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nungsbegriffen des Paters Blasius Hanf aus<br />

der historischen Vogelsammlung des Stifts St.<br />

Lambrecht. Seine ornithologischen Kategorien<br />

– Durchzügler, Nistvögel oder Irrgäste –<br />

könnten in Zeiten allgegenwärtiger Migration<br />

und hoher Mobilität der Menschen ebenso<br />

auf die Gesellschaft von St. Lambrecht angewendet<br />

werden, schlägt die Initiatorin Moser-<br />

Wagner, die selbst aus der Region stammt, vor.<br />

Sie hat nach diesen Vorgaben zwei weitere<br />

KünstlerInnen/-gruppen eingeladen, sich die<br />

Gemeinde näher anzusehen. Das Archiv für<br />

Nistbeobachtungen von Horst Maria beobachtet<br />

die Beobachtungswilligkeit in Dorfgemeinschaften.<br />

Sabine Meier, geboren in der<br />

Region, beschäftigt sich mit leerstehenden<br />

Häusern der Lambrechter ›DurchzüglerInnen‹<br />

unter dem Motto »Ab und Zu Wandern«. Und<br />

Gertrude Moser-Wagner blickt auf den Einfluss<br />

des Forschens und des Zufalls in der Gegend<br />

rund um die Gemeinde.<br />

Kuratorin: Gertrude Moser-Wagner<br />

Mit: Gertrude Moser-Wagner, Horst<br />

Maria (Christiane Peschek und Markus<br />

Blaha), Sabine Maier (MACHFELD)<br />

Weitere Mitwirkende: Petra Ganglbauer,<br />

Gerda Sengstbratl, Gertrude<br />

Grossegger, Gertraud Klemm, Anna<br />

Philomena Stocker, Walter Siegfried,<br />

Peter Hochleitner, gecko art<br />

Wo: Stift St. Lambrecht und Markt-<br />

gemeinde St. Lambrecht, Noreia,<br />

Kulm am Zirbitz<br />

Wann: 23.Juni–22.Juli 20<strong>12</strong><br />

fünfelfteltakt<br />

Eine Regions-Choreographie von Anna<br />

Schrefl. Alltag spielt sich inmitten einer Überlagerung<br />

der verschiedensten Lebensrhythmen<br />

ab – biologischen, sozialen, persönlichen,<br />

musikalischen, virtuellen. Diese Rhythmen<br />

können extrem langsam, entschleunigt, verstärkt,<br />

akzentuiert oder sehr schnell werden,<br />

und erzählen viel über die Realitäten eines<br />

Ortes: In welchem Rhythmus bewegt sich<br />

der Bezirk Murau? Welche Bewegungen<br />

prägten diese Region historisch und prägen<br />

sie in der Gegenwart? – Diese Überlegungen<br />

stellte die in St. Lambrecht geborene Choreografin<br />

Anna Schrefl an den Anfang ihrer<br />

Recherchen. Gemeinsam mit einer SeniorInnengruppe,<br />

dem Frauenchor St. Lambrecht<br />

und Profi-TänzerInnen erkundet fünfelfteltakt<br />

Orte von St. Lambrecht und Murau in einer<br />

Art tanzenden Stadtführung.<br />

Choreographie/Regie: Anna Schrefl,<br />

Mit: Julia Hechenblaikner, Petr Ochvat,<br />

Marcus Tesch, Damentanzgruppe<br />

»Tanzen-ab-der-Lebensmitte« Murau,<br />

Gemischter Chor St. Lambrecht,<br />

Lamberti SängerInnen, Jägerchor<br />

St. Lambrecht.<br />

Wo: St. Lambrecht (mehrere Stationen)<br />

Wann: Premiere am Freitag, 29.Juni<br />

20<strong>12</strong>, 19.30 Uhr; weitere Aufführungen:<br />

Samstag, 30.Juni 20<strong>12</strong>, 17 Uhr und<br />

19.30 Uhr / Sonntag, 1.Juli 20<strong>12</strong>, 15 Uhr<br />

und 17.30 Uhr<br />

Milchrampe<br />

Eine Initiative des Dorfentwicklungs- und<br />

Kulturvereins Mariahof. Die Gemeinde Mariahof<br />

besteht aus 19 kleinen Streudörfern. Wie<br />

funktioniert das Zusammenleben in solch einem<br />

verstreuten Dorf? Wo kann man neben<br />

Arbeit, Familie und Vereinstätigkeiten neue<br />

Formen des Zusammentreffens finden? Das<br />

will das Projekt, initiiert vom Dorfentwicklungs-<br />

und Kulturverein Mariahof, unter der inhaltlichen<br />

Klammer ›Kooperation‹ herausfinden.<br />

Können alle BewohnerInnen gemeinsam<br />

ein Kunstprojekt entwickeln? Wo können<br />

Geschichte(n) und die Menschen von Mariahof<br />

sichtbar werden? Für die Projektfindung<br />

wurde die sogenannte fahrende Milchrampe<br />

eingerichtet, die bis Dezember 2011 jedes Wochenende<br />

in einem anderen Dorf gehalten<br />

hat. Eine Milchrampe war bis in die 1990er Jahre<br />

Sammelstelle für den Abtransport der Milch<br />

zur nächsten Molkerei. Bauern und Bäuerinnen<br />

brachten frühmorgens ihre Milchkannen. Hier<br />

traf man sich aber auch abends und sonntags<br />

zu einem Tratsch. Etwas, was dem Dorfleben<br />

heute fehlt.<br />

Mit: Anja Stejskal (Konzeption),<br />

14 REGIONALE<strong>12</strong> 15<br />

Vorschau<br />

Florian Plank (Projektleitung) u.v.a.<br />

Wo: Mariahof<br />

Wann: 23.Juni–22.Juli 20<strong>12</strong><br />

Teufenbach Eins<br />

Eine Initiative, eine Ausstellung und<br />

eine Aktion von uniT. »Kunst ins Leben« zu<br />

bringen, ist das Motiv der Grazer Gruppe<br />

uniT. Teufenbach Eins bezeichnet eine äußerst<br />

intime Annäherung an die Biographien<br />

älterer Menschen der Region. Als ÜbersetzerInnen<br />

ihrer eigenen Lebenserfahrungen<br />

entwerfen die SeniorInnnen ihre persönlichen<br />

Lebens-Kleidungsstücke. Eine Modekollek-<br />

tion wird geschaffen, die Tragbarkeit nicht<br />

unberücksichtigt lässt. So entsteht u. a. ein<br />

Mode-Label, das nicht nur in weiteren Wohnheimen<br />

Mode machen soll, sondern ähnlich<br />

bunt und außergewöhnlich ist, wie die einzelnen<br />

Lebensgeschichten selbst. Ein generationsübergreifender<br />

Kontext soll geschaffen<br />

werden, in dem mehrere Generationen und<br />

Familienmitglieder eingeladen sind mitzumachen,<br />

um tiefergreifende Einblicke in eigene<br />

Familiengeschichten und die Geschichte ihrer<br />

Großeltern- und Elterngeneration zu erlangen.<br />

Mit: uniT, Studierende der Akademie<br />

der Bildenden Künste Wien u.v.a<br />

Wo: Seniorenwohnheim Schloss<br />

Neuteufenbach, 8833 Teufenbach 1<br />

Wann: 23.Juni–22.Juli 20<strong>12</strong><br />

Oberwölz macht zu<br />

Ein Stadt-Experiment von Gunilla Plank.<br />

Oberwölz, mit rund 1.100 EinwohnerInnen die<br />

kleinste Stadt der Steiermark, hat in einer demokratischen<br />

Abstimmung beschlossen, für<br />

zweieinhalb Tage den Alltagsfluss zu durchbrechen,<br />

indem es die mittelalterlichen Stadttore<br />

schließt. Das Vorhaben hat zahlreiche Facetten<br />

und wirft viele Fragen auf: Werden durch<br />

das Unterbrechen des Flusses die Funktionen<br />

einer Stadt besser sichtbar? Was bedeutet dies<br />

für die täglichen Abläufe der BewohnerInnen,<br />

der Wirtschaftstreibenden und der Gäste?<br />

Was wird in diesen Tagen passieren? Nimmt<br />

man sich Zeit zu entschleunigen, sich auszu-<br />

tauschen, zu feiern, die Stadt zu erkunden?<br />

Welche Grundbedingungen braucht solch<br />

ein Prozess? Welche Strukturen werden gebildet,<br />

welche Dynamiken forciert? Das sozio-<br />

kulturell herausfordernde Geschehen wird begleitet<br />

und die entstehende Gruppen- und<br />

Stadtdynamik reflexiv erfasst und erforscht.<br />

Geschlossen werden die Tore unter Anleitung<br />

des Regisseurs Andreas Staudinger.<br />

Idee und Konzept: Gunilla Plank<br />

Künstlerische Leitung und Inszenierung:<br />

Andreas Staudinger<br />

Mit: Harald Goldmann (Projektleitung),<br />

IFF – Institut für Interventionsforschung<br />

und Kulturelle Nachhaltigkeit der<br />

Alpen-Adria Universität Klagenfurt<br />

Wo: Oberwölz<br />

Wann: 23.Juni–25.Juni 20<strong>12</strong><br />

Trennungen Verbindungen<br />

Eine interventionistische Ausstellung von<br />

Bernhard Kathan. Wir neigen dazu, Verbindendes<br />

positiv und Trennendes negativ zu betrachten.<br />

Tatsächlich ist das eine nicht ohne<br />

das andere zu denken. Leben ist vielmehr<br />

eine einzige Abfolge von Verbindungen und<br />

Trennungen. Die Ausstellung versteht sich als<br />

Einladung zu einem Spaziergang durch das<br />

historische Gebäude, dessen wechselvolle<br />

Geschichte zahllose Spuren hinterließ, aber<br />

auch als Einladung, diesen Ansatz weiterzudenken.<br />

Während der NS-Zeit etwa diente<br />

Schloss Lind als Außenlager des Konzentrationslagers<br />

Mauthausen, nach 1945 wurde<br />

es sich selbst überlassen. Die Aufarbeitung<br />

verdankt es dem Künstler Aramis, der sich<br />

von 1996 bis zu seinem Tod im Jahr 2010 in<br />

seinen ›assoziativen Installationen‹ intensiv<br />

mit dem Schloss beschäftigt hat. Trennungen<br />

Verbindungen nimmt mehrfachen Bezug auf<br />

die Geschichten des Hauses und darauf, was<br />

das ANDERE heimatmuseum aufgearbeitet hat.<br />

Kurator: Bernhard Kathan<br />

Wo: das ANDERE heimatmuseum:<br />

baustelle schloss lind, 8820 St. Marein<br />

bei Neumarkt<br />

Wann: 5.Mai–31.Oktober 20<strong>12</strong><br />

Zusammenleben. Zusammenarbeiten.

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