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Die Molluskenfauna der St. Galler Formation - Naturhistorisches ...

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Zitteliana 51 (2011) 154<br />

1. Einleitung – <strong>Die</strong> Belpberg-Schichten<br />

1.1 Geologischer und geographischer Überblick<br />

Als Belpberg-Schichten (BS) werden seit Rutsch<br />

(1926) traditionell diejenigen Schichten zwischen<br />

Sense und Emme bezeichnet, die sich als gleichaltrig<br />

mit den Molasseablagerungen des Belpbergs erweisen.<br />

<strong>Die</strong> BS wurden von Rutsch (1926) gleichgesetzt<br />

mit dem sog. „Helvétien“. Lithostratigraphisch<br />

entsprechen die BS ungefähr <strong>der</strong> <strong>St</strong>. <strong>Galler</strong> <strong>Formation</strong><br />

(SFM, oberer Teil <strong>der</strong> Oberen Meeresmolasse,<br />

OMM) (Keller 1989: Fig. 1). <strong>Die</strong> BS sind in <strong>der</strong> Umgebung<br />

von Bern stellenweise äusserst fossilreich und<br />

weckten deshalb schon früh Interesse. Eine ausführliche<br />

Einleitung in die BS und ihre Fauna wird in<br />

Pfister & Wegmüller (1994), Kroh & Menkveld-Gfeller<br />

(2006) und Vávra & Pfister (2010) gegeben.<br />

Das Liegende <strong>der</strong> BS bilden die fossilarmen Sense-Schichten<br />

(SS), die <strong>der</strong> Luzerner <strong>Formation</strong> (LFM)<br />

entsprechen (unterer Teil <strong>der</strong> OMM, Keller 1989) und<br />

früher als „Burdigalien“ o<strong>der</strong> Luzerner-Schichten<br />

bezeichnet wurden. Im Hangenden gehen die BS in<br />

die Ablagerungen <strong>der</strong> Oberen Süsswassermolasse<br />

(OSM) über.<br />

<strong>Die</strong> marinen Ablagerungen bestehen aus den typischen,<br />

blaugrauen unterschiedlich sandigen Siltsteinen<br />

(„Schiefermergel“), unterschiedlich siltigen<br />

Sandsteinen sowie aus Konglomeraten sowohl<br />

sandiger als auch untergeordnet siltiger Matrix. <strong>Die</strong><br />

Silt- und Sandsteine sind schichtweise und in unterschiedlicher<br />

Intensität bioturbiert.<br />

<strong>Die</strong> Fauna wird dominiert von Bivalven (91 Taxa),<br />

gefolgt von Gastropoden (94 Taxa). Untergeordnet<br />

wurden Bryozoen, Echiniden, Serpuliden, Balaniden,<br />

Krebsreste, Haifischzähne und sehr selten Einzelkorallen,<br />

Dentalien und Meeressäuger-Knochen gefunden.<br />

Daneben kommen Blätter und Ichnofossilien<br />

vor. Mikrofossilien sind im geschlämmten Material<br />

nur äusserst selten und schlecht erhalten zu finden.<br />

<strong>Die</strong> Fossilhorizonte und -fundstellen liegen meist<br />

Abbildung 1: <strong>St</strong>ratigraphisches Gesamtprofil des schweizerischen Molassebeckens (nach Keller 2000) mit stratigraphischer Einordnung<br />

<strong>der</strong> untersuchten Profile <strong>der</strong> Belpberg-Schichten.

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