Ausbildung? - RAG Deutsche Steinkohle
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Dialog- und Service-Initiative<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG<br />
Die Nachbarschaftszeitung Nr. 6 | Herbst 2003<br />
D S<br />
Neue wirtschaftliche Impulse für<br />
die Region Völklingen:<br />
Die Sanierung des Geländes der<br />
ehemaligen Saarland-Raffinerie<br />
hat Ende Juli begonnen. Seite 4<br />
<strong>Ausbildung</strong>?<br />
Bei DSK – wo sonst!<br />
K
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
Energiesicherheit,<br />
das hat sich<br />
kürzlich wieder<br />
in den USA gezeigt,<br />
ist ein unbedingtes<br />
Muss<br />
in der heutigen<br />
Welt. Was funktioniert<br />
schon<br />
ohne Strom, der – und das hören<br />
wir immer wieder – ja aus der<br />
Steckdose kommt.<br />
Neben der Energie, die wir als<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> liefern, zählt<br />
für uns Sicherheit zu den Handlungsmaximen,<br />
die täglich unsere<br />
Arbeit bestimmen, sei es unter<br />
oder über Tage. Dazu beschreiten<br />
wir neue Wege, forschen und entwickeln<br />
zusammen mit der Zulieferindustrie<br />
und mit Hochschulen,<br />
um Technik und Maschinen<br />
den neusten Bedingungen anzupassen<br />
und den Menschen, die<br />
unter Tage arbeiten, sichere<br />
Arbeitsplätze zu bieten. Grubensicherheit<br />
– im deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
immer schon ein<br />
wichtiges Kriterium. Das ist nicht<br />
überall so wo im Ausland Kohle<br />
gefördert wird. Unsere Fachleute<br />
durchlaufen speziell entwickelte<br />
Schulungsprogramme. Nicht umsonst<br />
werden sie z.B. in China<br />
eingesetzt, um vor Ort moderne<br />
Technik einzuführen, bzw. die<br />
Menschen dort mit dem Umgang<br />
vertraut zu machen. Wir sind<br />
stolz auf dieses Know-how, das<br />
dazu beiträgt, dass Deutschland<br />
im Bereich der Bergtechnik und<br />
Sicherheit weltweit führend ist.<br />
Ihr<br />
Bernd Tönjes<br />
Vorstandsvorsitzender der DSK<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG, Shamrockring 1, 44623 Herne<br />
Verantwortlich: Hauptabteilung Kommunikation,<br />
Eberhard Schmitt, Dr. Karlheinz Pohmer<br />
Redaktion: Annette Weinmann, Kerstin<br />
Löhmann, Annette.Weinmann@dsk-saar.de<br />
Realisation: KOLLOSS, Werbe- und Verlagsgesellschaft<br />
mbH, 44649 Herne<br />
Druck: Krüger Druck & Verlag, Dillingen/Saar<br />
Fotos: DSK, IMAGING Heisler<br />
Das Bildungszentrum Fenne/Velsen der <strong>RAG</strong> Bildung<br />
Saar bietet den technisch-gewerblichen Auszubildenden<br />
der DSK an der Saar eine zukunftsorientierte <strong>Ausbildung</strong>.<br />
Insgesamt 2.600 junge Menschen erlernen<br />
in diesem Jahr bei der DSK einen<br />
anerkannten <strong>Ausbildung</strong>sberuf. Das<br />
Unternehmen hat sich entschieden,<br />
2002 und 2003 das Angebot an <strong>Ausbildung</strong>splätzen<br />
gegenüber 2001 um 250<br />
zu erhöhen. Selbstverständlich ist dieses<br />
Engagement nicht: In Deutschland bilden<br />
nur gut 30 Prozent aller Betriebe<br />
aus, das heißt nur ein Drittel der Unternehmen<br />
trägt also die Gesamtlast und<br />
sorgt dafür, dass es beruflich qualifizierten<br />
Nachwuchs gibt.<br />
Qualifizierter Nachwuchs<br />
Für die DSK hat die Übernahme gesellschaftlicher<br />
Verantwortung durch die<br />
<strong>Steinkohle</strong> verstärkt<br />
Engagement bei<br />
der <strong>Ausbildung</strong><br />
Um rund neun Prozent ging die Zahl der betrieblichen<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstellen in ganz Deutschland 2003 gegenüber<br />
dem Vorjahr zurück, während die Zahl der Bewerber<br />
um 1,6 Prozent anstieg. Die Arbeitsämter registrierten<br />
Ende Juli dieses Jahres noch über 230.000 unvermittelte<br />
Bewerber. In Nordrhein-Westfalen waren es rund 38.000,<br />
im Saarland fast 2.900. In dieser Situation hat die Politik<br />
an die Unternehmen appelliert, die <strong>Ausbildung</strong>sanstrengungen<br />
zu verstärken. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK)<br />
hat in diesem und im vergangenen Jahr ihr Angebot an<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätzen im Vergleich zu 2001 erhöht.<br />
qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> junger Menschen<br />
Tradition. An fast allen Standorten,<br />
so auch an der Saar, ist sie seit Jahren<br />
der größte Ausbilder. Zentrales<br />
Motiv ist natürlich die Qualifizierung<br />
des Nachwuchses, den das Unternehmen<br />
benötigt. Insgesamt 24 verschiedene<br />
Berufe können bei der DSK an 14<br />
Standorten erlernt werden. Auch kaufmännische<br />
Berufsausbildungen bietet<br />
die DSK an, die technisch gewerblichen<br />
Berufe stellen jedoch den größten Anteil<br />
der <strong>Ausbildung</strong>splätze. Das Unternehmen<br />
legt dabei viel Wert auf moderne,<br />
zukunftsorientierte Berufe, die auch<br />
außerhalb des Bergbaus Einsatz finden.<br />
Schon seit 1998 bildet die DSK Mecha-<br />
Ein starkes Team: Seit Mai diesen Jahres bildet die <strong>RAG</strong> Bildung Saar für die DSK an der Saar aus.<br />
troniker aus. Als eines der ersten Unternehmen<br />
nahm die DSK den damals neu<br />
entstandenen <strong>Ausbildung</strong>sberuf in ihr<br />
<strong>Ausbildung</strong>sangebot auf. Sein Tätigkeitsspektrum<br />
ist weit gefächert. Es<br />
reicht von der Bearbeitung mechanischer<br />
Teile über Zusammenbau von<br />
Baugruppen und Komponenten zu<br />
mechatronischen Systemen bis hin zur<br />
Installation von Hard- und Softwarekomponenten.<br />
Ausbilden zu Spezialisten<br />
Genauso vielseitig einsetzbar wie der<br />
Mechatroniker sind auch die anderen<br />
technisch-gewerblichen Berufe, die bei<br />
der DSK erlernt werden können. Im<br />
2
3 Die Nachbarschaftszeitung<br />
hochmodernen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
sind eben Spezialisten erforderlich, die<br />
jederzeit in der Lage sind, die komplizierten<br />
Maschinen und Elektroinstallationen<br />
funktionsfähig zu halten. Neu<br />
im Angebot ist der Elektroniker für<br />
Betriebstechnik. Damit hat die DSK<br />
die Neuordnung der Elektroberufe<br />
sofort umgesetzt. Auf Hochtouren laufen<br />
auch die Vorbereitungen für die im<br />
nächsten Jahr erwartete Neuordnung<br />
der Metallberufe. Die DSK gehört<br />
bundesweit zu den Vorreitern bei der<br />
Umsetzung der Berufsneuordnungen.<br />
Mehr als<br />
5.300 Bewerbungen<br />
Anerkannt ist die hohe Qualität der<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei der DSK. Sie zu<br />
sichern, ist nicht nur eine Frage des<br />
Geldes, sondern auch des hohen Engagements<br />
der Mitarbeiter, die ausbilden.<br />
Für die 850 neuen <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
des Jahres 2003 lagen mehr als 5.300<br />
Bewerbungen vor, davon rund 1.000<br />
für die 139 <strong>Ausbildung</strong>splätze der<br />
DSK an der Saar.<br />
<strong>Ausbildung</strong> für Dritte<br />
Das Bildungszentrum Fenne/Velsen<br />
der <strong>RAG</strong> Bildung Saar bildet aber nicht<br />
nur die Auszubildenden der DSK an<br />
der Saar aus. Neben den 139 DSK-<br />
„Neuanfahrern“ erlernen 11 Auszubildende<br />
der SaarEnergie und 38 Auszubildende<br />
von externen Firmen dort<br />
einen modernen, zukunftsorientierten<br />
Beruf. Die <strong>RAG</strong> Bildung Saar ermöglicht<br />
so auch kleinen und mittelständischen<br />
Betrieben, die selbst nicht<br />
ausbilden können, eigenen Firmennachwuchs<br />
heranzuziehen. Ebenso<br />
nutzen Einrichtungen wie das Arbeitsamt<br />
oder das Diakonische Werk gerne<br />
dieses Angebot.<br />
Auch ein Studium<br />
ist möglich<br />
Wer das (Fach-)Abitur als Grundlage<br />
mitbringt, kann bei der DSK an der<br />
Saar auch ein Studium parallel zur<br />
<strong>Ausbildung</strong> absolvieren. Seit diesem<br />
Jahr bietet das Unternehmen eine <strong>Ausbildung</strong><br />
zum Industriemechaniker<br />
kombiniert mit einem Studium der<br />
Fachrichtung Maschinenbau an. In Zusam-<br />
menarbeit mit dem technischgewerblichen<br />
Berufsbildungszentrum<br />
Sulzbach und der Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />
(HTW) haben die Auszubildenden in<br />
drei Jahren ihren Facharbeiterbrief und<br />
gleichzeitig ein Vordiplom in der<br />
Tasche. Daran schließt das Hauptstudium<br />
an. Sechs angehende Industriemechaniker<br />
werden im kommenden<br />
<strong>Ausbildung</strong>sjahr diesen Weg gehen.<br />
Ihnen, wie allen anderen Auszubildenden,<br />
ist gewiss, dass sie bei der DSK<br />
eine ausgezeichnete Grundlage für das<br />
künftige Berufsleben erhalten.<br />
Forschung und Entwicklung haben<br />
einen hohen Stellenwert in der Unternehmensstrategie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong><br />
AG. Gemeinsam mit der Zuliefererindustrie,<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Montan<br />
Technologie GmbH und Hochschulen<br />
entwickeln Mitarbeiter in Forschungsprojekten<br />
Bergwerkstechnologie, die<br />
international Maßstäbe setzt. Hinter<br />
jedem erfolgreichen Projekt steht ein<br />
Team von engagierten Mitarbeitern, die<br />
mit dem entsprechenden Know-how<br />
Neuerungen vorantreiben und zum<br />
Abschluss bringen.<br />
Engagement im<br />
Bereich der Forschung<br />
Um das Engagement der DSK-Projektleiter<br />
zu würdigen und deren Einsatz für<br />
den Bergbau herauszustellen, wurde<br />
2002 erstmals der Forschungspreis der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> verliehen. Grundlage<br />
für die Verleihung sind erfolgreiche<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte,<br />
die dazu beitragen, dass modernste<br />
Technik nicht nur in DSK-Bergwerken,<br />
sondern auch weltweit eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Die deutsche Bergbautechnik hat inzwischen<br />
einen Weltmarktanteil von über<br />
30 Prozent. Darüber hinaus finden die<br />
Projekte auch in anderen Branchen großen<br />
Anklang.<br />
Konsequente<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit<br />
bei DSK<br />
Bergtechnologie<br />
„Made in Germany“<br />
setzt weltweit Zeichen<br />
Forschungspreis 2003<br />
Ins Rennen für die Preisverleihung<br />
gehen dieses Mal 32 DSK-Forschungsprojekte.<br />
Eine Experten-Jury unter Leitung<br />
von Jürgen Eikhoff, Technischer<br />
Vorstand der DSK, bewertet die Vorhaben.<br />
Entscheidende Kriterien für die<br />
Wahl sind der erzielte Nutzen und die<br />
Umsetzungsbreite der Projekte.<br />
„Mit der öffentlichen Preisvergabe und<br />
Herausstellung der Innovationsfähigkeit<br />
unserer Mitarbeiter und somit auch<br />
der DSK wollen wir noch stärker nach<br />
außen dokumentieren, dass der deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau Impulse setzt,<br />
die weltweit aufgegriffen werden“,<br />
beschreibt Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender<br />
DSK, Sinn und Zweck des<br />
Forschungspreises. Darüber hinaus<br />
setzt der Preis auch intern Akzente.<br />
„Der Vorstand ist stolz“, so Jürgen Eikhoff,<br />
„auf das Engagement und die Kreativität<br />
der DSK-Mitarbeiter.“<br />
Die Preisverleihung 2003 findet am<br />
6. Oktober im Oktogon auf dem<br />
UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein<br />
statt. Festrednerin ist Hannelore<br />
Kraft, Ministerin für Wissenschaft und<br />
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Kerstin Löhmann<br />
Fotos: Dietmar Klingenburg
Bernd Tönjes, DSK-Vorstandsvorsitzender: „Sanierung<br />
bringt Völklingen neue beschäftigungs- und<br />
wirtschaftspolitische Impulse“<br />
Erster Spatenstich auf dem Gelände der Saarland-Raffinerie<br />
Wirtschaftlicher Impuls<br />
für Region Völklingen<br />
Aufbruchstimmung in Völklingen: Ende Juli wurde auf dem<br />
Gelände der ehemaligen Saarland-Raffinerie der erste<br />
Spatenstich vollzogen. Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter<br />
Georgi, DSK-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes, Völklingens<br />
Bürgermeister Jochen Dahm sowie der Leiter<br />
der Betriebsdirektion Sanierung von Bergbaustandorten<br />
(BD SB), Wolfgang Quecke, und der Regionalbeauftragte<br />
der DSK an der Saar, Fritz König, waren zu dem Auftakt der<br />
Baumaßnahme vor Ort.<br />
Den ersten Spatenstich vollzogen (von rechts) Völklingens Bürgermeister<br />
Jochen Dahm, Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi,<br />
DSK-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes und der Leiter der BD SB,<br />
Wolfgang Quecke.<br />
Schon im nächsten Jahr soll hier ein<br />
rund 20 Hektar großes Gewerbegebiet<br />
entstehen. „Mit der Sanierung und<br />
Erschließung des ehemaligen Saarland-<br />
Raffineriegeländes ist die DSK zum<br />
wichtigsten Motor für den Strukturwandel<br />
in der Region geworden. Die Übergabe<br />
verleiht Völklingen viele neue<br />
beschäftigungs- und wirtschaftspolitische<br />
Impulse“, betonte der Vorstandsvorsitzende<br />
der DSK, Bernd Tönjes.<br />
Auf dem Gelände befanden sich von<br />
1966 bis 1985 die Erdöl-Destillation<br />
Dr. Hanspeter Georgi, Wirtschaftsminister des<br />
Saarlandes: „Gelände besitzt alle Voraussetzungen<br />
für Neuansiedlung von Betrieben“<br />
und -Raffination sowie ein Lager für die<br />
nationale Ölreserve. Im Jahre 1985 wurde<br />
die Raffinerie stillgelegt und teilweise<br />
abgerissen.<br />
Einige Betriebsanlagenteile dienten weiter<br />
als Pilotanlagen zur Kohleverflüssigung<br />
sowie zur Kohledruckvergasung.<br />
Mitte der 90er Jahre wurden aber auch<br />
diese Anlagen abgerissen und das<br />
Gelände von der DSK als Betriebsmittellager<br />
verwendet.<br />
„Mit der Erschließung des ehemaligen<br />
Saarland-Raffineriegeländes hat die<br />
Stadt Völklingen nun klare Perspektiven<br />
und kann sofort mit der Vermarktung<br />
beginnen. Wegen seiner hervorragenden<br />
Lage mit sehr guter verkehrstechnischer<br />
Anbindung bringt das Gelände<br />
alle Voraussetzungen mit, von Unternehmen<br />
bei der Standortwahl berücksichtigt<br />
zu werden“, sagte Wirtschaftsminister<br />
Dr. Hanspeter Georgi.<br />
Auf dem Gelände der ehemaligen Saarland-Raffinerie<br />
Völklingen hat die BD<br />
SB bereits mit den Arbeiten begonnen.<br />
„Bei der Sanierung, die der Erschlie-<br />
Wolfgang Quecke, Leiter der BD SB: „Die Sanierung<br />
des Geländes der ehemaligen Saarland-Raffinerie<br />
wird bis Ende 2004 abgeschlossen sein“<br />
4<br />
ßung vorangeht, wird zunächst der<br />
durch den Raffineriebetrieb verunreinigte<br />
Oberboden abgetragen und in ein<br />
gesichertes Zwischenlager gebracht. Mit<br />
rund 200.000 Kubikmetern frischen<br />
Bodens wird die Fläche dann neu aufgefüllt“,<br />
erläutert Wolfgang Quecke.<br />
Ende nächsten Jahres soll die Sanierung<br />
des Raffineriegeländes bereits abgeschlossen<br />
und die Fläche aus der Bergaufsicht<br />
entlassen werden.<br />
Damit rückt für Völklingen ein weiteres<br />
Stück Strukturwandel in greifbare Nähe.
5 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Bereits 100 Existenzgründer<br />
aus den Reihen<br />
der DSK-Belegschaft an der Saar<br />
Mutig in neuen<br />
Branchen Fuß<br />
gefasst<br />
Hinter dem Begriff sozialverträglicher Personalabbau<br />
verbirgt sich eine Vielzahl von Instrumenten. Eines<br />
davon ist der Weg in die Selbstständigkeit. Bereits<br />
100 ehemalige Mitarbeiter der DSK an der Saar<br />
haben sich für diesen Schritt seit 1995 entschieden.<br />
Aus diesem Anlass wurde Bergmechaniker Ralf Leinenbach<br />
Ende Juli durch DSK-Arbeitsdirektor Karl-<br />
Ernst Brosch und den Regionalbeauftragten Fritz<br />
König der Öffentlichkeit vorgestellt. Der 100. Existenzgründer<br />
ist Teilhaber eines Stuckateurmeisterbetriebes.<br />
Zur Feierstunde in Tholey-Hasborn wurde natürlich<br />
auch ein passendes Umfeld ausgewählt. Der frühere<br />
DSK-Mitarbeiter Christian Scholl stellte die Werkhalle<br />
seines Stahl- und Maschinenbauunternehmens<br />
für den Pressetermin zur Verfügung. Der Jungunternehmer<br />
ist ein Paradebeispiel für eine gelungene<br />
Existenzgründung. Vor sieben Jahren hatte er den<br />
Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Heute<br />
beschäftigt er schon 24 Mitarbeiter, darunter acht<br />
ehemalige Kollegen der DSK. Als Dank für seine<br />
Gastfreundschaft erhielt er aus den Händen von<br />
Arbeitsdirektor Karl-Ernst Brosch eine Grubenlampe.<br />
Vom Gerüstbauer über Computerfachhändler,<br />
Stahlbauer bis hin zum Getränkelieferanten – Bergleute<br />
nutzen in vielerlei Branchen ihre Chance. Dies<br />
wurde bei dem Pressetermin deutlich. DSK-Arbeitsdirektor<br />
Karl-Ernst Brosch betonte, es sei nicht alltäglich,<br />
als Arbeitnehmer ein fürsorgliches Unternehmen<br />
mit hoher sozialer Sicherheit zu verlassen.<br />
„Belegschaftsmitglieder, die den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
wagen, leisten einen wertvollen persönlichen<br />
Beitrag zum Strukturwandel“, sagte Brosch.<br />
Alle angehenden Existenzgründer hätte die DSK mit<br />
Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen,<br />
Teilzeitbeschäftigung oder unbezahltem Urlaub<br />
unterstützt. Auch zukünftig würden die Personalfachleute<br />
der DSK engagiert allen Belegschaftsmitgliedern<br />
Hilfestellung geben, die sich beruflich<br />
umorientieren möchten.<br />
Ralf Leinenbach ist dankbar für diese fachmännische<br />
Unterstützung. Der 100. Existenzgründer entschied<br />
sich für die Selbstständigkeit schon während<br />
seiner Umschulungsmaßnahme zum Trockenausbaumonteur.<br />
Neben einer finanziellen Starthilfe<br />
bekam er von der DSK die Chance, weiterhin für<br />
eine Übergangszeit halbtags zu arbeiten. „Ich blieb<br />
so zuerst einmal DSK-Belegschaftsmitglied. In der<br />
Winterzeit ist die Auftragslage im Stuckateurhandwerk<br />
nämlich nicht so gut. Dann konnte ich halbtags<br />
bei der DSK arbeiten. So habe ich mir das Geld für<br />
die neuen Arbeitsmaschinen Monat für Monat zur<br />
Seite gelegt,“ sagt Ralf Leinenbach. Heute steht er<br />
mit seinem Unternehmen ganz auf eigenen Beinen.<br />
Daniela Schlegel-Friedrich, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium<br />
des Saarlandes, bezeichnete es als<br />
„tolle Sache, wenn DSK-Belegschaftsmitglieder das<br />
Angebot und die Hilfe ihres Unternehmens annehmen“.<br />
Das Saarland brauche noch mehr Menschen,<br />
die im eigenen Leben eine solche Dynamik an den<br />
Tag legen. „Jeder, der sich selbstständig macht,<br />
schafft neue Arbeitsplätze. Die braucht unser Saarland,<br />
damit die Umstrukturierung erfolgreich fortgesetzt<br />
werden kann,“ unterstrich die Staatssekretärin<br />
in Tholey-Hasborn.<br />
Die DSK an der Saar ist seit Jahren größter privater<br />
Arbeitsvermittler im Bereich des Landesarbeitsamtes<br />
Rheinland-Pfalz-Saarland, stellte DSK-Regionalbeauftragter<br />
Fritz König heraus. Die Abteilung Personalplanung-<br />
und -vermittlung habe seit 1995 rund<br />
3.500 Mitarbeiter aktiv in neue Beschäftigungen vermittelt.<br />
„Schon 5.200 jüngere Mitarbeiter haben den<br />
Bergbau verlassen, 2.000 davon nach einer vorlaufenden<br />
Qualifizierungs- oder Umschulungsmaßnahme“,<br />
sagte Fritz König. Während eines Firmenrundganges<br />
hatte die Presse danach Gelegenheit, neben<br />
Firmenchef Christian Scholl und Ralf Leinenbach<br />
mit vier weiteren Existenzgründern aus den Reihen<br />
der DSK zu sprechen.<br />
Eugenio de Marino (Gerüstbau, Neunkirchen), Gerhard<br />
Antz (Getränkevertrieb, Saarbrücken-Malstatt),<br />
Markus Bick (Heizungsbau, Schiffweiler) und Thomas<br />
Irsch (Computertechnik, Wiesbach) sind schon<br />
seit Jahren in diesen fremden Branchen tätig und<br />
haben sich auf dem Markt mit ihrer Geschäftsidee<br />
durchgesetzt.<br />
Feierstunde für den 100. Existenzgründer (von links):<br />
Gerhard Antz, DSK-Regionalbeauftragter Fritz König,<br />
Markus Bick, Staatssekretärin Daniela Schlegel-Friedrich,<br />
Thomas Irsch, DSK-Arbeitsdirektor Karl-Ernst<br />
Brosch, Christian Scholl, Eugenio de Marino, Ralf Leinenbach<br />
und Adi Wagner, Betriebsratsvorsitzender<br />
Regionalverwaltung Saar.<br />
Ralf Leinenbach (rechts) und Mitarbeiter Michael<br />
Willems bei einer Altbausanierung.<br />
Leinenbach ist der 100. Existenzgründer der DSK.<br />
Der frühere DSK-Mitarbeiter Christian Scholl wagte<br />
bereits vor sieben Jahren mit einem Stahl- und<br />
Maschinenbauunternehmen den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit.
1978 erschien in Großbritannien eine Briefmarkenserie<br />
mit dem Titel „Energiequellen“. Die farbenfrohe<br />
10 1/2-Pence-Briefmarke zeigt eine<br />
moderne Schachtanlage mit stilisierten Kohleflözen.<br />
Die große Welt des Bergbaus auf kleinen Briefmarken.<br />
Ein Spezialgebiet, eigens in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Bergbau, Erdöl, Geologie im Bund<br />
<strong>Deutsche</strong>r Philatelisten zusammengefasst. Nicht nur das<br />
zeigt: der Bergbau ist auf Zack(en). Eine kleine – zwangsläufig<br />
unvollständige – Auswahl der Bergbau-Postwertzeichen<br />
dieser Welt mit den außergewöhnlichsten Motiven,<br />
herausgegeben zu ungewöhnlichen Anlässen,<br />
haben wir an dieser Stelle zusammengetragen. Übrigens:<br />
die älteste Briefmarke mit einem Bergbaumotiv stammt<br />
aus Neufundland. Sie wurde 1897 von der britischen<br />
Kronkolonie ausgegeben.<br />
Die erste Briefmarke der Welt mit einem Bergbaumotiv<br />
wurde am 24. Juni 1897 von Neufundland<br />
herausgegeben. Die damals britische Kolonie an<br />
der Ostküste Kanadas gab eine vierzehn Werte<br />
umfassende Sonderausgabe anläßlich des 400-jährigen<br />
Jubiläums der Entdeckung Neufundlands<br />
durch John Cabot aus.<br />
Die violette 5-Cent-Marke zeigt oben die Jubiläumszahlen<br />
1497 und 1897. Die untere Inschrift<br />
lautet: „Bergbau, einer der Naturreichtümer der<br />
Kolonie“.<br />
Zusammengetragen von Ralf Pahl; Grafik von Dietmar Klingenburg.<br />
Die Briefmarken stellte dankenswerter Weise Karlheinz Allekotte,<br />
Recklinghausen, aus seiner breit gefächerten Sammlung zur Verfügung.<br />
6
7<br />
1921 bis 1923 erschienen im<br />
„Saargebiet“ Briefmarken mit der<br />
Drahtseilbahn Fenne als Motiv.<br />
Die Briefmarken gab es als 3 Cent<br />
in Grün und 15 Cent in Braun<br />
und Orange.<br />
Briefmarken der „polnischen Abstimmungsgebiete<br />
für Ostoberschlesien“ 1922 und 1923: Bergmann<br />
mit Doppelkeilhaue vor Fördertürmen. Zehn Werte<br />
in <strong>Deutsche</strong>r Mark erschienen auf dünnem, die<br />
vier höchsten Werte auf dickem Papier. Die Inflation<br />
zeigt sich hier in den hohen Wertstufen von<br />
100, 200 und 300 Mark.<br />
Die ersten deutschen Briefmarken mit Bergbaumotiven<br />
erschienen 1921. In der „Arbeiterserie“<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Reiches werden zwei<br />
Marken zu 100 und 120 Pfennig herausgegeben.<br />
Drei Hauer arbeiten linkshändig. Der<br />
Fehler entstand durch den Druck des Negativs<br />
der Zeichnung. In der beginnenden Inflation<br />
1922/23 erschienen diese Linkshänder nun als<br />
Rechtshänder auf vier Marken zu 5, 20, 30<br />
und 50 Mark.<br />
1957 gab die DDR „Marken zur<br />
Förderung des Kohlenbergbaus“<br />
im Wert von 10, 20 und 25 Pfennig<br />
heraus. Die Marke rechts zeigt<br />
einen Bergmann mit Abbauhammer<br />
vor Ort.<br />
In der DDR erschien diese Marke 1985 zum 40. Jahrestag der<br />
Befreiung vom Faschismus. Vor einem Kraftwerk und einem<br />
Hochspannungsmast ist der Bergmann Adolf Henneke mit<br />
Abbauhammer abgebildet. Hennecke förderte 1948 in achtstündiger<br />
Schicht auf der Grube Karl Liebknecht im Oelsnitzer Revier<br />
in Sachsen mit dem Abbauhammer 41,5 Tonnen <strong>Steinkohle</strong>, das<br />
waren 387 Prozent seiner Sollförderung. Henneke wurde Vorbild<br />
der Aktivisten zur Leistungssteigerung in der DDR. Er starb 1975<br />
69-jährig als Staatssekretär im Ministerium für Kohle und Stahl.<br />
Die Nachbarschaftszeitung
Erste Bauphase der<br />
Rosseltalrenaturierung hat begonnen<br />
Treffpunkt für<br />
Mit einer kleinen Feierstunde Mitte Juli<br />
wurde die erste Bauphase zur Renaturierung<br />
des Rosseltales eingeleitet.<br />
Ende 2006 soll diese Talaue mit Wander-<br />
und Fahrradwegen zahlreiche<br />
Naturliebhaber anziehen. Damit wird<br />
das Weltkulturerbe Alte Völklinger<br />
Hütte mit Velsen und dem Carreau<br />
Wendel auf französischer Seite verbunden.<br />
Noch vor zehn Jahren war die Rossel<br />
ein industriell verschmutzter Flusslauf,<br />
der regelmäßig über die Ufer trat.<br />
Damals hatte der Stadtverband Saarbrücken<br />
zusammen mit Völklingen<br />
und Großrosseln in einem Umweltschutzabkommen<br />
mit der Industrie der<br />
Plattform Carling/Saint Avold erreicht,<br />
dass die Rossel wieder sauberer wurde.<br />
Nun sind die Wasservögel zurückgekehrt<br />
und das Image „schmutzigster<br />
Fluss Europas“ wurde abgelegt.<br />
Durch den Abbau von rund zehn Millionen<br />
Tonnen <strong>Steinkohle</strong> im Feld Geislautern<br />
des Bergwerks Warndt/Luisenthal<br />
senkte sich das Tal ab.<br />
Entsprechend der Absenkung wurde<br />
das Tal danach kontinuierlich mit einer<br />
Million Kubikmeter Bergematerial aufgefüllt.<br />
Das erforderte eine mehrfache<br />
&<br />
Umlegung des Wasserlaufes und der<br />
Straßenführung. Zusätzlich wurde das<br />
Fassungsvermögen der Rossel bei<br />
Hochwasser verdreifacht. Selbst ein so<br />
genanntes Jahrhunderthochwasser würde<br />
Geislautern damit nicht gefährden.<br />
Der Anstoß für das Projekt kam von<br />
der DSK, die SaarProjekt, ein Unternehmen<br />
des <strong>RAG</strong>-Konzerns, mit der<br />
Umsetzung beauftragte. SaarProjekt ist<br />
es gelungen, die Renaturierung des Rosseltales<br />
in ein Entwicklungskonzept für<br />
die Region von der Staatsgrenze bis<br />
Völklingen einzubinden. Auf dieser<br />
Basis wurden mit dem saarländischen<br />
Umweltministerium und dem Stadtverband<br />
Saarbrücken zwei weitere Geldgeber<br />
gefunden.<br />
Dr. Emanuel Grün, Leiter der Bereiche<br />
Markscheidewesen, Bergschäden und<br />
Raumplanung der DSK, betonte vor<br />
Ort: „Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG<br />
trägt auch hier Verantwortung und leistet<br />
ihren Beitrag, damit das Projekt<br />
zum Erfolg führt. So kann die Natur<br />
ihren hohen Stellenwert im Rosseltal<br />
wieder zurück erlangen.“<br />
Die Kosten des Gesamtprojektes belaufen<br />
sich auf etwa 2,5 Millionen Euro,<br />
davon trägt die DSK rund 45 Prozent.<br />
Wanderer Radfahrer<br />
Weitere Partner des Projektes sind die<br />
Stadt Völklingen, die Gemeinde Großrosseln,<br />
das Umweltministerium des<br />
Saarlandes und der Stadtverband Saarbrücken.<br />
Stadtverbandspräsident<br />
Michael Burkert sieht den Strukturwandel<br />
der Region als Chance und sagte:<br />
Nach der Renaturierung soll das<br />
Rosseltal wieder Anziehungspunkt<br />
für Wanderer und Radfahrer werden.<br />
Die Rossel war noch vor zehn Jahren<br />
hochgradig verschmutzt. Heute siedeln<br />
sich schon wieder Wasservögel<br />
an.<br />
„Wir brauchen einen langen Atem. Das<br />
Rosseltal ist heute als Grenzregion vorbildhaft.<br />
Durch diese Gemeinschaftsinitiative<br />
erfährt die Region eine wirtschaftliche<br />
und touristische Aufwertung“.<br />
Projektstart im Rosseltal (von links): Peter Duchene, Bürgermeister Großrosselns,<br />
Michael Burkert, Stadtverbandspräsident Saarbrückens, SaarProjekt-<br />
Geschäftsführer Klaus Möller, DSK-Hauptabteilungsleiter Dr. Emanuel Grün,<br />
Referatsleiter Wilhelm Bode vom Umweltministerium, Klaus Lorig, Oberbürgermeister<br />
Völklingens und DSK-Abteilungsleiter Dr. Axel Schäfer.
9 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Spatenstich: Start für<br />
Gewerbegebiet Dilsburg<br />
Nun steht der Ansiedlung von Gewerbebetrieben<br />
auf der 95.000 Quadratmeter<br />
großen Gesamtfläche der ehemaligen<br />
Tagesanlage Dilsburg in Heusweiler<br />
nichts mehr im Wege. Mit einem Spatenstich<br />
bot die Gemeinde den geladenen<br />
Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />
Ende Juli den passenden<br />
Rahmen, diesen zukunftsorientierten<br />
Schritt für die gewerbliche Weiterentwicklung<br />
Heusweilers mitzuerleben.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung<br />
des Vorhabens lieferte<br />
der saarländische Wirtschaftsminister<br />
Dr. Hanspeter Georgi zum Projektstart.<br />
Er überreichte Bürgermeister Rainer<br />
Ziebold einen projektbezogenen Förderbescheid.<br />
Die Maßnahme, deren<br />
Realisierung auf etwa fünf Millionen<br />
Euro veranschlagt ist, wird ungefähr zur<br />
Hälfte aus Mitteln der Europäischen<br />
Union und des Saarlandes finanziert.<br />
Wirtschaftsminister Georgi verknüpfte<br />
den Zuschuss mit der Hoffnung, dass<br />
mit der neuen Gewerbefläche viele<br />
neue Arbeits- und <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
entstehen. Inzwischen hat die Gemeinde<br />
die ehemalige Tagesanlage zu einem<br />
symbolischen Preis von der DSK erworben.<br />
Der Bebauungsplan ist bald rechtskräftig<br />
und die Entlassung aus der Bergaufsicht<br />
bereits erfolgt. Mit der<br />
Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung<br />
(GIU) hat die<br />
Gemeinde Heusweiler einen kompetenten<br />
Partner zur Durchführung der<br />
Erschließung und Vermarktung gefunden.<br />
Ein weithin sichtbarer Wegweiser<br />
ist dabei der unter Denkmalschutz ste-<br />
hende Förderturm.<br />
Er bleibt auch dem<br />
zukünftigen Gewerbegebiet<br />
erhalten.<br />
„Die Sanierung der<br />
Fläche durch die<br />
DSK und die<br />
Erschließung des<br />
Geländes durch die<br />
Gemeinde Heusweiler<br />
und die GIU setzen<br />
in der Region<br />
wichtige Akzente“,<br />
sagte Wolfgang<br />
Quecke, Leiter der DSK-Betriebsdirektion<br />
Sanierung von Bergbaustandorten<br />
(BD SB). „Durch den Rückzug des<br />
Bergbaus sind in den letzten Jahren viele<br />
Arbeitsplätze weggefallen. Mit der<br />
Neuansiedlung von Betrieben werden<br />
in Kürze wieder neue Arbeitsplätze entstehen.<br />
Hier leistet die DSK ihren Beitrag<br />
zum Strukturwandel“, betonte der<br />
Regionalbeauftragte der DSK Saar, Fritz<br />
König. Der städtebaulichen Zielsetzung<br />
entsprechend sollen sich vor allem<br />
Unternehmen aus den Bereichen<br />
Handwerk, Produktion und Fachhandel<br />
auf „Schacht Dilsburg“ niederlassen.<br />
Über fehlende Nachfrage kann sich die<br />
Gemeinde trotz der anhaltend schwierigen<br />
Wirtschaftskonjunktur an der Saar<br />
nicht beklagen. „Erfreulich ist, dass es<br />
bereits für mehr als drei Viertel der verfügbaren<br />
Grundstücke Kaufinteressenten<br />
gibt“, sagte Bürgermeister Rainer<br />
Ziebold. Dabei handele es sich ausschließlich<br />
um kleine und mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
Die Natur kehrt auf<br />
Bergehalde Camphausen zurück<br />
Die Bergehalde der ehemaligen<br />
Grube Camphausen wird von der<br />
Betriebsdirektion Sanierung von<br />
Bergbaustandorten (BD SB) der DSK<br />
an der Saar für rund 1,9 Millionen<br />
Euro saniert. Die Bergehalde wurde<br />
in Teilbereichen auf einer Schicht aus<br />
Kohle und Ton aufgeschüttet, was<br />
eine Sanierung notwendig machte.<br />
Die Halde wurde seit 1992 nicht<br />
mehr genutzt und soll nun nach der<br />
Sanierung im Jahr 2005 aus der Bergaufsicht<br />
entlassen werden.<br />
Die Big-Band der DSK-Bergkapelle umrahmte die Feierstunde<br />
musikalisch. Im Hintergrund das denkmalgeschützte Schachtgerüst.<br />
Startsignal für das neue Gewerbegebiet (von links): Stadtverbandspräsident<br />
Michael Burkert, Heusweilers Bürgermeister Rainer Ziebold, Wolfgang<br />
Quecke, Leiter der BD SB, Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi, DSK-<br />
Regionalbeauftragter Fritz König und Staatssekretär Hans-Georg Wagner.<br />
Das rund 12 Hektar große Plateau<br />
ermöglicht einen reizvollen Blick<br />
über das Fischbach- und Sulzbachtal.<br />
Damit könnte auch das Gelände<br />
der Bergehalde Camphausen später<br />
einmal als Naherholungsgebiet<br />
genutzt werden. In welcher Form<br />
dies geschehen kann, ist allerdings<br />
derzeit noch offen. Um die Standsicherheit<br />
der Halde zu gewährleisten,<br />
müssen rund 400.000 Kubikmeter<br />
Bergematerial bewegt werden. Während<br />
dieser Bauarbeiten kann die<br />
Halde allerdings nicht besichtigt werden.<br />
Das Projekt Bergehalde Camphausen<br />
ist Teil des Haldenstrukturkonzepts<br />
der DSK. Darin wurden<br />
Halden und Weiherstandorte an der<br />
Saar aufgelistet und ihre weiteren<br />
Entwicklungsmöglichkeiten dargestellt.<br />
Stellten der Presse den Sanierungsplan vor (von rechts): Rudolf Lesch,<br />
Ralf Drumm und Wolfgang Stengel von der BD SB.
Kohle zum<br />
Anfassen<br />
Bergbau war Gast<br />
beim ersten<br />
gemeinsamen<br />
Kirchentag in Berlin<br />
Unter dem Motto „Kirche – Kohle –<br />
Zukunft“ beteiligten sich der Kirchliche<br />
Dienst in der Arbeitswelt der evangelischen<br />
Kirche (KDA), die <strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft,<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong><br />
AG, <strong>RAG</strong> BILDUNG und das ostdeutsche<br />
Braunkohleunternehmen LAU-<br />
BAG an einem Gemeinschaftsstand im<br />
Rahmen des diesjährigen Kirchentages.<br />
Durch diese gemeinsamen Aktivitäten<br />
in Berlin sollen christliche Impulse an<br />
Arbeitswelt und Wirtschaft gegeben<br />
werden und zu einer beständigen<br />
Humanisierung und sachgerechten<br />
Gestaltung beitragen. Damit sollen Prozesse<br />
gefördert werden, in denen es um<br />
die Stärkung von Verantwortungsbewusstsein<br />
geht. Erfahrungen aus<br />
Arbeitswelt und Wirtschaft fließen so<br />
in die kirchliche Arbeit ein und die<br />
Situation von berufstätigen Menschen<br />
gerät stärker in den Blick.<br />
Bergbau hautnah<br />
Zu den Besuchern zählten der Weihbischof<br />
des Bistums Essen, Franz Grave,<br />
der Ratsvorsitzende der evangelischen<br />
Kirche, Manfred Kock, der Präses der<br />
evangelischen Kirche im Rheinland,<br />
Nikolaus Schneider, und der Bischof<br />
von Trier, Dr. Reinhard Marx. Unter<br />
dem großen Kohlemonolithen gab es<br />
für alle Besucher Informationen über<br />
die vielfältigen Arbeitsgebiete des KDA<br />
und über gemeinschaftliche Aktionen<br />
mit dem <strong>Steinkohle</strong>nbergbau. Wer<br />
wollte, konnte sich mit Helm und<br />
Arbeitshemd vor der Fotokulisse einer<br />
untertägigen Strecke fotografieren lassen.<br />
Kohlestückchen zum Mitnehmen,<br />
die heiß begehrt waren, brachten den<br />
Energieträger <strong>Steinkohle</strong> hautnah in<br />
Berührung mit den Besuchern. Insgesamt<br />
150 Kilo Anthrazit und 3.000<br />
Fotos verteilte die Standmannschaft.<br />
Maßgeblichen Anteil am Gelingen des<br />
gemeinsamen Kirchentagsauftritts hat-<br />
ten sieben Mitarbeiter des Bergwerks<br />
Lippe, die bereits zum vierten Male in<br />
Zusammenarbeit mit dem Sozialreferenten<br />
der Kirchenkreise Gladbeck,<br />
Gelsenkirchen, Wattenscheid, Bottrop<br />
und Dorsten, Reiner Schäfer, und dem<br />
KDA die <strong>Steinkohle</strong> auf einem Kirchentag<br />
repräsentierten.<br />
Menschen für Menschen<br />
Als besonders stimmungsvolle Botschafter<br />
des Bergbaus erwiesen sich die<br />
71 Sänger des Ruhrkohle-Chors, die<br />
unter anderem auf dem Stand auftraten<br />
und auch den Auftaktgottesdienst am<br />
Brandenburger Tor mitgestalteten.<br />
Nicht die einzigen zwei Auftritte der<br />
Sänger während ihrer Reise nach Berlin,<br />
von denen die Zuhörer begeistert<br />
waren: In Berlin-Charlottenburg sang<br />
der Chor in der Gedenkkirche Maria<br />
Regina Martyrum ein Konzert mit<br />
geistlichen Werken. Auch ein Ständchen<br />
bei Bundespräsident Johannes<br />
Rau, der Ehrenmitglied des Chores ist,<br />
war angesagt.<br />
Bei ihrem Besuch im Kanzleramt ließen<br />
sich die Sänger ebenfalls zu einem<br />
Lied hinreißen. Den Abschluss der Reise<br />
bildete ein Konzert in der Kirche<br />
„Zum guten Hirten“ in Berlin-Friedenau.<br />
Die Sänger bereicherten den Gottesdienst,<br />
der sich mit den Problemen<br />
der Arbeitswelt befasste, mit geistlichen<br />
Im Garten von Schloss Bellevue bei herrlichem Sonnenschein:<br />
Bundespräsident Johannes Rau ist Ehrenmitglied des Chores.<br />
10<br />
Am Stand auf dem Messegelände des Kirchentages schauten auch<br />
Essens Weihbischof Franz Grave (oben) und der Ratsvorsitzende der<br />
evangelischen Kirche, Manfred Kock (links) vorbei.<br />
und bergmännischen Liedern. „Insbesondere<br />
das Lied 'Menschen für Menschen'<br />
ergriff die Besucher sichtlich”, so<br />
Chorleiter Gerhard Rabe. „Wir brachten<br />
Chorwerke, deren Textinhalte zu<br />
mehr Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />
aufrufen, zu Gehör.“<br />
Mit Abschluss des Kirchetages stellte<br />
der Initiator der Aktion Reiner Schäfer<br />
fest: „Ein sehr gelungener gemeinschaftlicher<br />
Auftritt, der die wichtigen<br />
Sozialleistungen der <strong>Steinkohle</strong> und der<br />
Kirche in den Bergbauregionen unterstrich.“<br />
Reiner Kuhle<br />
Fotos: privat
11 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Ingenieure warben auch 2003 für den Umweltschutz im Bergbau<br />
„Tour d’Europe“<br />
führte bis nach Brüssel<br />
Gut 400 Kilometer lang machten<br />
Umweltingenieure der DSK Werbung<br />
für den umfassenden Umweltschutz im<br />
deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau. Vom<br />
Hauptverwaltungsstandort Herne aus<br />
gingen sie mit dem Fahrrad auf eine<br />
Natur und Ressourcen schonende Tour<br />
nach Brüssel, um bei verschiedenen<br />
Gesprächspartnern auf die Leistungen<br />
der DSK aufmerksam zu machen.<br />
Die Radlermission rund um den „Tag<br />
der Umwelt“ (5. Juni) hat inzwischen<br />
Tradition. Bereits zum siebten Mal<br />
machten sich DSK-Umweltschutzfachleute<br />
auf den Weg. In diesem Jahr trafen<br />
die Experten aus der Hauptverwaltung<br />
Herne, der Regionalverwaltung<br />
Saarbrücken und fast allen Betriebsstandorten<br />
der DSK unter dem Motto<br />
„25 Jahre erfolgreicher Umweltschutz<br />
Romantisch, aber kühl: am frühen Morgen unterwegs<br />
am Rhein.<br />
im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau“ Gesprächspartner<br />
im nordrhein-westfälischen<br />
Landesumweltministerium, bei der<br />
Rheinbraun AG und eben in Brüssel.<br />
Als „hart und in jeder Hinsicht erfolgreich“<br />
beschreibt Organisator Christian<br />
Jänsch, Leiter der Abteilung Umweltschutz,<br />
den fünftägigen Ritt auf dem<br />
Drahtesel. „Hart, was die Belastung des<br />
verlängerten Rückgrats angeht, erfolgreich,<br />
was die Gespräche betrifft.“<br />
Erfahrungsaustausch<br />
beim Umweltschutz<br />
In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
ging es vor allem um Fragen des<br />
Gewässer- und Grundwasserschutzes,<br />
die deutsche Kraftwerkstechnik, die<br />
Technologieentwicklung und den Beitrag,<br />
den der Bergbau bislang dazu<br />
Foto: Dietmar Klingenburg<br />
geleistet hat. Bereits einen Tag später<br />
standen die Ingenieure glatt 350 Meter<br />
unter der Normal-Null-Grenze des<br />
Rheinlands. Im Tagebau Hambach<br />
informierten sie sich bei der Rheinbraun<br />
AG, die hier Braunkohle<br />
gewinnt, über Umweltschutzfragen.<br />
„Wir haben Kontakte geknüpft und<br />
Informationen ausgetauscht, zum Beispiel<br />
über Organisationsfragen oder<br />
auch die Umweltberichterstattung in<br />
den Unternehmen“, berichtet Christian<br />
Jänsch im Rückblick. Zukünftig sollen<br />
in unregelmäßigen Abständen Treffen<br />
zwischen Rheinbraun und DSK<br />
stattfinden.<br />
Versorgungssicherheit<br />
durch heimische <strong>Steinkohle</strong><br />
Bei der EU-Kommission in Brüssel<br />
Informationen aus erster Hand: Führung durch den<br />
Tagebau Hambach der Rheinbraun AG.<br />
Foto: Uwe Schickentanz<br />
Foto: Dietmar Klingenburg<br />
Jürgen Eikhoff (Mitte),<br />
Vorstand Technik der DSK,<br />
gab den symbolischen<br />
Startschuss zur „Tour d’Europe“.<br />
stand vorrangig die Erweiterung der<br />
Gemeinschaft, die mit Polen auch<br />
einen bedeutsamen Exportkohle-<br />
Anbieter aufnimmt, im Mittelpunkt.<br />
„Deutschland und die Zukunft der<br />
EU“ bestimmten den Themenplan.<br />
Mit dabei ein wichtiger Punkt: die<br />
Energieversorgungssicherheit mit<br />
heimischer <strong>Steinkohle</strong>. Die stand auch<br />
auf der Tagesordnung bei einem Meinungsaustausch<br />
bei „Euromines“, dem<br />
Dachverband aller Bergbaubetriebe<br />
Europas bei der EU.<br />
Das <strong>RAG</strong>-Büro in Brüssel hatte den<br />
Aufenthalt in der belgischen Hauptstadt<br />
organisiert und vorab Gesprächstermine<br />
vereinbart. „Das klappte ganz<br />
ausgezeichnet“, lobt Jänsch die<br />
Zusammenarbeit. Neben der Umweltpolitik<br />
kam das Sportliche auf der Tour<br />
gen Brüssel nicht zu kurz. Einen<br />
Schnitt von 17 Stundenkilometern legten<br />
die Hobbyradler, die sich für ihre<br />
Fahrt eigens Urlaub nahmen, unterwegs<br />
im Durchschnitt hin. Im Länderdreieck<br />
Niederlande, Belgien, Deutschland<br />
galt es, auf kurzer Strecke 700<br />
Höhenmeter zu überwinden. Darüber<br />
hinaus forderten manche Regenschauer<br />
ihren Tribut. Ohne besondere Zwischen-<br />
und Unfälle absolvierten die<br />
DSK-Umweltingenieure ihre „Tour<br />
d’Europe“. „Von den üblichen Plattfüßen<br />
mal abgesehen“, schränkt Jänsch<br />
ein. Er plant schon die nächste Tour<br />
fürs kommende Jahr. Dann soll’s im<br />
Saarland „rund gehen“ – so die Voraussetzungen<br />
dafür passen. Jost Beckebaum
„Immekus-Gutachten in keiner<br />
Weise für Schadensprognose<br />
geeignet”<br />
Aus dem Beschluss des<br />
Verwaltungsgerichtes<br />
des Saarlandes<br />
Das Verwaltungsgericht des Saarlandes in<br />
Saarlouis hat am 24. Juli 2003 die Anträge<br />
auf Wiederherstellung der aufschiebenden<br />
Wirkung der jeweiligen Klagen von vier<br />
Reisbacher Bürgern gegen die Sonderbetriebsplanzulassung<br />
der Strebe 8.7-West<br />
und 8.8-West, Flöz Schwalbach, des Bergwerks<br />
Ensdorf zurückgewiesen. Damit wurde<br />
der Kohleabbau unter dem Ort Reisbach<br />
von dem Gericht für zulässig erklärt.<br />
Das im Widerspruchsverfahren vorgelegte<br />
Gutachten und die ergänzende<br />
Stellungnahme vom 19.07.03 von<br />
Dipl.-Ing. Peter Immekus ist nach<br />
Ansicht des Gerichts „in keiner Weise<br />
geeignet, den Beweis dafür zu führen,<br />
dass an dem Anwesen der Antragsteller<br />
ein Schaden von 'einigem Gewicht'<br />
entsteht”. Im Übrigen hielt das Gericht<br />
die Einschätzungen von Immekus<br />
auch von seinem Ansatz her für „sehr<br />
fraglich”. So gehe er offensichtlich<br />
davon aus, dass durch den Abbau der<br />
Strebe 8.7-West und 8.8-West im „Doppelstreb-Abbau”<br />
eine Vielzahl von<br />
Häusern zwei Mal bergbaulichen Einwirkungen<br />
ausgesetzt seien. Dies<br />
widerspreche jedoch den übereinstimmenden<br />
Einschätzungen aller anderen<br />
im Zusammenhang mit dem Abbau<br />
der streitgegenständlichen Strebe<br />
befassten Gutachter.<br />
Das Gutachten von Dipl.-Ing. Immekus<br />
vom 7. Oktober 2002 ebenso wie<br />
seine nachfolgenden Stellungnahmen<br />
und Äußerungen zeichneten sich, nach<br />
Ansicht des Verwaltungsgerichtes, vor<br />
allem „durch pauschale Werturteile”<br />
aus, ohne dass konkrete Zahlen oder<br />
Berechnungen für die jeweils geäußerten<br />
Einschätzungen genannt würden.<br />
So sei in keiner Weise nachvollziehbar,<br />
wie Immekus zu dem Urteil komme,<br />
dass alle Immobilien unter anderem in<br />
der Hoxbergstraße, Gartenstraße,<br />
Milanring und Habichtweg<br />
besonders<br />
stark geschädigt würden.<br />
Dabei würde<br />
noch nicht einmal<br />
deutlich, was der Gutachter<br />
mit „besonders<br />
schwer geschädigt”<br />
überhaupt meine.<br />
In der Beschlussbegründung<br />
ist festgehalten:<br />
„Das Gericht<br />
kann daher dieses Gutachten und die<br />
darauf beruhenden ergänzenden Stellungnahmen<br />
nicht zur Grundlage seiner<br />
Entscheidung machen, da es ihm<br />
nicht möglich ist, die vom Gutachter<br />
dargelegten Einschätzungen und Urteile<br />
in irgendeiner Weise nachzuvollziehen.”<br />
Die Kammer sah keine konkreten<br />
Anhaltspunkte, die Gutachten und<br />
Stellungnahmen der fachkundig bekannten<br />
Bergschadenssachbearbeiter<br />
und Markscheider der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG (DSK) in Frage zu stellen.<br />
Auch die Prognose der DSK und<br />
des Oberbergamtes für das Saarland<br />
und das Land Rheinland-Pfalz, dass es<br />
auch dann nicht zu einem Schaden<br />
von „einigem Gewicht” kommt, wenn<br />
sich unter dem Wohnhaus der Antragssteller<br />
eine tektonische Störung befinden<br />
sollte, wurde aus Sicht des<br />
Gerichts nicht beanstandet. Die<br />
Behauptung von Immekus, es entstünde<br />
„von einem Tag auf den anderen”<br />
an einem auf einer Störungskante<br />
befindlichen Haus ein Totalschaden,<br />
sei von ihm mit keinerlei Tatsachen<br />
untermauert worden. Das Gericht sah<br />
es vielmehr als erwiesen, dass eine<br />
nachträgliche Sicherung eines Wohngebäudes<br />
vor einem Totalschaden durchaus<br />
möglich sei.<br />
Auch eine akute Gefährdung für die<br />
Gesundheit oder das Leben der Bewohner<br />
wurde von dem Gericht nicht<br />
bestätigt. Die durch den Bergbau ausgelösten<br />
Bodenverformungen und ihre<br />
Auswirkungen auf Gebäude verlaufen<br />
relativ langsam, so dass auch unter<br />
Berücksichtigung der Nebenbestimmungen<br />
beim Kohleabbau in dem<br />
Doppelstreb nichts darauf hindeute,<br />
dass es hierbei zu plötzlich auftreten-<br />
12<br />
den Bergschäden und damit zu einer<br />
akuten Gefährdung der Standfestigkeit<br />
eines Hauses kommen könnte.<br />
Damit bestätigte das Gericht die Stellungnahme<br />
der Bergbau-Sachverständigen<br />
der DSK und der Bergbehörde.<br />
Sie hatten eingehend die bergbaulichen<br />
Einwirkungen des Doppelstrebes<br />
auf den Ort Reisbach und die<br />
Randzonen geprüft und die Prognosen<br />
des Immekus-Gutachtens widerlegt:<br />
Das zwischenzeitlich eingetretene<br />
Schadensbild entspricht in keiner<br />
Weise der Vorhersage von Peter Immekus.<br />
Wie schon im Durchblick vom April<br />
2003 dargestellt, können die Sachverständigen<br />
der DSK auf eine jahrzehntelange<br />
Erfahrung zurückgreifen und<br />
mit Vergleichswerten ein zutreffendes<br />
Schadensausmaß prognostizieren.