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3 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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MESSEN & KONGRESSE<br />

V<br />

on der Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur brauchte Günter<br />

Kozlowski in seiner Eröffnungsrede niemanden zu überzeugen.<br />

„Alle hier Anwesenden wissen, wie wichtig eine funktionierende<br />

Logistik für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist“, so der<br />

Staatssekretär aus dem NRW-Ministerium für Bauen <strong>und</strong> Verkehr.<br />

„Ohne starke Partner im Hinterland ersticken die Seehäfen am eigenen<br />

Erfolg. Die Binnenhäfen benötigen aber zusätzliche Flächen, um diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden“, so Kozlowski, der den Binnenhäfen<br />

außerdem die Unterstützung der Landesregierung zusicherte.<br />

Dies habe man mit dem Landesentwicklungsplan 2025 bereits festgehalten.<br />

Wenn die Kommunen diese Einsicht teilten <strong>und</strong> Flächennutzungskonfl<br />

ikte vermieden werden könnten, sei Nordrhein-Westfalen<br />

auf dem besten Wege, das volle Wertschöpfungspotenzial der Logistik<br />

nutzbar zu machen. Kozlowski: „Kooperation ist in jeder Hinsicht ein<br />

Schlüssel zum Erfolg.“ Die Meinung Kozlowskis teilte auch der Neusser<br />

Bürgermeister Herbert Napp, der sowohl die Fusion der Neuss Düsseldorfer<br />

Häfen als auch die gute Zusammenarbeit zwischen städtischer<br />

Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> NDH-Geschäftsführung zu den Erfolgsgeschichten<br />

zählte. Dies unterstrichen auch die beiden Geschäftsführer<br />

Ulrich Gross <strong>und</strong> Rainer Schäfer, brachen aber gleichzeitig eine Lanze<br />

für die Kollegen <strong>und</strong> Mitbewerber aus der Hafenwirtschaft. „Kommunale<br />

Interessen dürfen nicht über volkswirtschaftliche Interessen gestellt<br />

werden. Derzeit werden aber r<strong>und</strong> 25 % der BÖB-Häfen von der<br />

Stadtentwicklung in ihrer Eigenschaft als Logistikstandort bedroht“,<br />

warnte Schäfer. „Zudem behindert eine überbordende Umweltschutzgesetzgebung<br />

den weiteren Hafenausbau.“ Die Häfen am Niederrhein<br />

könnten deshalb nicht fl exibel genug auf den steigenden Schiffsgüterumschlag<br />

reagieren, so Schäfer weiter.<br />

Diese Flexibilität sei jedoch ebenso wie große Freikapazitäten ein<br />

entscheidendes Merkmal, um einen Binnenhafen für Seehäfen <strong>und</strong><br />

-Reedereien als Partner interessant zu machen, fügte Axel Tütken<br />

22 |<br />

2. Neuss Düsseldorfer Hafentag „Binnenhäfen als aktive Partner der Seehäfen“<br />

Kooperation als<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Klaus Heitmann (ZDS), Jos Denis (Rotterdam), Hans Gerson (Amsterdam), Lutz Lauenroth (Moderation), Dr. Rolf Bender (BÖB) <strong>und</strong> Heinz Iffl and (Antwerpen)<br />

diskutieren über zukünftige Kooperationen zwischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen | Bilder: Grohmann<br />

Zum zweiten Mal luden die Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) am 24. <strong>und</strong> 25. April zum Hafentag ein. Bei Vorträgen<br />

<strong>und</strong> einer Podiumsdiskussion lernten die Kongressteilnehmer Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit zwischen See-<br />

<strong>und</strong> Binnenhäfen kennen.<br />

von der Reederei Maersk in seinem Vortrag hinzu. Die gleiche Flexibilität<br />

in Bezug auf maßgeschneiderte Logistiklösungen müssen<br />

jedoch auch die Seehäfen den Binnenhäfen bieten können, so Pieter<br />

Bas Bredius vom Amsterdamer CERES Terminal.<br />

Trotz beidseitigem Willen zur Zusammenarbeit <strong>und</strong> positiven Beispielen<br />

von deutschen Seehäfen <strong>und</strong> Binnenhäfen am Rhein machte eine Podiumsdiskussion<br />

deutlich, welchen Gesprächsbedarf es zwischen See-<br />

<strong>und</strong> Binnenhäfen gibt. Während der Zentralverband der deutschen Seehäfen<br />

(ZDS), vertreten durch Geschäftsführer Klaus Heitmann, bereits<br />

klare Anforderungen an Infrastruktur, Marketing, Telematik <strong>und</strong> Informationsvernetzung<br />

an Binnenhäfen <strong>und</strong> -schifffahrt stellte, brachte Dr.<br />

Rolf Bender, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BÖB), die Sorge des Verbands zum Ausdruck, bei einer vorschnell eingegangenen<br />

Partnerschaft auf der Strecke zu bleiben. „Wir wollen nicht<br />

nur Anforderungen erfüllen, um dann Parkplatz für die Seehäfen sein“,<br />

so Bender. „Kooperation ist nur sinnvoll, wenn man sich etwas davon<br />

versprechen kann.“ Eine Win-Win-Situation hielt Heitmann dagegen<br />

für erreichbar. „Allerdings müssen die Binnenhäfen als Gesamtsystem<br />

auftreten. Es stehen schließlich nicht einzelne Standorte, sondern Logistikketten<br />

im Wettbewerb.“ Beide Seiten waren sich jedoch einig, dass<br />

die Zeit des Abwartens bald vorüber sein müsse.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Die Neuss Düsseldorfer Häfen verzeichneten 2007 mit 739.000 TEU den<br />

zweitgrößten Containerumschlag der deutschen Binnenhäfen nach Duisburg

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