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HELIOS ordnet Medizintechnik neu - HELIOS Kliniken GmbH

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Die Mitarbeiterzeitung der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe April 2010/89<br />

Menschen bei<br />

<strong>HELIOS</strong><br />

Jürgen Strathmanns<br />

Hobby:<br />

VW-Bullis.<br />

» Seite 24<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

Mitte April veröffentlichen<br />

die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> ihre<br />

Qualitätsergebnisse 2009<br />

erstmals zusammen mit<br />

insgesamt 100 deutschen<br />

Krankenhäusern, den Mitgliedern<br />

der Initiative Qualitätsmedizin<br />

(IQ M ). Unsere<br />

Ergebnisse können sich sehen<br />

lassen: Zum ersten Mal<br />

konnte <strong>HELIOS</strong> mehr als 80<br />

Prozent der medizinischen<br />

Konzernziele erreichen. Gerade<br />

bei komplexen Krankheiten<br />

wie Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall liegen unsere<br />

Sterblichkeitsraten deutlich<br />

unter dem Bundesdurchschnitt<br />

– ein wichtiges<br />

Kennzeichen dafür, dass<br />

wir mit dieser Strategie unsere<br />

Qualität kontinuierlich<br />

verbessern. Davon profitieren<br />

unsere Patienten.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Jörg Reschke, Armin Engel,<br />

Dr. Francesco De Meo,<br />

Karin Gräppi, Olaf Jedersberger<br />

und Prof. Dr. Ralf Kuhlen<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell Spezial<br />

„Wir sind schon 40 Jahre<br />

dabei.“ <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter<br />

berichten von ihren reichen<br />

Berufserfahrungen.<br />

» Seiten 13 bis 20<br />

Seit dem 1. April ist die <strong>Medizintechnik</strong><br />

bei <strong>HELIOS</strong> kein<br />

abgetrennter Bereich mehr,<br />

sondern im Zentralen Dienst<br />

Einkauf angesiedelt. Damit<br />

setzt <strong>HELIOS</strong> ein Zeichen: So,<br />

wie es in der Medizin nicht<br />

mehr den „Abteilungspatienten“<br />

gibt, der isoliert nur einer<br />

Fachrichtung zuge<strong>ordnet</strong> wird,<br />

so ist auch die <strong>Medizintechnik</strong><br />

von nun an in ein größeres<br />

Team aus Medizin, Qualitätssicherung,<br />

IT und Einkauf eingebunden.<br />

„Für uns als Klinikkonzern bedeutet<br />

<strong>Medizintechnik</strong> vor allem<br />

eines: Technik für die Medizin “,<br />

sagt Armin Engel, Mitglied der<br />

Forschung und Wissen<br />

Wie wachsen Krebszellen in<br />

Gehirntumoren? Dr. Darko<br />

Markovic forscht danach – und<br />

wurde dafür ausgezeichnet.<br />

» Seite 22<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>ordnet</strong> <strong>Medizintechnik</strong> <strong>neu</strong><br />

Die <strong>Medizintechnik</strong> ist nun im Einkauf angesiedelt. Im Foto: Das Tomotherapiegerät<br />

im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch<br />

<strong>HELIOS</strong> Konzerngeschäftsführung.<br />

Moderne Technik soll helfen,<br />

Krankheiten zu diagnostizieren,<br />

Menschen zu heilen oder<br />

schonend Leiden zu lindern<br />

sowie die Rehabilitation zu fördern.<br />

Dabei berührt die Technik<br />

auch immer andere Bereiche<br />

eines Krankenhauses. Wie müssen<br />

zum Beispiel die Informationen<br />

der medizinischen Geräte<br />

mit administrativen Daten verbunden<br />

werden? Und wie kann<br />

aus dieser Vernetzung Wissen<br />

für die medizinische Qualitätssicherung<br />

gewonnen werden?<br />

Die <strong>Medizintechnik</strong> allein kann<br />

diese Fragen nicht beantworten.<br />

„Mit der Neuausrichtung<br />

wollen wir die Schnittstelle zwi-<br />

Netzwerk Medizin<br />

Daniela Schweiger ist<br />

als Study Nurse die<br />

Schnittstelle einer<br />

Arzneimittelstudie.<br />

» Seite 21<br />

schen <strong>Medizintechnik</strong>, IT und<br />

Einkauf stärken“, erklärt Armin<br />

Engel. „Dass die <strong>Medizintechnik</strong><br />

dabei direkt an den Einkauf<br />

gekoppelt wird, hat zwei Gründe:<br />

Zum einen macht sie bereits<br />

heute einen beträchtlichen Teil<br />

des Einkaufsvolumens aus. Zum<br />

anderen ist der Zentrale Dienst<br />

Einkauf bereits seit Jahren in alle<br />

medizinischen Fachgruppen integriert<br />

– davon wird nun auch<br />

die <strong>Medizintechnik</strong> profitieren.“<br />

Die enge Abstimmung zwischen<br />

dem <strong>HELIOS</strong> Einkauf und den<br />

Medizinern hat sich bewährt.<br />

„Bei der Vielfalt der am Markt<br />

angebotenen Geräte ist es wichtig,<br />

Bedürfnisse und Notwendigkeiten<br />

mit den Ärzten und<br />

Pflegemitarbeitern, also den Anwendern,<br />

zu diskutieren“, sagt<br />

Adelheid Jakobs-Schäfer, die als<br />

Leiterin des Zentralen Einkaufs<br />

nun auch die <strong>Medizintechnik</strong><br />

verantwortet. Abstimmen wird<br />

sie sich dabei eng mit dem Zentralen<br />

Dienst IT. So ausgerichtet,<br />

ist die <strong>Medizintechnik</strong> der HE-<br />

LIOS <strong>Kliniken</strong> Gruppe gut für<br />

die Zukunft gewappnet. «<br />

Fragen zur Neuausrichtung<br />

der <strong>Medizintechnik</strong><br />

beantwortet Ihnen gerne<br />

Adelheid Jakobs-Schäfer<br />

(adelheid.jakobs-schaefer@helios-kliniken.de).


2 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

UNTERNEHMEN<br />

HIT in den Regionen<br />

Gemeinsam zum Tiergartenlauf in Berlin<br />

Julia Christodulow ist Assistentin<br />

der Verwaltungsleitung am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Berlin-Buch.<br />

Am 25. April startet unser erstes<br />

regionales HIT-Event: der<br />

Genusslauf Dreyeckland in<br />

Müllheim. Michael Knupfer,<br />

HIT-Regionalbeauftragter Süd,<br />

hatte den Halbmarathon in der<br />

März-Ausgabe der <strong>HELIOS</strong><br />

aktuell angekündigt. Mit Julia<br />

Christodulow (34) stellen wir<br />

nun die HIT-Beauftragte der<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

vor.<br />

„Vor sechs Jahren – damals war<br />

ich noch in der Region West<br />

tätig – habe ich das Laufen für<br />

mich entdeckt. Es ist für mich<br />

ein wunderbarer Ausgleich<br />

zur Büroarbeit. Besonders die<br />

Seen-Umrundungen in Wuppertal<br />

und Umgebung hatten<br />

es meiner damaligen Kollegin<br />

Kathleen Hoigt und mir angetan.<br />

Unser Ziel: der Halbmarathon<br />

2006 in Berlin. Geschafft<br />

haben wir den in zwei Stunden<br />

und zehn Minuten. Danach gab<br />

es bei mir zwar gute Vorsätze,<br />

aber auch eine <strong>neu</strong>e Freizeit-<br />

<strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter in Indien<br />

beschäftigung: Meine Tochter<br />

– im Januar 2007 geboren – ist<br />

für Sport und Spiel zwar sehr<br />

aufgeschlossen, Zeit für so lange<br />

Laufstrecken bleibt jedoch<br />

wenig.<br />

Meinen sportlichen Ehrgeiz<br />

und vor allem den Spaß am<br />

Miteinander außerhalb des beruflichen<br />

Alltags habe ich bei<br />

den HELIOlympics 2009 wiederentdeckt.<br />

Da lag es nahe,<br />

mich zu melden, als eine HIT-<br />

Beauftragte für die Region<br />

gesucht wurde. Weil ich mit<br />

Bobbycar-Wettrennen aber niemanden<br />

begeistern kann, habe<br />

ich wieder zu laufen begonnen<br />

– nach mittlerweile drei Jahren<br />

Sportabstinenz. Besonders<br />

freue ich mich darauf, durch<br />

HIT auch Kollegen von anderen<br />

<strong>HELIOS</strong> Standorten kennenzulernen.<br />

Ich bin begeistert, dass<br />

sich schon so viele HIT-Anwärter<br />

für unser regionales HIT-<br />

Event, den Berliner Tiergarten<br />

Staffellauf, gefunden haben. «<br />

Tiergartenlauf Berlin<br />

Mit über 20.000 Läufern gehört die Berliner Wasserbetriebe<br />

TEAM-Staffel über fünf mal fünf Kilometer vom 9. bis 11. Juni<br />

zu den größten Laufveranstaltungen in Deutschland. Die<br />

Strecke verläuft durch den nördlichen Bereich des Tiergartens,<br />

Staffelstab-Übergabe ist jeweils südlich des Kanzleramtes.<br />

Rund 3.000 Kilometer Landstraße<br />

legten Peter Jonczyk,<br />

Leitender Oberarzt an der HE-<br />

LIOS Klinik Northeim, und<br />

seine Tochter Anika während<br />

ihrer 19-tägigen Indienreise im<br />

Sattel einer Royal Enfield Bullet<br />

zurück. Der treue Begleiter:<br />

das <strong>HELIOS</strong> T-Shirt vom Northeimer<br />

Halbmarathon! „Unser<br />

Laufmotto ‚Immer in Bewegung’<br />

trifft auf den indischen<br />

Straßenverkehr sehr gut zu.<br />

Zweispurige Landstraßen muss<br />

man sich des öfteren mit zwei<br />

entgegenkommenden LKW<br />

im Überholvorgang und einer<br />

heiligen Kuh am Straßenrand<br />

teilen“, berichtet der Unfallchirurg.<br />

„Flexibilität ist da ständig<br />

gefragt!“ «


VOR ORT IN …<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Vor der Konferenz erhält das<br />

Team von den niedergelassenen<br />

Ärzten die Befunde der<br />

Patienten – Röntgenbilder, OP-<br />

Berichte oder Gewebeanalysen.<br />

Während der Konferenz sprechen<br />

die Mediziner über bereits<br />

eingeleitete Behandlungen und<br />

erläutern, was die entsprechenden<br />

Therapieleitlinien oder die<br />

einschlägige Literatur zu den<br />

vorgestellten Patienten enthalten.<br />

Geklärt wird auch, ob<br />

eine Behandlung im Rahmen<br />

einer aktuellen Studie möglich<br />

ist. Nach Abschluss der Beratung<br />

schlagen die Klinikärzte<br />

ein Therapiekonzept vor, das<br />

abgestimmt auf den jeweiligen<br />

Patienten verschiedene Behandlungsmethoden<br />

wie eine<br />

Strahlen- bzw. Chemotherapie<br />

in Kombination mit operativen<br />

Maßnahmen vorsehen kann.<br />

Speziell bösartigen Erkrankungen<br />

der Lunge, des umgebenden<br />

Rippenfells und des Bronchialsystems<br />

widmet sich die<br />

Tumorkonferenz der <strong>Kliniken</strong><br />

für P<strong>neu</strong>mologie und Thoraxchirurgie,<br />

der Lungenklinik<br />

Heckeshorn, mit Kollegen der<br />

einzelnen Fachabteilungen wie<br />

der Strahlenklinik, der Nuklearmedizin<br />

und der Pathologie.<br />

Diese zweimal wöchentlich<br />

stattfindende Konferenz gibt<br />

es bereits seit 1985. Die Klinik<br />

wurde 2009 von der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft deutschlandweit<br />

als erstes Lungenkrebszentrum<br />

zertifiziert.<br />

Bei Patienten mit dem Verdacht<br />

eines Lungenkarzinoms sind<br />

vor allem umfassende Untersuchungen<br />

und eine schnelle Diagnose<br />

wichtig. Mit den gewonnenen<br />

Erkenntnissen lassen sich<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Fachübergreifende Tumorkonferenz berät über bestmögliche Therapie<br />

Das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von Behring in Berlin<br />

Wenn Menschen mit der Diagnose<br />

Krebs konfrontiert werden,<br />

wünschen sie sich eine<br />

Behandlung mit optimalen<br />

Heilungschancen. Um für jeden<br />

Patienten eine individuelle<br />

Therapie festzulegen, treffen<br />

sich im <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Emil von Behring regelmäßig<br />

Ärzte verschiedener Disziplinen<br />

zu sogenannten Tumorkonferenzen.<br />

Im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von<br />

Behring gibt es zwei verschiedene<br />

Tumorkonferenzen. Dr.<br />

Thomas Rost, Leiter der Klinik<br />

für Minimal Invasive Chirurgie,<br />

leitet zweimal monatlich eine<br />

allgemeine interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz. Hier werden<br />

schwerpunktmäßig Therapien<br />

von Tumoren des Gastrointestinaltrakts<br />

besprochen. „So vielfältig<br />

wie das Erscheinungsbild<br />

und das biologische Verhalten<br />

der verschiedenen Krebsarten,<br />

so unterschiedlich sind die Behandlungen“,<br />

betont Dr. Rost.<br />

„Entscheidend für eine optimale<br />

Therapie ist die individuelle<br />

Planung, die sich nach Krebsart,<br />

Stadium der Krankheit und<br />

Befinden des Patienten richtet.“<br />

3<br />

die einzelnen Therapieschritte<br />

individuell festlegen. „Bei Patienten<br />

mit möglicherweise operablen<br />

Befunden veranlassen<br />

wir in unserem Institut für Nuklearmedizin<br />

eine sogenannte<br />

Positronen-Emissions-Tomographie“,<br />

erklärt Prof. Dr. Dirk<br />

Kaiser, Ärztlicher Direktor und<br />

Leiter der Thoraxchirurgie. Mit<br />

diesem bildgebenden Verfahren<br />

lassen sich im ganzen Körper<br />

Tumore und Metastasen nachweisen.<br />

„Erst kürzlich konnten<br />

wir so bei einem Betroffenen<br />

weitere Tumore in der Lunge<br />

ausschließen. Allerdings ergab<br />

sich ein Verdacht auf eine Metastase<br />

an der rechten Nebenniere.“<br />

Nach Vorstellung des Patienten<br />

in der Klinik für Minimalinvasive<br />

Chirurgie wurde die<br />

Geschwulst an der Nebenniere<br />

entfernt. Bereits eine Woche<br />

nach diesem Eingriff plante<br />

die Klinik für Thoraxchirurgie<br />

mit der Entfernung des Lungentumors<br />

den nächsten Therapieschritt.<br />

Für den Patienten<br />

besteht nach den erfolgten Operationen<br />

Aussicht auf Heilung.<br />

„Besonders in der Krebsbehandlung<br />

hoffen wir, mit individuellen<br />

Konzepten die Heilungschancen<br />

zu verbessern.<br />

Zusätzlich sichern wir durch<br />

die fächerübergreifende Zusammenarbeit<br />

einen reibungslosen<br />

Informationsaustausch<br />

und damit eine effektive und<br />

schnelle Versorgung“, sagt Prof.<br />

Dr. Torsten Bauer, Chefarzt der<br />

Klinik für P<strong>neu</strong>mologie und<br />

Leiter des Lungenkrebszentrums.<br />

«<br />

Barbara Lay, Berlin


4 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

Biomarker verbessern Krebstherapie<br />

Untersucht mit seinen Mitarbeitern Gewebeproben auf Biomarker: Priv.-Doz. Dr. Thomas Mairinger<br />

Biomarker wie Eiweiße, Hormone<br />

oder Enzyme können bei<br />

manchen Krebsarten Hinweise<br />

darüber geben, wie hoch das<br />

Rückfallrisiko der Patienten<br />

ist oder ob bestimmte Medikamente<br />

wirken werden. Eines<br />

der pathologischen Institute in<br />

Deutschland, das Gewebeproben<br />

auf diese Zellstoffe untersucht,<br />

gibt es am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Emil von Behring.<br />

Aus ganz Deutschland werden<br />

Proben an das Team um Priv.-<br />

Doz. Dr. Thomas Mairinger<br />

gesendet. Im Idealfall ermöglichen<br />

die hier durchgeführten<br />

Biomarker-Tests eine genau auf<br />

den Patienten zugeschnittene<br />

Therapie.<br />

Beispiel Brustkrebs: Hier untersucht<br />

das Behringer Diagnostik-<br />

Team im sogenannten uPA/PAI-<br />

1-Test die Aktivität der beiden<br />

Eiweiß-Enzyme uPA und PAI-1.<br />

Je größer diese ist, desto höher<br />

ist das Risiko für eine Metastasenbildung<br />

oder eine Neuerkrankung<br />

nach Therapie-Ende<br />

– und desto eher profitieren die<br />

Patientinnen von einer Chemotherapie.<br />

„Patientinnen mit einem<br />

niedrigen Marker werden<br />

oft unnötig einer Chemotherapie<br />

ausgesetzt“, sagt Dr. Mairinger.<br />

Bei ihnen ist die Entfernung<br />

des Tumors mit anschließender<br />

Strahlentherapie und eventuell<br />

einer Antihormontherapie ausreichend.<br />

Beispiel Lungenkrebs: Bei ihm<br />

können Biomarker Hinweise darauf<br />

liefern, ob bestimmte Medikamente<br />

wirken werden. So ist<br />

bei etwa jedem zehnten Patien-<br />

ten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom<br />

das sogenannte<br />

EGFR-Gen, das unter anderem<br />

das Signal zur Zellteilung gibt,<br />

mutiert. Wird diese Mutation<br />

durch die Biomarker nachgewiesen,<br />

kann die Therapie mit<br />

einem speziellen Medikament<br />

an exakt dieser Stelle ansetzen:<br />

„Anstatt der üblichen Chemotherapie,<br />

die durch ihr Zellgift<br />

auf alle Körperzellen wirkt,<br />

nehmen die Medikamente Einfluss<br />

auf die Wachstumssignale<br />

der Krebszelle und blockieren<br />

sie. Dadurch wird verhindert,<br />

dass sich die Krebszellen weiter<br />

teilen, vermehren und zu größeren<br />

Tumoren heranwachsen“,<br />

erklärt Dr. Mairinger.<br />

Je nach Untersuchung brauchen<br />

die Pathologen mehrere Proben,<br />

damit die Geräte ausgelastet<br />

sind. „Für den uPA/PAI-1-Test<br />

zum Beispiel werden fünf Proben<br />

pro Gerätelauf benötigt.“<br />

Schon heute untersuchen er<br />

und sein Team viele Biomarker.<br />

Und künftig wird die Zahl der<br />

Einsendungen eher noch steigen.<br />

„Es wird für immer mehr<br />

Krankheiten auch außerhalb<br />

der Krebsdiagnostik möglich<br />

sein, Biomarker als Entscheidungsgrundlage<br />

für die Behandlung<br />

heranzuziehen“, sagt<br />

der Chefarzt. So kann beispielsweise<br />

bereits jetzt bei einer Magenschleimhautentzündung<br />

durch Biomarker die Antibiotika-Resistenz<br />

von Helicobacter-<br />

Keimen getestet und mit dem<br />

Ergebnis eine individuelle Therapie<br />

begonnen werden. «<br />

Diana Thomas, Berlin


NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Ost<br />

AugenBlicke des Vogtlandes<br />

„Am See“ „Winternachmittag in Zobes“<br />

„Am See“ von Carsten Chemnitz und „Winternachmittag in Zobes“<br />

von Kathrin Büttner heißen die beiden Siegerfotos des ersten offenen<br />

Fotowettbewerbs in der Radiologischen Klinik des <strong>HELIOS</strong> Vogtland-<br />

Klinikums Plauen. Rund 180 Fotos wurden eingeschickt. Die 30 besten<br />

Fotografien waren sowohl in einer Ausstellung innerhalb der Radiologischen<br />

Klinik als auch in einer Online-Galerie der Klinik zu sehen. Mit<br />

Stimmzetteln und per E-Mail war es jedem Betrachter möglich, seinen<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Schülerstation – Pflegeazubis übernehmen das Kommando<br />

Pflegeazubis, die selbstständig auf einer Station die Aufgaben des<br />

Pflegebereiches erfüllen – das gibt es nicht? Falsch gedacht! Vom<br />

22. Februar bis 19. März übernahmen im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue 22<br />

Schüler des dritten Ausbildungsjahres die Leitung einer Station.<br />

Bereits zum dritten Mal startete in diesem Jahr das Projekt Schülerstation<br />

am Auer Klinikum. Dabei übernehmen die Schüler den kompletten<br />

pflegerischen Ablauf, erstellen sogar ihre Dienstpläne selbst.<br />

Allein gelassen wird der Pflegenachwuchs freilich nicht: Eine ausgebildete<br />

Pflegekraft ist immer anwesend, klärt Fragen, gibt Tipps<br />

und Ratschläge. Den Frühdienst begleiten zudem Praxisanleiter und<br />

Lehrer. „Von Anfang an muss feststehen, wer was von wem erwartet“,<br />

betont Mandy Dietel, Leiterin des Bildungscampus. Denn auf<br />

der Schülerstation übernimmt jeder Auszubildende eine Rolle, die<br />

er bisher nicht üben konnte. So wählen die Schüler z.B. Bereichsleiter<br />

und Teamleiter aus den eigenen Reihen. Jeder Teilnehmer übernimmt<br />

Verantwortung, plant allein die Pflege der Patienten. „Dabei<br />

entdecken die Schüler ihre Defizite und spüren, wo sie noch an sich<br />

arbeiten müssen“, sagt Dietel. Eine perfekte Vorbereitung auf die im<br />

Sommer anstehenden Prüfungen und den dann startenden Berufsalltag<br />

nach der Ausbildung. Auch der Chefarzt der Klinik für Geriatrie<br />

und Frührehabilitation, Dr. Christoph Stelzl, dessen Station die<br />

persönlichen Favoriten zu nennen. Knapp 200 Stimmen wurden abgegeben.<br />

Allein 38 Stimmen davon, das sind fast 20 Prozent, entfielen auf<br />

das Bild „Am See“. Eine fünfköpfige Jury ermittelte parallel drei Sieger.<br />

Platz 1 ging an den „Winternachmittag in Zobes“. Beide Bilder wurden<br />

unmittelbar vor den Toren Plauens aufgenommen. «<br />

Katja Leuschner, Aue<br />

Lars Hrabik, Patient Werner Puschmann, Eva-Maria Lißke (vorne); Nancy<br />

Weisflog, Franziska Heckel, Praxisanleiterin Kerstin Geng, Projektleiterin<br />

Mandy Dietel (hinten v.l.)<br />

Schüler führen, zeigt sich sehr zufrieden. „Ich habe hier sehr engagierte<br />

und kompetente junge Menschen erlebt, die sehr einfühlsam<br />

mit den Patienten umgehen“, sagt Dr. Stelzl. Das Projekt Schülerstation<br />

würde er deswegen jederzeit wieder unterstützen. «<br />

Katja Leuschner, Aue<br />

5


6 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

++Kurzmeldungen++<br />

Fresenius SE will Aktienstruktur<br />

vereinfachen<br />

Fresenius will seine Aktienstruktur<br />

vereinfachen. Dafür<br />

sollen Vorzugsaktien in<br />

Stammaktien umgewandelt<br />

werden. Der Vorteil: Fresenius-Aktien<br />

werden damit an<br />

der Börse interessanter. Um<br />

den prägenden Einfluss der<br />

gemeinnützigen Else-Kröner-<br />

Fresenius-Stiftung auch weiterhin<br />

zu sichern, soll der Aktientausch<br />

von einem Wechsel<br />

der Rechtsform begleitet werden.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

der Fresenius SE werden<br />

der Hauptversammlung deswegen<br />

eine Umwandlung in<br />

eine KGaA vorschlagen. Für<br />

<strong>HELIOS</strong> und seine Mitarbeiter<br />

ändert sich hierdurch jedoch<br />

nichts. Weitere Informationen<br />

finden Sie in der Fresenius<br />

Pressemitteilung unter www.<br />

fresenius.de. «<br />

Unfallchirurgische Studentenwoche<br />

Im Februar fand im <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Erfurt die 24. UnfallchirurgischeStudentenwoche<br />

statt. Der Lehrgang<br />

vermittelt Medizinstudenten<br />

interaktiv Lerninhalte, die<br />

während des Studiums an<br />

der Universität zu kurz kommen<br />

oder gar nicht gelehrt<br />

werden. Bei den Studierenden<br />

ist der Kurs sehr begehrt.<br />

Kein Wunder, denn 20 Ärzte,<br />

Pflegekräfte, Krankengymnasten<br />

und Ergotherapeuten<br />

kümmern sich engagiert um<br />

sie. Der Erfolg gibt den Erfurter<br />

Unfallchirurgen recht:<br />

Schon seit Jahren geht aus<br />

der Veranstaltung guter ärztlicher<br />

Nachwuchs hervor. «<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Mitte<br />

Erfurter behandeln Patientin mit<br />

schwerer Hautablösung<br />

Jerri-Lynn Braz (M.) mit ihren behandelnden Ärzten, Chefarzt Prof. Dr. Rudolf Herbst und Oberärztin Dr. Maria Sell.<br />

Die Kanadierin Jerri-Lynn<br />

Braz ist Missionarin in Togo.<br />

Ende 2009 bekommt sie heftiges<br />

Fieber. Der Verdacht: Malaria.<br />

Medikamente sollen der<br />

34-Jährigen helfen – stattdessen<br />

reagiert sie mit schwersten<br />

Hautablösungen am gesamten<br />

Körper. Braz will die Behandlung<br />

außerhalb Togos weiterführen,<br />

doch elf <strong>Kliniken</strong> in<br />

Frankreich lehnen ihre Aufnahme<br />

ab, weil sie als Zeugin<br />

Jehovas keine Bluttransfusionen<br />

erhalten möchte. Erst im<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt wird<br />

ihr geholfen.<br />

„Die Erfurter Ärzte haben mich<br />

ins Leben zurückgeholt. Ich bin<br />

ihnen unendlich dankbar!“ Mit<br />

diesen Worten umarmt Jerri-<br />

Lynn Braz ihre behandelnde<br />

Ärztin, Dr. Maria Sell.<br />

Eine Allergie auf ein Sulfona-<br />

mid-Präparat ist schuld daran,<br />

dass sich die Haut der jungen<br />

Frau während eines Aufenthaltes<br />

in Togo abzulösen begann.<br />

Über den Kontakt eines Arztes<br />

der Gothaer <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

kommt die Kanadierin nach Erfurt.<br />

Sofort wird die 34-Jährige<br />

intensivmedizinisch versorgt.<br />

Als sich ihr Zustand nach rund<br />

drei Wochen stabilisiert, wird<br />

sie in die Dermatologie verlegt.<br />

Intensivmediziner und Hautärzte<br />

kümmern sich interdisziplinär<br />

um die lebensbedrohlich<br />

Erkrankte. „Das Leben von<br />

Mrs. Braz hing an einem seidenen<br />

Faden. Die Hautverletzungen<br />

waren ähnlich denen<br />

eines schwer brandverletzten<br />

Patienten. Wir mussten deswegen<br />

regelmäßig am ganzen Köper<br />

den Verband wechseln. Das<br />

war nur unter Narkose möglich<br />

und dauerte bis zu zwei Stun-<br />

den“, erzählt Prof. Dr. Rudolf<br />

Herbst, Chefarzt der Dermatologie<br />

am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Erfurt. Dr. Maria Sell ergänzt:<br />

„Das Wichtigste war, den Flüssigkeitsverlust,<br />

der aufgrund<br />

des Ausmaßes der Hautschädigung<br />

extrem hoch war, auszugleichen<br />

und die Organfunktionen<br />

zu stabilisieren.“<br />

Nach rund einem Monat wurde<br />

Jerri-Lynn Braz mit vollkommen<br />

geheilter Haut entlassen.<br />

Narben wird sie aufgrund<br />

der schonenden Therapie<br />

nicht behalten. Einige Wochen<br />

will die junge Frau noch in<br />

Deutschland verbringen, bevor<br />

sie nach Togo zurückkehrt.<br />

Vor der heißen Sonne Afrikas<br />

wird sie ihre noch sehr sensible<br />

Haut dann besonders gut<br />

schützen müssen. «<br />

Brigitte Kohlberg, Erfurt


NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Nord<br />

Rippenknorpel im Kehlkopf lässt<br />

Patienten wieder atmen<br />

Andreas Woelk (45) ist auf dem<br />

Weg nach Hause, als sein Auto<br />

von der Fahrbahn abkommt<br />

und mit hoher Geschwindigkeit<br />

gegen einen Baum prallt. Lange<br />

kämpfen Ärzte und Pfleger auf<br />

der Intensivstation der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> Schwerin um sein Leben.<br />

Vier Wochen liegt Andreas<br />

Woelk im Koma, vierzehn<br />

Tage davon wird er über einen<br />

Tubus beatmet. Er überlebt, jedoch<br />

haben sich im Kehlkopf<br />

Verwachsungen gebildet. Die<br />

Folge: Der 45-Jährige bekommt<br />

einen Luftröhrenschnitt, kann<br />

nur über eine Kanüle im Hals<br />

atmen. Vor wenigen Monaten<br />

gelang es Schweriner Ärzten<br />

nun, ihm einen Rippenknorpel<br />

in den Kehlkopf einzusetzen<br />

und damit von der Kanüle zu<br />

befreien.<br />

Anderthalb Jahre nach dem<br />

schweren Unfall waren die meisten<br />

Verletzungen gut ausgeheilt.<br />

Bis auf die Kanüle im Hals,<br />

die Andreas Woelk weiter zu<br />

schaffen machte. Besonders das<br />

Sprechen fiel ihm schwer. Der<br />

Grund: An der Hinterwand des<br />

Kehlkopfes, an denen sich die<br />

Stimmbänder befinden, waren<br />

die beweglichen Knorpel narbig<br />

verwachsen und unbeweglich<br />

geworden. Dadurch wurde die<br />

Stimmritze vollständig verschlossen.<br />

Der Luftröhrenschnitt<br />

sorgte zwar für Abhilfe, war für<br />

den gelernten Maschinisten auf<br />

Dauer aber keine Lösung. „Ich<br />

wollte wieder Sport machen<br />

und vielleicht sogar arbeiten gehen“,<br />

sagt der 45-Jährige. Prof.<br />

Andreas Woelk wird von Prof. Dr. Martin C. Jäckel untersucht.<br />

Dr. Martin C. Jäckel, Chefarzt<br />

der Klinik für Hals-, Nasen- und<br />

Ohrenheilkunde der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> Schwerin, sah in einer<br />

komplizierten Operation die einzige<br />

Chance: Er sägte Andreas<br />

Woelks Kehlkopf von vorn auf<br />

und durchtrennte die Narben im<br />

hinteren Bereich der Stimmritze.<br />

Anschließend spaltete er die<br />

Kehlkopfhinterwand und fügte<br />

als Abstandshalter ein etwa zwei<br />

Zentimeter großes Stück Rippenknorpel<br />

ein, das er dem Patienten<br />

zuvor entnommen hatte.<br />

Nach der OP musste der Kehlkopf<br />

zunächst mit einem einen<br />

Platzhalter geschient werden.<br />

Dann die große Erleichterung:<br />

Andreas Woelks Stimmritze<br />

war wieder offen und die<br />

Stimmbänder bewegten sich.<br />

Zur Sicherheit blieb der Luftröhrenschnitt<br />

noch für einige<br />

Wochen bestehen. „Es hätte<br />

sein können, dass es er<strong>neu</strong>t zu<br />

Verwachsungen kommt oder<br />

dass der hergestellte Abstand<br />

zwischen den Stimmbändern<br />

dem Patienten nicht ausreicht,<br />

um genügend Luft zu bekommen“,<br />

erklärt Prof. Jäckel diese<br />

Sicherheitsmaßnahme. Als sich<br />

das Ergebnis als stabil erwies,<br />

schloss der Chefarzt im November<br />

das Loch in der Luftröhre.<br />

„Es war mein schönstes Weihnachtsgeschenk“,<br />

beschreibt<br />

Andreas Woelk das Gefühl,<br />

nach fast zwei Jahren endlich<br />

wieder ohne Hilfsmittel atmen<br />

zu können. «<br />

Dr. Grit Czapla, Schwerin<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

++Kurzmeldungen++<br />

Krebszentren Erfurt<br />

Brustzentrum und Hauttumorzentrum<br />

sind bereits<br />

zertifiziert – nun haben die<br />

Auditoren auch die Zertifikatserteilung<br />

für das Darmzentrum<br />

und das Prostatakarzinomzentrum<br />

am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Erfurt empfohlen.<br />

Darmkrebs ist eine häufige<br />

Krebserkrankung bei Frauen<br />

und Männern. Um Betroffene<br />

bestmöglich behandeln und<br />

betreuen zu können, ist es<br />

notwendig, dass alle Spezialisten<br />

fachübergreifend und<br />

qualitätsorientiert in einem<br />

Zentrum zusammen arbeiten.<br />

Dadurch bekommt jeder<br />

Patient von der Früherkennung<br />

über die Behandlung<br />

bis hin zur Nachsorge eine<br />

komplette und kompetente<br />

Versorgung. «<br />

Onkologische<br />

Sprechstunden in Berlin<br />

Mit Rat und Tat zur Seite stehen<br />

– das bieten die Mitglieder<br />

des Pflege-Arbeitskreises<br />

Onkologie am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Emil von Behring<br />

seit April einmal im Monat<br />

den Patienten an. „Die offene<br />

Sprechstunde möchte<br />

Patienten und Angehörigen<br />

während der Diagnostik,<br />

Therapie und Nachsorge individuell<br />

begleiten“, erklärt<br />

Marzena Becker. Gemeinsam<br />

mit ihren Kollegen des Pflege-Arbeitskreises<br />

Onkologie<br />

und unterstützt durch Petra<br />

Fleschner, der Pflegedirektorin<br />

Sylvia Lehmann und<br />

dem Chefarzt der Klinik für<br />

P<strong>neu</strong>mologie, Prof. Dr. Torsten<br />

Bauer, hat sie die Sprechstunde<br />

eingerichtet. «<br />

7


8 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Nord<br />

Ein Geschäftsführer packt an<br />

Seit Januar ist er erst in Schwerin<br />

– und doch kennt er sich<br />

im großen Klinikkomplex<br />

schon gut aus: Enrico Jensch,<br />

Geschäftsführer der <strong>HELIOS</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> Schwerin, ist ein<br />

Mensch, der nicht nur vom<br />

Schreibtisch aus agiert. Tauchen<br />

Probleme auf, ist er vor<br />

Ort, um sich ein Bild zu machen,<br />

zu analysieren und gemeinsam<br />

mit den Mitarbeitern<br />

Lösungen zu entwickeln. Deshalb<br />

hospitiert und arbeitet er<br />

einmal im Monat ganztägig in<br />

einem Fachbereich.<br />

Im Haus 13, dem Sitz der Verwaltung<br />

und Geschäftsführung,<br />

sind Menschen in Hygienekleidung<br />

ein eher ungewohntes<br />

Bild. An einem Morgen jedoch<br />

zog Enrico Jensch sich die OP-<br />

Kleidung über und eilte zur<br />

Hospitation in die Zentrale Notaufnahme.<br />

„Die Zentrale Notaufnahme<br />

habe ich mir bewusst<br />

als erstes ausgesucht“, sagt En-<br />

Region Süd<br />

rico Jensch. „Sie ist Brennpunkt<br />

und Gesicht des Hauses.“<br />

Die Reaktionen der Mitarbeiter<br />

waren unterschiedlich: Die<br />

einen waren verwundert, die<br />

anderen skeptisch, die nächsten<br />

sogar ängstlich. Die Zurückhaltung<br />

verflog jedoch schnell,<br />

als Ärzte und Pfleger merkten:<br />

Enrico Jensch will keine Vorhaltungen<br />

machen, sondern ein<br />

eigenes Bild von den Strukturen<br />

und Abläufen gewinnen. Er<br />

lief mit Blutproben ins Labor,<br />

brachte Befunde auf Stationen,<br />

machte Betten und sprach mit<br />

Patienten.<br />

Am Ende des Tages wertete der<br />

40-Jährige mit dem Team der<br />

Notaufnahme seine Eindrücke<br />

aus. Kritische Punkte wurden<br />

analysiert und sofort verbindlich<br />

geregelt. So wurden zum<br />

Beispiel die auf Grund der<br />

Baumaßnahmen bestehenden<br />

Übergangsräumlichkeiten <strong>neu</strong><br />

aufgeteilt und Personalthemen<br />

diskutiert. „Am Ende des Tages<br />

1000 Vorträge für Patienten<br />

Alle zwei Wochen hilft Paul<br />

Wiesenberg den Patienten in<br />

der <strong>HELIOS</strong> Klinik Titisee-<br />

Neustadt für eine Stunde, ihre<br />

Krankheit zu vergessen: Dann<br />

zeigt der Pfleger Diavorträge<br />

aus den Tropen, die er regelmäßig<br />

bereist. Am 25. Februar<br />

hatte Paul Wiesenberg wieder<br />

zur Diashow geladen – diesmal<br />

an einem ganz besonderen Tag.<br />

Nicht nur, dass er seinen 62.<br />

Geburtstag feierte und auf den<br />

Tag genau vor 40 Jahren seine<br />

Ausbildung begann – er hielt<br />

an diesem Abend auch seinen<br />

1000. Diavortrag im Krankenhaus.<br />

Neben vielen Patienten gratulierte<br />

auch der Bürgermeister<br />

dem engagierten Pfleger. Pflegedienstleiter<br />

Peter Müller brachte<br />

es auf den Punkt: „Sie schaffen<br />

es, die Patienten in eine andere<br />

Welt zu entführen und von ihren<br />

Sorgen, Ängsten und Nöten<br />

abzulenken. Damit machen Sie<br />

ihnen ein großes Geschenk.“<br />

Seit 1981 arbeitet Paul Wiesen-<br />

Einen Tag lang arbeitete Enrico Jensch in der Zentralen Notaufnahme der<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Schwerin.<br />

waren alle Mitarbeiter begeistert,<br />

dass ein Geschäftsführer so<br />

eng an der Basis tätig ist“, sagt<br />

Dr. Frank Liebenow, Leiter der<br />

Zentralen Notaufnahme. „Das<br />

Beispiel sollte unbedingt Schule<br />

machen.“<br />

Wo Enrico Jensch künftig einen<br />

berg in der <strong>HELIOS</strong> Klinik. Seit<br />

17 Jahren bereist der begeisterte<br />

Globetrotter in seiner Freizeit<br />

die Tropen: „Ich gehe mindestens<br />

für vier Wochen dorthin,<br />

immer im November. Das<br />

feucht-warme Klima tut mir<br />

gut. Vier Wochen im Dschungel<br />

sind für mich wie acht Wochen<br />

Kur.“ Seine Reisen führten ihn<br />

bereits nach Brasilien, Kamerun,<br />

Malaysia, Indonesien, zu<br />

den Salomon-Inseln und auf die<br />

Philippinen.<br />

Auf die Idee, Patientenvorträge<br />

Tag auf Station verbringen wird,<br />

verrät er nicht. „Ich möchte mir<br />

ein reales Bild von den anstehenden<br />

gemeinsamen Aufgaben<br />

machen“, so der Schweriner<br />

Geschäftsführer. «<br />

Dr. Grit Czapla, Schwerin<br />

zu halten, ist der Pfleger 1971<br />

nach dem Selbstmordversuch<br />

einer Patientin gekommen: „Ich<br />

konnte sie aufhalten. Und am<br />

Abend habe ich ihr mit einfachem<br />

Equipment meinen ersten<br />

Diavortrag über die Schönheit<br />

des Schwarzwalds gehalten, mit<br />

musikalischer Begleitung von<br />

einer Kassette. Diese Frau hat<br />

wieder Lebensmut gefasst und<br />

ist erst vor kurzem eines natürlichen<br />

Todes verstorben.“ «<br />

Georg Auer


NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Rheinland<br />

Lust am Genuss nach zwei Jahren Sondenkost<br />

Zwei Jahre musste Dagmar<br />

Johnen auf jegliche normale<br />

Ernährung verzichten. Anfang<br />

2008 diagnostizieren Mediziner<br />

bei der Niederrheinerin<br />

Krebs im Rachenbereich. Mandeln,<br />

Lymphdrüsen, Mundboden<br />

und Zungengrund waren<br />

bereits befallen. Häufig können<br />

sich die Betroffenen nach<br />

Operation und Bestrahlung für<br />

den Rest ihres Lebens nur noch<br />

künstlich über eine Sonde ernähren.<br />

Entgegen dieser Prognose<br />

konnte der 63-Jährigen<br />

nun dank fachübergreifender<br />

Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Disziplinen sowie des<br />

Ernährungsteams am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Krefeld die Sonde<br />

wieder entfernt werden.<br />

Genau der Bereich, in dem wird<br />

normalerweise das Schlucken<br />

einleitet, war von Krebszellen<br />

befallen. „Wird dieser Teil des<br />

Rachens operiert oder bestrahlt,<br />

verliert der Patient den Schluckreflex.<br />

Normales Schlucken ist<br />

dann nicht mehr möglich“, erklärt<br />

Dr. Jürgen Heise, Oberarzt<br />

der Medizinischen Klinik II am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld. Deswegen<br />

wurde Dagmar Johnen im<br />

April 2008 eine Ernährungssonde<br />

durch die Bauchwand in den<br />

Magen eingeführt. Die 63-Jährige<br />

erinnert sich: „Als Hobbyköchin<br />

und Genussmensch besitze ich<br />

über 120 Kochbücher. Für mich<br />

ging ein großes Stück Lebensqualität<br />

verloren.“ Anfangs wurde<br />

sie noch über die sogenannte<br />

PEG-Sonde – ein Schlauch, der direkt<br />

in den Magen führt – künstlich<br />

ernährt. Etwa sechs Wochen<br />

später tauschten die Ärzte diese<br />

durch einen sogenannten Button<br />

aus. „Dieser Zugang ist kaum<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Dagmar Johnen konnte sich zwei Jahre nur künstlich ernähren – über den kleinen Button, der direkt in den Magen-<br />

Darm-Trakt führte.<br />

größer als ein Knopf und ähnelt<br />

einem Piercing“, erklärt Sigrid<br />

Kalde, Ernährungsberaterin am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld. „Er<br />

ist eine sinnvolle Alternative zur<br />

üblichen PEG-Sonde, durch die<br />

sich besonders mobile Patienten<br />

beeinträchtigt fühlen. Weil<br />

er so viel kleiner als die Sonde<br />

ist, verbessert er außerdem die<br />

Lebensqualität der Betroffenen<br />

erheblich.“ Die Nahrungsaufnahme<br />

erfolgt über einen speziellen<br />

Adapter, der in den Button<br />

eingesetzt wird. Nach einer ausführlichen<br />

Begleitung durch das<br />

„Krefelder Interdisziplinäre Ernährungsteam<br />

(Kiet)“ unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Thomas<br />

Frieling, Direktor der Medizinischen<br />

Klinik II, lernte Dagmar<br />

Johnen schnell den unkomplizierten<br />

Umgang mit der Sonde.<br />

„Ich konnte weder essen, noch<br />

trinken oder schmecken. Trotzdem<br />

habe ich mich in meinem sozialen<br />

Leben nie eingeschränkt.<br />

Ich habe auch weiterhin mit<br />

Vergnügen gekocht und saß<br />

mit meinen Kindern und Enkelkindern<br />

am Tisch, während alle<br />

aßen. Zur eigenen Verköstigung<br />

bin ich dann im Nebenraum<br />

verschwunden“, verrät Dagmar<br />

Johnen. In den seltenen hoffnungslosen<br />

Momenten flüchtete<br />

sie sich in ihr zweites Hobby, die<br />

Malerei.<br />

Vor einem Jahr startete die Rentnerin<br />

eine Therapie bei einer<br />

Logopädin, mit deren Hilfe sie<br />

die Beweglichkeit ihrer Zunge<br />

9<br />

trainierte. Sie übte täglich, bis es<br />

wieder möglich war, Nahrung<br />

über den Mund aufzunehmen.<br />

Angefangen mit Götterspeise<br />

und Babynahrung bis hin zu einem<br />

weichen Brötchen, das sie<br />

mit einem großen Schluck Wasser<br />

hinunterschlucken konnte.<br />

„Ich war überglücklich, endlich<br />

wieder selbstständig essen zu<br />

können. Im Januar dieses Jahres<br />

wurde mir dann auf eigenen<br />

Wunsch der Button entfernt“,<br />

sagt die Hobbyköchin stolz.<br />

„Zwar kann ich noch nicht wieder<br />

alles essen. Das, was ich esse,<br />

genieße ich aber in vollen Zügen,<br />

sehr gerne auch mal ein kühles<br />

Bierchen.“ «<br />

Anna Heuer, Krefeld


10 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Rheinland<br />

Studentin zur Schnupperstunde mit im OP<br />

Julia Lutter studiert Medizin<br />

an der Heinrich-Heine-Universität<br />

in Düsseldorf. Als ihr Vater<br />

aufgrund einer Schulterverletzung<br />

operiert werden muss,<br />

kommen beide auf den Gedanken:<br />

Könnte die 20-Jährige<br />

nicht die Gelegenheit zu einer<br />

ersten Schnupperstunde im OP<br />

nutzen?<br />

Dr. Wilfried Abel, Ärztlicher<br />

Leiter des Zentrums für Schulter-<br />

und Ellenbogenchirurgie<br />

an der <strong>HELIOS</strong> St. Elisabeth<br />

Klinik Oberhausen, erklärt sich<br />

sofort bereit, den medizinischen<br />

Nachwuchs unter seine Fittiche<br />

zu nehmen: „Motivierte angehende<br />

Kollegen sind bei uns<br />

immer herzlich willkommen.<br />

Sie dabei zu unterstützen, sich<br />

ihrer Interessen klar zu werden,<br />

und sie in der Ausbildung ihrer<br />

Kompetenzen zu begleiten,<br />

empfinde ich als eine wichtige<br />

Region West<br />

Aufgabe.“ Zum Zeitpunkt der<br />

OP-Schnupperstunde – eine<br />

Rekonstruktion einer komplexen<br />

Verletzung der Sehnenkappe<br />

– stand Julia kurz vor ihrem<br />

Physikum. Weil es ihr die Chirurgie<br />

in Oberhausen angetan<br />

hat, kehrt sie jetzt als Famulantin<br />

und mit einem attestierten<br />

„Händchen“ für das Fachgebiet<br />

zurück an die Klinik für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie.<br />

„Über den herzlichen Empfang<br />

habe ich mich sehr gefreut. Einstiegshürden<br />

gab es keine und<br />

auch nie das Gefühl, nicht gebraucht<br />

zu werden. Ich habe<br />

bereits bei vielen spannenden<br />

Operationen assistiert und viel<br />

vom Stationsalltag kennengelernt“,<br />

so das erste Fazit der<br />

Studentin. Eine Karriere als<br />

Chirurgin kann sie sich durchaus<br />

vorstellen. «<br />

Marina Dorsch<br />

Pflichtschulungen leicht gemacht<br />

Pflichtschulungen müssen sein,<br />

jedoch kennen viele <strong>Kliniken</strong><br />

die oft damit verbundenen<br />

Schwierigkeiten: Es ist nicht<br />

immer einfach, alle Mitarbeiter<br />

unter einen Hut zu bekommen.<br />

Termine werden häufig nicht in<br />

ausreichender Anzahl angeboten<br />

oder lassen sich nur schwer<br />

mit dem Dienstplan vereinbaren.<br />

Auch gerät so manches<br />

Thema schon mal in Vergessenheit.<br />

Die Bochumer <strong>HELIOS</strong><br />

Klinik hat – in Absprache mit<br />

dem Betriebsrat – nun eine einfache<br />

Lösung für dieses komplexe<br />

Thema gefunden.<br />

Das St. Josefs-Hospital in Bochum-Linden<br />

hat in diesem<br />

Jahr ein modulares System für<br />

Pflichtschulungen eingeführt.<br />

Es gibt nun feste Monate in denen<br />

ausschließlich ein Thema<br />

geschult wird. Gestartet wurde<br />

im Februar mit der Reanimation.<br />

Im gesamten Monat fanden ein<br />

bis zweimal die Woche entsprechende<br />

Schulungen statt. Weil<br />

der Dienstplan frühzeitig auf die<br />

Schulungen abgestellt wurde,<br />

konnten die Mitarbeiter flexibler<br />

an den Veranstaltungen teilnehmen.<br />

„Die Idee, einen Monat<br />

lang ein Thema zu schulen, er-<br />

Julia Lutter fühlt sich gut aufgehoben bei ihren Mentoren Dr. Alex Dumitrescu<br />

und Dr. Wilfried Abel (re.).<br />

leichtert die Teilnahme für meine<br />

Mitarbeiter an den Fortbildungen<br />

erheblich“, sagt Stationsleitung<br />

Mareike Roth. „Gerade im<br />

Pflegedienst war es durch den<br />

Schichtdienst bisher schwierig,<br />

alle Mitarbeiter zur Schulung zu<br />

schicken.“<br />

Der Mai steht unter dem Motto<br />

„Datenschutz“, gefolgt vom<br />

„Brandschutz“ im September<br />

und „Strahlenschutz“ im Oktober<br />

bevor das Pflichtschulungsjahr<br />

im November mit<br />

Thema „Hygiene“ endet. „Die<br />

feststehenden Themen in den<br />

einzelnen Monaten geben uns<br />

Planungssicherheit. Wir können<br />

uns frühzeitig darauf einstellen,<br />

und es ist sichergestellt, dass alle<br />

Mitarbeiter auf dem aktuellsten<br />

Kenntnisstand sind“, erläutert<br />

Katja Sommer, Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

des Krankenhauses,<br />

das <strong>neu</strong>e Modell der<br />

Pflichtschulungen. Bereits nach<br />

dem ersten Monat hat sich dieses<br />

System bewährt und die vielen<br />

positiven Feedbacks der Mitarbeiter<br />

spiegeln es wider: Planung<br />

von Pflichtschulungen ist nun<br />

wirklich leicht gemacht. «<br />

Daniela Schäfer, Bochum


NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region West<br />

Mit <strong>neu</strong>em „Rück-Halt“ für die Patienten<br />

Das Rückentraining tut den Mitarbeitern gut.<br />

Was in der <strong>HELIOS</strong> Klinik Bergisch-Land für die eigenen Mitarbeiter<br />

angeboten wird, klingt simpel – hat aber einen nachhaltig<br />

positiven Effekt: Ein Sportangebot zur Stärkung des Rückens.<br />

Jeden Mittwochnachmittag werden in der Turnhalle der <strong>HELIOS</strong><br />

Klinik Bergisch-Land große grüne Gymnastikbälle durch die Halle<br />

gedribbelt. Das Tempo wird erhöht, die Sportler sollen versuchen,<br />

den Ball anderer Teilnehmer zu erobern und gleichzeitig den ei-<br />

Region Rheinland<br />

Mit der Gitarre im Arm sitzt Tobias Regner, „Deutschland sucht den<br />

Superstar“- Gewinner 2006, an Jasminas Bett auf einem Hocker und<br />

rockt das Krankenzimmer der Kinderkrebsstation: Ein Rockmusiker<br />

zu Besuch im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld. Gebannt und mit strahlenden<br />

Augen lauschen die kleinen Patienten der <strong>neu</strong>esten Rock-Ballade<br />

des Sängers „Irgendwo da draußen“.<br />

Möglich gemacht haben das Privatkonzert die Eltern des 13-Jährigen<br />

Joshua, der an Leukämie erkrankt ist. Vor vier Jahren haben sie Tobias<br />

bei einem „Meet & Greet“ kennengelernt. Als Tobias von Joshuas<br />

Erkrankung und seinem kleinen, ebenfalls an Krebs erkrankten Fan<br />

Jasmina erfuhr, kündigte er umgehend seinen Besuch inklusive Gesangseinlage<br />

auf der Station an. Mit „Sommer“ und einigen weiteren<br />

Songs seines <strong>neu</strong>en Albums „Kurz unsterblich“ begeisterte der<br />

gebürtige Bayer sowohl die kleinen als auch die großen Zuhörer. Im<br />

Anschluss schrieb er fleißig Autogramme und wurde von der glücklichen<br />

Jasmina mit einem selbstgemalten Plakat belohnt. «<br />

Anna Heuer, Krefeld<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

11<br />

genen Ball zu verteidigen. Die Mitarbeiter der Klinik wärmen sich<br />

für das Rücktraining auf. Betreut wird die Gruppe von Physiotherapeut<br />

Andreas Gräber: „Häufig nehmen Menschen mit Rückenschmerzen<br />

eine Schonhaltung ein. Dadurch nimmt langfristig die<br />

Muskulatur weiter ab – und die körperlichen Probleme zu. Eines<br />

meiner Ziele ist es, dass die Teilnehmer sich wieder mehr bewegen<br />

und entdecken, wozu sie in der Lage sind.“<br />

Viele Teilnehmer spüren die positive Wirkung der Rückenschule<br />

schon nach kurzer Zeit. „Ich hatte starke Probleme mit der Lendenwirbelsäule.<br />

Durch das regelmäßige Trainingsprogramm und die<br />

dadurch aufgebaute Muskulatur spüre ich <strong>neu</strong>e Energien in der<br />

Wirbelsäule“, sagt Franz Peters, Fahrdienstleiter der <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Bergisch-Land.<br />

Neben Kundalini-Yoga ist das Rückentraining bereits das zweite<br />

Angebot des Hauses zum Projekt „Gesundheitsfürsorge für Mitarbeiter“.<br />

„Das Team wächst durch den Sport zusammen und das<br />

gibt ‚Rück-Halt’ für die Anforderungen im beruflichen Alltag“, ist<br />

auch Manfred Roth, kaufmännischer Direktor der Klinik, überzeugt.<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Klinik Bergisch Land schlägt so mehrere Fliegen<br />

mit einer Klappe: Die Bewegung macht Spaß, tut gut und führt<br />

letztlich auch dazu, dass die rückenbelastende Arbeit im Krankenhaus<br />

gut verkraftet werden kann. Ein Vorteil für Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer. «<br />

Karin Esser, Wuppertal<br />

Rockstar gibt Privat-Konzert in der Kinderklinik


12 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region West<br />

Robert-Wartenberg-Preis für<br />

Wuppertaler Neurologen<br />

Priv.-Doz. Dr. Carl-Albrecht<br />

Haensch wurde im Februar mit<br />

dem Robert-Wartenberg-Preis<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

PD Dr. Carl-Albrecht Haensch<br />

für Neurologie ausgezeichnet.<br />

Der Preis war verbunden mit<br />

einer Vorlesung auf dem Jahrestreffen<br />

der Leitenden Krankenhaus<strong>neu</strong>rologen<br />

in Kassel.<br />

Haensch arbeitet am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Wuppertal, Klinikum<br />

der Privaten Universität Witten/Herdecke,<br />

als Oberarzt für<br />

Neurologie und ist Leiter des<br />

Wuppertaler Autonomen Labors. Er erhält den Preis für seine Forschung<br />

im Bereich des autonomen, vegetativen Nervensystems. Er<br />

fand heraus, dass Beschwerden wie Schwindel, Herzrasen, Benommenheit<br />

oder Kopfschmerzen bis hin zum Kreislaufkollaps durch<br />

fehlende Nervenendigungen am Herzen ausgelöst werden können.<br />

Das Krankheitsbild hat den medizinischen Namen Posturales Tachykardiesyndrom,<br />

kurz POTS. «<br />

Besuch aus Pakistan<br />

Eine achtköpfige Delegation aus Peshawar (Pakistan) besuchte einen<br />

Tag lang das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Siegburg. Die Politiker und<br />

Mediziner wollen in ihrer Heimat ein Rettungs- und Notfallsystem<br />

aufbauen bzw. organisieren, mit dem sie schwerstverletzten Menschen<br />

helfen können. Auf dem Foto: Priv.-Doz. Dr. med. Stephan<br />

Arens, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, führte die Delegation<br />

durch die Klinik. «<br />

Neubau in Rekordzeit –<br />

Eröffnung mit Prominenz<br />

Auch das Bewegungsbad wurde bei der Eröffnung besichtigt.<br />

Wer will fleißige Handwerker seh’n? „Der muss nach Bad Ems<br />

geh’n“ – müsste eigentlich die Antwort auf den Kinderliedvers<br />

lauten. Denn an der AOK-Klinik Bad Ems wurde in weniger als<br />

einem Jahr ein komplettes Klinikgebäude angebaut.<br />

Am 8. März wurde der Neubau feierlich und mit zahlreicher Prominenz<br />

eröffnet. Neben den beiden Bad Emser Bürgermeistern gratulierten<br />

auch hohe Kassenvertreter und Staatssekretäre sowie der<br />

Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Carsten Kühl.<br />

Gebaut wurden mehrere Therapieräume für die Physikalische Therapie,<br />

ein Bewegungsbad, Funktions- und Untersuchungsräume sowie<br />

ein Ergometerraum. Zudem entstand eine komplette Komfortstation<br />

mit Wahlleistungszimmern. Insbesondere hier staunten die<br />

Gäste über den Komfort auf Hotelniveau.<br />

Möglich wurde die kurze Bauzeit durch eine spezielle Modulbauweise,<br />

bei der mit einem riesigen Kran die oberen Räume des Traktes<br />

bezugsfertig aufgesetzt wurden. Eine spektakuläre Baustelle<br />

auch für die Bad Emser Bürger.<br />

Die ersten Rückmeldungen der Patienten bestätigen den Neubau:<br />

Die Therapieräume werden sehr gut angenommen und die Komfortstation<br />

ist ein echtes Highlight. «<br />

Tobias Pott


Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Mehr als 40 Jahre im Krankenhaus: <strong>HELIOS</strong><br />

Mitarbeiter berichten aus ihrem Berufsleben<br />

Sind auch nach 40 Jahren noch aktiv im Dienst: Peter Ritterskamp, Bernd Seuring, Renate Fischer, Kristiane Knebel und Brigitte Kämper-König. (v.l.)<br />

Wuppertal<br />

„40 Jahre! Bei der nächsten Generation wird das nicht mehr der Fall<br />

sein, dass jemand so lange bei einem Arbeitgeber arbeitet“, sagt Brigitte<br />

Kämper-König, gelernte MTA und mittlerweile verantwortlich<br />

für das Sekretariat im Zentrallabor, im Hinblick auf die große Flexibilität,<br />

die heute auf dem Arbeitsmarkt gefordert ist. Renate Fischer,<br />

MTA im Zentrallabor, ist ein bisschen stolz auf ihre 42-jährige Treue.<br />

„Das zeigt ja auch, dass mir meine Arbeit gefällt.“<br />

Brigitte Ludolph<br />

Kinderkrankenschwester in Aue<br />

„Seit Anfang an bin ich im Klinikum in der Kinderklinik. Wenn mir<br />

ein Vater, der jetzt mit seinem Kind bei uns ist, sagt: ‚Bei Ihnen war<br />

ich als Kind auch schon. Ich kann mich genau an Sie erinnern, Sie<br />

waren immer so nett’, ist das toll und man merkt, wie lange man<br />

schon dabei ist. Ansonsten ist für mich ein kleines Lächeln der Patienten<br />

das größte Dankeschön für meine Arbeit.“<br />

13<br />

Für Krankenschwester Kristiane Knebel (bald 41 Jahre im Dienst),<br />

OP-Fachpfleger Peter Ritterskamp (41 Jahre) und Anästhesie-Pfleger<br />

Bernd Seuring (fast 42 Jahre) steht fest, dass sie nicht über vier Jahrzehnte<br />

einen Bürojob erleben wollten. „Am spannendsten waren<br />

die ersten 20 Jahre“, sagt Bernd Seuring. „Da hatten wir ein großes<br />

Spektrum in Elberfeld und haben von Kopf bis Fuß alles operiert.“<br />

Heute ist am Standort Elberfeld das Herzzentrum untergebracht.


14 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Marga Kleemann<br />

Sekretärin in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-<br />

und Halschirurgie, Plastische Operationen in Bad Saarow<br />

„40 Jahre sind ein großes Stück meiner Lebensgeschichte, in dem<br />

das Krankenhaus Bad Saarow dienstlich und privat eine große Rolle<br />

spielt. Ich habe als Krankenschwester, Hebamme und später als<br />

Sekretärin gearbeitet. Hier im Haus sind auch meine beiden Kinder<br />

zur Welt gekommen. Das Schöne an meinen 40 Jahren in Bad<br />

Saarow? Ich habe immer einem tollen Team angehört und gehe bis<br />

heute gerne zur Arbeit.“<br />

Sigrid Roemmisch<br />

Krankenschwester in Sangerhausen<br />

„In meinen vielen Dienstjahren, erst auf der Chirurgie und jetzt in<br />

der Inneren Medizin, haben mich viele Erfahrungen geprägt. Nach<br />

einem Schachtunglück haben wir zum Beispiel einen querschnittsgelähmten<br />

Patienten versorgt. Er schrieb uns noch Jahre später Postkarten,<br />

um uns von seinen Fortschritten zu berichten. Heute ist er in<br />

einem Hilfsverein für Behinderte tätig. Menschen wie ihn finde ich<br />

beeindruckend.“<br />

Jürgen Heinze<br />

Pfleger in der HNO-Klinik Krefeld<br />

„Früher war es so, dass man immer sehr stark unterschieden hat<br />

zwischen männlichem und weiblichem Pflegepersonal, obwohl wir<br />

die gleiche Ausbildung hatten. Es ging soweit, dass man den Pfleger<br />

‚den Wärter’ nannte. Im Verlauf der Zeit musste ich mich erst einmal<br />

durchsetzen und mir auch die Anerkennung erarbeiten. Heute bin<br />

ich vollkommen emanzipiert und werde von der weiblichen Überzahl<br />

geachtet.“<br />

Roswita Erdmann<br />

Krankenschwester in der Klinik für Neurochirurgie in Bad Saarow<br />

„Ich bin seit zehn Jahren Krankenschwester in der Klinik für Neurochirurgie.<br />

Die 30 Jahre davor habe ich in der Kinderklinik gearbeitet.<br />

Ich habe sieben Chefärzte, sieben Stationsleitungen und <strong>neu</strong>n Umzüge<br />

miterlebt und nach meinen Berechnungen im Laufe der Jahre<br />

etwa 24.500 Betten bezogen. Ich schaue auf erfüllte Dienstjahre zurück.<br />

Nach wie vor macht mir meine Arbeit viel Freude.“<br />

Hermann-Josef Pinandt<br />

Mitarbeiter im Zentralarchiv in Krefeld<br />

„Mein Beruf hat mir immer Spaß gemacht. Ich arbeite selbstständig<br />

und kann mir meine Zeit selbst einteilen. Trotzdem ist der Beruf<br />

in den letzten Jahren stressiger geworden. Für die Arbeit im Zentralarchiv<br />

muss man auf jeden Fall belastbar sein und das Alphabet<br />

beherrschen, dann ist man hier gut aufgehoben. Ich kann nicht glauben,<br />

dass ich schon 40 Jahre im Klinikum tätig bin; die Zeit verging<br />

wie im Flug.“


Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Christa Meyer<br />

Pflegedienstleiterin in Bleicherode<br />

„Ich arbeite seit 44 Jahren in Bleicherode. In all den Jahren ist das<br />

Klinik-Team durch Höhen und Tiefen gegangen und, auch für die<br />

Patienten spürbar, zu einer Familie zusammen gewachsen. Das wollen<br />

und müssen wir uns erhalten.“<br />

Friedhelm Magino<br />

Koordinator Brustzentrum in Bad Saarow<br />

„Meine berufliche Laufbahn begann vor 45 Jahren als Krankenpflegeschüler,<br />

nach einer Weiterbildungen bin ich später viele Jahre Leitender<br />

OP-Pfleger gewesen. Als Pflegedienstleiter nach der Wende,<br />

als Leiter des Funktionsdienstes und nunmehr als Koordinator des<br />

Brustzentrums, habe ich die Entwicklung des Klinikums von der<br />

vormaligen Militärmedizinischen Akademie der NVA über die Bundeswehr<br />

in eine privat getragene Krankenhaus <strong>GmbH</strong> miterlebt.<br />

Eine spannende und erlebnisreiche Zeit.“<br />

Christine Bublitz<br />

Schwester im Sarkomzentrum in Berlin-Buch<br />

„Ich hatte immer großes Glück mit den Kollegen – egal auf welcher<br />

Station ich war, wir waren immer ein tolles Team. Beeindruckend<br />

finde ich den technischen Fortschritt: Wir können den Patienten heute<br />

viel besser helfen als früher – und die schweren Röntgenbilder<br />

müssen wir auch nicht mehr schleppen.“<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

15<br />

Brigitte Sperlich<br />

Stationsschwester Wirbelsäulenstation in Bleicherode<br />

„Auch wenn der Computer und ich nie ein Liebespaar werden, ohne<br />

ihn geht es heute wirklich nicht mehr. Was mich besonders freut:<br />

Unsere Klinik hat sich seit der Wende zu einem bundesweit anerkannten<br />

Fachkrankenhaus für Orthopädie entwickelt und meine<br />

Wirbelsäulenstation ist ein fester Bestandteil.“<br />

Helga Wilkens<br />

Krankenschwester internistischen Station in Bleicherode<br />

„Gänsehautfeeling hatten wir in einer denkwürdigen Belegschaftsversammlung<br />

im Mai 1990: Der ’Runde Tisch’ hatte den alten Ärztlichen<br />

Direktor wegen seiner Stasivergangenheit abgesetzt. Frau Dr.<br />

Ratayski nahm als junge Oberärztin, zunächst kommissarisch, spontan<br />

das Heft in die Hand.“


16 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Anita Müller<br />

Stellvertrende OP-Leitung in Bleicherode<br />

„Eine Erfahrung, die ich nicht missen, aber auch nicht wieder machen<br />

möchte: arbeiten im OP-Container 1992/93. Auch wenn es für<br />

uns alle sehr anstrengend war, der Einsatz hat sich gelohnt, denn<br />

danach hatte wir den modernsten OP in Europa – und waren einfach<br />

nur begeistert.“<br />

Rita Hundertmark<br />

Chefarztsekretärin Klinik für<br />

Urologie in Borna<br />

„Ich bin stolz darauf, dass ich seit<br />

dem Antritt meines Chefs einen<br />

Anteil dazu beitragen konnte, die<br />

Klinik für Urologie weiter zu entwickeln.“<br />

Doris Lutze<br />

Arztsekretärin in Bleicherode<br />

„Seit September 1967 arbeite ich in Bleicherode als Sekretärin – das<br />

spricht für sich. Dieses Haus ist sozusagen meine zweite Heimat<br />

geworden. Wenn die Übernahme durch den privaten Träger nicht<br />

gekommen wäre, dann wäre vielleicht für viele der Arbeitsplatz verloren<br />

gegangen.“<br />

Sylvia Wegener<br />

Medizinisch Technische Laborassistentin in Schwerin<br />

„Viele denken, die Laborarbeit sei eintönig. Wir sehen den Patienten<br />

zwar nicht direkt, können aber anhand der Laboruntersuchungen<br />

seinen Krankheitsverlauf verfolgen. Außerdem bietet mir meine Tätigkeit<br />

eine spannende Mischung aus manueller und maschineller<br />

Arbeit.“<br />

Dagmar Bender<br />

Physiotherapeutin in Bleicherode<br />

„Jeder Tag bestätigt mich darin,<br />

dass meine Berufswahl richtig<br />

war. Es macht mir nach wie<br />

Freude, in unserer Klinik und in<br />

einem tollen Team zu arbeiten.“<br />

Marianne Schmidt<br />

Kinderkrankenschwester in Sangerhausen<br />

„Die Arbeit als Säuglings- und Kinderkrankenschwester ist für mich<br />

etwas besonders Schönes, vor allem die Pflege von Frühgeborenen.<br />

Das jüngste ‚Frühchen’ während meiner Dienstzeit kam in der 32.<br />

Schwangerschaftswoche zur Welt. Dessen Eltern haben uns bis zum<br />

18. Geburtstag ihres Kindes jedes Jahr Kuchen und Kaffe als Dankeschön<br />

zukommen lassen.“


Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Elke Rungberg<br />

Chefarztsekretärin Frauenklinik in Schwerin<br />

„1966 habe ich meine Ausbildung als Steno-/Phonotypistin im damaligen<br />

Bezirkskrankenhaus Schwerin begonnen. Seit 1970 bin ich<br />

Chefarztsekretärin in der Frauenklinik. Ich liebe meinen Beruf und<br />

fand es immer toll, ihn in einem so interessanten Bereich ausüben<br />

zu können.“<br />

Martina Brendel<br />

Leitende Schwester in der Notaufnahme in Eisleben<br />

„Ich arbeite gern im Team. In einer interdisziplinären Notaufnahme<br />

ist alles sehr vielseitig. Ob Herzinfarkt oder Unfall, ambulante<br />

OP oder Sprechstunde – man muss sich immer wieder <strong>neu</strong> auf die<br />

Patienten einstellen. Am schönsten ist es aber, wenn wir mit einer<br />

erfolgreichen Reanimation einen Menschen wieder ins Leben zurückholen“<br />

Marion Herrfurt<br />

Krankenschwester in Eisleben<br />

„Ich hatte gerade ausgelernt, da bekamen wir ein Neugeborenes, bei<br />

dem sich in der Folge einer Lungenentzündung ein Abzess gebildet<br />

hatte. Wir haben es Tag und Nacht getragen, weil es sonst erstickt<br />

wäre. Vor zehn Jahren traf ich den heute erwachsenen Mann zufällig<br />

wieder. Er arbeitet jetzt als Oberarzt in einer Reha-Klinik und er ist<br />

froh, dass wir ihm damals das Leben gerettet haben.“<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

17<br />

Angelika Holler<br />

Kinderkrankenschwester in Breisach<br />

„Ich habe den Beruf der Kinderkrankenschwester gewählt, weil ich<br />

immer schon den Wunsch hatte, mit Kindern zu arbeiten. Von 1969<br />

bis zu ihrer Schließung 2005 war ich Kinderkrankenschwester in der<br />

Geburtshilfe. Nach 35 Jahren als Kinderkrankenschwester wurde ich<br />

auf eine orthopädische Station mit vielen männlichen Patienten versetzt.<br />

Auf die Frage, ob mir die Arbeit mit Kindern fehlt, kann ich<br />

nur sagen: In jedem Mann steckt doch ein Kind.“<br />

Martina Ramdohr<br />

Chefarztsekretärin in der Inneren Medizin in Eisleben<br />

„Während meiner Dienstzeit hat sich vor allem die Technik sehr verbessert.<br />

Zu Beginn meiner Berufstätigkeit war es wichtig, Steno zu<br />

können und schnell und fehlerfrei Schreibmaschine zu schreiben.<br />

Ein Diktat auf dem Tonbandgerät war damals ein großer Fortschritt.<br />

Jetzt sind Computer, Drucker und Faxgeräte nicht mehr wegzudenken.“


18 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Sigrid Grauert<br />

Laborantin in Eisleben<br />

„Waren es früher mehr Handarbeit, Mikroskopieren und selbst Auszählen,<br />

so hat sich meine Arbeit nach der Wende durch die vielen<br />

<strong>neu</strong>en Parameter, die man bestimmen konnte, und die entsprechenden<br />

Automaten stark gewandelt. Jetzt befasse ich mich mit einer<br />

sehr spannenden Aufgabe, der Mikrobiologie.“<br />

Doris Jeske<br />

Krankenschwester in Hettstedt<br />

„Ich arbeite seit über 40 Jahren in der Hettstedter Klinik. Da kann<br />

man viel erzählen. Von guten und von schlechten Zeiten. Wirklich in<br />

Erinnerung bleiben aber nur die schönen Momente. An den Umzug<br />

der Psychiatrie im Jahr 2002 von einer acht Kilometer entfernten Außenstelle<br />

nach Hettstedt erinnere ich mich zum Beispiel sehr gern.<br />

Es war nicht nur ein Ortswechsel für Patienten und Mitarbeiter, sondern<br />

ein Wechsel in einen modern, großzügig und freundlich eingerichteten<br />

<strong>neu</strong>en Anbau der Klinik.“<br />

Silvia Merten<br />

Krankenschwester in Eisleben<br />

„Ich bin sehr gern Krankenschwester. Schön ist vor allem, wenn<br />

man dazu beitragen kann, dass sich der Zustand eines Schwerkranken<br />

bessert. Trifft man ihn dann außerhalb des Krankenhauses und<br />

sieht, wie er wieder sein Leben meistert, macht mich das froh. Viele<br />

erkennen mich dann und grüßen. Das ist der schönste Dank.“<br />

Brigitte Panwitz<br />

Hol- und Bringdienst in Eisleben<br />

„Beinahe von Beginn an bin ich im Hol- und Bringdienst beschäftigt.<br />

Mir macht meine Arbeit viel Spaß. Sie ist abwechslungsreich und ich<br />

komme mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

des Hauses zusammen. Für sie und die Patienten habe ich immer ein<br />

gutes Wort übrig.“<br />

Ute Lukanowa<br />

OP-Schwester in Hettstedt<br />

„Früher musste man im OP viel improvisieren. Nach der Wende<br />

wurde die Tätigkeit viel anspruchsvoller und interessanter. Außerdem<br />

kamen weitere Fachabteilungen hinzu, so z.B. das Orthopädisch-traumatologische<br />

Zentrum und die HNO. Die Arbeit macht<br />

mir immer noch viel Spaß, weil das Arbeitsverhältnis zu meinen<br />

Kolleginnen sehr gut ist. Mit einigen arbeite ich bereits über 35 Jahre<br />

zusammen.“


Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Adelheid Klatz<br />

Krankenschwester in Leisnig<br />

„Während meiner langen Arbeitszeit<br />

hat sich viel verändert.<br />

Beispielsweise haben wir früher<br />

die Matratzen auf dem Klinikhof<br />

selbst gereinigt und ausgeklopft.<br />

Auch die Katheter haben wir<br />

selbst ausgekocht. Heute ist das<br />

undenkbar – und das ist gut so.“<br />

Hannelore Albert<br />

Krankenschwester in Leisnig<br />

„Während meiner vielen Jahre<br />

im Krankenhaus habe ich in<br />

fast allen Bereichen gearbeitet.<br />

Selbst im OP musste ich notfallmäßig<br />

bei einer Blinddarm-OP<br />

assistieren. Generell bin ich aber<br />

mit Leib und Seele chirurgische<br />

Krankenschwester.“<br />

Ursula Härtel<br />

Kinderkrankenschwester in Leisnig<br />

„Es gibt viele schöne aber auch unschöne Momente in meinem Berufsleben.<br />

Schwere Erkrankungen bei Kindern lassen mich auch zu<br />

Hause nicht los. Glücklich macht mich immer wieder, wenn es den<br />

kleinen Patienten mit unserer Hilfe besser geht. Und ganz besonders<br />

freue ich mich, wenn die Eltern von Frühchen uns später besuchen<br />

kommen.“<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

19<br />

Hannelore Virag<br />

Stationsleitung in Schkeuditz<br />

„Ich habe vor 40 Jahren die Ausbildung<br />

bei unserer ehemaligen<br />

Pflegedienstleiterin Ruth Wolff<br />

begonnen. Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass die Zeit so schnell<br />

vergeht und ich schon so lange<br />

in dieser Klinik arbeite.“<br />

Margitta Rosemann<br />

Krankenschwester in Leisnig<br />

„Ganz früher wurde auf den Stationen eine Art Gästebuch ausgelegt.<br />

Patienten und Besucher konnten darin Lob oder Kritik äußern.<br />

Damals hatten wir einen Besucher vom ‚westlichen Ausland’. Der<br />

Besucher wollte unbedingt als Andenken dieses Buch mit nach Hause<br />

nehmen. Er wollte mir dafür 50 D-Mark geben. Das werde ich nie<br />

vergessen. Seinen Wunsch konnten wir jedoch nicht erfüllen: Das<br />

Buch blieb im Krankenhaus.“<br />

Elke Drobny<br />

Stationsleitung Neurologie in<br />

Schwerin<br />

„Ich arbeite seit 1970 in der<br />

Neurologie, seit 1989 als Stationsleitung.<br />

Wir sind ein großes,<br />

aber sehr gut eingespieltes Team<br />

und es macht mir Freude, mein<br />

Fachwissen an die jüngeren Mitarbeiter<br />

weiter zu geben.“<br />

Erika Altner<br />

Funktionsdiagnostik in Leisnig<br />

„Mit 47 Jahren bin ich in die Funktionsdiagnostik unseres Hauses<br />

gewechselt. Die viele Technik war für mich eine Umstellung und<br />

ein einschneidendes Erlebnis im Berufsleben. Da mich aber Technik<br />

schon immer interessiert und beeindruckt hat, konnte ich nach einer<br />

gewissen Zeit problemlos mit ihr umgehen.“


20 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Spezial „Wir sind schon über 40 Jahre dabei“<br />

Edeltraut Hoppe<br />

Buchhalterin in Hamburg<br />

„Mit 18 Jahren habe ich angefangen<br />

und hier immer gern<br />

als Buchhalterin gearbeitet. Das<br />

habe ich auch meinen Kollegen<br />

und der guten Zusammenarbeit<br />

zu verdanken.“<br />

Heidrun Rynski<br />

Kinderpflegerin in Hamburg<br />

„Ich habe immer viel Spaß an<br />

meiner Arbeit mit den Kindern<br />

gehabt.“<br />

Lona Frank<br />

OP-Schwester in Plauen<br />

„Bereits während der Ausbildung habe ich mich für den OP-Bereich<br />

interessiert. Was mich beeindruckt, ist die rasante medizinische Entwicklung.<br />

Früher waren große Schnitte notwendig, heute reichen<br />

mit der Laparoskopie oft ganz kleine. Mir war immer wichtig, dem<br />

Arzt eine gute Assistenz zu bieten.“<br />

Erika Metke<br />

Stationsleitung Internistische<br />

Station in Schkeuditz<br />

„Ich bin über 40 Jahre als Krankenschwester<br />

hier in der Klinik<br />

und davon 20 Jahre auf der<br />

Intensivstation. Ich kann mir<br />

trotzdem keinen anderen Beruf<br />

vorstellen.“<br />

Brigitte Schmid<br />

Krankenschwester in Plauen<br />

„Schon als Kind war es mein größter Wunsch, Krankenschwester zu<br />

werden. Als heutige Stationsschwester habe ich täglich viel Spaß an<br />

meiner Arbeit. Ich kenne das Haus seit über 40 Jahren und freue<br />

mich, den Neubau noch miterleben zu können.“<br />

Christina Müller<br />

Krankenschwester auf der Station<br />

7 in Borna<br />

„Mich überrascht immer wieder,<br />

wie sich die <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Leipziger Land Jahr für Jahr<br />

immer weiter entwickeln.“<br />

Das gesamte Spezial mit Mitarbeitern, die schon mehr als<br />

40 Jahre in unseren <strong>Kliniken</strong> arbeiten, finden Sie unter<br />

http://myhelios.de./helios-aktuell


NETZWERK MEDIZIN<br />

Daniela Schweiger (36) ist<br />

eine von vier Study Nurses im<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-<br />

Buch. Die speziell ausgebildeten<br />

Krankenschwestern<br />

sind bei Arzneimittelstudien<br />

die Schnittstelle zwischen den<br />

Prüfärzten, den teilnehmenden<br />

Patienten und dem Industriepartner.<br />

Seit November 2007 arbeitet<br />

Daniela Schweiger als Study<br />

Nurse im <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Berlin-Buch. Der damalige Chefarzt<br />

der Bucher Intensivmedizin,<br />

Prof. Ralf Kuhlen, brachte<br />

sie auf die Idee, diese Fortbildung<br />

zu machen. „Er wollte die<br />

Forschung in der Klinik vorantreiben“,<br />

erzählt die Krankenschwester<br />

der Intensivstation.<br />

Inzwischen ist sie auch Study<br />

Coordinator und stimmt alle<br />

Studien ab, die im Haus gemacht<br />

werden. „So eine Arzneimittelstudie<br />

ist eine sehr komplexe<br />

Angelegenheit. Es gibt<br />

unzählige Regelungen und Verordnungen,<br />

die man beachten<br />

muss“, sagt Daniela Schweiger.<br />

„Die Prüfzentren werden streng<br />

überwacht. Da gibt es zum einen<br />

die Ethikkommission, die prüft<br />

die berufsrechtliche und -ethische<br />

Machbarkeit der Studie bevor<br />

diese am Menschen starten<br />

kann. Zum anderen wird der<br />

gesamte Ablauf von einem Dritten,<br />

sogenannter ‚Monitor’, der<br />

vom Forschungspartner gestellt<br />

wird, überprüft.“<br />

Wenn alle Beteiligten grünes<br />

Licht gegeben haben und das<br />

schriftliche Einverständnis des<br />

Patienten vorliegt, kann dieser<br />

in die Studie eingeschlossen<br />

werden. In der Medizin<br />

ist ein gängiges Prinzip die<br />

sogenannte Randomisierung,<br />

deren Idee darin besteht, eine<br />

medizinische Maßnahme mit<br />

einer bestehenden Standardtherapie<br />

zu vergleichen. Hierzu<br />

werden Patienten nach dem<br />

Zufallsprinzip in eine der beiden<br />

Gruppen eingeteilt. Dann<br />

werden in regelmäßigen Abständen<br />

alle relevanten Werte<br />

überprüft, Blutproben entnommen<br />

und analysiert. „Bei<br />

diesem Teil der Studie sind<br />

wir dringend auf die Unterstützung<br />

von unseren Kollegen<br />

aus dem Labor, der Radiologie<br />

und der Apotheke angewiesen.<br />

Sonst könnten wir solche Stu-<br />

dien nicht durchführen“, sagt<br />

Daniela Schweiger. Auch nach<br />

dem Ende des aktiven Teils der<br />

Studie, werden die Patienten<br />

von den Study Nurses betreut.<br />

„Für den Patienten hat die<br />

Teilnahme an einer Studie oft<br />

Vorteile“, sagt die 36-Jährige.<br />

„Er hat immer einen Ansprechpartner<br />

im Haus. Noch zwei bis<br />

fünf Jahre nach dem Ende der<br />

Studie rufen wir an und fragen,<br />

wie es dem Patienten geht.“<br />

Weil viele Studien international<br />

sind, braucht eine Study<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Pflege bei <strong>HELIOS</strong><br />

Daniela Schweiger: Study Nurse im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch<br />

Daniela Schweiger stimmt in Berlin-Buch als Study Coordinator alle Studien ab, die im Haus gemacht werden.<br />

21<br />

Nurse gute Englischkenntnisse.<br />

Zudem ist Organisationstalent<br />

gefragt, um bei den komplexen<br />

Abläufen den Überblick zu behalten.<br />

Aber auch die menschliche<br />

Komponente darf nicht<br />

fehlen: „Man begegnet häufig<br />

Patienten, die sich gerade in<br />

schwierigen persönlichen Situationen<br />

befinden.“ Nicht zuletzt<br />

muss auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Forschungspartner<br />

koordiniert werden. „Es ist oft<br />

ganz schön stressig, alles unter<br />

einen Hut zu bekommen – aber<br />

missen möchte ich meinen Beruf<br />

nicht mehr.“ «<br />

Alexandra Lethgau, Berlin


22 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

FORSCHUNG UND WISSEN<br />

Auszeichnung für <strong>HELIOS</strong> Neurochirurgen<br />

Dr. Darko Markovic (34) hat den<br />

Preis der Deutschen Akademie<br />

für Neurochirurgie für ausgezeichnete<br />

Wissenschaftspublika-<br />

tion erhalten. Der Assistenzart<br />

in der Klinik für Neurochirurgie<br />

im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch<br />

unter Chefarzt Prof.<br />

Dr. Jürgen Kiwit hat in seiner<br />

Forschungsarbeit grundlegende<br />

Erkenntnisse über das Wachstum<br />

von Krebszellen in Gehirntumoren<br />

gewonnen.<br />

Das Immunsystem soll den Körper<br />

vor Krankheiten schützen –<br />

und normalerweise funktioniert<br />

dieser Mechanismus auch. Nicht<br />

so bei einem der häufigsten<br />

und bösartigsten Hirntumore,<br />

dem sogenannten Glioblastom:<br />

Weil sie sehr schnell wachsen<br />

und tief in das gesunde Gehirngewebe<br />

eindringen, kann bei<br />

einer OP nie das gesamte kranke<br />

Gewebe entfernt werden.<br />

Das Forscherteam um Prof. Dr.<br />

Helmut Kettenmann vom Max-<br />

Dellbrück-Centrum für Mole-<br />

kulare Medizin, dem Dr. Markovic<br />

angehört, hat jetzt herausgefunden:<br />

Für ihre Ausbreitung<br />

nutzen Glioblastomzellen<br />

ZAHL DES MONATS<br />

Dr. Darko Markovic<br />

die wichtigste Immunabwehr<br />

des Zentralen Nervensystems,<br />

die sogenannten Mikrogliazellen.<br />

„Im Normalfall spüren die<br />

Mikrogliazellen mit Hilfe von<br />

speziellen Antennen, den ‚tolllike<br />

Rezeptoren’, Krankheitserreger<br />

oder Entzündungen auf<br />

und bekämpfen sie“, erklärt Dr.<br />

Markovic. „Wir haben jedoch<br />

herausgefunden, dass die Abwehrzellen<br />

die Glioblastome<br />

1781<br />

nicht angreifen – im Gegenteil:<br />

Die Immunzellen unter-<br />

stützen das Wachstum des Tumors<br />

sogar.“ Warum dies so ist,<br />

untersuchten die Forscher in<br />

einem zweiten Schritt. Sie entdeckten,<br />

dass die Krebszellen<br />

die Immunzellen manipulieren.<br />

Die Zellen des Glioblastoms produzieren<br />

bestimmte Enzyme, die<br />

die Verbindung zwischen den<br />

einzelnen Zellen zerstören. Um<br />

ihre Wirkung ganz zu entfalten,<br />

benötigen die Tumorzellen jedoch<br />

ein weiteres Enzym, das in<br />

der Zellhülle der Abwehrzellen<br />

sitzt. Indem sie die Rezeptoren<br />

der Immunzellen stimulieren,<br />

bringen sie diese dazu, das<br />

fehlende Enzym zu produzieren.<br />

Folge: Der Krebs kann sich<br />

weiter ausbreiten. Anstatt also<br />

das Wachstum der Krankheit zu<br />

verhindern, helfen die Abwehrzellen<br />

den Krebszellen, weiter<br />

in das gesunde Gewebe vorzudringen.<br />

„Dies ist ein besonders<br />

wichtiger Teil der Arbeit“, sagt<br />

Dr. Markovic. „Denn wenn wir<br />

verstehen, wie die Krebszellen<br />

und die Abwehrzellen miteinander<br />

agieren, dann ist dies der<br />

erste Schritt, um herauszufin-<br />

den, wie wir diese Interaktion<br />

verhindern können, wie wir eine<br />

Therapie einsetzen können.“<br />

An Mäusen konnten die Untersuchungsergebnisse<br />

schon getestet<br />

werden: „Sobald wir das Gen für<br />

den Rezeptor oder das Gen für<br />

das Enzym ausgeschaltet haben,<br />

hat die Wechselwirkung zwischen<br />

Krebs- und Abwehrzellen<br />

nicht mehr so gut funktioniert<br />

und der Tumor wuchs wesentlich<br />

langsamer.“ Dieses Wissen<br />

ist möglicherweise entscheidend,<br />

um auch beim Menschen in Zukunft<br />

das Wachstum des Tumors<br />

zu verlangsamen. „Es kann die<br />

Glioblastom-Forschung in eine<br />

ganz <strong>neu</strong>e Richtung weisen“,<br />

sagt Dr. Markovic. «<br />

Alexandra Lethgau, Berlin<br />

Mehr Informationen finden<br />

Sie in der Zentralbibilothek:<br />

Markovic, D. S. et al. (2009)<br />

Gliomas induce and exploit<br />

microglial MT1-MMP expression<br />

for tumor expansion. Proc<br />

Natl Acad Sci USA (PNAS)<br />

Jul 28;106(30):12530-5.<br />

So viele wissenschaftliche Leistungen aus dem Jahr 2009 wurden in<br />

die <strong>HELIOS</strong> Wissenschaftsdatenbank eingebracht. <strong>HELIOS</strong> hat diese<br />

Arbeiten mit insgesamt 400.000 Euro honoriert. Davon wurden<br />

280.000 Euro für Einzel- und 120.000 Euro für Abteilungsboni ausgeschüttet.<br />

Damit will die <strong>Kliniken</strong>gruppe wissenschaftliches Arbeiten<br />

fördern und die Ergebnisse gleichzeitig allen Mitarbeitern im Konzern<br />

zugänglich machen. Wichtig: Nicht nur medizinische Mitarbeiter wie<br />

Ärzte oder die Pflege haben die Möglichkeit, ihre wissenschaftlichen<br />

Leistungen einzureichen – die Datenbank steht jedem Mitarbeiter<br />

offen. Honoriert werden u.a. Journalbeiträge, Poster, Abstracts, aber<br />

auch Promotionen, Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten. Dass<br />

sich das Einreichen der wissenschaftlichen Leistungen lohnt, zeigt<br />

nicht zuletzt der höchste für das letzte Jahr vergebene Einzelbonus:<br />

Er betrug 3.188 Euro. Weitere Informationen unter http://myhelios.<br />

helios-kliniken.de/wissensletter/.


IM GESPRÄCH MIT …<br />

Manja Riese: „Pflege hängt von der<br />

Persönlichkeit ab“<br />

Manja Riese, Pflegedienstleiterin<br />

aus Schkeuditz, war zwei<br />

Jahre lang an einem anderen<br />

Standort innerhalb des Konzerns<br />

tätig – in Schwelm. Als<br />

Leiterin der Fachgruppe Pflege<br />

weiß sie, wie die Pflege im<br />

Norden und Süden, im Osten<br />

und Westen funktioniert. Sie<br />

kennt praktisch jede Klinik.<br />

Wie kam es, dass Sie für zwei<br />

Jahre innerhalb des Konzerns<br />

von Schkeuditz nach Schwelm<br />

wechselten?<br />

Als Fachgruppenleiterin war<br />

mir natürlich die Situation in<br />

Schwelm bekannt – der Pflegedienstleiter<br />

dort war kurzfristig<br />

ausgefallen und die Stelle damit<br />

unbesetzt. Als man mich fragte,<br />

ob ich nach Schwelm gehen<br />

würde, nahm ich die Herausforderung<br />

an. Ich war zu diesem<br />

Zeitpunkt stellvertretende<br />

Pflegedienstleiterin in Schkeuditz,<br />

die Arbeit hier war also<br />

abgesichert. Außerdem hatte<br />

ich in Schkeuditz bereits meine<br />

Ausbildung absolviert und hielt<br />

es für sehr wichtig, einmal über<br />

den Tellerrand zu schauen.<br />

Waren Ihr Wissen und Ihre<br />

Erfahrungen willkommen?<br />

Was konnten Sie in Schwelm<br />

konkret bewegen?<br />

Die Akzeptanz war sehr groß<br />

– als „Praxismensch“ kennt<br />

man Details und weiß, wovon<br />

gesprochen wird. Ein hoher Erwartungsdruck<br />

für beide Seiten<br />

ließ sich aber trotzdem nicht<br />

vermeiden. Das bringen Veränderungen<br />

immer mit sich. Gemeinsam<br />

haben wir viele Dinge<br />

Leitet die <strong>HELIOS</strong> Fachgruppe<br />

Pflege: Manja Riese<br />

bewirkt: Es wurden Pflegestandards<br />

entwickelt, Beschlüsse der<br />

Fachgruppe umgesetzt, struk-<br />

turierte Aus- und Weiterbildungspläne<br />

erarbeitet. Neu<br />

waren auch Jahresarbeitsgespräche<br />

mit konkreten Zielsetzungen<br />

für die einzelnen Abtei-<br />

lungen sowie die Abstimmung<br />

der personellen Besetzung der<br />

Stationen. Eine wesentliche Aufgabe<br />

habe ich darin gesehen, die<br />

Kommunikation untereinander<br />

und die Eigenständigkeit der<br />

Mitarbeiter zu stärken.<br />

Sie haben einen guten Überblick<br />

über alle <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong>:<br />

Ist Pflege überall gleich<br />

Pflege?<br />

Ausgehend von Standards, Beschlüssen<br />

und Leitlinien ist die<br />

Tätigkeit gleich. Unterschiede<br />

finden sich aber auf der Beziehungsebene,<br />

im Miteinander.<br />

Hier spielen Faktoren wie das<br />

Berufsverständnis des Einzelnen,<br />

die Identifizierung mit<br />

<strong>HELIOS</strong> und dem damit ver-<br />

bundenen Qualitätsanspruch<br />

an die eigene Arbeit eine große<br />

Rolle. Pflege ist abhängig von<br />

der Persönlichkeit. Trotz gleicher<br />

Rahmenbedingungen für<br />

<strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter kann Pflege<br />

auch innerhalb eines Hauses<br />

verschieden gelebt werden.<br />

Was nehmen Sie Neues für<br />

sich persönlich und für Ihre<br />

täglichen Aufgaben bei<br />

<strong>HELIOS</strong> mit?<br />

Wir arbeiten in einem großen<br />

Konzern. Damit ist ein Rahmen<br />

gesteckt, in dem sich jeder frei<br />

bewegen kann, ohne die lokalen<br />

Gegebenheiten und die Menschen<br />

außen vor zu lassen. Außer-<br />

dem die konsequente Nutzung<br />

der durch den Konzern geschaffenen<br />

Möglichkeiten wie zum<br />

Beispiel Best Practice, Netzwerke<br />

bilden und pflegen oder<br />

der Erfahrungsaustausch. Jeder<br />

kann vom anderen lernen, aber<br />

trotzdem noch er selbst bleiben.<br />

Die Frage ist nicht „Warum geht<br />

das bei mir nicht?“ sondern<br />

„Warum schafft das der andere?“<br />

Das bringt uns voran.<br />

Ihr Fazit?<br />

Ich würde die Chance jederzeit<br />

wieder nutzen. Wenn man eine<br />

Führungsposition übernehmen<br />

möchte, ist es wichtig, auch andere<br />

<strong>Kliniken</strong> im Konzern zu<br />

kennen. Der Wissensaustausch<br />

ist sehr hilfreich. Und heutzutage<br />

sind 500 Kilometer dank<br />

moderner Technik kein echtes<br />

Hindernis mehr.<br />

Die Fragen stellte Heike Kast,<br />

Schkeuditz<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Gesundheitstipp<br />

Schnarchen<br />

23<br />

Im Tiefschlaf werden Wachstumshormone<br />

ausgeschüttet,<br />

die uns jung halten. Sie reparieren<br />

Zellen, straffen die<br />

Haut und stärken das Immunsystem.<br />

Was aber, wenn<br />

der Schlaf durch Schnarchen<br />

zu Schlafstörungen führt<br />

und zur Qual wird? Dr. Torsten<br />

Blum, Oberarzt der Lungenklinik<br />

Heckeshorn am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von<br />

Behring, hat Tipps: „Gefährlich<br />

ist Schnarchen vor allem<br />

dann, wenn der Atemfluss<br />

während des Schlafens für<br />

mehrere Sekunden aussetzt.<br />

Treten die Atemaussetzer<br />

gehäuft, mehr als fünf Mal<br />

pro Stunde Schlaf, auf und<br />

halten länger als zehn Sekunden<br />

an, so spricht man<br />

von einem Schlaf-Apnoe-<br />

Syndrom, das behandelt<br />

werden muss“, sagt Dr.<br />

Blum. Warnsymptome dafür<br />

sind nächtliches Erwachen<br />

mit Luftnotattacken, Atemaussetzer<br />

im Schlaf, Mund-<br />

trockenheit oder Kopfschmer-<br />

zen nach dem Aufwachen.<br />

„Um das generelle Schnarchrisiko<br />

zu senken, können<br />

aber schon wenige Tipps<br />

helfen“, sagt Torsten Blum.<br />

So sollten Schnarcher unbe-<br />

dingt auf ihr Gewicht achten,<br />

denn Übergewicht fördert<br />

das Schnarchen. „Außerdem<br />

sollte vier Stunden vor dem<br />

Schlafen kein Alkohol mehr<br />

getrunken werden.“ Hilfreich<br />

kann sein, sich mit einer<br />

leicht erhöhten Kopfposition<br />

auf die Seite schlafen zu legen.<br />

„Nicht zuletzt ist es rat-<br />

sam, abzuklären, ob Allergien<br />

oder Nasenpolypen die<br />

Nasenatmung und damit das<br />

Durchschlafen behindern.“ «


24 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

SCHLAU IN 60 SEKUNDEN<br />

Halitosis<br />

Einen schlechten Atem hat<br />

jeder mal: morgens nach<br />

dem Aufstehen, wenn wir<br />

Zwiebeln oder Knoblauch<br />

essen oder rauchen. Rund<br />

ein Viertel aller Menschen<br />

leidet jedoch unter krankhaft<br />

chronischem Mundgeruch,<br />

auch Halitosis (aus<br />

dem Lateinischen „Halitus“:<br />

Atem) genannt. Die<br />

Betroffenen verströmen dabei<br />

unangenehme Gerüche<br />

nicht nur über die Atem-<br />

luft der Mundhöhle sondern<br />

auch bei geschlossenem<br />

Mund über die Nase. Bei<br />

vielen sind Zersetzungsprozesse<br />

durch Bakterien in der<br />

Mundhöhle der Grund: geruchsaktiveSchwefelverbindungen,<br />

organische Säure<br />

und Ammoniak entstehen<br />

und verursachen Mundgeruch.<br />

Halitosis kann aber<br />

auch bei Stoffwechselentgleisungen<br />

im Rahmen von<br />

Diabetes mellitus, Tumoren<br />

im Verdauungstrakt oder bei<br />

schweren Leberfunktionsstörungen<br />

(Leberkoma) auftreten.<br />

Mit Hilfe des Halimeters<br />

(Atemmessgerät) kann festgestellt<br />

werden, wo die Gase<br />

letztlich herkommen. Über<br />

eine Art Strohhalm wird<br />

während der Ausatmung<br />

die Lungen-, Rachen- und<br />

Mundraumluft gemessen<br />

und analysiert. Liegt die Geruchsquelle<br />

z.B. im Bereich<br />

der Mundhöhle, kann eine<br />

sorgfältige und regelmäßige<br />

Mundpflege sowie eine<br />

professionelle Zahnbehandlung<br />

die beste Therapie sein.<br />

Bonbons oder zuckerfreie<br />

Kaugummis können Mundgeruch<br />

nur kurzzeitig überdecken.<br />

«<br />

MENSCHEN BEI <strong>HELIOS</strong><br />

Jürgen Strathmann und sein VW-Bulli<br />

Spannender als ein Ferrari<br />

Kennen Sie Hessisch-Oldendorf<br />

an der Weser? Wenn nicht,<br />

dann lohnt es, sich den Namen<br />

zu merken – zumindest<br />

für Fans des guten, alten VW-<br />

Busses. In dem Städtchen nahe<br />

Hameln soll nämlich Anfang<br />

2011 das „Bulli-Museum“ eröffnen.<br />

An den Vorbereitungen<br />

dazu ist auch Jürgen Strathmann,<br />

Leiter der Gärtnerei am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal,<br />

beteiligt.<br />

Seitdem er Auto fährt, ist Jürgen<br />

Strathmann Bulli-Liebhaber.<br />

Mitte der 70er Jahre steuerte<br />

er seinen ersten VW-Bus,<br />

den T1 – leicht zu erkennen an<br />

seiner Spitze und dem übergroßen<br />

VW-Emblem zwischen<br />

den Scheinwerfern – bis ans<br />

Nordkap. Dieses Fahrzeug verkaufte<br />

Strathmann, weil er zur<br />

Bundeswehr musste. Weitaus<br />

länger blieb die Bindung zu einem<br />

T2-Camper erhalten, den<br />

der Bulli-Fan 1978 erstand. Bis<br />

heute fährt die Familie jedes<br />

Jahr damit in den Urlaub. Rund<br />

500.000 Kilometer ist der Bus<br />

bereits gefahren, was ungefähr<br />

12,5 Erdumrundungen entspricht.<br />

Mittlerweile sorgt der<br />

dritte Motor für den Fahrspaß.<br />

Der Camping-VW-Bus war bis<br />

Mitte der 90er Jahre das einzige<br />

Auto der Familie, mit ihm<br />

fuhr Jürgen Strathmann täglich<br />

zum Klinikum und nach Hause.<br />

„Nach rund 20 Jahren war<br />

der Bulli ein festes Familienmitglied“,<br />

sagt der 52-Jährige.<br />

Und obwohl der handwerklich<br />

geschickte Gärtnermeister für<br />

Reparaturen oft stundenlang<br />

Alte Liebe rostet nicht: Jürgen Strathmann hegt und pflegt einen VW-Bus T2<br />

seit 1978. Das Fahrzeug brachte ihn nicht nur jedes Jahr in den Urlaub,<br />

sondern jahrelang auch täglich zur Arbeit. Foto: Mutzberg<br />

unter seinem Fahrzeug verschwand,<br />

traten zu keinem<br />

Zeitpunkt Eifersüchteleien auf.<br />

Im Gegenteil: Die Familie teilt<br />

die Liebe zum Kleinbus, was<br />

Jürgen Strathmann manchmal<br />

wirklich überraschte. „Eines Tages<br />

hat meine Frau sogar eine<br />

Bulli-Brosche getragen.“<br />

Mittlerweile richtet sich Strathmanns<br />

Eifer nicht nur auf das<br />

eigene Fahrzeug. Seit 1999 engagiert<br />

er sich in der „Interessengemeinschaft<br />

T2“, in der<br />

sich Liebhaber der VW-Busse<br />

aus den Baujahren 1967 bis<br />

1979 versammelt haben. Die<br />

550 Mitglieder kommen aus<br />

der ganzen Welt. Seit Monaten<br />

arbeitet Strathmann außerdem<br />

mit am Museum in Hessisch-<br />

Oldendorf. Die „IG T2“ will das<br />

„Bulli-Museum“ Anfang 2011<br />

eröffnen. Direkt am Weser-<br />

Radweg bauen die Mitglieder<br />

mit Unterstützung der Stadt<br />

eine ehemalige Zuckerfabrik<br />

um. An vielen Wochenenden ist<br />

Jürgen Strathmann nun in dem<br />

kleinen Städtchen, um Putz abzuklopfen,<br />

Wände zu streichen<br />

oder andere Vorbereitungen zu<br />

treffen.<br />

Doch warum investiert der<br />

Wuppertaler seit Jahren so viele<br />

Stunden und Tage für den VW-<br />

Bus? „Der Bulli ist ein Phänomen“,<br />

sagt der Gärtnermeister.<br />

„Du fährst durch die Stadt und<br />

da kann vor dir ein Jaguar oder<br />

eine Ferrari fahren: Die Kinder<br />

zeigen immer nur auf den Bulli.“<br />

Und die Augen der Erwachsenen<br />

folgen den Fingern. «<br />

Jörn Grabert, Wuppertal


10 FRAGEN AN …<br />

Janine Schütz<br />

Patientenmanagement<br />

der <strong>HELIOS</strong> Privatkliniken<br />

<strong>GmbH</strong> - Betriebsstätte<br />

Hünfeld<br />

Janine Schütz (32) ist seit Januar<br />

2001 bei <strong>HELIOS</strong>. Die gelernte<br />

Hotelmeisterin arbeitete zuerst<br />

als Empfangs- und Veranstaltungsleiterin<br />

im Hotel Kurfürst<br />

in Fulda (ehemalige <strong>HELIOS</strong><br />

Zentrale) und leitet nun seit drei Jahren das Patientenmanagement<br />

der <strong>HELIOS</strong> Privatkliniken <strong>GmbH</strong> - Betriebsstätte Hünfeld.<br />

1 Was verbinden Sie mit<br />

<strong>HELIOS</strong>?<br />

Sehr gute medizinische Qualität,<br />

hohe Ziele, starkes Wachstum,<br />

große Transparenz. Ganz<br />

nach dem Motto: „Hier bin ich<br />

Mensch, hier darf ich’s sein!“<br />

2 Was muss man unbedingt<br />

können, um das Patientenmanagement<br />

zu leiten?<br />

Der Servicegedanke steht an ers-<br />

ter Stelle – in Kombination mit<br />

Freundlichkeit. Wichtig ist auch<br />

eine gute Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit<br />

sowie Freude<br />

am Umgang mit Menschen und<br />

deren Angehörigen in der besonderen<br />

Situation einer Krankheit.<br />

3 Als Kind wollten Sie sein<br />

wie ..?<br />

Pippi Langstrumpf – frech, mutig,<br />

stark, kann tun und lassen<br />

was sie möchte.<br />

4 Mit wem würden Sie gerne<br />

einmal tauschen?<br />

Man sieht in dieser Frage nur<br />

das Gute. Man müsste eher<br />

fragen „Was sollte sich ändern,<br />

damit Sie zufrieden sind?“<br />

5 Worüber können Sie lachen?<br />

Gut erzählte, intelligente, aber<br />

auch skurrile Witze.<br />

6 Was gehört für Sie zum<br />

perfekten Abendessen?<br />

Nicht selbst kochen zu müssen,<br />

viel Zeit, freundlicher Service,<br />

ein guter Wein, Gesellschaft.<br />

7 Was essen Sie gar nicht<br />

gerne?<br />

Tortellini<br />

8 Was machen Sie am liebsten<br />

an freien Tagen?<br />

Länger schlafen – sofern es meine<br />

Tochter zulässt. Gemütlich<br />

frühstücken und viel Zeit mit<br />

meiner Familie verbringen – am<br />

liebsten an der frischen Luft.<br />

9 Welcher Teil der Zeitung<br />

ist für Sie der wichtigste?<br />

Lokalteil und Wettervorhersage.<br />

10 Von welchem Buch waren<br />

Sie zuletzt richtig begeistert?<br />

Zeno Diegelmanns „In Gottes<br />

Hand“ – ein sehr spannendes<br />

Buch, ein Thriller, der einem<br />

Gänsehaut zaubert.<br />

Krefeld: Gütesiegel<br />

Die medizinische Klinik III am<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld ist<br />

von der Deutschen Diabetes-<br />

Gesellschaft (DDG) er<strong>neu</strong>t als<br />

„ambulante und stationäre<br />

Fußbehandlungseinrichtung“<br />

anerkannt worden. Etwa 15<br />

Prozent aller Diabetiker leiden<br />

am sogenannten diabetischen<br />

Fußsyndrom, auf das fast drei<br />

von vier Amputationen zurückzuführen<br />

sind. Durch die<br />

Zertifizierung wird den Patienten<br />

eine möglichst frühe und<br />

umfassende Therapie durch<br />

ein interdisziplinäres Ärzteteam<br />

garantiert. «<br />

Gotha: Lehrkrankenhaus<br />

Seit Anfang des Jahres ist das<br />

<strong>HELIOS</strong> Kreiskrankenhaus<br />

Gotha / Ohrdruf Akademisches<br />

Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums<br />

der Friedrich-<br />

Schiller Universität Jena. Die<br />

ersten Studenten haben sich bereits<br />

für das Praktische Jahr (PJ)<br />

beworben und werden für den<br />

Sommer dieses Jahres erwartet.<br />

Am begehrtesten sind die Fächer<br />

Chirurgie und Urologie. «<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

Wir sind schon über 40 Jahre dabei!<br />

Aue: Neuer Computertomograph<br />

25<br />

Leezen: Pflegekongress<br />

Im März lud die <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Leezen zum 2. Pflegekongress<br />

der Region Nord ein. Im Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung stand<br />

der Mensch im Wachkoma.<br />

Fachvorträge informierten die<br />

230 Teilnehmer über Akutintensivpflege,<br />

Vereinbarkeit von<br />

Intensivpflege und therapeutischer<br />

Pflege, Integration der<br />

Wachkomapatienten auf einer<br />

Normalstation sowie den Weg<br />

aus dem Wachkoma mit hilfreicher<br />

Kommunikation. Unterstützt<br />

wurde der Kongress von<br />

Karin Gräppi, <strong>HELIOS</strong> Konzerngeschäftsführerin.<br />

«<br />

Seit 25. Januar ist im Klinikum<br />

ein <strong>neu</strong>er 64-Zeilen-CT in Betrieb.<br />

Das Gerät bietet eine bessere<br />

Bildqualität und arbeitet<br />

deutlich strahlenreduzierter.<br />

Zudem sollen <strong>neu</strong>e Diagnosemöglichkeiten<br />

bei bestimmten<br />

Erkrankungen der Herzkranzgefäße<br />

möglich werden. Es ist<br />

das erste CT mit dieser Leistungsfähigkeit<br />

in der Erzgebirgsregion.<br />

«


26 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

TERMINE<br />

Umgang mit dem und<br />

Besonderheiten des<br />

Tracheostomas<br />

28. September (Berlin)<br />

Angepasst an den individuellen<br />

Kenntnisstand vertiefen und<br />

erlernen die Teilnehmer den<br />

sicheren Umgang mit dem Tracheostoma.<br />

Ziel ist der methodisch<br />

korrekte Trachealkanülenwechsel<br />

und die achtsame,<br />

hygienisch einwandfreie Pflege<br />

des Tracheostomas. Die Teilnehmer<br />

trainieren den patientenorientierten,<br />

sicheren Umgang mit<br />

dem Tracheostoma.<br />

Zusatz-Weiterbildung<br />

Palliativmedizin<br />

(Basiskurs)<br />

Teil I: 2. bis 4. Juli (Haltern)<br />

Teil II: 3. bis 5. September<br />

(Haltern)<br />

Der Kurs soll dazu beitragen,<br />

die Regelversorgung (schwer)<br />

kranker Menschen zu verbessern.<br />

Dies wird sowohl durch<br />

Erweiterung von Fachkenntnissen<br />

als auch durch Sensibilisierung<br />

für die Angemessenheit<br />

diagnostischer und therapeutischer<br />

Maßnahmen erreicht.<br />

<strong>HELIOS</strong> Fußtage<br />

23. bis 25. Juni (Überlingen)<br />

Wie jedes Jahr finden im Juni<br />

wieder die <strong>HELIOS</strong> Fußtage<br />

statt, dieses Mal in Überlingen.<br />

Das Treffen dient dem<br />

Erfahrungsaustausch und der<br />

Weiterbildung fußchirurgisch<br />

tätiger Ärztinnen und Ärzte im<br />

Konzern. Er<strong>neu</strong>t konnten hier<br />

wieder nationale und internationale<br />

Experten für Referate und<br />

Live-OPs gewonnen werden.<br />

Anmeldungen über Dr. Charlotte<br />

Hase (Breisach) oder Dr. Thomas<br />

Köhler (Schwerin).<br />

Hands-on Seminarwoche:<br />

Interdisziplinäre<br />

Intensivmedizin (INS)<br />

7. bis 11. Juni (Groß-Dölln)<br />

Im Jahr ���� wurden insgesamt ���.��� � für wissenschaftliche Leistungen im Konzern ausgeschüttet.<br />

Die Wissenschaftsdatenbank zur Eingabe Ihrer wissenschaftlichen Leistungen<br />

fi nden Sie unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/wissen<br />

„Meet the experts" – Gemeinsam<br />

Lernen, Entscheiden und Handeln<br />

zu den Themen: Akutes<br />

Lungenversagen, Sepsis, Thoraxtrauma<br />

und Hämostasestörung.<br />

Weitere Termine<br />

finden Sie unter<br />

www.helios-akademie.de<br />

Erst publiziert – dann kassiert!<br />

„Fangen“ Sie sich Ihren Anteil<br />

in ����, denn: jeder ist<br />

wissenschaftsbonusberechtigt!


PERSONALVERÄNDERUNGEN<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Seit 1. April ist<br />

Dr. med. Ingo<br />

Flessenkämper<br />

Chefarzt an der<br />

<strong>neu</strong>gegründeten<br />

Klinik für<br />

Gefäßmedizin<br />

am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Emil von<br />

Behring. Zuvor leitete er die Klinik<br />

für vaskuläre und endovaskuläre<br />

Chirurgie der DRK-<strong>Kliniken</strong><br />

Berlin-Mitte. Dr. med.<br />

Flessenkämper engagiert sich in<br />

zahlreichen Fachgesellschaften,<br />

u.a. ist er im Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gefäßchirurgie<br />

und Gefäßmedizin<br />

(DGG).<br />

Erfurt<br />

Prof. Dr. med. Jens-Gerd Scharf<br />

(47) ist seit 1. März <strong>neu</strong>er Chefarzt<br />

der 2. MedizinischenKlinik<br />

des <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikums Erfurt.<br />

Er kommt<br />

von der Georg-<br />

August-Universität<br />

Göttingen, wo er seine<br />

klinische Ausbildung absolvier-<br />

AKTUELLE STELLENANZEIGEN<br />

Chefärztin / Chefarzt<br />

Innere Medizin<br />

Lengerich<br />

Nuklearmedizin<br />

Wuppertal<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

Bad Saarow<br />

Oberärztin / Oberarzt<br />

Anästhesie<br />

Lengerich<br />

te und zuletzt als Oberarzt der<br />

Abteilung Gastroenterologie<br />

und Endokrinologie tätig war.<br />

Seine fachlichen Schwerpunkte<br />

liegen in der Gastroenterologie<br />

und Diabetologie.<br />

Krefeld<br />

Dr. med. univ. Károly Ungor<br />

(44), Facharzt für Chirurgie und<br />

Kinderchirurgie,<br />

ist seit März<br />

<strong>neu</strong>er geschäftsführenderChefarzt<br />

der Klinik<br />

für Kinderchirurgie<br />

und<br />

Kinderurologie am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Krefeld. Zuvor war<br />

er Oberarzt der Abteilung für<br />

Kinderchirurgie und Kinderurologie<br />

am Kinderkrankenhaus<br />

auf der Bult in Hannover. Zu<br />

seinen Schwerpunkten zählen<br />

die Laparoskopie, die Tumor-<br />

und Neugeborenenchirurgie<br />

sowie die Versorgung von Craniosynostosen,<br />

Hydrozephalus<br />

und Spina Bifida.<br />

Schwelm<br />

Dr. med. Falk Schmidt (43) ist<br />

Innere Medizin / Gastroenterologie<br />

Gotha/Ohrdruf<br />

Viszeralchirurgie<br />

Wuppertal<br />

Gefäßchirurgie<br />

Siegburg<br />

Pflegedienst<br />

OP-Schwester/OP-Pfleger<br />

Wuppertal<br />

seit Anfang des<br />

Jahres <strong>neu</strong>er<br />

Chefarzt der<br />

Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie<br />

im<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Schwelm. Er<br />

kennt <strong>HELIOS</strong> bereits von seiner<br />

vorherigen Position am HE-<br />

LIOS Klinikum Erfurt.<br />

Wuppertal<br />

Prof. Dr. med. Christian Prinz<br />

(45), Facharzt für Innere Medizin<br />

und Gastroenterologie,<br />

ist seit Anfang<br />

März <strong>neu</strong>er<br />

Direktor der<br />

Medizinischen<br />

Klinik 2, Klinik<br />

für Gastroenterologie und<br />

Hepatologie, Diabetologie und<br />

Endokrinologie, am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Wuppertal. Zuletzt<br />

war er als Oberarzt und Leiter<br />

der Endoskopie-Abteilung in<br />

der Medizinischen Klinik 2, Klinikum<br />

rechts der Isar der Technischen<br />

Universität München,<br />

tätig.<br />

Krankenschwester /- pfleger<br />

Erfurt<br />

Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/-in<br />

Krefeld<br />

Alle freien Stellen<br />

der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Gruppe finden Sie<br />

im Internet unter<br />

http://karriere.<br />

helios-kliniken.de.<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

IMPRESSUM<br />

Verleger<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Friedrichstraße 136<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030-521 321-0<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)<br />

c/o <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Redaktion<br />

Konstanze Richter<br />

(Redaktionsleitung)<br />

Georg Auer<br />

Marina Dorsch<br />

Natalie Erdmann<br />

Kira Kollmeier<br />

Kerstin Kröning<br />

Annett Lott<br />

Timo Mügge<br />

Tobias Pott<br />

Dr. Johann-Peter Prinz<br />

27<br />

Gestaltung und Satz<br />

MOJAC<br />

Büro für Grafik- & Webdesign<br />

Ramona Weitzenberg,<br />

Jürgen Dachner<br />

Konstanze Richter<br />

Druck<br />

Druckerei Rindt<br />

Daimler-Benz-Straße 30<br />

36039 Fulda<br />

Erscheinungsweise<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell erscheint<br />

monatlich. Redaktionsschluss<br />

der nächsten Ausgabe ist der<br />

15. April.<br />

Aus Gründen der leichten<br />

Lesbarkeit verwenden wir in<br />

den Texten überwiegend die<br />

männliche Form.<br />

heliosaktuell@<br />

helios-kliniken.de


28 <strong>HELIOS</strong> aktuell April 2010/89<br />

<strong>HELIOS</strong> IN DEN MEDIEN<br />

Was die anderen über uns schreiben<br />

Auch im vergangenen Monat<br />

wurde wieder viel über die<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe berichtet.<br />

Eine kleine Auswahl<br />

finden Sie wie immer an dieser<br />

Stelle.<br />

In unserer Oktober-Ausgabe<br />

hatten wir von Dr. Charlotte Hases<br />

Reise nach Atlanta berichtet.<br />

Die Oberärztin für Fußchirurgie<br />

an der <strong>HELIOS</strong> Rosmann Klinik<br />

Breisach hospitierte dort bei Dr.<br />

Craig Camasta, einem der weltweit<br />

anerkanntesten Fußspezialisten<br />

für Fußfehlstellungen<br />

bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Nun machte sich der Überlinger<br />

Facharzt Dr. Frank Mattes<br />

auf den Weg in die USA. Der<br />

Südkurier berichtete dazu am<br />

6. März 2010 unter der Überschrift<br />

„Noch mehr Kompetenz<br />

in Fußchirurgie“: „Drei Wochen<br />

verbrachte Mattes jetzt im globalen<br />

Zentrum der Fußchirurgie<br />

im amerikanischen Atlanta.<br />

Der Leiter des dortigen Podiatry<br />

Institute, Craig Carnasta, gilt<br />

mit seiner Spezialklinik nicht<br />

nur in den USA als Spezialist,<br />

auch weltweit hat der Mediziner<br />

großes Renommee in seiner<br />

Sparte. “<br />

Auf Seite sechs dieser Ausgabe<br />

berichten wir von Jerri-Lynn<br />

Braz. Die Kanadierin war mit<br />

schwersten Hautablösungen<br />

ins <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt<br />

eingeliefert worden – nachdem<br />

elf französische Krankenhäuser<br />

ihre Behandlung abgelehnt<br />

hatte, weil die 34-Jährige Zeugin<br />

Jehovas ist. Die Thüringer<br />

Allgemeine schreibt dazu am 9.<br />

Sudoku – Fitness für Ihr Gehirn<br />

1 7 3 5 9<br />

8 9 6 2<br />

1 4<br />

1<br />

8<br />

6 4<br />

9<br />

2<br />

8 5<br />

5 9 4 2<br />

6 5 8 7 9<br />

März 2010 im Artikel „Behandlung<br />

ohne Bluttransfusion /<br />

Mediziner im Helios-Klinikum<br />

respektierten Glaubensgrundsätze<br />

einer kanadischen Patientin“:<br />

„Es ist umstritten und<br />

erschwert oft eine erfolgreiche<br />

medizinische Behandlung: Zeugen<br />

Jehovas lehnen aus Glaubensgründen<br />

und mit Verweis<br />

auf die Bibel Bluttransfusionen<br />

ab. Eine Patientin, die der Glaubensgemeinschaft<br />

angehört,<br />

wurde jetzt geheilt aus dem<br />

Erfurter Helios-Klinikum entlassen.<br />

Andere Krankenhäuser<br />

hatten zuvor ihre Behandlung<br />

strikt abgelehnt.“<br />

Viele <strong>HELIOS</strong> Standorte engagieren<br />

sich für die Behandlung<br />

von Kindern, die über die<br />

Kinderhilfsorganisation Friedensdorf<br />

International nach<br />

Deutschland kommen. So auch<br />

die <strong>HELIOS</strong> Klinik in Eisleben.<br />

Die Mitteldeutsche Zeitung<br />

schreibt dazu am 10. März 2010<br />

im Beitrag „Ärzteteam rettet<br />

Dominiks Niere“: „Der Junge<br />

aus Angola überstand ganz<br />

tapfer eine schwere Operation<br />

fern der Heimat und ohne den<br />

Beistand seiner Eltern. In der<br />

Helios-Klinik in Eisleben erholt<br />

sich der Kleine derzeit von<br />

dem zweistündigen Eingriff.<br />

Dr. Henry Meffert, Chefarzt der<br />

Urologie, und sein Team haben<br />

einen angeborenen Nierenschaden<br />

des Jungen plastisch operativ<br />

korrigiert. […] Dominik, so<br />

viel steht jetzt schon fest, wird<br />

künftig ein ganz normales Leben<br />

ohne Schmerzen und Medikamente<br />

führen können. Und<br />

die Hauptsache: "Seine Niere<br />

konnte erhalten werden", freut<br />

sich Chefarzt Meffert. “ (Autorin:<br />

Daniela Kainz) «<br />

1 5 7 3<br />

5<br />

9 3 4 6 1 2<br />

4 9<br />

7 1<br />

6 2<br />

6 1 8 7 5 9<br />

3<br />

4 5 3 6

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