strong>nauch die Menschen durch Reduktion <strong>der</strong> Belastungen geschont werden.Entsprechend <strong>der</strong> forcierten För<strong>der</strong>ung wurden <strong>in</strong> den vergangenen Jahrenbereits e<strong>in</strong>ige Projekte und Kooperationen mit Fokus auf die Entwicklung undNutzung erneuerbarer Energien <strong>in</strong>itiiert. Vorbildhaft dafür ist die Kle<strong>in</strong>region RömerlandCarnuntum, welche sich zum Ziel gesetzt hat, 100 Prozent ihres Bedarfesaus erneuerbaren Energien zu decken. In den vergangenen Jahren wurden zahlreicheW<strong>in</strong>dparks rund um Bruck an <strong>der</strong> Leitha sowie e<strong>in</strong>ige Biogasanlagen undBiomasse-Nahwärmekraftwerke errichtet, so dass bereits heute e<strong>in</strong> großer Teil<strong>der</strong> Energie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region aus erneuerbaren Quellen stammt. Auf dem Weg zurEnergiemodellregion ist <strong>in</strong> den nächsten beiden Jahren im Rahmen <strong>der</strong> LEADERProgramml<strong>in</strong>ie „Klima-& Energiemodell-regionen“ die Umsetzung zahlreicherweiterer Maßnahmen geplant. 77 Grundlage dafür ist das „Regionale EnergiekonzeptRömerland Carnuntum“, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> detaillierter Maßnahmenkatalog zu denSchwerpunkten Energieeffizienz und Energiee<strong>in</strong>sparung, Erzeugung erneuerbarerEnergie, Mobilität sowie Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Bildungsarbeitenthalten ist 78 . Beispielhaft für die zahlreichen Projektideen s<strong>in</strong>d hier dieBildung e<strong>in</strong>er regionalen Brennstoffbörse, das Pilotprojekt Photovoltaik für kommunaleAnlagen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er Elektrotankstelle, Biomethan <strong>in</strong> das75Nähere Informationen siehe http://www.gfse.at/ [Download: 19.10.2011].76Presseaussendung des BMEIA: http://www.bmeia.gv.at/aussenm<strong>in</strong>isterium/aktuelles/presseaussendungen/2011/nachhaltige-energie-statt-atomkraft-fuer-den-donau-und-schwarzmeerraum.html[Download19.10.2011].77Nähere Informationen siehe http://www.roemerland-carnuntum.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=220660147&detailonr=220660149 [Download: 19.10.2011].78Energiepark Bruck an <strong>der</strong> Leitha: Regionales Energiekonzept <strong>der</strong> LEADER-Region Römerland Carnuntum, Bruck an<strong>der</strong> Leitha, 2010, S. 122ff.86


Optionen für künftige KooperationenErgasnetz – Biogasanlage Rohrau, Strom vom Strom – Stromboje <strong>in</strong> <strong>der</strong> Donau,Sonne und We<strong>in</strong> - Photovoltaik <strong>in</strong> W<strong>in</strong>zerbetrieben, Energiebuchhaltung für dieGeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, landwirtschaftliche Biodieselproduktion aus Pflanzenölund die Solar-Regionalliga genannt.E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt wird mit <strong>der</strong> Initiative „e-mobil im RömerlandCarnuntum“ <strong>der</strong> ARGE Römerland auf den Ausbau <strong>der</strong> Elektro-Mobilität (Verleihstationenfür Elektromobile) gesetzt. Grenzüberschreitend startet <strong>der</strong>zeit mitUnterstützung des Programmes zur grenzüberschreitenden ZusammenarbeitSlowakei-Österreich 2007-2013 das Pilotprojekt „Tw<strong>in</strong> City Elektromobilitätsmodellregion<strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>“, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> funktionsfähiges Gesamtsystem <strong>der</strong> Elektro-Mobilität<strong>in</strong> dieser Region mit ausgewählten NutzerInnen von Elektrofahrzeugendemonstriert werden soll 79 . Weiters beschäftigt sich das Projekt INREN (Intelligentuse of renewable energy) mit <strong>der</strong> Entwicklung kle<strong>in</strong>regionaler Konzeptezur Nutzung erneuerbarer Energien (z.B.: Energieplan für den Bezirk Malacky). ImRahmen von RECOM SK-AT 80 (Regional Cooperation Management SK-AT) wird amAufbau e<strong>in</strong>es Themennetzwerkes „Mobilität und Umwelt“ gearbeitet.Neben <strong>der</strong> Erarbeitung von städtischen und regionalen Energiekonzeptenbieten sich im Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren Energien/Umweltschutz noch vielfältigeweitere Möglichkeiten zur Kooperation <strong>der</strong> Städte <strong>in</strong> den Teilsegmenten Biomasse,Biogas, Biodiesel, W<strong>in</strong>denergie, Photovoltaik und thermische Solarenergie, E-Mobilität und Wasserkraft:ūūInstallation e<strong>in</strong>es regionalen Energiemanagements;ūūGründung e<strong>in</strong>es Energiesparverbandes <strong>der</strong> Städte (Beispiel EnergiesparverbandOberösterreich);ūūFortbildungsveranstaltungen und –geme<strong>in</strong>schaften zu Teilbereichen(z.B.: Erzeugung und Nutzung von Biokraftstoffen);ūūGeme<strong>in</strong>schaftliche Market<strong>in</strong>g-Offensive zu den Themen Energiesparenund E-Mobilität – Aufbau von Verleihstationen sowie e<strong>in</strong>es Versorgungsnetzes;ūūOrganisation von Kooperationsbörsen (z.B.: Mai 2011 <strong>in</strong> Güss<strong>in</strong>g);ūūGeme<strong>in</strong>schaftliche Errichtung von Biomasse-Fernwärmeanlagen;ūūAusbau <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dkraftanlagen;ūūEntwicklung geme<strong>in</strong>samer Umwelt-Standards (z.B.: Erarbeitung geme<strong>in</strong>samerwasserwirtschaftlicher Standards: festgeschriebene Vorgangsweisen,Bemessungsgrößen, versiegelte Flächen, Vermeidung von Hochwas-79Nähere Informationen siehe http://www.austrian-mobile-power.at/aktuelles-details-2011.1179.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews[year]=2011&tx_ttnews[month]=03&tx_ttnews[tt_news]=114&cHash=421c32b77cf011438e11ab99dc4077ad [Download: 20.09.2011].80Nähere Informationen siehe http://www.recom-skat.eu/ma<strong>in</strong>.php?lang=de&menu=37 [Download: 15.09.2011].87


Optionen für künftige Kooperationenserspitzen durch Rückhaltung am Grundstück etc. im E<strong>in</strong>zugsbereich desKrottenbaches im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g);ūūetc.2 Die Tw<strong>in</strong>Region als WissensregionDie im Zuge <strong>der</strong> Studie durchgeführten Recherchen, Interviews und Expertenworkshopshatten zum Ergebnis, dass große Potenziale für die Tw<strong>in</strong>-Region <strong>in</strong>Bereichen liegen, die mit Wissen, Innovation, Kreativität, Forschung und Entwicklungbeschrieben werden können.Folgende Trends bestätigen diese Sichtweise und ermutigen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>eauch die Tw<strong>in</strong>-Region, <strong>in</strong> ihrer Weiterentwicklung diese Themen zu berücksichtigen:Forschungspolitik und WissensgesellschaftIm Bericht „E<strong>in</strong>e globale Sicht auf Österreichs Forschungpolitik“ 81 werdenunter an<strong>der</strong>em folgende Empfehlungen ausgesprochen:• Österreich hat <strong>in</strong>folge se<strong>in</strong>er vielhun<strong>der</strong>tjährigen imperialen Geschichte undden radikalen politischen Verän<strong>der</strong>ungen im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t und zuletztmit den Ereignissen des Jahres 1989 e<strong>in</strong> Problem, se<strong>in</strong>e neue Identitätherauszuarbeiten. (…]) Die Transformation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gesellschaft, die sich als•„Wissensgesellschaft“ erkennt, kann dazu die Leitvorstellungen entwickeln.Die Option <strong>der</strong> Aufnahme von hochgebildeten Leistungsträgern<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus den Nachbarlän<strong>der</strong>n, die e<strong>in</strong>en em<strong>in</strong>enten Beitrag zurSteigerung des „<strong>in</strong>tellektuellen Kapitals“ Österreichs leisten können, wird•nicht ausreichend geschätzt, geför<strong>der</strong>t und genutzt.Es wird e<strong>in</strong> radikaler Strategiewechsel gefor<strong>der</strong>t. Österreich muss eher mehr•als weniger <strong>in</strong> Forschung, Entwicklung und Innovation <strong>in</strong>vestieren.Österreich ist mit hohen Zukunftspotenzialen und wissenschaftlichenKompetenzen ausgestattet, diese werden aber entwe<strong>der</strong> nichtwahrgenommen o<strong>der</strong> zu wenig beachtet und <strong>in</strong> ihren jeweiligen Nischen•belassen.E<strong>in</strong> höchst gravierendes Problem ist, dass es ke<strong>in</strong>e „Kultur desUnternehmertums“ <strong>in</strong> Österreich gibt.Es ist evident, dass viele dieser Empfehlungen sich auch auf die Tw<strong>in</strong>-Regionbeziehen.81Vgl. Koch, 2010.88


Optionen für künftige KooperationenWissenregionIn <strong>der</strong> Raum- und Regionalentwicklung wird das Konzept <strong>der</strong> Wissensregiondiskutiert. E<strong>in</strong>e Untersuchung von Growe et. al 82 kommt zum Schluss, dass dasThema Wissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt- und Regionalentwicklung e<strong>in</strong>en hohen Stellenwerthat bzw. haben kann, und dass Politik, Planung und Entwicklung <strong>der</strong> RessourceWissen e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert beimessen. Mit <strong>der</strong> Fokussierung auf das ThemaWissen wird e<strong>in</strong>e identitätsstiftende Wirkung erwartet. Es hat sich gezeigt, dassdie Raumplanung neue Instrumente entwickeln und neue Kooperationen e<strong>in</strong>gehenmuss. Raumplanung und Regionalentwicklung müssen e<strong>in</strong>erseits Strategienund Instrumente entwickeln, die Wissenstransfer und Innovation <strong>in</strong> Städten undRegionen för<strong>der</strong>n. Sie müssen an<strong>der</strong>erseits aber auch mit potenziell ungleichgewichtigenEntwicklungen <strong>in</strong> den Städten und Regionen rechnen und daraufreagieren. Es wird Regionen geben, die unzureichend an die Zentren <strong>der</strong> Wissensgenerierungund des Wissensaustausches angebunden se<strong>in</strong> werden. Von beson<strong>der</strong>emInteresse wird es für diese Regionen se<strong>in</strong>, mit Hilfe von IuK-Technologieno<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>novativen Ansätzen e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>deststandard an Wissensvernetzungzu sichernFromhold-Eisebith 83 weist darauf h<strong>in</strong>, dass die noch wenig konzeptorientierteVerwendung des Begriffs <strong>der</strong> Wissensregion bedauerlich ist, lassen sich mitdem neuen Label <strong>der</strong> „Wissensregion“ doch Anliegen verb<strong>in</strong>den, die weit überdie Anwendung e<strong>in</strong>er neuen Market<strong>in</strong>g-Rhethorik h<strong>in</strong>aus reichen. Sie betont dieVorteile, die die Verwendung dieses Begriffs mit sich br<strong>in</strong>gt und schlägt mit dem„Hexagon-Modell <strong>der</strong> Wissensregion“ e<strong>in</strong>e konzeptionelle Füllung des Begriffsvor. Dieses zeichnet sich aus durch Humankapital, öffentliche und private Infrastruktur<strong>der</strong> Wissensgenerierung, etablierte wissens<strong>in</strong>tensive Betriebe, die Neugründungwissens<strong>in</strong>tensiver Betriebe, e<strong>in</strong>e wissensbezogene Identität bzw. e<strong>in</strong>wissensbezogenes Image sowie wissensorientierte För<strong>der</strong>strategien und -maßnahmen.In e<strong>in</strong>er Wissensregion s<strong>in</strong>d diese sechs Faktoren über e<strong>in</strong> wissensbezogenesMilieu mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vernetzt. 84Kreativität und InnovationBuschmann 85 betont, dass sie wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungzunehmend vom strukturellen Wandel h<strong>in</strong> zur wissens<strong>in</strong>tensiven undkreativen Wirtschaft geprägt s<strong>in</strong>d. Neue Wachstumstheorien sehen <strong>in</strong> Kreativitätund Wissen den wichtigsten Rohstoff und Standortfaktor für Zukunftsfähigkeitund künftiges Wirtschaftswachstum. Viele europäische Metropolen sehen82Vgl. Growe et. al., 2007.83Vgl. Fromhold-Eisebith, 2006.84Vgl. Growe et. al., 2007.85Vgl. Buschmann, 2010.89


Optionen für künftige Kooperationen<strong>der</strong>zeit im Leitbild <strong>der</strong> „Kreativen Wissensregion“ e<strong>in</strong>e Chance, sich im <strong>in</strong>ternationalenWettbewerb zu positionieren und <strong>der</strong> Globalisierung, dem Strukturunddemographischen Wandel zu begegnen. Der Begriff <strong>der</strong> Kreativwirtschaftskizziert nicht nur e<strong>in</strong>e neue, kreativ bewertete Ökonomie, er steht auch für e<strong>in</strong>neues gesellschaftliches Verhältnis zwischen Kultur und Ökonomie. Arbeit undMarkt formieren sich entlang neuer Wissens- und Kompetenzformen. Dies erfor<strong>der</strong>tneue, <strong>in</strong>teraktive und <strong>in</strong>tegrative Politik-Konzepte und neue Governance, bei<strong>der</strong> auch die Beteiligung an <strong>in</strong>ternationalen Netzwerken immer wichtiger wird.CENTROPE – Europa Region MitteDie politischen Erklärungen und Beschlüsse sowie das CENTROPE Zukunftsbild2015 zielen auf e<strong>in</strong>e Europa Region Mitte, <strong>in</strong> <strong>der</strong> grenzüberschreitende Kooperation<strong>in</strong> allen Lebensbereichen stattf<strong>in</strong>det. Um diesem Ziel näher zu kommen,setzt CENTROPE bis 2012 als e<strong>in</strong>en von vier Entwicklungsschwerpunktendie Wissensregion. Die steigende Bedeutung von Innovation, Wissenschaft undForschung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung legt e<strong>in</strong>e abgestimmteEntwicklung des geme<strong>in</strong>samen Wissensstandorts nahe. 86Da die Tw<strong>in</strong>Region <strong>in</strong> die Europa Region Mitte e<strong>in</strong>gebettet ist, bietet es sichan, die Wissensregion als Schwerpunkt für zukünftige Kooperationspotenziale zudef<strong>in</strong>ieren.3 Schlussfolgerungen: „<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> – <strong>Bratislava</strong>“Kurz zusammengefasst ist das Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Studie das Aufspürenmöglicher Kooperationspotenziale für Städte aus dem Raum <strong>Bratislava</strong> – <strong>Wien</strong>,um die Entwicklung <strong>der</strong> Städte und <strong>der</strong> Wirtschaft des geme<strong>in</strong>samen Raumes zustärken.Die Studie war ergebnisoffen konzipiert und weist e<strong>in</strong>en sehr praxisorientiertenZugang zur F<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Kooperationspotenziale auf. Demnach setzensich die Erkenntnisse dieser Studie zusammen aus• Literaturrecherche,• <strong>in</strong>ternationalen Best-Practices,• Interviews mit slowakischen und österreichischen PraktikerInnen undExpertInnen,86Vgl. CENTROPE, 2011.90


Optionen für künftige Kooperationen• den beiden Experten-Workshops und darauf aufbauend• weiteren Recherchen zum Thema Wissensregionen.Schrittweise wurde <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong> kommunalen Kooperationspotenzialeimmer weiter e<strong>in</strong>geengt. Aufbauend auf den folgenden Kriterien (vgl. Kapitel II)konnten mehrere Kooperationpotenziale identifiziert werden, welche sich allesamtunter dem Fokus „<strong>Wissenskooperation</strong>en“ zusammenfassen lassen:• identitätsstiftend,• Querschnittsmaterie,• Fokus auf geme<strong>in</strong>samer Planung,• Initiierung und F<strong>in</strong>anzierung konkreter Projekte,• Wirkungsbereich von Städten,• E<strong>in</strong>beziehung von Stakehol<strong>der</strong>n und• ger<strong>in</strong>ger FormalisierungsgradDie Studie endet somit mit <strong>der</strong> Empfehlung, die „<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> - <strong>Bratislava</strong>“ als Grundlage für die Etablierung und Stärkung<strong>der</strong> kommunalen Kooperation im Raum <strong>Bratislava</strong> – <strong>Wien</strong> heranzuziehen. Dies giltsowohl für die grenzüberschreitenden Kooperationen als auch die „nationalen“Kooperationen, wie etwa für die Umlandstädte von <strong>Wien</strong> und <strong>Bratislava</strong>.Sechs Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> „<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong> -<strong>Bratislava</strong>“ wurden identifiziert und im Kapitel 4 – Optionen für künftige Kooperationennäher beschrieben sowie mit zahlreichen Kooperationsvorschlägen versehen.Die sechs Handlungsfel<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d:1) Informations- und Kommunikationsplattformen (siehe Arbeitstitel: ad1. Informations- und Kommunikationsplattform Tw<strong>in</strong>Region – open commons)2) Identität und Market<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> (siehe Arbeitstitel: ad 2. Geme<strong>in</strong>schaftlichesRegional- und Stadtmarket<strong>in</strong>g sowie Identitätsbildung)3) Bildungsnetzwerke (siehe Arbeitstitel: ad 3. Organisation von Fortbildungen– Know-How Transfer über Fortbildungsgeme<strong>in</strong>schaften und Kooperationenvon Universitäten)4) Koord<strong>in</strong>ation regionaler Entwicklungspläne (siehe Arbeitstitel: ad 4.Transparenz und Koord<strong>in</strong>ation bei örtlichen und regionalen Entwicklungsplänen)5) Entwicklung des Wirtschaftsstandortes (siehe Arbeitstitel: ad 5. Geme<strong>in</strong>sameWirtschaftsenwicklung – Regionales Standortmarket<strong>in</strong>g)91


Optionen für künftige Kooperationen6) Innovatives und Nachhaltiges Nutzen von Ressourcen (siehe Arbeitstitel:ad 6. För<strong>der</strong>ung nachhaltiger Entwicklungen – Nutzung erneuerbarer Energiequellen)<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong><strong>Wien</strong> <strong>Bratislava</strong>Sechs Handlungsfel<strong>der</strong>Informations- und KommunikationsplattformenIdentität und Market<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>BildungsnetzwerkeKoord<strong>in</strong>ation regionaler EntwicklungspläneEntwicklung des WirtschaftsstandortesInnovatives und nachhaltiges Nutzen von Ressourcenwww.kdz.or.atDie „<strong>Wissenskooperation</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>“ leistet e<strong>in</strong>enwichtigen Beitrag zur „Wissensregion Centrope“, <strong>in</strong>dem sie sich auf die Initiierungund För<strong>der</strong>ung von kommunalen Kooperationen konzentriert. Durch die Stärkungdes Faktors Wissen wird die Entwicklung <strong>der</strong> Städte und <strong>der</strong> Stadtregionenunterstützt.Nachdem diese Studie den <strong>in</strong>haltlichen Rahmen <strong>der</strong> Kooperationspotenziale<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> def<strong>in</strong>iert hat, stellt sich nun die Frage,wie diese Kooperationen nachhaltig etabliert werden können. Hierfür werdenzwei Instrumente e<strong>in</strong>gesetzt:1) E<strong>in</strong> Leitfaden für Kooperationen und Kooperationsstandards, <strong>der</strong> die organisatorischenGrundlagen und den Prozess zur Etablierung <strong>der</strong> „<strong>Wissenskooperation</strong><strong>Metropolregion</strong> <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>“ beschreibt.2) E<strong>in</strong>e Internetscorecard, welche die Kooperationspotenziale für die Städtevisualisiert und mit Indikatoren versieht. Dabei wird e<strong>in</strong> generelles Indikatorensetfür die <strong>Metropolregion</strong> und e<strong>in</strong> spezifische Indikatorenset für die<strong>Wissenskooperation</strong> und <strong>der</strong>en sechs Handlungsfel<strong>der</strong> ausgearbeitet. Diesessoll die <strong>in</strong>teressierten Städte auf neue Kooperationsmöglichkeiten undpotenzielle KooperationspartnerInnen aufmerksam machen und die Möglichkeitbieten, die eigene Stadt für die <strong>Wissenskooperation</strong> zu präsentierenund ausgewählte Indikatoren für die Handlungsfel<strong>der</strong> darzustellen.92


VerzeichnisseV Verzeichnisse1 AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Die Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> .....................................15Abbildung 2: Bevölkerungsverteilung und -dichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tw<strong>in</strong>Region. .........17Abbildung 3: Ersche<strong>in</strong>ungsformen <strong>der</strong> Kooperationen ........................26Abbildung 4: Übersichtskarte: Zugehörigkeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den im Agglomerationsraum<strong>Wien</strong> zu Kle<strong>in</strong>regionen ........................................50Abbildung 5: Schema: Entwicklung / Entscheidungsf<strong>in</strong>dung Kooperationspotenziale...................................................................75Abbildung 6 Die Struktur <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft. ........................ 138Tabelle 7: Übersicht: Interkommunale grenzüberschreitende Kooperationengemäß def<strong>in</strong>ierter Kooperationsfel<strong>der</strong>: Bestehende Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong>grenzüberschreitenden Region Slowakei-Österreich ....................672 TabellenverzeichnisTabelle 1: Übersicht über Mehrzweckkooperationen ..........................19Tabelle 2: Übersicht über E<strong>in</strong>zweckkooperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Tabelle 3: Kooperationsbereiche für die Analyse des Status Quo (Kooperationsraster).................................................................31Tabelle 4: Überblick: Interkommunale Kooperationen gemäß def<strong>in</strong>ierter Kooperationsfel<strong>der</strong>:Bestehende Kooperationen <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektregionund grenzüberschreitend:. ..........................................33Tabelle 5: Übersicht über die Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<strong>Bratislava</strong> ..............................................................57Tabelle 6: Übersicht <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devere<strong>in</strong>igungen im Trnava-Kreis .............62Tabelle 7: Übersicht: Interkommunale grenzüberschreitende Kooperationengemäß def<strong>in</strong>ierter Kooperationsfel<strong>der</strong>: Bestehende Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong>grenzüberschreitenden Region Slowakei-Österreich ....................67Tabelle 8: Kooperationsbereiche und Aktivitätsfel<strong>der</strong> nach Sachbereichen – E<strong>in</strong>schätzungdes Kooperationspotenziales zwischen slowakischen und österreichischenStädten ....................................................76Tabelle 9: Projektraum – Bezirke und Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong> .....99Tabelle 10: Projektraum – Die Bezirke <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>. ....................... 10093


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Verzeichnissehttp://www.wien.gv.at/wirtschaft/eu-strategie/eu-foer<strong>der</strong>ung/etz/projekte/dewalop.htmlhttp://www.wienerhold<strong>in</strong>g.at/event/mediaroom-news/id/2167http://www.ausaid.gov.auhttp://www.beyond-gdp.euhttp://www.etrend.sk/,http://www.oecd.orghttp://www.rics.org/http://www.unfpa.orghttp://www.worldbank.org98


ANHANGVI ANHANG1 Die Tw<strong>in</strong>Region und ihre Städte - BevölkerungTabelle 9: Projektraum – Bezirke und Städte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>Wien</strong>-<strong>Bratislava</strong>NUTS 3 Bezirk WB 01.01.2011 Ausgewählte Städte WB 01.01.2011We<strong>in</strong>viertel Gänserndorf 18.769Hollabrunn 50.426 Hollabrunn 11.598Mistelbach 54.480 Mistelbach 11.012<strong>Wien</strong>er Umland - Nordteil Gänserndorf 76.745 Gänserndorf 10.154Korneuburg 74.898 Korneuburg 12.314Stockerau 15.513Mistelbach 19.568Tulln a.d. Donau 70.552 Tulln a.d. Donau 15.037<strong>Wien</strong>-Umgebung 64.836 Klosterneuburg 25.870Gerasdorf bei <strong>Wien</strong> 10.156<strong>Wien</strong> alle Bezirke 1.714.142<strong>Wien</strong>er Umland - Südteil Baden 113.128 Baden 25.176Traiskirchen 17.169Bad Vöslau 11.309Bruck a.d. Leitha 42.842Mödl<strong>in</strong>g 113.661 Mödl<strong>in</strong>g 20.438Perchtoldsdorf 14.566Brunn am Gebirge 11.196<strong>Wien</strong>-Umgebung 49.435 Schwechat 16.329Nordburgenland Eisenstadt 12.995 Eisenstadt 12.995Rust 1.893Eisenstadt-Umgebung 40.792Mattersburg 39.085Neusiedl am See 54.925weitere Städte <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en NUTS3-RegionenKrems a.d. Donau Krems a.d. Donau 24.014St. Pölten St. Pölten 51.956<strong>Wien</strong>er Neustadt <strong>Wien</strong>er Neustadt 41.042<strong>Bratislava</strong> <strong>Bratislava</strong> I 41.086 <strong>Bratislava</strong> I 41.086<strong>Bratislava</strong> II 113.764 <strong>Bratislava</strong> II 113.764<strong>Bratislava</strong> III 63.866 <strong>Bratislava</strong> III 63.866<strong>Bratislava</strong> IV 97.092 <strong>Bratislava</strong> IV 97.092<strong>Bratislava</strong> V 116.993 <strong>Bratislava</strong> V 116.993Malacky 69.936 Malacky 18.132Pez<strong>in</strong>ok 59.547 Pez<strong>in</strong>ok 22.324Senec 66.402 Senec 16.66599


ANHANGTrnava Dunajská Streda 118.607 Dunajská Streda 23.404Šamorín 13.026Galanta 96.452 Galanta 16.058Sereď 16.839Hlohovec 45.213 Hlohovec 22.232Piešťany 64.337 Piešťany 29.347Senica 61.389 Senica 20.726Skalica 47.871 Skalica 15.104Holíč 11.699Trnava 129.212 Trnava 67.368weitere Städte <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en NUTS3-RegionenNitra Nitra 83.444Nitra Šaľa 23.645Trenčín Nové Mesto nad Váhom 20.264Stand: 31.08.2011Quelle: Statistik Austria und http://www.citypopulation.de/php/slovakia-bratislavskykraj.phpTabelle 10: Projektraum – Die Bezirke <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>NUTS 3 Bezirk WB 01.01.2011<strong>Wien</strong> <strong>Wien</strong> 1., Innere Stadt 16.854<strong>Wien</strong> 2., Leopoldstadt 96.016<strong>Wien</strong> 3., Landstraße 85.045<strong>Wien</strong> 4., Wieden 30.943<strong>Wien</strong> 5., Margareten 53.178<strong>Wien</strong> 6., Mariahilf 29.623<strong>Wien</strong> 7., Neubau 23.747<strong>Wien</strong> 8., Josefstadt 23.747<strong>Wien</strong> 9., Alsergrund 39.688<strong>Wien</strong> 10., Favoriten 177.215<strong>Wien</strong> 11., Simmer<strong>in</strong>g 90.712<strong>Wien</strong> 12., Meidl<strong>in</strong>g 88.579<strong>Wien</strong> 13., Hietz<strong>in</strong>g 51.292<strong>Wien</strong> 14., Penz<strong>in</strong>g 84.933<strong>Wien</strong> 15., Rudolfsheim-Fünfhaus 72.021<strong>Wien</strong> 16., Ottakr<strong>in</strong>g 95.386<strong>Wien</strong> 17., Hernals 52.913<strong>Wien</strong> 18., Währ<strong>in</strong>g 48.013<strong>Wien</strong> 19., Döbl<strong>in</strong>g 68.820<strong>Wien</strong> 20., Brigittenau 83.607<strong>Wien</strong> 21., Floridsdorf 142.603<strong>Wien</strong> 22., Donaustadt 158.933<strong>Wien</strong> 23., Lies<strong>in</strong>g 93.629Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsstatistik 1.1.2011.100


ANHANG2 Ausgewählte Fallbeispiele – Mehrzweckkooperationen1. Europäische <strong>Metropolregion</strong> München2. Verband Region Stuttgart3. Tr<strong>in</strong>ationale Oberrhe<strong>in</strong>konferenz4. Vision Rhe<strong>in</strong>tal5. <strong>Metropolregion</strong> Rhe<strong>in</strong> – Ma<strong>in</strong>6. Eurodistrict Basel7. Eurometropole Lille-Kortrijk-Tournai101


ANHANGMerkblatt für Internationale Best Practices(FICHE FOR INTERNATIONAL BEST PRACTICES)Funktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegion☒Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Europäische <strong>Metropolregion</strong> München – EMM e.V.www.metropolregion-muenchen.euWissen, Wirtschaft, Umwelt, Verkehr (Mobilität), Kultur, Raumplanung (LändlicherRaum)Zugang zu Wissen, Region des Wissens, Fachkräfteentwicklung, Familie und Beruf,Gesundheitswirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> EMM, Messen und Veranstaltungen, ExpoReal,Klimaschutz, Ressourcenmanagement, Landschaften, Hauptbahnhöfe als Tore zur<strong>Metropolregion</strong>, Bahnverkehr und Schienennetze, Wirtschafts- und Pendlerverkehr,Zukunftsthema Mobilität, Bestandsaufnahme von Kultur und Vernetzung,<strong>Metropolregion</strong> rund um die Landeshauptstadt München, Städte, LandkreiseBegründung / Ziele • Weiterentwicklung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Prosperität und Dynamik; Europaregionmit dem besten Branchenmix• Weltweite Anerkennung als Spitzenstandort für Innovation• Erhalt <strong>der</strong> hohen LebensqualitätBeschreibungDer Vere<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e offene und fachübergreifende Kooperationsplattform. Unter <strong>der</strong>Fe<strong>der</strong>führung des Vere<strong>in</strong>s setzen sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politikund Gesellschaft zusammen an e<strong>in</strong>en Tisch, um sich freiwillig, aber verb<strong>in</strong>dlich fürdie positive Entwicklung <strong>der</strong> EMM zu engagieren. Zentrales Ziel ist es, die Europäische<strong>Metropolregion</strong> München nach <strong>in</strong>nen zu vernetzen und nach außen weith<strong>in</strong>sichtbar zu machen. Die Mitglie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Städte rund um die LandeshauptstadtMünchen, 23 Landkreise, 31 kreisangehörige Kommunen sowie Industrie- undHandelskammern, Handwerkskammern, Banken, Unternehmen und sonstigeMitglie<strong>der</strong> aus Gesellschaft und Wissenschaft. Der Vere<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziert sich über se<strong>in</strong>eMitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Mitgliedsbeiträge, die sich nach e<strong>in</strong>em bestimmten Schlüsselberechnen: Gebietskörperschaften: Landkreise 6 ct/E<strong>in</strong>wohnerIn, Kommunen 3 ct/E<strong>in</strong>wohnerIn. Alle An<strong>der</strong>en: festgelegte Beiträge.Auftrag ist die Umsetzung konkreter Projekte für e<strong>in</strong>e positive Regionalentwicklungund die Schaffung e<strong>in</strong>er metropolregionalen Identität.Beson<strong>der</strong>heiten • Zusammenschluss mehrerer Akteure aus <strong>der</strong> Region auf Vere<strong>in</strong>sebene• Offene Diskussions- und Kooperationsplattform• F<strong>in</strong>anzierung aus Mitgliedsbeiträgen102


ANHANGGovernanceOrganisation als privatrechtlicher Vere<strong>in</strong> zur Vernetzung von Akteuren <strong>in</strong> Public-Private-Partnership auf politisch neutraler Ebene. E<strong>in</strong>fache Gründung, ke<strong>in</strong>eKapitale<strong>in</strong>lagen, hoher Grad an Freiwilligkeit, wenig Verpflichtung,Haftungsfragen, und Vere<strong>in</strong>srecht sprechen für diese Form.Der Vere<strong>in</strong> besteht aus e<strong>in</strong>em Vorstand, e<strong>in</strong>er Geschäftsführung mit Geschäftsstelle,e<strong>in</strong>em Lenkungskreis, fünf Arbeitsgruppen zu oben genannten Kooperationsbereichen,e<strong>in</strong>er Mitglie<strong>der</strong>versammlung und <strong>der</strong> Metropolkonferenz. Der Vorstand setzt sichaus drei Landräten (München, Donau-Ries, Traunste<strong>in</strong>), vier Oberbürgermeistern(München, Augsburg, Ingolstadt, Dachau), e<strong>in</strong>er Bürgermeister<strong>in</strong> (Oberschleißheim)und e<strong>in</strong>igen hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft (AUDI,Universität Ingolstadt…) zusammen.Ergebnisse • Bildungsatlas, EMM-Wissenswelten, Impact-Studie, Lernen <strong>in</strong> <strong>der</strong> City/Sprachentram (Wissen)• Erschienene Studien: „Der Wirtschaftsstandort <strong>in</strong> <strong>der</strong> EMM“, „Biotechnologieund Pharma<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> <strong>der</strong> EMM“, „Fahrzeugbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> EMM“, „IfGGesundheitsstudie“ (Wirtschaft)• Erstellung von Klimaschutzkonzepten, diverse Klimaschutzprojekte, Projekt„Regionaler Energieverbund Augsburg“, (Umwelt)• Erreichbarkeitsatlas <strong>der</strong> EMM, EMM-Ticket, Projekt „Parken und Mitfahren“,Regionales Mobilitätsmanagement, Elektromobilität (Mobilität)• Allianz gegen Rechtsextremismus, „Die Kulturregion auf e<strong>in</strong>en Blick“ eigeneWebsite www.kulturregion.eu (Kultur)• 1 mal pro Jahr Metropolkonferenz zum Erfahrungs- und Me<strong>in</strong>ungsaustausch, zurEntwicklung neuer Projektideen, zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen regionalenIdentität, zur Präsentation <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse an die Öffentlichkeit, www.metropolkonferenz.de• Imagefilm über die <strong>Metropolregion</strong>Relevanz • Diese Form <strong>der</strong> regionalen Zusammenarbeit ist beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressant, da sie aufVere<strong>in</strong>sbasis geführt wird.• Die Vernetzung verschiedenster Akteure aus unterschiedlichsten Branchenist ebenfalls sehr attraktiv und bietet e<strong>in</strong>en optimalen Informations- undMe<strong>in</strong>ungsaustausch mit unterschiedlichsten Sichtweisen.Institutionalisierungsgrad☐A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☒C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)103


ANHANGStatistische DatenE<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 5,5 Millionen (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 24.094 km² (area)Gründungsjahr: 2008 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): ca. 170 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten: 1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☒ne<strong>in</strong> ☐ja,welche:(public funds, if yes, which)104


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibung☒Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Verband Region Stuttgartwww.region-stuttgart.orgRaumplanung, Verkehr, Wirtschaft, Umwelt, Umwelt, KulturPflichtaufgaben: Regionalplanung, Landschaftsrahmenplanung,Regionalverkehrsplanung, regionale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, regionalbedeutsameröffentlicher Personennahverkehr, Teile <strong>der</strong> Abfallentsorgung, regionalesTourismusmarket<strong>in</strong>g,Freiwillige Aufgaben: Kultur, Sportveranstaltungen, MessenStadt Stuttgart und die Landkreise Böbl<strong>in</strong>gen, Essl<strong>in</strong>gen, Ludwigsburg, Göpp<strong>in</strong>genund Rems-Murr-KreisZentrale Aufgabe des Verbands ist es, die Region lebenswert, wirtschaftlichleistungsstark und ökologisch <strong>in</strong>takt zu erhalten.Der Verband Region Stuttgart ist e<strong>in</strong> Verband dessen zentrale Aufgabe es ist,grundlegende Entscheidungen für die Region zu treffen, welche die Landschaft,den Verkehr und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung betreffen. Die Zusammenarbeit mit vielenan<strong>der</strong>en Initiativen för<strong>der</strong>n den regionalen Gedanken und eigene Projekte.Kooperationspartner s<strong>in</strong>d dabei u.a.: Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Region Stuttgart GmbH,Regio Stuttgart Market<strong>in</strong>g und Tourismus GmbH, SportRegion Stuttgart e.V.,JugendRegion Stuttgart e.V.Beson<strong>der</strong>heiten • E<strong>in</strong>e Körperschaft des öffentlichen Rechts mit gesetzlich geregelten Aufgabenund e<strong>in</strong>er direkt gewählten Regionalversammlung.• F<strong>in</strong>anzielle Zuschüsse durch das Land Baden-Württemberg.• Stark e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Netzwerk aus gesellschaftlichen sowie kommunalenInitiativen und Projekten.GovernanceDer Verband Region Stuttgart ist die politische Ebene <strong>der</strong> Region Stuttgart <strong>in</strong>Form e<strong>in</strong>er Körperschaft des öffentlichen Rechts mit e<strong>in</strong>er direkt gewähltenRegionalversammlung und ihrer Geschäftsstelle. In dieser Form hat <strong>der</strong> Verbandbundesweit Modellcharakter für regionales Management. Die Aufgaben des Verbandss<strong>in</strong>d im Verbandsgesetz „zur Stärkung <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Stuttgart“festgelegt. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben unterteilt (s.o.).105


ANHANGErgebnisse • Regionalplanung, Raumordnungsprojekte, Klimaschutzprojekte, Region 2020?,StadtRegion 2030, Sozialstrukturbericht• Landschaftsrahmenplanung• Landschaftspark Region Stuttgart mit unzähligen Unterprojekten• Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung: Strukturberichte, Mobilitätscluster/Mobilist, BioRegioStuttgart/Neckar-Alb, PUSH!, Medienregion Stuttgart, För<strong>der</strong>programme,Messen• Regionalverkehrsplanung• Entscheidung über neue Angebote im Personennahverkehr,• Werbekampagne für Regionen und Landkreise• Beteiligung <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en• Vertretung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> Stuttgart gegenüber <strong>der</strong> EURelevanz • Diese Form <strong>der</strong> regionalen Zusammenarbeit ist sehr stark <strong>in</strong>stitutionalisiert undlässt wenig Spielraum, neue Aufgaben zu eigenen zu machen.• Durch die direkte Wahl <strong>der</strong> Regionalversammlung werden die Regionalrätedurch die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger legitimiert, stärken so die Verb<strong>in</strong>dungzwischen Organisation und BürgerInnen und nehmen <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht auchE<strong>in</strong>fluss auf die Arbeit im Gremium.InstitutionalisierungsgradStatistische Daten☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☒ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 2,67 Millionen (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 3.654 km² (area)Gründungsjahr: 1974 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 6 (Stadt und Landkreise)(organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ne<strong>in</strong> ☒ ja, welche: Landeszuschüsse und Umlagen(public funds, if yes, which)106


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereiche☒ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Tr<strong>in</strong>ationale Oberrhe<strong>in</strong>konferenzwww.conference-rh<strong>in</strong>-sup.orgBildung und Ausbildung, Gesundheit, Kultur, Öffentliche Sicherheit, Raumordnung,Umwelt, Verkehr, WirtschaftThemen Erziehung und Bildung, Gesundheit, Jugend, Katastrophenhilfe, Kultur,Raumordnung, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft, Klimaschutz und SportRegionBegründung / ZieleOberrhe<strong>in</strong>region auf deutscher, französischer und schweizerischer SeiteDas Hauptanliegen ist die Vertiefung <strong>der</strong> dynamischen grenzüberschreitendenZusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oberrhe<strong>in</strong>region – zum Wohle <strong>der</strong> Bevölkerungen auf beidenSeiten des Rhe<strong>in</strong>s, durch die sich die BewohnerInnen annähern und ihre Beziehungenauf möglichst allen Gebieten erleichtert werden sollen.Beschreibung Die deutsch-französisch-schweizerische Oberrhe<strong>in</strong>konferenz bildet den<strong>in</strong>stitutionellen Rahmen <strong>der</strong> grenzüberschreitenden regionalen Zusammenarbeitim Oberrhe<strong>in</strong>gebiet. Rund 600 ExpertInnen aus den deutschen, französischenund schweizerischen Fachverwaltungen arbeiten kont<strong>in</strong>uierlich an diesemgeme<strong>in</strong>samen Projekt zusammen. Sie treten für das gegenseitige Verständnis fürKultur und Mentalität <strong>der</strong> Nachbarn e<strong>in</strong>, stehen <strong>in</strong> ständigem Informationsaustauschund entwickeln konkrete Projekte für die Region. Die Oberrhe<strong>in</strong>konferenz iststaatsvertraglich verankert und stellt über die Deutsch-französisch-schweizerischeRegierungskommission die Verb<strong>in</strong>dung zu den nationalen Regierungen her.Beson<strong>der</strong>heiten • Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Frankreich und<strong>der</strong> Schweiz• Staatsvertragliche Regelung zur Kooperation• Zusammenarbeit auf Regierungs- und Verwaltungsebene107


ANHANGGovernanceDie grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen <strong>der</strong> Oberrhe<strong>in</strong>konferenz istpyramidenförmig aufgebaut:• Die deutsch-französisch-schweizerische Regierungskommission bildet das Dachauf nationaler Ebene und verb<strong>in</strong>det die Regierungen <strong>der</strong> drei Län<strong>der</strong> über ihrejeweiligen Außenm<strong>in</strong>isterien.• Die Deutsch-französisch-schweizerische Oberrhe<strong>in</strong>konferenz verb<strong>in</strong>det dieRegierungs- und Verwaltungsbehörden auf regionaler Ebene. Beteiligt s<strong>in</strong>d dieFachverwaltungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Baden-Württemberg und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, <strong>der</strong>Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Jura und Solothurn sowie diestaatlichen und gebietskörperschaftlichen Behörden <strong>der</strong> Region Elsass.• Die Oberrhe<strong>in</strong>konferenz verfügt über folgende Gremien: Präsidium <strong>der</strong>Oberrhe<strong>in</strong>konferenz, Plenum <strong>der</strong> Oberrhe<strong>in</strong>konferenz, geme<strong>in</strong>samesSekretariat <strong>der</strong> Oberrhe<strong>in</strong>konferenz, Koord<strong>in</strong>ationsausschuss des Geme<strong>in</strong>samenSekretariats, 12 Arbeitsgruppen mit ca. 40 ExpertenausschüssenErgebnisse • Dreilän<strong>der</strong>kongresse im 2-Jahres-Takt• INTERREG-Projekte• Klima- und Umweltschutzprojekte• Regelmäßig aktualisierte Energie- und Klimaschutzberichte• Biologische/Chemische Studien• Publikationen, Leitfäden, Broschüren zu o.g. Kooperationsbereichen• Raumordnerisches Leitbild und Freiraumkonzept Oberrhe<strong>in</strong>• Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung• Statistische Erhebungen• För<strong>der</strong>ung von Partnerschaften und Austausch• Jugend-, K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, Familienprojekte• grenzüberschreitenden Projekte für den Personenverkehr• Sportför<strong>der</strong>nde ProjekteRelevanz • Sehr stark <strong>in</strong>stitutionalisierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Bietetzahlreiche Kooperationsmöglichkeiten, da sich drei Län<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziell angeme<strong>in</strong>samen Projekten beteiligen.• Interessant ist auch die Zusammenarbeit auf Regierungs- und Verwaltungsebene.Institutionalisierungsgrad☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☒ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)108


ANHANGStatistische Daten E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 5,9 Millionen (Wert aus 2004)(number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 21.500 km² (Wert aus 2004) (area)Gründungsjahr: 1975 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 3 ( organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 3 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: k.A. (public funds, if yes, which)109


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibung☒ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Vision Rhe<strong>in</strong>talwww.vision-rhe<strong>in</strong>tal.atBildung und Ausbildung, Gesundheit und Wohlfahrt, Raumplanung, Verkehr, Umwelt,Kultur, Public Management & Governance, WirtschaftStrukturierte Siedlung, Lebensa<strong>der</strong> Bahn, Motor Wirtschaft, räumliches Gleichgewicht,vernetzter Freiraum, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugend, Pflege und Betreuung, Regionalplanung,Mobilität, Natur- und Freiraum, Kultur und Freizeit, Verwaltung, WirtschaftLand Vorarlberg und die umliegenden 29 Vorarlberger Rhe<strong>in</strong>talgeme<strong>in</strong>denRegionale Kooperation, Raumplanung, SiedlungsentwicklungIm Jahr 2004 startete das Projekt Vision Rhe<strong>in</strong>tal. In e<strong>in</strong>em zweijährigen Prozesswurde e<strong>in</strong> Leitbild zur räumlichen Entwicklung und regionalen Kooperation erstellt.Das Leitbild wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Broschüre “vis!on rhe<strong>in</strong>tal Dokumentation 2006” publiziert.Dem Leitbildprozess vorangegangen war e<strong>in</strong>e ca. dreijährige Vorbereitungs- undOrientierungsphase.Bereits im Frühjahr 2006 hatte sich gezeigt, dass das Projekt Vision Rhe<strong>in</strong>tal nachFertigstellung des Leitbildes weiterzuführen ist. Dadurch sollte gewährleistet se<strong>in</strong>,dass die erarbeiteten Erkenntnisse auch umgesetzt werden. In e<strong>in</strong>er zweiten, auf e<strong>in</strong>Jahr ausgelegten Phase, wurden zunächst die erfor<strong>der</strong>lichen Strukturen im H<strong>in</strong>blick aufdie Weiterführung des Projekts geklärt. Im Sommer 2007 wurde <strong>der</strong> Strukturprozessabgeschlossen. E<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong> dabei stellte <strong>der</strong> Beschluss und die Unterzeichnungdes regionalen Kontraktes Rhe<strong>in</strong>tal durch die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>talkonferenzdar. Das Land Vorarlberg und die 29 Rhe<strong>in</strong>talgeme<strong>in</strong>den bekräftigen dar<strong>in</strong> ihregeme<strong>in</strong>same Verantwortung für das Vorarlberger Rhe<strong>in</strong>tal und die Bereitschaft zurZusammenarbeit.Beson<strong>der</strong>heiten • E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Initiative zur Kooperation von Land und Kommunen.• Im Jahr 2007 erhielt das Projekt den „Best Practice“ – Preis für Raumplanung undStadtentwicklung.• Im Jahr 2008 folgte <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismuspreis für e<strong>in</strong>e beispielhafte Initiative zurGeme<strong>in</strong>dezusammenarbeitGovernanceDer Rhe<strong>in</strong>talkonferenz, die e<strong>in</strong>- bis zweimal jährlich stattf<strong>in</strong>det, gehören Mitglie<strong>der</strong><strong>der</strong> Landesregierungen, die Bürgermeister<strong>in</strong>nen und Bürgermeister <strong>der</strong> 29Rhe<strong>in</strong>talgeme<strong>in</strong>den sowie Landtagsabgeordnete des Rhe<strong>in</strong>tals an. Daneben gibtes e<strong>in</strong>en Lenkungsausschuss, <strong>der</strong> das Projekt steuert und den Fortgang überwachtsowie e<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>talforum, das als Kommunikationsplattform <strong>in</strong> größerem Rahmen zurDiskussion verschiedener Interessen, Probleme und Ergebnisse dient.110


ANHANGErgebnisse • Projekte zur Verbesserung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung• Projekte zur Verbesserung <strong>der</strong> Altenbetreuung und - pflege• Ferienbetreuung und Freizeitangebote• Verkehrspolitische Projekte• Raumplanungsprojekte• Kooperationsprojekte e<strong>in</strong>zelner Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> unterschiedlichen Bereichen• Sportför<strong>der</strong>nde und kulturelle Projekte• Kooperation zwischen VerwaltungenRelevanz • Beispielhafte Initiative zu den Themen Stadtentwicklung und Raumplanung.• Interessant ist die Kooperation zwischen Land und den vielen kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>denim Rhe<strong>in</strong>tal.• Viele Informationsveranstaltungen für Fachleute und Interessierte wiebeispielsweise Planertag, Verwaltungstag, Geme<strong>in</strong>degespräche o<strong>der</strong> RoadShows.InstitutionalisierungsgradStatistische Daten☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☒ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 240.000 (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 455,74 km² (area)Gründungsjahr: 2004 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 30 ( organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☒ne<strong>in</strong> ☐ ja, welche: (public funds, if yes, which)111


ANHANGFunktionaleReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / Ziele☒ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)<strong>Metropolregion</strong> Frankfurt Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>www.planungsverband.de bzw. www.region-frankfurt.deWissen, Kultur, Wirtschaft, Verkehr, RaumplanungWissen, Freizeit, Wirtschaft, Mobilität, Europa, Regionalplanung, Erstellung desFlächennutzungsplanesRegion Frankfurt Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>Regionale und <strong>in</strong>terkommunale Kooperation, Vernetzung von verschiedenenAkteuren, Informations- und WissensaustauschBeschreibung Das Gesetz über die <strong>Metropolregion</strong> Frankfurt/Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iert dieZusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. Mit se<strong>in</strong>em Inkrafttreten am 1. April 2011 tritt<strong>der</strong> Regionalverband FrankfurtRhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong> die Nachfolge des PlanungsverbandesBallungsraum Frankfurt/Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> an, von dem er die Aufgaben <strong>der</strong> regionalenFlächennutzungsplanung und <strong>der</strong> Landschaftsplanung übernimmt. Zusätzlich befasstsich <strong>der</strong> Regionalverband mit <strong>der</strong> Errichtung, Erhaltung und dem Betrieb von Sport-,Freizeit- und Erholungse<strong>in</strong>richtungen sowie von kulturellen E<strong>in</strong>richtungen mitüberörtlicher Bedeutung, dem Standortmarket<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichenEntwicklung, <strong>der</strong> Planung, Unterhaltung und Errichtung des Regionalparks sowie<strong>der</strong> regionalen Verkehrsplanung und dem Verkehrsmanagement. Ferner soll <strong>der</strong>Regionalverband <strong>der</strong> zentrale Ansprechpartner <strong>in</strong> regionalen Belangen se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> diestrategische Entwicklung steuert und koord<strong>in</strong>iert.Dieser Aufgabenkatalog setzt e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit aller Akteure voraus. Inden Gremien des Verbandes s<strong>in</strong>d neben den Vertretern <strong>der</strong> 75 Kommunen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Verbandskammer deshalb auch die Landräte und die beiden OberbürgermeisterInnen<strong>der</strong> kreisfreien Städte Frankfurt und Offenbach im Regionalvorstand vertreten.Beson<strong>der</strong>heiten • Verfasstes Organ <strong>der</strong> Region Frankfurt/Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>• Sehr gut ausgebautes Netzwerk von Industrie, Handel und Gesellschaft• Direkt gewählte Verbandsversammlung112


ANHANGGovernanceDer Regionalvorstand steuert, för<strong>der</strong>t und sichert e<strong>in</strong>e geordnete Entwicklung <strong>der</strong>Region FrankfurtRhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>; er koord<strong>in</strong>iert die kommunalen und regionalen Belangeund unterstützt die Schaffung vernetzter Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. Er besteht aus demhauptamtlichen Vorsitzenden bis zu zwei hauptamtlichen Beigeordneten, maximalacht ehrenamtlichen Beigeordneten sowie den Landräten <strong>der</strong> Landkreise Ma<strong>in</strong>-Taunus, Hochtaunus, Wetterau, Ma<strong>in</strong>-K<strong>in</strong>zig, Offenbach und Groß-Gerau und denOberbürgermeistern von Frankfurt und Offenbach. Der Regionalvorstand kann bis zufünf beratende Mitglie<strong>der</strong> benennenDie Verbandskammer ist das beschlussfassende Organ des Regionalverbandes. Sietrifft alle wichtigen Entscheidungen des Verbandes und überwacht die gesamteVerwaltung. Insbeson<strong>der</strong>e beschließt sie die Aufstellung und Än<strong>der</strong>ung desFlächennutzungsplans und des Landschaftsplans für das Verbandsgebiet, wählt diehaupt- und ehrenamtlichen Mitglie<strong>der</strong> des Regionalvorstands und beschließt denHaushalt des Regionalverbands.Ergebnisse • Wissensbilanz <strong>der</strong> Region Frankfurt• Netzwerk Soziale Stadt- und Regionalentwicklung• Kooperationsprojekt Hochschulen engagieren sich für Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>• Projekt Interkommunale Plattform: Wohnen• Schienengüterverkehr-Netzwerk Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>• Vortragsreihe „Älter, weniger, bunter … und was nun?“ – Demografie-Dialog <strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> Frankfurt/Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>• Klimaschutz- und Energieprojekte• Interreg-Projekte SOS+SAUL• Verkehrsprojekte• Freizeit- und Sportför<strong>der</strong>ungsprojekteRelevanz • Ähnliches Beispiel wie Verband Region Stuttgart• Rechtlich stark <strong>in</strong>stitutionalisiertInstitutionalisierungsgradStatistische Daten☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☒ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 5,5 Milionen (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 2.458 km² Ballungsraum Frankfurt (area)Gründungsjahr: 2000 (Planungsverband) (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 108 Städte und Geme<strong>in</strong>den(organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten:1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ne<strong>in</strong> ☒ja, welche: Landeszuschüsse?(public funds, if yes, which)113


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereiche☒ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Eurodistrict Baselwww.eurodistrictbasel.euDemographie und Diversität, Wirtschaft, Raumplanung, Verkehr, UmweltThemen Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Stadtentwicklung <strong>der</strong>grenzüberschreitenden Stadtregion, Transport und Mobilität, WirtschaftlicheEntwicklung, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Umwelt, Ver- und Entsorgungsnetze,Bürgerbeziehungen, Soziales, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur, Bildung, Großprojekte zurStärkung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Ausstrahlung.RegionBegründung / ZieleBeschreibungStadtregion BaselStärkung des geme<strong>in</strong>samen Wirtschafts- und Lebensraumes, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Identifikation mit <strong>der</strong> Region, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> demokratischen Beteiligung <strong>der</strong>Bevölkerung <strong>in</strong> grenzüberschreitenden Angelegenheiten, Verbesserung <strong>der</strong>grenzüberschreitenden ZusammenarbeitDer Tr<strong>in</strong>ationale Eurodistrict Basel ist die Plattform <strong>der</strong> grenzüberschreitendenZusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtregion Basel. Er wurde von den Gebietskörperschaften alsVere<strong>in</strong> nach französischem Recht gegründet. In se<strong>in</strong>en Gremien arbeiten die politischgewählten Vertreter und die Verwaltungen <strong>der</strong> Gebietskörperschaften zu wichtigengrenzüberschreitenden Fragen <strong>der</strong> Stadtregion, zum Beispiel <strong>in</strong> Raumplanung,Mobilität und Tarifkooperation.In operationeller H<strong>in</strong>sicht entwickelt und vertieft <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>ationale EurodistrictBasel die grenzüberschreitende Zusammenarbeit <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch bi- undtr<strong>in</strong>ationale Projekte o<strong>der</strong> Initiativen. Er stützt sich auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same, langfristigeEntwicklungsstrategie, mit dem Ziel die negativen Effekte <strong>der</strong> Grenzen zu m<strong>in</strong><strong>der</strong>n unddie Vielfalt <strong>der</strong> Region zu nutzen.Beson<strong>der</strong>heiten • Grenzüberschreitende Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtregion Basel• Kooperation dreier Län<strong>der</strong> auf Vere<strong>in</strong>sbasis114


ANHANGGovernanceDer tr<strong>in</strong>ationale Eurodistrict Basel ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> nach französischemRecht. Er verfügt im Rahmen se<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>sbudgets über eigene F<strong>in</strong>anzmittel und e<strong>in</strong>eGeschäftsstelle. Über die Arbeit des Tr<strong>in</strong>ationalen Eurodistricts Basel bestimmen se<strong>in</strong>edrei wichtigen politischen Organe: die Mitglie<strong>der</strong>versammlung, <strong>der</strong> Vorstand und <strong>der</strong>Districtsrat.Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung setzt sich aus den VertreterInnen aller Mitglie<strong>der</strong> desVere<strong>in</strong>s zusammen Jedes Mitglied wird durch e<strong>in</strong>en Delegierten vertreten. Dieordentliche Sitzung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>mal im Jahr statt. Siebeschließt die generelle Ausrichtung, die Ziele und Programme des Vere<strong>in</strong>s.Der Vorstand leitet den Vere<strong>in</strong> im S<strong>in</strong>ne des lokalen bürgerlichen Gesetzbuches. Damitbestimmt er die laufenden Geschäfte des Vere<strong>in</strong>s. Er besteht aus acht deutschen, achtschweizerischen und acht französischen Mitglie<strong>der</strong>n. Die Amtszeit <strong>der</strong> PräsidentInnen,<strong>der</strong> VizepräsidentInnen unterschiedlicher Nationalität beträgt zwei Jahre im Rahmene<strong>in</strong>er reihum zwischen den deutschen, schweizerischen und französischen Mitglie<strong>der</strong>nwechselnden Präsidentschaft.Der Districtsrat besteht aus 20 schweizerischen,15 französischen und 15 deutschenMitglie<strong>der</strong>n. Mitglie<strong>der</strong> des Districtsrates können nur Personen se<strong>in</strong>, die bereitsInhaber e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en politischen Mandats s<strong>in</strong>d. Er bildet damit die Vertretung<strong>der</strong> gewählten Abgeordneten aus den beteiligten drei Län<strong>der</strong>n. Der Districtsrat wirdregelmäßig über alle Vere<strong>in</strong>stätigkeiten <strong>in</strong>formiert und bei wichtigen Geschäften zurStellungnahme e<strong>in</strong>geladen.Ergebnisse • E<strong>in</strong>e Zukunft zu Dritt: Die Entwicklungsstrategie 2020• Weiterer Ausbau <strong>der</strong> grenzüberschreitenden Tarifkooperation im Dreilän<strong>der</strong>eck• Stärkung des öffentlichen Verkehrs und <strong>der</strong> Park&Ride-Standorte im tr<strong>in</strong>ationalenEurodistrict Basel• e<strong>in</strong>e Bestandsanalyse wirksamer Projekte und Maßnahmen im Energie Bereich• Sal<strong>in</strong>a Raurica – Wohnen, Arbeiten, Wissen, Erleben am Rhe<strong>in</strong>• Verkehrsentwicklung TAB Ost• Entwicklungspool Sa<strong>in</strong>t-Louis und Technoport• Nordbogen öffentlicher Verkehr, Schienenanschluss des EuroAirports undVerlängerung <strong>der</strong> Traml<strong>in</strong>ien 3, 8 und 11• Siedlungsachse Nord• Vorprojekt Park&Ride und multimodale Verkehrsplattform Bahnhof Sa<strong>in</strong>t-Louis• Stadtentwicklung Rhe<strong>in</strong>felden D-CH• Freiraumentwicklung TAB Ost• Siedlungsrän<strong>der</strong> Allschwil-Hégenheim• Aufbau e<strong>in</strong>es Geoportals115


ANHANGRelevanz • Die Kooperationsform Eurodistrict stellt e<strong>in</strong>e gelungene Möglichkeit <strong>der</strong>Zusammenarbeit auf Vere<strong>in</strong>sbasis dar, welche zusätzlich durch e<strong>in</strong> demokratischesKonstrukt wie dem Districtsrat kontrolliert wird. Der Districtsrat ist sozusagen <strong>der</strong>politische Beirat des Vere<strong>in</strong>s, e<strong>in</strong>e Art Parlament.InstitutionalisierungsgradStatistische Daten☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☒ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 829.000 (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 2.600km² (area)Gründungsjahr: 2007 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 62 (organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 3 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ne<strong>in</strong> ☒ja, welche: lokale, nationale, europäischeFör<strong>der</strong>mittel und Zuschüsse (public funds, if yes, which)116


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereiche☒ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☐ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Eurometropole Lille-Kortrijk-Tournaihttp://www.lillemetropole.fr,http://www.espaces-transfrontaliers.org/en/conurbations/terri_doc_ag_eurometropole_lille_en.htmlRaumplanung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bildung und Ausbildung, Gesundheit undSoziale Wohfahrt, Umwelt, Verkehr, Kultur, Public Management und GovernanceThemen Grenzüberschreitende Gebiete, grenzüberschreitende Ballungsräume,Grenzüberschreitende ländliche Räume und Naturräume, Zusammenarbeit anSeegrenzen, Wirtschaftsentwicklung, Arbeit und Fortbildung, Gesundheit Umwelt,Öffentlicher Personennahverkehr, Kultur und territoriale Integration, RechtlicheInstrumente <strong>der</strong> Zusammenarbeit, Aus- und Fortbildung für grenzüberschreitendeBerufeRegionBegründung / ZieleBeschreibungbelgisch-französische Grenze (<strong>Metropolregion</strong> Lille)Hauptziele s<strong>in</strong>d• Konsultation und Dialog sicherstellen und politischen Diskurs anregen. Dabei alleInstitutionen zusammenbr<strong>in</strong>gen.• Grenzüberschreitende Konsistenz über das gesamte Gebiet erzeugen• Projekte ermöglichen und umsetzen, die <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Strategie entsprechen• Das tägliche Leben <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Region erleichtern.Das Gebiet umfasst vier flämische und drei wallonische Bezirke, und die französischeMetropole Lille mit 87 Geme<strong>in</strong>den. Insgesamt kommen daher 145 Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>diesem Projekt zusammen. Der Sitz <strong>der</strong> Eurometropole ist <strong>in</strong> Lille, die operativenAbteilungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Belgien angesiedelt. Das Projektbudget ist <strong>in</strong> etwa 1,5 MillionenEuro pro Jahr.Beson<strong>der</strong>heiten • Lange Tradition <strong>der</strong> Zusammenarbeit, seit 1990er Jahre.• Erster umgesetzter EVTZ im Jänner 2008.• Der größte nicht unterbrochene Ballungsraum <strong>in</strong> Europa.117


ANHANGGovernanceErgebnisseResults /achievementsEuropäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) nach französischemRecht mit folgenden Organen:• die Versammlung ist das beratende und kontrollierende Organ, das Treffene<strong>in</strong>beruft, das jährliche Bduget genehmigt, Satzungsän<strong>der</strong>ungen beschließt,den Ausschuss bestellt und Themen <strong>der</strong> Kooperation auswählt. JedePartnerorganisation entsendet Vertreter <strong>in</strong> die Versammlung.• Der Ausschuss ist die ausführende Instanz, die wie e<strong>in</strong> Aufsichtsrat agiert.• Die Geschäftsführung besteht aus e<strong>in</strong>em Präsidenten und drei Vizepräsidenten,die sich im Vorsitz abwechseln.• Arbeitsgruppen werden von <strong>der</strong> Versammlung und dem Ausschuss nom<strong>in</strong>iertund s<strong>in</strong>d dafür verantwortlich, wichtige Themen für das Aktionsprogrammvorzubereiten.• E<strong>in</strong>e Konferenz <strong>der</strong> BürgermeisterInnen <strong>in</strong>formiert diese über die Projekteund aktivitäten <strong>der</strong> Eurometropole und ermöglicht die Diskussion darüber aufkommunaler Ebene.• E<strong>in</strong>e grenzüberschreitende Agentur ist das adm<strong>in</strong>istrative und technischeWerkzeug. Sie ist verantwortlich für die Erstellung und Umsetzung desAktionsplans, dem Vorsitz von Arbeitsgruppen und für technische Assistenz vonProjekten sowie <strong>der</strong> Strategieentwicklung <strong>der</strong> Region.• 13 grenzüberschreibende Busl<strong>in</strong>ien, Radfahrwege, Straßen• Erfahrungsaustausch bezüglich Qualität von Gewerbezentren,grenzüberschreitende Wirtschaftsentwicklung• Der Kanal Deûle-Escaut wurde wie<strong>der</strong> befahrbar gemacht. Pont RougeFußgängerbrücke, Hochwasserschutz des Espierre-Flusses• Grenzüberschreitendes Fernsehen• Grenzüberschreitendes Bestattungsservice• Kooperationen zwischen MuseenRelevanz • EVTZ könnte als Governance-Modell für die Tw<strong>in</strong>-Region <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>.InstitutionalisierungsgradStatistische Daten☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☒ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region:2,1 Mio (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:3.544 km² (area)Gründungsjahr 2008 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):147 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten: 2 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐wenn ja, welche: (public funds, if yes, which)118


ANHANG3 Ausgewählte Fallbeispiele - E<strong>in</strong>zweckkooperationen1. München PR2. Greater Manchester3. Hels<strong>in</strong>ki – Nachhaltige Entwicklung4. Amsterdam - Kreativwirtschaft5. Hels<strong>in</strong>ki – Dachverband6. Open-Commons-Region L<strong>in</strong>z7. Wissensbilanz Österreich119


ANHANGMerkblatt für Internationale Best Practices(FICHE FOR INTERNATIONAL BEST PRACTICES)Funktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibungBeson<strong>der</strong>heiten☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)PR-Konzept für die <strong>Metropolregion</strong> Münchenhttp://urbact.eu/en/projects/metropolitan-governance/crn/homepage/Public Management und GovernanceÖffentliches Bewusstse<strong>in</strong> und EngagementRegion MünchenGeeignete Maßnahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit (PR) wirken unterstützend fürdie Identitätsbildung e<strong>in</strong>er Region, die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Beteiligten sowie fürdie E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Bevölkerung. In <strong>der</strong> Region München wurde <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong>Öffentlichkeitsarbeit auf folgende Punkte gelegt:• För<strong>der</strong>ung von Verständnis und Erhöhung des Bewusstse<strong>in</strong>s als Voraussetzung füre<strong>in</strong>e erfolgreiche und nachhaltige regionale Entwicklung;• Stärkung des Zusammenhalts und Zugehörigkeitsgefühls durch Berichte über dieStärken, Events und kulturellen Attraktionen <strong>der</strong> Region;• Bekanntgabe von Akteuren, die bereit s<strong>in</strong>d vorbildhafte Projekte und Aktivitätenzu realisieren;• Hervorhebung <strong>der</strong> Fortschritte und Erfolge, sowie auch das Aufzeigen von nichterwünschten Entwicklungen.Der Münchner lokale Aktionsplan wurde aufgrund <strong>der</strong> Erkenntnisse des ProjektsCityRegion.Net ausgearbeitet. Diese Schlussfolgerungen s<strong>in</strong>d das Ergebnis <strong>der</strong>beiden Themenbereiche “Planungs- und F<strong>in</strong>anzierungs<strong>in</strong>strumente” und “regionaleStrukturen”.München hat im Vergleich mit an<strong>der</strong>en europäischen Städten gute Voraussetzungenfür regionale Kooperationen. Es bef<strong>in</strong>den sich hier gut etablierte <strong>in</strong>formelle Formen <strong>der</strong>Zusammenarbeit, wie zum Beispiel die Inzell-Initiative o<strong>der</strong> die von Bürgermeistern<strong>in</strong>itiierte Arbeitsgruppe MORO. Darüber h<strong>in</strong>aus verfügt München auch über vielePlanungs<strong>in</strong>strumente. Der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen im bayerischen Entwicklungsplanstellen die entsprechende Basis. Das Raumordnungsverfahren, Planfeststellungsverfahrensowie das Baugesetzbuch dienen beispielhaft als Best Practices <strong>in</strong> an<strong>der</strong>enLän<strong>der</strong>n.120


ANHANGGovernanceErgebnisseRelevanzInstitutionalisierungsgradMünchen hat im Vergleich mit an<strong>der</strong>en europäischen Städten gute Voraussetzungenfür regionale Kooperationen. Die ganze Komb<strong>in</strong>ation von Institutionen und Vere<strong>in</strong>enschafft e<strong>in</strong>e geeignete Plattform:• Regionaler Planungsverband München• För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> für regionale Erholungsgebiete• Dachauer Moos Vere<strong>in</strong> e.V)• Heideflächenvere<strong>in</strong> Münchner Norden e.V)• Isartalvere<strong>in</strong> e.V)• Münchner Verkehrsverbund (MVV)• <strong>Metropolregion</strong> MünchenDie Stadt München hat vor kurzem an e<strong>in</strong>em Projekt mit dem Titel „LangfristigeSiedlungsentwicklung“ gearbeitet, das sich nicht nur mit München, son<strong>der</strong>nauch mit dem Umland befasst hat, da sich <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Wirtschafts- undLebensraum weit über die Grenzen <strong>der</strong> Stadt erstreckt.Die Ergebnisse dieses Projekts wurden nach den Grundsätzen <strong>der</strong> verbessertenInformations- und Kommunikationstätigkeiten am 11. Februar 2011 bei e<strong>in</strong>emTreffen von Bürgermeister<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Region München und am 1. März 2011 <strong>in</strong> <strong>der</strong>von Bürgermeistern <strong>in</strong>itiierten Arbeitsgruppe MORO vorgestellt und diskutiert.Diese beiden Treffen dienen als e<strong>in</strong>e Vorbereitung für e<strong>in</strong>e regionale Konferenz über“Langfristige Siedlungsentwicklung” mit allen beteiligten Interessengruppen.Dieses Best Practice-Beispiel <strong>der</strong> Region München soll als e<strong>in</strong> Anreiz für die Region<strong>Bratislava</strong> dienen, um die Situation <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> städtischen Behörden,ihre Kommunikations- und Informationspolitik sowie das öffentliche Bewusstse<strong>in</strong> zuverbessern und darüber h<strong>in</strong>aus die Zivilbeteiligung bei <strong>der</strong> Stadtentwicklung und<strong>der</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung sowie den S<strong>in</strong>n für Zusammengehörigkeit zu erhöhen, dadiese Bereiche nachwievor e<strong>in</strong>e signifikante Schwäche <strong>der</strong> Beziehungen zwischen <strong>der</strong>städtischen/regionalen Behörden und BewohnerInnen o<strong>der</strong> zwischen Behörden selbsts<strong>in</strong>d.☒ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)Statistische DatenE<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region:5.5 million (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:24,094km² (area)Gründungsjahr 2004 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):8 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten:8 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐wenn ja, welche: (public funds, if yes, which)121


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibungBeson<strong>der</strong>heiten☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Greater Manchester preparedhttp://www.agma.gov.uk/greater-manchester-prepared/<strong>in</strong>dex.htmlÖffentliche SicherheitKrisenmanagementGreater ManchesterDas Greater Manchester Resilience Forum (GMRF) ist e<strong>in</strong>e Partnerschaft zwischenBehörden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Greater Manchester Sub-Region und zu <strong>der</strong>en Zuständigkeitsbereichenvor allem die Koord<strong>in</strong>ation sowie die Aufsicht von Notfallsplänen zählen. Dasübergeordnete Ziel ist es, e<strong>in</strong> ausreichendes Bereitschaftsangebot zu gewährleisten,um e<strong>in</strong> leistungsfähige, mit mehreren Behörden gleichzeitig agierende Reaktion aufNotfälle sicherzustellen.Der Geltungsbereich des GMRF wird im Civil Cont<strong>in</strong>gencies Act 2004 geregelt. DiesesGesetz, begleitende Rechtsvorschriften und nicht gesetzgebende Maßnahmen bildendie Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den Katastrophenschutz <strong>in</strong> Großbritannien, welcher imStande ist, sich den Herausfor<strong>der</strong>ungen des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu stellen. Das Gesetzbestimmt die Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten aller <strong>in</strong>volviertenBehörden, die für die Vorbereitung von Schutzmaßnahmen und Reaktionen aufNotfälle zuständig s<strong>in</strong>d. Es weist die e<strong>in</strong>zelnen Behörden <strong>der</strong> Kategorie 1 o<strong>der</strong>Kategorie 2 zu. Der Kategorie 1 gehören jene Behörden an, die als Hauptanlaufstellen<strong>in</strong> Notsituationen gelten. Jene Institutionen, welche nur e<strong>in</strong>e mitwirkende,unterstützende Rolle erfüllen, werden <strong>der</strong> Kategorie 2 zugeordnet.Die Region Greater Manchester hat e<strong>in</strong> sehr gutes und effektives System desKatastrophenschutzes <strong>in</strong> Notfällen erstellt, <strong>in</strong>dem die Verantwortlichkeiten undAufgabengebiete <strong>der</strong> jeweiligen Behörden strukturiert zugeordnet wurden. Zu denMitglie<strong>der</strong>n des Forums zählen zehn lokale Behörden (Bolton, Bury, Manchester,Oldham, Rochdale, Salford, Stockport, Tameside, Trafford und Wigan), die Polizei vonGreater Manchester, die Feuerwehr und <strong>der</strong> Rettungsdienst von Greater Machester,<strong>der</strong> Rettungsdienst von North West, die britische Polizei für Schienenverkehr, denbeiden Gesundheitsbehörden HPA und SHA, das Bundesamt, das Heer sowie dieRegierungsstelle North West.122


ANHANGGovernanceErgebnisseRelevanzInstitutionalisierungsgradDie Sub-Region setzt se<strong>in</strong>e Verpflichtungen mittels <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen fürKatastrophenschutz durch das GMRF sowie zusätzlichen öffentlichen Bediensteten um.Die Arbeitsweise des GMRF unterscheidet sich von jener herkömmlicher öffentlichenBehörden, es ist auch nicht regionalen o<strong>der</strong> nationalen Strukturen unterstellt und esist nicht befugt ihren Mitglie<strong>der</strong>n Anordnungen zu geben. GMRF ist e<strong>in</strong>e strategischekoord<strong>in</strong>ierende Gruppe, die an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Struktur des Katastrophenschutzes<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Greater Manchester ist. Strategische Entscheidungen und dieRessourcenallokation werden unter Bezug auf das Greater Manchester CommunityRisk Register durchgeführt. Da Manchester <strong>in</strong> dieser Region das größte Handelsgebietdarstellt, ist <strong>der</strong> Stadtrat von Manchester e<strong>in</strong> aktiv engagiertes Mitglied des GMRF.Das Ziel ist es, <strong>in</strong>tegrierte und koord<strong>in</strong>ierte Maßnahmen von mehreren Behördenund Zivilschutzstellen zu entwickeln, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Risiken undGefahren, mit denen sich Greater Manchester konfrontiert sieht, Pläne zu entwickeln,die Mitarbeiterschulungen und die Kompetenz zu schaffen, auf Notfall-Ereignisse zureagieren sowie diese Pläne anwenden und ihre Gültigkeit überprüfen.Der bedeutendste Erfolg von GMRF ist die Entwicklung <strong>der</strong> beiden Publikationen„Greater Manchester Risk Register“ und „Greater ManchesterCommunity Risk Register“. Beide Dokumente haben e<strong>in</strong>en bedeutendenBeitrag für die Greater Manchester Sub-Region geleistet, da sie nicht nur e<strong>in</strong>eBeurteilung <strong>der</strong> potentiellen Risiken, Bedrohungen und die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitvon Risiken <strong>in</strong> <strong>der</strong> betreffenden Region bewerten, son<strong>der</strong>n Empfehlungen an dieMenschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region mittels präventiven H<strong>in</strong>weisen bei Notfällen geben.In den vergangenen zehn Jahren erlebten viele slowakische und österreichischeRegionen Naturkatastrophen (vor allem Überschwemmungen), dessen Folgenumfangreichen Schäden an Eigentum und Gesundheit waren. In e<strong>in</strong>igen Fällen warendie zuständigen staatlichen Behörden und Regierungsstellen <strong>in</strong> diesen kritischenSituationen nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage <strong>in</strong> geeigneter Weise zu reagieren. Aus diesem Grund wärees angebracht, dass slowakische und österreichische Behörden aus diesem Best PracticeBeispiel <strong>in</strong> Greater Manchester e<strong>in</strong>e Lehre ziehen, um den eigenen Katastrophenschutzzu verbessern. Beispielsweise <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Frühwarnsystem entwickeltwird, um die Schäden <strong>in</strong> den betreffenden Regionen zu reduzieren.☒ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)123


ANHANGStatistische Daten E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:km² (area)Gründungsjahr 2004 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):19 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten:1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ wenn ja, welche:(public funds, if yes, which)124


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibung☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> Hels<strong>in</strong>kihttp://www.urban-matrix.net/E_library/Build<strong>in</strong>g_Susta<strong>in</strong>able_ Cities/Indicators_for_ Susta<strong>in</strong>able_Development_<strong>in</strong>_Hels<strong>in</strong>kiNachhaltige EntwicklungKontrolle <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> Hels<strong>in</strong>ki<strong>Metropolregion</strong> Hels<strong>in</strong>kiDie <strong>Metropolregion</strong> Hels<strong>in</strong>ki ist aufgrund ihrer geeigneten vordef<strong>in</strong>ierten Indikatoren<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, dass sie den Fortschritt <strong>der</strong> strategischen Ziele für nachhaltigeRegionalentwicklung kontrollieren und beurteilen kann. Diese Indikatoren enthaltenökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte. Diese Arbeit beruht imWesentlichen auf den grundlegenden Statistiken über die Stadt und auf allgeme<strong>in</strong>enstädtischen Indikatoren. Das ermöglicht weiterführend e<strong>in</strong>e umfangreicheDatenverfügbarkeit sowie die chronologische Nachbereitung <strong>der</strong> Entwicklungen, ohnezusätzlichen Arbeitsaufwand durch separate Datenerfassungen.In den 90er Jahren war die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung zum Zielgesetzt, das <strong>in</strong> allen Ebenen <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung auf nationaler und lokalerEbene <strong>in</strong>tegriert wurde. Hels<strong>in</strong>ki entwickelte erstmals 2000, und danach auch 2006,Indikatoren für nachhaltige Entwicklung, um diese zur Grundlage für die Zielsetzungenund Entwicklungen von Aktionsplänen zu machen. Die Veröffentlichung dieserIndikatoren be<strong>in</strong>haltet fünf Hauptthemen: (1) Nachhaltigkeit auf globaler Ebene, (2)Bestandsaufnahme sowie Belastungen <strong>der</strong> lokalen Umwelt, (3) sozioökonomischenFaktoren, (4) wahrgenommenes Wohlstandsgefühl und Dienstleistungen <strong>in</strong> <strong>der</strong>lokalen Umgebung, und (5) Verantwortungsübertragung und zivilrechtliche Haftung.Jede thematische Gruppe umfasst e<strong>in</strong>e Reihe von ausgewählten Themen <strong>der</strong>Indikatoren.125


ANHANGBeson<strong>der</strong>heitenGovernanceDie Entwicklung <strong>der</strong> Indikatoren <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung ist e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>esAktionsplans für nachhaltige Entwicklung, z.B. <strong>der</strong> Lokalen Agenda 21 <strong>in</strong> Hels<strong>in</strong>ki.Am 26. März 1997 genehmigte <strong>der</strong> Stadtrat die Grundsätze und Ziele <strong>der</strong> LokalenAgenda. Nach e<strong>in</strong>er ausführlichen Strategieentwicklung wurden die relevantenIndikatoren, welche über den Fortschritt <strong>der</strong> Implementierung <strong>in</strong>formieren, entwickeltund <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geson<strong>der</strong>ten Publikation dargestellt. Es ist die erste Datei von Indikatorendieser Art, die auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er breiten Zusammenarbeit vieler Experten <strong>in</strong> Helsikisowie regionaler Behörden erstellt wurde. Klare und messbare Nachhaltigkeitskriteriens<strong>in</strong>d für die Beurteilung konkreter Projekte und Planung von großer Wichtigkeit. Siehaben auch Methoden und Instrumente zur Nachhaltigkeitsanalyse ausgearbeitet, diefür die Auswertung von <strong>in</strong>ternationalen Projekten <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeitdienen sollen. Es war wichtig, dass sich für die Kriterienauswahl <strong>der</strong> Indikatorenausreichend verschiede Gruppen und Organisationen, die diese Indikatoren nutzten,zusammenschließen.In Hels<strong>in</strong>ki wird die Lokale Agenda als e<strong>in</strong>e Gesamtstrategie durchgeführt,welche die gesamte öffentliche Verwaltung bee<strong>in</strong>flusst. Ihre Steuerung fällt <strong>in</strong>den Aufgabenbereich des Vorstands <strong>der</strong> Lokalen Agenda 21, bei welchem<strong>der</strong> Bürgermeister von Hels<strong>in</strong>ki den Vorsitz führt. Anfang 1998 wurde e<strong>in</strong>ekle<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsstelle, - e<strong>in</strong> Lokale Agenda 21 Projekt – <strong>in</strong>nerhalb desUmweltzentrums von Hels<strong>in</strong>ki gegründet. E<strong>in</strong> Netzwerk von Ansprechspersonen <strong>in</strong> denverschiedenen Behörden und Institutionen unterstützte dieses Projekt. Die öffentlicheBeteiligung und Interaktion begann im April 1998 im F<strong>in</strong>landia Haus mit e<strong>in</strong>emöffentlichen Forum, bei welchem 17 thematisch unterschiedliche Arbeitsgruppengegründet wurden, die sich mit Fragen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzten.Diese Arbeitsgruppen, <strong>der</strong>en Hauptaufgaben Diskussionen rund um das ThemaNachhaltigkeit und Positionierung <strong>der</strong> Stadt Hels<strong>in</strong>ki im 21.Jahrhun<strong>der</strong>t waren,standen für die BewohnerInnen von Hels<strong>in</strong>ki für Anfragen und Anmerkungen offen.126


ANHANGErgebnisse Die nachhaltigen Entwicklungs<strong>in</strong>dikatoren von Hels<strong>in</strong>ki wurden <strong>in</strong> zweiHauptkategorien unterteilt: Kern<strong>in</strong>dikatoren mit politischer Ausrichtung auf <strong>der</strong>Makro-Ebene (Gruppe A) und Indikatoren, welche sich nur auf bestimmte Aktivitätenbeziehen (Gruppe B). Die Indikatoren <strong>der</strong> Gruppe A wurden zwischen 1996 und 2000ausgearbeitet, wobei dieser Prozess vom Umweltzentrum <strong>der</strong> Stadt Hels<strong>in</strong>ki und <strong>der</strong>Lokalen Agenda 21 koord<strong>in</strong>iert wurde. Die Kern<strong>in</strong>dikatoren dienten als Vorlagenund Beispiele für die Entwicklung <strong>der</strong> Indikatoren <strong>der</strong> Gruppe B. Die Bildung <strong>der</strong>Indikatoren <strong>der</strong> Gruppe B wurde vorrangig <strong>in</strong>dividuell von den e<strong>in</strong>zelnen Behörden undInstitutionen selbst durchgeführt. Diese Arbeit umfasste zusätzlich die Ausarbeitungvon Umweltprogrammen sowie die nachhaltige Entwicklung spezifischer Tätigkeitenals auch die Verantwortungsbildung für die Umwelt.Im Jahr 2000 wurde e<strong>in</strong> neuer statistischer Dienst für Überwachung und Bewertung<strong>der</strong> städtischen Entwicklung und <strong>der</strong> Indikatoren <strong>der</strong> f<strong>in</strong>nischen Städte undstädtischen Gebieten e<strong>in</strong>gerichtet. Die für die Städtepolitik verantwortlicheInstitution. E<strong>in</strong>e Kooperations<strong>in</strong>stitution, welche vom <strong>der</strong> Regierung ernanntwurde, realisierte im Frühjahr 1997 das Projekt <strong>der</strong> urbanan Indikatoren. Die ersteHauptpublikation wurde bereits im folgenden Jahr veröffentlicht und im Sommer1999 wurden Vorschläge für die Indikatoren für Städte und städtische Gebieteentwickelt. Diese Indikatoren lieferten nicht nur Informationen über <strong>der</strong> Stadt selbst,son<strong>der</strong>n auch über <strong>der</strong>en weitere Umgebung, z.B. über das funktionale städtischenGebiet. Sie bieten auch vergleichbare Daten über das ganze Land an. Der nächsteSchritt im Projekt war die regelmäßige Erfassung von Daten und flexible Zuweisung<strong>der</strong> Indikatoren zu gewährleisten. Im Juli 2000 resultierte aus <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit dem f<strong>in</strong>nischen Statistikamt e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetbasierende Statistik-Service. DiesesService bietet vergleichbare Statistikdaten und Indikatoren zu 13 Themen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nlandauf Geme<strong>in</strong>deebene, städtischer Ebene, Regionen, Prov<strong>in</strong>zen und Zeiträumen an.RelevanzDieses Best Practice Beispiel kann als sehr brauchbar für das Tw<strong>in</strong>Region Projektangesehen warden, da es e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit darstellt, e<strong>in</strong>ige Kenntnisse ausden f<strong>in</strong>nischen Erfahrungen bei <strong>der</strong> Messung und Überwachung <strong>der</strong> nachhaltigenEntwicklung <strong>in</strong> Regionen <strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n zu erhalten. Dieses System ermöglichtdie Quantifizierung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam vere<strong>in</strong>barten strategischen Ziele und regelmäßigeBewertung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung dieser Ziele. Dieses Beispiel soll dazu dienen, nicht nur dieBeteiligten (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Geme<strong>in</strong>den), son<strong>der</strong>n auch für die breite Öffentlichkeit überdie Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung zu <strong>in</strong>formieren.Institutionalisierungsgrad☒ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)127


ANHANGStatistische DatenE<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region:1.046 million (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:770.26km² (area)Gründungsjahr 1996 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):many organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten:1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ wenn ja, welche: (public funds, if yes, which)128


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / Ziele☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Creative Amsterdamhttp://www.creativeamsterdam.nlKultur (ökonomische Entwicklung)Kreativwirtschaft<strong>Metropolregion</strong> AmsterdamLokale Behörden spielen bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Kreativwirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Metropolregion</strong> Amsterdam e<strong>in</strong>e sehr wichtige Rolle. Kultur und Kreativität s<strong>in</strong>d fürdie nie<strong>der</strong>ländische Wirtschaft sehr wichtig. Der Kreativsektor (umfasst die BereicheKunst, Medien, Enterta<strong>in</strong>ment, Design, Architektur, Computerspiele und Werbung) <strong>in</strong>den Nie<strong>der</strong>landen hat sich bereits gut entwickelt. Unternehmen lassen sich hier gernenie<strong>der</strong>, da die Region leicht erreichbar ist, kreative Menschen sehr gerne <strong>in</strong> dieserRegion leben und Innovationen und Handel sehr eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d.Viele Unternehmen gründen ihre Anlagen gerade <strong>in</strong> diesem Bereich, weil es leichtverfügbar ist, kreative Menschen möchten hier leben Innovationen und Handel gehenhier Hand <strong>in</strong> Hand.Um e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen den kreativen Akteuren sicherzustellen, beabsichtigtdas Programm Creative Amsterdam folgende Vorhaben zu för<strong>der</strong>n:• Gründungen von kreativen Unternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region;• Verkauf von Produkten und Dienstleistungen <strong>der</strong> kreativen Unternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region an (<strong>in</strong>ternationale) Käufer;• Unterstützung <strong>der</strong> Standortattraktivität für <strong>in</strong>ternationale kreative Talente.BeschreibungCreative Amsterdam ist e<strong>in</strong>e Initiative mit 13 Programmteilnehmern: siebenGeme<strong>in</strong>den, zwei Prov<strong>in</strong>zen, e<strong>in</strong>er Handelskammer, zwei Durchführungsstellen unddas nie<strong>der</strong>ländische Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium. Die <strong>Metropolregion</strong> Amsterdam ist diefünftgrößte Kreativmetropole <strong>der</strong> Welt. Der Zweck des Programms ist die Anregungzum Wissensaustausch, zur Kooperation und Innovation durch die aktive Entwicklungvon Querverb<strong>in</strong>dungen zwischen <strong>der</strong> Kreativwirtschaft und an<strong>der</strong>en Sektoren,wodurch das kreative Potenzial <strong>der</strong> Region erhöht warden soll. Die Kreativwirtschaftumfasst drei Sektoren:• Kunst (darstellende Kunst, bildende Kunst, Theater, Gallerien und Museen);• Medien und Enterta<strong>in</strong>ment (Verlagswesen, Rundfunk, TV, Film, Video, Spiele)und• Kreative Dienstleistungen (Werbung, Fotografie, Design, Mode).129


ANHANGBeson<strong>der</strong>heitenGovernanceKreative Talente spielen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dienstleistungsgesellschaft, wie sie <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landenanzutreffen ist, e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle. Der Dienstleistungssektor beschäftigt 85Prozent <strong>der</strong> Erwerbstätigen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region. Die <strong>Metropolregion</strong> Amsterdam istvorallem bei Handels- und F<strong>in</strong>anzdienstleistungen sehr erfolgreich. In dieser Regionbeg<strong>in</strong>nen viele Banken und Hauptstandorte von <strong>in</strong>ternationalen Unternehmen mitihren Wirtschaftsaktivitäten. Dies ist nicht nur auf die leichte Erreichbarkeit, demnahegelegenen Amsterdamer Flughafen Schipol, dem Amsterdamer Hafen o<strong>der</strong> demAmsterdam Internet Exchange (AMS-IX) zurückzuführen, son<strong>der</strong>n auch wegen dem<strong>in</strong>novativen Charakter <strong>der</strong> Region und dem angenehmen Wohnklima. Für Anbieter vonkreativen Handelsdienstleistungen, e<strong>in</strong>schließlich Designern und Werbeagenturen,stellt die Anwesenheit von solchen Großunternehmen e<strong>in</strong>en riesigen potentiellenMarkt dar. An<strong>der</strong>erseits, e<strong>in</strong>e gut gehende Kreativwirtschaft br<strong>in</strong>gt sich selbst neueUnternehmungen, Innovationen und Arbeitsplätze. Internationales Talent wird soangelockt und auch beibehalten.Das Creative Board ist e<strong>in</strong> Beratungsgremium, welches Creative Amsterdam beimErreichen ihrer Ziel beratend zur Seite steht. Dieses Gremium besteht aus e<strong>in</strong>erVielzahl von wichtigen repräsentativen Organisationen und Talenten, welche ause<strong>in</strong>em breiten Spektrum von Diszipl<strong>in</strong>en aus <strong>der</strong> Kreativwirtschaft kommen. Viele <strong>der</strong>Gremiumsmitglie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d erfolgreiche und geschäftstüchtige Experten, welche (<strong>in</strong>ter)nationale Bekanntheit genießen.ErgebnisseCreative Amsterdam ist es gelungen, dass kreative Potenzial <strong>der</strong> Region für nationaleund <strong>in</strong>ternationale Unternehmen zugänglich zu machen und hat dazu beigetragen,dass die kreativen Unternehmen <strong>der</strong> Region die geeigneten Mittel und E<strong>in</strong>richtungenf<strong>in</strong>den, um ihre unternehmerischen Handeln anzuregen. Es hat dies durch folgendedrei Arbeitsschwerpunkte geschafft:• Zusammenführen von Informationen und Aktivitäten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samenphysischen und digitalen Raum (www.creativeamsterdam.nl);• Unterstützungsleistungen um e<strong>in</strong> verbessertes Service für ausländischeUnternehmen anzubieten und um Unternehmensneugründungen undUnternehmenswachstum zu för<strong>der</strong>n;• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kreativwirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region um nationale und <strong>in</strong>ternationaleAufmerksamkeit aus sich zu ziehen.Die oben genannte Website enthält e<strong>in</strong>en Abschnitt mit dem Titel Creative Call<strong>in</strong>gCards, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e große Anzahl an ausgewählten Ergebnissen präsentieren, die <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kreativwirtschaft (Design, Mode, Enterta<strong>in</strong>ment, Film, Museen, etc.) erzielt wurden.130


ANHANGRelevanzInstitutionalisierungsgradDieses Best Practice Beispiel sollte sehr brauchbar für <strong>Bratislava</strong> sowie auch <strong>Wien</strong>se<strong>in</strong>, da <strong>in</strong> diesen beiden Städten sehr große kreative Potenziale und Talentevorhanden s<strong>in</strong>d, welche angeregt werden sollten. Kreativwirtschaft kann man alse<strong>in</strong> vielversprechendes Gebiet <strong>in</strong> beiden Städten betrachten und die Entwicklungsolcher Brachen kann auf ihrem geme<strong>in</strong>samen kulturellen Erbe beruhen. Daserfolgreiche Verwirklichen des Ziels würde e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf die städtischewirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region haben.☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☒ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)Statistische Daten E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:km² (area)Gründungsjahr 2007 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):13 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten:1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ wenn ja, welche:(public funds, if yes, which)131


ANHANGFunktionaleReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibungBeson<strong>der</strong>heiten☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Geme<strong>in</strong>same Kooperationsorganisationenhttp://www.culm<strong>in</strong>atum.fi/en/sivu.php?id=3WissenswirtschaftInnovationMetrolpolregion Hels<strong>in</strong>kiE<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Wege um die Kooperation zwischen relevanten Beteiligten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong>zu för<strong>der</strong>, ist die Gründung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Organisation. Im Fall von Hels<strong>in</strong>ki wurdedas Unternehmen Culm<strong>in</strong>atum Innovation Oy Ltd – e<strong>in</strong>e GmbH – gegründet, <strong>der</strong>enEigentümer Geme<strong>in</strong>den, Universitäten, Forschungse<strong>in</strong>richtungen und Unternehmen s<strong>in</strong>d.Dieses Unternehmen soll die <strong>in</strong>ternational Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Region Hels<strong>in</strong>kiverbessern und die wirtschaftliche Nutzung <strong>der</strong> regionalen Bildungs-, Wissenschafts- undForschungsressourcen för<strong>der</strong>n.Culm<strong>in</strong>atum Innovation Oy Ltd wurde 1995 gegründet, um als Unterstützungs<strong>in</strong>strumentfür die Nutzung von <strong>in</strong>novationen Kapazitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region zu dienen. Das Unternehmenist im Eigentum vom Regionalrat von Uusimaa, den städtischen Behörden vonHels<strong>in</strong>ki, Espoo und Vantaa, den Universitäten, den technischen Hochschulen, denForschungse<strong>in</strong>richtungen und Wirtschaftsvertretern <strong>der</strong> Region. Culm<strong>in</strong>atum InnovationOy Ltd leitet das Centre of Expertise Programme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Hels<strong>in</strong>ki, welches von 2007bis 2013 dauert. Dieses Programm för<strong>der</strong>t die Nutzung von höchstem <strong>in</strong>ternationalenNiveau an Fachwissen und Kenntnissen <strong>in</strong> Unternehmertätigkeiten, Arbeitsplatzschaffungund regionaler Entwicklung.Culm<strong>in</strong>atum Innovation Oy Ltd kann als Entwicklungsunternehmen beschrieben werden,das <strong>in</strong>ternational konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungs<strong>in</strong>novationen entwickelt,<strong>in</strong>dem Experten mit e<strong>in</strong>en großen Anzahl an mitwirkenden Personen aus verschiedenenBereichen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden warden. Se<strong>in</strong> wichtigstes Arbeitsprogramm enthältEntwicklungsprogramme, die ausgewählte Fachbereiche und Entwicklungsprojekte,die das regionale Innovationsumfeld unterstützen sollen. Es unterstützt die Nutzungvon akademischen, wissenschaftlichen und forschenden Ressourcen, <strong>in</strong>dem es dieZusammenführung aller Ressourcen aus dem umfangreichen Netzwerk <strong>der</strong> Kooperationenunterstützt. Se<strong>in</strong>e Programme für die Entwicklung ausgewählter Fachbereiche stelltUnternehmen zur Verfügung, die vernetztes Arbeiten, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Internationalisierungvorantreiben. Se<strong>in</strong>e Projekte zur Entwicklung des Innovationsumfelds unterstützenregionale Kooperationen mit dem Ziel, dass die auf regionaler Ebene die <strong>in</strong>ternationalWettbewerbsfähigkeit und Attraktivitäts geför<strong>der</strong>t wird.132


ANHANGGovernanceErgebnisseDie Anwendung des Programms <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Hels<strong>in</strong>ki wird von <strong>der</strong> Centre of Expertise Steer<strong>in</strong>gGroup, welcher Mitglie<strong>der</strong> des Vorstand von Culm<strong>in</strong>atum Innovation Oy Ltd angehören, überwachtund geführt. Bei <strong>der</strong> Durchführung des Programms ist e<strong>in</strong> regionales Centre of ExpertiseAdvisory Bord unterstützend tätig, welches sich aus Vertretern <strong>der</strong> Führungsstäbe <strong>der</strong> Eigentümerorganisationenvon Culm<strong>in</strong>atum Innovation Oy Ltd zusammensetzt. Der regionale E<strong>in</strong>flussund Verlauf des Centre of Expertise Programme wird vom überregionalen Committee for the Centreof Expertise Programme überwacht, welches aus Vertretern <strong>der</strong> M<strong>in</strong>isterien, <strong>der</strong> Wirtschaft,Forschung, Bildung und Kultur sowie aus Vertretern von lokalen und regionalen öffentlichenBehörden besteht.Die <strong>Metropolregion</strong> Hels<strong>in</strong>ki hat sich zu e<strong>in</strong>er multikulturellen Metropole, dem Logistikzentrum<strong>der</strong> Ostsee, e<strong>in</strong>em europäischen Kompetenzzentrum und e<strong>in</strong>em erstklassigen Handelszentrumentwickelt. Die Region rund um den Golf von F<strong>in</strong>nland ist e<strong>in</strong>e sich sehr schnell entwickelndeWirtschafts- und Beschäftigungsregion. Darüber h<strong>in</strong>aus steht diese Region im Vergleich mitan<strong>der</strong>en europäischen Regionen beim Anteil an Wissenschaftler und Forschern, beim Anteil<strong>der</strong> Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt und beim Patentanteilan <strong>der</strong> Spitze. Die Region verfügt weiters über sehr gut organisierte Sozial- und Gesundheitsleistungen,Kulturleistungen und Möglichkeiten se<strong>in</strong>e Freizeit zu gestalten. Dies führt zu e<strong>in</strong>eweiteren Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität dieser Region sowie zu hochwertigen Lebensbed<strong>in</strong>gungen,welche die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bevölkerung erfüllen, e<strong>in</strong>er ökologisch nachhaltigen Geme<strong>in</strong>schaftsstrukturund e<strong>in</strong>em gut funktionierenden öffentlichen Transportsystem.Von 2007 bis 2013 umfasst das Centre of Expertise programme folgende neun Cluster <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region Hels<strong>in</strong>ki: DIGIBUSINESS Cluster, Umwelttechnologie Cluster, Entwicklungscluster <strong>der</strong> Lebensmittelverarbeitung,HealthBIO Cluster, Liv<strong>in</strong>g Cluster, nanotechnologische Kompetenzcluster,Tourismus und Erfahrungsmanagement Cluster, ubiquitäres Comput<strong>in</strong>g und Wohlbef<strong>in</strong>denClustern. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden folgende Projekte umgesetzt.Das Städtenetzwerk <strong>der</strong> Baltischen Metropolen (BaltMet) war e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches Innovationsprojekt<strong>der</strong> größten Städte rund um die Ostsee. Das Ziel war es, die Position <strong>der</strong> Städte alsEntwickler von Innovationen auf lokaler, regionaler, nationaler und <strong>in</strong>ternationaler Ebene zustärken, wobei <strong>der</strong> Fokus auf lokale Innovationsstrategien, Regionalmarket<strong>in</strong>g und <strong>in</strong>novativeUnternehmenscluster, Fähigkeiten und Unternehmertätigkeiten gerichtet war. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<strong>in</strong>novationspolitischer Rahmen für die Ostseeregion und grenzüberschreitende, von denMetropolen gelenkte Innovationsnetzwerke sollten geschaffen werden. Das Projekt untersuchtauch neue Wege um e<strong>in</strong>e stärkere Verb<strong>in</strong>dung zwischen Stadtplanung, räumlicher Entwicklungund <strong>in</strong>novationspolitischen Maßnahmen zu erzeugen, da dadurch e<strong>in</strong> erfolgreiches Innovationsumfeld<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Metropolregion</strong> geschaffen werden kann.CROSSWORKS (e<strong>in</strong>e transnationale Kooperation von grenzüberschreitenden Innovationsnetzwerkenim Bereich (Wirtschafts-)Politik und Governance, um Investitionen für Forschung und Entwicklungzu erhöhen) – ist e<strong>in</strong> Projekt, welches im Rahmen des 6. EU-Forschungsrahmenprogramme<strong>in</strong>geführt wurde. Crossworks basierte auf e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit im Handel, <strong>der</strong> Wissenschaftund Gesellschaft, e<strong>in</strong>em Triple-Helix Ansatz, <strong>der</strong> auf laufende grenzüberschreitende Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten aufbaut. Bei diesem Projekt wurden bewährte Verfahrenanalysiert und bewertet und anschließend wurden Verbesserungsvorschläge für grenzüberschreitendeForschungs- und Entwicklungsstrategien und Aktionspläne gemacht.133


ANHANGRelevanzInstitutionalisierungsgradStatistische DatenDas vorgestellte Programm kann für das Tw<strong>in</strong>Region Projekt als absolutes Best PracticeBeispiel angesehen werden, da es zeigt, wie e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen Geme<strong>in</strong>den,Universitäten, Forschungs- und Wirtschaftse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> den Bereichen Bildung,Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Know-how und Innovation gegründet undentwickelt werden, da dies von großer Bedeutung für die Entwicklung e<strong>in</strong>er Region ist.Hels<strong>in</strong>ki wird als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten Wissensregionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union angesehen.☐ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☒ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region:1.046 million (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche:770.26km² (area)Gründungsjahr 1995 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten):29 organisational unitsAnzahl <strong>der</strong> Staaten:1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☐ wenn ja, welche:(public funds, if yes, which)134


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibung☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Open-Commons-Region L<strong>in</strong>zProjektwebsite: http://www.l<strong>in</strong>z.at/leben/opencommonsregion.aspStudie „Open-Commons-Region L<strong>in</strong>z – Fakten, Perspektiven, Maßnahmen:http://www.l<strong>in</strong>z.at/images/ko-Studie_Open_Commons_Region_L<strong>in</strong>z.pdfWeitere Informationen zum Thema: http://www.freienetze.atOpen Commons (Open Source, Open Content, Open Government)Verankerung des Open-Commons-Gedanken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, Organisation, Koord<strong>in</strong>ation,und För<strong>der</strong>ung von Open-Commons-Aktivitäten, Vernetzung mit an<strong>der</strong>en RegionenL<strong>in</strong>z und UmgebungAufbau und Etablierung e<strong>in</strong>er Open-Commons-Region im Großraum L<strong>in</strong>z als ersteeuropäische Open-Commons-Region.Kosten reduzieren, Abhängigkeiten vermeiden, Eigen<strong>in</strong>itiative för<strong>der</strong>n, Wirtschaftstärken, Wertschöpfung erzeugen, Transparenz herstellen und Rechtssicherheitschaffen s<strong>in</strong>d zentrale Aspekte bei <strong>der</strong> Herstellung und Nutzung von immateriellenGütern wie Software, Daten, Literatur-, Bild-, Ton- und Filmwerken.Mit E<strong>in</strong>richtungen und Initiativen wie Ars Electronica Center, Hotspots, Public SpaceServer und Klickservice übernimmt die Stadt L<strong>in</strong>z seit e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>e Vorreiterrolleim technologischen Bereich. Die vernetzte Informationsgesellschaft braucht freieSoftware, freie Daten, freies Wissen und freie Kulturgüter um Werke schaffen zukönnen, die dem Geme<strong>in</strong>wohl dienen und ohne ökonomische und rechtliche Barrierenfür alle nutzbar s<strong>in</strong>d. Die VerfasserInnen nennen die Gesamtheit freier Werke „OpenCommons“ und verwenden damit bewusst e<strong>in</strong>en Begriff, <strong>der</strong> alle Arten und Aspekte vonimmateriellen Geme<strong>in</strong>gütern umfasst. In L<strong>in</strong>z soll e<strong>in</strong> offenes und kreatives Klima imS<strong>in</strong>ne des Open Commons Gedanken geschaffen werden, das e<strong>in</strong>en gesellschaftlichenund wirtschaftlichen Fortschritt ermöglicht.Beson<strong>der</strong>heiten • Schaffung e<strong>in</strong>es Netzwerkes an immateriellen Gütern• Kooperationsprojekt basierend auf IT-TechnologieGovernanceDie Open-Commons-Region L<strong>in</strong>z hat e<strong>in</strong>en eigenen Beirat bestehend aus 10 Mitglie<strong>der</strong>nmit jeweils spezifischen Funktionen. Folgende Bereiche werden durch die Mitglie<strong>der</strong>vertreten: Vorsitz, Communities und Plattformen, Internationale Medien und Onl<strong>in</strong>e-Journalismus, Regionale Medien und Kultur, Market<strong>in</strong>g und Wirtschaft, RegionalePolitik, Stadt<strong>in</strong>formation und Kommunikation, Rechtsfragen zu OpenCommons,Technologie und Open Source sowie Bildung und Wissenschaft.135


ANHANGErgebnisse • Studie „Open-Commons-Region L<strong>in</strong>z – Fakten, Perspektiven, Maßnahmen“• Open Government Data (Initialprojekt <strong>der</strong> Open-Commons-Region)• L<strong>in</strong>z Hotspot: Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt <strong>der</strong> Stadt L<strong>in</strong>z und des Kabel-NetzbetreibersLIWEST. LIWEST betreibt 126 Hotspots geme<strong>in</strong>sam mit mehreren Städten imOberösterreichischen Zentralraum.• Public Space Server: Die Stadt L<strong>in</strong>z stellt Webspace kostenlos für L<strong>in</strong>zerInnen zurVerfügung und schafft damit den „Public Space Server L<strong>in</strong>z”, den kostenlosenvirtuell-öffentlichen Raum.• Creative Commons Kulturför<strong>der</strong>ung• Blog <strong>der</strong> Open Commons Region: http://opencommons.public1.l<strong>in</strong>z.at/Relevanz • E<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressantes Kooperationsprojekt verschiedener Akteure im GroßraumL<strong>in</strong>z zur Etablierung e<strong>in</strong>es „Netzwerks an immateriellen Gütern“• Zukunftsweisendes Projekt. Die Stadt <strong>Wien</strong> hat ebenfalls bereits Initiativen zuOpen Source und Open Government gesetzt, allerd<strong>in</strong>gs noch nicht mit dembreiteren Open Commons Ansatz und e<strong>in</strong>er regionsübergreifenden AusrichtungInstitutionalisierungsgradStatistische Daten☒ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 460.000 E<strong>in</strong>wohner im oberösterreichischen Zentralraum(number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 830 km² (area)Gründungsjahr: 2011 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 1 (organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: ☒ne<strong>in</strong> ☐ja, welche: Zuschüsse, För<strong>der</strong>mittel(public funds, if yes, which)136


ANHANGFunktionale ReichweiteTitelQuelleKooperationsbereicheThemenRegionBegründung / ZieleBeschreibung☐ Mehrzweckkooperation (multi-purpose cooperation)☒ E<strong>in</strong>zweckkooperation (s<strong>in</strong>gle-purpose cooperation)Wissensbilanz Österreichwww.km-a.net/forschung/Pages/WissensbilanzOesterreich.aspxWissenspolitikWissenspolitik, WissensbilanzÖsterreichDie zentralen Forschungsfragen des Projektes lauteten• ob, wie und unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>e Wissensbilanz alsSteuerungs-, Koord<strong>in</strong>ations- und Kommunikations<strong>in</strong>strument für nationalesWissensmanagement e<strong>in</strong>gesetzt werden kann,• welche Elemente e<strong>in</strong>e nationale Wissensbilanz enthalten muss, um breiteAkteursgruppen zu repräsentieren und• ob sich dafür e<strong>in</strong> transdiszipl<strong>in</strong>ärer Ansatz als wirkungsvoller erweist als diewenigen bestehenden, teilweise nicht e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären, Ansätze <strong>in</strong>an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.Die Wissensbilanz Österreich ist e<strong>in</strong> Basis<strong>in</strong>strument, um e<strong>in</strong>e nationale Wissenspolitikzu konkretisieren und Ergebnisse zu bewerten. Es wird nicht gemessen, was e<strong>in</strong> Landweiß, son<strong>der</strong>n das, was sich e<strong>in</strong> Land im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierten Wissenspolitik(Agenda Wissen) festlegt.Beson<strong>der</strong>heiten E<strong>in</strong> zentrales Ergebnis des Forschungsprojektes ist die Gestaltung e<strong>in</strong>erWissenspartnerschaft. Diese bildet e<strong>in</strong>e Struktur für die nachhaltige Kooperation imBereich <strong>der</strong> Wissenspolitik auf nationaler Ebene. In Analogie zur Sozialpartnerschaftarbeiten mehrere politische AkteurInnen zusammen, um e<strong>in</strong>e Wissenspolitikzu entwickeln, geme<strong>in</strong>same Ziele und Aktivitäten zu vere<strong>in</strong>baren und dieUmsetzung im Rahmen <strong>der</strong> Wissensbilanzierung konkret zu verfolgen. Die Struktur<strong>der</strong> Wissenspartnerschaft baut auf e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit von legitimiertenRepräsentantInnen e<strong>in</strong>er ausreichend großen, wissenspolitisch relevanten Gruppierungauf. Das Konzept e<strong>in</strong>er Wissenspartnerschaft ist <strong>in</strong> dieser Form <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>zigartigund wurde auf <strong>der</strong> World Conference on Intellectual Capital of Nations <strong>in</strong> Paris (Juni2006) von <strong>in</strong>ternationalen Experten gewürdigt.137


ANHANGGovernanceAbbildung 6 Die Struktur <strong>der</strong> WissenspartnerschaftQuelle: Endbericht Wissensbilanz <strong>in</strong> Österreich, <strong>Wien</strong>, 2006, S.37.Die Wissenspartner s<strong>in</strong>d legitimierte RepräsentantInnen von wissenspolitisch relevantenund ausreichend großen Gruppen mit (relativer) Durchsetzungs- bzw. Wirkungskompetenz<strong>in</strong> <strong>der</strong> vertretenen Gruppe. Sie verpflichten sich zu e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>iertenArbeitsleistung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft im Ausmaß von z.B. zehn Arbeitstagen p.a..Weiters verpflichten sie sich zu Dialogbereitschaft und Konsensorientierung sowie zuden Regeln <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft. Sie leisten eigene Beiträge zur geme<strong>in</strong>samenWissenspolitik und übernehmen Verantwortung für <strong>der</strong>en Umsetzung.Im Wesentlichen f<strong>in</strong>det die Arbeit <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft <strong>in</strong> sogenannten Themenforenstatt. In den Themenforen werden zeitlich befristet Themen aufgearbeitet und<strong>der</strong> Wissenspartnerschaft Vorschläge unterbreitet. Vernetzungsaktivitäten mit an<strong>der</strong>enThemengruppen s<strong>in</strong>d vorzusehen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Themenforen werden <strong>in</strong> <strong>der</strong>Wissenspartnerschaft diskutiert und fließen somit <strong>in</strong> die Wissensbilanz und die AgendaWissen e<strong>in</strong>.Der Beirat berät die Wissenspartnerschaft <strong>in</strong>haltlich und methodisch mit Stellungnahmenund Empfehlungen. Er ist besetzt mit 10 national und <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>flussreichenpolitischen Entscheidungsträgern sowie Fachexperten. Maximal 50% <strong>der</strong> Beirätedürfen ÖsterreicherInnen se<strong>in</strong>, damit e<strong>in</strong>e größere Außensicht gewährleistet ist. DieBeiräte dürfen selbst nicht am Prozess teilnehmen (vertreten also ke<strong>in</strong>e spezielle Anspruchsgruppe).Das Büro ist e<strong>in</strong> transdiszipl<strong>in</strong>är besetztes Arbeitsteam im Dienste <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft.Es ist für das <strong>in</strong>tegrative Prozessmanagement verantwortlich und versorgt dieWissenspartnerschaft und die Öffentlichkeit mit Entscheidungsgrundlagen und <strong>in</strong>haltlichenInputs sowohl für die wissenspolitische Arbeit als auch für die Struktur und Prozesse<strong>der</strong> Wissenspartnerschaft. Das Büro vertritt ke<strong>in</strong>e Interessen e<strong>in</strong>es Wissenspartners,son<strong>der</strong>n dient <strong>der</strong> Vor-, Auf- und Nachbereitung, <strong>der</strong> fachlichen Unterstützungsowie <strong>der</strong> Beobachtung und Reflexion <strong>der</strong> Wissenspartnerschaft. Die MitarbeiterInnendes Büros sorgen für e<strong>in</strong>e bestmögliche Kooperation mit Forschungsorganisationen, die<strong>in</strong> dem Themenbereich tätig s<strong>in</strong>d. Das Büro erhebt die Daten für die Wissensbilanz undarbeitet dabei eng mit an<strong>der</strong>en Institutionen (Statistik Austria etc.) zusammen.138


ANHANGProjektpartnerArbeiterkammer Österreich, Attac, Böhler Uddeholm AG, Bundesm<strong>in</strong>isterium fürBildung, Wissenschaft und Kunst, Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Innovation undTechnologie, Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Arbeit, Bundeskanzleramt,Landjugend, Mag. Christian Eigner, Erzdiözese <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>, Dr. Susanne Feigl,Heureka (Falter), IBM, Institut für Integrale Mediz<strong>in</strong>, Knowledge Era Enterpris<strong>in</strong>g,Magistrat <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften,Österreichische Nationalbibiothek, Österreichischer Wissenschaftsrat, PädagogischesInstitut <strong>der</strong> Stadt <strong>Wien</strong>, SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil,Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft, Universität für Musik und darstellendeKunst, VHS Meidl<strong>in</strong>g, <strong>Wien</strong>er Integrationskonferenz - Vernetzungsbüro, <strong>Wien</strong>er RotesKreuz, Wirtschaftskammer Österreich, Wirtschaftsuniversität <strong>Wien</strong>Ergebnisse • Broschüre: http://www.km-a.net/Downloads/BroschuereWBO.pdf• Endbericht: http://www.km-a.net/Downloads/Endbericht%20Wissensbilanz%20%C3%96sterreich.pdf• Modell <strong>der</strong> Wissensbilanz Österreich (siehe unten)• Wissenspartnerschaft „Agenda Wissen“: http://www.agendawissen.netRelevanzInstitutionalisierungsgradStatistische DatenDie Wissenspartnerschaft als Struktur für die nachhaltige Kooperation im Bereich <strong>der</strong>Wissenspolitik auf nationaler Ebene lässt sich sicher auch auf Regionen anwenden.<strong>Wien</strong> hat sich bereits als „Stadt des Wissens“ bezeichnet http://www.wien.gv.at/forschung/☒ A <strong>in</strong>formelle, wenig <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit (<strong>in</strong>formal coop.)☐ B vertragliche Regelung, rechtl. stärker <strong>in</strong>stitutionalisiert (contract)☐ C privatrechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (private law)☐ D öffentlich-rechtliche Regelung/rechtl. stark <strong>in</strong>stitutionalisiert (public law)E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Region: 8,4 Millionen (number of <strong>in</strong>habitants of the region)Fläche: 83.879 km² (area)Gründungsjahr: 2005 (year of foundation)Mitglie<strong>der</strong> (Organisationse<strong>in</strong>heiten): 31 (organisational units)Anzahl <strong>der</strong> Staaten: 1 (number of countries <strong>in</strong>volved)Öffentliche För<strong>der</strong>mittel: (public funds, if yes, which) Ja, geför<strong>der</strong>t vomBundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen desForschungsprogramms TRAFO139


ANHANGAbbildung 7: Das Modell <strong>der</strong> Wissensbilanz Österreich (auf Basis des Modellsvon Schnei<strong>der</strong>/Koch 1999)Quelle: Endbericht Wissensbilanz <strong>in</strong> Österreich, <strong>Wien</strong>, 2006, S.37. In: http://www.km-a.net/Downloads/Wissensbilanz%20%C3%96sterreich/Endbericht%20Wissensbilanz%20%C3%96sterreich.pdf140

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