Anl. II / Schwarzwaldau : Zur Siedlungsgeschichte im Gebiet von
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<strong>Anl</strong>age <strong>II</strong> / <strong>Schwarzwaldau</strong><br />
ZUR SIEDLUNGSGESCHICHTE IM GEBIET VON LANDESHUT VOR 1350<br />
Zuwanderung aus SACHSEN, THÜRINGEN und insbesondere der OBER – und NIEDERLAUSITZ<br />
Ich habe bei meinen Recherchen festgestellt, dass bei dieser Besiedlung meiner engeren He<strong>im</strong>at<br />
Zuwanderer aus der Oberlausitz und der Mark Meissen einen besonders hohen Anteil hatten.<br />
Vor dem Hintergrund der nachfolgend kurz beschriebenen geschichtlichen Abläufe zum Ende des<br />
13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts lässt sich das sehr leicht erklären.<br />
Die Geschichte der Markgrafentümer Meißen, Thüringens, der Lausitz und der Reichsritter –<br />
schaft des Vogtlandes ist <strong>im</strong> 13. und 14. Jahrhundert eng mit dem Geschlecht der Wettiner<br />
verknüpft.<br />
Dabei sind auch die Auseinandersetzungen insbesondere um Meißen und Thüringen zwischen<br />
Albrecht I (<strong>von</strong> Habsburg) und Adolf <strong>von</strong> Nassau zum Ende des des 13. JH. <strong>von</strong> Bedeutung :<br />
Rudolf <strong>von</strong> Habsburg, der Stammvater aller späteren Habsburger, Herrscher des Heiligen<br />
Römischen Reiches, war 1291 verstorben, Seine Söhne waren Rudolf <strong>II</strong> und Albrecht I.<br />
Zunächst regierten sie gemeinsam, seit 1283 Albrecht I allein Österreich und die Steiermark.<br />
Der Sohn <strong>von</strong> Rudolf <strong>II</strong>. war Johann Parricida.<br />
Adolf <strong>von</strong> Nassau wurde 1292 durch Betreiben der rheinischen Kurfürsten statt Albrecht, dem<br />
Sohn <strong>von</strong> Rudolf <strong>von</strong> Habsburg, zum König gewählt. Damit war er auch Herrscher des Hl. R. R.<br />
Er versuchte erfolglos in zwei Feldzügen den Wettinern Thüringen und Meißen zu entreißen.<br />
1298 wurde er durch die Kurfürsten wieder abgesetzt. Er fiel in der Entscheidungsschlacht bei<br />
Göllhe<strong>im</strong>, Nun war der Weg frei für<br />
Albrecht I (<strong>von</strong> Habsburg).<br />
Er war zwischen 1298 und 1308 neuer König und Herrscher des Hl. R. R.<br />
Er versuchte Böhmen und Thüringen für seine Familie zu gewinnen, konnte aber seine Ziele nicht<br />
mehr umsetzen; er wurde 1308 <strong>von</strong> seinem Neffen Johann Parricida ermordet.<br />
An dieser Stelle soll kurz auf die Geschichte der frühen Wettiner eingegangen werden :<br />
Dieses Geschlecht geht auf Burkhard (auch Burko genannt), Markgraf der Sorbischen Mark,<br />
† 908, zurück.<br />
Der Stammsitz des Geschlechts war die Burg Wettin, nordöstlich <strong>von</strong> Lutherstadt Eisleben, am<br />
Ostufer der Saale gelegen. Sie wurde Mitte des 10. JH. erstmals erwähnt.<br />
Die Siedlung unterhalb der Burg wurde 961 zum ersten Mal als Stadt genannt.<br />
Seit Th<strong>im</strong>o († 1098), Graf <strong>von</strong> Wettin, benannte sich das Geschlecht nach seinem Stammsitz.<br />
Th<strong>im</strong>o’s Sohn Konrad, „der Große“ genannt, († 1157), erwarb u. a. die Mark Meißen und die<br />
Markgrafschaft Niederlausitz,<br />
Heinrich <strong>II</strong>I., „der Erlauchte“ (* 1215/16, † 1288), Markgraf <strong>von</strong> Meißen, erwarb 1247 die<br />
Landgrafschaft Thüringen (ohne Hessen). (Sogen. „thüringer Erbstreit“, 1247 – 64)<br />
Damit war er auch Landgraf <strong>von</strong> Thüringen.<br />
Anfang des 14. JH. war die Mark Lausitz zwischen den Wettinern aus der Mark Meißen und den<br />
Askaniern der Sachsen – Wittenberger – und der Brandenburger Linie umkämpft.<br />
Markgraf Dietrich IV. verkaufte die Mark Lausitz 1303 an die brandenburgischen Askanier.<br />
Nach deren Aussterben 1319 gerieten Teile der Mark Lausitz an Herzog Rudolf <strong>von</strong> Sachsen –<br />
Wittenberg und Heinrich I. <strong>von</strong> Jauer, der Hauptteil war 1323 – 1328 <strong>von</strong> den Wittelsbachern, die<br />
mit Ludwig den Bayern ab 1314 den römisch – deutschen Kaiser stellten, und damit<br />
reichsrechtlich die eigentlichen Lehnsherren der Lausitz waren, an die Wettiner verpfändet.<br />
Sigismund Freiherr <strong>von</strong> Zedlitz und Neukirch beschreibt die Zuwanderung nach Schlesien in (21)<br />
<strong>im</strong> 13. JH. am Beispiel <strong>von</strong> Dietrich v. Zedlitz sehr anschaulich :<br />
… In die vermutlich ersten Jahrzehnte nach der Seßhaftwerdung unserer fränkischen Vorfahren<br />
an der Wyhra (damalige Burg Cedeliz, heute Zedtlitz, 3 km südlich <strong>von</strong> Borna in Sachsen) fällt das <strong>von</strong><br />
1146 – 1163 dauernde Exil der schlesischen Herzogsfamilie aus dem Piastengeschlecht auf der<br />
Altenburg, nur 15 km <strong>von</strong> Zedlitz entfernt.<br />
… Mit der Hinrichtung Konradins, des letzten Hohenstaufen in Neapel, erlosch 1268 dieses<br />
Herrscherhaus. (Das Vogtland war zur Stauferzeit reichsunmittelbarer Besitz)<br />
In das Vakuum des nun „herrenlosen“ Pleißenlandes drängten die erstarkenden Wettiner.
Seite 2<br />
… Zu Ende des 13. JH. brechen viele Angehörige des pleißenländischen Adels auf, verlassen<br />
ihre nun wettinisch gewordene He<strong>im</strong>at und folgen dem Ruf der Piastenherzöge nach Schlesien.<br />
… Dietrich, auch Titze oder Dietz (v. Zedlitz) genannt, macht sich etwa um’s Jahr 1275 / 80 auf<br />
den Weg nach Osten. … Kurz zuvor kommt es zu einigen auffälligen Verkäufen Zedlitzscher<br />
Besitzungen. … Es gelingt ihm in eine der ältesten und angesehensten Familien Schlesiens<br />
„einzuheiraten“. Bei Wittich (Wedigo) <strong>von</strong> Czirn, dem Herrn auf Maiwaldau, wirbt er um die Hand<br />
der Tochter Jutta (Jotte)<br />
Was hier sehr anschaulich für Zusammenhänge um das Vogtland gilt, ist mit Sicherheit z. B. auch<br />
auf die Ereignisse in der Lausitz gültig :<br />
Junge Edelleute, der ständigen Herrschaftswechsel in der alten He<strong>im</strong>at überdrüssig, folgten der<br />
Einladung der Piastenherzöge zur Übersiedlung nach Schlesien.<br />
Durch den Verkauf ihres Besitzes in den „Wettiner Landen“ waren sie mit einigem Bargeld<br />
ausgestattet und damit auch begehrte Ehepartner für Söhne und Töchter der alteingesessenen<br />
Familien : zu letzteren gehörten <strong>im</strong> Raum Hirschberg und Landeshut insbesondere die<br />
- <strong>von</strong> Schweinichen, die aus Böhmen kommend, bereits um 900 ihre Burg Swinie<br />
bauten, also zu einer Zeit, als <strong>von</strong> Böhmen her das Christentum in Schlesien<br />
Einzug fand.<br />
- <strong>von</strong> Czirne, bereits <strong>im</strong> 7. JH. in Böhmen und <strong>im</strong> 12. JH. in Schlesien bekannt.<br />
- <strong>von</strong> Czettritz ebenfalls aus Mähren nach Schlesien kommend.<br />
(Hugo v. Czettritz nennt aber auch die Möglichkeit, dass das Geschlecht ursprünglich aus<br />
dem Raum Rochlitz stammt)<br />
Vielleicht sollte man formulieren, dass diese Geschlechter über Böhmen nach Schlesien kamen.<br />
Interessant sind <strong>im</strong> Zusammenhang mit, offensichtlich bei der Einwanderung aus den „Wettiner<br />
Landen“ auftretenden, Spannungen, besonders folgende zwei Regesten :<br />
Reg. 304 / 1226 zeigt, dass die Besiedlung nicht ohne Probleme verlief :<br />
Herzog Heinrich I. <strong>von</strong> Schlesien beschwert sich bei Papst Honorius <strong>II</strong>I., dass der Bischof <strong>von</strong><br />
Breslau (dieser war eher Polen zugeneigt) durch zu hohe Abgaben die Neuansiedlung in den<br />
schlesischen <strong>Gebiet</strong>en hintertreibt.<br />
Teilweise verlassen die Siedler sogar wieder das ihnen überlassene Land.<br />
Der Papst beauftragt die Äbte <strong>von</strong> Naumburg a. d. Saale und Buch (bei Leisnig <strong>im</strong> Muldetal) die<br />
Vorwürfe zu untersuchen.<br />
Gerade auch aus diesen <strong>Gebiet</strong>en kamen auch Adelsgeschlechter, die in der Umgebung <strong>von</strong><br />
Landeshut genannt werden.<br />
1250 : Reg. 727 / 1250 : Taríanti (Tharand) Heinrich Markgraf <strong>von</strong> Meissen und der Ostmark,<br />
Landgraf <strong>von</strong> Thüringen und Pfalzgraf <strong>von</strong> Sachsen, verkündigt allen seinen Beamten <strong>im</strong><br />
Lausitzer Lande, dass er die Kirchen zu Lubes (Leubus) und Trebeniz (Trebnitz) in seinen<br />
besonderen Schutz nehme.<br />
Die Zuwanderung z. B. aus Franken erfolgte wohl oft über einen „Zwischenaufenthalt“ <strong>im</strong> Wettiner<br />
Herrschaftsgebiet :<br />
In der Mitte des 12. JH holte z. B. Wiprecht <strong>von</strong> Groitsch fränkische Bauern in das seit dem 6. und<br />
7. JH. <strong>von</strong> sorbischen Stämmen dünn besiedelte Pleißenland. (<strong>Gebiet</strong> um Altenburg)<br />
In Thüringen wird noch heute <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong>von</strong> Schleusingen / Suhl eine Hennebergisch –<br />
fränkische Mundart, <strong>im</strong> Süden der Oberlausitz ein alter fränkischer Dialekt gesprochen.<br />
Ich erkenn viele fränkische Sprachelemente in der schlesischen Mundart, die ich in meiner<br />
Kindheit sprach. Die Silbe „la“ am Ende vieler Worte ist nur ein Beispiel dafür.<br />
Die v. Zedlitz, die unweit <strong>von</strong> Altenburg ihren Stammsitz hatten, waren fränkischen Ursprungs.
Seite 3<br />
ADELSGESCHLECHTER, die aus SACHSEN und der LAUSITZ nach SCHLESIEN kamen und tw.<br />
auch <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>Schwarzwaldau</strong> und Konradswaldau urkundlich genannt werden :<br />
v. Borsnitz : Porschnitz / Ort w. Meißen / 1231 Herrensitz – Godboldus de Borsnitz<br />
v. Dohna : Dohna / Ort w. Pirna / 1040 Donin / 1107 castrum /<br />
1144 : Henricus, Burggraf, Begründer der Burggrafendynastie<br />
(Herkunftsort Rötha, 1127 : Henricus de Rotov)<br />
1156 : Henricus castellan de Donin<br />
v. Friese : Im Zusammenhang mit Besitz in Zieder und Bögendorf werden mehrfach Nickel<br />
Frise, Petsche Frisen / Petschone Frise, Hermann Frise genannt.<br />
In „Erbarmannschaft Wettinischerer Lande“ wird über das Geschlecht der Frisen /<br />
Friese / Frizen … ausführlich berichtet. Ihr Hauptsitz war Friesau bei Ebersdorf /<br />
unweit Saalburg und Lobenstein in Thüringen.<br />
v. Grislow : ursprünglich meissnisches Geschlecht (Siebmacher, Abgest. Schl. Adel <strong>II</strong>I)<br />
v. Haugwitz : Herkunftsort Neukirch bei Kamenz / OL<br />
v. Landiscrone : sw.Görlitz : die “Landeskrone”, 1225 Christianus Longus de Landiscrone<br />
v. Liebenau : Liebenau / Ort nw. Kamenz / 1225 Libenowe / 1261 Herrensitz, Bartholomaeus<br />
dictus de Lybenowe<br />
v. Pak : 1351 : Arnold v. Pak zu Nyden (Neiden nw. Torgau a. d. Elbe)<br />
1250 : Niden / 1304 : Apecz v. Niden<br />
1332 : Henricus de Pak in districtu Molberch (Mühlberg a. d. Elbe, südl. v. Torgau)<br />
v. Redern : Aus der Oberlausitz stammend, ursprünglich nach dort aber wohl <strong>im</strong> 12. JH. aus dem<br />
Vogtland eingewandert (a.d. Geschichte <strong>von</strong> Waltershof)<br />
v. Rohnau : vermutl. <strong>von</strong> den Herren <strong>von</strong> Apolda abstammend.<br />
v. Runge : altes sächs. Geschlecht (Siebmacher, Abgest. Schl. Adel I)<br />
v. Turgow (Witego): Torgau – Stadt an der Elbe / Ort wird bereits 973 als Torgove erwähnt<br />
v. Waldaw : Walda / Ort nw. Großenhain / Sa. / 1220 Rupertus de Waldowe /<br />
1254 Henricus de Waldowe<br />
v. Zedlitz : Herkunftsort : Zedtlitz unweit <strong>von</strong> Borna und Altenburg<br />
Zu den nachfolgend genannten 5 Geschlechtern siehe den gesonderten Abschnitt 1.<br />
v. Kitlitz : Kittlitz – Ort nördl. <strong>von</strong> Löbau (OL) / 1160 Herrensitz / Henricus Chidelicz<br />
v. Baruth : Ort Baruth nö. <strong>von</strong> Bautzen / Lkr. Bautzen (OL) / 1234 Herrensitz, Henricus de B. ����<br />
v. Wiesenburg : Weißenberg, zwischen Bautzen und Görlitz<br />
v. Aulock<br />
v. Swobisdorf : 1201 u. 1223 Schwabsdorf (Suaubisdtorph) / Burgengegend östl. <strong>von</strong> We<strong>im</strong>ar<br />
Schwosdorf / Ort w. Kamenz, OL / 1245 Herrensitz – Petrus de Swabsdorf /<br />
1263 Schwabisdorf / 1455 Swobisdorf<br />
Schon 1242 werden in Reg. 591b / 1242 werden anlässlich der Überlassung <strong>von</strong> Schloß Kemnitz<br />
durch Boleslaus, Herzog <strong>von</strong> Schlesien und Polen, an Siboto de nobile familia Ovium<br />
(Schaffgotsch) als Zeugen genannt : Graf Jaxa (= v. Swyn), Kastellan de Svyne, dom. Merboto de<br />
Czetaros (Zettritz) in Vriburg (Freiburg) armiger noster und dom. Peczco dessen Bruder in<br />
Cziskenberg …<br />
Wichtige <strong>Gebiet</strong>e für die Zuwanderung in die Gegend <strong>von</strong> Hirschberg / Landeshut waren :<br />
- das <strong>Gebiet</strong> um Kamenz in der Oberlausitz<br />
- der Raum Senftenberg in der Niederlausitz und<br />
Zum <strong>Gebiet</strong> SENFTENBERG / NIEDERLAUSITZ<br />
Es gehört heute zum südlichen Teil des Bundeslandes Brandenburg.<br />
Die Schoff (Schaffgotsch) – Heinrich († 1363) und Günter / Brüder des Gotsche Schoff auf Kynast<br />
(† 1368) hatten Besitz in Senftenberg, Mückenberg (heute Lauchhammer – West) und Sallgast /<br />
Sollgast (südl. v. Brandenburg / 1208 erstmals erwähnt. Anfang d. 15. JH wird Ritter<br />
Heinrich <strong>von</strong> Waldow / ein „Raubritter“ genannt).<br />
Heinrich war mit der Witwe <strong>von</strong> (eines) Clericus Bolcze verheiratet.<br />
Ca. 20 km n. <strong>von</strong> Lauchhammer <strong>im</strong> heutigen Kreis Elbe – Elster liegt Finsterwalde (1282 urkundl.<br />
erwähnt / Heinemanus de Vynsterwalde) Ca. 6 km nnw. <strong>von</strong> Finsterwalde liegt Tanneberg.<br />
Zum heutigen Landkreis Elbe – Elster gehört auch Mühlberg a. d. Elbe ���� (Molberg) ?
Zum <strong>Gebiet</strong> KAMENZ / OBERLAUSITZ<br />
Kamenz / Landkreis Bautzen wurde Ende des 12. JH. erstmals erwähnt (Burg).<br />
1225 erstmals als Stadt genannt.<br />
Seite 4<br />
1994 wurde die Gemeinde Schönteichen aus folgenden<br />
Orten gebildet, die alle etwa 5 – 7 km ö. bzw. nö. <strong>von</strong><br />
Kamenz liegen :<br />
Biehla : 1225 Bel / Besitz der Herren <strong>von</strong> Kamenz, die<br />
ihn an ihre Vasallen vergaben.<br />
1374 / 1382 : M <strong>von</strong> der Bele<br />
Sehr gut erhaltene Sumpfschanze.<br />
Hist. Funde <strong>von</strong> 620 v. Chr.<br />
Brauna : 1225 Brunowe / 1284 Conradus de Brunowe<br />
Cunnersdorf : 1225 Cunratesdorf / 1362 Herrensitz /<br />
1374 genannt : Hanns Wolf v. Schleinitz<br />
Hausdorf : (Hugisdorph) : 1308 an die Ritter v. Redern<br />
verkauft<br />
Liebenau : 1225 Libenowe, 1261 Herrensitz :<br />
Bartholomeus miles dictus de Lybinowe<br />
S. a. Wappenzusammenhänge mit den v. Schönburg !<br />
Petershain : 1225 Petershagen / 1263 Petirshain<br />
Rohrbach : 1263 Dorf in der Flur Brauna / 1432<br />
Herrensitz<br />
Schönbach : 1225 gehörte zur Hälfte der Fam. Luckow (*)<br />
Schosdorf : 1245 Swabisdorf / Peter v. Schwosdorf<br />
(*) Otto v. Luckow verkauft 1374 mit Zust<strong>im</strong>mung seiner Frau Kunigunde und seiner Söhne<br />
Nikolaus und Otto seinen Besitz in Schönbach an das Kloster Marienstern. (lt. Knothe)<br />
Tilco u. Gunczelo Gebr.<strong>von</strong> Luccow Zeugen <strong>von</strong> Herzog Heinrich, Herr <strong>von</strong> Breslau.(Reg.5974 / 1337)<br />
Gunther <strong>von</strong> Luckow, Getreuer <strong>von</strong> Herzog Heinrich, Herr <strong>von</strong> Breslau, verkauft 1326 in Peiskerwitz <strong>im</strong><br />
distr. Neumarkt. CDLS : 1315 / Hermann v. Luchow : Kaplan <strong>von</strong> Markgraf Johann v. Brandenburg.<br />
Weitere Orte in der Umgebung <strong>von</strong> Kamenz sind u. a. :<br />
Neukirch : ca. 8,5 km w. <strong>von</strong> Kamenz / Stammsitz der v. Haugwitz<br />
Pulsnitz : ca. 12 km sw. <strong>von</strong> Kamenz. 1225 erstmals erwähnt. Urspr. eine sorbische Siedlung mit<br />
einer Wasserburg. 1355 erhielt Polßnitz unter Karl IV. Stadtrecht.<br />
Ottendorf : (Tutendorf) <strong>im</strong> Landkreis Kamenz. nw. Radeberg / Oberottendorph Eph.<br />
Bischofswerda / Ottendorf – Okrilla / 1367 Ottendorf<br />
Gabel : 1299 wird bei Ottendorf ein Ort villa Gabel intra Ottendorf et Gerhardsdorf genannt.<br />
Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang mit Gabelaw / Gaablau bei <strong>Schwarzwaldau</strong> !<br />
Gersdorf : ca. 8 km. sw. <strong>von</strong> Kamenz<br />
Haselbachtal : ca. 6 km sw. Kamenz / Haselbach westlich <strong>von</strong> Landeshut / nahe Schmiedeberg.<br />
Nebelschütz : ca. 3 km ö. <strong>von</strong> Kamenz (1289 Herrensitz / Peter de Nebelsicz)<br />
Reichenbach : ca. 10 km wsw. <strong>von</strong> Kamenz<br />
Bei Ulrich Schmilewski / „Der schlesische Adel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts“ heißt es :<br />
Zuwanderung aus dem Deutschen Reich : Hauptherkunftsgebiet ist der Raum zwischen Unstrut,<br />
Saale, Elbe, Schwarze Elster und Lausitzer Neisse, also Thüringen, Sachsen, Meissen und die<br />
Lausitz – <strong>Gebiet</strong>e mit zum Teil sorbischer Bevölkerung. Schmilewski zeigt folgende Übersicht mit<br />
insgesamt 93 Familien :<br />
- Meissen 37 Familien 39,8 %<br />
- Lausitz 17 Familien 18,3 % (da<strong>von</strong> 13 Familien aus der Oberlausitz)<br />
- Sachsen 13 Familien 14,0 %<br />
- Thüringen 13 Familien 14,0 %<br />
- Bayern 3 Familien 3,2 %<br />
- Franken 3 Familien 3,2 %<br />
- Anhalt 2 Familien 2,1 %<br />
- Westfalen 2 Familien 2,1 %<br />
- Hessen 1 Familie 1,1 %<br />
- Österreich 1 Familie 1,1 %<br />
- Schleswig – Holstein 1 Familie 1,1%
Seite 5<br />
Wenn man allerdings berücksichtigt, dass sehr viele Familien, die hier unter Meissen, Lausitz,<br />
Sachsen und Thüringen (dazu gehört auch das urspr. freie Reichsgebiet Vogtland) aufgeführt<br />
sind, ursprünglich aus Franken bzw. Schwaben kamen, verändert sich das Bild zu Gunsten <strong>von</strong><br />
Einwanderer – Familien aus diesem <strong>Gebiet</strong>e.<br />
In verschiedenen Quellen wird berichtet, dass die Benediktiner für die schwere Arbeit der<br />
Urbarmachung des Waldgebietes um Grüssau wenig geeignet waren und deshalb das Kloster<br />
1292 als Zisterzienserstift neu gegründet werden musste.<br />
Ich sehe aber auch einen möglichen weiteren Grund :<br />
Offensichlich strebte Bolko klare Verhältnisse <strong>im</strong> Grenzgebiet an; mit Übereignung der <strong>Gebiet</strong>e<br />
um Schömberg waren Mönche <strong>von</strong> Grüssau mit Orientierung nach Böhmen (Stammsitz<br />
Opatowitz) sicher eine best<strong>im</strong>mte Gefahr für die dauerhafte Stabilität <strong>im</strong> Grenzgebiet.<br />
Die Formulierung der Urkunde über den Verkauf des Grüssauer Besitzes durch den Abt Tschasca<br />
<strong>von</strong> Opatowitz am 29. Juli 1289 bestärkt mich in meiner Annahme :<br />
Reg. 2111 / 1289 :<br />
Liegnitz. Tschasca, Abt <strong>von</strong> Opatowitz, urkundet in Gegenwart des Bischofs Thomas <strong>von</strong> Breslau,<br />
alle seine Besitzungen in Cressowe (Grüssau) dem Herzoge Bolco <strong>von</strong> Schlesien, Herrn <strong>von</strong><br />
Löwenberg, um 240 Mk. reinen Silbers verkauft zu haben, welche Summe nächste Mariae Geburt<br />
in Gretz (Königgrätz) bezahlt werden soll, widrigenfalls der Herzog mit seinen 3 Bürgen<br />
Heynemann <strong>von</strong> Baruth, Frisco <strong>von</strong> Waldau, Rüdiger v. Haugwitz in Liegnitz Einlager zu halten<br />
verpflichtet sein sollen.<br />
(Diese Formulierung klingt nicht gerade nach gern gewollter Aufgabe des Besitzes Grüssau)<br />
Wahrscheinlich liegt in der teilweise vagen Beschreibung der Grenze auch die Ursache des 1324<br />
ausgetragenenen Streites zwischen Heidenreich <strong>von</strong> Predel und dem Kloster Grüssau<br />
(s. u. !); Görtelsdorf liegt nur wenige Kilometer <strong>von</strong> Konradswaldau entfernt.<br />
Ich möchte <strong>im</strong> Zusammenhang mit der frühen Geschichte des Raumes Landeshut auf einige<br />
Geschlechter aus der Lausitz hinweisen :<br />
1. Die v. KITTLITZ - v. WIESENBURG - v. BARUTH - v. AULOCK - v. SCHWOBISDORF<br />
Alle vorgenannten Geschlechter haben einen Stier / Auerochsen / Urstier mit langen<br />
Hörnern <strong>im</strong> Siegel bzw. Wappen.<br />
Dieses Bild finden wir auch <strong>im</strong> Wappen der Nieder – Lausitz wieder.<br />
Wappen der Niederlausitz Wappen d. Stadt Luckau<br />
Die Niederlausitz besitzt seit dem Jahre 1363 ein eigenes Wappen.<br />
Nach dem Tode Kaiser Karls IV. <strong>im</strong> Jahre 1387 wurde der Stier in Rot mit über den Rücken<br />
Geschlagenen Schweif in Silber dargestellt. (Wikipedia)<br />
Das Wappen der Stadt Luckau wurde erst 2005 erteilt. Es wurde aus dem Wappen der Nieder –<br />
Lausitz, deren Hauptstadt Luckau einmal war, abgeleitet.<br />
Pfotenhauer / „Die schlesischen Siegel“ zu den Wappen der Kittlitz / Wiesenburg / Baruth :<br />
Heinricus de Kithlicz (22) : Reg. 2168 / 1290 : Rundes S., darin Schild und Helm, mit dem Wappen<br />
des Themo v. Wiesenburg (16) fast gänzlich übereinst<strong>im</strong>mend; nur<br />
deutet die Helmfigur best<strong>im</strong>mter auf eine Blume hin.
Seite 6<br />
Heinrich de Wisenburk (16) : Sohn des Themo de W., Reg. 1589 / 1279, … Schrägliegender Schild :<br />
Stier mit langen Hörnern; auf dem Helme mit flatternden Binden, zwei<br />
an Stäben befestigte mit je elf Pflöcken besetzte Scheiben (oder<br />
Blumen ?)<br />
Der Schild und Helmschmuck genau wie auf dem Kittlitz’schen Siegel,<br />
(22); der Schild allein auch dem bei Nr. 25 gleich.<br />
Theodoricus de Baruth (25) : 1292 / Castellan <strong>von</strong> Herrnstadt. … Im schrägrechts geneigten<br />
Schilde ein Stier (<strong>von</strong> ungarischer Race) mit langen Hörnern. Es ist<br />
die gleiche Figur wie <strong>im</strong> Wiesenburg’schen Wappen; dagegen weicht<br />
der Helmschmuck hier <strong>von</strong> dem des letzteren wesentlich ab.<br />
Frh. v. Kittlitz / Krane Bischof v. Meißen Johann <strong>II</strong>I. Bartos de Wezenborg Baruth / Krane, analog<br />
v. Kittlitz a. d. H. Baruth Armorial de Gelre / Siebmacher / Abgest. Adel d.<br />
entstanden 1369 - 1396 preuss. Prov. Schlesien / T. 4<br />
Zum Wappen der Frh. <strong>von</strong> Kittlitz heißt es in Siebmacher / Abgest. preußischer Adel :<br />
…Schild schrägrechts geteilt, oben auf g. ein aus der Section herausragender # Stier, unten 3 w.<br />
Schrägbalken auf R. …<br />
Zum Stammwappen der v. Kittlitz wird <strong>im</strong> Gothaer Geschlechterbuch ausgeführt :<br />
In G. ein schreitender, nat. (schw.) Urstier; auf dem H. mit schw. – g. Decken 2 sechsspeich. g.<br />
Räder.<br />
Genealog. Handbuch des Adels der freiherrlichen Häuser / A / Bd. <strong>II</strong>I (Bd. 21 der Gesamtreihe) :<br />
In G. ein schreitender, gebundener nat. Urstier, der H. best. mit 2 sechspeichigen Rädern.<br />
Pfotenhauer weist auf Grund der Wappen auf eine Geschlechtsverbindung der v. Kittlitz –<br />
v. Wiesenburg (1217 Herrensitz / Gebehart v. Wisenburc / 1415 erstmals als Weissenberg urkundl.<br />
genannt) – v. Baruth hin. Siebmacher sieht eine genealogische Verbindung auch zu den v. Aulock.<br />
(Weißenberg liegt n. <strong>von</strong> Löbau, Baruth wiederum nw. <strong>von</strong> Weissenberg, ebenso wie Buchwalde –<br />
1280 Herrensitz / N. de Buchinwalde)<br />
Drei Siegel aus dem Buch <strong>von</strong> Knothe / „Die ältesten Siegeldes oberlausitzischen Adels“ / 1890<br />
Siegel des Heinricus de Kithelicz Siegel des Henricus de Wisenburc Siegel des Theodoricus de Baruth<br />
Urk. <strong>von</strong> 1290 / Tafel <strong>II</strong>I / Nr. 42 Tafel <strong>II</strong>I / Nr. 44 b Tafel <strong>II</strong>I / Nr. 40
Seite 7<br />
Irritierend ist die Ausführung bei Knothe in „Geschichte des Oberlausitzer Adels …“ <strong>im</strong> Zusam –<br />
menhang mit seinen weiteren Ausführungen zu den v. Kittlitz und v. Baruth. indem er schreibt …<br />
Ein Siegel ist uns an den Oberlausitzer Urkunden nicht vorgekommen.<br />
Knothe berichtet über den ersten bekannten Inhaber <strong>von</strong> Baruth, einer der „großen Herrschaften<br />
in der Oberlausitz“ :<br />
Herr Heinrich v. B. (1234 – 80) … Eine Urkunde vom 1. September 1271 bezeichnet ihn als den<br />
Schwiegersohn Burchards, des Marschalls vom Königreich Böhmen. …<br />
Als seine Söhne dürfen wir betrachten die „edlen Herren“ Bernhard, Seifried und Heinrich, Gebr.<br />
v. B., welche 1319 <strong>von</strong> Herzog Heinrich <strong>von</strong> Jauer, als neuen Landesherrn der östlichen<br />
Oberlausitz, mit Baruth und zwar „zu gesammter Hand“ belehnt wurden.<br />
… Wir wissen nicht, wessen Sohn jener Hans v. Baruth war, der zugleich „in aller seiner Brüder<br />
Macht und Namen“ Schloß und Herrschaft Baruth … an Heinrich <strong>von</strong> Kittlitz verkaufte, welcher<br />
damit 1351 als „mit einem edlen Lehngute erblich“ belehnt ward.<br />
Siebmacher / Abgest. A. d. pr. Pr. Schl. T. I / S 5:<br />
Baruth / Uradel, wohl mit den Geschlechtern Aulock und Assel eines Stammes, dem Wappen nach<br />
zu schließen. Wappen : In Gold ein rechts gehender schwarzer Ochse, Kleinod : Schildesfigur,<br />
Decken : schwarz - golden<br />
Wappen BARUTH aus Ausgestorbener Adel der Preussischen Provinz<br />
Schlesien / Siebmacher / Band I / Tafel 4.<br />
In der Beschreibung zu diesem Wappen „Baruth I“ heißt es u. a, :<br />
Siegel des Theoderich v. B. 1292.<br />
Im Schilde ein stehender, rechts gekehrter Ochse mit langen Hörnern.<br />
Auf dem Helme offener Flug.<br />
Auf der gleichen Seite des Wappenbuches wird unter „Baruth <strong>II</strong>“<br />
das <strong>von</strong> mir auf Seite 5 gezeigte – eindeutig einen Stier darstellenden –<br />
Wappen abgebildet.<br />
Knothe sieht in der Schildfigur einen Steinbock.<br />
Offensichtlich hat es in diesem Punkt einen Disput zwischen ihm und Ptotenhauer gegeben.<br />
Pfotenhauer schreibt in seiner 1879 erschienenen Arbeit über die Schlesischen Siegel auf Seite 27<br />
zum Siegel des Themo de Wisenburk v. 1279 Stier (nicht Steinbock) mit langen Hörnern.<br />
Knothe hat sein Buch „Die ältesten Siegel des Oberlausitzischen Adels“ 1890 veröffentlicht.<br />
Seine Ausführungen lauten in diesem Punkt : Einen Steinbock führten die drei dem ältesten<br />
oberlausitzischen Adel angehörigen Familie der Herren v. Baruth, v. Kittlitz und v. Wisenburg, d.h.<br />
Weißenberg. … Pfotenhauer bezeichnet dieselbe (die Schildfigur) als „einen Stier ungarischer<br />
Rasse mit langen Hörnern“. Wir können uns dieser Ansicht nicht anschließen. … Die allerdings<br />
sehr langen Hörner auf den ältesten Siegeln erklären wir uns vielmehr aus der mangelnden<br />
Geschicklichkeit des Stempelschneiders. …<br />
Wir sollten uns in diesen Streit nicht einmischen; wichtig ist hier aber festzstellen, dass alle <strong>von</strong><br />
Pfotenhauer beschriebenen (annähernd gleichen) Siegel der drei Familien aus einer Zeit tw. sogar<br />
lange vor 1351 (als die v. Kittlitz Baruth übernahmen) stammen:<br />
Damit dürfte aber genealogische Verbindung der drei Familien hinreichend belegt sein.<br />
An dieser Stelle möchte ich einige Ausführungen zu einem ganz anders gestalteten Wappen<br />
Kittlitz (poln. Kietlicz) und die mit diesem Wappen <strong>im</strong> Zusammenhang Sage einfügen.<br />
ZEDLER schreibt :<br />
Kittlitz oder Kittlicz, Kittliz, …. Kietlicz, … Kettlitz, … Ketlich … eine uralte Freyherrliche Familie in<br />
Böhmen, Schlesien, Lausitz, Meissen, Polen, Preussen.<br />
… so nach Paprochii Berichte <strong>von</strong> einem Slavischen Fürsten, der schon <strong>im</strong> 10. Jahrhundert zur<br />
Christlichen Religion getreten, <strong>von</strong> dem auch die H. Hedwig hergestammet, ihren Ursprung hat.<br />
Derselbe hinterließ vier Söhne, <strong>von</strong> denen der älteste dem Vater <strong>im</strong> Fürstenthum folgte, die drey<br />
jüngeren aber ihr Glück in fremden Ländern suchen mussten.<br />
Als sie sich auf den Weg machten, gab ihre Frau Mutter jedem ein Stück <strong>von</strong> ihrer goldenen Hals –<br />
Kette, die sie <strong>im</strong> blauen Schilde zum Wappen führten wie bey dem Geschlechte Karwitzki.
Seite 8<br />
Einige ihrer Nachkommen haben den Namen Kittlitz behalten, die anderen aber denselben<br />
verändert und sich Ziganer, Karwinzker und so fort genennet, da<strong>von</strong> jedes an seinem Orte.<br />
Henrich Kittlitz war an. 1177 bey Mislao Seniore Fürsten in Groß – Polen vornehmster Rath.<br />
Er vermogte seinen Herrn dahin, dass er seinen Bruder Cas<strong>im</strong>iren den <strong>II</strong>. König in Polen mit Krieg<br />
überzog., hatte aber <strong>im</strong> Jahr 1191 selbst das Unglück, in des Königs Hände zu fallen, der ihn nach<br />
Russen ins Elend schickte, wo er sein Leben beschloß. Ein anderer Henrich und naher Verwand –<br />
ter der H. Hedwig war ein Minorit zu Breslau und musste <strong>im</strong> Jahr 1199 wider Willen das Erzbistum<br />
Gnesen annehmen, welchem er bis an seinem <strong>im</strong> Jahr 1218 erfolgten Tod vorgestanden.<br />
Kietlicz Siebmacher 1605 / Tafel 73<br />
Wappenbuch Herbarz polski Schlesische Wappen<br />
In Siebmacher / Galizischer Adel wird auf<br />
Tafel 225 ein mit dem links gezeigten<br />
nahezu identisches Wappen gezeigt.<br />
Im Text auf Seite 186 heißt es dazu :<br />
PILLI / Stanislaus Pilli erhielt vom poln.<br />
Reichstage <strong>im</strong> J. 1685 den polnischen<br />
Adelsstand. … Die Familie führte den<br />
Beinamen Kietlicz.<br />
Wojciech Pilli Kietlicz wurde <strong>im</strong> J. 1762<br />
in die Matrikel des galizischen Adels<br />
eingetragen.<br />
Wappen : Kietlicz<br />
Im CDS / Bd. 28 / Seite 56 ist eine Urkunde Nr. 241 v. 1418 zu finden, in der es zum Siegel des<br />
Zeugen Nickel <strong>von</strong> Kittlitz heißt :<br />
Namens der Mannen des Weichbildes Sprottau Herr Nickel <strong>von</strong> Kittelicz (<strong>im</strong> Schilde anscheinend<br />
die Kittlitzsche Kette, darüber ein mit zwei Pfauenwedeln besteckter Helm)<br />
Leopold Freiher v. Zedlitz – Neukirch übern<strong>im</strong>mt in „Neues preussisches Adels – Lexikon“ (1837)<br />
die alte „sehr verbreitete Sage“, wonach das alte berühmte Geschlecht v. Kittlitz <strong>von</strong> einem<br />
slawischen Fürsten, der gleichen Ursprung mit dem Hause <strong>von</strong> Meran hat, aus dem die heilige<br />
Hedwig hervorgegangen ist, abstammt,<br />
Im Wappenbuch HERBARZ POLSKI … nach Kaspar Nisiecki / Bd. <strong>II</strong> / Lwow 1859 / Seite 21<br />
heißt es in der Beschreibung zum Wappen :<br />
Im roten Schild eine Kette möglicherweise eines Panzerhemdes aus drei Strängen, durch einen<br />
Knoten verbunden. Auf dem Helm drei Büschel <strong>von</strong> Straußenfedern.<br />
Sowohl hinsichtlich der Ausbildung des Wappens, als auch seiner Entstehungszeit gibt es<br />
unterschiedliche Auffassungen bei einigen Autoren, die wir hier nicht behandeln wollen.<br />
Verschwägert mit den Fürstenhäusern, bekleideten zwei Kietlicz’e (Heinriche) <strong>im</strong> X<strong>II</strong>I. Jahrhundert<br />
hohe Ämter <strong>im</strong> Erzbistum Gnesen, <strong>von</strong> denen der eine einen wichtigen, dauerhaften Platz in der<br />
Geschichte der polnischen Kirche einn<strong>im</strong>mt.<br />
Ob der Erzbischof Heinrich <strong>von</strong> Kietlicz <strong>von</strong> Gnesen (er führte u. a. das Zölibat bei der polnischen<br />
Geistlichkeit ein) tatsächlich der Familie <strong>von</strong> Kittlitz aus der Ober – Lausitz angehörte, ist<br />
umstritten. Es gibt Genealogen, die in ihm einen Sohn des Grafen Friedrich <strong>von</strong> Brehna und<br />
Rochlitz und der polnischen Prinzessin Eudoxia.<br />
Die <strong>von</strong> KITTLITZ, Wiesenburg und Baruth begegnen uns in der Geschichte der Besiedlung des<br />
Landeshuter Raumes. Ihre Bedeutung ist allein schon daraus ersichtlich, dass sie<br />
verwandschaftlich mit den <strong>von</strong> Ileburg und den <strong>von</strong> Hackeborn verbunden waren.<br />
- bei den <strong>von</strong> Kittlitz handelt es sich um das älteste Adelsgeschlecht der Oberlausitz.<br />
Sein Stammsitz lag bei Löbau; Kittlitz = Ketlicy ist ein Ortsteil <strong>von</strong> Löbau.<br />
- erste Nennung : 1125 Heinricus Chidelicz auf Turane in Böhmen<br />
(Regestae Bohemiae et Moraviae, ed. Erben I / 90)<br />
- Vermutlich sein Sohn Berthold, 1165 – 1185, ist mit Heilwig <strong>von</strong> Schuneberg verheiratet.<br />
- Mit seinem vermutlichen Enkel Konrad, 1180 beginnt die sichere Stammreihe.<br />
- Söhne des Konrad : Hans, 1225 – 1208 Herr der Herrschaft Kittlitz<br />
Otto, 1225 – 1255, Herr auf Ottendorf, oo Oda, Herrin <strong>von</strong> Würben.
Seite 9<br />
- Kittlitz bei Lübbenau (sorb. Dlope) ist vermutlich eine Gründung der Herren de Kethelicz (1298),<br />
Kithelicz (1363). Ein Ortsteil <strong>von</strong> Lübbenau ist Kittlitz mit den Gemeindeteilen Eisdorf, Lichtenau<br />
und Schönfeld. Frühe Stadtherren <strong>von</strong> Lübbenau waren die „Edlen Herren <strong>von</strong> Ileburg“.<br />
- In LB. C / 950 und 988 / 1375 wird <strong>im</strong> Zusammenhang mit Urkunden der v. Logaw als Zeuge<br />
Bartusch <strong>von</strong> Wiesenburg neben Gunczel v. Laasan und Hannos Schönefogil genannt.<br />
Im Stadtwappen <strong>von</strong> Lübbenau werden die<br />
drei Sterne aus dem Wappen der <strong>von</strong><br />
Ileburg gezeigt.<br />
Das älteste Siegel stammt aus dem 16. JH.<br />
(Diplomatarium Ileburgensis). Es zeigt noch<br />
die <strong>von</strong> den früheren Stadtherren – den<br />
„Edlen Herren <strong>von</strong> Ileburg“ – übernommenen<br />
Sterne in der ursprünglichen Anordnung,<br />
nämlich zwei über und einen unter dem Fisch.<br />
Wappen der v. Ileburg Wappen der Stadt Lübbenau<br />
- Heinrich <strong>von</strong> Kittlitz war mit der Tochter <strong>von</strong> Botho <strong>von</strong> Ileburg verheiratet. Als Mitgift erhielt er<br />
<strong>von</strong> diesem die Veste Muskau. Kaiser Karl IV. bestätigte ihn 1361 als Herr <strong>von</strong> Muskau.<br />
Im 15. JH. erbauten die Herren <strong>von</strong> Biberstein das neue Schloss <strong>von</strong> Muskau.<br />
Gem. Stammtafel der Linie der v. Kittlitz und Ottendorf war Heinrich v. Ottendorf († 1399) oo mit<br />
Anna v. Rieme und sein Vater Gebhard mit Anna Herrin v. Ileburg, Tochter des Botho v. Ileburg,<br />
Herr auf Liebenwerda und der … v. Sydow verheiratet. (Gen. Handbuch des Adels / A / Bd. <strong>II</strong>I, Bd.<br />
21 der Gesamtreihe)<br />
Die Herren und Grafen <strong>von</strong> Ileburg gehörten zum obersächsischen Uradel. Sie waren Ministe –<br />
rialen der Markgrafen <strong>von</strong> Meißen. Die Stammreihe beginnt 1199 mit Otto <strong>von</strong> Ileburg.<br />
Anfang des 13. JH. besaßen sie auch die Herrschaft Mühlberg (Mühlberg – Molberg !) und<br />
Mitglieder des Geschlechts waren Vögte der Herren <strong>von</strong> Burg, Herrschaft und der Stadt Ileburg<br />
1228 stifteten die Brüder Otto und Bodo <strong>von</strong> Ileburg (Eilenburg) das Zisterzienserinnenkloster<br />
„Marienstern“ <strong>von</strong> Mühlberg.<br />
Otto Wend <strong>von</strong> Ileburg, verst. 1370, markgräflich Brandenburger Rat, war mit Jutta<br />
<strong>von</strong> Czastalowicz, verst. nach 1379, verheiratet. Sie war die Tochter <strong>von</strong> Botho <strong>von</strong> Czastalowicz<br />
auf Czastalowicz und Kostenblatt, Burggraf v. Pottenstein, verst. 1352, verh. mit Euphemia<br />
v. Pernstein (Bärenstein).<br />
- Anna, Tochter des Heinrich v. Kittlitz war mit Th<strong>im</strong>o v. Colditz († 1383) verheiratet.<br />
- Verwandschaftliche Beziehungen bestanden zwischen den <strong>von</strong> Kittlitz und den <strong>von</strong> Hackeborn :<br />
Friedrich <strong>von</strong> Hackeborn (gen. 1365 – 1398) war mit Margaretha <strong>von</strong> Kittlitz verheiratet.<br />
Sein Vater, Albrecht <strong>von</strong> Hackeborn (gen. 1327 – 1359) war mit N. <strong>von</strong> Pak, der Erbin <strong>von</strong><br />
Priebus verheiratet.<br />
1364 belehnte Herzog Bolko die Söhne Albrechts v. H. – Hannus, Ulrich, Heinrich, Friedrich und<br />
Albrecht mit der Veste Konradswaldau und den dazugehörigen Dörfern.<br />
1374 verkaufen die Brüder Heinrich und Friedrich den Besitz an Nickel Bolcze, herrn Clericus<br />
seinen Bruder und Nickel vom Czeisberge.<br />
Eine Schwester <strong>von</strong> Friedrich war mit Heinrich Burggraf <strong>von</strong> Dohna zu Grafenstein verheiratet.<br />
Die <strong>von</strong> Pak und die <strong>von</strong> Dohna werden urkundlich oft in Verbindung mit den <strong>von</strong> Seidlitz / v.<br />
Laasan genannt.<br />
- Johannes <strong>II</strong>I. Herr <strong>von</strong> Kittlitz und Baruth wurde 1385 Bischof zu Meißen.<br />
Auch zwei Angaben aus Kneschke / Neues allgemeines Deutsches Adels – Lexikon stellen eine<br />
frühe Verbindung der <strong>von</strong> Kittlitz zu den v. Ottendorf und v. Buchwald her :<br />
- … In Schlesien waren bereits 1323 Nieder – Leschen und Malmitz in der Hand der Familie …<br />
… Später kamen mehrere andere schlesische Güter in den Besitz des Geschlechts, namentlich<br />
auch Ottendorf <strong>im</strong> Bunzlauischen, und der Stamm breitete sich besonders aus den Häusern<br />
Malmitz und Ottendorf weit aus …<br />
- Freiherr Friedrich v. K. a. d. H. Ottendorf, gest. 1848, k. pr. Oberst war mit Caroline Erdmuthe<br />
Buchwald verheiratet.<br />
Auch wenn diese Verbindung Jahrhunderte später als das Auftreten der Ottendorf und Buchwald<br />
<strong>im</strong> Landeshuter Raum bestand, sollte das nicht ganz außer Acht gelassen werden.
Seite 10<br />
Die Geschlechter <strong>von</strong> Kittlitz und <strong>von</strong> Ileburg (Eilenburg) lassen in Verbindung mit Laasow und<br />
Raddusch und einigen anderen Orten und ehem. Geschlechtern in der Niederlausitz durchaus<br />
mögliche Zusammenhänge mit der frühen Geschichte <strong>von</strong> <strong>Schwarzwaldau</strong> erkennen :<br />
- In der Stiftungsurkunde für das Kloster Grüssau als Zisterzienserabtei <strong>im</strong> Jahre 1292 werden<br />
unter den barones <strong>von</strong> Herzog Bolko u. a. genannt : Witigo de Kitelicz, Petrus et Frisco fratres<br />
dicti de Landiscrone, Apeczko de Silicz Csatellanus in Strigin.<br />
- Ursprünglich saßen drei Brüder <strong>von</strong> Landiscrone auf der gleichnamigen Burg in der Oberlausitz : Peter,<br />
Ulrich und Fryderik (Fritzko). Peter und Fritzko gingen nach Schlesien, Ulrich verblieb in der Oberlausitz.<br />
1357 belehnte dann Kaiser Karl IV. Friedrich <strong>von</strong> Biberstein mit Burg Landiscrone.<br />
- Als 1288 Witiko <strong>von</strong> Aupa die drei Dörfer Blasdorf, Merkelsdorf und Kratzbach an Herzog Bolko<br />
verkauft, sind Heynemann <strong>von</strong> Baruth, Joh. de Swyn, Heinrich Predil Zeugen.<br />
- Als 1289 Herzog Bolko in Verbindung mit Kloster Grüssau Besitz <strong>von</strong> Abt Tschasta <strong>von</strong><br />
Opatowitz kauft, ist einer der drei Bürgen des Herzogs Heynemann <strong>von</strong> Baruth. (siehe Seite 5)<br />
- Siffrid <strong>von</strong> Baruth und Heinrich <strong>von</strong> Baruth sind Zeugen, als König Wenzel 1289 Schömberg und<br />
einige Dörfer dem Herzog Bolko schenkt.<br />
Zwischen den v. Schweinichen (de Swyn), den <strong>von</strong> Czirne, v. Stercze, v. Pak und <strong>von</strong> Laasan<br />
bestanden wiederum enge verwandschaftliche Beziehungen.<br />
Viele urkundl. Belege sprechen dafür, so z. B.<br />
LB. B / 405 / 1370 : Herr Nickel <strong>von</strong> dem Swyn hat versaczt seinem Bruder Gunczel, Gunczeln<br />
<strong>von</strong> Borow (Gunczel <strong>von</strong> Czirne, Schwager <strong>von</strong> Nickel) und Heinrich Behem all sein Gut in<br />
Gerlachsdorf … Zeugen : Nickel Bolcze, herr Nickel <strong>von</strong> dem Czysberge, herr Gunczel <strong>von</strong><br />
Lazan, herr Witche Behem, herr Hannos <strong>von</strong> Czirne, Heinrich Wiltberg, Nitsche Nebilschiz …<br />
Die Namen Hackeborn, Czastalowicz u. Bolcze sind mit Konradswaldau und Liebenau verbunden.<br />
Wegen des Fisches <strong>im</strong> Wappen der Stadt Lübbenau habe ich zu Raddusch (wendisch Raduš)<br />
und möglichen Verbindungen zum Geschlecht <strong>von</strong> Radek recherchiert.<br />
Der Ort wurde urkundlich erstmals 1294 als Raddetz (vermutlich ist der Name <strong>von</strong> einem<br />
Radolslaw abgeleitet) genannt, ist aber wohl wesentlich älter. Vor mehr als 1000 Jahren stand hier<br />
eine Slawenburg (rundes Bauwerk).<br />
Laasow (sorb. Łaz = lichte Stelle <strong>im</strong> Wald) ist als typisches Breitgassen – bzw. Straßendorf als<br />
deutsche Gründung anzusehen. Beide Orte – Raddusch und Laasow – lagen aber <strong>im</strong><br />
Siedlungsgebiet der Lusizi (Wenden). Sie wurden 2003 nach Vetschau eingemeindet. Vetschau<br />
liegt etwa 14 km sw. <strong>von</strong> Lübbenau, Raddusch auf halber Strecke zwischen beiden.<br />
Zu den <strong>von</strong> AULOCK :<br />
In den Regesten zur schlesischen Geschichte wird <strong>im</strong> Zeitraum 1289 – 1299 besonders oft und an<br />
herausragender Stelle urkundlich Apeczko <strong>von</strong> Aulock als Zeuge des Herzogs <strong>von</strong> Schweidnitz<br />
genannt.<br />
Zu den Wappen der <strong>von</strong> Aulock gibt es eine Reihe <strong>von</strong>, z. T. auch widersprüchlichen, Aussagen.<br />
Dorst / Nr. 90 <strong>von</strong> Auklock / Seite 15<br />
In Blau ein schreitender schwarzer Auerochs, welcher sich wachsend auf dem Helme mit blau und<br />
schwarzer Decke wiederholt. Besitz : Birkendorf, Schlauch, Kochonowitz, Ober – Deichwitz.<br />
Siebmacher / Wappenbuch <strong>von</strong> 1605 / Tafel 58 :<br />
Wappenabbildung und Farben wie bei Dorst.<br />
Siebmacher / Preußischer Adel / Edelleute / Erläuterung zu Tafel 98 :<br />
Aulock / Aulack, auch Aulogk – Mielecki. In Schlesien angesessen.<br />
Wappen : In S. (alias irrig B.) schreitend ein # Ochse. Auf dem Helm der Rumpf desselben.<br />
Decken : # , s.<br />
In „Abgest. Preußischer Adel“ wird bei Siebmacher noch <strong>von</strong> Schild : Auf B. ein # schreitender<br />
Ochse gesprochen.
<strong>von</strong> Aulock <strong>von</strong> Aulock<br />
Dorst / T. I / Tafel 33 Wappenbuch <strong>von</strong> Krane<br />
<strong>Zur</strong> farblichen Darstellung des Wappens in<br />
„Wappen – und Handbuch des in Schlesien (einschließlich der Oberlausitz) landgesessenen<br />
Adels“ / Alfred Freiherr <strong>von</strong> Krane / Görlitz 1901 – 1904<br />
habe ich keine Hinweise gefunden.<br />
Seite 11<br />
Siebmacher / Ausgestorbener Preußischer Adel / Provinz Preußen / Seite 4 :<br />
Aulack / Aulock (Taf. 1)<br />
Schild : Auf B. ein # schreitender Auerochs. Helm : Der Ochse wachsend. Decken : B. u. #<br />
Anmerkung : So nach Siebmacher I.58; handschriftl. heraldische u. genealogische Werke über<br />
den Preuss. Adel geben <strong>im</strong> Schilde den Ochsen mit einem Gurt um den Leib und ihn auch auf<br />
dem Helme in ganzer Figur schreitend, womit auch Siegelabdrücke der Preuss. L<strong>im</strong>ie <strong>von</strong> 1559 u.<br />
156, auch ein neuerer Abdruck der Schles. Linie übereinst<strong>im</strong>men.<br />
Ich bin der Meinung, dass auch die <strong>von</strong> Schwobisdorf in Verbindung mit den v. Kittlitz standen –<br />
s.a. Ausführungen zu den Orten bei Kamenz in der Oberlausitz, mögliche Verbindungen mit<br />
Liebenau – Schosdorf / 1245 Swabisdorf – Hausdorf / 1308 an die Ritter <strong>von</strong> Redern verkauft. …<br />
SCHWABSDORF<br />
Auch Schwobsdorf / Siebmacher / Abgest. Adel Schles. Prov. Preußen /<br />
T I / S. 100 / T. 73 : Wappen in B. ein rechts schreitender schwarzer<br />
Ochse mit silbernemGurt um den Leib.<br />
Siebmacher 1695 / Schlesingische / T. 48 zeigt allerdigs noch einen<br />
links schreitenden # Ochsen mit Gurt um den Leib.<br />
Die Ausführung bei Siebmacher in „Ausgestorbener Preußischer Adel“<br />
zum Wappen Aulock / Anmerkung erhärten eine Verbindung zu den<br />
Schwobsdorf weiter.<br />
Möglich ist natürlich auch, dass einfach die Wappen Schwobsdorf dem<br />
der Aukock gleichgesetzt wurde.<br />
Vielleicht waren und die v. Schwobisdorf (eventuell auch die v. Aulock)<br />
Gefolgsleute der <strong>von</strong> Kittlitz und trugen deren Wappen in etwas<br />
veränderter Form.<br />
Die <strong>von</strong> Aulock und <strong>von</strong> Schwobisdorf werden wiederholt in Verbindung mit Gunczel und<br />
Thamme <strong>von</strong> Laasan genannt.<br />
Bei Recherchen zur Zuwanderung <strong>von</strong> Geschlechtern aus der Oberlausitz in den Raum Landeshut<br />
<strong>im</strong> 13. JH. liefert die Arbeit <strong>von</strong> Hermann Friedrich Knothe / „Geschichte des Oberlausitzer Adels<br />
und seiner Güter vom Ende des X<strong>II</strong>I. bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts“, veröffentlicht<br />
erstmals 1879 in Leipzig, wertvolle Hilfe.<br />
Ein Nachteil dieser Arbeit besteht aber darin, dass der Autor die Fülle der <strong>von</strong> ihm zusammenge –<br />
stellten urkundlich belegten Aussagen nicht miteinander verknüpft. Das gelingt ihm wohl auch<br />
deshalb nicht, weil er kaum Aussagen zu Siegeln bzw. Wappen in der vorliegenden Quelle trifft.<br />
Er bleibt damit z. B. weit hinter den Ausführungen <strong>von</strong> Pfotenhauer zu den v. Kittlitz – v. Baruth –<br />
v. Wiesenburg zurück.<br />
So stellt Knothe auch keinen genealogischen Zusammenhang zwischen den v. Kittlitz – v. Baruth<br />
und v. Wiesenburg (Weissenberg) her.
Seite 12<br />
Die Herren <strong>von</strong> Kittlitz,<br />
auch Chidelicz, Kythelitz, Kitelitz geschrieben, sind das frühesterwähnte unter allen<br />
oberlausitzischen Adelsgeschlechtern und nannten sich nach dem Dorfe Kittlitz n. <strong>von</strong><br />
Löbau. … Heinrich v. K. erkaufte kurz vor 1351 die Herrschaft Baruth. …<br />
Die v. Kittlitz orientierten sich nach Meißen und nach Schlesien. … So kommt schon 1226 ein<br />
Henricus de Kytelicz als Domherr zu Breslau und Glogau, 1277 – 1313 ein Henmannus de<br />
Kytelicz <strong>im</strong> Gefolge der Herzöge <strong>von</strong> Breslau und Glogau, 1292 ein Witego v. K. bei denen <strong>von</strong><br />
Schweidnitz und 1342 – 45 ein Hermann v. K. bei denen <strong>von</strong> Liegnitz, 1320 – 24 ein Heinrich<br />
Kittlitz als Voigt des Deutschen Ordens in Preußen vor.<br />
Knothe führt dann weiter aus, dass Heinrich v. K. offensichtlich in zweiter Ehe mit Heilweig,<br />
der Tochter des Boto <strong>von</strong> Ileburg verheiratet war, denn schon 1355 war eine Tochter <strong>von</strong> ihm<br />
(Anna) vermählt mit T<strong>im</strong>o <strong>von</strong> Colditz, dem damaligen Landvoigt der Oberlausitz, dessen<br />
Stellvertreter (vicecapitaneus) Heinrich war.<br />
In den Urkunden des Markgrafen <strong>von</strong> Meißen werden unter 295 / 1160 als Zeugen des Königs<br />
Wladislaw <strong>von</strong> Böhmen Heinrich Chidelicz et fratres eius Syfridus et Bertholdus genannt,<br />
als Wladislaw die Stiftskirche zu Meißen durch eine Schenkung des Dorfes Prezez <strong>im</strong> Gau<br />
Budissin entschädigt.<br />
Die Herren <strong>von</strong> Baruth<br />
nannten sich nach dem Dorfe Baruth nw. <strong>von</strong> Weissenberg, das den Mittelpunkt einer der<br />
großen Herrschaften der Oberlausitz bildete. Der erste bekannte Inhaber war Herr Heinrich<br />
v. B. (1234 – 809) … Als seine Söhne dürfen wir betrachten die „edlen Herren“ Bernhard,<br />
Seifried und Heinrich v. B., welche 1319 <strong>von</strong> Herzog Heinrich <strong>von</strong> Jauer, als neuem<br />
Landesherrn der östlichen Oberlausitz, mit Baruth und zwar zu gesammter Hand belehnt<br />
wurden. … Sie lebten ausschließlich in Schlesien. … Wir wissen nicht, wessen Sohn jener<br />
Hans v. Baruth war, der zugleich „in aller seiner Brüder Macht und Namen“ Schloß und<br />
Herrschaft Baruth an die v. Kittlitz verkaufte, welcher dann 1351 „als mit einem edlen<br />
Lehngute erblich“ belehnt ward. Hiermit verschwinden die Herren v. B. aus der Oberlausitz.<br />
… Ein Siegel der Familie ist uns an den Oberlausitzer Urkunden nicht vorgekommen.<br />
Weissenberg (1228 Wizenburg, noch 1293 Wizenburch)<br />
wird schon 1228 als oppidum bezeichnet. … Vielleicht war es damals und noch 1239, wo es<br />
Sitz eines landesherrlichen Gerichtsvoigts war, unmittelbares Besitzthum des Landesherren.<br />
Knothe spricht also überhapt nicht über die urkundlich und mit Wappen belegte Familie der<br />
v. Wiesenburg<br />
Zu diesen und weiteren Familien, über die Knothe berichtet, siehe auch die Ausführungen am<br />
Ende dieses Berichts.<br />
2. Die <strong>von</strong> PREDEL / <strong>von</strong> PREDIL und <strong>von</strong> PEZEN / PECZEN / PESSNA / PESCHEN<br />
In Reg. 4338 / 1324 und Reg. 4371 / 1324 wird über einen Streit zwischen Heidenreich <strong>von</strong> Predil<br />
(Predel) und dem Abt des Klosters Grüssau, Heinrich, um einen „Wald bis zu gewissen Grenzen“,<br />
gelegen zwischen dem Dorf Conradiswalde und dem Kloster, und die Beilegung des Streites<br />
berichtet. Heidenreich <strong>von</strong> Predil wird als Besitzer des Dorfes Conradiswalde genannt.<br />
In verschiedenen Quellen, so auch bei Hugo v. Czettritz in (25) und (26), wird ausgeführt, dass<br />
Heinrich <strong>von</strong> Predil „der erste uns bekannte Schlossherr der Veste Conradiswalde ist“.<br />
Tschersich führt aus, dass „das Geschlecht der Predil welscher Herkunft (Tiroler) nach Name und<br />
Wappen ist : in Silber drei abwärts führende Stufen (predellas). Der Helm hat fliegende Bänder<br />
und ist mit sieben Pfauenfedern geschmöckt; das leere Siegelfeld ist mit Blumenzier ausgefüllt“.<br />
Im Ergebnis meiner Recherchen muß ich dieser Aussage <strong>von</strong> Tschersich widersprechen :<br />
- die Tiroler Wappen der BREDEL / PRADELT und BRADELL st<strong>im</strong>men mit dem <strong>von</strong> Tschersich<br />
gezeigten und beschriebenen Wappen nicht überein.<br />
- Siebmacher zeigt <strong>im</strong> „Abgestorbenen Schlesischen Adel“ mehrere Wappenversionen.<br />
Die Version <strong>von</strong> 1329 entspricht der Beschreibung bei Tschersich.<br />
Siebmacher spricht nur <strong>von</strong> einem „adligen Geschlecht Schlesiens“ und erwähnt als ersten<br />
Burcherus de Predil 1297 unter Herzog Heinrich <strong>II</strong>I <strong>von</strong> Schlesien.<br />
Zum eigentlichen Ursprung des Geschlechts gibt es bei Siebmacher keine Aussage.<br />
Es findet sich aber in J. Siebmachers … Wappenbuch / Sechsten Bandes dreizehnte Abteilung<br />
aber folgende ganz wichtige Ausführung zu den Predel :
Seite 13<br />
PREDEL Ein längst erloschenes, einst oft in meissnischen und thüringischen Urkunden<br />
auftretendes Geschlecht, so 1285 als erster Ritter Günther v. P. Ein anderer Günther v. P. war<br />
1365 schwarzburg. Lehnsmann. Nordöstlich <strong>von</strong> Zeitz befand sich ein Ort Predel, der zum Besitz <strong>von</strong> Stift<br />
Naumburg gehörte.(Germania Sacra / Abschn. 6 / Besitz Stift Naumburg – Zeitz / S. 684 / bearb. <strong>von</strong> Heinz Wiesner )<br />
Reg. vom 31.12.1287 / 01.01.1288 weist darauf hin, dass die <strong>von</strong> Predel – ebenso wie die<br />
v. Peczen (Reg. 2524 / 1298 / Jenchin <strong>von</strong> Peczen ist Zeuge neben Rüdiger <strong>von</strong> Haugwitz) bereits<br />
um diese Zeit <strong>im</strong> Raum Landeshut / Grüssau saßen : Heinrich de Predil ist Zeuge, als der Ritter<br />
Witiko <strong>von</strong> Aupa seine drei Dörfer Blasdorf bei Schömberg, Merkelsdorf und Kratzbach an Herzog<br />
Bolko I. verkauft.<br />
Reg. 5121 / 1332 : Heidenreich <strong>von</strong> Predil ist einer der Zeugen (nach Ritter Heinrich Buchwalt und<br />
Konrad v. Cyrna genannt), als Friczko v. Tannenberg Kindelsdorf an das Kloster Grüssau<br />
verkauft.<br />
Auch <strong>im</strong> Zusammenhang mit Krelkau und Kloster Heinrichau werden Hedinric v. Predil und<br />
Jenichin v. Pechen (Pessna) – Reg. 4167 / 1321 und J. v. Psschen in Reg. 5272 / 1333 genannt.<br />
Einige weitere Urkunden liefern uns wichtige zusätzliche Informationen :<br />
In Reg. 4371 / 1324 wird der Bruder <strong>von</strong> Heidenreich <strong>von</strong> Predil – Herr Dietrich <strong>von</strong> Predil –<br />
genannt. Dieser war mit Eneda <strong>von</strong> Ronau, der Schwester <strong>von</strong> Hartmann und Gunther <strong>von</strong> Ronau,<br />
verheiratet. (LB. C / 114 / 1366) Daraus erklärt sich wohl auch, dass in Reg. 4338 / 1324 die Ritter<br />
Hertlo und Tymo <strong>von</strong> Ronau – neben Johann und Kekelo de Cyrner genannt werden.<br />
Gem. Reg. 4371 / 1324 war Utha, die Frau <strong>von</strong> Heidenreich <strong>von</strong> Predil, die Tochter des 1324 bereits<br />
verstorbenen Jenchin <strong>von</strong> Pezen (Pessna), – Pösna = Ort bei Leipzig / 1190 Herrensitz /<br />
Wulferus de Pessene – dessen Eltern <strong>im</strong> Kloster Grüssau ihre Grablege hatten.<br />
Ein Nachkomme dieses Jenchin (der älteste Sohm ?) ist mit größter Wahrscheinlichkeit Jenchin<br />
<strong>von</strong> Peschen, der in Reg. 5254 / 1333 genannt wird : Er bittet Herzog Bolko, Herr <strong>von</strong> Fürstenberg<br />
und Münsterberg, der Juttha, Witwe des Herrn Matheus <strong>von</strong> Meczenow und Heinrich <strong>von</strong> Czirnen<br />
<strong>von</strong> allem herzoglichen Dienste auf den Gütern in Kozelow bei Kanth zu befreien.<br />
In LB. Bd. I / A 81 / 1381 wird berichtet, dass die Söhne <strong>von</strong> Dietterich Predel – Heydenrich, Jhon<br />
und Gotsche – ihren Besitz in Laubros bei Jauer an Peter und Wenzlaw Sachenkirch verkaufen.<br />
In den Urkunden des Markgrafen <strong>von</strong> Meissen und Landgrafen <strong>von</strong> Thürigen wird unter<br />
Nr. 140 / 1209 Wulferrus de Pecne als Zeuge genannt, als Johannes und Walther, Burggrafen <strong>von</strong><br />
Giebichenstein, ihre Burg zu Zpurnc dem Bischof Engelhard zu Naumburg ! zueignen.<br />
Nr. 275 /1220 Markgraf Dietrich bestätigt dem Kloster Buch / Leisnig einen Besitz.<br />
Zeugen sind u.a. Wolfwinus prefectus de Cice (Zeitz !) et Wofherus frater eius de Pesne.<br />
Nr. 233 / 1211 – 1216 : Hermanno de Pecenich – Zeuge <strong>von</strong> Landgraf Hermann <strong>von</strong> Thüringen.<br />
Nr. 254 / 1218 : Uvolferus de Pesne Zeuge <strong>von</strong> Markgraf Dietrich zu Kloster Altenzelle.<br />
Reg. 4350 / 1324 : Jenchin <strong>von</strong> Peschin verkauft dem Abt Heinrich <strong>von</strong> Grüssau die Scholtisei in<br />
Gerhardi villa mit dem Patronatsrechte.<br />
Zeugen : die Ritter Kylian <strong>von</strong> Haugwitz und Herrmann <strong>von</strong> Reichenbach, ferner Johann Sohn des<br />
Zschambor, (*) Merboto <strong>von</strong> Hayn, Cunad <strong>von</strong> Beczow, Heidenreich <strong>von</strong> Predil …<br />
(*) Johann Czamborius war mit Sophia <strong>von</strong> Swobisdorf verheiratet. Ihre Tochter war die Ehefrau des<br />
Rüdiger <strong>von</strong> Haugwitz. Zwischen den Swobisdorf und den Borsnitz bestanden enge Verbindungen. Ich<br />
vermute, dass Sophia <strong>von</strong> Borsnitz die Frau des Gunczel v. Laasan war. (<strong>Anl</strong>. VI / Seidlitz)<br />
Reg. 2709 / 1302 : Herr Jenschyn v. Peschen ist Zeuge <strong>von</strong> Herzogin Beatrix bei einer<br />
Grenzregulierung in Beilau neben Cunemann v. Sydelicz<br />
Reg. 2819 / 1304 : Dietrich v. Pessna ist Zeuge <strong>von</strong> Heinrich Herzog v. Schlesien u. Herr v. Glogau<br />
neben Dietrich v. Silicz, Gunczelin v. Seidlitz, Jenschinus v. Haugwitz wegen Rechten in Glogau.<br />
Reg. 2527 / 1298 : Herzog Bolko gibt eine Schenkung an das Kloster Grüssau.<br />
Zeugen neben Herrn Ludwig Hakenborn die Gebrüder Hermann und Johann gen. Peschan.<br />
Reg. 2599 / 1300 : Ritter Dietrich gen. de Pesno, Kastellan in Freistadt, stiftet für die dortige<br />
Kirche. Zeuge ist u. a. Johann der Böhme v. Crinizno (Krintsch)<br />
Reg. 2709 / 1302 : Jenschin v. Peschen ist Zeuge der Herzogin Beatrix <strong>von</strong> Schlesien, Herrin zu<br />
Fürstenberg neben Cunemann v. Sydelicz.<br />
Reg. 2819 / 1304 : Dietrich v. Pessna ist neben Dietrich v. Silicz, Gunczelin v. Seidlitz und<br />
Jenschinus v. Haugwitz Zeuge <strong>von</strong> Heinrich, Herzog <strong>von</strong> Schlesien und Herr <strong>von</strong> Glogau.
Seite 14<br />
3. Die <strong>von</strong> CZIRNE<br />
Über die vielfachen engen verwandschaftlichen Verflechtungen der <strong>von</strong> Czirne mit den <strong>von</strong><br />
Seidlitz, insbesondere auch Thamme <strong>von</strong> Laasan, habe ich in den anderen <strong>Anl</strong>agen bereits<br />
ausführlich berichtet.<br />
Reg. 4338 / 1324 : Johann und Kekelo de Cyrner sind 1324 bei der Schlichtung des Streits<br />
zwischen Heidenreich <strong>von</strong> Predel und dem Kloster Grüssau Zeugen.<br />
Reg. 4862 / 1329 : Ritter Juvenis gen. <strong>von</strong> Cyrna wählt das Kloster Grüssau als Grabstätte.<br />
Schömberg : Anfang des 14. JH. besaß Nako <strong>von</strong> Skalicz Schömberg und einige Dörfer <strong>im</strong><br />
Umfeld, dann als Leibgedinge Konrad <strong>von</strong> Czirne. Er kaufte den Besitz gemeinsam mit dem Abt<br />
<strong>von</strong> Kloster Grüssau mit der Maßgabe, dass er nach dem Tod <strong>von</strong> Konrad und seiner Frau an das<br />
Kloster fällt. Dies erfolgte 1343.<br />
Reg. 5121 / 1332 : Konrad <strong>von</strong> Cyrna ist einer der Zeugen, als Friczko <strong>von</strong> Tannenberg das Dorf<br />
Kindelsdorf an das Kloster Grüssau verkauft.<br />
Neuere polnische Quellen gehen da<strong>von</strong> aus, dass <strong>Schwarzwaldau</strong> (die Burg ?) vor 1345 <strong>von</strong><br />
Fürstenberg aus geleitet wurde. Dort saß als Burggraf Kekelo <strong>von</strong> Czirne.<br />
Jungeling <strong>von</strong> Czyrne ist einer der Brüder <strong>von</strong> Kekelo. (S. <strong>Anl</strong>. V<strong>II</strong>I und X<strong>II</strong>I / <strong>Schwarzwaldau</strong>)<br />
Thamme <strong>von</strong> Laasan ist mit der Tochter <strong>von</strong> Jungeling <strong>von</strong> Czirne, Katherina, verheiratet.<br />
4. Die <strong>von</strong> SEIDLITZ<br />
Ich habe zu dieser Familie ausführlich in <strong>Anl</strong>. VI / <strong>Schwarzwaldau</strong> und einer gesonderten<br />
Ausarbeitung zum Geschlecht der <strong>von</strong> Seidlitz berichtet.<br />
Zusammenhänge mit <strong>Schwarzwaldau</strong> lassen sich urkundlich erst mit Thamme <strong>von</strong> Laasan<br />
belegen. Ich vermute aber, dass bei der Aufteilung des Erbes zwischen Gunczel <strong>von</strong> Laasan und<br />
seinem Neffen Thamme <strong>von</strong> Laasan <strong>im</strong> Jahre 1369 letzterem <strong>Schwarzwaldau</strong> zufiel, obwohl es<br />
nicht genannt wurde.<br />
5. Die BUCHWALT<br />
Die Buchwalt waren ebenso wie die <strong>von</strong> Czirne schon in früher Zeit <strong>im</strong> Landeshuter Raum,<br />
insbesondere <strong>im</strong> Bereich Zieder, zu finden.<br />
Rudolf. Freiher <strong>von</strong> Seydlitz – Kurzbach geht in seiner Veröffentlichung Teil V<strong>II</strong>I / 1928 da<strong>von</strong> aus,<br />
dass es sich bei dieser Familie um eine Linie der v. Seidlitz handelt. Ich habe dafür in der Literatur<br />
keine Hinweise finden können und halte diese Aussage für falsch.<br />
Sinapius, Zedler und Siebmacher sprechen <strong>von</strong> einem Geschlecht, dessen Ursprung in Schleswig<br />
– Holstein liegt. Das Wappen der Buchwalt zeigt <strong>im</strong> Schild und als Helmzier einen Bärenkopf mit<br />
Hals. Auch diesem Geschlecht kann ich die Buchwalt aus dem Landeshuter Raum nicht zuordnen.<br />
Ich sehe eher eine Verbindung zu dem Ort Buchwalde, nw. – <strong>von</strong> Weissenberg (1280 Herrensitz, N.<br />
de Buchinwalde) bzw. ö. <strong>von</strong> Wittichenau (1401 Buchwalt) in der Oberlausitz.<br />
Buchwalde gehörte zur Herrschaft Baruth (Baruth liegt nö. <strong>von</strong> Bautzen)<br />
Die Buchwalt hatten umfangreichen Waldbesitz, den sie direkt an das Kloster Grüssau verkauften,<br />
bzw. der über die Molberg und Ottendorf später an das Kloster fiel.<br />
Als Cunradus Buchwald 1375 „5 partes“ des Waldes bei Zieder, die früher seinem patruus Knappe<br />
Buchwald gehörten, an das Kloster Grüssau verkauft, wird als Zeuge an erster Stelle dominus<br />
Heinricus de Kethelicz genannt. Zeuge auch Kunemann de Seidlitz (LB. C / 1044 / 1375)<br />
Heinricus de K. saß auf Ottendorf. Er war mit Anna <strong>von</strong> Rieme, Tochter des Hans v. R. und der …<br />
… v. Wiesenburg verheiratet.<br />
Hier sind dann auch verwandschaftliche Verbindungen zu den <strong>von</strong> Rohnau zu erkennen :<br />
Gunther v. R. ist mit Clara v. Rieme verheiratet. Ihr Bruder ist Hannos R<strong>im</strong>e. (LB. C / 1042 / 1374)<br />
Heinrich Buchwalt war lt. Reg. 3761 / 1318 „Meister der Herzoglichen Küche“ bei Herzog Bernhard<br />
<strong>von</strong> Schlesien, Herr auf Fürstenberg. (er tritt hier als Zeuge u.a. neben Kylian <strong>von</strong> Haugwitz und<br />
Peter <strong>von</strong> Cyrna auf)<br />
In Reg. 3896 / 1319 wird er als Zeuge <strong>von</strong> Herzog Bernhard nach Apeczco <strong>von</strong> Seidlitz, Johann<br />
Wegeste de Zeedelicz, Thammo de Sylicz, Juvenis de Cyrner, Johann de Cyrner genannt.<br />
Reg. 4738 / 1328 : Heinrich Buchwalt erhält vom Kloster Grüssau das seit langem wüste Dorf<br />
Kunigshayn bei Lubavia (Liebau).<br />
Er wählt das Kloster Grüssau als spätere Grablege für sich und seine Familie.<br />
Reg. 5004a / 1331 : Heinrich <strong>von</strong> Buchwalt erstmalig als Hofrichter in Schweidnitz bezeichnet.<br />
Ob es sich hierbei um einen v. Buchwalt aus dem vorgenannten Geschlecht handelt, ist m. E. offen.
Seite 15<br />
6. Die <strong>von</strong> HAUGWITZ<br />
Die v. Haugwitz und die v. Rechenberg haben das gleiche Wappen – einen Widderkopf <strong>im</strong> Schild.<br />
Manche Quellen vermuten deshalb einen gemeinsamen Ahnherren.<br />
Eduard Graf Haugwitz widerspricht dieser These „Die Geschichte der Familie <strong>von</strong> Haugwitz“ /:<br />
Die Ähnlichkeit der Wappen der Familien Rechenberg und Haugwitz wird wohl als Zufälligkeit<br />
angesehen werden können.<br />
Beide Familien haben aber enge Beziehungen zu den v. Laasan. (Siehe <strong>Anl</strong>. VI / Seidlitz)<br />
Die v. Haugwitz saßen ursprünglich in der Lausitz. 1225 wird Sifridus de Hugwitz genannt, der für<br />
die Schlosskapelle zu Budißin (Bautzen) stiftet.<br />
Das große Gut Neukirch (südöstlich <strong>von</strong> Bischofswerda) ist als Stammsitz der Familie anzusehen.<br />
1285 (1289) gehen die Brüder Rüdiger und Johannes mit (fast) allen ihren erwachsenen Söhnen<br />
nach Schlesien – Rüdiger in die Gegend Schweidnitz – Jauer – Münsterberg, Johannes nach<br />
Glogau – Wohlau und Guhrau.<br />
1257 : Andreas v. Haugwitz wird zwar schon 1257 in den Regesten zur Schlesischen Geschichte<br />
genannt. A. v. H. ist Zeuge und Prokurator <strong>von</strong> Herzog Heinrich <strong>von</strong> Schlesien. (Reg. 988 / 1257)<br />
Eduard Graf <strong>von</strong> Haugwitz kann ihn aber nicht zuordnen.<br />
Als eigentliches „politisches“ Erscheinen der Familie in Schlesien sollten wir also 1285 ansetzen.<br />
1287 : Joach<strong>im</strong> (Jenchin) v. Haugwitz Zeuge <strong>von</strong> Herzog Heinrich <strong>von</strong> Schlesien, Herr <strong>von</strong><br />
Glogau, als dieser Otto <strong>von</strong> Seidlitz (geschrieben steht Zedlitz) Dieban verkauft (Reg. 2035 / 1287)<br />
Es werden Beziehungen zum Landeshuter Raum in folgenden Urkunden ersichtlich :<br />
1289 : Rüdiger <strong>von</strong> Haugwitz ist einer <strong>von</strong> drei Bürgen für Herzog Bolko, als der Abt <strong>von</strong><br />
Opatowitz alle seine Besitzungen in Grüssau an Bolko verkauft. (Reg. 2111 / 1289)<br />
1289 : Rüdiger <strong>von</strong> Haugwitz ist einer der Zeugen, als König Wenzel dem Herzog Bolko Schönberg<br />
und einige Dörfer schenkt. (Reg. 2114 / 1289)<br />
1297 : Ritter Rudiger genannt de Hugewicz verkauft sein Gut Voglinsdorf (Vogelsdorf) bei der<br />
Stadt Landeshut an das Kloster Grüssau.<br />
Zeugen u.a. Reinsko und Stephan v. Swenkenfeldt, Peter v. Lybinow … (Reg. 2468 / 1297)<br />
1344 : Ritter Heinrich <strong>von</strong> Haugwitz tritt seinen Besitz – die Stadt Reichenstein und das<br />
dazugehörende Bergwerk (Gold – und Silbererze, Schmelzhütte) <strong>im</strong> Herzogtum Münsterberg –<br />
an seinen Sohn ab.<br />
1345 : Die Bergleute <strong>von</strong> Reichenstein unterstützen die böhmischen Truppen bei der Eroberung<br />
der Stadt Landeshut und der nahe liegenden Burgen (<strong>Schwarzwaldau</strong> und Konradswaldau)<br />
1356 : König Wenzel verkauft Reichenstein an Herzog Bolko <strong>II</strong>.<br />
1353: Otto v. Haugwitz verleibdingt seine Frau Gertrud <strong>von</strong> Pannwitz, Tochter des Ticzko <strong>von</strong><br />
Pannwitz, Otto ist der Sohn <strong>von</strong> Rüdiger und Enkel jenes Rüdiger, der 1297 seinen Besitz in<br />
Vogelsdorf verkauft.<br />
Zu den v. Pannwitz : lt. Siebmacher Schlesischer Adel, der urspr. aus der Lausitz stammt.<br />
1262 werden Thydericus und Tuzo de Pannwitz in Pannewitz (heute OT<br />
<strong>von</strong> Burkau) bei Bischofswerda genannt.<br />
Der Name Pannwitz ist auch <strong>im</strong> sogen. „Burgenlandkreis“ bei Weißenfels<br />
Oft zu finden.<br />
Die v. Pannwitz sind <strong>im</strong> 14. JH. in Glatz reich begütert<br />
(s. <strong>Anl</strong>. X / <strong>Schwarzwaldau</strong>!)<br />
Für die Familien v. Haugwitz, v. Rechenberg, auch wenn diese nicht eines Geschlechts sind, und<br />
v. Laasan ist in der zweiten Hälfte der Besitz Freudenberg <strong>von</strong> Bedeutung :<br />
1350 besaß Ritter Mertin <strong>von</strong> Swenkinfeld das königliche böhmische Lehen Freudenberg.<br />
1355 schuldeten lt. Glatzer Amtbuch die Gebrüder Reinz, Hans und Jerislaw v. Swenkinfeld dem<br />
Otto v. Hugwicz (Zweitältester Sohn <strong>von</strong> Rüdiger, der erste Besitzer <strong>von</strong> Pischkowitz) 600 Schock<br />
Groschen. Da sie diese nicht zahlen konnten, traten sie ihm Fredelandisdorf, Halbedorf und<br />
Neudorf ab.<br />
P. Kerber, Archivar <strong>im</strong> Gräflich Hochbergschen Archiv zu Fürstenstein schreibt, dass es<br />
vermutlich die Söhne des Mertin v. Schwenkenfeld waren, die Otto und Kilian v. Haugwitz<br />
(lt. Siebmacher auch Rüdiger = Rüdiger <strong>II</strong> !) den genannten Betrag schuldeten.
Seite 16<br />
1355 werden die Schwenkenfeld <strong>von</strong> Herzog Bolko <strong>II</strong>. <strong>von</strong> Freudenberg vertrieben, und das<br />
Lehen kam für kurze Zeit – bis 1359 – an Hersko <strong>von</strong> Rozdialowicz. …<br />
1374 : Gunczel v. Laasan erhält <strong>von</strong> Herzogin Agnes die Herrschaft Freudenberg als erblichen<br />
Besitz<br />
1388 : nach Gunczels Tod verkaufen seine Söhne für 600 Schock Groschen die Herrschaft an<br />
Heinrich <strong>von</strong> Rechenberg und dessen vier Söhne. ( LB. D / 520 / 1388)<br />
P. Kerber berichtet auch, dass „bereits zu Ende des 14. Jahrhunderts ein Ritter Tycek v.<br />
Panowitz die Herrschaft Freudenberg besessen hat“.<br />
(s.o. : Otto v. Haugwitz ist mit Gertrud v. Pannwitz, der Tochter des Tyczko v. P. verheiratet !)<br />
7. Die <strong>von</strong> RECHENBERG<br />
Stammsitz der v. Rechenberg war die Burg Rechenberg <strong>im</strong> Erzgebirge, südlich <strong>von</strong> Freiberg.<br />
Die v. Rechenberg erscheinen (zumindest urkundlich) in Schlesien später als die v. Haugwitz.<br />
1290 : (Reg. 2146) Heinrich v. R. ist Zeuge bei Herzog Heinrich <strong>von</strong> Schlesien, Herr <strong>von</strong> Glogau.<br />
1311 : (Reg. 3174) Dietrich v. R., Ritter, u. sein Bruder Gunther sind Zeugen v. Herzog Heinrich.<br />
1314 : (Reg. 3399) Gelfrad v. R. und Günther v. R. sind Zeugen <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Ort<br />
Rochlitz (Röchlitz) bei Goldberg.<br />
Knie nennt einen Ort RECHENBERG – Dorf u. Rittergut – <strong>im</strong> Bereich Liegnitz / Glogau / Goldberg.<br />
1362 : Henrich v. R und Dytrich v. R. sind unter den Zeugen, als Kunne v. Marschowicz,<br />
Gemahlin des Apecz v. Sydlitz das Vorwerk Kaiserswaldau b. Hainau<br />
verkauft.<br />
1390 : LB. D / 796 Nicolao de Rechinberg ist Zeuge, als Thamme v. Laasan Anteil an seinem<br />
Besitz Protschkenhain mit Zust<strong>im</strong>mung seiner Mutter Kunigunde verkauft.<br />
Über viele weitere Verbindungen zwischen den v. Haugwitz, v. Rechenberg und den v. Seidlitz / v.<br />
Laasan habe ich in <strong>Anl</strong>age VI / <strong>Schwarzwaldau</strong> (insbes. Seiten 11 – 14) ausführlich berichtet.<br />
Ich möchte deshalb hier nur sehr kurz nochmals darüber informieren :<br />
- 1373 : Die Ritter Wenczeslaus <strong>von</strong> Haugwitz, Nicolaus vom Czeisberg und Gunczel <strong>von</strong> Laasan<br />
verkaufen gemeinsam das Obergericht <strong>von</strong> Lantow bei Kanth.<br />
- 1376 : Heinrich <strong>von</strong> Hugwicz lässt seinen Besitz in Weigangsdorf <strong>im</strong> WB. <strong>von</strong> Reichenbach Herrn<br />
Gunczel v. L. auf, wenn er ohne Erben <strong>im</strong> Mannesgeschlecht stirbt.<br />
- 1375 : Herr Kilian <strong>von</strong> Hugewicz gibt 37mark in Fulenbrucke <strong>im</strong> WB. <strong>von</strong> Reichenbach an seine<br />
Brüder. Zeugen sind u.a. Apecz <strong>von</strong> Seidlitz, Kunmann <strong>von</strong> Seidlitz, Hannos Schonefogil,<br />
Thamme <strong>von</strong> Laasan.<br />
- Die Söhne <strong>von</strong> Gunczel <strong>von</strong> Laasan verkaufen den Nonnen Dorothea und Anna <strong>von</strong> Hugewicz<br />
einen j. Z. auf ihren Besitz in Laasan.<br />
8. Die <strong>von</strong> OTTENDORF :<br />
Zwischen Nickel Ottendorf und Thamme <strong>von</strong> Seidlitz / Laasan besteht eine verwandschaftliche<br />
Verbindung : Agnes, die Tochter <strong>von</strong> Nicolaus <strong>von</strong> Ottendorf ist mit Nickel <strong>von</strong> Czirne, einem<br />
Bruder <strong>von</strong> Katherina, der Frau <strong>von</strong> Thamme <strong>von</strong> Laasan, verheiratet.<br />
Ich habe zu den Ottendorf in <strong>Anl</strong>. X / <strong>Schwarzwaldau</strong> ausführlich berichtet und dabei auch die<br />
Zusammenhänge mit dem Geschlecht der <strong>von</strong> Pannwitz beschrieben.<br />
Ich füge zu diesen Informationen noch hinzu :<br />
Urkunde aus dem Codex Diplomaticus Saxoniae <strong>von</strong> 1352 / Nr. 465 :<br />
Dietrich <strong>von</strong> Rechinberg beurkundet die Schlichtung eines Streits zwischen Hermann <strong>von</strong><br />
Breitenbauch und Otto <strong>von</strong> Pannewitz mit seinen Brüdern um den Besitz in Ottendorf<br />
(Fußnote : Oberottendorf Eph. Bischofswerda)<br />
Die nobilles de Panewicz sitzen neben dem gleichnamigen Ort bei Bautzen auch auf Pannewitz bei<br />
Bischofswerda. 1240 / 1262 Herrensitz – Thydericus, auch Tuzo de Pannwicz / Pan(e)wicz.<br />
(Luftlinie Bischofswerda – Pannewitz ca. 12 km)<br />
Siehe aber insbesondere die Ausführungen zu den v. Kittlitz !
9. Die <strong>von</strong> MOLBERG :<br />
Seite 17<br />
Nicolaus <strong>von</strong> Ottendorf und Gunczel <strong>von</strong> Molberg hatten Waldbesitz zwischen Zieder und dem<br />
castrum Swarczenwalde, (… prout pridem Gunczelinus de Molberg et dictus Nicolaus de Ottendorf ipsa<br />
per se habuerunt) den Nickel <strong>von</strong> Ottendorf 1373 an das Kloster Grüssau verkauft.<br />
Siehe Verbindung v. Ileburg – Ort Mühlberg / v. Ileburg – v. Kittlitz / v. Kittlitz – Ottendorf !<br />
Anna <strong>von</strong> Czettritz, die Tochter <strong>von</strong> Hermann <strong>von</strong> Czettritz, der 1379 Conradiswalde und Liebenau<br />
erworben hatte, und <strong>von</strong> Elisabeth (Ilse) <strong>von</strong> Bolcze, war mit Gunther <strong>von</strong> Molberg / Mölberg auf<br />
Schreibendorf <strong>im</strong> distr. Landeshut, einem Sohn des vorgenannten Gunczel, verheiratet.<br />
Als Anna <strong>von</strong> Zedlitz 1410 <strong>Schwarzwaldau</strong> an Peter <strong>von</strong> Zedlitz auf Maiwaldau verkauft,<br />
ist Günther Molberg (Gunther <strong>von</strong> Molberg) einer der Zeugen.<br />
Der Ort Mühlberg wird in Sachsen und Thüringen in der Zeit um 1300 mehrfach genannt.<br />
Zwei Angaben erscheinen <strong>von</strong> besonderem Interesse :<br />
- Burg Mühlberg und der gleichnamige Ort in unmittelbarer Nachbarschaft in Thüringen :<br />
Burg Mühlberg gehörte zu den sogen. „DREI GLEICHEN“ – drei Burgen bei Gotha / Erfurt :<br />
Die Wachsenburg<br />
Die Mühlberger Gleiche und<br />
Die Burg Gleichen<br />
1174 wird hier Hugo de Scof (Schoff) Sacrista Wurceburgensis zu Eckhardsberga (zwischen<br />
Naumburg und Apolda gelegen) als Zeuge in einem Tauschkontract des Grafen Erwin <strong>von</strong><br />
Gleichen mit dem Kloster Uchtrechthausen (Ichtershausen bei Arnstadt) über 5 Hufen Landes zu<br />
Mühlberg gegen einen Hof zu Haarhausen (unweit <strong>von</strong> Mühlberg gelegen) genannt.<br />
Auch eine weitere Verbindung weist auf mögliche Zusammenhänge mit der Geschichte <strong>von</strong><br />
<strong>Schwarzwaldau</strong> hin : Otto <strong>II</strong>. <strong>von</strong> Dohna († um 1287) war in erster Ehe mit Christiane <strong>von</strong><br />
Schwarzburg (siehe oben : Gunter <strong>von</strong> Predel ein schwarzburg. Lehnsmann) und in zweiter<br />
Ehe mit Christina <strong>von</strong> Gleichen verheiratet. (Die <strong>von</strong> Dohna werden später öfter urkundlich<br />
auch in Verbindung mit Thamme <strong>von</strong> Laasan genannt)<br />
(Die Wachsenburg wird 1306 neben Arnstadt, Ilmenau und dem Ort Schwarzwald <strong>von</strong> dem<br />
Geschlecht der Schwarzburger erworben)<br />
- Mühlberg an der Elbe.<br />
Der Ort liegt knapp 20 km elbabwärts <strong>von</strong> Riesa entfernt. Die Stadt wurde <strong>im</strong> Schutz einer<br />
Wasserburg gegründet und 1230 erstmals erwähnt.<br />
Urkunde aus „Urkunden der Markgrafen <strong>von</strong> Meissen …“ Nr. 417 / 1228 :<br />
Otto und Dietrich <strong>von</strong> Brehna bestätigen, dass Bodo <strong>von</strong> Ileburg aus der Pfarrkirche zu Mühlberg<br />
eine Klosterkirche gemacht hat und Besitz zugeeignet hat.<br />
Zeugen : Ulricus de Pach, Syfridus de Mulberg, Cunradus de Hoberch.<br />
Die Herrn <strong>von</strong> Pack aus Meißen besaßen Mühlberg und Güter bei Belgern und Torgau (Leipelt / Sagan)<br />
An dieser Stelle sollten wir uns etwas näher mit den Geschlechtern<br />
<strong>von</strong> Heinitz und <strong>von</strong> Schönberg aus der Mark Meissen bzw. den v. Schönburg beschäftigen :<br />
Die Stammtafel der <strong>von</strong> Heinitz – I. Hauptlinie – Reichsministerialen – beginnt mit Ritter Wernher<br />
<strong>von</strong> dem Vorest (1249), Reichsministeriale in der Pflege Torgau, Heidenreich (1250 / Kapellan der<br />
Markgräfin <strong>von</strong> Meißen, Domherr zu Naumburg) und Gerhard (1250 / Domherr zu Meißen).<br />
Ritter Nickel <strong>von</strong> Hainitz bürgt 1343 für Land – und Markgraf <strong>von</strong> Friedrich <strong>von</strong> Meißen bei dessen<br />
Vergleich mit Graf Heinrich v. Schwarzburg bei der Einlösung des Schlosses zu Eckardsberga.<br />
Margerethe <strong>von</strong> Heinitz ist 1349 Nonne <strong>im</strong> Kloster <strong>von</strong> Mühlberg.<br />
Heinrich <strong>von</strong> Heinitz (†1371) war Rat des Markgrafen <strong>von</strong> Meissen. Dieser überläßt der Witwe<br />
des Heinrich <strong>von</strong> Heinitz 1371 das Dorf Wiederau (nordwestlich <strong>von</strong> Liebenwerda) und Land zu<br />
Seidewitz, westlich <strong>von</strong> Mühlberg.<br />
Die <strong>II</strong>. Hauptlinie der Heinitz – burggräflich meissnische Vasallen – hat Besitz zu Heiniz, Löthain,<br />
Tanneberg und Neukirchen. Diese Linie wird auch urkundlich <strong>im</strong> Zusammenhang mit Leisnig<br />
genannt (1340 verkaufen die Burggrafen zu Leisnig ein <strong>Gebiet</strong>, zu dem auch Marschwitz gehört an<br />
Th<strong>im</strong>o <strong>von</strong> Colditz)<br />
Justina <strong>von</strong> Heinitz aus dieser <strong>II</strong>. Haptlinie war mit Ritter Kaspar <strong>von</strong> Schonenberg verheiratet.<br />
Ihr Sohn war Dietrich, Bischof <strong>von</strong> Meißen.
Seite 18<br />
Die <strong>von</strong> Schönberg / Schonenberg / Sconinberc ….<br />
Die <strong>von</strong> Schönberg werden bereits 1159 als Bischöflich Naumburgische (Naumburg a. d. Saale)<br />
Ministerialen genannt. Sie treten auch als Burgmannen zur Rudelsburg und Schönburg auf.<br />
In „Erbarmanschaft Wettinischer Lande“ / Richard Freiherr <strong>von</strong> Mansberg<br />
werden auch die Schönberg / Schonenberch … Reichsministerialen <strong>im</strong> Egerland genannt.<br />
Sie haben in Verbindung mit dem fränkischen Kloster Waldsassen, viel zur Entwicklung<br />
Nordböhmens beigetragen. Sie stehen aber nach <strong>von</strong> Mansberg mit den meissnischen Schönberg<br />
„in keinem ersichtlichen Zusammenhang“.<br />
Die meissnischen Schönberg sind vermutlich fränkischen Ursprungs, die Reichsministerialen<br />
vom Osterland und Egerland sind offenbar niedersächsischer oder thüringischer Herkunft.<br />
Friedrich Albert Z<strong>im</strong>mermann schreibt in „Beyträge zur Beschreibung <strong>von</strong> Schlesien“<br />
Fünfter Band, Brieg 1785 :<br />
Schömberg, auch Schönberg<br />
… Es soll durch einen mit der frommen Fürstin Hedwig angekommenen Deutschen <strong>von</strong><br />
Schömberg 1214, das Schloß aber schon 1207 <strong>von</strong> Herzog Heinrich dem Bärtigen erbauet worden<br />
seyn. Zu Anfang des 14ten Jahrhunderts besaß es Nako <strong>von</strong> Skalicz, dann als Leibgedinge ein<br />
gewisser <strong>von</strong> Czirn …<br />
Im „Wappenbuch der schlesischen Städte und Städtel“ <strong>von</strong> H. Saurma Freiherr <strong>von</strong> und zu<br />
Jeltsch heißt es allerdings unter Schömberg (Schemborg, Schönberg, Schönenberg … Stadt über<br />
deren Alter (1207 als Burg, 1214 als Städtchen) ganz haltlose Märchen verbreitet worden sind.<br />
Ebenso unbegründet ist die Nachricht, dass um diese Zeit die <strong>von</strong> Schönberg den Ort besessen<br />
haben sollen.<br />
Es gibt aber recht plausible Gründe, dass ein Mitglied aus dem Geschlecht der <strong>von</strong> Schönburg /<br />
Sconeberc, Sconinberc, Sconenberck, Schoneberg, Sconenburg in Verbindung mit dem Ort<br />
Schömberg stehen könnte :<br />
- Knothe berichtet <strong>von</strong> einem „edlen Zdizlaus <strong>von</strong> Schoninberc“, der bereits <strong>im</strong> ersten Viertel des<br />
13. JH. in der Oberlausitz saß und <strong>von</strong> einer einer böhmischen Linie der Herren <strong>von</strong> Schönburg.<br />
- Es ist der urkundlich 1332 als Besitzer der Einödsiedlung Kindisdorf (Kindelsdorf) genannte<br />
Ritter Friczko <strong>von</strong> Tannenberg.<br />
Er verkauft den Ort an das Kloster Grüssau. Kindisdorf aber gehörte ursprünglich zum Besitz<br />
Schömberg !<br />
- unweit vom Ort Tanneberg / östlich <strong>von</strong> Rochlitz liegt der Ort Königshain.<br />
Siehe dazu auch meine Ausführungen in <strong>Anl</strong>. I / <strong>Schwarzwaldau</strong> (Königshain bei Zittau !)<br />
Orte in der Lausitz :<br />
- Schönberg – nordöstlich <strong>von</strong> Görlitz / poln. Piaseczno / südl. <strong>von</strong> Rauscha / poln. Ruszów<br />
- Schönberg Krs. Lauban – südlich <strong>von</strong> Görlitz / poln. Sulikow. Östlich. da<strong>von</strong> Nikolausdorf /<br />
poln. Mikulowa<br />
Früheste Nennung in den Schlesischen Regesten :<br />
Reg. 1472 / 1274 : Conrad de Sonberc Zeuge v. Herzog Boleslaus v. Schlesien / Liegnitz neben<br />
Sidelmann de Salburk. (ca. 10 km westlich <strong>von</strong> Saalburg, liegt Friesau …)<br />
10. Die <strong>von</strong> TANNENBERG<br />
Reg. 5121 / 1332 : Friczco <strong>von</strong> Tanninberg verkauft „sein wüstes nicht weit vom Kloster …<br />
gelegenes Dorf Kindisdorf (Kindelsdorf)“ an den Abt Heinrich <strong>von</strong> Grisovia<br />
Georg <strong>von</strong> Tannenberg verkauft am 10. August 1450 die Veste Schwarzenwald mit Gablau und<br />
Arnsdorf an den Ritter Hermann <strong>von</strong> Czettritz.<br />
Orte Tanneberg in der Mark Meißen :<br />
- Tanneberg bei Nossen / Wilsdruf : 1227 Herrensitz<br />
1282 Gebehardus de Tannenberg
- Tanneberg bei Rochlitz / Mittweida : 1296 dy Tannebergische Bach<br />
1350 Tannenberg<br />
1378 zum castrum Rochlitz gehörend<br />
- Tannenberg bei Annaberg / Erzgeb. 1411 Tannenberg<br />
1420 Rittersitz / Leonhard u. Nickel v. T.<br />
Weiterhin : Tanneberg 6 km. nnw. <strong>von</strong> Finsterwalde – Verbindung mit Mühlberg / Molberg ?<br />
Seite 19<br />
Ich vermute, dass auch die v. Tannenberg aus der Lausitz in den Landeshuter Raum kamen.<br />
11. Die <strong>von</strong> LIEBENAU<br />
Siehe hierzu <strong>Anl</strong>. I / <strong>Schwarzwaldau</strong><br />
Weitere Angaben aus der Arbeit <strong>von</strong> Knothe zur „Geschichte des Oberlausitzer Adels …“ :<br />
Knothe spricht <strong>von</strong> etwa 200 mit Landgütern belehnten Familien, die <strong>von</strong> Anfang des 13. bis<br />
gegen Ende des 16. JH. in der Oberlausitz vorkommen. Von diesen sind 126 nachweislich<br />
eingewandert : 55 aus Meissen und den dazugehörigen Ländern, 21 aus Schlesien, 17 aus<br />
Böhmen, 8 aus der Niederlausitz, 8 aus Brandenburg; 22 sind ungewisser Herkunft, sicher aber<br />
nicht zu dem Oberlausitzer sogenannten Uradel gehörig.<br />
Unter den Oberlausitzer Adelsgeschlechtern spielten <strong>im</strong> Zeitraum<br />
Beginn des 13. bis zum Beginn des 14. JH. die<br />
HERREN <strong>von</strong> KAMENZ<br />
eine besonders wichtige Rolle.<br />
Unter den ältesten, durch ausgedehnten Grundbesitz, sowie durch<br />
segensreiche Schöpfungen und wechselnde Geschicke hervorragenden<br />
Adelsgeschlechtern n<strong>im</strong>mt das der Herren v. K. eine der ersten Stellen<br />
ein. … Die Herren v. K. waren ein Zweig der osterländischen Familie <strong>von</strong><br />
Vesta, deren gleichnamiges Stammgut bei Weissenfels liegt, die aber<br />
auch <strong>im</strong> Meissener Lande theils <strong>von</strong> den Markgrafen, theils <strong>von</strong> den<br />
Bischöfen <strong>von</strong> Meissen Güther zu Lehn trugen.<br />
Bernhard I. <strong>von</strong> Vesta (genannt 1206 – 1220) hatte <strong>von</strong> König Ottokar I. v.<br />
Böhmen die grosse oberlausitzische Herrschaft Kamenz zu Lehn erhalten. … Wir dürfen Bernhard<br />
v. Vesta als ersten Herren <strong>von</strong> Kamenz (und Gründer der Stadt) betrachten.<br />
Siegel des Ritters Witego, Herr zu Kamenz, Urk. Nr. 9 / 1315)<br />
Das Siegel entstammt dem Urkundenbuch der Städte Kamenz und Löbau. (CDS <strong>II</strong> 7).<br />
Ursprünglich führte die Stadt Kamenz auch dieses Siegel / Wappen, nach ihrem Lossagen <strong>von</strong><br />
der Grafenherrschaft führte sie dann ein eigenes Wappen mit dem böhmischen Löwen zwischen<br />
zwei Stadttürmen.<br />
An Urk. 59 / 1411 wird das Siegel der Herren Witzmann und Balthasar <strong>von</strong> Kamenz wie folgt<br />
beschrieben : … Im Schild den Kamenczschen Flug.<br />
(Ein) Bernhard <strong>von</strong> Vesta erscheint mehrfach <strong>im</strong> Gefolge des Markgrafen Dietrich des<br />
Bedrängten.<br />
1221 verkaufen die Nachkommen <strong>von</strong> Bernhard I. <strong>von</strong> Vesta – Bernhard (<strong>II</strong>.), Conrad, Volrad und<br />
Kunigunde mit Zust<strong>im</strong>mung ihrer Mutter nach dem Tode <strong>von</strong> Bernhard I. das Gut Lastau bei<br />
Colditz an das Kloster Buch.<br />
Bernhard <strong>II</strong>. (1220 – vor 1248) besass noch Güter <strong>im</strong> Meissnischen.<br />
Er scheint auch zu den Bischöfen <strong>von</strong> Meissen <strong>im</strong> Lehnsverhältnis gestanden zu haben.
BERNHARD I. <strong>von</strong> VESTA<br />
Verst. 1220<br />
BERNHARD <strong>II</strong>. CONRAD VOLRAD KUNIGUNDE<br />
Verst. vor 1248<br />
oo Mabilia<br />
WITEGO I. BERNHARD <strong>II</strong>I. BERNHARD IV. + mehrere TÖCHTER<br />
1293 Bischof verst. 1274 Eine der Töchter war mit<br />
<strong>von</strong> Meissen dem böhmischen Ritter<br />
verst. 1296 Dirizlaus v. Bycen verheiratet.<br />
Anmerkung : 1293 gehörte Reichenstein bei<br />
Münsterberg Moyko v. Byczen (Baitzen)<br />
Seite 20<br />
HEINRICH I. WITEGO <strong>II</strong>.<br />
Unter Bernhard I. und Bernhard <strong>II</strong>. wurden die Kirchen in Kamenz, Crostwitz und Wittichenau<br />
erbaut.<br />
Die Nachkommen <strong>von</strong> Bernhard <strong>II</strong>. stifteten 1248 das Jungfrauenkloster des Cisterzienserordens<br />
Marienstern.<br />
Nur der älteste <strong>von</strong> den drei Söhnen <strong>von</strong> Bernhard <strong>II</strong>. v. K., nämlich Witego I., pflanzte das<br />
Geschlecht in der Oberlausitz fort. Ihm gehörte die gesamte Herrschaft Kamenz, die sich <strong>von</strong> der<br />
Pulsnitz <strong>im</strong> Westen bis an das Klosterwasser <strong>im</strong> Osten, und <strong>von</strong> Lichtenau und Prietitz <strong>im</strong> Süden<br />
bis Kosel, Wiednitz und Milstrich <strong>im</strong> Norden erstreckte. Die Mehrzahl der über 60, trotz aller<br />
Schenkungen an Marienstern, noch zur Herrschaft gehörigen Dörfer waren an ritterliche Mannen<br />
zu Lehn gegeben. Diese standen unter dem „Mannrecht vor dem Schlosse zu Kamenz“.<br />
Witego I. wird nach 1264 nicht mehr genannt.<br />
Seine Söhne, die Ritter Heinrich I. und Witego <strong>II</strong>. teilten sich das väterliche Erbe so, dass jeder<br />
eine Hälfte <strong>von</strong> der Stadt und der Herrschaft Kamenz erhielten. Ausserdem besassen sie noch<br />
Vesta – sche Familiengüter <strong>im</strong> Meissnischen …<br />
Heinrich I. wohnte auf dem Stammschlosse Kamenz, Witego <strong>II</strong>. stand wahrscheinlich <strong>im</strong> Dienst<br />
des Markgrafen Woldemar <strong>von</strong> Brandenburg. …<br />
Witego <strong>II</strong>. muß sich gegen den Markgrafen vergangen haben. … Deshalb mussten die Brüder<br />
ihren Stammstz verlassen. (Heinrich wurde tw. entschädigt, er verstarb aber offensichtlich ohne<br />
männlichen Nachkommen. Witego <strong>II</strong>. hatte sich zu Bischof Witego <strong>II</strong>., einem Herrn v. Colditz,<br />
begeben, der ihn 1319 als seinen „Ohe<strong>im</strong>“ bezeichnete.) Siehe CDLS CL<strong>II</strong>I und CLIV / Seiten 220/221 !<br />
Als Markgraf Woldemar <strong>von</strong> Brandenburg <strong>im</strong> August 1319 ohne Nachkommen verstarb, entstand<br />
ein politisches Vakuum auch in der Oberlausitz.<br />
… Bischof Witego <strong>von</strong> Meissen, der ein direktes Interesse hatte, dass gewisse brandenburgische<br />
Besitzungen und Ansprüche <strong>im</strong> Meissnischen durch den Tod Woldemars hinfällig werden,<br />
sendete seinen „Onkel“, den oben besprochenen Otto I. v. K. zu Herzog Heinrich <strong>von</strong> Jauer, der<br />
sich sofort der östlichen Oberlausitz bemächtigt hatte, aber auch die westliche beanspruchte.<br />
Die Stände der westlichen Hälfte aber hatten sich dem Könige <strong>von</strong> Böhmen freiwillig unterworfen,<br />
und so hatte dieser ihnen gelobt, die drei landesherrlichen Städte Budissin, Kamenz und Löbau<br />
nie mehr <strong>von</strong> der unmittelbaren Regierung der Krone Böhmen zu trennen.<br />
Nach Heinrich I. und Witego <strong>II</strong>. (Nachkommen : Witego <strong>II</strong>I. – nach 1334 nicht mehr genannt –,<br />
Borso <strong>II</strong>., Balthasar I., Bernhard VI. (1334), und wahrscheinlich Bernhard V<strong>II</strong>. / Beinamen Colbuch,<br />
1352 / und zwei Töchter – Elisabeth und Gertrud, Nonnen in Marienstern) begann die Verarmung<br />
des Geschlechts.<br />
… Die übrigen drei Brüder Balthasar I., Bernhard VI. und Bernhard V<strong>II</strong>., (Colbuch) nebst ihrem<br />
Neffen Heinrich <strong>II</strong>. versuchten 1368 die 1318 verlorene Herrschaft über die Stadt Kamenz wieder –<br />
zuerlangen … Die Bürgerschaft <strong>von</strong> Kamenz befreite sich aber <strong>von</strong> dieser Herrschaft, indem sie<br />
Kaiser Karl IV. einen Betrag <strong>von</strong> 200 Sch. Gr. übergab.
Seite 21<br />
Bernhard <strong>II</strong>I. lebte 1279 – 90 am Hofe <strong>von</strong> Herzog Heinrich IV. <strong>von</strong> Breslau, anfangs als Kaplan, der<br />
die Pfarrei zu Brieg als Pfründe erhalten hatte, seit 1281 als Kanzler des Herzogs. … Unmittelbar<br />
darauf finden wir ihn in ähnlich einflussreicher Stellung an einem noch mächtigeren, nämlich dem<br />
Böhmischen Königshofe zu Prag. Ohne ein Amt best<strong>im</strong>mtes Amt zu bekleiden, genoss er bei dem<br />
jungen König Wenzel <strong>II</strong>. außerordentliches Ansehen und Vertrauen.<br />
1292 entsandte der durch Krankheit verhinderte Wenzel <strong>II</strong>. seinen „Propst Bernhard“ als seinen<br />
Beaufragten mit großem Gefolge nach Frankfurt am Main, damit er dort am Wahltage nach dem<br />
Tode <strong>von</strong> Rudolph <strong>von</strong> Habsburg die Kurst<strong>im</strong>me des Königreichs Böhmen abgibt.<br />
1293 wurde Bernhard <strong>II</strong>I. zum Bischof <strong>von</strong> Meissen erwählt.<br />
Friedrich <strong>von</strong> Schönburg nannte Bernhard <strong>II</strong>I seinen consanguineus. (consanguintas =<br />
Blutsverwandtschaft, „wenn zu nahe, Hinderungsgrund für eine Heirat“)<br />
Der Bruder dieses Bischofs, Bernhard IV. v. Kamenz, besass etwa seit Mitte des 13. JH. <strong>von</strong> der<br />
kurz vorher noch bischöfl. meissnischen Pflege Bernstadt die eine, die Herren <strong>von</strong> Schönburg die<br />
andere Hälfte, als „Erbe und Eigen“. …<br />
Vielleicht war die oben erwähnte Kunigunde mit einem v. Schönburg vermählt, oder auch die<br />
Gemahlin Bernhards IV. eine geborene v. Schönburg.<br />
Bernhard IV. v. Kamenz, Ritter, besaß <strong>im</strong> Meissnischen, wahrscheinlich noch als Vesta – sches<br />
Familienerbe, das Gut Schletta bei Meissen, das 1271 mit seiner Bewilligung <strong>von</strong> seinem<br />
Lehnsmann an das Afrakloster dieser Stadt verkauft ward, desgleichen Lamprechtswalde,<br />
Raschwitz, Dithmarsdorf und Bertholdisdorf in der Großenhainer Pflege.<br />
Er hinterließ bei seinem Tode 1274 zwei Söhne – Bernhard V. und Otto I., sowie sechs Töchter,<br />
<strong>von</strong> denen eine mit Heinrich v. Colditz, eine zweite, Elisabeth, mit Burggraf Hermann v. Donyn aus<br />
dem Hause Grafenstein vermählt, die übrigen aber … sämmtlich Nonnen zu Marienstern waren.<br />
In den Landbüchern <strong>von</strong> Schweidnitz / Jauer werden 1399 werden die Herren Balthasar <strong>von</strong><br />
Kamencz und Bernhard <strong>von</strong> Kamencz genannt, als Herr Hentschil Koppe <strong>von</strong> Czedelicz dem<br />
Sigmund <strong>von</strong> Swarczinwalde 34 mark überläßt. („vorreicht und ufgelaßin“) / LB. G / 539 / 1399<br />
Es handelt sich offensichtlich um die Nachkommen des Witigo <strong>II</strong>I.<br />
Die HERREN <strong>von</strong> SCHÖNBURG<br />
Die Vorfahren der jetzigen Fürsten und Grafen v. Sch. waren bereits <strong>im</strong> ersten Viertel des 13.<br />
JH. auch in der Oberlausitz begütert. … Sie waren mit den Herren v. Kamenz verschwägert.<br />
… Beiden Famlien gehörte, tw. gemeinsam (Kunnersdorf, Berzdorf, Dittersbach)<br />
umfangreicher Besitz in der Oberlausitz.<br />
Den v. Schönburg gehörten auch die Dörfer Solschwitz und Saalau s. <strong>von</strong> Wittichenau und<br />
gemeinsam mit den Herren <strong>von</strong> Kamenz Düringshausen, Kotten, Kunnewitz, Tschaschwitz<br />
und Crostwitz.<br />
Knothe / Tafel <strong>II</strong> / Nr. 25 Knothe / Tafel <strong>II</strong> / Nr. 24 Wappen der v. Schönburg<br />
In der zweiten Hälfte des 13. JH. werden genannt Herr Friedrich v. Sch. auf Glauchau,<br />
teilweise auch dessen „Brüder“ (jedenfalls Halbbrüder) Bartholomäus, Richard und Heinrich<br />
v. Lybinowe, sowie dessen Schwestern Berchta und Agathe.
Seite 22<br />
Die SCHAFF<br />
Das ritterliche Geschlecht der Schaff (Schaff, Schaaf, Ovis) ist <strong>von</strong> Meissen aus in die<br />
Oberlausitz gekommen. Seit Anfang des 14. JH. erscheinen häufig die Schaff auf Mückenberg<br />
als Zeugen bei den Herren v. Kamenz, deren Grenznachbarn sie waren. Einer <strong>von</strong> ihnen,<br />
Ritter Günther Schaff, besass auch in der Oberlausitz mindestens den Kretscham in Höflein,<br />
(n. <strong>von</strong> Marienstern), den er vor 1301 an das Kloster Marienstern verkaufte. Möglich, dass<br />
dieser Mückenburger Linie auch der Ulrich Schaff („Ovis“) angehörte, der 1280 Landvoigt in<br />
der westlichen Oberlausitz war.<br />
Die v. NEBELSCHITZ<br />
… Sie kommen wesentlich in Kamenzer und Mariensterner Urkunden vor; so Peter und<br />
Siefried v. N. 1304 bei einer Schenkung Heinrichs <strong>von</strong> Kamenz; so Günther v. N. 1331 bei<br />
einer Schenkung Theodors v. Haugwitz an das Kloster Marienstern; so Tamme v. N. 1374 bei<br />
dem Kaufe <strong>von</strong> Schönbach durch dasselbe Kloster.<br />
(Verkauf durch Otto v. Luckow)<br />
… Seitdem verschwindet die Familie aus der Oberlausitz, erscheint aber schon Mitte des 14.<br />
JH. in Schlesien. … Nebelschitz (der Ort) gehörte wohl ursprünglich einem danach benannten<br />
v. Kamenzschen Vasallengeschlecht v. Nebelschitz.<br />
Die v. GRISSLAU<br />
… Diese <strong>im</strong> Meissnischen schon seit 1181 vorkommende weitverzweigte Familie war auch in<br />
der jetzigen Oberlausitz und zwar in und um Ostritz, das damals freilich noch zu Böhmen<br />
gehörte, sehr zeitig begütert. … Johann v. Gr. ist Vicevoigt der Burggrafen <strong>von</strong> Dohna zu<br />
Ostritz.<br />
1368 wird Agnnes <strong>von</strong> Grißlau als Abtissin des Zisterzienserinnen – Klosters St. Marienthal<br />
bei Ostritz genannt.<br />
(Otto Grislow ist 1371 Zeuge, als Herr Witche Behem seine Frau Jutta das „hauß<br />
Schwarzenwalde zu Leibgedinge auflässt“.<br />
Ein Otto v. Gr. wird 1374 auch bei Knothe genannt<br />
– er ist der Sohn eines Walther v. Gr. und Pfarrer zu Seitendorf)<br />
Die v. REDERN (Rädern, Rödern)<br />
Knothe spricht <strong>von</strong> verschiedenen Familien dieses Namens und nennt die ursprünglich aus<br />
dem Braunschweigischen stammenden de Redere, de Rethire, de Reder mit dem Wappen,<br />
welches drei Sterne in einem Schrägbalken zeigt.<br />
Weiter heißt es dann :<br />
Einer anderen Familie gehörte ein Reinardus miles dictus de Rederen an, der 1308 <strong>von</strong> dem<br />
Kloster Marienstern die Dörfer Solschwitz, Saalau, Dubring (sw. <strong>von</strong> Wittichenau) und<br />
Hausdorf (n. <strong>von</strong> Kamenz) auf seine und seiner Frau Elisabeth Lebenszeit erwarb.<br />
Sein Siegel rund, in der Größe eines Thalers, trägt die Umschrift S. Renciconis de Redere<br />
und zeigt ein Rad mit 6 Speichen .<br />
Knothe zeigt dieses Siegel in seinem Buch „Die ältesten Siegel des oberlausitzischen Adels“,<br />
1890 / Tafel V<strong>II</strong> / Abb. 95c. Auf Seite 28 führt er hierzu u. a. aus : Theils aus Holz, theils aus<br />
Metall dürfte das Rad mit sechs Speichen gewesen sein, welches das Siegel des Reinhardus<br />
miles dictus de Redere an seiner Urkunde vom 11. November 1308 aufweist, in der er<br />
bekannte, die Dörfer Solschwitz, Saalau, Dubring und Hausdorf bei Wittichenau nur auf seine<br />
und seiner Frauen Lebenszeit <strong>von</strong> dem Kloster Marienstern erkauft zu haben. Die Umschrift<br />
lautet S. RENCICONIS D. REDERE
Seite 23<br />
Siebmacher 1605 / T. 50 Siebmacher 1605 / T. 29 Siegel bei Knothe<br />
Schlesische / 8 Speichen Freyherrn u. Herrn / 6 Speichen<br />
Weshalb die unterschiedliche Speichenzahl in den Wappen vorhanden ist, ist mir nicht bekannt.<br />
Die Verbindung zwischen den v. Kittlitz und den v. Redern wird über Mallmitz bei Sprottau<br />
hergestellt. Hier war auch die Grablege der <strong>von</strong> Kittlitz der Linie Mallmitz. Deren Stammvater war<br />
Heinrich <strong>von</strong> Kittlitz (1289 – 1667), Bruder des Gebhard († 1360) auf Ottendorf …<br />
Die Linie der v. Kittlitz auf Mallmitz ist 1667 erloschen.<br />
Bei Friedrich Albert Z<strong>im</strong>merman „Beyträge zur Beschreibung <strong>von</strong> Schlesien“ / Bd. X / 1791 sind<br />
auf den Seiten 460 / 461 folgende Ausführungen zu Mallmitz zu finden.<br />
Das Dorf Mallmitz ist der Hauptort einer Herrschaft, zu welcher die Dörfer Ober – und Klein –<br />
Eulau, Johnsdorf, Kaltdorf, Koberbrunn, Liebchau, Klein – Polkwitz und Schadendorf gehören.<br />
Vorher war diese Herrschaft lange Zeit ein Eigenthum der v. Kittlizschen Familie; dann kam solche<br />
durch Heurath der Ursula Marianna geb. v. Kittliz an ihren Gemahl Karl Moriz v. Reder und dessen<br />
Nachkommen.<br />
Auch wenn dieses Ereignis nach dem Zeitraum 14. JH. liegt, spricht die Aussage zum<br />
Stammwappen der v. Kittlitz für schon früh bestehende Verbindungen zwischen beiden<br />
Geschlechtern. Auch in vielen anderen Fällen, treten ja oft solche sich nach mehreren<br />
Generationen wiederholende Verknüpfungen auf.<br />
Die v. PONIGKAU<br />
… hatten <strong>von</strong> den Herren v. Kamenz die Dörfer Schiedel und und Schönbach zu Lehn.<br />
(Das Dorf Schönbach gehörte in der 2. Hälfte des 14. JH. je zur Hälfte den v. Ponigkau und<br />
den v. Luckow)<br />
1317 Ritter Witego v. P. und 1334 ein Peter v. P. <strong>im</strong> Gefolge der Herren v. Kamenz und auch<br />
1331 bei einer Schenkung des Dietrich v. Haugwitz an das Kloster Marienstern genannt.<br />
… Ein Nicolaus v. P. aber hatte, wie sehr viele oberlausitzische Adliche jener Zeit, sein<br />
Glück in Schlesien versucht und war 1349 am Hofe des Herzogs <strong>von</strong> Münsterberg, 1379<br />
aber Canonicus und administrator in spiritualibus des Bisthums Breslau.<br />
Die v. SEIDLITZ (Czedelicz, Scedelicz, Sydlitz, Sylicz)<br />
… eine schlesische Familie, sollen Laubaner Annalen zufolge schon vor Anfang des 14.<br />
JH. das Dorf Altlauban besessen haben.<br />
Kaum brauchbare Informationen – Heinrich v. Czedelicz „genannt v. Meyenwalde“ wird<br />
als Seidlitz bezeichnet.<br />
Die v. SPILLER<br />
… eine schlesische Familie, besassen bis 1321 das damals Kunnersdorf, später Holzkirch<br />
genannte Dorf bei Lauban. In diesem Jahre nämlich belehnte Heinrich <strong>von</strong> Jauer, als<br />
damaliger Landesherr, den Heinrich v. Seidlitz mit dem Dorfe.<br />
(Ein Spiller – Wappen wird am Erker der Kynaster Burgkapelle neben dem Schaffgotsch –<br />
Wappen gezeigt)
Knothe schreibt über eine Reihe weiterer Familien der Oberlausitz, so z. B über :<br />
Seite 24<br />
Die Herren v. Biberstein Die v. Landescrone<br />
Die v. Bischofshe<strong>im</strong> Die Herren v. Leipa<br />
Die Herren v. Colditz Die v. Nostitz<br />
Die Burggrafen v. Dohna Die v. Opul<br />
Die Herren v. der Duba Die v. Pannewitz<br />
Die Herren v. Eilenburg / v. Ileburg Die v. Raussendorf<br />
Die v. Gersdorff Die v. Rechenberg<br />
Die v. Glaubitz Die Herren v. Ronow (b. Zittau !)<br />
Die v. Grunau Die v. Rydeburg<br />
Die v. Haugwitz Die v. Schlieben<br />
Die v. Heynitz Die v. Schönfeld (W: Ast m. 3 Zweigen)<br />
Die v. Hoberg Die v. Waldau<br />
Ich möchte diese Ausarbeitung nicht abschließen, ohne auf die vielfachen urkundlichen<br />
Verbindungen zwischen den Seidlitz / v. Laasan, Sigmund <strong>von</strong> <strong>Schwarzwaldau</strong> und den v. Zedlitz /<br />
Linie des Titze / bzw. dessen Söhnen, insbes. Hentschel Koppe, Cunrad Schönheu mit den v.<br />
RACHENAU einzugehen.<br />
Siebmacher / Abgest. schlesischer Adel / Bd. <strong>II</strong> / Blazek / 1890 /Seite 98:<br />
Adelsgeschlecht der Grafschaft Glatz, besonders <strong>im</strong> 14. JH. häufig<br />
erwähnt. Dasselbe tritt – nach den vorkommenden Persönlichkeiten zu<br />
schließen – in zwei Linien auf : Die eine blühte zu Rengersdorf und<br />
Eiserndorf, die andere zu Ebersdorf, Schlegel und Schwenz; ob aber der<br />
Name <strong>von</strong> dem <strong>im</strong> Görlitzer Kreise gelegenen gleichnamigen Dorfe<br />
abzuleiten ist, möchte doch dahingestellt bleiben.<br />
Es werden dann eine Reihe <strong>von</strong> Namen aufgeführt :<br />
1342 Martin,, 1347 – 61 Elika (Elisabet),, 1350 – 66 Heincz, 1350 – 77<br />
Dietrich,1351 Berchta, 1351 Agnes Gemahlin des Heincze …<br />
Im 15. JH. erscheint das Geschlecht in den an die Grafschaft Glatz<br />
grenzenden schlesischen Districten.<br />
1412 und 1414 erscheint Glocriand v. R. als Urkundenzeuge; wohl<br />
RACHENAU derselbe, der 1418 als Burggraf <strong>von</strong> Jauering (wohl Jauernig) bekennt …<br />
Siegel v. 1418 / Tafel 61<br />
Die Ausführungen <strong>von</strong> Blazek sind in folgender Hinsicht zu korrigieren bzw. zu ergänzen:<br />
- Die <strong>von</strong> Rachenau werden in den LB. Schweidnitz – Jauer wesentlich früher genannt.<br />
LB. A 170 / 1367 : Hermann Rachenaw ist Pfarrer zu Kauffung<br />
LB. F 1218 / 1393 : Glockrian v. R. ist Zeuge, als zwischen versch. v. Wiltberg ein Kauf <strong>im</strong><br />
WB. <strong>von</strong> Schweidnitz getätigt wird<br />
Insbesondere Glockrian v. R. wird in vielen Urkunden <strong>im</strong> LB. Bd. <strong>II</strong>I (1396 – 1407) – oft in<br />
Verbindung mit Thamme v. Laasan und Sigmund <strong>von</strong> <strong>Schwarzwaldau</strong> genannt.<br />
- Der Name der v. Rachenau ist m. E. eindeutig mit dem gleichnamigen Ort bei Görlitz verbunden :<br />
Rengersdorf : sö v. Niesky / Lkr. Niederschlesischer Oberlausitzkreis / 1305 Rengerersdorph<br />
Schlegel : Bei Ostritz / Lkr. Löbau – Zittau / 1287 Slekil / 1334 Slegil<br />
Jauernig : nw. Löbau / Lkr. Bautzen / 1276 Jawernic / 1491 Jauernig<br />
Es gíbt ein Jauernick auch bei Görlitz<br />
Es sind die gleichen Ortsnamen, die auch <strong>im</strong> Glatzer <strong>Gebiet</strong> zu finden sind.<br />
Verbindungen zwischen den v. Rachenau, Thamme v. Laasan und Sigmund <strong>von</strong> <strong>Schwarzwaldau</strong><br />
sind u. a. über Domanze zu erkennen :<br />
- LB. G / 467 / 1398 : Glockrian, Wolfhard und Gauwyn, Gebr. v. R. überlassen in einem „rechtin<br />
ewigin kaufe“ dem Heinrich Schindel (Verbindungen zu Heynemann v. Schoenefeld !) ihren<br />
gesamten Besitz in Domancz.<br />
- Sigmund <strong>von</strong> <strong>Schwarzwaldau</strong> verkauft mehrfach Besitzanteile in Domanz :<br />
LB. G / 708 / 1399 an die Gebr. Heynemann und Heinrich <strong>von</strong> Peterswalde<br />
LB. G / 730 / 1400 an Ylse Merbotynne<br />
LB. G / 777 / 1400 an Heyncze <strong>von</strong> Czirnaw, ettwenne hern Hannos son <strong>von</strong> Czirnaw Heusnabil<br />
- Thamme <strong>von</strong> Laasan hat erblichen Besitz in Domanz.
Reg. 5259 / 1333 : Herzog Bolko schuldet dem Ritter Arnold <strong>von</strong> Rachenau Geld.<br />
Zeugen u. a. Johann Budow und Bernhard Rotuwicz (Rutirwicz)<br />
Cunrad SCHÖNHEU / SCHONHEW … – ein Seidlitz / Siehe <strong>Anl</strong>. XIV und Rudolph Freiherr <strong>von</strong><br />
Seydlitz und Kurzbach / V. Teil / 1906 / Seite 6<br />
Bei der Erarbeitung dieser <strong>Anl</strong>age habe ich mich neben den Regesten zur Schlesischen<br />
Geschichte besonders auf die nachfolgend genannten Quellen abgestützt :<br />
- Richard Freiherr v. Mansberg / „Erbarmanschaft Wettinischer Lande“<br />
4 Bände + 1 Band Stammtafeln / Verlag <strong>von</strong> Wilhelm Baensch / Dresden 1903 – 1908<br />
- Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae<br />
(Urkundenbücher Sachsens seit d. Jahre 948) < http://www.isgv.de ><br />
- Historisches Ortsverzeichnis <strong>von</strong> Sachsen < http://www.isgv.de ><br />
Erstausgabe : 1957 Neuauflage : 2006<br />
- Die mehrfach zitierten Arbeiten <strong>von</strong> Hermann Knothe,<br />
- Codex diplomaticus Lausatiae Superioris<br />
Diese Ausarbeitung habe ich <strong>im</strong> Februar 2010 ergänzt bzw. tw. neu erstellt.<br />
Werner Rudolf<br />
Seite 25