24.11.2012 Aufrufe

Das InfoMagazin der Stadtverwaltung Pirmasens Ausgabe 3 - 1 ...

Das InfoMagazin der Stadtverwaltung Pirmasens Ausgabe 3 - 1 ...

Das InfoMagazin der Stadtverwaltung Pirmasens Ausgabe 3 - 1 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Ausgabe</strong> 3 - 1/2010<br />

”panta rhei” - alles fließt”<br />

Detailaufnahme <strong>der</strong> Skulptur am Verkehrskreisel<br />

Industriegebiet Erlenteich<br />

Pakt für <strong>Pirmasens</strong><br />

mit Auszeichnung ...<br />

Rheinberger<br />

Gesundheits-Zentrum ...<br />

<strong>Das</strong> <strong>InfoMagazin</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

PS: patio!<br />

Treff für die Jüngsten ...<br />

www.stadtmagazin-ludwig.de


2<br />

» LUDWIG- 1/2010<br />

» Inhalt<br />

3<br />

PROJEKT<br />

»AUSBLDUNG«<br />

3TOP-THEMA<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

und ihre Aufgaben<br />

» WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG 3<br />

in <strong>Pirmasens</strong><br />

» PROJEKT »HUSTERHÖHE« 6<br />

Blühendes Wirtschaftszentrum<br />

» ALTE POST 7<br />

Die Ausbauarbeiten gehen weiter ...<br />

» PAKT FÜR PIRMASENS 8<br />

Ehrenamtspreis erhalten<br />

» SENIORENPLANUNG 10<br />

10 Jahre Engagement<br />

» PS:PATIO! 12<br />

Kin<strong>der</strong>- & Elterntreffpunkt<br />

» DER RHEINBERGER 14<br />

Medizinisches Zentrum entsteht<br />

» GEWERBEHÖFE & GRiPS 16<br />

Hier tut sich was ...<br />

» LUDWIG GEWINNSPIEL 17<br />

+ Gewinner <strong>der</strong> letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

» SPIELLEITPLANUNG 18<br />

Kin<strong>der</strong> und ihre Bedürfnisse<br />

» ZAHL IM QUARTAL 19<br />

Die ”217”<br />

» Vorwort<br />

Der neue Ludwig beschäftigt sich diesmal schwerpunktmäßig<br />

mit dem Thema Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

Bei Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern von<br />

<strong>Pirmasens</strong> werde ich immer wie<strong>der</strong> auf die hohe<br />

Arbeitslosenquote angesprochen. Oft höre ich<br />

dann, dass die Stadt versuchen muss, große<br />

Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen nach<br />

<strong>Pirmasens</strong> zu bekommen. Vielfältige Gespräche zu<br />

Unternehmensansiedlungen führe ich selbst, viel<br />

wird von unserer Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung auf den<br />

Weg gebracht. Was genau Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung ist<br />

und was sie leisten kann, das versuchen wir Ihnen in<br />

<strong>der</strong> Titelgeschichte zu erläutern.<br />

Natürlich erfahren Sie auch, wie es mit den weiteren<br />

Stadtentwicklungsprojekten weitergeht: Seit einigen<br />

Wochen wird an <strong>der</strong> ”Alten Post” wie<strong>der</strong> gebaut.<br />

Was genau dort passiert, erfahren Sie auf<br />

Seite sieben. Der Projektladen im Winzler Viertel wird mit Leben<br />

gefüllt. Was dort gemacht wird, wenn die Jüngsten das Zepter übernehmen,<br />

finden Sie auf den Seiten 12 und 13. Wie ist <strong>der</strong> Stand bei<br />

den Projekten Seniorenplanung und Spielleitplanung? Lesen Sie es<br />

nach, auf den Seiten zehn, elf und 18.<br />

Positives gibt es auch vom ”Pakt für <strong>Pirmasens</strong>” zu berichten: Die<br />

Packs-Kin<strong>der</strong>freizeit, war so ein großer Erfolg, dass in diesem Jahr<br />

zwei Freizeiten stattfinden werden. Aus <strong>der</strong> ersten Freizeit konnten<br />

die meisten Kin<strong>der</strong> mit Vereinen in Berührung gebracht werden, in<br />

denen sie jetzt einen Teil ihrer Freizeit sinnvoll verbringen. <strong>Das</strong><br />

unglaubliche, ehrenamtliche Engagement <strong>der</strong> Betreuer hat sich also<br />

gelohnt.<br />

Ich möchte Sie an dieser Stelle<br />

noch einmal ausdrücklich bitten,<br />

uns Ihre Meinung zum ”Ludwig”<br />

zu sagen. Viele von Ihnen haben<br />

sich wie<strong>der</strong> am Quiz beteiligt,<br />

aber Leserbriefe haben uns diesmal<br />

lei<strong>der</strong> nicht erreicht.<br />

Gerne möchten wir über Themen<br />

sprechen, die Sie interessieren.<br />

Helfen Sie uns dabei!<br />

Ihr<br />

Dr. Bernhard Matheis<br />

Oberbürgermeister<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

Redaktion: Dunja Maurer (V.i.S.d.P.)<br />

Fotos: Rüdiger Buchholz · Michael Fuhrmann · Markus Fuhser<br />

Jan-Erik Nord · Hansheiner Ritzer · Martin Seebald<br />

Karikaturen: Uwe Herrmann, (Werbe-)Karikaturen,<br />

Cartoons und Illustrationen<br />

Gestaltung: Uwe Jörg<br />

Druck: Presse + Agentur A. Kling<br />

Vertrieb: WVO Prospekta Werbe-Vertriebs GmbH<br />

Kontakt: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

Redaktion ”Ludwig“ · Pressestelle<br />

Exerzierplatzstraße 17 · 66953 <strong>Pirmasens</strong><br />

Telefon: 0 63 31-842-222 · Fax 0 63 31-842-286<br />

Mail: dunjamaurer@pirmasens.de<br />

www.stadtmagazin-ludwig.de


» TOP·THEMA: WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IN PIRMASENS<br />

<strong>Pirmasens</strong>er<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

”<br />

Ich glaube,<br />

es ist immer<br />

noch besser,<br />

die Wirtschaft<br />

gesundzubeten,<br />

als sie totzureden.”<br />

Dieses Zitat wird dem ”Erfin<strong>der</strong>” <strong>der</strong><br />

sozialen Marktwirtschaft, Prof. Ludwig<br />

Erhard, zugeschrieben. Auch jetzt ist<br />

wie<strong>der</strong> so eine Zeit, in <strong>der</strong> die<br />

Wirtschaft Gebete braucht und insbeson<strong>der</strong>e<br />

För<strong>der</strong>ung durch die Stadt.<br />

Denn Arbeitsplätze fallen nicht vom<br />

Himmel, deshalb ist es beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig, dass die vorhandenen gesichert<br />

und ortsansässige Firmen von<br />

<strong>der</strong> Politik ”gepflegt” und beraten<br />

werden.<br />

Dienstleisterin für die gewerbliche Wirtschaft und<br />

wichtige Ansprechpartnerin für Unternehmen<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung nennt man solche<br />

Maßnahmen, die zur Stabilisierung,<br />

Gründung und Entwicklung von<br />

Unternehmen in <strong>der</strong> Kommune gerichtet<br />

sind. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung versteht sich als<br />

Dienstleisterin für die gewerbliche<br />

Wirtschaft. Als Gewerbelotse ist sie<br />

erste Ansprechpartnerin für die Unternehmen<br />

und leitet sie direkt zu Oberbürgermeister<br />

Dr. Bernhard Matheis;<br />

denn in <strong>Pirmasens</strong> ist das Amt für<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung direkt dem OB<br />

unterstellt.<br />

<strong>Das</strong> klingt freilich alles sehr theoretisch,<br />

deswegen geht ”Ludwig” mal<br />

praktisch heran. Nehmen wir zum<br />

Beispiel das Gewerbegebiet Erlen-<br />

teich/Neues Feld, das sich von <strong>der</strong><br />

Schuhfabrik ”Kennel & Schmenger”<br />

bis nach Winzeln zieht.<br />

1974 war’s, als die damalige Bundesregierung<br />

das erste Konjunkturprogramm<br />

<strong>der</strong> Nachkriegsgeschichte auflegte,<br />

weil’s auch damals <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

schlecht ging. Die Bundesregierung<br />

stellte viel Geld zur Verfügung,<br />

das Städten und Gemeinden zugute<br />

kam. Die verbuchten es natürlich<br />

nicht in ihren Haushalt, son<strong>der</strong>n investierten<br />

die Millionen in verschiedene<br />

Projekte, was wie<strong>der</strong>um den Unternehmen<br />

vor Ort eine Stütze war, denn<br />

sie erhielten Aufträge und<br />

...<br />

mussten<br />

niemanden entlassen.<br />

3


4<br />

» TOP·THEMA WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IN PIRMASENS<br />

immer im Dialog<br />

mit den Firmen<br />

M<br />

it dem Geld des<br />

Bundes machte die<br />

Stadt <strong>Pirmasens</strong><br />

damals das Gebiet<br />

Erlenteich baureif als<br />

Industrie- und Gewerbegebiet.<br />

Wie aber konnten Firmen,<br />

etwa von außerhalb<br />

wissen, dass in<br />

<strong>Pirmasens</strong> ein neues<br />

Baugebiet für ihre<br />

Zwecke zur Verfügung<br />

stand? Es war, und ist<br />

eben die täglich Arbeit <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, heimische,<br />

aber auch auswärtige Firmen für diese<br />

erschlossenen Gebiete zu werben.<br />

Zuständig bei <strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong> ist<br />

das Amt für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung,<br />

das im ”Grips” seinen Sitz hat und<br />

von Herbert Groß geleitet wird.<br />

Unterstützung hat er dabei von einem<br />

achtköpfigen Team. Groß steht sozusagen<br />

im täglichen Wettbewerb mit<br />

an<strong>der</strong>en Städten und Gemeinden, um<br />

auf <strong>Pirmasens</strong> aufmerksam zu machen.<br />

Denn die Stadt arbeitet <strong>der</strong>zeit an vier<br />

Bebauungsplänen im jetzt 24 Hektar<br />

großen Gewerbegebiet Winzeln, das<br />

zusammen mit dem <strong>Pirmasens</strong>er<br />

Erlenteich und dem Neuen Feld als<br />

Einheit angesehen werden kann. Im<br />

Gewerbegebiet Winzeln sind knapp<br />

100 Betriebe angesiedelt mit über<br />

2.500 Arbeitsplätzen, wobei die<br />

”Wasgau AG” mit Metzgerei und<br />

Warum siedelt<br />

die Stadt nicht einfach<br />

große Firmen an -<br />

mit vielen Arbeitsplätzen?<br />

Bäckerei und dem Logistikzentrum, die<br />

Logistikfirma ”PSB” und das Chemie-<br />

Unternehmen ”Wakol” bei Winzeln<br />

die größten Betriebe<br />

sind. ”Wakol” beispielspielsweise<br />

hat gerade<br />

über 20.000 Quadratmeter<br />

Gelände zugekauft,<br />

um sich zu vergrößern.<br />

”Wakol” hätte auch<br />

nach Polen auslagern<br />

können, um dort günstiger<br />

zu produzieren,<br />

aber das ist gerade die<br />

Aufgabe <strong>der</strong> kommunalenWirtschaftsför<strong>der</strong>ung,<br />

mit den Firmen,<br />

die neu ansiedeln,<br />

beziehungsweise erweitern<br />

wollen, im Dialog<br />

zu bleiben.<br />

Wenn es so große freie Flächen gibt,<br />

warum siedelt die Stadt dann nicht<br />

auch große Firmen an - mit vielen<br />

Arbeitsplätzen? Warum hat man<br />

Mitte <strong>der</strong> 1960er Jahre die Firma<br />

”Siemens” nicht in <strong>Pirmasens</strong> gehalten?,<br />

hört ”Ludwig” immer wie<strong>der</strong><br />

mal, wenn die Rede auf vergangene<br />

Zeiten kommt.<br />

Erstens mal, ist die Ansiedlung großer<br />

Betriebe heutzutage sehr schwierig,<br />

zweitens hatten wir bereits einen<br />

großen Betrieb in <strong>Pirmasens</strong>. Mitte<br />

<strong>der</strong> 1960er Jahre produzierte die Firma<br />

”Siemens” in <strong>Pirmasens</strong> und zwar<br />

im Gebäude <strong>der</strong> ehemaligen Schuhfabrik<br />

”Kennel & Schmenger” in <strong>der</strong><br />

Turnstraße. Dort wurden elektrotechnische<br />

Kleinteile hergestellt.


Herbert Groß erinnert sich, dass ”Siemens”<br />

über 600 Arbeitsplätze schaffen<br />

wollte, zu Höchstzeiten aber nur an<br />

die 150 Arbeitnehmer beschäftigte.<br />

Bei ”Siemens” wurde damals einfach<br />

zu wenig verdient; die höchsten<br />

Löhne zahlten die Schuh- und Textilindustrie<br />

und da dem arbeitenden<br />

Volk das Hemd näher war als die<br />

Hose, wollte je<strong>der</strong> seine Brötchen in<br />

<strong>der</strong> Schuhindustrie verdienen. Aus Arbeitskräftemangel<br />

musste Siemens<br />

den Standort <strong>Pirmasens</strong> aufgeben.<br />

”Ich schließe aus”, zieht Groß ein<br />

Fazit, ”dass durch Einflussnahme <strong>der</strong><br />

‘Schuhbarone’ die Ansiedlung an<strong>der</strong>er<br />

Industriezweige verhin<strong>der</strong>t wurde.”<br />

<strong>Pirmasens</strong> sucht sein Heil heutzutage<br />

im Mittelstand, das heißt<br />

in <strong>der</strong> Ansiedlung vieler Kleinund<br />

Mittelbetriebe mit einem breiten<br />

Produkt- und Dienstleistungsspektrum.<br />

<strong>Das</strong> findet Oberbürgermeister Dr.<br />

Matheis allemal besser, als eine Mono-<br />

Industrie, wie das früher in <strong>der</strong> Region<br />

<strong>der</strong> Fall war. Man hat gesehen, wohin<br />

das geführt hat: Mit dem Nie<strong>der</strong>gang<br />

<strong>der</strong> Schuhindustrie verloren viele<br />

Menschen ihre Arbeitsplätze. Als auch<br />

noch die Amerikaner aus <strong>Pirmasens</strong><br />

abzogen, wurden wie<strong>der</strong>um tausende<br />

Menschen arbeitslos. Was diesen<br />

Abzug betrifft, eröffneten sich aber<br />

auch große Chancen durch die Konversion.<br />

Der Strukturwandel ist bereits<br />

in vollem Gange (siehe dazu auch den<br />

Artikel ”Husterhöhe: Wirtschaftszentrum“<br />

auf Seite 6).<br />

Die städtische Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

hat bei dieser Umwandlung des ehemals<br />

militärisch genutzten Gebietes in<br />

Gewerbeflächen ihre Feuertaufe bestanden.<br />

Über 80 Prozent <strong>der</strong> Fläche<br />

ist vermarktet<br />

Kommunale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung hat<br />

ein großes Spektrum. Herbert Groß<br />

nennt nur einige Beispiele: An- und<br />

Verkauf und Vermittlung von Grund-<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

mit großem Spektrum<br />

stücken; übrigens auch für private<br />

Bauherren, Vermietung und Verpachtung<br />

von gewerblichen Räumen und<br />

Grundstücken, zum Beispiel Gewerbehöfe<br />

und ”Grips”, Existenzgründungsberatung,Unternehmens-Sicherungsberatung,<br />

Einrichtung einer Unternehmensdatenbank,<br />

Messebesuche,<br />

o<strong>der</strong> auch Beratung bei Zuschussfragen<br />

und För<strong>der</strong>mitteln.<br />

Ein ganz wichtiger Punkt: denn wir<br />

alle kennen jene Geste, wenn Daumen<br />

und Zeigefinger gegeneinan<strong>der</strong><br />

gerieben werden und die Worte fallen:<br />

”Wo du nicht bist, Herr Jesu Christ ...”,<br />

was natürlich den leeren Geldbeutel<br />

symbolisiert. Firmen haben nun mal<br />

fixe Kosten: Sie müssen Rohmaterial<br />

für ihre Produkte kaufen und bezahlen,<br />

die Arbeiter und Angestellten<br />

bekommen ihre Löhne und Gehälter,<br />

Steuern fallen ebenfalls an, vielleicht<br />

sind auch noch Bank-Darlehen zu bedienen.<br />

Firmenvergrößerungen beziehungsweise<br />

Neuansiedlungen kosten<br />

Geld und da sind die Unternehmen<br />

froh, wenn sie günstiges Kapital bekommen<br />

können.<br />

Wie<strong>der</strong> ein Beispiel: als die ”Wasgau<br />

AG” ihr Dienstleistungs- und Logistikzentrum<br />

bei Winzeln auf die grüne<br />

Wiese baute, verschaffte sich das Unternehmen<br />

Kapital bei dem landeseigenen<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsinstitut<br />

Investitions- und Strukturbank (ISB) zu<br />

einem günstigen Zinssatz. Die Fachleute<br />

bei <strong>der</strong> ”Wasgau AG” haben<br />

dies natürlich gewusst, kleinere<br />

Firmen wissen vielleicht nicht so<br />

genau Bescheid über För<strong>der</strong>möglichkeiten.<br />

Darauf weist dann die kommunale<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung hin.<br />

Für die Erschließung ihres Gewerbegebietes<br />

bei Winzeln kann die Stadt<br />

ebenfalls finanzielle Mittel abrufen;<br />

allerdings nicht aus einem Konjunkturprogramm,<br />

son<strong>der</strong>n vom Land, das<br />

wie<strong>der</strong>um För<strong>der</strong>töpfe <strong>der</strong> EU anzapft.<br />

Herbert Groß dazu: ”Wir sind aner-<br />

kanntes För<strong>der</strong>gebiet. Die Erschließung<br />

muss allerdings für so genannte<br />

för<strong>der</strong>fähige Betriebe erfolgen, die<br />

auf einer Liste ausgewiesen sind.<br />

Glück für <strong>Pirmasens</strong>: Im Gewerbegebiet<br />

Winzeln sind alle Betriebe för<strong>der</strong>fähig.<br />

Die Zuschüsse müssen an<br />

die ansiedelnden Betriebe weitergegeben<br />

werden.<br />

Die Stadt selbst hat ebenfalls Möglichkeiten,<br />

den ansiedlungswilligen<br />

Firmen den Standort schmackhaft zu<br />

machen: Günstige Grundstückpreise,<br />

niedrige Gewerbesteuern, Vermittlung<br />

von Kooperationsbeziehungen<br />

zwischen ortsansässigen Unterneh-<br />

men unter Einschluss <strong>der</strong> kommunalen<br />

Unternehmen o<strong>der</strong> auch Vermittlung<br />

kommunaler Bürgschaften. Und<br />

natürlich garantieren kurze Wege und<br />

schnelle Bearbeitungszeiten das<br />

Serviceversprechen von Verwaltung<br />

und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

Heutzutage schätzen die<br />

Menschen nicht nur einen<br />

sicheren Arbeitsplatz, son<strong>der</strong>n<br />

auch so genannte weiche<br />

Standortfaktoren, wie etwa das Wohnumfeld,<br />

Umweltqualität, Freizeitwert,<br />

Image <strong>der</strong> Kommune. Und da hat die<br />

städtische Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung bei<br />

ihrer Marketingstrategie einige<br />

Trümpfe in <strong>der</strong> Hand: Schnell im eigenen<br />

Heim (Grund und Boden sind<br />

recht günstig und Immobilien erschwinglich);<br />

schnell unter Menschen<br />

(das Gespräch über den Gartenzaun,<br />

das Zusammentreffen auf Festen, all<br />

dies gehört hier zum Lebensstil) und<br />

schnell im Grünen. Wer möchte nicht<br />

dort leben und arbeiten, wo an<strong>der</strong>e<br />

Urlaub machen? Und schnell in <strong>der</strong><br />

Türkei o<strong>der</strong> auf ”Malle” (Mallorca),<br />

denn <strong>der</strong> nächste Flugplatz liegt quasi<br />

zwanzig Minuten von <strong>der</strong> Haustür<br />

entfernt.<br />

Kein Geheimnis:<br />

Bei Siemens wurde<br />

damals zu wenig<br />

verdient.<br />

Leben & arbeiten<br />

wo an<strong>der</strong>ere<br />

Urlaub machen<br />

5


6<br />

» HUSTERHÖHE: WIRTSCHAFTSZENTRUM<br />

<strong>Das</strong> Konversionsgebiet Husterhöhe hat sich in den vergangenen<br />

zehn Jahren zu einem blühenden Wirtschaftszentrum gemausert.<br />

Die Entwicklung im Gebiet Husterhöhe-Nord ist zu 80 Prozent abgeschlossen.<br />

<strong>Das</strong> ist wirklich sehr gut gelaufen”, sagt<br />

Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis.<br />

Einige Grundstücke und Gebäude hat<br />

die Stadt allerdings noch in Reserve.<br />

110 Firmen<br />

angesiedelt<br />

<strong>Das</strong> jüngste und vorläufig letzte Unternehmen,<br />

das auf <strong>der</strong> Husterhöhe<br />

neu gebaut hat, ist die ”Eugen Trost<br />

GmbH”, einer <strong>der</strong> größten deutschen<br />

Händler von Kfz-Teilen. Ein weiterer<br />

Zweig ist <strong>der</strong> Vertrieb von Werkstatteinrichtungen.<br />

Die ”Trost GmbH” war<br />

zuvor im Erlenteich ansässig und hat<br />

im Konversionsgebiet einen riesigen<br />

Komplex errichtet, ganz in <strong>der</strong> Nähe<br />

des FKP-Stadions.<br />

110 Unternehmen mit etwa 1.700 Arbeitsplätzen<br />

haben sich auf <strong>der</strong><br />

Konversionsfläche inzwischen angesiedelt,<br />

mit einem breit gefächerten<br />

Branchenmix von Technologie, Wissenschaft,<br />

Gewerbe, Industrie und Dienst-<br />

leistungen. Dieser Branchenmix hat<br />

für den Oberbürgermeister noch eine<br />

weitere wichtige Nebenwirkung für<br />

den Arbeitsmarkt, denn auch die entstandenen<br />

Arbeitsplätze sind dadurch<br />

natürlich breit gefächert.<br />

Spöttern, die behaupten, dass die Arbeitsplätze<br />

vorher bereits existiert haben<br />

und nur von an<strong>der</strong>en Standorten<br />

auf die Husterhöhe konzentriert worden<br />

seien, entgegnet Dr. Matheis:<br />

”Unternehmen, die an ihren Kapazitätsgrenzen<br />

angekommen waren,<br />

hätten diese Expansion nicht schaffen<br />

können. Da haben sich neue Firmen<br />

mit vollkommen an<strong>der</strong>en Geschäftsfel<strong>der</strong>n<br />

angesiedelt.<br />

Wir können heute sagen, dass die<br />

Stadt <strong>Pirmasens</strong> eine Funktion als Job-<br />

Motor für die Südwestpfalz hat.“<br />

Der Oberbürgermeister verweist schon<br />

jetzt auf Zugpferde wie etwa die Firmen<br />

”Koch Packaging”, ”Procont” o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Datenretter ”Convar”, die allesamt<br />

weltweit tätig sind. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

”Convar” ist ständig am Wachsen,<br />

räumlich (Gesamtfläche von über<br />

25.000m 2 ) als auch den Kundenstamm<br />

betreffend. Im Europa Service<br />

Center am Standort <strong>Pirmasens</strong> werden<br />

über 30.000 Reparaturen pro Monat<br />

abgewickelt. Weiterhin haben sich fünf<br />

Autohäuser, die neun verschiedene<br />

Marken unter ihren Dächern anbieten,<br />

auf <strong>der</strong> so genannten Automeile<br />

angesiedelt.<br />

Während <strong>der</strong> klassische gewerblichindustrielle<br />

Bereich auf Husterhöhe-<br />

Nord angesiedelt ist, haben Wissenschaft,<br />

Forschung, Lehre und<br />

Hightech auf Bunker Hill ihren<br />

Platz. Fachhochschule, Prüf- und<br />

Forschungsinstitut (PFI) und das<br />

Internationale Schuhkompetenz-Zentrum,<br />

inklusive <strong>der</strong><br />

Schuhfachschule nennt Dr.<br />

Matheis hier die Stützpfeiler.<br />

”Mit <strong>der</strong> Fachhochschule haben<br />

wir sogar den Glücksfall, dass die<br />

Technologien <strong>der</strong> <strong>Pirmasens</strong>er Unternehmen<br />

in den Studiengängen abgebildet<br />

werden.”<br />

Die FH, die Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre in<br />

<strong>der</strong> Lemberger Straße mit 80 Studenten<br />

ein Schattendasein führte, hat nach<br />

ihrer Umsiedlung auf die Husterhöhe<br />

deutlich an Anziehungskraft gewonnen<br />

– jetzt studieren dort 600<br />

Studenten. Ausgelegt ist die FH auf<br />

800 Studenten. ”Wenn wir dieses Ziel<br />

erreichen, ist das eine Masse, mit <strong>der</strong><br />

man Wirkung erzeugen kann”, sagt<br />

<strong>der</strong> OB. Schon jetzt können Studenten<br />

bei Untenehmen in <strong>der</strong> Region<br />

Praktika absolvieren, beziehungsweise<br />

Unterstützung für ihre Diplomarbeiten<br />

erhalten. Dazu kommt die<br />

Nähe des PFI, wo ebenfalls sehr praxisorientiert<br />

gearbeitet werden kann.<br />

”Diese Faktoren sind die Mischung,<br />

die notwendig ist, um Impulse für die<br />

weitere Entwicklung zu erzeugen.”<br />

Auch <strong>der</strong> Freizeit- und Sportbereich<br />

auf dem alten Kasernengelände sucht<br />

seinesgleichen. Konzentriert um das<br />

städtische Stadion, die Heimstätte des<br />

traditionsreichen FKP, und das MTV-<br />

Gelände, sind weitere Voraussetzungen<br />

für Sport und Spiel für die gesamte<br />

Familie geschaffen worden. ”Wir<br />

haben schon Delegationen aus an<strong>der</strong>en<br />

Städten hier gehabt, die sich den<br />

FH gewinnt stark<br />

an Anziehungskraft<br />

Sportpark angesehen haben, weil sie<br />

nicht glauben konnten, dass dieses<br />

Stadion für sechs Millionen Euro gebaut<br />

wurde.”<br />

Der Stolz in den Sätzen des Oberbürgermeisters<br />

ist unüberhörbar, genauso<br />

wenn er von ”Saratoga Village”<br />

spricht, <strong>der</strong> ehemaligen Wohnsiedlung<br />

<strong>der</strong> amerikanischen Offiziere. Daraus<br />

ist inzwischen eine schmucke Siedlung<br />

geworden, mit Kin<strong>der</strong>spielplatz<br />

und <strong>der</strong> ”sportlichen” Umgebung, Busanbindung<br />

in die Kernstadt und weiteren<br />

Annehmlichkeiten.<br />

Der Oberbürgermeister weiß noch<br />

genau: ”Als dieser Bereich frei gegeben<br />

worden ist, hat es einen deutlich<br />

verstärkten Zuzug nach <strong>Pirmasens</strong><br />

gegeben. Zumal man zu günstigen<br />

Konditionen Eigentum erwerben<br />

o<strong>der</strong> bauen konnte.” Auch die Stadt<br />

hat dort noch etliche Grundstücke anzubieten.<br />

Und so wirbt <strong>der</strong> OB in eigener<br />

Sache: ”Ich kann jedem nur empfehlen<br />

dort zu bauen.”


» GROSSPROJEKT »ALTE POST«<br />

Seit Januar wird wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

”Alten Post” gearbeitet. Und<br />

das soll jetzt kontinuierlich<br />

weiter gehen, bis das ”Forum<br />

Alte Post” fertig ist.<br />

Durch die ungewöhnlich lange Frostphase<br />

im Januar sind die vorbereitenden<br />

Betonarbeiten nur zögerlich angelaufen.<br />

Mit geringer zeitlicher Verzögerung<br />

werden die Stahlfachwerkträger<br />

im Südflügel Anfang März<br />

eingebaut.<br />

Die statische Ertüchtigung <strong>der</strong> Decke<br />

über dem Obergeschoss im Südflügel<br />

wurde notwendig, da die in <strong>der</strong> Nachkriegszeit<br />

sanierte Geschossdecke<br />

nicht für die geplante Nutzung dimensioniert<br />

wurde.<br />

Als weitere Arbeiten folgen vorbereitende<br />

Rohbauarbeiten, die für den<br />

Einbau <strong>der</strong> Gebäudetechnik notwendig<br />

sind. Dann geht es gleich weiter<br />

mit <strong>der</strong> Lüftungstechnik, die zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Elektrik vor dem ganzen<br />

weiteren Innenausbau installiert werden<br />

muss. Eine Vielzahl von Lüftungsrohren<br />

werden durch die gesamte<br />

”Alte Post” gezogen mit Querschnitten<br />

bis zu 80 Zentimetern.<br />

Um Kosten beim späteren Betrieb zu<br />

sparen, wird die Lüftungstechnik für<br />

die verschiedenen Bereiche des<br />

Gebäudes – Nordflügel, Kuppelsaal<br />

und Südflügel – separat gelegt.<br />

In <strong>der</strong><br />

»Alten Post«<br />

wird gearbeitet<br />

Damit ist es möglich, die einzelnen<br />

Teilflächen individuell auf den klimatischen<br />

Bedarf anzupassen; zum<br />

Beispiel werden die Wechselausstellungsflächen<br />

auf den jeweiligen<br />

Bedarf angepasst; im Kuppelsaal<br />

wird nur bei Veranstaltungen klimati-<br />

siert. Eine <strong>der</strong>art komplexe Klimatechnik<br />

in ein historisches Gebäude<br />

mit alter Bausubstanz zu integrieren,<br />

bedingt einen hohen Planungsaufwand.<br />

Dazu müssen unzählige Bauteile statisch<br />

ertüchtigt und Wege zur Einbringung<br />

<strong>der</strong> Querschnitte gefunden<br />

werden.<br />

Erschwerend kommt dazu, dass <strong>der</strong><br />

ehemalige Nutzer <strong>der</strong> Post sehr viele<br />

Umbaumaßnahmen vorgenommen<br />

hat, die in dem über 100 Jahre alten<br />

Gebäude für mehr Planungsaufwand<br />

sorgen. Nachdem bei den von 1999<br />

bis 2006 laufenden Sanierungsarbeiten<br />

immer wie<strong>der</strong> böse Überraschungen<br />

in dem Bau gefunden wurden,<br />

wollte man auf ”Nummer<br />

Sicher” gehen und ließ wichtige Bauteile<br />

des Gebäudes vom Materialprüfamt,<br />

sowie Wandaufbauten mittels<br />

Kernbohrungen überprüfen.<br />

Dabei traten bislang unbekannte und<br />

statisch abenteuerliche Kamine zu<br />

Tage o<strong>der</strong> eine eigentlich 1,20m dicke<br />

tragende Wand im Keller entpuppte<br />

sich als Mogelpackung, die im Inneren<br />

mit Bauschutt lose verfüllt war.<br />

Verrostete Stahlträger und Auflager<br />

kamen im Keller hinzu. <strong>Das</strong> kostet<br />

nicht nur mehr Zeit bei <strong>der</strong> Planung<br />

und <strong>der</strong> Sanierung son<strong>der</strong>n auch<br />

mehr Geld.<br />

Die Mehrkosten will Baudezernent<br />

Michael Schieler durch Einsparungen<br />

an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> ausgleichen.<br />

Denn eines ist klar: Die Gesamtsumme<br />

von 11,8 Millionen Euro darf<br />

nicht überschritten werden.<br />

Für die Rohinstallation <strong>der</strong> Lüftungsund<br />

Elektrotechnik wird ein halbes<br />

Jahr benötigt. Auf jeden Fall fertig<br />

gestellt wird in diesem Jahr die Gebäudehülle.<br />

Die großen offenen Portale<br />

am Kuppelsaal und <strong>der</strong> gläserne<br />

Anbau sollen Ende des Jahres stehen.<br />

Schmuckstück.<br />

So soll sich, nach Vorstellungen<br />

<strong>der</strong> Planer, <strong>der</strong> Kuppelsaal<br />

später einmal präsentieren.<br />

7


8<br />

» PAKT FÜR PIRMASENS<br />

Großer Bahnhof:<br />

Die <strong>Pirmasens</strong>er Delegation<br />

bei <strong>der</strong> Preisübergabe in Mainz<br />

Einen echten<br />

Überraschungserfolg<br />

landete <strong>der</strong> ”Pakt für <strong>Pirmasens</strong>” mit seinem Sieg<br />

beim Landes-Wettbewerb um den Pfälzischen Ehrenamtspreis<br />

des Innenministers ”für herausragende Leistungen<br />

in den Kommunen 2009”<br />

Eine 18-köpfige <strong>Pirmasens</strong>er Delegation<br />

um Oberbürgermeister<br />

Dr. Bernhard Matheis, darunter<br />

sieben Mitarbeiter <strong>der</strong> ”Pack‘s-Kin<strong>der</strong>freizeit“,<br />

erlebte die Siegerehrung live<br />

im Kurfürstlichen Schloss in Mainz mit.<br />

55 Projekte aus Rheinland-Pfalz standen<br />

zur Auswahl. Fünf davon waren<br />

nach Mainz eingeladen. Eine dreiköpfige<br />

Jury unter dem Vorsitz <strong>der</strong> ehemaligenWeltklasse-Mittelstreckenläuferin<br />

Ellen Wessinghage, ermittelte<br />

den Sieger.<br />

Innenminister Karl Peter Bruch ließ bei<br />

seiner Rede keinen Zweifel daran,<br />

dass <strong>der</strong> ”Pakt für <strong>Pirmasens</strong>” verdient<br />

den Erfolg, und die damit verbundene<br />

Summe von 5.000 Euro,<br />

davongetragen hat. Selbst die unmittelbaren<br />

Mitbewerber lobten das pädagogische<br />

Konzept und die große<br />

Vielfältikeit.<br />

Nach Worten des Innenministers<br />

hätte die ”Pack‘s-Kin<strong>der</strong>freizeit“<br />

auch als Einzelprojekt große Siegeschancen<br />

gehabt.<br />

Delegationsleiter Dr. Bernhard Matheis,<br />

selbst überrascht vom Erfolg, bedankte<br />

sich vor 300 Gästen im Saal und<br />

wertete die Auszeichnung als tolles<br />

Lob und großen Ansporn für alle<br />

Ehrenamtlichen in <strong>Pirmasens</strong>. ”Der<br />

Ehrenamtspreis beweist, dass wir mit<br />

‘dem Pakt’ auf dem richtigen Weg<br />

sind“, erläuterte Matheis im<br />

Kurfürstlichen Schloss.<br />

PACK’s<br />

Die Kin<strong>der</strong><br />

Freizeit<br />

Die erste ”Pack‘s-Kin<strong>der</strong>freizeit”<br />

des Paktes für <strong>Pirmasens</strong><br />

im CVJM-Haus hatte vor allem das<br />

Ziel den teilnehmenden Mädchen und<br />

Jungen die umfangreiche<br />

Vereinsszene <strong>der</strong> Stadt näher zu bringen.<br />

Wenn möglich, sollten die<br />

Kin<strong>der</strong> in dieser langfristig integriert<br />

werden. Nach <strong>der</strong> Freizeit<br />

gaben 31 Teilnehmer ihre persönliche<br />

Wunschliste mit dem<br />

Namen zweier Vereine ab, in denen<br />

sie Jugendarbeit erfahren wollten.<br />

”<strong>Das</strong> ging weit über alle Erwartungen<br />

hinaus”, erklärte die CVJM-Vorsitzende<br />

Martina Fuhrmann, die gemeinsam<br />

mit Michael Fuhrmann, die acht kurzweiligen<br />

Tage anleitete.<br />

Schirmherr und Mitinitiator <strong>der</strong> Aktion<br />

war von Anfang an <strong>der</strong> <strong>Pirmasens</strong>er<br />

Oberbürgermeister Dr. Bernhard<br />

Matheis. Immer nah am Geschehen<br />

lobte er die pädagogische<br />

Konzeption und das ehrenamtliche<br />

Engagement, verwies vor allem auf<br />

die vielfältigen Möglichkeiten, die<br />

diese Konzeption für die Zukunft aufweist.<br />

Voll des Lobes ist zudem <strong>der</strong><br />

Koordinator des Paktes, Alois Bold,<br />

<strong>der</strong> sich von <strong>der</strong> tollen Stimmung<br />

mehrmals vor Ort überzeugen konnte.<br />

Alle Erwartungen<br />

übertroffen<br />

Bis zu 18 Stunden am Tag war das<br />

Team im Einsatz, zudem legte immer<br />

einer eine Nachtschicht ein. ”Die Tage<br />

waren noch intensiver als wir dies<br />

bei den CVJM-Freizeiten erleben”,<br />

berichtet Martina Fuhrmann und<br />

Dominic Anné ergänzt, ”dass die<br />

Kin<strong>der</strong> voll motiviert waren” und das<br />

Programm genossen. Manfred Vogel<br />

lobt die Bereitschaft <strong>der</strong> Vereine sich<br />

einzubringen.


» PACK’S · DIE KINDERFREIZEIT<br />

<strong>Das</strong> zwölfköpfige Team wurde von<br />

weiteren Mitarbeitern stunden- o<strong>der</strong><br />

tageweise unterstützt, ”trotzdem<br />

waren wir letztendlich alle platt”,<br />

erwähnt Kay-Michael Roth. Der erfahrene<br />

Jens Seegmüller hat bisher an<br />

keiner Freizeit teilgenommen ”in <strong>der</strong><br />

die Mitarbeiter physisch wie psychisch,<br />

so eingespannt waren“.<br />

... bis zu 18 Stunden<br />

täglich im Einsatz<br />

Andreas Diel und Joachim Tretter lobten<br />

die Bereitschaft aller im erlebnispädagogischen<br />

Bereich an ihre Grenzen<br />

zu gehen. Anna Wölfling war<br />

begeistert von <strong>der</strong> Improvisationsgabe<br />

vieler Kin<strong>der</strong>. ”Da hat sich die lange<br />

Vorbereitungsphase echt rentiert.“<br />

Tagtäglich besuchten die 21 Mädchen<br />

und zehn Jungs die Vereine. In Kleinbussen,<br />

kostenlos von CVJM, ASB,<br />

DVA, Jugendamt und IB zur Verfügung<br />

gestellt, ging es zu den jeweiligen<br />

Treffpunkten. Hoch engagiert<br />

waren dabei das Jugendhaus <strong>Pirmasens</strong>,<br />

VdH Gersbach, ASB Rettungshundestaffel<br />

‘Wasgau‘, SAGA-Reitschule<br />

Felsalbtal, DLRG, Grün-Weiß<br />

Pirat, PSV <strong>Pirmasens</strong> (Minigolf), CVP<br />

und das Dynamikum-Team.<br />

kostenlose Freizeit<br />

dank Spenden<br />

Die Jugendfeuerwehr übernahm den<br />

Auf- und Abbau in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong><br />

Dualen Oberschule auf dem Kirchberg.<br />

Zu Gast waren die Kids außerdem<br />

in Benny’s Soccer World, Ergo-Fit<br />

und dem Plub.<br />

geför<strong>der</strong>t von:<br />

Alle Unternehmungen waren, wie insgesamt<br />

die Freizeit, kostenlos. Dies<br />

wurde durch großzügige Geld- und<br />

Sachspenden von Einzelhandel und<br />

Wirtschaft möglich.<br />

Nach <strong>der</strong> Freizeit begleiteten die<br />

Mitarbeiter die zehn bis 13 Jahre alten<br />

Kin<strong>der</strong> auf ihrem Weg in die Vereine,<br />

beziehungsweise loteten aus, wo Probleme<br />

auftauchten, die eine Integration<br />

verhin<strong>der</strong>n konnten.<br />

In Gesprächen mit OB Dr. Bernhard<br />

Matheis und Pakt-Koordinator Alois<br />

Bold wurden diese letztlich ”aus <strong>der</strong><br />

Welt geschafft”. <strong>Das</strong> CVJM-Team<br />

wurde von Jugendarbeitern <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Pirmasens</strong>, <strong>der</strong><br />

evangelischen<br />

Kirche und des<br />

Internationalen<br />

Bundes ergänzt.<br />

Viele Mitarbeiter<br />

des Stadtjugendrings<br />

und des<br />

Stadtsportverbandes<br />

brachten sich<br />

bei Einzelange-<br />

boten mit ein. So stellen sich die<br />

Verantwortlichen eine gute Netzwerkarbeit<br />

vor und werden diese weiter<br />

ausbauen um Kin<strong>der</strong>n und <strong>der</strong>en Eltern<br />

für sie wichtige Ansprechpartner<br />

”an die Hand zu geben”.<br />

COOL<br />

Der CVJM <strong>Pirmasens</strong> wird in diesem<br />

Jahr zwei weitere Freizeiten organisieren.<br />

Beide finden im CVJM-Haus statt.<br />

Diese Maßnahmen sind wichtiger<br />

Bestandteil eines Gesamtkonzeptes,<br />

dass <strong>der</strong> ”Christliche Verein Junger<br />

Menschen” in Zusammenarbeit mit<br />

dem Stadtjugendamt und dem ”Pakt<br />

für <strong>Pirmasens</strong>” umsetzen wird. Auch<br />

die protestantische Gesamtkirchengemeinde<br />

wird das Projekt begleiten.<br />

Viele Vorgespräche wurden geführt,<br />

auch mit Bürgermeister Peter Scheidel<br />

und Stadtjugendpfleger Rainer Kuntz.<br />

Die neuen Ideen werden zentral im<br />

CVJM-Haus umgesetzt und ergänzen<br />

die bisherigen Angebote des<br />

Jugendverbandes.<br />

9


10<br />

» SENIORENPLANUNG<br />

Seniorenbeirat engagiert sich<br />

seit 10 Jahren für die Mitwirkung<br />

älterer Bürger an <strong>der</strong> Stadtpolitik<br />

»<br />

Große Aufmerksamkeit widmet die Stadt <strong>Pirmasens</strong> <strong>der</strong> Seniorenpolitik.<br />

Unterstützt wird diese mannigfaltige Arbeit, mit <strong>der</strong> <strong>Pirmasens</strong> auf die beson<strong>der</strong>e<br />

aktuelle und zukünftige Altersstruktur in <strong>der</strong> Stadt reagieren muss, auch vom<br />

Seniorenbeirat. Auf zehn Jahre Bestehen kann dieses wichtige Gremium für die<br />

Mitwirkung älterer Menschen an Themen <strong>der</strong> Seniorenpolitik zurückblicken.<br />

Ein großes Thema ist hier die Mobilität<br />

älterer Menschen, die sich trotz<br />

Einschränkungen wie Sehbehin<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> Angewiesen sein auf<br />

Gehhilfen o<strong>der</strong> Rollstuhl in ihrer<br />

Stadt bewegen wollen,<br />

sagt Horst Resch, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Seniorenbeirats. ”Barrierefreiheit”<br />

heißt hier das große<br />

Schlagwort, das Absenken von<br />

Bürgersteigen ist hier zum Beispiel<br />

darunter zu verstehen und Anstrengungen,<br />

bei Bussen den einfachen<br />

ebenen Zugang zu gewähren.<br />

»Schlagwort<br />

Barrierefreiheit<br />

Aus 17 ehrenamtlichen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

besteht <strong>der</strong> Seniorenbeirat, die auf<br />

Vorschlag verschiedener Organisationen<br />

für die Dauer von drei Jahren<br />

ernannt werden. <strong>Das</strong> Gremium versteht<br />

sich als Vertreter und Sprachrohr<br />

<strong>der</strong> Senioren <strong>der</strong> Stadt. Es berät die<br />

politisch Verantwortlichen in <strong>Pirmasens</strong>,<br />

wenn es um Entscheidungen<br />

geht, die auch Senioren betreffen.<br />

Vieles hat <strong>der</strong> Beirat auf den Weg<br />

gebracht, beispielsweise ein Gelän<strong>der</strong><br />

und eine bessere Beleuchtung an <strong>der</strong><br />

Treppe am ”Exe”, mehr Sitzbänke im<br />

Stadtgebiet, längere Grünphasen <strong>der</strong><br />

Fußgängerampeln o<strong>der</strong> die Erreichbarkeit<br />

des ”Beckenhofes” durch die<br />

städtischen ASV-Busse.<br />

Als Erfolg des Seniorenbeirats sieht<br />

Horst Resch auch die Aktion, an<br />

Geschäfte in <strong>der</strong> Stadt ein ”Zertifikat<br />

für Seniorenfreundlichkeit” zu vergeben.<br />

Zertifiziert werden Geschäfte,<br />

die unter an<strong>der</strong>em achtsam ältere<br />

Bürger bei ihren Einkäufen unterstützen.<br />

Mit einem Plakat dürfen diese<br />

Geschäfte dann auf ihre geprüfte<br />

Seniorenfreundlichkeit aufmerksam<br />

machen. Rund 70 Geschäfte und<br />

Unternehmen wurden 2009 mit dieser<br />

Urkunde ausgezeichnet.<br />

Die neue Zielsetzung für dieses Jahr<br />

werde sein, einen noch besseren<br />

Überblick zu gewinnen, was ältere<br />

Mitbürger wollen und brauchen. Und<br />

alle Anstrengungen sinnvoll zusammenzufassen,<br />

sagt Resch.<br />

Dafür werden die Ergebnisse aller<br />

Workshops in <strong>der</strong> Stadt analysiert. In<br />

diesen Zukunftswerkstätten im ganzen<br />

Stadtgebiet hatte die <strong>Stadtverwaltung</strong>,<br />

mit Unterstützung von<br />

Spezialisten <strong>der</strong> Universität Kaiserslautern,<br />

ganz konkret die Wünsche<br />

von Senioren gesammelt (Ludwig 1/2009).<br />

Engagierter Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Seniorenbeirates: Horst Resch<br />

Natürlich mache <strong>der</strong> Seniorenbeirat<br />

auch Besuche in den Altenheimen <strong>der</strong><br />

Stadt und arbeite in verschiedenen<br />

Arbeitskreisen mit, sagt Resch. „Sehr<br />

gut und wichtig finde ich, dass Kontakte<br />

zu Jugendlichen in <strong>der</strong> Stadt<br />

bestehen“, meint <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />

Seniorenbeirats. Zum Jugendstadtrat,<br />

beispielsweise. Denn obwohl ältere<br />

Einwohner beson<strong>der</strong>e Bedürfnisse<br />

haben, nur gemeinsam könne man<br />

eine Stadt gestalten, die lebenswert<br />

für alle Generationen sei.


<strong>Das</strong>s in <strong>Pirmasens</strong> prozentual<br />

gesehen sehr viele ältere<br />

Menschen leben, ist kein Geheimnis.<br />

Unter den Städten in Rheinland-Pfalz<br />

weist unsere Stadt die meisten Bewohner<br />

über 60 Jahre auf: Rund 30<br />

Prozent <strong>der</strong> Einwohner sind über 60<br />

Jahre alt, Tendenz steigend. Dem<br />

Problem einer Gesellschaft, die immer<br />

älter wird, müssen sich sehr viele<br />

Gemeinden in Deutschland stellen.<br />

<strong>Pirmasens</strong> eilt aber hier <strong>der</strong> allgemeinen<br />

demographischen Entwicklung<br />

einige Jahre voraus.<br />

In Städten und Gemeinden generell<br />

müssen Bedingungen geschaffen<br />

werden, die es <strong>der</strong> älteren Generation<br />

ermöglichen, aktiv am gesellschaftlichen<br />

Leben teilzunehmen. Und gerade<br />

in <strong>Pirmasens</strong> hat dieses Thema eine<br />

ganz beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Gerade<br />

in unserer Stadt darf Seniorenpolitik<br />

nicht mehr nur Absicherung bei Hilfeund<br />

Pflegebedürftigkeit bedeuten.<br />

Mit dem Seniorenplan will die Stadt<br />

<strong>Pirmasens</strong> Aussagen zu den Lebenslagen<br />

ihrer Senioren treffen und den<br />

Stand <strong>der</strong> Angebote und Maßnahmen<br />

für ältere Menschen aufzeigen.<br />

Der Seniorenplan soll Praktikern, Pla-<br />

»Teilnahme<br />

am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

nern und überhaupt allen Bürgern<br />

Orientierung für die Politik für Senioren<br />

bieten.<br />

”Es ist ein erster Entwurf, <strong>der</strong> notwendigerweise<br />

durch alle Beteiligte<br />

ständig weiterentwickelt werden<br />

muss”, sagt Bürgermeister Peter<br />

Scheidel, in dessen Ressort die Seniorenpolitik<br />

in <strong>Pirmasens</strong> zu Hause ist,<br />

zur Seniorenplanung.<br />

Vom Einkauf bis zur Pflege müssen in<br />

<strong>Pirmasens</strong> Möglichkeiten geschaffen<br />

werden, damit die Menschen in <strong>der</strong><br />

Rege Diskussion bei <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt auf <strong>der</strong> Ruhbank<br />

Stadt gut und sicher alt werden können,<br />

sagt Scheidel.<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />

heißt hier die große Linie, als älterer<br />

Mitbürger nicht das Gefühl haben zu<br />

müssen, abgeschoben zu sein.<br />

Ein großer, wichtiger Teil <strong>der</strong> Planung<br />

ist die Bestandsaufnahme: Die Altersstruktur<br />

in <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> Pflegebedarf<br />

<strong>der</strong> Altersgruppen, die Pflegeversorgung<br />

aktuell …<br />

Wissenschaftlich begleitet wird die<br />

Seniorenplanung in <strong>der</strong> Stadt durch<br />

die ”Technische Universität Kaiserslautern”.<br />

Spezialisten des Lehrgebietes Stadtsoziologie<br />

hatten 2009 in so genannten<br />

Zukunftswerkstätten im<br />

gesamten Stadtgebiet ältere Einwohner<br />

zu ihren Vorstellungen und<br />

Wünschen befragt.<br />

Im März lagen die Auswertungen <strong>der</strong><br />

gesamten Studie vor. Die Ergebnisse<br />

zeigen, was ganz vorne auf <strong>der</strong><br />

Wunschliste <strong>der</strong> Senioren steht und<br />

diese konkrete Basis wird auch in die<br />

Seniorenplanung stark einfließen.<br />

Viele ältere Menschen wollen so<br />

lange wie möglich im vertrauten<br />

Umfeld wohnen bleiben. Einer <strong>der</strong><br />

Grundsätze <strong>der</strong> Planung ist es, diesen<br />

Wunsch so gut wie möglich zu unterstützen.<br />

Immerhin sind 40 Prozent<br />

aller Alleinlebenden über 65 Jahre alt.<br />

Ambulante Hilfe soll soweit es geht<br />

Vorrang haben, vor stationären<br />

Angeboten, wie wohnen im Heim.<br />

Doch zu Hause wohnen im Alter stellt<br />

auch Ansprüche an die Wohnung, die<br />

auf die zunehmenden Behin<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Bewohner, beispielsweise beim<br />

Treppensteigen, Rücksicht nehmen<br />

muss. Auch dies ist für Bürgermeister<br />

Peter Scheidel ein wichtiges Thema<br />

<strong>der</strong> Zukunft.<br />

»Hilfe zur<br />

Selbsthilfe.<br />

Auch das Haus Meinberg in <strong>der</strong><br />

Adlerstraße, dort ist das Seniorenbüro<br />

<strong>der</strong> Stadt untergebracht, soll noch in<br />

diesem Jahr einen behin<strong>der</strong>tengerechten<br />

Zugang erhalten.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe, verstärkte ehrenamtliche<br />

Unterstützung <strong>der</strong> älteren<br />

Mitbürger, um diesen weiterhin die<br />

Teilhabe am Stadtleben zu ermöglichen,<br />

das Netzwerk an Hilfen enger<br />

zu knüpfen: <strong>Das</strong> sind einige <strong>der</strong> vielen<br />

Eckpunkte, die die Seniorenplanung<br />

in <strong>der</strong> Stadt umschreiben.<br />

Seniorenfreundliche Stadt als politische Leitlinie<br />

Seniorenplanung in <strong>Pirmasens</strong><br />

gibt die Richtung vor<br />

<strong>Pirmasens</strong> zu einer seniorenfreundlichen<br />

Stadt zu gestalten ist eine große<br />

Aufgabe, die in <strong>der</strong> Zukunft immer<br />

!<br />

mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Die Seniorenplanung <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Pirmasens</strong> ist <strong>der</strong> ”Fahrplan” dahin,<br />

<strong>der</strong> ständig angepasst und weiterentwickelt<br />

werden muss.<br />

Interessierten<br />

Senioren, die auch<br />

gerne in einem Arbeitskreis<br />

mitarbeiten wollen o<strong>der</strong> sich<br />

für die Arbeit in <strong>der</strong> Ehrenamtsbörse<br />

interessieren, stehen <strong>der</strong> Leiter des<br />

Seniorenbüros, Peter Riegel,<br />

unter Telefon 7 82 80 und<br />

Gustav Rothhaar unter Telefon 87 71 12<br />

für weitere Auskünfte gerne<br />

zur Verfügung.<br />

geför<strong>der</strong>t von:<br />

11


12<br />

» LEBENSRAUM WINZLER VIERTEL<br />

Wenn die Jüngsten<br />

im Mittelpunkt<br />

Dienstags haben die Kleinsten das Sagen<br />

und donnerstags sind die Kids aktiv<br />

Zunächst war <strong>der</strong> PS:patio!-<br />

Projektladen als Anlauf- und<br />

Informationsstelle für die -<br />

erwachsenen - Interessenten<br />

des gemeinschaftlichen Wohnprojektes<br />

vorgesehen, das<br />

Stadt, Bauhilfe und Diakonie<br />

im Winzler Viertel in Angriff<br />

genommen haben. Inzwischen<br />

sind es allerdings die Jungen<br />

und Allerjüngsten die regelmäßig<br />

für reichlich Trubel und<br />

Aktion in <strong>der</strong> Winzler Straße<br />

107 sorgen.<br />

<strong>Das</strong>s immer wie<strong>der</strong> dienstags die<br />

Krabbelkin<strong>der</strong> mit ihren Mamas - und<br />

manchmal sogar dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Papa - die vielseitig nutzbaren<br />

Räume beleben, in denen sich dann<br />

donnerstags eine Kin<strong>der</strong>- und Jugendgruppe<br />

trifft, hängt mit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

<strong>der</strong> Stadt zusammen, im Projektladen<br />

auch die Angebote eines<br />

”Mehrgenerationen-Hauses” zu integrieren.<br />

Mit För<strong>der</strong>mitteln des Bundesfamilienministeriums<br />

eingerichtet, gibt es<br />

diese Begegnungs-, Informationsund<br />

Beratungsstellen für Jung bis Alt<br />

in über 500 Kommunen.<br />

Für <strong>Pirmasens</strong> hat man die enge<br />

Anbindung an das entstehende<br />

Wohnprojekt als eine ideale Verbindung<br />

erkannt, die beiden Projekten<br />

ein nachhaltiges Wirken<br />

sichern soll. Inzwischen fließen in die<br />

Arbeit im Projektladen auch noch<br />

Mittel des För<strong>der</strong>-<br />

geför<strong>der</strong>t von:<br />

stehen<br />

programms ”Haus <strong>der</strong> Familie”, das<br />

vom Mainzer Ministerium für Arbeit,<br />

Soziales, Gesundheit, Familie und<br />

Frauen aufgelegt wurde, und ähnliche<br />

Ziele verfolgt.<br />

Der PS:patio!-Projektladen versteht<br />

sich in diesem Zusammenhang zunächst<br />

als Anlaufstelle, bei <strong>der</strong> sich<br />

Menschen jeden Alters Information<br />

und Rat zur Bewältigung des Alltagslebens,<br />

in Fragen <strong>der</strong><br />

Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf o<strong>der</strong> bei Erziehungs- o<strong>der</strong><br />

Betreuungsproblemen einholen<br />

können.<br />

Die Quartiersmanager Conny<br />

Schwarz und Hansheiner<br />

Ritzer kennen die umfangreichen<br />

und vielfältigen<br />

Angebote, die Stadt, freie<br />

Träger sowie private Vereine<br />

und Organisationen<br />

für die <strong>Pirmasens</strong>er - gleich<br />

ob einheimischer o<strong>der</strong><br />

ausländischer Herkunft -<br />

für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche,<br />

Alleinerziehende, Familien,<br />

Senioren, speziell auch für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung bereithalten.


» STADTENTWICKLUNG<br />

d<br />

aneben stehen die<br />

Quartiersmanager auch<br />

bei Problemen mit Behörden<br />

mit Rat und Tat<br />

zur Seite, vermitteln<br />

o<strong>der</strong> begleiten die Ratsuchenden<br />

auch schon einmal beim Gang zum<br />

Amt.<br />

Die lebhaftesten Stunden im Projektladen<br />

erlebt Conny Schwarz allerdings<br />

immer wie<strong>der</strong> donnerstags, wenn sie<br />

die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen aus dem<br />

Winzler Viertel um sich versammelt,<br />

die seit gut eineinhalb Jahren zum<br />

regelmäßigen Jugendtreff kommen.<br />

Mit gemeinsamen Spiel- und Bastelaktionen,<br />

mit kleinen Ausflügen und<br />

Wan<strong>der</strong>ungen holt sie die Kids für ein<br />

paar Stunden von <strong>der</strong> Straße, bietet<br />

so auch den Eltern ein paar Stunden<br />

Freiraum.<br />

Aber nicht nur zum Vergnügen kommen<br />

die Jungen und Mädchen im<br />

Alter von 6 bis 13 Jahren in den Projektladen.<br />

Sie engagieren sich auch für ihr<br />

Viertel. Im Mai vergangenen Jahres<br />

opferten rund 10 Kids ein freies Wochenende<br />

um an <strong>der</strong> ”72-Stunden-<br />

Aktion” teilzunehmen, die <strong>der</strong> BDKJ<br />

alle drei Jahre organisiert. Wie rund<br />

100.000 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche im<br />

ganzen Bundesgebiet hatten sie ihre<br />

Freizeit in ein soziales Projekt gesteckt,<br />

das es innerhalb von drei<br />

Tagen, von Freitag bis Sonntag, zu<br />

bewältigen galt. Gemeinsam mit dem<br />

Projektladen-Team, unterstützt von<br />

einigen Müttern und Vätern und<br />

unter <strong>der</strong> fachkundigen, selbstverständlich<br />

ehrenamtlichen Anleitung<br />

von Maler Marko verschönerten die<br />

Kids die Einfahrt zum Kin<strong>der</strong>heim auf<br />

dem Klosterhof, indem sie eine<br />

80 Meter lange,<br />

graue und triste Betonmauer in eine<br />

einladend bunte, freundliche Wand<br />

mit 10.000 helfenden Händen umgestalteten.<br />

Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren, die<br />

die notwendigen Materialien genauso<br />

kostenlos zur Verfügung stellten wie<br />

den Proviant, um immer gut gestärkt<br />

über die drei arbeitsreichen Tage zu<br />

kommen, bewältigte die Gruppe ihre<br />

Aufgabe mit großem Engagement<br />

und viel Spaß.<br />

Die Begeisterung war so groß, dass<br />

die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen schon in<br />

diesem Jahr erneut ein ähnliches<br />

Projekt in Angriff nehmen wollen –<br />

und nicht erst im übernächsten Jahr,<br />

wenn <strong>der</strong> BDKJ wie<strong>der</strong> zur bundesweiten<br />

Aktion aufruft.<br />

Deutlich spielerischer geht es da am<br />

Dienstagvormittag im Projektladen<br />

zu, wenn sich das runde Dutzend<br />

Mütter - und manchmal sogar Väter -<br />

mit ihren Jüngsten im Alter zwischen<br />

9 Monaten und 3 Jahren im Projektladen<br />

treffen. In Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Katholischen Familienbildungsstätte<br />

und angeleitet von Erzieherin Dagmar<br />

Wolf singen und spielen die Kleinsten<br />

PS:patio!-Nutzer während die Mamas<br />

Zeit haben, sich auszutauschen, Problemchen<br />

zu besprechen und Kontakte<br />

zu knüpfen.<br />

Die Stimmung ist immer richtig toll,<br />

wie beispielsweise am Faschingsdienstag,<br />

als 13 ”Zwerge” mit den<br />

Mamas und Papas feste gefeiert<br />

haben. <strong>Das</strong>s dabei neben Deutsch<br />

auch Arabisch, Persisch, Russisch o<strong>der</strong><br />

Polnisch geplappert wird, belebt das<br />

bunte Treiben.<br />

Aus den bereits eingeführten<br />

Projekten entwickelt das PS:patio!-<br />

Team neue Aktivitäten, die in <strong>der</strong><br />

Regel mit Kooperationspartnern<br />

umgesetzt werden und die bestehenden<br />

Angebote ergänzen. So soll in<br />

diesem Jahr zusammen mit dem<br />

Internationalen Bund <strong>der</strong> erste<br />

Sprachkurs für Mutter und Kind<br />

angeboten werden. Zusammen mit<br />

dem Kin<strong>der</strong>schutzbund, <strong>der</strong> sich in<br />

<strong>der</strong> Winzler Straße<br />

in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft befindet, soll die dort<br />

bereits bestehende Hausaufgabenbetreuung<br />

ausgebaut werden.<br />

Maler Marko mit<br />

seinen ”Lehrlingen”<br />

Interesse ..? 06331-213639<br />

Wer Lust bekommen hat, bei einem <strong>der</strong> Angebote im Projektladen<br />

mitzumachen, kommt einfach vorbei.<br />

Die Krabbelgruppe findet dienstags von 9:30 bis 11:00 Uhr statt,<br />

die Gruppe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen trifft sich immer am<br />

Donnerstag von 15:00 bis 17:00 Uhr. Die Teilnahme an den<br />

Angeboten ist kostenlos. Der Projektladen ist Montag bis<br />

Freitag von 8:00 bis 13:00 Uhr besetzt, sowie donnerstags am<br />

Nachmittag. Nähere Informationen gibt es auch am Telefon:<br />

Projekt für<br />

Generationen<br />

13


14<br />

» ENTWICKLUNG »RHEINBERGER«<br />

Von <strong>der</strong> Industrie-Ruine zum<br />

Vor allem durch das Mitmachmuseum<br />

”Dynamikum“ ist <strong>der</strong> umgestaltete<br />

Rheinberger-Komplex sehr bekannt geworden.<br />

Doch ist die gesamte ehemalige große<br />

Schuhfabrik ein städtebauliches Glanzlicht<br />

medizinischen Zentrum<br />

Ärzte und an<strong>der</strong>e Anbieter aus dem medizinischen Bereich investieren im ”Rheinberger”<br />

am Strecktal geworden.<br />

Wo zu Hochzeiten, Mitte <strong>der</strong><br />

1930er Jahre, 2.500 Menschen<br />

arbeiteten, ist nun ein<br />

städtischer Raum entstanden, <strong>der</strong><br />

Platz bietet für viele ganz unterschiedliche<br />

Nutzungen. Doch nicht nur <strong>der</strong><br />

Museumstrakt, die gesamte ehemalige<br />

große Schuhfabrik wurde ein<br />

städtebauliches Glanzlicht am Strecktalpark.<br />

Entwickelt wurde und wird das Gebäudekonzept,<br />

auch mit Gel<strong>der</strong>n aus<br />

Stadtentwicklungstöpfen von Bund<br />

und Land finanziert, von einer Gesellschaft,<br />

in <strong>der</strong> neben <strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong><br />

auch private Unternehmen im<br />

Boot sind. Wie die Bunkerhill-Gesellschaft<br />

<strong>der</strong> Architekten Emil und Peter<br />

Schweitzer. Von diesem städtebaulichen<br />

Modell, das es in dieser Form<br />

laut den Architekten so nirgends gibt,<br />

waren die beiden Schweitzers so überzeugt,<br />

dass sie mit <strong>der</strong> Stadt eine<br />

Gesellschaft zur Entwicklung des<br />

Michael Lojer und seine Frau,<br />

Dr. med. Sabine Lojer haben<br />

sich auf plastisch-ästhetische<br />

Operationen spezialisiert.<br />

Sabine Lojer ist dazu Spezialistin<br />

<strong>der</strong> Handchirurgie.<br />

Komplexes gegründet haben und sich<br />

auch um die Vermarktung <strong>der</strong> Flächen<br />

kümmerten und kümmern.<br />

Neben dem ”Dynamikum” beherbergt<br />

<strong>der</strong> ”Rheinberger” mittlerweile einen<br />

interessanten Mix an Dienstleistern<br />

und Gewerbebetrieben.<br />

Der medizinische Bereich zum Beispiel<br />

sei gut ausgelastet, sagt Emil Schweitzer.<br />

Und das, obwohl <strong>der</strong> erste Versuch<br />

eines Ärzte-Trakts sich nicht realisieren<br />

ließ. Zu 90 Prozent sei <strong>der</strong><br />

”Rheinberger” nun belegt, so Emil<br />

Schweitzer.


Über 2.000 Quadratmeter<br />

seien an Ärzte, Heilpraktiker<br />

und Physiotherapeuten vermietet.<br />

Im Turm sind noch<br />

700 Quadratmeter frei.<br />

Wünschenswert für die Investoren<br />

wären ein Allgemeinmediziner und<br />

eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis, um das<br />

medizinische Zentrum rund zu machen.<br />

200 Quadratmeter im Eingangsbereich<br />

sind zudem für eine<br />

Apotheke reserviert.<br />

Mitte des Jahres öffnen auch die<br />

beiden Zahnmediziner Dr. Hans-<br />

Friedrich Hicks-Monreal und Dr. Michael<br />

Menzel über dem ”Dynamikum”<br />

im vierten Obergeschoss<br />

ihre neue Gemeinschaftspraxis.<br />

Michael Menzels Praxis<br />

in Rieschweiler-Mühlbach<br />

übernimmt eine<br />

Kollegin, Hicks-Monreal<br />

konnte noch keinen<br />

Nachfolger für die Praxis<br />

in <strong>der</strong> Bitscher Straße finden.<br />

500.000 Euro investieren<br />

die beiden Ärzte in die neuen Praxisräume,<br />

die vom Investor mit einem<br />

Aufwand von einer Million Euro eingerichtet<br />

wird. Die Notwendigkeit<br />

mo<strong>der</strong>ner Technik zwinge sie nochmals<br />

in ihrem Arbeitsleben zu einer<br />

großen Investition, berichtet Hicks-<br />

Monreal. Den ”Rheinberger” als Standort<br />

dafür sehe er zukunftstragend<br />

und von Größe und Lage <strong>der</strong> neuen<br />

Praxis ideal.<br />

Im OP-Zentrum von Jürgen Weinisch (links)<br />

führt Augenarzt Attila Osvald, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Ringstraße gemeinsam mit Augenarzt<br />

Michael Butscher in <strong>Pirmasens</strong> praktiziert,<br />

seit Beginn des Jahres Operationen am Auge,<br />

vor allem Graue-Star-Operationen, durch.<br />

”Einzelkämpfer” werden es in Zukunft<br />

immer schwerer haben, begründen<br />

die Ärzte den Schritt in den ”Rheinberger”.<br />

Und eine gemeine Praxis biete<br />

bessere Möglichkeiten zur Spezialisierung.<br />

Die beiden Zahnärzte bringen<br />

sechs Angestellte mit in die neue<br />

Praxis.<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendarzt Pedro<br />

Mestres Riba stand vor <strong>der</strong> Entscheidung<br />

einer teuren Renovierung seiner<br />

Praxis in <strong>der</strong> Stadt. <strong>Das</strong> Angebot, statt<br />

<strong>der</strong> Renovierung eine ganz neue<br />

Praxis nach seinen Vorstellungen und<br />

Bedürfnissen im ”Rheinberger-Turm”<br />

einzurichten, gab den Ausschlag für<br />

Mestres Riba, in den ”Rheinberger” zu<br />

ziehen. Wichtig sei, dass seine Praxis<br />

auch mit Rollstuhl o<strong>der</strong> Krankenbett<br />

erreichbar sei, sagte <strong>der</strong> Arzt vor<br />

einem Jahr. Und die Nähe an<strong>der</strong>er<br />

medizinischer Praxen sehe er ebenso<br />

positiv. Dazu kämen die zentrale Lage<br />

und die gute Verkehrsanbindung.<br />

Mitte des Jahres eröffnen die beiden<br />

Zahnmediziner Dr. Hans-Friedrich<br />

Hicks-Monreal (links)<br />

und Dr. Michael Menzel über<br />

dem ”Dynamikum” im vierten<br />

Obergeschoss ihre Praxis.<br />

”Ich bin sehr glücklich und zufrieden<br />

die Entscheidung getroffen zu haben<br />

in den ”Rheinberger” zu ziehen. Die<br />

Idee, die alte Schuhfabrik auf diese<br />

Art mit Leben zu füllen, fasziniert<br />

mich immer noch”, so <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>arzt. Und ein Teil von diesem<br />

städtebaulichen Glanzlicht zu sein<br />

mache ihn stolz.<br />

Seit 2008 ist die Praxisgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Mediziner Lojer und Weinisch<br />

im Rheinbergergebäude aktiv.<br />

Auf rund 600 Quadratmetern bietet<br />

die chirurgische Praxis medizinische<br />

Versorgung auf dem neuesten Stand<br />

<strong>der</strong> Technik.<br />

<strong>Das</strong> Herzstück <strong>der</strong> Praxis sind die beiden<br />

Operationsräume, die nach den<br />

aktuellsten technischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und den strengen gesetzlichen<br />

Vorschriften in diesem Bereich ausgestattet<br />

sind, sagt <strong>der</strong> Anästhesie-<br />

Arzt Jürgen Weinisch.<br />

Verdoppelt habe sich die OP-Fläche<br />

im Vergleich zur früheren Praxis in<br />

Rodalben. Auch die weiteren medizinisch-technischen<br />

Räume im Rheinbergergebäude<br />

sollen effizient<br />

gestaltet werden. Doch nicht nur die<br />

größere Kapazität <strong>der</strong> Praxis bewog<br />

die Ärzte nach zwölf Jahren Praktizieren<br />

in Rodalben zum Umzug in<br />

den ”Rheinberger”.<br />

Wichtig sei die leichtere Erreichbarkeit<br />

vor allem für ältere Patienten<br />

und das ganze angenehme<br />

Umfeld. Auch einige Ärzte in<br />

<strong>Pirmasens</strong> nutzen schon seit<br />

einiger Zeit die chirurgischen<br />

Möglichkeiten von Weinischs<br />

”OP-Zentrum Rheinberger”.<br />

Heilpraktiker Ralf Meyer, dessen<br />

Praxis weit über die Region hinaus<br />

bekannt ist, hat sich schon vor Jahren<br />

für den Rheinberger entschieden.<br />

Dort nie<strong>der</strong>gelassen hat sich ebenso<br />

Dr. med. Johannes Abel, Facharzt für<br />

psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie.<br />

<strong>Das</strong> medizinische<br />

Umfeld nützt auch<br />

<strong>der</strong> physiotherapeutischen<br />

Praxis<br />

”Physiomed + fit“ und<br />

ihren Patienten, sagt<br />

Martin Krebs, einer <strong>der</strong><br />

Physiotherapeuten <strong>der</strong> Praxis.<br />

Kurze Wege hätten die<br />

Patienten im Haus und auch<br />

Krebs findet das gesamte<br />

Ambiente angenehm.<br />

Manfred Lauer vom<br />

Sportstudio ”Fitnesfactory”<br />

gleich im Erdgeschoß des<br />

Gebäudes.<br />

15


16<br />

» GEWERBEHÖFE & »GRIPS«<br />

Hier tut sich was ...<br />

Hier tut<br />

28 Jahre ist es her, dass die einstige<br />

Bei den Firmen im<br />

Gewerbehof I<br />

in <strong>der</strong> Teichstraße<br />

finden <strong>der</strong>zeit<br />

260 Menschen<br />

ihre Arbeit.<br />

Produktions- und Verwaltungsstätte<br />

des Maschinenbauers ”Schön” in <strong>der</strong><br />

Teichstraße von <strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong><br />

zu einem Gewerbehof umfunktioniert<br />

wurde. Dies galt damals als landesweites<br />

Pilotprojekt, um Firmengründungen<br />

beziehungsweise Firmenneuansiedlungen<br />

in <strong>Pirmasens</strong> zu erleichtern.<br />

Nach dem Umzug <strong>der</strong> ”Schön AG”<br />

nach Winzeln stand das Gebäude in<br />

<strong>der</strong> Teichstraße lange Zeit leer, bevor<br />

die Stadt die Immobilie günstig erwerben<br />

konnte. Mit Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds und einem nicht<br />

all zu großen städtischen Anteil<br />

wurde das Haus umgebaut (Investitionskosten<br />

damals: fünf Millionen<br />

D-Mark). Damit wurden zum einen<br />

die Raumprobleme <strong>der</strong> <strong>der</strong> städtischen<br />

Verwaltung<br />

gelöst und zum<br />

an<strong>der</strong>n eine Nutzung<br />

von über<br />

6.000 Quadratmetern<br />

für ansiedlungswillige<br />

Firmen<br />

geschaffen.<br />

Die ersten Mieter in<br />

<strong>der</strong> damaligen Zeit<br />

waren die Computerfirma<br />

”FSE”,<br />

<strong>der</strong> Sportschuh-Produzent<br />

”adidas”<br />

mit sieben Beschäftigten,<br />

<strong>der</strong> Le<strong>der</strong>waren-Hersteller<br />

”Reinhard” und die ”Trinologie<br />

Computer-Produktions GmbH”, ein<br />

High-Tech-Betrieb mit Stammhaus in<br />

Kaiserslautern. Im April des Jahres<br />

1991 zog dann <strong>der</strong> Pforzheimer Versandhändler<br />

”Klingel” mit einer Kundendienst-<br />

und einer Datenverwaltungsabteilung<br />

in den Gewerbehof.<br />

100 neue Arbeitsplätze sollten<br />

entstehen.<br />

Heutzutage ist die Firma ”Sympatel<br />

Telemarketing GmbH”, ein seit 1992<br />

bestehendes Call-Center beziehungsweise<br />

Kunden-Service-Center, die Ankerfirma<br />

im Gewerbehof I.<br />

1.700 Quadratmeter Fläche belegt<br />

”Sympatel”, 430 Leute beschäftigt das<br />

Unternehmen, davon 240 Festangestellte;<br />

dies entspricht rund 140 Arbeitsplätzen<br />

vorwiegend in <strong>der</strong> Telefonie.<br />

Über fünf Millionen Gespräche<br />

haben die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im vergangenen Jahr ”an<br />

<strong>der</strong> Strippe” gehabt. Mehr als 30<br />

Versandhäuser arbeiten teilweise seit<br />

<strong>der</strong> ersten Stunde mit <strong>der</strong> ”SympaTel<br />

Group”.<br />

Sympatel erzielt einen Umsatz von<br />

über sieben Millionen Euro und ist<br />

damit ein wichtiger Gewerbesteuerzahler<br />

in <strong>der</strong> Stadt.


Wie Wirtschaftsför<strong>der</strong>er Herbert Groß<br />

ausführt beträgt die Gesamtfläche im<br />

Gewerbehof I rund 4.300 Quadratmeter;<br />

davon sind 3.498 Quadratmeter<br />

vermietet - also 80 Prozent <strong>der</strong><br />

Gesamtfläche. 670 Quadratmeter stehen<br />

leer; als Optionsfläche sind 192<br />

Quadratmeter ausgewiesen. Die<br />

ansässigen Firmen ”Wewatext”, ”DFT”,<br />

”Sympatel” und ”Palatina” beschäftigen<br />

über 260 Menschen.<br />

Nach dem Erfolg des ersten Gewerbehofes,<br />

gab die Stadt im Jahr 1995<br />

jungen Unternehmen eine weitere<br />

Starthilfe mit dem Gewerbehof II.<br />

1993 im Mai erwarb sie die ehemalige<br />

Schuhfabrik von ”Welter & Brück”,<br />

die seit 1990 leer stand. Im Februar<br />

dieses Jahres war dort die Schuhproduktion<br />

eingestellt worden.<br />

Groß und seine Mitarbeiterin Bärbel<br />

Rieger-Hoff bestätigen mit ihren<br />

Zahlen, dass auch <strong>der</strong> Gewerbehof II<br />

ein Glücksfall für die Stadt war und<br />

ist. Von <strong>der</strong> 4.000 Quadratmeter großen<br />

Gesamtfläche sind 84 Prozent<br />

vermietet; das sind rund 3.350<br />

Quadratmeter. Es sind dort ”Ableger”<br />

von bekannten Firmen zu finden, wie<br />

etwa die Solor Schuhforschung und<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Firma ”Birke”, mit<br />

sich was<br />

40 Mitarbeitern o<strong>der</strong> auch die<br />

Verwaltung des Schoko-<br />

Produzenten ”Wawi”<br />

mit 45 Mitarbeitern.<br />

Die Gewinner<br />

<strong>der</strong> letzten <strong>Ausgabe</strong> ...<br />

1. Preis: Jimmy Hublet<br />

2. - 10. Preis:<br />

Reinhard Fütterer<br />

Martin Köhler<br />

Katharina Schmitt<br />

Cornelia Lang<br />

Petra Stahl<br />

Sven Lickteig<br />

Ursula Kästner<br />

Gerdi Raabe<br />

Gudrun Grieß<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Jahres<br />

Karte<br />

www.dynamikum.de<br />

all-inclusive<br />

Konzept<br />

Ein ganz an<strong>der</strong>es Konzept verfolgte<br />

die Stadt mit <strong>der</strong> Gründung des<br />

”Grips” (Grün<strong>der</strong>innen-Zentrum <strong>Pirmasens</strong>)<br />

im Jahr 2001. Frauen, die im<br />

”Grips” eine eigene Firma aufmachen<br />

wollten, bekamen den dafür nötigen<br />

Raum zu günstigen Mietkonditionen<br />

und profitierten von <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

in dem komplett umgebauten Gebäude.<br />

Zusätzlich zum billigen Gewerberaum<br />

bekommen Grün<strong>der</strong>innen kostenlose<br />

Beratung und Qualifizierung<br />

geboten. Herbert Groß: “Ein so genanntes<br />

all-inclusive-Konzept.”<br />

Insgesamt konnte das ”Grips” in den<br />

Anfangsjahren 27 Existenzgrün<strong>der</strong>innen<br />

eine Heimstätte bieten. Hinzu<br />

kommen die drei ”Inkubationsräume”<br />

(Brutzimmer), in denen angehende<br />

Grün<strong>der</strong> über die Tauglichkeit ihrer<br />

Geschäftsidee nachdenken können.<br />

Allerdings waren die Frauen von Anfang<br />

an in <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heit im ”Grips”.<br />

<strong>Das</strong> lag weniger an den Frauen, son<strong>der</strong>n<br />

an <strong>der</strong>en Geschäftsideen.<br />

Herbert Groß dazu: ”Die För<strong>der</strong>kriterien,<br />

die wir beachten mussten, waren<br />

für die Ansiedlung von Frauenberufen<br />

im ‘Grips‘ einfach kontraproduktiv.”<br />

Zum Beispiel seien Anwaltsberufe,<br />

Architekten, Steuerberater,<br />

RÄTSEL<br />

Mitmachen und tolle Preise gewinnen!<br />

Erwachsener € 30.-<br />

Heil- und Krankenpflegeberufe von<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung ausgeschlossen.<br />

Trotzdem seien im ”Grips” keine Fehlbelegungen<br />

in großer Anzahl zu vermelden.<br />

Dies bestätigte auch <strong>der</strong><br />

Landesrechnungshof, <strong>der</strong> von Zeit zu<br />

Zeit sämtliche Grün<strong>der</strong>zentren landesweit<br />

unter die Lupe nimmt.<br />

Nach heutigem Stand haben neun Firmen<br />

im ”Grips” ihren Unternehmenssitz.<br />

Sie bieten 77 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Arbeitsplätze.<br />

Bärbel Rieger-Hoff, zuständig für das<br />

”Grips”, gibt einen Überblick. Demnach<br />

ist eine Fläche von rund 1.800<br />

Quadratmetern vermietet (69 Prozent<br />

<strong>der</strong> Gesamtmietfläche), es besteht<br />

eine Optionsfläche von 271 Quadratmeter<br />

und als Leerstand sind 570<br />

Quadratmeter ausgewiesen.<br />

In den Gewerbegebieten Winzeln und Erlenteich konnten knapp<br />

100 Betriebe angesiedelt werden.<br />

Wie viele Arbeitsplätze sind in den Betrieben geschaffen worden?<br />

● 2.500 ● 1.500 ● 2.000<br />

1. Preis: Eine Jahreskarte für das Dynamikum.<br />

2. bis 10. Preis: Eine Tageskarte für das Dynamikum.<br />

<strong>Das</strong> ehemalige<br />

Kasernen-Gebäude<br />

in dem heute<br />

das ”GRiPS” untergebracht<br />

ist.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Die Lösung mit Name und Adresse per E-Mail senden an dunjamaurer@pirmasens.de o<strong>der</strong> per Post an: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Pirmasens</strong>, Redaktion ”Ludwig”, Pressestelle, Exerzierplatzstraße 17, 66953 <strong>Pirmasens</strong>.<br />

Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 31. Mai 2010. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Gewinner werden per Los ermittelt und in <strong>der</strong> nächsten <strong>Ausgabe</strong> bekannt gegeben.<br />

17


» SPIELLEITPLANUNG<br />

”<br />

”Junge Einwohner einer Stadt brau- und auch Klettermöglichkeiten stehen<br />

chen Erlebnisräume in freier Natur, hier immer noch auf <strong>der</strong> Wunschliste.<br />

damit sie sich gerne bewegen und<br />

Kreativität beim Spielen entwickeln”, Schon im Oktober wurden Ge-<br />

so die Vorstellung von Bürgermeister schwindigkeitsmessungen in Fehr-<br />

Peter Scheidel. Schon vor gut drei bach durchgeführt. Nachgedacht<br />

Jahren begann die Stadt <strong>Pirmasens</strong> wird über 30-Kilometer-Zonen und<br />

deshalb mit Planungen in <strong>der</strong> Innen- bauliche Verän<strong>der</strong>ungen, um die<br />

stadt, um hier systematisch die Be- Durchgangsstraße wesentlich sicherer<br />

dürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendli- zu machen.<br />

chen zu erfassen und Plätze und Areale<br />

für Spiel und Aufenthalt zu schaffen Gefällte Birkenstämme zum Balan-<br />

o<strong>der</strong> diese zu verbessern. Im letzten cieren wurden am Dorfplatz veran-<br />

Jahr ging diese ”Spielleitplanung” kert, weitere sollten bei besserem<br />

auch in die Vororte. Fehrbach machte Wetter am Spielplatz ”Karl-Mattheisden<br />

Anfang.<br />

Platz” installiert werden.<br />

Spielräume<br />

nach Vorstellungen<br />

<strong>Pirmasens</strong>er Kin<strong>der</strong><br />

18<br />

Wie immer in diesem Projekt wurden<br />

auch in Fehrbach konsequent Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche in die Planung mit<br />

einbezogen. Bei einer Ortsbegehung<br />

wiesen die jungen Fehrbacher auf die<br />

Gefahren beim Überqueren <strong>der</strong> Ortsdurchgangsstraße<br />

und beim Fahrradfahren<br />

hin.<br />

Kin<strong>der</strong> in den Vororten haben durch<br />

die Nähe von Wiesen, Wald und<br />

Gärten bessere Spielmöglichkeiten als<br />

jene in <strong>der</strong> Innenstadt.<br />

Kin<strong>der</strong>bedürfnisse stehen im Mittelpunkt<br />

Wünsche hatten die jungen Leute<br />

trotzdem einige ...<br />

Der Bolzplatz auf dem Gelände<br />

<strong>der</strong> Grundschule, sehr<br />

beliebt, sollte attraktiver<br />

werden. Auch zu den<br />

Spielplätzen und zum<br />

Außengelände <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>tagesstättekamenVorschläge.NatürlicheSpielmaterialien<br />

-<br />

Holz und Sand -<br />

Ein Beachvolleyballnetz wurde am<br />

Dorfplatz auf <strong>der</strong> Wiese montiert<br />

und ein Trampolin<br />

im Schulhof<br />

<strong>der</strong> Grundschule<br />

Fehrbach<br />

aufgebaut und<br />

gleich eingeweiht.<br />

Die Schüler <strong>der</strong> Grundschule sind<br />

dabei, mit einer Planungswerkstatt<br />

eigene Vorstellungen zur Neugestaltung<br />

des Schulhofs zu entwickeln<br />

die dann in die Pläne integriert werden.<br />

Im Kin<strong>der</strong>garten soll auch ein<br />

neues Spielschiff den Frühling ankündigen<br />

und auch ein ”Lehmberg”, eine<br />

Bahn für BMX-Rä<strong>der</strong>, wird auf einem<br />

Grundstück in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Schule<br />

entstehen.<br />

Auch in <strong>der</strong> Kernstadt waren Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Spielleitplanung zu sehen.<br />

Die Margaretenstraße als Spielstraße<br />

wurde gut angenommen (Ludwig<br />

1/2009), wie auch <strong>der</strong> neu gestaltete<br />

Spielplatz anbei, sagt Birgit Deutschmann,<br />

die bei <strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong> das<br />

Projekt <strong>der</strong> Spielleitplanung betreut.<br />

Sehr gut kam auch die Idee an, das<br />

Spielgelände am Wedebrunnen im<br />

Winter in eine Eisfläche zu verwandeln.<br />

Im Bau ist die Gestaltung des Wiesengeländes,<br />

gleich neben dem Schulhof<br />

<strong>der</strong> Horebschule, als naturnaher Erlebnisspielraum.<br />

Dieser soll dann<br />

im Sommer fertig gestellt sein.


» ZAHL IM QUARTAL<br />

Zahl im Quartal<br />

Im Jahr 2008 wurden von <strong>der</strong> Schuldnerberatung<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong> 217 Anträge für ein Verbraucherinsolvenzverfahren<br />

an das Amtsgericht weitergeleitet.<br />

Nicht nur Firmen, auch<br />

Privatpersonen können<br />

”pleitegehen”, wenn die<br />

Schulden die Einnahmen<br />

übersteigen. Und die Zahl <strong>der</strong><br />

Personen in Deutschland, die hoch<br />

verschuldet sind, steigt.<br />

Früher gab es nur den ”Offenbarungseid”<br />

für Menschen, die aus unterschiedlichsten<br />

Gründen, wie auch<br />

Verlust <strong>der</strong> Arbeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Untergang<br />

des eignen kleinen Geschäftes, in die<br />

Schuldenfalle gerieten, aus <strong>der</strong> es für<br />

Viele kein Entkommen mehr gab.<br />

<strong>Das</strong> Privat-Insolvenzverfahren gibt<br />

aber seit 1999 die Möglichkeit, mit<br />

Hilfe von außen nach ein paar Jahren<br />

aus <strong>der</strong> Verschuldung herauszukommen,<br />

mit <strong>der</strong> Chance eines neuen<br />

Anfangs.<br />

217 Anträge für ein Verbraucher-<br />

Insolvenzverfahren, auch Restschuldbefreiung<br />

genannt, hat die Schuldnerberatung<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Pirmasens</strong><br />

2008 an das Amtsgericht weitergeleitet.<br />

Eine hohe Zahl, in <strong>der</strong> Tat, auch<br />

im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Kreisen und<br />

Städten im Land. Tatsächlich wird das<br />

Eröffnen einer hohen Zahl von<br />

Verbraucher-Insolvenzverfahren pro<br />

Jahr von den Medien gerne als Beleg<br />

dafür genommen, die betroffenen<br />

Gemeinden als ”Schulden-Eldorado”<br />

und ”Pleitehochburgen” an den<br />

Pranger zu stellen.<br />

Aber stimmt das? Eine hohe Anzahl<br />

von eröffneten Verbraucher-Insolvenzverfahren<br />

zeigt, auch nach Ansicht<br />

des Familienministeriums in<br />

Rheinland-Pfalz, dass es wie hier <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>Pirmasens</strong> durch effektive<br />

Schuldnerberatung gelingt, einen<br />

steigenden Anteil überschuldeter<br />

Haushalte aus dem mo<strong>der</strong>nen ”Schuldturm”<br />

zu befreien.<br />

Die steigende Zahl <strong>der</strong> Verbraucher-<br />

Insolvenzen zeigt also, wie sich die<br />

städtische Schuldnerberatung personell<br />

verstärkt und an Wirksamkeit<br />

gewonnen hat. Zwei Schuldnerberater<br />

sind für die Bürger <strong>der</strong> Stadt da,<br />

eine Halbtagskraft arbeitet den beiden<br />

Spezialisten zu.<br />

Die Schuldnerberatung <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Pirmasens</strong> ist übrigens ganz in <strong>der</strong><br />

Nähe des Büros des Oberbürgermeisters<br />

angesiedelt und wurde von diesem<br />

auch zur ”Chefsache” erklärt.<br />

Die Beratungsqualität <strong>der</strong> Schuldnerberatung<br />

erhielt von Seiten des<br />

zuständigen Ministeriums auch schon<br />

ein ”sehr gut” attestiert.<br />

Eine Zahl macht die beson<strong>der</strong>en<br />

Erfolge <strong>der</strong> Schuldnerberatung in<br />

<strong>Pirmasens</strong> sehr deutlich – laut<br />

”Schuldneratlas Deutschland 2007”<br />

haben bisher bundesweit nur etwa 5<br />

Prozent <strong>der</strong> 3,5 Millionen überschuldeten<br />

Haushalte vom Verbraucher-<br />

Insolvenzverfahren (mit Restschuldbefreiung<br />

nach sechs Jahren) Gebrauch<br />

gemacht.<br />

Laut Quote in diesem Schuldneratlas<br />

wären in <strong>Pirmasens</strong> geschätzte 6.400<br />

Haushalte überschuldet. Seit 1999,<br />

dem Beginn <strong>der</strong> Verbraucher-Insolvenzverfahren,<br />

wurden bei <strong>der</strong> Schuldnerberatung<br />

<strong>Pirmasens</strong> 1.348 private<br />

Insolvenzverfahren mit <strong>der</strong> Chance<br />

zum Neuanfang eröffnet (bis 2007).<br />

<strong>Das</strong> stellt eine Quote von 20 Prozent<br />

<strong>der</strong> überschuldeten Haushalte dar:<br />

Viermal so hoch wie <strong>der</strong> Bundesdurchschnitt.<br />

Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Insolvenzordnung,<br />

die zu einer Schuldenbefreiung<br />

innerhalb von sechs Jahren führen,<br />

werden in <strong>Pirmasens</strong> also durch eine<br />

effektive Schuldnerberatung überdurchschnittlich<br />

gut genutzt und helfen<br />

mit, bei <strong>der</strong> Lösung des großen<br />

Problems <strong>der</strong> Überschuldung.<br />

19


Hilf uns helfen !<br />

www. feuerwehr-pirmasens.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!