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Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in ... - sprich-mit-mir.at

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12<br />

1. Pädagogische Orientierung<br />

oder auf andere Situ<strong>at</strong>ionen übertragen werden kann. Die lebenslange Weiterbildung soll den Menschen <strong>in</strong> die<br />

Lage versetzen, <strong>mit</strong> der Inform<strong>at</strong>ionsflut der Wissensgesellschaft <strong>zur</strong>echtzukommen.<br />

Zu den Faktoren, die die Aufrechterhaltung von Kompetenz unter aktuellen Belastungen ermöglichen, gehört<br />

unter anderem die Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Da<strong>mit</strong> ist die <strong>in</strong>nere Überzeugung geme<strong>in</strong>t, e<strong>in</strong>em Problem<br />

gewachsen zu se<strong>in</strong>. Wenn Emp<strong>at</strong>hie, Selbstvertrauen, e<strong>in</strong> positives Selbstbild und die Fähigkeit, richtige<br />

Entscheidungen zu treffen, gut entwickelt s<strong>in</strong>d, kann Kompetenz im S<strong>in</strong>ne von Lebensmeisterung verstanden<br />

werden.<br />

Die <strong>Förderung</strong> und Verbesserung der Kompetenzen, die K<strong>in</strong>der benötigen, um sich <strong>in</strong> der Welt selbstständig <strong>zur</strong>echtzuf<strong>in</strong>den<br />

und handlungsfähig zu se<strong>in</strong>, ist das wichtigste Anliegen der pädagogischen Arbeit <strong>in</strong> elementaren<br />

Bildungse<strong>in</strong>richtungen. Die bewusste Anregung von Bildungsprozessen dient der Stabilisierung und Etablierung<br />

der k<strong>in</strong>dlichen Kompetenzen und der Ausschöpfung ihrer <strong>in</strong>dividuellen Möglichkeiten.<br />

1.4 Lernen im Spiel<br />

Neben anderen Lernformen, wie Nachahmen, Forschen, Gestalten etc., ist das Spiel e<strong>in</strong>e grundlegende Form<br />

des Lernens, die aktiv, entdeckend und strukturierend ist und wiederum neues Lernen stimuliert (Callies, 1975).<br />

In den USA und <strong>in</strong> Kanada warnen namhafte Spielforscher<strong>in</strong>nen und Spielforscher vor dem Verschw<strong>in</strong>den des<br />

k<strong>in</strong>dlichen Spiels <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen, seitdem <strong>in</strong> den Achtzigerjahren wissenschaftliche Bildungsstandards<br />

e<strong>in</strong>geführt wurden, um die Schulfähigkeit aller K<strong>in</strong>der zu gewährleisten (Hewes, 2007; Christie<br />

& Roskos, 2007). Tests und Förderprogramme verdrängen zusehends den lustvoll motivierten Zugang der K<strong>in</strong>der<br />

zu den Bildungs<strong>in</strong>halten und gefährden den Eigenwert und die Zweckfreiheit des Spiels.<br />

Im Spiel vollziehen sich Lernprozesse, die flexibel und offen auf die sich verändernde Umwelt reagieren. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist e<strong>in</strong>e Lernwirkung oft nicht sofort feststellbar, häufig handelt es sich um l<strong>at</strong>entes Lernen. Arbeitshaltungen,<br />

wie Ausdauer, Konzentr<strong>at</strong>ion oder Frustr<strong>at</strong>ionstoleranz, die im Spiel erworben werden, bilden die Basis für<br />

weiteres Lernen und Arbeiten.<br />

Das Spiel zeichnet sich durch wichtige Merkmale aus (Hartmann, Neugebauer & Rieß, 1988; Hartmann, 2005):<br />

Dazu gehören die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motiv<strong>at</strong>ion, <strong>mit</strong> der die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Aktivität wählen, der handelnde Umgang <strong>mit</strong><br />

den D<strong>in</strong>gen als Grundlage für das anschauliche Denken, die lustvolle Betätigung und schließlich die sprachliche<br />

Kommunik<strong>at</strong>ion <strong>mit</strong> anderen K<strong>in</strong>dern.<br />

Das Spiel stimuliert aktive und kre<strong>at</strong>ive Lernprozesse, auf die weder <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen noch<br />

<strong>in</strong> der Volksschule verzichtet werden kann. Die grundlegende Bedeutung des „Lernens im Spiel“ ist daher auch<br />

im österreichischen Lehrplan für die Volksschule seit dem Jahr 1986 festgeschrieben und dient u. a. dazu, den<br />

Schule<strong>in</strong>tritt zu erleichtern (Lehrplan der Volksschule, 2003, S. 29).<br />

In den folgenden Kapiteln dieses <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong>s <strong>zur</strong> Sprachförderung f<strong>in</strong>det das Spiel als e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Lernquelle für K<strong>in</strong>der größtmögliche Beachtung.<br />

1.5 Die Bedeutung der Sprachförderung<br />

Die Sprachentwicklung ist e<strong>in</strong> Teil der Gesamtentwicklung des K<strong>in</strong>des und beg<strong>in</strong>nt bereits vor der Geburt.<br />

Sprache stellt e<strong>in</strong>e Schlüsselkompetenz für frühk<strong>in</strong>dliche Bildung dar. Sie ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung für<br />

erfolgreiche Bildungsprozesse im Vorschulalter:<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009

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