Adornos Rap Die Kulturindustriethese in ... - Roger Behrens
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<strong>Adornos</strong> <strong>Rap</strong> – <strong>Roger</strong> <strong>Behrens</strong> – Seite 20Interpretation der Musik nur falsche Interpretation se<strong>in</strong>; 1946 notiertAdorno: »Nachleben der Werke: leichte Musik als Interpretation – dieWerke im Zeitalter ihres Zerfalls.« (S. 316) Insofern müsse man »sich überdie Strategie der Arbeit klar werden. Sie richtet sich gegen 2 Fronten.Auf der e<strong>in</strong>en Seite das offizielle Musikleben, das längst, und geradeauch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en gefeierten Vertretern, e<strong>in</strong> Stück der Kultur<strong>in</strong>dustrie ist,zugleich galvanisiert, temperamentvoll und kul<strong>in</strong>arisch … Auf deranderen die abstrakte Negation, die Flucht <strong>in</strong>s Mensurale. Dort derfalsche Subjektivismus, hier die … Ausrottung des Subjekts.« (S. 145)Im S<strong>in</strong>ne der von Prokop e<strong>in</strong>geforderten negativen Dialektik derKultur<strong>in</strong>dustrie geht es um e<strong>in</strong>e kritische Theorie des Subjekts. 20 Solchekritische Theorie des Subjekts entfaltet Adorno als »Urgeschichte derMassenkultur« (S. 21); sie steht dem Benjam<strong>in</strong>schen Projekt über dietechnische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks nahe. Dazu gehört etwa,<strong>in</strong> diesem Kontext, die ungewöhnliche Bemerkung <strong>Adornos</strong> über denJazz, dass er se<strong>in</strong>e Kraft gerade aus se<strong>in</strong>en rhythmischen Schemenschöpft: »Von hier fällt Licht auf e<strong>in</strong>e wirkliche Funktion des Jazz:nämlich solche Differenzierungen, die sonst verschw<strong>in</strong>den, zu bewahren.Wie übrigens die Interpretation manches vom Jazz zu lernen hat.« (S.172) So kann schlussendlich <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Adornos</strong> Verhältnis zum Jazzwie zur Kultur<strong>in</strong>dustrie überhaupt gelten, was er für die wahreInterpretation e<strong>in</strong>forderte: »Zur wahren Interpretation gehört e<strong>in</strong> StückWut auf die Musik, die ihrer Idee <strong>in</strong> all ihren Ersche<strong>in</strong>ungen geopfertwird. ›I just hate music.‹« (S. 105)20»<strong>Die</strong> Kritik der Kultur<strong>in</strong>dustrie von Max Horkheimer und Theodor W.Adorno aufzunehmen ist notwendig, weil sich ihre Theorie für das Schicksal deserfahrenden und erkennenden Subjekt <strong>in</strong>teressierte, für die ökonomischen,politischen, gesellschaftlichen Grundlagen der Autonomie des Subjekts.« (Prokop,›Mit Adorno gegen Adorno‹, S. 11)