Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken
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<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Heuschrecken</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> BAFU / SZKF 2007 24<br />
Abb. 6 > Verbreitungskarte von Calliptamus barbarus, Costas Schönschrecke, in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
vor 1960, 1960–2001, 2002–2005<br />
CSCF 2007<br />
Ephippiger ephippiger diurnus kommt an wenigen Standorten, die alle sehr isoliert<br />
sind, in <strong>der</strong> Westschweiz vor. Sie wurde an den wenigen Standorten, von denen ihr<br />
Vorkommen belegt war, wie<strong>der</strong>gefunden und an einigen Stellen dank gezielter Suche<br />
neu entdeckt. Sie lebt auf Felskämmen und -bän<strong>der</strong>n tieferer Lagen, in Trockenrasen<br />
und buschigen Brachen sowie an gestuften, gut exponierten Waldrän<strong>der</strong>n. Während die<br />
Populationen <strong>der</strong> Felskämme nicht gefährdet zu sein scheinen, sind diejenigen aller<br />
übrigen Lebensräume durch eine allfällige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nutzung o<strong>der</strong> durch eine<br />
fortschreitende Verbuschung bedroht.<br />
Tetrix ceperoi, <strong>der</strong>en Vorkommen in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erst kürzlich bestätigt wurde (Baur et<br />
al. 1996), ist aus ganzen Regionen verschwunden (insbeson<strong>der</strong>e aus dem Kanton<br />
Zürich) und scheint nun auf die Westschweiz beschränkt zu sein. Während sie am<br />
Südufer des Neuenburgersees (Grande Cariçaie) relativ weit verbreitet ist, kommt sie<br />
an<strong>der</strong>norts nur sehr lokal vor. Diese ausgesprochen stenöke Art besiedelt vor allem<br />
schlammige Pionierstandorte mit spärlicher Vegetation in Flachmooren, seltener (in<br />
den Kantonen Genf und Freiburg) auch natürliche Ufer einiger Fliessgewässer<br />
und/o<strong>der</strong> Kiesgruben. Der Fortbestand dieser Art ist abhängig von <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong><br />
Feuchtgebiete und Auen sowie von <strong>der</strong> regelmässigen Erneuerung <strong>der</strong> schlammigen<br />
Pionierstandorte und <strong>der</strong> Sand- und Kiesbänke.<br />
Conocephalus dorsalis ist am Neuenburgersee-Südufer (Grande Cariçaie) gut vertreten,<br />
hält sich jedoch an<strong>der</strong>norts nur an einigen sehr isolierten Standorten (Abb. 7). Ein<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Entwässerungen und Meliorationen hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet<br />
stark reduziert und ihr Verschwinden aus mehreren Gegenden des Landes