Divertikulitis - Robert-Bosch-Krankenhaus
Divertikulitis - Robert-Bosch-Krankenhaus
Divertikulitis - Robert-Bosch-Krankenhaus
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<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Abteilung für Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Dr. h.c. K. P. Thon<br />
Auerbachstraße 110<br />
70376 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/81 01 - 34 16<br />
oder 07 11/81 01 - 34 15<br />
Telefax 07 11/81 01 - 37 82<br />
E-Mail: info@rbk.de<br />
Internet: www.rbk.de<br />
Eine Einrichtung der <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> Stiftung<br />
RBK 80.55.54/10.05<br />
Patienteninformation<br />
Patienteninformation<br />
<strong>Divertikulitis</strong><br />
<strong>Divertikulitis</strong><br />
20 21
Das<br />
<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Das <strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Das <strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> (RBK) ist ein<br />
Stiftungskrankenhaus, das auf eine private<br />
Initiative <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong>s aus dem Jahr 1936<br />
zurückgeht. Trägerin des heutigen <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />
das 1973 eröffnet wurde, ist die<br />
<strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> Stiftung.<br />
Seit 1978 zählt das RBK zu den Akademischen<br />
Lehrkrankenhäusern der Universität Tübingen.<br />
Es hat über 500 Betten im Akutbereich und 80<br />
Betten in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation<br />
mit 20 Therapieplätzen in der Tagesklinik.<br />
Das RBK nimmt im Jahr über 20.000 stationäre<br />
Patienten auf. 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sorgen dafür, dass die Patienten individuell<br />
betreut werden. Zum <strong>Krankenhaus</strong> gehören<br />
neun Operationssäle, Apotheke, ein Ausbildungszentrum<br />
für Pflegeberufe, Forschungsund<br />
Weiterbildungsstätten sowie eine moderne<br />
wissenschaftliche Bibliothek.<br />
Forschungsinstitute zur Klinischen Pharmakologie<br />
und zur Medizingeschichte sind dem<br />
<strong>Krankenhaus</strong> angegliedert.<br />
Copyright<br />
Prof. Dr. med. Dr. h.c. K. P. Thon<br />
Dr. Bernd Voggenreiter<br />
Liebe Patientin,<br />
lieber Patient<br />
Die Divertikelerkrankung des<br />
Dickdarms galt zum Zeitpunkt<br />
ihrer Erstbeschreibung im Jahr<br />
1849 als Rarität. Heute geht<br />
man davon aus, dass etwa 40%<br />
der über 60-jährigen Mitteleuropäer<br />
solche Divertikel haben. Bei<br />
jedem fünften Divertikelträger<br />
kommt es zur Entwicklung einer so<br />
genannten <strong>Divertikulitis</strong>, also einer<br />
Prof. Dr. med. K. P. Thon<br />
infektionsbedingten Komplikation.<br />
Diese epidemiologischen Daten machen deutlich,<br />
dass diese „Zivilisationserkrankung“ ein<br />
häufiges Krankheitsbild darstellt. So werden<br />
mittlerweile allein in unserer Klinik jährlich etwa<br />
Unser Behandlungsteam<br />
fünfzig Patienten wegen einer solchen Komplikation<br />
operiert. Dies veranlasste uns, im Interesse<br />
unserer Patienten eine Informationsbroschüre zu<br />
erarbeiten, aus der sich das Wesen der Erkrankung,<br />
die damit verbundene Komplikationsgefährdung<br />
sowie Behandlungsnotwendigkeiten und<br />
vorbeugende Maßnahmen entnehmen lassen.<br />
Dabei sollen ebenso die Fortschritte in der operativen<br />
Therapie erwähnt werden.<br />
Der kleine Ratgeber soll Ihnen helfen, Ihre Erkrankung<br />
ein wenig besser zu verstehen. Es ist<br />
nur natürlich, wenn sich Ihnen weitere Fragen<br />
stellen. Wenden Sie sich damit bitte an uns.<br />
Soweit es uns möglich ist, stehen wir Ihnen<br />
Rede und Antwort oder helfen bei der Orientierung<br />
und der Suche nach Antworten weiter.<br />
Prof. Dr. med. Dr. h.c. K. P. Thon<br />
2 3
Was verstehen wir unter<br />
einer <strong>Divertikulitis</strong>?<br />
Viele Menschen haben in ihrem Dickdarm kleine<br />
Aussackungen der Darmschleimhaut, die sich<br />
durch Schwachstellen der Darmwand nach<br />
außen stülpen. Solche Ausstülpungen nennt<br />
man Divertikel. Treten diese Divertikel gehäuft<br />
auf, spricht man von einer Divertikulose. Ungefähr<br />
die Hälfte aller Deutschen im Alter von 60<br />
und 80 Jahren und nahezu jeder Deutsche über<br />
80 Jahre hat eine Divertikulose. Sollten sich diese<br />
Aussackungen entzünden, wird aus einer Divertikulose<br />
eine <strong>Divertikulitis</strong>. Dies geschieht bei<br />
ca. 10 bis 25 Prozent aller Patienten mit<br />
Divertikulose.<br />
Man nimmt allgemein an, dass eine zu ballaststoffarme<br />
Ernährung die Hauptursache der<br />
Divertikulose ist. Diese Erkrankung wurde erstmalig<br />
in den USA Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
beschrieben – zu einer Zeit, als industriell angefertigte<br />
Nahrungsmittel auf den Markt kamen.<br />
Aufnahmen des Bauchraums mit dem Computertomographen von vorne (links) und als Schnittdarstellung (rechts)<br />
Leber<br />
Aorta<br />
Dickdarm<br />
<strong>Divertikulitis</strong><br />
Ein Kennzeichen dieser industriell verarbeiteten<br />
Nahrungsmittel ist der hohe Gehalt an gereinigtem<br />
Mehl. Sie enthalten deshalb nur sehr wenig<br />
Ballaststoffe.<br />
Ballaststoffe sind wichtige Bestandteile in Früchten,<br />
Gemüse und Körnerprodukten. Ein wichtiges<br />
Merkmal der Ballaststoffe ist, dass diese<br />
vom Körper in der Regel nicht verdaut werden<br />
können. Einige dieser Stoffe sind wasserlöslich<br />
(lösliche Ballaststoffe) und formen eine weiche,<br />
gelartige Textur während der Darmpassage,<br />
andere verlassen nahezu unverändert wieder<br />
unseren Darm (unlösliche Ballaststoffe).<br />
Beide Arten von Ballaststoffen machen den Stuhlgang<br />
weich und erleichtern die Stuhlpassage.<br />
Sie beugen also einer Verstopfung vor. Verstopfungen<br />
des Darms belasten die Darmmuskulatur,<br />
so dass diese sich sehr stark anspannen muss,<br />
um den harten Stuhl durch den Darmmuskelschlauch<br />
zu pressen. Dies führt zu einem erhöhten<br />
Druck im Inneren des Darms. Dieser hohe<br />
Innendruck bewirkt, dass sich die Darmschleimhaut<br />
durch Schwachstellen in der Darmwand<br />
ausstülpt, es entstehen dann Divertikel.<br />
Zu einer <strong>Divertikulitis</strong> kommt es, wenn sich<br />
diese Ausstülpungen infizieren oder entzünden.<br />
Letztlich ist jedoch nicht geklärt, wodurch diese<br />
Entzündung entsteht. Wahrscheinlich wird sie<br />
durch Stuhl oder Bakterien ausgelöst, welche<br />
sich in den Divertikeln festgesetzt haben. Ein<br />
akuter <strong>Divertikulitis</strong>schub kann plötzlich und<br />
ohne Vorankündigung auftreten. Bei der Hälfte<br />
aller Patienten wiederholt sich ein solches<br />
Ereignis mehrfach.<br />
4<br />
5
Wie sind die Symptome?<br />
Divertikulose<br />
Die meisten Menschen mit Divertikulose haben<br />
keine Beschwerden oder Symptome. Es können<br />
jedoch hin und wieder leichte Krämpfe, Blähungen<br />
oder Verstopfung auftreten. Aber auch<br />
andere Erkrankungen, z. B. ein so genannter<br />
Reizdarm oder Darmgeschwüre, können solche<br />
Symptome verursachen. Dies bedeutet, dass<br />
nicht jeder Mensch mit diesen Symptomen auch<br />
eine Divertikulose hat. Wenn Sie also solche<br />
Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt Ihren<br />
Arzt aufsuchen.<br />
<strong>Divertikulitis</strong><br />
Das häufigste Symptom einer <strong>Divertikulitis</strong> ist der<br />
Bauchschmerz, welcher zumeist im linken Unterbauch<br />
lokalisiert ist. Sollte es zu einer Infektion<br />
der Divertikel gekommen sein, können Fieber,<br />
Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Krämpfe und<br />
auch hartnäckige Verstopfung auftreten. Die<br />
Schwere der Symptome hängt von dem Ausmaß<br />
der Infektion und den sich daraus ergebenden<br />
Komplikationen ab.<br />
Welche Komplikationen<br />
gibt es?<br />
Eine <strong>Divertikulitis</strong> kann mehrere, zum Teil sehr<br />
schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen.<br />
Dazu gehören Darmverengungen oder<br />
sogar Darmverschlüsse, Perforationen (s. u.) des<br />
Darms, Abszessbildungen und Blutungen. Im<br />
schlimmsten Fall kann die Folge einer schweren<br />
<strong>Divertikulitis</strong> sogar eine lebensbedrohliche<br />
Bauchfellentzündung sein. Diese Komplikationen<br />
müssen immer behandelt werden, da eine<br />
Ausbreitung der Erkrankung in die Bauchhöhle<br />
unter allen Umständen verhindert werden muss.<br />
Abszess, Perforation und Bauchfellentzündung<br />
Ist eine <strong>Divertikulitis</strong> durch die Besiedlung der<br />
Divertikel mit Bakterien entstanden, bessert sich<br />
diese oft nach einer Behandlung mit Antibiotika.<br />
Gehen die Symptome jedoch nicht zurück, kann<br />
ein Abszess die Ursache für die Beschwerden sein.<br />
Bei einem Abszess handelt es sich um eine mit<br />
Bakterien infizierte Höhle, meistens im Bereich<br />
der Darmwand, in der sich Eiter angesammelt<br />
hat. Dieser Abszess kann zu einer ausgedehnten<br />
örtlichen Reaktion mit Schwellung, Entzündung,<br />
aber auch zu einer Zerstörung von Gewebe<br />
führen. Manchmal platzt die Divertikelwand und<br />
es entsteht ein mehr oder weniger großes Loch im<br />
Darm – man spricht dann von einer Divertikelperforation.<br />
Diese Perforationen können wiederum<br />
zu einem Austritt von Eiter oder Bakterien in<br />
die Bauchhöhle führen. Die Folgen sind dann<br />
sehr häufig Abszessbildungen in der Bauch-<br />
höhle oder eine über die gesamte Bauchhöhle<br />
sich ausbreitende schwerste Bauchfellentzündung.<br />
Ist der Abszess klein und auf den Darm<br />
beschränkt, kann eine Antibiotikatherapie<br />
zunächst ausreichend sein. Lässt sich durch eine<br />
antibiotische Therapie der Abszess nicht beseitigen,<br />
muss er anderweitig behoben werden. Im<br />
Regelfall erfordert dies eine Operation. Sofort<br />
operiert werden muss, wenn eine Bauchfellentzündung<br />
(Peritonitis) eingetreten ist. Dabei wird<br />
die Bauchhöhle von dem Abszess gereinigt und<br />
der entzündlich erkrankte Darmanteil entfernt.<br />
Eine Peritonitis ist immer eine lebensbedrohliche<br />
Erkrankung.<br />
Darmverschluss<br />
Durch die Entzündungsreaktion des Darms<br />
und des umgebenden Gewebes bildet sich eine<br />
Narbe, die stark schrumpfen kann. Dadurch<br />
kann es zu einem teilweisen oder vollständigen<br />
Verschluss des Dickdarms kommen. Eine normale<br />
Stuhlpassage durch den Darm ist dann nicht<br />
mehr möglich und führt zu Krämpfen. Sollte der<br />
Darm vollständig verschlossen sein, kann sogar<br />
eine Notfalloperation notwendig werden. Ein teilweiser<br />
Verschluss des Darms muss nicht notfallmäßig<br />
operiert, sondern kann meist in einer<br />
geplanten, gut vorbereiteten Operation beseitigt<br />
werden.<br />
Blutung<br />
Eine Divertikelblutung ist eine seltene Komplikation.<br />
Sollten Divertikel bluten, kann dieses Blut<br />
u. U. in der Toilette oder in Ihrem Stuhl sichtbar<br />
werden. Diese Blutungen können nur sehr leicht<br />
sein und selbst zum Stillstand kommen, sie können<br />
aber auch sehr ausgeprägt auftreten und<br />
6<br />
7
müssen dann behandelt werden. Es wird<br />
allgemein angenommen, dass diese Blutungen<br />
durch die Dehnung und Zerreißung kleiner<br />
Blutgefäße in den Divertikeln verursacht werden.<br />
Sollten Sie Blut in oder auf Ihrem Stuhlgang<br />
bemerken, müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen.<br />
Fisteln<br />
Eine Fistel ist eine krankhafte Verbindung zwischen<br />
zwei Organen oder einem Organ und<br />
dem umgebenden Gewebe, z. B. der Haut.<br />
Wenn geschädigtes oder entzündetes Gewebe<br />
Rectovaginale Fistel (Kontrastmittelübertritt vom Enddarm zur Scheide)<br />
miteinander in Kontakt kommt, verklebt es<br />
häufig. Sollte eine Entzündung auf ein anderes<br />
Organ übergreifen, können Verbindungsgänge<br />
zwischen diesen Organen entstehen. Auch bei<br />
einer <strong>Divertikulitis</strong> können andere Organe in<br />
die Entzündung mit einbezogen werden, wodurch<br />
sich Fisteln ausbilden können. Die am<br />
meisten betroffenen Organe sind die Harnblase,<br />
der Dünndarm, die Scheide oder die Haut.<br />
Treten Fisteln zur Harnblase hin auf, kann daraus<br />
eine schwere, lang anhaltende Infektion<br />
der Harnwege resultieren. Dieses Problem kann<br />
letztlich nur chirurgisch beseitigt werden.<br />
Fistel<br />
Wie stellt der Arzt eine<br />
Divertikulose fest?<br />
Um eine Divertikulose zu diagnostizieren,<br />
werden Sie von einem Arzt zu Ihrer Krankengeschichte<br />
befragt. Der Arzt wird Sie untersuchen<br />
und noch einige zusätzliche Blut- und<br />
Röntgenuntersuchungen anordnen. Da eine<br />
Divertikulose oft keine Beschwerden bereitet,<br />
wird sie häufig erst im Rahmen von Untersuchungen<br />
festgestellt, welche aus anderen<br />
Gründen durchgeführt werden.<br />
Krankengeschichte und<br />
körperliche Untersuchung<br />
Aus der Krankengeschichte sind für den Arzt vor<br />
allem die Stuhlgewohnheiten, die Beschwerden,<br />
der Schmerz, die Ernährung und die Einnahme<br />
von Medikamenten wichtig. Die körperliche<br />
Untersuchung beinhaltet neben dem Abtasten<br />
und Abhören des Bauches auch die Untersuchung<br />
des Enddarms mit dem Finger.<br />
Dadurch können Verengungen, Geschwülste<br />
und Blutungen des Darms entdeckt werden.<br />
Zusätzlich werden Blutuntersuchungen vorgenommen<br />
und u. U. Stuhlproben auf Blutinhalt<br />
untersucht.<br />
Zusätzliche Untersuchungen<br />
Wichtige Zusatzuntersuchungen, welche vor<br />
allem auch vor Operationen notwendig werden,<br />
sind Röntgenuntersuchungen des Dickdarms<br />
mittels Kontrastmitteleinlauf oder ein<br />
Computertomogramm des Bauchraumes.<br />
Entzündeter Krummdarm (mit Kontrastmittel gefüllt)<br />
Bei einem Kontrastmitteleinlauf wird der Darm<br />
mit einer im Röntgenbild sichtbaren Flüssigkeit<br />
(Kontrastmittel) über einen kleinen Katheter,<br />
welcher über den After in den Dickdarm eingeführt<br />
wird, aufgefüllt. Das Kontrastmittel fließt<br />
auch in die Divertikel, wodurch diese auf dem<br />
Röntgenbild sichtbar gemacht werden.<br />
Ein Computertomogramm ist eine spezielle<br />
Röntgenaufnahme, bei der ein Schnittbild des<br />
Körpers erzeugt wird. Diese Untersuchung wird<br />
bei der <strong>Divertikulitis</strong> vor allem eingesetzt, um<br />
Veränderungen in der Umgebung des Darms<br />
(z. B. Abszesse) zu sehen, wie sie bei der schweren<br />
Form der <strong>Divertikulitis</strong> vorkommen können.<br />
Zusätzlich können andere Ursachen der<br />
Beschwerden ausgeschlossen werden.<br />
8<br />
9<br />
Divertikel
In besonderen Fällen kann vor einer Operation<br />
noch eine Röntgenaufnahme der Nieren<br />
und der Harnleiter notwendig sein, um die<br />
Nierenfunktion und den Verlauf der Harnleiter<br />
zu dokumentieren.<br />
Urogramm (Röntgenkontrastbild des Harnapparats)<br />
Dies ist notwendig, da der linke Harnleiter unter<br />
der „Aufhängung“ eines Teils des Dickdarms<br />
verläuft und somit in der Nähe des Operationsgebietes<br />
liegt.<br />
Nierenbecken<br />
Harnleiter<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Konservative Therapie<br />
Eine Grundvoraussetzung, um die Entzündung<br />
des Darms auszuheilen, ist eine vorübergehende<br />
„Ruhigstellung“ des Darms. Hierzu müssen die<br />
Patienten „nüchtern“ bleiben und dürfen keine<br />
Nahrung zu sich nehmen. Deshalb werden in<br />
dieser Behandlungsphase Infusionen mit Nährlösungen<br />
gegeben, welche dem Körper die<br />
notwendigen Kalorien, Blutsalze, Spurenelemente<br />
und Vitamine zuführen. Ihr Arzt sagt<br />
Ihnen, ob und ggf. wie viel Sie trinken dürfen.<br />
Häufig ist allein diese zeitweilige Ruhigstellung<br />
des Darms schon ausreichend, um die Beschwerden<br />
abklingen zu lassen. Tritt jedoch zusätzlich<br />
Fieber auf, ist eine Antibiotikatherapie unumgänglich,<br />
um diese bakterielle Infektion einzudämmen.<br />
Auch während der Antibiotikatherapie<br />
ist zumindest anfänglich eine Ruhigstellung des<br />
Darms mit vorübergehender „künstlicher Ernährung“<br />
erforderlich.<br />
Diese konservative Therapie wird beim ersten<br />
Auftreten einer <strong>Divertikulitis</strong> regelhaft eingesetzt.<br />
Sollte eine <strong>Divertikulitis</strong> jedoch häufiger auftreten<br />
oder einen schweren Verlauf nehmen,<br />
ist eine Operation notwendig.<br />
Operative Therapie<br />
Zweifelsohne ist das Risiko jedweder Operation<br />
umso niedriger, je besser Sie auf eine Opera-<br />
tion vorbereitet werden können. So ist z. B.<br />
vor jeder Darmoperation eine eingehende und<br />
gründliche Reinigung des gesamten Darms<br />
mittels Abführmittel oder auch mittels Einläufen<br />
notwendig. Dies senkt ganz wesentlich das<br />
Risiko möglicher Komplikationen durch freigesetzte<br />
Keime aus dem Dickdarm. Um bei der<br />
Operation nicht Keime aus den entzündlich veränderten<br />
Divertikeln in die Blutbahn oder die<br />
Bauchhöhle einzuschwemmen, ist es außerdem<br />
sinnvoll, einen operativen Eingriff erst nach<br />
Abklingen des akuten Entzündungsschubes<br />
durchzuführen – wir sprechen dann von einer<br />
Elektivoperation.<br />
Dazu müssen Sie in der Regel in den ersten Tagen<br />
nach Aufnahme konservativ durch vorübergehende<br />
Ruhigstellung des Darms und durch<br />
Gabe von hochwirksamen Antibiotika auf die<br />
Platzierung der Arbeitsgeräte durch die Bauchwand<br />
bevorstehende Operation vorbereitet werden.<br />
Sind dann die Beschwerden rückläufig und hat<br />
sich die Körpertemperatur wieder normalisiert,<br />
10 11
Aufsuchen des laparoskopisch freipräparierten Krummdarms (Sigma)<br />
durch die Bauchdecke<br />
kann in der Regel nach ca. 5 – 7 Tagen oder<br />
auch etwas später der operative Eingriff erfolgen.<br />
Die Risiken der Operation sind dann sehr<br />
niedrig und ermöglichen fast immer rasch eine<br />
Heilung.<br />
Um den erkrankten Darmabschnitt – meist ist<br />
der Krummdarm (Sigma) im linken Unterbauch<br />
betroffen – zu entfernen, war bisher die Öffnung<br />
der Bauchhöhle über einen geraden, ca.<br />
15 – 25 cm langen Schnitt um den Bauchnabel<br />
herum bis zur Schambehaarung erforderlich. Ist<br />
der entzündete Abschnitt des Dickdarms nach<br />
Öffnung der Bauchhöhle entnommen, werden<br />
die beiden verbliebenen und nun offenen Darmanteile<br />
wieder „Stoß auf Stoß“ verbunden, um<br />
damit die Stuhlpassage wieder herzustellen.<br />
Dies gelingt nahezu immer, ohne dass ein<br />
künstlicher Darmausgang (Anus praeter) angelegt<br />
werden muss. Die Anlage eines in der<br />
Regel vorübergehenden Anus praeter ist bei<br />
der von uns verwendeten Operationstechnik<br />
nur sehr selten erforderlich.<br />
Seit 1997 sind wir in der Lage, die Entfernung<br />
des entzündeten Dickdarmabschnittes ohne<br />
großen Bauchschnitt, d. h. ohne weite Öffnung<br />
der Bauchhöhle ebenso sicher durchzuführen.<br />
Ähnlich wie bei der schon seit vielen Jahren<br />
praktizierten Entfernung der Gallenblase gelingt<br />
dies über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie),<br />
wobei zusätzliche Arbeitsgeräte an langen Stielen<br />
über winzige, millimetermessende Schnitte der<br />
Bauchwand in die Bauchhöhle eingebracht werden.<br />
Der entfernte Darm selbst wird über einen<br />
kurzen Schnitt (Länge 5 – 6 cm) im Unterbauch<br />
geborgen.<br />
Die Vorteile für die Patienten liegen dabei auf<br />
der Hand. Deutlich geringere Wundschmerzen<br />
nach dem Eingriff, ein rascherer Kostaufbau,<br />
eine frühzeitigere Mobilisierung und ein kürzerer<br />
<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt bedeuten eine<br />
wesentliche Verbesserung in der Behandlung<br />
der <strong>Divertikulitis</strong>.<br />
Bei einer Notfalloperation ist jedoch ein laparoskopisches<br />
Vorgehen nicht möglich, da wegen<br />
der schweren Komplikationen der entzündete<br />
Darmabschnitt unverzüglich entfernt werden<br />
muss. Damit kann eine Reinigung des Darms<br />
vor der Operation und ein Abklingen der akuten<br />
Entzündung nicht abgewartet werden. Für<br />
den Heilungsverlauf ist es deshalb unter Umständen<br />
günstiger, vorübergehend einen künstlichen<br />
Darmausgang anzulegen.<br />
Anlage der Darmnaht unter optischer Kontrolle über den Bildschirm<br />
Allerdings gelingt es häufig durch eine intraoperative<br />
Darmspülung und damit eine ausreichende<br />
Reinigung des Darms während der<br />
Operation, einen solchen Anus praeter zu<br />
vermeiden.<br />
Sollte dennoch die Anlage eines künstlichen<br />
Darmausgangs erforderlich sein, kann dieser in<br />
den allermeisten Fällen nach wenigen Wochen<br />
wieder zurückverlegt werden. Patienten können<br />
dann in einem zweiten Eingriff wieder von ihrem<br />
künstlichen Darmausgang befreit werden.<br />
Um daher eine solche „notfallmäßig“ genannte<br />
Operation zu umgehen, ist eine frühzeitige<br />
ärztliche Vorstellung und entsprechende Thera-<br />
pie anzustreben. Dann kann eine sehr risikoarme<br />
und schonende operative Therapie angeboten<br />
werden.<br />
Nach der Operation<br />
Operative<br />
Zugänge nach<br />
10 Tagen<br />
12 13
Wie geht es nach der<br />
Operation weiter?<br />
Direkt nach dem Eingriff werden Sie einige<br />
Stunden im Aufwachraum überwacht. In der<br />
Regel werden Sie noch am selben Tag auf Ihr<br />
Zimmer zurückgebracht. Handelt es sich um<br />
einen Notfall oder ist die Operation technisch<br />
schwierig, verbringen Sie die Nacht auf der<br />
Intensivstation. Dies dient Ihrer eigenen Sicherheit.<br />
Eine zu jedem Zeitpunkt ausreichende Schmerzbehandlung<br />
ist dabei selbstverständlich. Neben<br />
den gebräuchlichen Schmerzmitteln ist der Einsatz<br />
einer selbst bedienbaren „Schmerzpumpe“<br />
genauso möglich, wie die vorübergehende Anlage<br />
eines „Rückenmarkkatheters“. Da nach<br />
jeder Operation zeitweise Schmerzen auftreten<br />
können, ist es unser vorrangigstes Ziel, jegliche<br />
Form von Schmerzen zu verhindern. Dabei<br />
bestimmen Sie nach Beratung und in Absprache<br />
mit den behandelnden Ärzten die Häufigkeit der<br />
Schmerzmittelgabe.<br />
In den ersten Tagen nach der Operation werden<br />
Sie nur allmählich Kost zu sich nehmen<br />
können. Magen, Darm und die großen Verdauungsdrüsen,<br />
wie Leber und Bauchspeicheldrüse,<br />
benötigen einige Tage Ruhe, um sich<br />
nach der Operation wieder auf die üblichen<br />
Verdauungsleistungen einzustellen. Andererseits<br />
ist eine ca. 2 – 3 Tage andauernde Ruhigstellung<br />
des Darms auch erwünscht. Denn durch<br />
die fehlende Belastung kann insbesondere an<br />
den wiedervereinigten Darmenden eine ungestörte<br />
Wundheilung vonstatten gehen. Dies<br />
bedeutet, dass Sie in den ersten Tagen nach<br />
dem Eingriff mit Hilfe von Infusionen ernährt<br />
werden. In diesen befinden sich Flüssigkeitslösungen<br />
mit Zusätzen, wie Blutsalze oder<br />
Zucker. Gleichzeitig wird diese Art von künstlicher<br />
Ernährung ergänzt durch Kohlenhydrate,<br />
Proteine oder Fettlösungen. Mit einer solchen<br />
bilanzierten Ernährung sind Ihre Stoffwechsel-<br />
funktionen jederzeit und in vollem Umfang<br />
gewährleistet.<br />
Nach ca. 2 – 3 Tagen können Sie zunächst<br />
schluckweise und langsam erstmals wieder Tee,<br />
stilles Wasser und ein wenig Zwieback zu sich<br />
nehmen. Bei guter Verträglichkeit schließen sich<br />
rasch klare Brühen und Suppen an – in der<br />
Regel werden diese ab dem dritten, spätestens<br />
nach dem vierten Tag sehr gut vertragen. Nach<br />
fünf Tagen können Sie wieder ausgewählte<br />
leichte Kost, wie Kaffee, Weißbrot mit Marmelade,<br />
Kartoffelbrei oder Gemüse essen. Nach<br />
etwa einer Woche bestehen im Regelfall keine<br />
wesentlichen Einschränkungen mehr und erlaubt<br />
ist, was schmeckt.<br />
Einige kleinere, aber wichtige Diätmaßnahmen<br />
empfehlen sich dennoch. Insbesondere in den<br />
ersten sechs Wochen, also wenn Sie wieder zu<br />
Hause sind, sollten Sie blähende Speisen meiden.<br />
Dazu gehören z. B. Hülsenfrüchte, wie<br />
Bohnen und Erbsen, aber auch Zwiebeln, Paprika<br />
und ähnliches mehr (z. B. rohes Obst).<br />
Paradoxerweise sollten Sie gerade in diesen<br />
ersten Wochen keine zu ballaststoffreiche Nahrung<br />
zu sich nehmen, um den Darm nicht zu<br />
großen Belastungen auszusetzen. Ihr Darm benötigt<br />
Zeit, um sich an die neue Situation zu<br />
gewöhnen. Gleichzeitig sollten Sie durch reichliches<br />
Trinken für einen nicht zu festen Stuhlgang<br />
und damit für eine leichtere Stuhlpassage<br />
durch den Darm sorgen. Ist die erste Zeitspanne<br />
von ca. 6 – 8 Wochen ohne nennenswerte<br />
Störung verlaufen und dies ist die Regel, sollten<br />
Sie Ihre Ernährung wieder mehr auf ballaststoffreichere<br />
Kost umstellen. Dies bedeutet, dass Sie<br />
zunehmend den Anteil der Ballaststoffe in Ihrer<br />
Nahrung erhöhen sollten. Eine kleine Tabelle<br />
soll Ihnen veranschaulichen, welche<br />
14 15
Nahrungsmittel vor allem als Ballaststofflieferanten<br />
(unverdauliche Kohlenhydrate in g auf<br />
jeweils 100 g Nahrungsmittel) in Frage kommen:<br />
Weizenkleie<br />
Leinsamen<br />
Weizenkeime<br />
Hülsenfrüchte<br />
Ballaststoff-Müsli<br />
Knäckebrot<br />
Weizenvollkornmehl<br />
Pumpernickel<br />
Vollkornhaferflocken<br />
Vollkornnudeln<br />
Roggenvollkornbrot<br />
grüne Erbsen<br />
Sellerieknolle<br />
Naturreis<br />
Möhren<br />
(Quelle: die große GU-Nährwerttabelle 1994/95)<br />
48 – 50 g<br />
25,6 g<br />
24,7 g<br />
17 g<br />
15 g<br />
14 g<br />
12,9 g<br />
9,8 g<br />
9,5 g<br />
8 g<br />
7,7 g<br />
5,2 g<br />
4,2 g<br />
2,9 – 4 g<br />
3,4 g<br />
Sinnvoll zu ergänzen ist diese ballaststoffreiche<br />
Kost durch ausreichende Trinkmengen. Gerade<br />
geringe Mengen an Flüssigkeiten führen rasch<br />
zu einem starken Eindicken des Stuhls. Damit<br />
wäre einer neuerlichen Verstopfung der Weg<br />
bereitet und dies sollte vermieden werden.<br />
Trinken Sie deshalb zu allen Mahlzeiten reichlich,<br />
wenn möglich auch zwischendurch, und<br />
halten Sie so den Flüssigkeitsanteil im Darm<br />
hoch, sofern nicht andere Erkrankungen wie<br />
schwere Herzinsuffizienz oder eine Nierenerkrankung<br />
eine allzu reichliche Flüssigkeitsaufnahme<br />
verbieten. Das Ergebnis wird ein<br />
regelmäßiger, geformter Stuhlgang sein. Dieser<br />
ist die beste Vorsorge für einen gesunden, gut<br />
funktionierenden Darm.<br />
Eigene Erfahrungen<br />
Im September 1997 wurde im <strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> erstmalig ein Patient wegen einer<br />
schweren Sigma-<strong>Divertikulitis</strong>, also einer ausgeprägten<br />
Entzündung von Darmwandausstülpungen<br />
des Krummdarms, laparoskopisch operiert.<br />
Es handelte sich um einen 47-jährigen Mann,<br />
bei dem solche Entzündungen bereits mehrfach<br />
aufgetreten waren. Die Operationszeit bei diesem<br />
Eingriff betrug etwas mehr als zwei Stunden<br />
und lag damit nicht über den bislang bekannten<br />
Operationszeiten bei geöffneter Bauchhöhle.<br />
Die Klinik verließ der Patient nach 12 Tagen,<br />
eine Zeitspanne, die inzwischen im Regelfall bei<br />
mehr als 90% aller derart operierten Patienten<br />
deutlich unterschritten wird. So verbringen die<br />
meisten Patienten nur ca. acht Tage bei uns und<br />
können dann bereits die Klinik ohne wesentliche<br />
Einschränkungen verlassen.<br />
Die praktische Umsetzung dieses laparoskopischen<br />
Eingriffs und damit die Ausweitung der<br />
so genannten „Schlüsselloch-Chirurgie“ auch<br />
auf Darmoperationen gestaltete sich aus zwei<br />
Gründen unproblematisch:<br />
Zum einen werden seit nahezu 15 Jahren im<br />
<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> Gallenblasen- und<br />
Blinddarm-Operationen sowie Leistenbrüche<br />
laparoskopisch – also minimal-invasiv – operiert.<br />
Zum anderen wurden bis dahin viele hundert<br />
Patienten im Jahr mit den verschiedensten<br />
Darmerkrankungen operativ behandelt.<br />
Dadurch sind die verantwortlichen Operateure<br />
seit langem sowohl mit der laparoskopischen<br />
Operationstechnik als auch mit den betreffenden<br />
Krankheitsbildern vertraut. Sie verfügen<br />
über einen reichen Erfahrungsschatz und große<br />
Routine, die zu jedem Zeitpunkt Sicherheit für<br />
den betreffenden Patienten garantiert.<br />
Nachdem 1998 und 1999 pro Jahr etwa 20<br />
Patienten mit Sigma-<strong>Divertikulitis</strong> laparoskopisch<br />
operiert worden waren, stieg in den<br />
darauffolgenden Jahren die Frequenz deutlich<br />
an und lag 2001 bei mehr als 40 Patienten.<br />
Insgesamt konnten bisher annähernd 200<br />
Patienten auf diese schonende Weise operiert<br />
werden. Unter Berücksichtigung der laparoskopischen<br />
Darmresektionen wegen gut- und bösartiger<br />
Darmgeschwüre ergibt sich sogar die<br />
doppelte Anzahl an Eingriffen.<br />
Ein laparoskopischer Eingriff mit kompletter<br />
Entfernung des Krummdarms dauert heute im<br />
Durchschnitt zwischen 120 und 180 Minuten.<br />
Ist im Rahmen der Bauchspiegelung ersichtlich,<br />
dass eine massive Entzündung des Krummdarms<br />
mit Beteiligung von Nachbarorganen,<br />
z. B. den Eierstöcken oder dem Dünndarm,<br />
einhergeht oder gar große Abszesse vorliegen<br />
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und damit keine sichere Entfernung des<br />
Krummdarms mittels laparoskopischer Technik<br />
zu gewährleisten ist, kann jederzeit gezielt umgestiegen<br />
und nach Eröffnen der Bauchhöhle<br />
der Eingriff konventionell, also „offen“ beendet<br />
werden. Dies war bislang bei acht Patienten<br />
erforderlich – alle haben nach wenigen zusätzlichen<br />
Tagen die Klinik ebenso geheilt verlassen<br />
können.<br />
Weitere Aspekte sind in unseren Augen besonders<br />
bemerkenswert: Seit Einführung der laparoskopischen<br />
Operationsmethode ist bisher keinerlei<br />
Heilungsstörung an der maschinell mit speziel-<br />
Junge Patientin mit Schmerzpumpe<br />
len Geräten durchgeführten Naht aufgetreten,<br />
mit der die beiden verbliebenen Darmenden im<br />
Körper wieder neu miteinander verbunden werden<br />
(Anastomosen-Insuffizienz). Diese spezielle<br />
Komplikationsform der „undichten“ Darmverbindung<br />
lässt sich für die Zukunft zwar nicht<br />
hundertprozentig ausschließen. Dennoch bietet<br />
die laparoskopische Operationsmethode unseren<br />
Patienten ein hohes Maß an Sicherheit, denn in<br />
der offenen Chirurgie kommt diese Komplikation<br />
zwar selten, aber in Einzelfällen doch vor.<br />
Der Schmerzmittelbedarf nach laparoskopischer<br />
Krummdarm-Entfernung (Sigma-Resektion) liegt<br />
deutlich niedriger als bei der offenen Operation.<br />
Durch Einsatz von so genannten Schmerzpumpen,<br />
die der Patient selber bedient, kann die<br />
Schmerzmittelmenge einfach und individuell<br />
bedarfsgerecht dosiert werden.<br />
Neben einem besseren kosmetischen Ergebnis<br />
traten nahezu bei keinem einzigen Patienten<br />
Wundheilungsstörungen oder Bauchwand-<br />
Infekte auf. Die kürzere stationäre Behandlungsdauer<br />
und eine raschere Rekonvaleszenz sind<br />
weitere Vorzüge der minimal-invasiv durchgeführten<br />
laparoskopischen Sigma-Resektion.<br />
Uns ist bewusst, dass mit dieser kleinen Broschüre<br />
das Thema der <strong>Divertikulitis</strong>, ihre Behandlungsweise<br />
und die damit zusammenhängenden<br />
Ernährungsfragen nur angeschnitten werden<br />
können. Vielleicht hilft Ihnen aber der kleine<br />
Ratgeber, Ihre Erkrankung ein wenig besser zu<br />
verstehen. Dabei ist es nur natürlich, wenn sich<br />
Ihnen weitere Fragen stellen. Wenden Sie sich<br />
damit bitte an uns.<br />
Ihr Behandlungsteam<br />
Notizen<br />
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