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LGT Venture Philanthropy Die ersten zwei Jahre Rückblick und ...

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<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Rückblick</strong> <strong>und</strong> Ausblick


«Wir bestreiten unseren Lebensunterhalt<br />

mit dem, was wir bekommen –<br />

wir leben von dem, was wir geben.»<br />

Sir Winston Churchill


Inhalt<br />

Herzlich willkommen 4<br />

Vorwort 5<br />

Stiftungsrat <strong>und</strong> Team 6<br />

<strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong> von<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> 8<br />

Der Ansatz von <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> 10<br />

Herausforderungen für <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> 16<br />

Unser Portfolio 20<br />

Erfolgsmessung <strong>und</strong> Berichterstattung 32<br />

Das iCats-Programm 34<br />

Das Spendenprogramm für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende 36<br />

Investieren des Kapitalstocks im Einklang<br />

mit der Mission 37<br />

Beratung in Philanthropie 39<br />

Ausblick 40<br />

<strong>Die</strong> Weiterentwicklung der Philanthropie 42


4<br />

Herzlich willkommen<br />

Liebe Fre<strong>und</strong>e der Philanthropie<br />

Es freut mich sehr, Ihnen diesen <strong>ersten</strong> Bericht des<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> Philan thropy Teams über die <strong>ersten</strong> bei den<br />

<strong>Jahre</strong> präsentieren zu dürfen. Voll Freude stellen wir<br />

Ihnen vor, welche Menschen <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

mit Leidenschaft vorantreiben, was in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n aufgebaut wurde <strong>und</strong> welch hervorragende<br />

Arbeit unsere Portfolio-Organisationen jeden Tag im<br />

<strong>Die</strong>nste der Benachteiligten leisten.<br />

Der vorliegende Bericht zeigt Ihnen auch, wie Sie sich<br />

von der Philanthropie inspirieren lassen <strong>und</strong> Ihr eigenes<br />

Engagement für benachteiligte Menschen mit uns realisieren<br />

können. Durch unser Angebot der Philanthropie-<br />

Beratung möchten wir Sie für Philanthropie begeistern<br />

<strong>und</strong> in die Lage versetzen, sich Ihr eigenes, individuelles<br />

Philanthropie-Profil zu erstellen <strong>und</strong> dementsprechend<br />

aktiv zu werden.<br />

Wir legen ausserdem unsere Pläne <strong>und</strong> Erwartungen<br />

für die Zukunft dar – sowohl von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

als auch der Philanthropie im Allgemeinen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen <strong>und</strong> Freude beim<br />

Lesen dieses Berichts – <strong>und</strong> vor allem bei Ihrem eigenen<br />

philanthropischen Engagement.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Wolfgang Hafenmayer<br />

Managing Partner <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong>


Bei der Bekämpfung von Armut neue <strong>und</strong><br />

ehrgeizige Wege gehen<br />

Alle Menschen sollten unter menschenwürdigen Be -<br />

dingungen leben dürfen <strong>und</strong> eine faire Entwicklungs-<br />

chance in ihrem Leben erhalten. Vermögende Menschen<br />

haben eine wirtschaftliche, politische <strong>und</strong> moralische<br />

Verantwortung, sich für die Benachteiligten einzusetz<br />

en. Speziell in Entwicklungsländern ist das Ausmass<br />

an Armut erschreckend <strong>und</strong> das Bedürfnis nach Hilfe<br />

gross. Staatliche Transfersysteme haben ihre Grenzen,<br />

<strong>und</strong> so bleibt es auch für den privaten Sektor eine He-<br />

rausforderung, den Benachteiligten in Entwicklungsländern<br />

Hilfe zu leisten <strong>und</strong> zum sozialen Fortschritt<br />

beizutragen. Dabei ist es entscheidend, dass die einge -<br />

setzten Mittel eine hohe <strong>und</strong> nachhaltige soziale Rendite<br />

erzielen <strong>und</strong> keine falschen <strong>und</strong> unnötigen Abhängigkeiten<br />

schaffen.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

bei der Bekämpfung von Armut neue <strong>und</strong> ehrgeizige<br />

Wege zu gehen. Der <strong>Rückblick</strong> auf das in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n Erreichte erfüllt uns mit Zuversicht darüber, dass<br />

wir uns in die richtige Richtung bewegen. Wir haben<br />

wichtige Erfahrungen gemacht, <strong>und</strong> ein hoch motiviertes,<br />

qualifiziertes <strong>und</strong> gut geführtes Team arbeitet mit<br />

Begeisterung an den vielen Herausforderungen, die sich<br />

im <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Bereich ergeben.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die grösstenteils aus<br />

der Private-Equity- beziehungsweise <strong>Venture</strong>-Capital-<br />

Industrie übernommenen Arbeits- <strong>und</strong> Organisationsprozesse<br />

auch im philanthropischen Bereich besonders<br />

wichtig <strong>und</strong> Erfolg versprechend sind. Der effiziente<br />

Einsatz von Kapital ist gerade in den Regionen von Bedeutung,<br />

die nicht genug Kapital haben oder erhalten.<br />

Auch in den ärmsten Regionen <strong>und</strong> in den schwierig sten<br />

Bereichen finden sich unternehmerische Menschen<br />

<strong>und</strong> Organisationen mit viel Potenzial. <strong>Die</strong> systematische<br />

Suche nach solchen Menschen <strong>und</strong> Organisationen,<br />

die intensive Analyse <strong>und</strong> Prüfung, das Erarbeiten<br />

von detaillierten <strong>und</strong> durchdachten Entwicklungsplänen<br />

sowie die laufende Unterstützung <strong>und</strong> Überprüfung<br />

während der Zusammenarbeit sind aus unserer Sicht<br />

unabdingbare Voraussetzungen, um nachhaltige <strong>und</strong><br />

effiziente Aufbauarbeit zu leisten.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> nutzt einen effizienten <strong>und</strong><br />

flexiblen Ansatz, der Armut <strong>und</strong> Elend wirkungsvoll bekämpfen<br />

kann. Allein im letzten Jahr haben die elf von<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> unterstützten Organisationen<br />

circa 1.7 Millionen Menschen erreicht.<br />

Wir danken allen, die uns in den letzten <strong>Jahre</strong>n unter-<br />

stützt haben <strong>und</strong> freuen uns auf die weitere enge <strong>und</strong><br />

inspirierende Zusammenarbeit mit neuen Philanthropen.<br />

S.D. Prinz Max von <strong>und</strong> zu Liechtenstein<br />

CEO <strong>LGT</strong> Group, Mitglied des Stiftungsrates der<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation<br />

5


6<br />

Stiftungsrat <strong>und</strong> Team<br />

Hintere Reihe v.l. Thomas Kagerer, Inderpreet Singh Chawla, Wolfgang Hafenmayer, Juan Carlos Moreno, Magdalena Trauttmansdorff, Oliver Karius<br />

Vordere Reihe v.l. Qin Ma, Han Xiao, Fabio Segura, Nathalie Moral, Pia Lassak, Joan Yao, Natija Dolić, Samuel Ssenyimba, Dev Appanah<br />

Für die Ziele von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> setzen sich<br />

auf vier Kontinenten 15 Personen aus 13 Ländern ein,<br />

die Management- <strong>und</strong> Investment-Know-how mit um -<br />

fassender Erfahrung im philanthropischen Bereich verbinden.<br />

Alle Aktivitäten finden unter der Leitung von<br />

Wolfgang Hafenmayer (Managing Partner) <strong>und</strong> Oliver<br />

Karius (Partner) sowie in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Stiftungsrat statt. Der Stiftungsrat entscheidet<br />

über die strategische Ausrichtung <strong>und</strong> jedes einzelne<br />

Investment. <strong>Die</strong> Stiftungsräte bringen eine Kombination<br />

aus Expertise im Investmentbereich <strong>und</strong> im Stiftungswesen<br />

sowie langjährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

ein. Das ist ebenso entscheidend wie<br />

ihre weltweite Vernetzung.<br />

<strong>Die</strong> lokalen Investment Manager in Lateinamerika, Af-<br />

ri ka, Indien, Südostasien <strong>und</strong> China sind in erster Linie<br />

damit betraut, regionale Netzwerke aufzubauen <strong>und</strong><br />

philanthropische Organisationen zu prüfen <strong>und</strong> zu be -<br />

treuen. Vorteile dieser lokalen Verankerung sind nicht<br />

nur ein vertieftes Verständnis der spezifischen sozia len<br />

Herausforderungen sowie der kulturellen <strong>und</strong> politi-<br />

schen Umstände vor Ort, sondern auch die Nähe zu<br />

den Portfolio-Organisationen. <strong>Die</strong> enge <strong>und</strong> auf gegenseitigem<br />

Vertrauen aufbauende Zusammenarbeit er-<br />

möglicht es, den Organisationen über den gesamten<br />

Investitionszeitraum hinweg kompetent als Ratgeber<br />

beiseite zu stehen <strong>und</strong> sie in nützliche internationale<br />

Netzwerke einzubinden.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenarbeit erfolgt nach klaren Spielregeln:<br />

Oberstes Ziel aller Aktivitäten ist es, die Lebensqualität<br />

der weniger privilegierten Menschen in Entwicklungsländern<br />

nachhaltig zu steigern. Einheitliche Prozesse,<br />

klare Prioritätensetzung <strong>und</strong> eine zielgerichtete Aufgabenverteilung<br />

sorgen dafür, dass Zeit, Energie <strong>und</strong> Ressourcen<br />

effizient eingesetzt werden. In wöchentlichen<br />

Telefonkonferenzen aller Teammitglieder wird über die<br />

wichtigsten Entwicklungen <strong>und</strong> Aktivitäten in allen<br />

Regionen informiert. Für spezifischen Kompetenzaufbau<br />

<strong>und</strong> gezieltes Wissensmanagement innerhalb des<br />

Teams gibt es überregionale Arbeitsgruppen. <strong>Die</strong> aktive<br />

Einbindung aller Teammitglieder in Diskussionen um<br />

wichtige Entscheidungen fördert die Einsatzbereitschaft


<strong>und</strong> führt zu innovativen <strong>und</strong> kreativen Ansätzen.<br />

Res pekt vor kultureller Vielfalt <strong>und</strong> die Offenheit für<br />

Ansichten anderer sind entscheidende Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

Sieben Prinzipien – nachhaltige Lebensqualität, wirkungs<br />

orientierte Arbeit, Authentizität, Verantwortung,<br />

lang fristiger Ansatz, Teamarbeit <strong>und</strong> Respekt – machen<br />

das Team erfolgreich.<br />

Darüber hinaus sucht <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> aktiv<br />

die enge Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern<br />

<strong>und</strong> Experten. Durch gemeinsame Investitionen, Erfahrungsaustausch<br />

<strong>und</strong> die Empfehlung herausragender<br />

Organisationen <strong>und</strong> Initiativen wird die Wirkung der<br />

eingesetzten Mittel gesteigert.<br />

«Vor ein paar <strong>Jahre</strong>n war ich als Pfleger mit mehreren Schwerkranken auf einer Pilgerreise in Lourdes. Als ich einen der vollständig<br />

gelähmten Patienten nach der morgendlichen Pflege vom Bett in den Rollstuhl hob, flüsterte er mir lächelnd, leise ins Ohr: ‹Ich<br />

weiss, warum du das machst – das machst du nur für dich <strong>und</strong> deine Seele.› Ich war sprachlos. Ist das der wahre Gr<strong>und</strong> für alle<br />

philanthropischen oder karitativen Aktivitäten? Tun wir solche Dinge nur zur Selbsthilfe? Es ist teilweise richtig, jedenfalls für Viele,<br />

denn un eigennütziges Helfen <strong>und</strong> Geben hilft, sein inneres Gleichgewicht zu finden oder zu verbessern. Aber es ist eben nur ein<br />

Teil der Antwort. Viele Menschen fühlen sich zur Philanthropie verpflichtet, weil sie es moralisch unerträglich finden, dass in unserer<br />

heutigen Welt neben so viel Reichtum immer noch so viel Armut existiert <strong>und</strong> unser Wohlstand das Elend mitunter verursacht<br />

beziehungsweise verstärkt. Andere, oft sind es erfolgreiche Unternehmer, suchen nach einem sinnstiftenden Einsatz für ihr Vermögen.<br />

Sie wollen der Gesellschaft etwas von dem Erfolg zurückgeben, den ihnen diese Gesellschaft <strong>und</strong> ihr System ermöglicht<br />

haben. Oder sie suchen nach einem Sinn <strong>und</strong> einem Zusammenhalt für die nächste Generation, für ihre Kinder <strong>und</strong> Enkel, die, im<br />

Überfluss aufwachsend, von den Nöten <strong>und</strong> der mangelnden Lebensqualität der benachteiligten Bevölkerungsgruppen bei uns<br />

<strong>und</strong> in der dritten Welt nur wenig wissen.<br />

Der Stiftungsrat, die Partner <strong>und</strong> das Team der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation sind für die Freude am Geben <strong>und</strong> Helfen,<br />

aus welcher Motivation auch immer sie kommen mag, sehr dankbar. Sie gibt uns die grosse Chance, die Lebensqualität vieler<br />

be nachteiligter Menschen in der dritten Welt nachhaltig zu verbessern. Unser Dank gilt insbesondere S.D. Prinz Max von <strong>und</strong> zu<br />

Liechtenstein, der seine Idee einer philanthropischen Stiftung innerhalb der <strong>LGT</strong> Group verwirklicht hat, <strong>und</strong> dem Fürstenhaus von<br />

Liechtenstein, das durch die grosszügige ‹Gr<strong>und</strong>ausstattung› der Stiftung den raschen <strong>und</strong> erfolgreichen Start ermöglicht hat. Wir<br />

danken auch unseren anderen freigiebigen Spendern, den vie len involvierten Mitarbeitenden der <strong>LGT</strong> Group, unseren Partnern in<br />

den unterstützten Organisationen <strong>und</strong> unseren vielen Kooperationspartnern. Ohne ihre viel fältige <strong>und</strong> konstruktive Unterstützung<br />

wäre unsere Arbeit nicht möglich.<br />

Auf die <strong>Jahre</strong> 2008 <strong>und</strong> 2009 blicke ich mit viel Freude zurück: Das weltweite Team von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> konnte das Leben<br />

zahlreicher Menschen durch seine intensive Arbeit bereits jetzt positiv verändern. <strong>Die</strong> rasch wachsende Mannschaft verbindet<br />

hervor ra ge nder Teamgeist <strong>und</strong> die Leidenschaft für unsere Mis sion. Nicht zuletzt freut mich, dass die Strategie der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation im Umfeld einer erschütterten Marktwirtschaft <strong>und</strong> einer immer weiter aufklaffenden Schere zwischen<br />

Arm <strong>und</strong> Reich zur richtigen Zeit <strong>und</strong> mit der richtigen Zielsetzung ihren <strong>ersten</strong> Test bestanden hat.»<br />

Dr. Alexander Leeb, Vorsitzender des Stiftungsrates der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation<br />

Stiftungsrat<br />

Dr. Alexander Leeb, Vorsitzender des Stiftungsrates<br />

der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation<br />

Elliott Donnelley, Gründer <strong>und</strong> Managing Partner<br />

der White Sand Investor Group<br />

Walter Fust, CEO des Global Humanitarian Forum<br />

S.D. Prinz Max von <strong>und</strong> zu Liechtenstein,<br />

CEO <strong>LGT</strong> Group<br />

Dr. Erik Müller, Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

First Advisory Group<br />

Berater des Stiftungsrates<br />

Dr. Roberto Paganoni, CEO <strong>LGT</strong> Capital Partners<br />

Thomas Piske, CEO <strong>LGT</strong> Wealth Management<br />

7


8<br />

<strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong> von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Zweite <strong>Jahre</strong>shälfte 2006<br />

Entschluss von S.D. Prinz Max von <strong>und</strong> zu Liechtenstein,<br />

CEO der <strong>LGT</strong> Group, einen Bereich für Phi l anthropie<br />

innerhalb des Unternehmens aufzubauen<br />

Januar bis August 2007<br />

Konzeptentwicklung <strong>LGT</strong> <strong>Philanthropy</strong> unter der<br />

Führung von Dr. Alexander Leeb (heute Vorsitzender<br />

des Stiftungsrates der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Fo<strong>und</strong>ation)<br />

Zusage der Fürstlichen Familie zu einem langfristigen<br />

philanthropischen Engagement innerhalb der<br />

<strong>LGT</strong> Group<br />

September 2007<br />

Offizieller Start der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> unter<br />

Leitung von Wolfgang Hafenmayer<br />

Entscheidung, mit dem <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Ansatz<br />

zu arbeiten<br />

Oktober bis Dezember 2007<br />

Aufbau eines dreiköpfigen <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Teams<br />

Erarbeitung der Werte, Mission, Vision, Strategie<br />

<strong>und</strong> des Fünfjahres-Geschäftsplans sowie der<br />

Investitionsprozesse <strong>und</strong> -kriterien zur Auswahl<br />

von Organisationen<br />

Entscheidung, in den fünf Weltregionen Lateinamerika,<br />

Afrika, Indien, Südostasien <strong>und</strong> China aktiv zu<br />

sein <strong>und</strong> drei übergeordnete Zielsetzungen zu verfolgen:<br />

Linderung menschlichen Leidens, Zugang zu<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Aufbau eines nachhaltigen Lebensunterhalts<br />

Screening <strong>und</strong> Prüfung der <strong>ersten</strong> vierzig Organisationen;<br />

Erstellung eines systematischen Screening- <strong>und</strong><br />

Erfassungsprozesses<br />

Gründung der gemeinnützigen <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Fo<strong>und</strong>ation, Vaduz<br />

Erste Sitzung des Stiftungsrates der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> Foun dation, Vaduz<br />

Januar bis Juni 2008<br />

Start der Due Diligence vor Ort von Organisationen in<br />

Lateinamerika, Afrika, Indien, Südostasien <strong>und</strong> China<br />

Entwicklung des Fellowship-Programms (heute iCats-<br />

Programm)<br />

Start der Entwicklung eines Nachhaltigkeitsproduktes<br />

mit <strong>LGT</strong> Capital Management zur missionsorientierten<br />

Anlage des Kapitalstocks von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Erstes Treffen eines kleinen Kreises europäischer<br />

<strong>Venture</strong> Philanthropen <strong>und</strong> innovativer Stiftungen<br />

in Flims/Laax (CH) auf Einladung von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong><br />

Anstellung des <strong>ersten</strong> Investment Managers für<br />

Lateinamerika<br />

«<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> investierte unzählige<br />

St<strong>und</strong>en, um unser Modell wirklich zu verstehen –<br />

mit dem gemeinsamen Ziel, dass unsere Organisation<br />

sich bestmöglich entwickelt.»<br />

Peter Shrimpton, CEO Heart


Juli bis Dezember 2008<br />

Walter Fust wird neues Mitglied des Stiftungsrates<br />

der <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation, Vaduz<br />

Joint-<strong>Venture</strong>-Vereinbarung mit dem indischen Social<br />

<strong>Venture</strong> F<strong>und</strong> Dasra zur Zusammenarbeit in Indien<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> regt die Weiterentwicklung<br />

der Corporate Social Responsibility innerhalb der<br />

<strong>LGT</strong> Group an<br />

Einführung des Spendenprogramms für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende<br />

Auswahl der <strong>ersten</strong> acht Fellows für das <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> Fellowship Program; Aussendung des<br />

<strong>ersten</strong> Pilot-Fellows<br />

Gründung der gemeinnützigen <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Stiftungen Deutschland <strong>und</strong> Schweiz<br />

Aufnahme der <strong>ersten</strong> drei Organisationen in das Portfolio:<br />

Heart, mothers2mothers (beide Südafrika) <strong>und</strong><br />

Escuela Nueva Fo<strong>und</strong>ation (Kolumbien)<br />

Beginn der Unterstützung der Expertengruppe «Philanthropie<br />

Liechtenstein»<br />

Screening <strong>und</strong> Prüfung von insgesamt 349 Organisationen<br />

in 2008<br />

Januar bis Juni 2009<br />

Training der <strong>ersten</strong> acht Fellows auf Schloss Freudenfels<br />

<strong>und</strong> Entsendung der Fellows zu den Portfolio-<br />

Organisationen von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> sowie<br />

Beginn des Mentoring-Programms<br />

Entwicklung eines Sustainable Impact Investing<br />

Frameworks mit <strong>LGT</strong> Capital Management<br />

Aufnahme der nächsten drei Organisationen in das<br />

Portfolio: Aangan Trust (Indien), F<strong>und</strong>ação Pró-Cerrado<br />

(Brasilien) <strong>und</strong> Waterhope (Philippinen)<br />

Zweite Tagung mit 20 europäischen <strong>Venture</strong>-Philanth<br />

ropen <strong>und</strong> innovativen Stiftungen in Flims/Laax auf<br />

Einladung von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Start der individuellen Beratung für K<strong>und</strong>en der<br />

<strong>LGT</strong> Group<br />

Erweiterung des Teams durch <strong>zwei</strong> lokale Investment<br />

Manager in Südostasien, je einen in China <strong>und</strong><br />

Afrika, sowie einen weiteren für Lateinamerika<br />

Erstes globales Team Meeting in Zürich<br />

Juli bis Dezember 2009<br />

Einführung der <strong>Die</strong>nstleistungen von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> in der <strong>LGT</strong> Bank in Deutschland <strong>und</strong> in<br />

der Schweiz<br />

Verabschiedung des neuen Fünfjahres-Geschäftsplans<br />

von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Einführung eines neuen Erfolgsmessungs- <strong>und</strong><br />

Reportingsystems<br />

Erfolgreiche Durchführung des <strong>ersten</strong> <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Abends<br />

für K<strong>und</strong>en der <strong>LGT</strong><br />

Aufnahme von fünf weiteren Organisationen in das<br />

Portfolio: Bridge International Academies (Kenia),<br />

Rags2Riches (Philippinen) sowie Mann Deshi, Operation<br />

ASHA <strong>und</strong> Husk Power Systems (alle in Indien)<br />

iCats-Programm: Lancierung der Internetplattform<br />

<strong>und</strong> Start der Expansion mit 14 Partnern<br />

Fertigstellung von vier MBA Case Studies von iCats<br />

Fellows für die Business Schools INSEAD, IESE <strong>und</strong><br />

Saïd Business School (Oxford)<br />

Launch der von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> mitentwickelten<br />

<strong>LGT</strong> Sustainable Impact Investment F<strong>und</strong>s<br />

durch <strong>LGT</strong> Capital Management<br />

Entwicklung eines Fünfjahres-Plans für das «Haus<br />

der Philanthropie-Lösungen» <strong>und</strong> Entscheidung<br />

über die Eröffnung des <strong>ersten</strong> «Hauses der Philan -<br />

thropi e-Lösungen» in Zürich<br />

Erweiterung des Teams durch je einen lokalen Investment<br />

Manager in Indien, China <strong>und</strong> Brasilien sowie<br />

durch drei weitere Personen in Zürich<br />

Screening <strong>und</strong> Prüfung von insgesamt 625 Organisationen<br />

in 2009<br />

9


10<br />

Der Ansatz von <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ist eine vergleichsweise junge<br />

Disziplin philanthropischen Gebens. Wie das klassische<br />

Stiftungswesen hat <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> zum Ziel, eine<br />

hohe soziale oder ökologische Rendite zu erzielen. Sie<br />

wendet dabei jedoch Prozesse <strong>und</strong> Finanzierungsformen<br />

aus dem <strong>Venture</strong>-Capital-Bereich an, die in dieser<br />

Form von der klassischen Stiftungsarbeit nicht eingesetzt<br />

wurden.<br />

Charity<br />

Stiftung<br />

Hohe soziale/ökologische<br />

Renditen<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Negative<br />

finanzielle<br />

Rendite –100% 20%<br />

Tiefe soziale/ökologische<br />

Renditen<br />

Im Folgenden werden die acht Haupteigenschaften des<br />

<strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Ansatzes beschrieben. Zunächst<br />

soll jedoch ein Beispiel aus dem Portfolio von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> zur Veranschaulichung dienen:<br />

Husk Power Systems (HPS, siehe Seite 26) bietet eine<br />

Lösung für das Problem der mangelnden Stromversorgung,<br />

das in In dien 480 Millionen Menschen (d.h. fast<br />

70-mal die Einwohnerzahl der Schweiz!) ab Einbruch<br />

der Dunkelheit von Kerosinlampen abhängig macht.<br />

<strong>Die</strong>se Lampen sind aufgr<strong>und</strong> der Abgase nicht nur<br />

ges<strong>und</strong>heitsschädlich, sondern sie erhöhen die Brandgefahr,<br />

schädigen durch CO2-Emissionen die Umwelt<br />

<strong>und</strong> sind zudem verhältnismässig teuer. Vor allem aber<br />

erlaubt es das schlechte Licht kaum, abends zu arbei-<br />

ten oder zu le sen. Gemäss den Plänen der indischen<br />

Regierung werden auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n<br />

circa 125 000 indische Dörfer nicht mit Strom versorgt<br />

werden. HPS hingegen hat im Reisgürtel Indiens bereits<br />

zehn dezentrale Biogaskleinanlagen (35–100 kWh) aufgebaut,<br />

welche die reichlich vorhandenen Reishülsen,<br />

ein Abfallprodukt der Reisernte, in Strom umwandeln.<br />

Jede dieser Anlagen liefert Strom für etwa 15 000 Men-<br />

<strong>Venture</strong><br />

Capital<br />

Positive<br />

finanzielle<br />

Rendite<br />

schen aus den Dörf ern im Umkreis von vier Kilometern.<br />

Sie haben dadurch nicht nur zum <strong>ersten</strong> Mal Zugang zu<br />

günstigerem Strom, sondern können im helleren Licht<br />

ungefährdet lernen <strong>und</strong> abends sogar weitere <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

anbieten.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> finanziert mit einer Eigenkapitalinvestition<br />

von 300 000 US-Dollar die nächste<br />

Wachstumsphase von HPS. <strong>Die</strong>se Finanzierungsr<strong>und</strong>e<br />

wird zusammen mit drei anderen <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-<br />

Fonds geleistet.<br />

HPS hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten<br />

fünf <strong>Jahre</strong> 8.5 Millionen Menschen mit Strom zu ver -<br />

sorgen. Dazu benötigt es ungefähr 1770 dezentrale


Biogaskleinanlagen. Damit HPS die Managementheraus -<br />

forderungen bewältigen kann, die das grosse Wachstum<br />

mit sich bringt, arbeiten die indischen Mitarbeitenden<br />

von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> in wichtigen ope ra -<br />

tiven <strong>und</strong> strategischen Fragestellungen sehr eng mit<br />

dem HPS-Team zusammen. Zusätzlich hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> über das iCats-Programm (siehe Seite 34<br />

<strong>und</strong> www.icatsprogram.com) einen Inder gef<strong>und</strong>en,<br />

der zuvor im Silicon Valley in der Technologieberatung<br />

tätig war <strong>und</strong> nun bei HPS die bestehenden Prozesse<br />

analysiert <strong>und</strong> effizienter strukturiert. Ein indischer In -<br />

vestmentbanker <strong>und</strong> Management-Berater aus London<br />

hat sich ebenfalls verpflichtet, ein Jahr lang als iCats<br />

Fellow in der Geschäftsentwicklung für HPS in Indien<br />

mitzuarbeiten. <strong>Die</strong>ser Einsatz von intellektuellem Ka -<br />

pital soll helfen, die geplante positive Wirkung auch<br />

wirklich zu erzielen.<br />

Haupteigenschaften von <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Was genau zeichnet <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> als Ansatz<br />

philanthropischen Gebens aus? Wie in vielen jungen,<br />

dynamischen Branchen ist es hier noch schwer, klare<br />

Trennlinien zu ziehen. <strong>Die</strong> folgenden Ausführungen<br />

sind deshalb als Momentaufnahme zu verstehen.<br />

1. Fokus auf wenige Organisationen<br />

Im Gegensatz zur traditionellen wohltätigen Spende –<br />

die meist in einzelne Projekte, Programme, Initiativen,<br />

Forschung oder Beratung fliesst – investiert <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> direkt in Organisationen oder soziale Un -<br />

ternehmen, die einen sozialen oder ökologischen Mehrwert<br />

schaffen. Hierfür bedarf es einer tiefgehenden<br />

Prüfung <strong>und</strong> eines umfassenden Verständnisses der<br />

Organisation <strong>und</strong> des Marktes. Eine solche Analyse<br />

ist zwar zeitintensiv, jedoch eine notwendige Voraussetzung<br />

dafür, sinnvolle Investitionsentscheidungen<br />

treffen <strong>und</strong> die Organisation später gezielt unterstützen<br />

zu können. Deshalb konzentriert sich der <strong>Venture</strong>-<br />

Philanthrop auf wenige, ausgewählte Organisationen.<br />

Das 15-köpfige, globale Team von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

hat in den vergangenen <strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong>n r<strong>und</strong> 1000<br />

Organisationen einem mehrstufigen Prüfungsprozess<br />

unterzogen. <strong>Die</strong> lokalen Investment Manager von <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> in Lateinamerika, Afrika, Indien,<br />

Südostasien <strong>und</strong> China haben die vielversprechendsten<br />

philanthropischen Organisationen in einem drei- bis<br />

zwölfmonatigen, standardisierten Prozess genau durchleuchtet,<br />

sich aber schliesslich nur bei elf Organisationen<br />

langfristig engagiert.<br />

<strong>Die</strong> acht Haupteigenschaften von <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> sind:<br />

1. Fokus auf wenige Organisationen<br />

2. Wachstumsfinanzierung: Unterstützung junger, stark wachsender Organisationen<br />

3. Intensive Due Diligence vor Ort<br />

4. Massgeschneiderte Finanzierungsformen<br />

5. Unterstützung durch finanzielles, intellektuelles <strong>und</strong> soziales Kapital<br />

6. Langfristiges Engagement<br />

7. Permanentes Controlling <strong>und</strong> Erfolgsmessung<br />

8. Optimierung der sozialen <strong>und</strong> ökologischen Rendite<br />

11


12<br />

2. Wachstumsfinanzierung<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> investiert in junge, stark wachsende<br />

Organisationen. Deshalb kommen etablierte Orga nisationen<br />

wie World Vision oder Greenpeace als mögliche<br />

Investitionsobjekte nicht in Frage. Ausserdem wird<br />

weder in kleine, nicht wachsende Projekte investiert,<br />

wie beispielsweise die jährliche Finanzierung eines Kin -<br />

derheimes, noch in Unternehmungen, die sich im Ideenstadium<br />

befinden. Ausgewählt werden Organisationen,<br />

die seit <strong>zwei</strong> bis fünf <strong>Jahre</strong>n bestehen <strong>und</strong> gerade in<br />

eine signifikante Wachstumsphase eintreten oder ein<br />

hohes Wachstumspotenzial aufweisen.<br />

Der Investitionsprozess von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Dauer<br />

Prozess<br />

Hauptaktivitäten<br />

Arbeitsmittel/<br />

Dokumente<br />

Fortwährend<br />

Suche nach<br />

Organisationen<br />

■ Empfehlungen aus dem<br />

Netzwerk<br />

■ Suche nach potenziellen<br />

Organisationen<br />

■ Informationsaustausch mit<br />

Kooperationspartnern<br />

■ Referenztelefonate<br />

■ Vorauswahl<br />

■ Datenbank<br />

■ Quick-Screen-Checkliste<br />

Filterung<br />

■ Durchsicht der Unterlagen<br />

■ Telefonate <strong>und</strong> evtl. Treffen<br />

mit dem Managementteam<br />

■ Informationsaustausch<br />

mit Kooperationspartnern<br />

■ Interne Diskussion<br />

■ Entscheidung<br />

3. Intensive Due Diligence vor Ort<br />

Jedem Engagement geht eine drei- bis zwölfmonatige<br />

Prüfungsphase (Due Diligence) voraus, in der versucht<br />

wird, die Organisation <strong>und</strong> vor allem die Mitarbeitenden<br />

der Organisation so gut wie möglich kennenzulernen<br />

<strong>und</strong> ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Hierbei muss<br />

vieles vor Ort geprüft, analysiert <strong>und</strong> besprochen werden.<br />

Gerade weil die Unterstützung der <strong>Venture</strong>-Philanthropen<br />

über die zur Verfügung gestellten Gelder hinausgeht,<br />

ist es unerlässlich, die zu unterstützenden Organisationen<br />

sehr gut zu kennen. Das Geschäftsmodell der Or ga -<br />

nisation, der Markt in dem sie tätig ist, die Wettbewerber,<br />

die Vertriebsstrategie, Marketing <strong>und</strong> PR sowie<br />

Fortwährend Bis zu drei Monate<br />

Bis zu fünf Monate<br />

■ Factsheet (2 S.)<br />

■ Beurteilung der Fähigkeiten<br />

der Organisation (grob)<br />

Vorprüfung<br />

■ Beurteilung des Geschäftsplans<br />

■ Besuch vor Ort (0.5–1 Tag)<br />

■ Referenztelefonate<br />

■ Intensive interne Diskussion<br />

■ Einstimmige Befürwortung<br />

der Partner<br />

■ Feedback <strong>und</strong> Zustimmung<br />

zur Fortsetzung durch<br />

Stiftungsrat<br />

■ Fragebogen<br />

■ Beurteilung der Fähigkeiten<br />

■ Risikobewertung<br />

■ Checkliste<br />

■ Preliminary Review/<br />

Vorbericht (5 S.)<br />

Umsetzung<br />

Vor Unterzeichnung der Verträge kann jede Verhandlung zu jeder Zeit abgebrochen werden.<br />

■ Intensive Prüfung vor Ort<br />

(Team, Finanzen, <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

Wettbewerber,<br />

Marketing, rechtliche<br />

Situation etc.)<br />

■ Potenzialanalyse der<br />

Organisation<br />

■ Referenztelefonate<br />

■ Bestimmung der Erfolgskennzahlen<br />

■ Verhandlungen<br />

■ Feedback vom Stiftungsrat<br />

■ Entscheidung durch Partner<br />

<strong>und</strong> Stiftungsrat<br />

■ Absichtserklärung<br />

■ Term sheet<br />

■ Investment Memo (25 S.)<br />

■ Bewertung von Risiko <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten<br />

■ Stiftungsratsentscheid<br />

■ Verträge


die finanzielle Situation <strong>und</strong> vor allem die Qualität des<br />

Managements werden überprüft. Zu sammen mit den<br />

Mitarbeitenden der Organisation versuchen <strong>Venture</strong>-<br />

Philanthropen während der Due Diligence unter anderem<br />

Folgendes zu verstehen: Welches Problem will die<br />

Organisation lösen? Warum ist die Lösung relevant für<br />

die Zielgruppe? Warum ist das Modell der Organisation<br />

besonders gut dafür geeignet, dieses Problem zu lösen?<br />

Wie setzt die Organisation das Modell um?<br />

Hat der <strong>Venture</strong>-Philanthrop Vergangenheit <strong>und</strong> Gegen -<br />

wart der Organisation in Bezug auf die oben genannte<br />

Fragestellung genau verstanden, lässt er sich zum einen<br />

die Wachstumspläne für die nächsten drei bis fünf Jah-<br />

Fünf bis sieben <strong>Jahre</strong> Eine Woche bis drei Monate<br />

Portfolio-Controlling<br />

<strong>und</strong> Berichterstattung<br />

■ Andauernde Unterstützung<br />

(Beratung <strong>und</strong> Netzwerk)<br />

■ Regelmässige Auswertung<br />

der Leistungs-/Erfolgskennzahlen<br />

■ Monatliche Berichterstattung<br />

■ Vierteljährliche Kennzahlen<br />

■ <strong>Jahre</strong>sbericht<br />

■ Post Investment Controlling<br />

Exit/Abschluss der<br />

Unterstützung<br />

■ Beurteilung unterschiedlicher<br />

Optionen<br />

■ Verhandlungen mit<br />

relevanten Partnern<br />

■ Verträge<br />

re erklären, <strong>und</strong> zum anderen, welchen Mehrwert die<br />

Organisation von einem <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Investor<br />

erwartet. <strong>Die</strong>ser Mehrwert sollte sich nicht nur auf die<br />

finanzielle Unterstützung beschränken. Im Normalfall<br />

stellt ein solches Due-Diligence-Verfahren bereits<br />

eine Quasi-Beratung für die Organisation dar, denn in<br />

ihrem Rahmen werden bereits wichtige Fragen <strong>und</strong> die<br />

strategische Ausrichtung gemeinsam diskutiert. Dazu<br />

ist nicht nur vertieftes Managementwissen notwendig:<br />

Man muss auch die Sprache <strong>und</strong> Kultur genau verstehen,<br />

in der die Organisation arbeitet.<br />

4. Massgeschneiderte Finanzierungsformen<br />

Während des Prüfungsprozesses analysiert der <strong>Venture</strong>-<br />

Philanthrop, ob es das Geschäftsmodell der Organisation<br />

erlaubt, Geld zu verdienen. Ist die Zielgruppe in der<br />

Lage, für das Produkt oder für die <strong>Die</strong>nstleistung etwas<br />

zu bezahlen – <strong>und</strong> sei es auch nur ein kleiner Beitrag –,<br />

wird geprüft, ob die Organisation bei einer wachsenden<br />

Zahl von K<strong>und</strong>en profitabel werden könnte. Ist<br />

dies der Fall, unterstützt der <strong>Venture</strong>-Philanthrop nicht<br />

mit einer Spende, sondern mit einem unbesicherten<br />

Darlehen (unbesichert, da soziale Organisationen selten<br />

Sicherheiten bieten können) oder einer Eigenkapitalinvestition.<br />

Der <strong>Venture</strong>-Philanthrop setzt jedoch Darlehen<br />

oder Eigenkapital nicht ein, um seinen Profit zu<br />

maximieren. Mit der erwirtschafteten Rendite werden<br />

in der Regel weitere Organisationen unterstützt.<br />

Ausserdem versuchen <strong>Venture</strong>-Philanthropen Märkte zu<br />

kreieren beziehungsweise wiederzubeleben <strong>und</strong> be steh<br />

ende Märkte nicht negativ zu beeinflussen oder gar zu<br />

zerstören. Niemand würde in Europa einen Bäck er mit<br />

einer Spende finanzieren. <strong>Die</strong>ser Bäcker könnte seine<br />

Produkte zu Niedrigpreisen anbieten, die alle an deren<br />

Bäckereien in der Stadt in Konkurs trieben. Mit seinem<br />

Finanzierungsvorteil ist der Bäcker auch nicht mehr gezwungen,<br />

gute Qualität zu liefern <strong>und</strong> lange Öffnungszeiten<br />

einzuhalten. Letztlich wären nicht nur andere<br />

Bäckereien, sondern auch alle K<strong>und</strong>en negativ von der<br />

13


14<br />

falschen Finanzierungsform betroffen. Genau dies spielt<br />

sich aber seit Jahrzehnten in Entwicklungsländern ab.<br />

Spenden führen häufig zu einer Kultur, in der nicht sehr<br />

zielgerichtet gearbeitet wird <strong>und</strong> die Ressourcen nicht<br />

optimal eingesetzt werden. <strong>Die</strong>s ändert sich oft schnell,<br />

wenn Gelder zurückbezahlt werden müssen.<br />

Ein weiteres Argument für die Finanzierung mit Dar le -<br />

hen oder Eigenkapital ist die Stärkung der Unabhängigkeit<br />

der Organisation. Gelingt es einer philanthropischen<br />

Organisation ihre Kernkompetenzen so einzusetzen<br />

<strong>und</strong> ihr Modell so anzupassen, dass sie profitabel ar -<br />

beitet, wird sie mittelfristig unabhängig von Spenden.<br />

Dadurch kann sie auch in ökonomisch schwierigen Zeiten<br />

überleben, in denen oft weniger gespendet wird.<br />

Auch muss sie ihre strategische Ausrichtung nicht an<br />

die Budgetvorgaben <strong>und</strong> inhaltlichen Schwerpunkte<br />

einzelner Stiftungen anpassen. Trotz der vielen positiven<br />

Auswirkungen von Darlehen <strong>und</strong> Eigenkapitalinvestitio<br />

nen nutzen auch <strong>Venture</strong>-Philanthropen Spenden –<br />

al ler dings in der Regel nur dann, wenn ein profitorien-<br />

tiertes Modell keinen Sinn macht oder unmöglich ist.<br />

5. Unterstützung durch finanzielles, intellektuelles<br />

<strong>und</strong> soziales Kapital<br />

Geld allein ist für viele Organisationen nicht ausrei chend,<br />

um die gestiegenen Managementanforderungen<br />

in der Wachstumsphase zu bewältigen. Ohne Unter -<br />

stützung in Managementfragen setzen die Organisationen<br />

die investierten finanziellen Mittel oft ineffizient –<br />

oder sogar verschwenderisch – ein, ohne die geplanten<br />

positiven Auswirkungen zu erzielen.<br />

Kein Automobilhersteller kann nur Mechaniker anstellen<br />

<strong>und</strong> damit erfolgreich wachsen. Er braucht ein<br />

Management, das sich um Bereiche wie Finanzen,<br />

Strategie, Personalentwicklung <strong>und</strong> Marketing kümmert.<br />

<strong>Die</strong>selben klassischen Managementfunktionen<br />

sind auch bei sozialen Unternehmen <strong>und</strong> Non-Profit-<br />

Organisationen notwendig.<br />

Da es hier oft Mängel gibt, bringt der <strong>Venture</strong>-Philan -<br />

throp sein Management-Know-how <strong>und</strong> seine Erfahrung<br />

ein <strong>und</strong> hilft mit seinem Netzwerk, indem er relevante<br />

Beziehungen zu weiteren Investoren, Spezialisten oder<br />

potenziellen K<strong>und</strong>en herstellt.<br />

<strong>Die</strong> Investment Manager von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

beraten die unterstützten Organisationen konkret <strong>und</strong><br />

über mehrere <strong>Jahre</strong> hinweg. Das iCats-Programm (sie he<br />

Seite 34 <strong>und</strong> www.icatsprogram.com) ist eine weitere<br />

wichtige Initiative von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> Philan thropy, um in<br />

den Organisationen Professionalität auf zubauen <strong>und</strong><br />

zu sichern.<br />

6. Langfristiges Engagement<br />

<strong>Die</strong> meisten Veränderungs- <strong>und</strong> Wachstumsprozesse<br />

brauchen Zeit. Für <strong>Venture</strong>-Philanthropen sind deshalb<br />

fünf- bis siebenjährige Engagements der Normalfall.<br />

Der oben beschriebene Wissens- <strong>und</strong> Beziehungsaufbau<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit führen oft erst im <strong>zwei</strong> -<br />

ten Jahr der Kooperation zu den gewünschten Resultaten.<br />

<strong>Die</strong>s bedingt auf beiden Seiten eine langfristige<br />

Perspektive <strong>und</strong> ein ganz anderes Verantwortungsbewusstsein<br />

für die positive Weiterentwicklung der<br />

Organisation.<br />

7. Permanentes Controlling <strong>und</strong> Erfolgsmessung<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> legt grossen Wert darauf, die<br />

erreichte Wirkung zu messen. Ein «Projektendreport»<br />

am Ende des Engagements genügt dafür nicht. Der<br />

<strong>Venture</strong>-Philanthrop möchte kontinuierlich darüber<br />

informiert sein, was in der Organisation geleistet wird<br />

<strong>und</strong> welche möglichen Probleme anstehen. Daher ge -<br />

hört in vielen Fällen ein strukturiertes monatliches Reporting<br />

zum Standard. Gr<strong>und</strong>lage sind in der Due Diligence<br />

erarbeitete Indikatoren – etwa die Zahl ausgebildeter<br />

Jugendlicher, die Zahl mit erneuerbarer Energie<br />

versorgter Haushalte oder die Zahl neu gegründeter<br />

Kleinunternehmen. Nur basierend auf diesen Daten ist<br />

es möglich zu erkennen, ob man auf dem Weg ist, die


langfristigen Ziele zu erreichen. Nur so kann man gegebenenfalls<br />

frühzeitig dort korrektiv <strong>und</strong> unterstützend<br />

eingreifen, wo dies gefährdet ist.<br />

8. Optimierung der sozialen oder ökologischen<br />

Rendite<br />

<strong>Venture</strong>-Philanthropen wenden zwar Prozesse <strong>und</strong> Arbeitsweisen<br />

von <strong>Venture</strong>-Capital-Fonds an, doch wollen<br />

sie die soziale oder ökologische Rendite optimieren<br />

<strong>und</strong> nicht die finanzielle Rendite maximieren. <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> wird oft dort interessant, wo für <strong>Venture</strong>-<br />

Capital-Fonds die Renditen zu gering sind (landes- <strong>und</strong><br />

industrieabhängig bei Renditen unter 20 Prozent). Auch<br />

in Fällen, bei denen Risiken – etwa das Landes- oder<br />

Währungsrisiko – vor allem für Bankenfinanzierungen<br />

zu hoch sind, spielt <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> eine wichtige<br />

Rolle. Im Gegensatz zum herkömmlichen «wohltätigen<br />

Spenden» legt <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> jedoch grossen<br />

Wert auf die finanzielle Nachhaltigkeit der Lösungen.<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Die</strong> oben beschriebenen acht Haupteigenschaften<br />

der <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> zeigen einerseits, worin der<br />

Ansatz besteht; sie machen aber andererseits auch die<br />

Unterschiede zum klassischen «wohltätigen Geben»<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Venture</strong> Capital deutlich.<br />

Während das <strong>Venture</strong> Capital auf eine Maximierung<br />

der finanziellen Rendite abzielt, ist für den <strong>Venture</strong>-<br />

Philanthropen <strong>und</strong> die wohltätige Stiftung die pos i tive<br />

soziale oder ökologische Wirkung ausschlaggebend.<br />

Sowohl <strong>Venture</strong>-Philanthropen als auch <strong>Venture</strong>-<br />

Capital-Investoren investieren in wenige, junge stark<br />

wachsende Organisationen, während traditionelle<br />

wohltätige Stiftungen an eine Vielzahl von Projekten<br />

<strong>und</strong> Programmen unterschiedlichster Reife spenden.<br />

<strong>Die</strong> intensive Prüfung vor Ort zum Wissens- <strong>und</strong><br />

Beziehungsaufbau rentiert sich nur für <strong>Venture</strong>-Philanthropen<br />

<strong>und</strong> <strong>Venture</strong>-Capital-Investoren, da beide<br />

langfristige Engagements eingehen <strong>und</strong> mehr als nur<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.<br />

Intellektuelles oder soziales Kapital als Ergänzung zur<br />

finanziellen Unterstützung wird von den wenigsten<br />

wohltätigen Stiftungen gezielt <strong>und</strong> dauerhalt zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Mit dem Einsatz von Eigenkapital <strong>und</strong> Darlehen durch<br />

<strong>Venture</strong>-Philanthropen kommt die Anforderung eines<br />

permanenten Controllings der unterstützten Organisationen.<br />

So wie sich auch in der Finanzbranche für unterschiedliche<br />

Finanzierungsbedürfnisse verschiedene Finanzierungsarten<br />

herausgebildet haben, so wird sich auch<br />

die Philanthropie in Zukunft stärker segmentieren <strong>und</strong><br />

es wird unterschiedliche Arten der Finanzierung von<br />

sozialen Organisationen geben.<br />

Dabei wird es nicht so sehr darauf ankommen, wel chen<br />

Ansatz man verfolgt, sondern vielmehr darauf, dass<br />

man den gewählten Ansatz durchdenkt, professionell<br />

ausführt <strong>und</strong> die dafür erforderlichen Fähigkeiten mitbringt.<br />

<strong>Die</strong> Überlegung, welche eigenen Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse man beim philanthropischen Engagement<br />

einsetzen kann <strong>und</strong> will, ist für die Wahl des ge -<br />

eig neten Ansatzes mitentscheidend.<br />

15


16<br />

Herausforderungen für <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

<strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Fonds sind in ihrer täglichen Ar-<br />

beit mit sieben grossen Herausforderungen konfrontiert.<br />

1. Falscher Umgang mit Spenden<br />

Spenden haben in vielen philanthropischen Bereichen<br />

äusserst Positives bewirkt, tun es noch <strong>und</strong> sollen es<br />

auch in Zukunft tun. Dennoch werden noch zu häufig<br />

Spenden in Bereichen eingesetzt, die auch über Darlehen<br />

oder Eigenkapitalinvestitionen sinnvoll unterstützt<br />

werden könnten. <strong>Die</strong>s führt auf Nehmerseite<br />

oft zu unnötiger Abhängigkeit, ineffizientem Einsatz<br />

von finanziellem Kapital, Qualitätsverschlechterung<br />

der erbrachten Leistungen <strong>und</strong> nicht zuletzt zu einer<br />

generellen Demotivation, Gelder optimal einzusetzen<br />

– <strong>und</strong> in der Folge auf Geberseite unter Umständen<br />

zum Rückzug des Engagements. So fällt beispielsweise<br />

auf, dass sich ganze Entwicklungsländer kaum um eine<br />

Verbesserung ihrer Bildungs- <strong>und</strong> anderer Sozialsysteme<br />

bemühen – denn nur wenn sie mangelhaft sind, kann<br />

mit grosszügigen Entwicklungsgeldern gerechnet werden.<br />

Dass von diesen Mitteln dann oft ein signifikanter<br />

Betrag in nicht nachvollziehbaren Kanälen verschwin-<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

det, ist nur ein Teil der Tragik. Oft werden die verbleibenden<br />

Beträge bewusst nicht optimal eingesetzt, da<br />

man keine weiteren Zahlungen erwarten kann, sobald<br />

das betreffende System verbessert ist.<br />

Ein anderer unges<strong>und</strong>er Trend, der durch den zu wenig<br />

reflektierten Umgang mit Spenden gefördert wird, ist<br />

«Due Diligence Shopping». Organisationen nutzen<br />

die Ergebnisse einer gründlichen Due Diligence eines<br />

<strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Fonds, um damit bei grossen<br />

Stiftungen F<strong>und</strong>raising zu betreiben. Für die Stiftungen<br />

ist es viel bequemer <strong>und</strong> weniger risikobehaftet, an<br />

Organisationen Geld zu spenden, die bereits auf Herz<br />

<strong>und</strong> Nieren geprüft wurden <strong>und</strong> bei denen ein Fonds<br />

sogar davon ausgeht, dass ein Darlehen zurückbezahlt<br />

werden kann oder eine Eigenkapitalinvestition reale<br />

Exit-Chancen hat. <strong>Die</strong> so verwendeten Gelder fehlen<br />

dann oft dort, wo eine Situation wirklich nur mit Hilfe<br />

von Spenden verbessert werden kann.<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong>


2. Mangelnde Professionalität<br />

Unzureichende Professionalität zeigt sich vor allem<br />

dann, wenn aus einem kleinen Projekt eine grosse,<br />

effizient arbeitende Organisation werden soll. Was<br />

bei einem Industrieunternehmen selbstverständlich<br />

ist, muss es auch bei sozialen Unternehmen werden:<br />

eine professionelle Führung. Gravierende Mängel in<br />

diesem Bereich haben <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> schon<br />

in vielen Fällen von einem Engagement abgehalten.<br />

Or ganisationen, die jahrzehntelang nur von Spenden<br />

unterstützt wurden, kennen meist keine anderen Finanzierungsvarianten<br />

<strong>und</strong> stehen Darlehen oder Eigenkapitalinvestitionen<br />

skeptisch gegenüber. Hier müssen<br />

oft erst unberechtigte Ängste von Seiten des Managements<br />

<strong>und</strong> des Stiftungs- oder Aufsichtsrates beseitigt<br />

werden, bevor die eigentliche Arbeit beginnen kann.<br />

In den nächsten <strong>Jahre</strong>n werden die Möglichkeiten phi l-<br />

anthropischen Engagements an Vielfalt <strong>und</strong> Komplexität<br />

zunehmen, wodurch die Anforderungen an Philanthropen<br />

steigen. <strong>Die</strong>s gilt insbesondere auch im Bereich<br />

des Stiftungsmanagements. Eine einfache Spende<br />

© Oliver Karius<br />

wird nur noch eine Mög lichkeit der Finanzierung unter<br />

vielen sein. Darum wird <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ver -<br />

stärkt Beratung in diesem Bereich anbieten, um zu er-<br />

reichen, dass jeder Einzelne sein Vermögen – sei es<br />

finanziell, sozial oder intellek tuell – möglichst optimal<br />

einsetzt. <strong>Die</strong>s dient dem Wohl Benachteiligter <strong>und</strong> der<br />

Zufriedenheit des Gebers, da beide durch das richtige<br />

Geben langfristig bereichert werden.<br />

3. Irreführender Fokus auf geringe Admini s-<br />

trationskosten<br />

Eng mit dem Mangel an professionellem Management<br />

verb<strong>und</strong>en ist die Annahme, dass philanthropisches<br />

Geld nur dann sinnvoll eingesetzt wird, wenn die Administrationskosten<br />

verschwindend gering sind <strong>und</strong> das<br />

meiste Geld direkt zu den Betroffenen geht.<br />

Bei Unternehmen im privaten Sektor stellt niemand die<br />

Wichtigkeit eines kompetenten Managements in Frage<br />

– doch sowohl bei Non-Profit-Organisationen <strong>und</strong> sozialen<br />

Unternehmen als auch bei <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-<br />

Fonds <strong>und</strong> Stiftungen ist dies nicht weniger wichtig!<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

17


18<br />

<strong>Die</strong> Notwendigkeit kompetenter Personen im Management<br />

sollte auch bei der Beurteilung der Administrationskosten<br />

von Organisationen berücksichtigt werden,<br />

da gut ausgebildete Personen meist auch entsprechend<br />

entlohnt werden wollen. In dieser Frage wird im privaten<br />

<strong>und</strong> im sozialen Sektor noch mit <strong>zwei</strong>erlei Mass<br />

gemessen. Häufig wird sogar an der Lauterkeit von<br />

Hilfsorganisationen ge<strong>zwei</strong>felt, die ein professionelles<br />

Management haben, das auch noch gut bezahlt wird.<br />

Es ist wesentlich wichtiger, das Verhältnis der erzielten<br />

Wirkung zum eingesetzten Vermögen zu beurteilen,<br />

anstatt die Ausschüttungen den dafür aufgewendeten<br />

Administrationskosten gegenüberzustellen. So macht<br />

es auch einen deutlichen Unterschied, ob ein <strong>Venture</strong>-<br />

Philanthrop jahrelang intensiv mit einer Organisation<br />

arbeitet oder ob er nur aufgr<strong>und</strong> der Prüfung einiger<br />

Dokumente einen Scheck unterschreibt.<br />

4. Zu viele Freiwillige an wichtigen Positionen<br />

Jede philanthropische Organisation braucht gut ausgebildete,<br />

feste Mitarbeitende, die auf lange Sicht Verantwortung<br />

übernehmen. Oft sind die Herausforderungen<br />

in philanthropischen Organisationen noch grösser als<br />

in normalen Unternehmen, <strong>und</strong> es sind mitunter noch<br />

härterer Einsatz <strong>und</strong> grösseres Talent gefordert. Zu viel<br />

wird hier auf freiwilliger <strong>und</strong> temporärer Basis erbracht<br />

<strong>und</strong> erwartet. Es ist schwer einzusehen, warum Menschen,<br />

die täglich viel Positives für die Gesellschaft<br />

bewirken, nicht entsprechend honoriert werden sollen.<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Attraktivere Löhne im NGO-Bereich würden den Professionalisierungsgrad<br />

verbessern <strong>und</strong> dafür sorgen, dass<br />

viele dringende soziale Probleme wesentlich effizienter<br />

gelöst würden – <strong>und</strong> die <strong>Venture</strong>-Philanthropen würden<br />

vermehrt professionell geführte Organisationen finden,<br />

bei denen sie sich engagieren könnten.<br />

5. Budgetgetriebene Entwicklungshilfe<br />

Oft wird ein Grossteil des Einwicklungshilfe-Budgets<br />

ohne ausreichende Prüfung an Organisationen verteilt –<br />

mitunter nur, um das vorgegebene Budget auszuschöpfen.<br />

<strong>Die</strong>se Praktik fördert weder den effizienten Einsatz<br />

von Mitteln, noch zwingt sie zu Verantwortlichkeit <strong>und</strong><br />

Rechenschaftspflicht. In Anbetracht der ernsthaften<br />

sozialen <strong>und</strong> ökologischen Probleme können wir uns<br />

eine solche Vorgehensweise nicht mehr leisten.<br />

6. Erziehung zur Unmündigkeit<br />

Grosse Teile der Stiftungsszene haben in den vergangenen<br />

Jahrzehnten den unterstützen Organisationen<br />

ihre Ausrichtung <strong>und</strong> ihre Ziele mehr oder weniger<br />

vorgegeben – <strong>und</strong> ihnen damit Verantwortung für die<br />

eigenständige langfristige Planung <strong>und</strong> strategische<br />

Ausrichtung abgenommen. Gemeinsame Diskussionen<br />

über die zukünftigen Pläne der Organisation führen<br />

oft zu einem Aufblühen der beteiligten Personen, da<br />

sie ihre ursprüngliche Motivation <strong>und</strong> Begeisterung<br />

<strong>und</strong> das langfristige Potenzial ihrer Organisation wieder<br />

erkennen.<br />

© Oliver Karius


7. Ungenutztes Innovationspotential von –100 bis<br />

+20 Prozent Rendite<br />

Bis vor kurzem war es selbstverständlich, dass philanth<br />

ropisches Engagement nur mit Spenden umgesetzt<br />

wird <strong>und</strong> das Geld für weitere Einsatzmöglichkeiten<br />

«verloren» war. <strong>Die</strong> Idee, durch Rückzahlungen zumindest<br />

einen Teil wieder für philanthropisches Engagement<br />

zurückzugewinnen, ist in den letzten zwanzig<br />

<strong>Jahre</strong>n verstärkt aufgekommen. Es gibt viele Beispiele<br />

für sehr gute ökologische Lösungen mit einer Renditeerwartung<br />

von bis zu zwanzig Prozent. Wer diese Lö sun -<br />

gen mit einer philanthropischen Gr<strong>und</strong>haltung unterstützt,<br />

erhält Geld zurück, das er in andere nachhaltige<br />

Projekte investieren kann.<br />

<strong>Die</strong> Innovationen, die der <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Ansatz<br />

mit sich bringt, machen die Arbeit nicht immer leichter.<br />

Sie führen jedoch an vielen Orten zu langfristigen, we -<br />

sentlichen Verbesserungen für benachteiligte Mensch en.<br />

Jeder Ansatz philanthropischen Gebens hat seine ganz<br />

eigene Existenzberechtigung, sein Betätigungsfeld <strong>und</strong><br />

– sofern sinnvoll angewendet – ein enormes Wirkungspotenzial.<br />

© Oliver Karius<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

19


20<br />

Unser Portfolio<br />

Übersicht<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> investiert Kapital in der Grössenordnung<br />

von 200 000 US-Dollar bis zu einer Million<br />

US-Dollar in Organisationen in der Wachstums- <strong>und</strong><br />

Expansionsphase, die erprobte Geschäftsmodelle sowie<br />

eine solide Erfolgsbilanz vorweisen können <strong>und</strong> ihre<br />

Wirkung ausweiten möchten. Seit der Gründung vor<br />

<strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong>n hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ein breitgefächertes<br />

Portfolio aus elf Organisationen aufgebaut.<br />

Der bis 2014 zugesagte Gesamtbetrag beläuft sich auf<br />

3.5 Millionen US-Dollar (Q4/2009). <strong>Die</strong> durchschnittliche<br />

Grösse einer Investition beträgt 300 000 US-Dollar,<br />

das durchschnittliche Alter der Organisationen liegt bei<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n <strong>und</strong> die Dauer des Engagements bewegt<br />

sich zwischen drei <strong>und</strong> acht <strong>Jahre</strong>n.<br />

Von den elf Portfolio-Organisationen sind vier im Bereich<br />

«Linderung menschlichen Leidens», drei im Bereich<br />

«Ausbildung» <strong>und</strong> vier im «Aufbau eines nachhaltigen<br />

Lebensunterhalts» tätig. Ferner wurde das Kapital ziem -<br />

lich gleichmässig auf die thematischen Bereiche verteilt:<br />

32 Prozent auf die «Linderung menschlichen Leidens»,<br />

zwanzig Prozent auf «Ausbildung» <strong>und</strong> 48 Prozent auf<br />

den «Aufbau eines nachhaltigen Lebensunterhalts».<br />

Obwohl die meisten Portfolio-Organisationen den Ausbildungsaspekt<br />

in ihren Modellen stark berücksichtigen,<br />

umfasst das Thema «Ausbildung» nur Organisationen,<br />

deren Kernkompetenz in diesem Bereich liegt.<br />

Was die regionale Verteilung betrifft, wurden 47 Prozent<br />

des gespendeten beziehungsweise investierten Finanzkapitals<br />

Organisationen in Afrika zugewiesen. Auf<br />

Indien entfallen 36 Prozent, 13 Prozent auf Lateinamerika<br />

<strong>und</strong> vier Prozent auf Südostasien. <strong>Die</strong>se regionalen<br />

Unterschiede stimmen mit den Expansionsphasen von<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> in der jeweiligen Region<br />

überein. In Zentralamerika, China <strong>und</strong> Südostasien<br />

stehen der Aufbau von Netzwerken <strong>und</strong> die Suche<br />

nach Organisationen im Vordergr<strong>und</strong>, wobei in Südostasien<br />

bereits kleinere Engagements in einer früheren<br />

Phase bestehen. In Lateinamerika liegt der Schwerpunkt<br />

auf der Bereitstellung von intellektuellem Kapital.<br />

Von den zugesicherten Geldern sind 57 Prozent langfristige<br />

Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungsfinanzierungen,<br />

43 Prozent sind Spenden. <strong>Die</strong> Art der Finanzierung<br />

wird jeweils sorgfältig auf den Finanzierungsbedarf<br />

der je weiligen Organisationen abgestimmt. <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

Philanthropie bevorzugt Geschäftsmodelle, die<br />

es Organisationen ermöglichen, langfristig finanziell<br />

unabhängig zu werden. Spenden werden nur dann<br />

gegeben, wenn über das Geschäftsmodell der Organisation<br />

keine Erträge erwirtschaftet werden können<br />

wie beispielsweise bei mothers2mothers in Südafrika<br />

oder beim Aangan Trust in Indien.<br />

<strong>Die</strong> Bereitstellung von intellektuellem <strong>und</strong> sozialem<br />

Kapital zusätzlich zur finanziellen Unterstützung wäh -<br />

rend des langfristigen Engagements stärkt in den Portfolio-Organisationen<br />

die strategische Ausrichtung <strong>und</strong><br />

die unternehmerischen Fähigkeiten.


Aangan Trust<br />

Mumbai, Indien<br />

Problem<br />

In Indien gibt es r<strong>und</strong> 800 staatliche Kinderheime, die<br />

circa 100 000 Kinder pro Jahr aufnehmen. <strong>Die</strong> Kinder<br />

kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen, meist ge -<br />

prägt durch Vernachlässigung <strong>und</strong> chronische Gewalt.<br />

Sie wurden entweder Verbrechen beschuldigt, von ihren<br />

Familien verstossen oder von Kriminellen aus genutzt.<br />

Bevor Aangan die Arbeit aufgenommen hat, waren die<br />

Bedingungen in den Kinderheimen unmenschlich <strong>und</strong><br />

ähnelten einem Gefängnis. <strong>Die</strong> Kinder blieben dort für<br />

eine durchschnittliche Dauer von drei <strong>Jahre</strong>n.<br />

© Aangan Trust<br />

Lösung<br />

Aangan arbeitet eng mit der Regierung zusammen, um<br />

ein kinderfre<strong>und</strong>licheres, auf Rehabilitation ausgerichtetes<br />

System aufzubauen. Das Modell besteht aus drei<br />

Komponenten:<br />

Anleitung zur Überwachung <strong>und</strong> Evaluation der<br />

Zustände in den Heimen,<br />

ein «Betriebshandbuch» für alle Anspruchsgruppen<br />

<strong>und</strong><br />

Workshops zur Ausbildung von Mitarbeitenden in<br />

den Kinderheimen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit beinhaltet zusätzlich präventive <strong>und</strong> gemeindebasierte<br />

Programme.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Bis 2012 will Aangan über siebzig Prozent der Kinderheime<br />

in Indien abdecken <strong>und</strong> somit mindestens<br />

71 000 Kinder erreichen.<br />

Positive Wirkung 2007 2008 2009 2010e 2011e 2012e<br />

B<strong>und</strong>esstaaten 1 1 2 7 11 15<br />

Kinderheime 30 258 268 368 468 568<br />

Betreuer p.a. 450 1500 4 020 5 520 7020 8 520<br />

Erreichte Kinder p.a. 3 750 12 500 33 500 46 000 58 500 71 000<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Eine leistungsabhängige Spende in Höhe von 467 000<br />

US-Dol lar in vier Raten ermöglicht die Expansion der<br />

Aktivitäten von Aangan auf h<strong>und</strong>ert weitere Kinderheime<br />

in vier neuen Staaten, womit weiteren 12 500<br />

Kindern pro Jahr geholfen werden kann.<br />

Aangan ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

Aangan hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

21


22<br />

Bridge International Academies<br />

Nairobi, Kenia<br />

Problem<br />

In den subsaharischen Gebieten Afrikas besuchen 22.5<br />

Millionen Kinder keine Schule (das entspricht dreissig<br />

Prozent der Kinder ohne Schulzugang weltweit). Staatliche<br />

Schulen werden ihrem Bildungsauftrag nicht gerecht,<br />

Privatschulen sind für Kinder aus armen Verhältnissen<br />

unerschwinglich. Zum Lehrermangel, überfüllten<br />

Klassenzimmern <strong>und</strong> ineffektiven Lehrmethoden kommt<br />

hinzu, dass das kapitalintensive Errichten neuer Schulen<br />

für soziale Unternehmer finanziell nicht zu schultern ist.<br />

Lösung<br />

Bridge International Academies (BIA) arbeitet auf sehr<br />

niedrigem Kostenniveau. Eine solide Gr<strong>und</strong>schulausbildung<br />

ist bereits für vier US-Dollar pro Kopf <strong>und</strong> Monat<br />

erhältlich. Somit ist sie auch für Kinder aus armen Familien<br />

erschwinglich. BIA hat das Modell «School in<br />

a box» entwickelt. Es beinhaltet den günstigen Schulbau,<br />

einen standardisierten Lehrplan <strong>und</strong> effektive<br />

Managementstrukturen.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Kinder aus armen Verhältnissen bekommen durch BIA<br />

eine gr<strong>und</strong>legende Ausbildung in Lesen, Schreiben,<br />

Rechnen sowie kritischem Denken. Damit können sie<br />

die kenianischen Abschlussprüfungen absolvieren. So<br />

haben sie viel bessere Chancen, den eigenen Lebensunterhalt<br />

zu verdienen.<br />

Positive Wirkung 2009 2010e 2011e 2012e 2013e<br />

Neue Schulen p.a. 2 30 85 250 375<br />

Schulen 2 32 117 367 742<br />

Schüler 590 10 038 44 479 149 848 352 715<br />

Schulleiter/Lehrer 10 110 632 2 228 5 778<br />

Länder 1 1 1 2 2<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Eigenkapitalinvestition in Höhe von 200 000 US-<br />

Dollar<br />

BIA ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

BIA hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

© Bridge International Academies


Escuela Nueva Fo<strong>und</strong>ation<br />

Bogota, Kolumbien<br />

Problem<br />

In den ländlichen Gebieten Kolumbiens haben viele<br />

Kinder keinen Zugang zu solider Schulbildung. <strong>Die</strong><br />

existierenden Strukturen <strong>und</strong> Lehrmethoden sind un -<br />

zureichend, die Lehrer schlecht ausgebildet, die Lehrmaterialien<br />

weder aktuell noch relevant oder pädagogisch<br />

sinnvoll gestaltet. Daraus resultieren schlechte<br />

schulische Leistungen der Kinder <strong>und</strong> hohe Wiederholraten.<br />

<strong>Die</strong>s ist der Einstieg in einen Zyklus aus Armut<br />

<strong>und</strong> sozialer Abkoppelung.<br />

© Escuela Nueva Fo<strong>und</strong>ation<br />

Lösung<br />

Das Modell der Escuela Nueva Fo<strong>und</strong>ation (ENF) geht<br />

diese Probleme ganzheitlich <strong>und</strong> systematisch durch<br />

eine kostengünstige <strong>und</strong> jahrgangsübergreifende<br />

Lösung an.<br />

<strong>Die</strong> ENF<br />

stellt nachhaltige Lehrmaterialien <strong>und</strong> Lehrerausbildung<br />

bereit,<br />

fördert die Unterstützung innerhalb eines Peer-to-<br />

Peer-Netzwerks <strong>und</strong><br />

treibt die Durchsetzung von politischen Richtlinien im<br />

Bildungsbereich voran.<br />

<strong>Die</strong> Weltbank, die nationale Universität von Kolumbien<br />

<strong>und</strong> die UNESCO haben das Modell von ENF als effektives<br />

Konzept anerkannt, das akademische Leistungen<br />

erheblich verbessert, das Selbstbewusstsein steigert<br />

<strong>und</strong> bürgerliches Verhalten sowie kritisches Denken<br />

fördert.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

ENF hat mehr als 20 000 staatliche Schulen in ländli chen<br />

Gebieten Kolumbiens unterstützt <strong>und</strong> die Methodik<br />

in 14 lateinamerikanischen Ländern eingeführt. Insgesamt<br />

konnten seit der Gründung 1987 r<strong>und</strong> fünf Millionen<br />

Kinder von dem Modell profitieren.<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Vermittlung eines neuen CFO/Business Development<br />

Managers mit relevantem Know-how, der ENF <strong>zwei</strong><br />

<strong>Jahre</strong> unterstützt<br />

ENF ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

ENF hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

23


24<br />

F<strong>und</strong>ação Pró-Cerrado<br />

Goiânia, Brasilien<br />

Problem<br />

In Brasilien leben 32 Millionen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

in Familien mit einem Einkommen von weniger als vier -<br />

zig US-Dollar pro Monat. Etwa 3.4 Millionen Jugendliche<br />

sind arbeitslos (mehr als vierzig Prozent der gesam -<br />

t en Arbeitslosenzahl). Brasilien ist weltweit das Land<br />

mit der drittgrössten Zahl von Kinderarbeitsfällen im<br />

häuslichen Bereich (circa 600 000 Kinder) <strong>und</strong> zählt<br />

mehr als drei Millionen Kinder unter 14 <strong>Jahre</strong>n, die<br />

schwere landwirtschaftliche Arbeiten verrichten.<br />

Lösung<br />

Im Rahmen des Programms «Jovem Cidadão» bietet<br />

die F<strong>und</strong>ação Pró-Cerrado (FPC) in Brasilien Berufsausbildung<br />

für benachteiligte Jugendliche an <strong>und</strong> schafft<br />

für sie Lehrstellen sowie Arbeitsplätze. FPC knüpft an<br />

das bestehende Lehrlingsgesetz in Brasilien an, das al-<br />

© F<strong>und</strong>ação Pró-Cerrado<br />

len Unternehmen mit mehr als h<strong>und</strong>ert Mitarbeitenden<br />

vorschreibt, Lehrstellen für Jugendliche anzubieten.<br />

FPC fordert die Unternehmen auf, Lehrstellen zu schaffen,<br />

gibt passenden Kandidaten ein Einführungstraining<br />

<strong>und</strong> vermittelt sie an die Unternehmen.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Derzeit arbeiten mehr als 4000 Lehrlinge von FPC in<br />

250 staatlichen <strong>und</strong> privaten Unternehmen in den Staa -<br />

ten Goiás <strong>und</strong> Tocantins. Seit 1996 sind mehr als 28 000<br />

Lehrlinge durch das Ausbildungsprogramm von FPC ge -<br />

gangen. Es beugt Jugendkriminalität <strong>und</strong> -prostitution<br />

vor <strong>und</strong> sorgt für besser qualifizierte Ju gendliche.<br />

Derzeit baut FPC ein Netzwerk von vierzig Organisationen<br />

auf, die mit Jugendlichen arbeiten, um über diese<br />

Multiplikatoren mit dem «Jovem Cidadão»-Modell<br />

noch mehr Jugendliche zu erreichen.<br />

Positive Wirkung 2008 2009 2010e 2011e 2012e 2013e<br />

Erreichte Jugend-<br />

liche p.a. 3 538 5 000 9 000 13 000 19 000 27 000<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Vermittlung <strong>und</strong> Finanzierung eines CFO/Business<br />

Development Managers für zehn Monate, der ein<br />

Team vor Ort für die Expansion zusammenstellt <strong>und</strong><br />

das bestehende Kernteam <strong>und</strong> deren Business-Knowhow<br />

stärkt<br />

FPC ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

FPC hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.


Heart<br />

Kapstadt, Südafrika<br />

Problem<br />

Südafrika hat mit wachsender Armut, Ungleichheit,<br />

mangelnden Ausbildungsmöglichkeiten, AIDS <strong>und</strong> der<br />

Abnutzung der Umwelt zu kämpfen. Zwar wächst die<br />

Anzahl von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO)<br />

<strong>und</strong> sozialen Unternehmen stetig, aber <strong>zwei</strong> Faktoren<br />

schränken das langfristige Erreichen des vollen Potenzials<br />

dieser Organisationen ein: der Mangel an nachhaltigen<br />

Finanzierungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Management-<br />

Kompetenzen.<br />

Lösung<br />

Heart entwickelt innovative Finanzierungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> hilft NGOs <strong>und</strong> sozialen Unternehmen beim<br />

Aufbau von Organisation <strong>und</strong> Management. Der Fokus<br />

der Arbeit von Heart liegt auf drei Themen: soziale<br />

Unternehmen aufbauen, soziale Investitionsmöglichkeiten<br />

schaffen <strong>und</strong> die Bewusstseinsbildung durch<br />

soziale Medien fördern. Mit ihren «Food Tents» hat<br />

die Organisation beispielsweise ein Modell zum Verkauf<br />

<strong>und</strong> Erhalt von transportablen Gewächshäusern<br />

entwickelt, dank derer Schulen <strong>und</strong> NGOs dauerhaft<br />

mit günstigem, frischem Gemüse versorgt werden<br />

können. Inzwischen hat Heart ein Portfolio von zwölf<br />

unterschiedlichen sozialen Unternehmen, welche die<br />

dringendsten Probleme in den Bereichen Umwelt <strong>und</strong><br />

Soziales bekämpfen. <strong>Die</strong> Organisation ist Bindeglied<br />

zwischen sozialen Unternehmern mit Entwicklungsbedarf<br />

<strong>und</strong> Investoren, die neben einer finanziellen auch<br />

eine soziale Kapitalrendite anstreben.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Heart hat 2008 durch die zwölf Portfolio-Organisationen<br />

circa 400 000 Menschen erreicht. Durch die Expansion<br />

<strong>und</strong> Skalierung von existierenden <strong>und</strong> zukünftigen<br />

Projekten plant Heart, in den nächsten drei <strong>Jahre</strong>n über<br />

1.7 Millionen Menschen zu erreichen.<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Darlehen in Höhe von 900 000 Schweizer Franken<br />

über die nächsten drei <strong>Jahre</strong> für die Finanzierung<br />

der operationalen Kapazität der Organisation <strong>und</strong><br />

der Beratungstätigkeit für die eigenen Portfolio-<br />

Organisationen<br />

Heart ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

Heart hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

25<br />

© Alex Conradi


26<br />

Husk Power Systems<br />

Bihar, Indien<br />

Problem<br />

In Indien haben 480 Millionen Menschen (r<strong>und</strong> 44.5<br />

Prozent der Bevölkerung) keinen Zugang zu verlässli cher<br />

Energie. <strong>Die</strong> Stromversorgung in ländlichen Ge bieten<br />

steckt in einer akuten Krise, mehr als 125 000 indische<br />

Dörfer sind ohne Elektrizität.<br />

Lösung<br />

Husk Power Systems (HPS) wurde 2007 gegründet <strong>und</strong><br />

hat eine eigene Technologie entwickelt, die lokal produzierten,<br />

landwirtschaftlichen Abfall (Reishülsen) in<br />

Elektrizität umwandelt. HPS erzeugt <strong>und</strong> verteilt Strom<br />

von seinen Mini-Kraftwerken (35–100 kWh) auf die<br />

Dörfer des indischen Reisgürtels. Durch diese dezentra<br />

len, verlässlichen <strong>und</strong> günstigen Kraftwerke haben<br />

mehrere Millionen benachteiligter Menschen zum <strong>ersten</strong><br />

Mal in ihrem Leben Zugang zu Strom.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

HPS will bis 2013 mit 1770 Mini-Kraftwerken über 8.5<br />

Millionen K<strong>und</strong>en mit Strom versorgen <strong>und</strong> so 2.2 Millionen<br />

Einheiten an Kohlenstoffdioxid kompensieren.<br />

Der durch diese erneuerbare Energie gewonnene Strom<br />

ersetzt zudem Kerosinlampen, die zu einer ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden<br />

Luftverschmutzung führen.<br />

Positive Wirkung 2009 2010e 2011e 2012e 2013e<br />

Mini-Kraftwerke 20 70 270 770 1 770<br />

Dörfer mit Elektrizität<br />

von HPS 80 280 1080 3 080 7 080<br />

Haushalte mit<br />

Elektrizität von HPS 24* 84* 324* 924* 2 124*<br />

Dorfbewohner 96* 336* 1 296* 3 696* 8 496*<br />

* in Tausend<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Darlehen, wandelbar in Eigenkapital, in Höhe von<br />

300 000 US-Dollar, um die Expansion von HPS in<br />

den Staaten Bihar <strong>und</strong> Uttar Pradesh zu unterstützen<br />

HPS ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

HPS hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

© Husk Power Systems


Mann Deshi<br />

Maharashtra, Indien<br />

Problem<br />

Mangels wirtschaftlicher Perspektive emigriert ein Gross -<br />

teil der indischen Bevölkerung aus den ländlichen Gebieten.<br />

Vor allem Männer ziehen weg. Zurück bleiben<br />

Familien <strong>und</strong> Frauen, die nur beschränkten Zugang zu<br />

Krediten, Bildung <strong>und</strong> anderen notwendigen Mitteln<br />

haben, um sich selbst <strong>und</strong> ihre Region ökonomisch zu<br />

entwickeln. Über 75 Prozent der indischen Frauen aus<br />

ländlichen Gebieten leben unter der Armutsgrenze.<br />

Lösung<br />

Mann Deshi (MD) stellt armen Inderinnen eine Kombination<br />

aus finanziellem <strong>und</strong> nicht-finanziellem Service<br />

zur Verfügung. Dadurch ermöglicht MD den Frauen <strong>und</strong><br />

ihren Familien finanzielle Unabhängigkeit <strong>und</strong> fördert<br />

die Fähigkeit zur Selbstversorgung. Für den Weg aus<br />

der Armutsfalle vergibt die MD-Bank einen Mikrokredit<br />

an Frauen mit einem täglichen Einkommen von<br />

unter 1.5 US-Dollar. <strong>Die</strong> MD Business School bildet die<br />

betroffenen Frauen in wirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen aus,<br />

© Mann Deshi<br />

damit sie ihr eigenes Kleinunternehmen starten <strong>und</strong><br />

erfolgreich führen können. Mit einem mobilen Business-<br />

School-Bus können auch Frauen in abgelegenen Regionen<br />

besucht <strong>und</strong> geschult werden. Jedoch wird das<br />

Wachstum von MD durch die langwierige Bürokratie<br />

der Lizenzvergabe an neue Bankfilialen gebremst. Um<br />

diesen Prozess zu umgehen, möchte MD ihre Finanzdienstleistungen<br />

in ganz Indien durch die Gründung des<br />

Finanzierungsunternehmens Mann Deshi Leasing and<br />

Finance Company Limited (MDLFC) erweitern.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

In den vergangenen zehn <strong>Jahre</strong>n hat MD knapp 14 000<br />

Frauen in Gr<strong>und</strong>kenntnissen zu Finanzen ausgebildet<br />

<strong>und</strong> Finanzdienstleistungen an 81 000 K<strong>und</strong>en erbracht.<br />

MDLFC will bis 2013/14 finanziell selbsttragend sein <strong>und</strong><br />

4.3 Millionen US-Dollar in Form von Krediten ver geben.<br />

Positive Wirkung<br />

(MDLFC) 2010e 2011e 2012e 2013e 2014e<br />

Filialen 5 7 10 13 16<br />

K<strong>und</strong>en 5 810 12 240 20 470 30 500 43 510<br />

Mitarbeitende 25 35 50 65 80<br />

Lohnagenten 60 98 136 174 212<br />

Absolventen der<br />

Business School 661 5 905 8 100 10 620 14 058<br />

Neue unterstützte<br />

Unternehmen 496 4 429 6 075 8 496 11 949<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Spende in Höhe von 170 000 US-Dollar, um MDLFC<br />

zu grün den <strong>und</strong> die Entwicklung der Business School<br />

zu för dern. <strong>Die</strong> Spende wird von MD auf die betei lig -<br />

ten Frauen verteilt, die als Mitbegründerinnen fungieren<br />

<strong>und</strong> ihren Anteil an MDLFC halten können.<br />

MD ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

MD hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

27


28<br />

mothers2mothers<br />

Kapstadt, Südafrika<br />

Problem<br />

In bestimmten afrikanischen Regionen sind bis zu 75<br />

Prozent der Babys von HIV-infizierten Müttern gefährdet,<br />

ihre Mütter aufgr<strong>und</strong> von AIDS-bedingten Krankheiten<br />

zu verlieren. Ohne Prävention <strong>und</strong> Intervention<br />

wird das Virus auf vierzig Prozent dieser Kinder übertragen.<br />

UNAIDS schätzt, dass bis 2010 circa 18 Millionen<br />

Kinder im subsaharischen Afrika zu AIDS-Waisen<br />

werden.<br />

Lösung<br />

mothers2mothers (m2m) setzt sich <strong>ersten</strong>s für die<br />

Re duktion der Virus-Übertragung von Müttern auf<br />

ihre Kinder von vierzig Prozent auf unter fünf Prozent<br />

ein <strong>und</strong> <strong>zwei</strong>tens für die Ges<strong>und</strong>heit der betroffenen<br />

Mütter durch Zugang zu medizinischer Betreuung.<br />

m2m bildet HIV-positive Mütter aus <strong>und</strong> stellt sie als<br />

Mentor-Mütter ein. Sie betreuen HIV-infizierte schwangere<br />

Frauen <strong>und</strong> erklären ihnen, wie sie das Übertragungsrisiko<br />

vor <strong>und</strong> nach der Geburt senken <strong>und</strong> ihre<br />

eigene Ges<strong>und</strong>heit erhalten können. m2m hilft den<br />

Müttern auch, sich ge gen die Stigmatisierung innerhalb<br />

der Familie <strong>und</strong> Gemeinschaft zu wehren <strong>und</strong> sorgt<br />

für die Einhaltung der medizinischen Behandlungen.<br />

Dadurch wird das Risiko zu AIDS-Waisen zu werden für<br />

die Babys deutlich reduziert.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Das wichtigste Ziel von m2m ist die Bereitstellung ihrer<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen so schnell <strong>und</strong> kostengünstig wie<br />

möglich für möglichst viele Frauen.<br />

Positive Wirkung 2007 2008 2009 2010e 2011e<br />

HIV+ Mütter<br />

erreicht p.a. 50* 150* 300* 600* 750*<br />

Angestellte<br />

Mentor-Mütter 300 1000 1600 2500 3300<br />

Aktive Zentren 155 460 600 1130 1500<br />

Erreichte Länder 2 7 10 12 15<br />

* in Tausend<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Leistungsabhängige Spende in Höhe von 600 000<br />

Schweizer Franken über drei <strong>Jahre</strong> für die Expansion<br />

in neue Länder sowie für die Finanzierung eines Innovationszentrums<br />

für Qualitätssicherung, Entwicklung<br />

des Ausbildungsprogramms <strong>und</strong> Verbesserung des<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Evaluierungsprogramms<br />

m2m ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

m2m hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

© mothers2mothers


Operation Asha<br />

Delhi, Indien<br />

Problem<br />

In Indien stirbt jede Minute ein Mensch an Tuberkulose<br />

(TB) – einer Krankheit, unter der 3.5 Millionen Inder<br />

leiden (das entspricht circa 25 Prozent der weltweit Infizierten).<br />

TB betrifft hauptsächlich arme, unterernährte<br />

Menschen (v.a. Frauen, HIV-Infizierte), die stigmatisiert<br />

werden <strong>und</strong> ins soziale Abseits geraten. TB wäre leicht<br />

zu behandeln, aber medizinische Versorgungszentren<br />

liegen meist ausserhalb der Lebensräume der betroffenen<br />

Menschen.<br />

Lösung<br />

Operation ASHA (ASHA) nutzt die vorhandene Infrastruktur<br />

wie Kioske oder Tempel in den Slums, um ein<br />

dichtes Netz von medizinischen Versorgungszentren in<br />

den Gebieten mit hohen TB-Infektionsraten auszubauen.<br />

So können die Mitarbeitenden für jeden Patienten<br />

einen effektiven Behandlungsverlauf ohne Unterbrechungen<br />

sicherstellen.<br />

© Operation ASHA<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Bis 2009 hat ASHA 1800 Patienten erreicht <strong>und</strong> 21 600<br />

zukünftige TB-Infektionen verhindert. ASHA hat es<br />

ge schafft, die Ausfallquote der Behandlungen um das<br />

40- bis 60-fache zu senken <strong>und</strong> die Erkennung von<br />

TB-Patienten um 78 Prozent zu steigern. <strong>Die</strong> Behandlungen<br />

durch ASHA haben eine 97-prozentige Erfolgsquote<br />

erreicht <strong>und</strong> damit die Todesrate durch eine<br />

TB-Erkrankung auf ein Prozent reduziert.<br />

Positive Wirkung 2009 2010e 2011e 2012e 2013e<br />

Registrierte<br />

Patienten 1800 5* 30* 50* 90*<br />

Verhinderte zukünf-<br />

tige Infektionen 21 600 60* 360* 600* 1080*<br />

* in Tausend<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Spende in Höhe von 60 000 US-Dollar im Jahr 2009<br />

<strong>und</strong> ein Überbrückungsdarlehen in Höhe von<br />

440 000 US-Dollar für die <strong>Jahre</strong> 2010/11, um die<br />

Replikation auf mehr Staaten voranzutreiben<br />

ASHA ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

ASHA hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

29


30<br />

Rags2Riches<br />

Manila, Philippinen<br />

Problem<br />

Rags2Riches (R2R) bekämpft auf den Philippinen den<br />

ungerechten Handel, die Armut <strong>und</strong> den Zuwachs an<br />

biologisch nicht abbaubarem Müll. Auf den Philippinen<br />

entste hen täglich 18 000 Tonnen Abfall. Über dreissig<br />

Prozent der phi lippinischen Bevölkerung lebt unterhalb<br />

der Armuts grenze. Besonders Frauen aus den philippi-<br />

nischen Slums sind von dieser Situation betroffen, da<br />

sie weder finanzielle Mittel noch Bildung <strong>und</strong> somit<br />

gesellschaftlich keine Aufstiegschancen haben.<br />

Lösung<br />

R2R wurde 2008 als for-profit-Organisa tion gegründet,<br />

die aus Textilabfall Designer-Handtasch en <strong>und</strong><br />

Teppiche herstellt. R2R stellt die Zulieferer-Ketten,<br />

die Produktentwicklung, Design, Marketing <strong>und</strong> den<br />

Vertrieb dieses Unternehmens für arme Gemeinden zur<br />

Verfügung. Ausserdem bietet R2R Kurse an, die armen<br />

Frauen aus den philippinischen Slums finanzielle <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Gr<strong>und</strong>kenntnisse vermitteln. Durch die<br />

positive Entwicklung einzelner Menschen werden auch<br />

der Gemeinschaftssinn <strong>und</strong> die Gemeindeentwicklung<br />

gefördert.<br />

© Rags2Riches<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

R2R hat das Potenzial, die nachhaltige Lebensqualität<br />

von mindestens 5000 Frauen aus armen Gemeinden<br />

über die nächsten fünf <strong>Jahre</strong> direkt positiv zu beeinflussen,<br />

da sie ihr monatliches Einkommen verdreifachen<br />

können.<br />

Positive Wirkung 2009 2010e 2011e 2012e 2013e<br />

Integrierte Gemeinden 12 18 38 64 81<br />

Integrierte Frauen 150 720 1840 3 460 5 665<br />

Durchschnittseinkommen<br />

p.a. in USD 153 201 253 266 279<br />

Wiederverwerteter<br />

Textilabfall 38* 58* 249* 527* 785*<br />

* in Tonnen<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Eigenkapitalinvestition in Höhe von 78 000 US-Dollar<br />

<strong>und</strong> ein Darlehen in Höhe von 47 000 US-Dollar, um<br />

die Expansion von R2R zu unterstützen<br />

R2R ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des Spendenprogramms<br />

für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

R2R hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.


Waterhope<br />

Manila, Philippinen<br />

Problem<br />

Auf den Philippinen haben mindestens 13 Millionen<br />

Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. R<strong>und</strong><br />

520 000 Menschen leiden an Krankheiten, die auf verunreinigtes<br />

Wasser zurückzuführen sind. Wasserverseuchung,<br />

mangelhafte sanitäre Anlagen sowie unzureichende<br />

Hygienevorkehrungen sind für die Erkrankung<br />

von jährlich 3.2 Millionen Menschen (ein Sechstel der<br />

jährlichen Erkrankungen) <strong>und</strong> 6000 Todesfälle verantwortlich.<br />

Ausserdem müssen 41 Prozent der philippinischen<br />

Bevölkerung mit weniger als <strong>zwei</strong> US-Dollar<br />

pro Tag auskommen. <strong>Die</strong>s deutet auf einen hohen Bedarf<br />

an nachhaltigen Erwerbsmöglichkeiten hin.<br />

Lösung<br />

Waterhope ist ein soziales Unternehmen, das zentralisierte<br />

Wasserreinigungsanlagen <strong>und</strong> Distributionssysteme<br />

aufbaut. Das Wasser wird gereinigt <strong>und</strong> dann von<br />

lokalen Kleinunternehmern zum halben Marktpreis an<br />

die Gemeinde verkauft. Waterhope schafft so auch<br />

neue Einkommensmöglichkeiten für unternehmerische<br />

Gemeindemitglieder <strong>und</strong> bietet Ausbildung an.<br />

Nachhaltige positive Wirkung<br />

Bisher hat Waterhope <strong>zwei</strong> Wasserstationen in Armenvierteln<br />

von Manila aufgebaut. <strong>Die</strong>se Stationen können<br />

alle 150 000 Bewohner der Stadtteile mit Wasser versorgen.<br />

Mehr als 25 Gemeindemitglieder wurden zu<br />

Kleinunternehmern <strong>und</strong> verdienen dadurch monatlich<br />

bis zu siebzig US-Dollar zusätzlich. In den nächsten drei<br />

<strong>Jahre</strong>n will Waterhope sechs weitere Wasserstationen<br />

auf den Philippinen sowie vier Stationen in anderen<br />

asiatischen Ländern errichten.<br />

Das Engagement von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Eine Spende von 30 000 US-Dollar ermöglicht die Anstellung<br />

eines CEO für ein Jahr. <strong>Die</strong>ser wird u.a. einen<br />

Businessplan für die nächsten fünf <strong>Jahre</strong> erstellen, die<br />

Finanzplanung <strong>und</strong> das Franchising Model aufsetzen,<br />

um die erfolgreiche Expansion von Waterhope zu gewährleisten.<br />

Über ein mehrjähriges Engagement wird<br />

noch entschieden.<br />

Waterhope ist Teil des iCats-Programms <strong>und</strong> des<br />

Spendenprogramms für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende.<br />

Waterhope hat Zugang zum Netzwerk von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> zu kontinuierlicher Beratung.<br />

31<br />

© Waterhope


32<br />

Erfolgsmessung <strong>und</strong> Berichterstattung<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> misst ihren Erfolg an der<br />

Erreichung von fünf Zielen, die für die Umsetzung ihrer<br />

Investitionen, Beratungsangebote <strong>und</strong> inspirierenden<br />

Aktivitäten massgeblich sind. Ein ergebnisorientiertes<br />

Mess- <strong>und</strong> Berichtssystem hält die erzielte Wirkung fest<br />

<strong>und</strong> ermöglicht sowohl die Planung der Arbeit, eine<br />

Leistungskontrolle als auch eine messbare Bewertung<br />

der Strategie im Hinblick auf die übergeordnete Mission.<br />

R<strong>und</strong> um diese fünf Ziele formulieren die Mitarbeitenden<br />

von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> jedes Jahr<br />

ergebnisorientierte Arbeitspläne <strong>und</strong> erstatten monatlich<br />

Bericht über ihre Fortschritte. Auch die Portfolio-<br />

Organisationen berichten jeden Monat hinsichtlich gemeinsam<br />

festgelegter Erfolgskennzahlen, während <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> den Stiftungsrat quartalsweise<br />

über den aktuellen Stand der Zielerreichung informiert.<br />

Ziel 1: Ein qualitativ hochwertiges Portfolio von<br />

Organisationen aufbauen<br />

Mit einem sorgfältigen Due-Diligence-Prozess stellt <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> die Qualität ihres Portfolios sicher.<br />

<strong>Die</strong>ser Ansatz gewährleistet ein tiefes Verständnis von<br />

Management <strong>und</strong> Geschäftsmodell jeder Organisation,<br />

ihrem Skalierungspotenzial sowie der Effizienz der Umsetzung<br />

<strong>und</strong> der Effektivität der Lösung. In den <strong>Jahre</strong>n<br />

2008 <strong>und</strong> 2009 hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> mehr<br />

als 1000 potenzielle Organisationen geprüft <strong>und</strong> ein<br />

Portfolio aus elf Organisationen in Entwicklungsländern<br />

aufgebaut.<br />

Ziel 2: <strong>Die</strong> positive Wirkung von Portfolio-Organisationen<br />

verstärken<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat ein Beurteilungsinstrument<br />

entwickelt, mit dem die Ressourcen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

der Organisationen bewertet werden, die zur<br />

Erreichung ihres gewünschten Wachstums notwendig<br />

sind. Ferner zeigt es wichtige Entwicklungsbereiche<br />

auf, in denen finanzielles Kapital <strong>und</strong> Know-how er for -<br />

derlich sind. Bei Unternehmen, die einen Wert von<br />

mehr als siebzig Prozent auf der Bewertungsskala<br />

erreichen, wird davon ausgegangen, dass sie über<br />

die entscheidenden Ressourcen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

© Mann Deshi


verfügen, um ihren positiven Einfluss zu steigern <strong>und</strong><br />

langfristig auf rechtzuerhalten. In den <strong>Jahre</strong>n 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 haben die Portfolio-Organisationen von <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> Philan thropy auf dieser Bewertungsskala zum<br />

Zeitpunkt des Engagements durchschnittlich 54 Prozent<br />

erreicht. Nach dem <strong>ersten</strong> Jahr der Zusammenarbeit<br />

ist dieser Durchschnittswert auf 68 Prozent gestiegen.<br />

Angestrebt wird, dass alle Portfolio-Organisationen<br />

im dritten Jahr des Engagements einen Wert von 75<br />

Prozent erzielen.<br />

Um die externe Wirkung der Organisationen zu mes sen,<br />

werden <strong>zwei</strong> Wirkungsdimensionen erfasst: Umfang<br />

(Anzahl Menschen, die erreicht werden) <strong>und</strong> Tiefe (Veränderung<br />

der Lebensqualität). <strong>Die</strong> Tiefe der Wirkung<br />

wird mit einer selbst entwickelten Methode gemessen,<br />

die auf den Hauptfaktoren für Wohlergehen des Millennium<br />

Ecosystem Assessment der Vereinten Nationen<br />

basiert. Das Portfolio von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ist<br />

von 2008 bis 2009 um siebzig Prozent gewachsen. In<br />

die sem Zeitraum ist die Anzahl der über die Portfolio-<br />

Organisationen erreichten Menschen von 1 auf 1.7 Mil -<br />

lionen gestiegen.<br />

Ziel 3: Das Stiftungskapital im Einklang mit der<br />

Mission investieren<br />

Gemeinsam mit <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat <strong>LGT</strong><br />

Capital Management drei Sustainable Impact Investment<br />

F<strong>und</strong>s lanciert, die sich an der Mission von<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> orientieren. Bis 2013 möchte<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> h<strong>und</strong>ert Prozent des Stiftungskapitals<br />

missionsbezogen investieren.<br />

Ziel 4: <strong>Die</strong> K<strong>und</strong>en befähigen, sinnvolle philanthropische<br />

Entscheidungen zu treffen<br />

Im Jahr 2010 wird <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> offiziell<br />

damit beginnen, Privatpersonen, Unternehmen <strong>und</strong><br />

anderen sozialen Investoren massgeschneiderte strategische<br />

Beratungsdienste sowie Beratungs-Workshops<br />

zu Fragen der Philanthropie anzubieten.<br />

Ziel 5: Einen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> leisten<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> möchte die Anzahl der qualitativ<br />

hochwertigen Anlagemöglichkeiten im Bereich<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> erhöhen. <strong>Die</strong>s soll zum einen<br />

durch Dokumentation <strong>und</strong> Austausch von gewonnenen<br />

Erkenntnissen <strong>und</strong> «Best Practice»-Beispielen mit wich -<br />

tigen Anspruchsgruppen in der Branche geschehen,<br />

zum anderen über das Aufzeigen von wirksamen Lösungen<br />

in Artikeln, Reden, Fallstudien <strong>und</strong> in Zukunft<br />

auch im «Haus der Philanthropie-Lösungen». Auf ähnliche<br />

Weise zielt das iCats-Programm für profes sio nelle<br />

Freiwillige (siehe Seite 34 <strong>und</strong> www.icatsprogram.com)<br />

darauf ab, soziale Organisationen durch die Bereitstellung<br />

von intellektuellem Kapital in der Ausbildung ihrer<br />

Fähigkeiten zu unterstützen <strong>und</strong> da durch einen Beitrag<br />

zur Entwicklung des <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Sektors zu<br />

leisten. Bis heute hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> erfolgreich<br />

15 iCats in ihren eigenen Portfolio-Organisationen<br />

eingesetzt <strong>und</strong> plant bis 2015 jährlich 300 iCats in ihren<br />

eigenen sowie in den Portfolio-Organisationen der Kooperationspartner<br />

zu platzieren.<br />

<strong>Die</strong> fünf Ziele von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> sind:<br />

1. Ein qualitativ hochwertiges Portfolio von Organi -<br />

sa tionen aufbauen<br />

2. <strong>Die</strong> positive Wirkung von Portfolio-Organisationen<br />

verstärken<br />

3. Das Stiftungskapital im Einklang mit der Mission<br />

investieren<br />

4. <strong>Die</strong> K<strong>und</strong>en befähigen, sinnvolle philan thropische<br />

Entscheidungen zu treffen<br />

5. Einen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

leisten<br />

33


34<br />

Das iCats-Programm<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Soziale Unternehmen werden oft von einem unternehmerischen,<br />

visionären Gründer aufgebaut <strong>und</strong> geleitet.<br />

Eine starke mittlere Führungsebene findet man selten.<br />

Oft kann dies einer der massgeblichen Gründe sein,<br />

wieso Expansionsvorhaben scheitern.<br />

Das iCats-Programm ist eine Antwort auf den Mangel<br />

an qualifizierten Fachkräften in vielen sozialen Unternehmen<br />

– besonders in Entwicklungsländern. Gerade<br />

in der Wachstumsphase hängt der Erfolg der Organisationen<br />

wesentlich von der Qualität des Managements<br />

ab. Ähnlich wie im privaten Sektor sind auch soziale<br />

Organisationen auf effiziente interne Prozesse, ein transparentes<br />

Finanzmodell, professionelles Management<br />

<strong>und</strong> ein funktionierendes IT-System angewiesen. Nur<br />

so kann stabiles <strong>und</strong> langfristiges Wachstum erzielt<br />

<strong>und</strong> dadurch einer stetig zunehmenden Anzahl von<br />

Mensch en geholfen werden.<br />

Um hier eine wichtige Brücke zu schlagen, hat <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> eine webbasierte Plattform lanciert,<br />

auf der sich berufserfahrene Personen als sogenannte<br />

«impact catalysts» – kurz iCats – bewerben können.<br />

<strong>Die</strong> Stellen beziehungsweise Aufgaben werden von den<br />

Portfolio-Organisationen nach Bedarf ausgeschrieben.<br />

<strong>Die</strong> von den iCats eingebrachten Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

wirken neben der finanziellen Unterstützung<br />

durch <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> wie ein Katalysator auf<br />

die positive Wirkung der Organisation. «Als ehemalige<br />

Unternehmensberaterin ist meine Arbeit als iCats Fellow<br />

meinem vorherigen Job erstaunlich ähnlich. Der<br />

Hauptunterschied besteht darin, dass es nicht um die<br />

Profitmaximierung eines bereits profitablen Unternehmens<br />

geht, sondern darum, die Anzahl der Frauen zu<br />

erhöhen, die Zugang zu lebensrettender medizinischer<br />

Versorgung erhalten können. Excel-Tabellen werden<br />

auf einmal unendlich viel spannender, wenn man sie<br />

in diesem Kontext anwendet!», beschreibt Cynthia<br />

Schweer ihre Arbeit als Finanzanalystin bei m2m in<br />

Südafrika.


Je nach Aufgabe <strong>und</strong> Einsatzdauer nehmen die iCats<br />

die Rolle eines Fellows, Mentors, Consultants, Trainers<br />

oder Implementers ein. <strong>Die</strong> Dauer der Einsätze<br />

reicht bis zu einem Jahr. <strong>Die</strong> Arbeit wird in der Regel<br />

auf Unkostenbasis erbracht. Um sicherzustellen, dass<br />

die wertvolle Zeit <strong>und</strong> das Können gezielt eingesetzt<br />

werden, erstellt die Organisation zusammen mit dem<br />

iCat <strong>und</strong> dem verantwortlichen Investment Manager<br />

von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> einen ergebnisorientierten<br />

Arbeitsplan mit konkreten Aufgaben <strong>und</strong> Zielen.<br />

<strong>Die</strong>ser wird in regelmässigen Abständen überprüft <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls angepasst.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Freiwilligenprogrammen<br />

können auf der iCats-Plattform nur die sozialen Unternehmen<br />

Stellen ausschreiben, die erfolgreich durch den<br />

gründlichen Due-Diligence-Prozess von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> oder einem ihrer Partner gegangen sind.<br />

Zudem muss gezeigt werden, dass die notwendigen<br />

Ressourcen zur Verfügung stehen, um den iCat sinnvoll<br />

zu integrieren <strong>und</strong> einen dauerhaften Wissenstransfer<br />

zu ermöglichen.<br />

<strong>Die</strong> erste Generation der iCats Fellows ist bereits erfolgreich<br />

von ihrem Einsatz zurückgekehrt, die <strong>zwei</strong>te hat<br />

ihre Arbeit im Februar 2010 aufgenommen. Weitere<br />

iCats durchlaufen gerade einen Bewerbungsprozess. <strong>Die</strong><br />

Rück meldungen sind überwältigend <strong>und</strong> bestätigen das<br />

grosse Potenzial dieser Initiative. «Eure finanzielle Un -<br />

terstützung hat uns mobil gemacht, doch die iCats<br />

optimieren unsere Leistung. Euer Geld ist das Fahrzeug,<br />

aber eure iCats sind das Benzin», resümiert Peter<br />

Shrimpton, CEO von Heart in Südafrika.<br />

Das iCats-Programm ist nicht nur für soziale Organisationen<br />

interessant – auch Unternehmen sind zunehmend<br />

daran interessiert, ihren Mitarbeitenden die Teilnahme<br />

an einem derartigen Programm im Rahmen eines Leader<br />

ship-Trainings anzubieten. Der Bedarf für das iCats-<br />

Programm ist gross <strong>und</strong> die Möglichkeiten noch lange<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

Lesen Sie mehr unter www.icatsprogram.com<br />

35


36<br />

Das Spendenprogramm für <strong>LGT</strong> Mitarbeitende<br />

Auch die Mitarbeitenden der <strong>LGT</strong> setzen sich für die<br />

Ziele von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ein <strong>und</strong> unterstützen<br />

die Portfolio-Organisationen mit Spenden.<br />

Eine dieser Organisationen ist Heart in Kapstadt: Heart<br />

entwickelt Geschäftsmodelle zur Lösung sozialer Prob -<br />

leme <strong>und</strong> verhilft sozialen Unternehmen zu mehr Professionalität<br />

<strong>und</strong> finanzieller Nachhaltigkeit. Mit «Food<br />

Tents» hat die Organisation beispielsweise ein Geschäfts -<br />

modell zum Verkauf <strong>und</strong> Erhalt von mobilen Gewächshäusern<br />

entwickelt, dank derer Schulen, Waisenheime<br />

<strong>und</strong> andere soziale Einrichtungen sich dauerhaft <strong>und</strong> eigenständig<br />

mit günstigem, frischem Gemüse versorgen<br />

können. Mit Hilfe der Spenden von <strong>LGT</strong> Mitarbeitenden<br />

konnte Heart der Südafrikanerin Nolubabalo Nditha aus<br />

dem Township Khayelitscha ein Food Tent schenken.<br />

Ihre Erleichterung war gross: Denn zusätzlich zu ihren<br />

eigenen drei Kindern kümmert sie sich mit ihrem Mann<br />

um über zwanzig AIDS-Waisen, die sie jetzt regelmässig<br />

mit frischem Gemüse versorgen kann.<br />

Seit 2008 können Mitarbeitende der <strong>LGT</strong> Group ihren<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en mit einer solchen Spende ein<br />

ganz besonderes Geschenk machen: Statt einer Flasche<br />

Wein oder eines weiteren Golf-Accessoires erhalten die<br />

Fre<strong>und</strong>e oder K<strong>und</strong>en ein «Impact Certificate», das<br />

sie über den Spendenbetrag <strong>und</strong> die unterstützte Orga<br />

nisation informiert, an die der <strong>LGT</strong> Mitarbeitende in<br />

ihrem Namen gespendet hat. Auch reguläre Spenden<br />

im eigenen Namen sind möglich. Um die Spendenbereitschaft<br />

zu fördern <strong>und</strong> die Wirkung zu erhöhen,<br />

verdoppelt <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> jede (Geschenk-)<br />

Spende bis zu 3000 Schweizer Franken pro Mitarbeitendem<br />

<strong>und</strong> Jahr.<br />

Bei der Überlegung, welche Organisation die eigenen<br />

Interessen widerspiegelt oder welche Zielgruppe<br />

dem K<strong>und</strong>en ein Anliegen sein könnte, vertiefen die<br />

Mitarbeitenden zudem ihr Verständnis der Tätigkeit von<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> nehmen Anteil an der<br />

Entwicklung dieses noch recht jungen Unternehmensbereichs.


Investieren des Kapitalstocks im Einklang mit der Mission<br />

Um in den Organisationen <strong>und</strong> bei den Menschen, die<br />

wir unterstützen, eine positive Wirkung zu erzielen,<br />

müssen wir als Stiftung die effiziente Zuteilung von<br />

Kapital <strong>und</strong> Ressourcen sicherstellen. Das kann durch<br />

Direktinvestitionen in lokale Organisationen in Entwicklungsländern<br />

sowie durch die Anlagestrategie des<br />

Stiftungskapitals unserer Stiftung erfolgen.<br />

Als die <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation 2007 gegründet<br />

wurde, geschah dies unter der Voraussetzung,<br />

dass das gesamte Stiftungskapital gemäss der Mission<br />

der Stiftung investiert werden sollte. <strong>Die</strong> Stiftung<br />

verfolgt das Ziel, die Lebensqualität der benachteiligten<br />

Menschen in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Mangels an verfügbaren nachhaltigen<br />

Anlageprodukten, die der Mission der Stiftung<br />

entsprechen, hatte die Stiftung jedoch Schwierigkeiten,<br />

ihr Stiftungskapital missionskonform anzulegen <strong>und</strong><br />

daneben auch noch Erträge zu erwirtschaften – eine<br />

allgemeine Herausforderung, vor der viele Stiftungen<br />

stehen.<br />

Zu diesem Zweck hat sich <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> mit<br />

<strong>LGT</strong> Capital Management – der spezialisierten Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

der <strong>LGT</strong> Group – zusammengeschlossen,<br />

um mit einer Reihe von Sustainable<br />

Impact Investment F<strong>und</strong>s eine innovative Lösung zu<br />

schaffen. <strong>Die</strong> Fonds, die dazu beitragen, das Wohlergeh<br />

en der Menschen nachhaltig zu steigern <strong>und</strong> auf<br />

globale Herausforderungen wie Klimawandel <strong>und</strong> Res -<br />

sourcenknappheit ausgerichtet sind, bieten zudem<br />

attraktive Anlagemöglichkeiten, um langfristig finanziellen<br />

Mehrwert zu generieren.<br />

<strong>LGT</strong> Capital Management hat nun die <strong>ersten</strong> drei Sus -<br />

tainable Impact Investment F<strong>und</strong>s lanciert, die von der<br />

Fürstenfamilie mit einer strategischen Anlage von h<strong>und</strong>ert<br />

Millionen Schweizer Franken unterstützt wurden.<br />

<strong>Die</strong> Anlagelösungen, die aus drei aktiv verwalteten<br />

Fonds bestehen, sind sowohl für institutionelle als auch<br />

für private Anleger interessant:<br />

Der <strong>LGT</strong> Sustainable Impact Multi-Asset Class F<strong>und</strong><br />

investiert in einen breit diversifizierten Bereich von<br />

Geldmarktinstrumenten, Anleihen <strong>und</strong> Aktien auf der<br />

ganzen Welt. <strong>Die</strong> strategische Vermögensallokation<br />

des Fonds umfasst auch nachhaltige Anlageklassen,<br />

einschliesslich Mikrofinanzen <strong>und</strong> grüne Immobilien.<br />

Der <strong>LGT</strong> Sustainable Impact Global Bond F<strong>und</strong> investiert<br />

in breit diversifizierte Geldmarktinstrumente aus<br />

dem Investment-Grade-Bereich <strong>und</strong> Anleihen von<br />

Schuldnern im öffentlichen <strong>und</strong> privaten Sektor.<br />

Der <strong>LGT</strong> Sustainable Impact Global Equity F<strong>und</strong> investiert<br />

in erster Linie in weltweit tätige Unternehmen.<br />

Nun sind Anleger in der Lage, sowohl direkt in das<br />

Portfolio von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> als auch in die<br />

Sustainable Impact Investment F<strong>und</strong>s der <strong>LGT</strong> Group<br />

zu investieren. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass Anleger eine attraktive<br />

risikobereinigte Ertragsrate erzielen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

dazu beitragen können, das Wohlergehen der Menschen<br />

nachhaltig zu steigern.<br />

37


© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

«<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ist es gelungen,<br />

den Aufbau unseres Philanthropie-Projekts<br />

mit viel Humor, Einfühlungsvermögen,<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Sachwissen mit uns gemein-<br />

sam voranzutreiben.»<br />

Zitat eines Beratungsk<strong>und</strong>en<br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

© <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong>


Beratung in Philanthropie<br />

In einer dynamischen, sich ständig weiter entwickelnden<br />

Philanthropie-Landschaft wird Orientierungshilfe<br />

für engagierte Philanthropen immer wichtiger. Aufbauend<br />

auf den Beratungserfahrungen für einzelne<br />

K<strong>und</strong>en in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n <strong>und</strong> der Arbeit mit<br />

philanthropischen Organisationen in Lateinamerika,<br />

Afrika, Europa, Südostasien, Indien <strong>und</strong> China bietet<br />

das Team von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Philanthro pie-<br />

Beratung an. <strong>Die</strong>se wird individuell <strong>und</strong> in Form unterschiedlicher<br />

Workshop-Formate durchgeführt <strong>und</strong> baut<br />

auf drei Schwerpunktthemen auf:<br />

Philanthropie verstehen<br />

<strong>Die</strong>ser Schwerpunkt beschäftigt sich mit Ursprung, Definition<br />

<strong>und</strong> Ansätzen der Philanthropie, ihrem Entwicklungsstand<br />

in einzelnen Weltregionen <strong>und</strong> den sich<br />

abzeichnenden Trends <strong>und</strong> Veränderungen. Daneben<br />

werden unterschiedliche Ansätze philanthropischen Engagements<br />

<strong>und</strong> Typen von Philanthropen anhand von<br />

praktischen Beispielen erläutert <strong>und</strong> diskutiert. Schliesslich<br />

wird ein Überblick relevanter Themenbereiche mit<br />

Hilfe beispielhaft dargestellter Lösungen gegeben.<br />

Einen persönlichen Philanthropie-Plan erarbeiten<br />

Durch das Ergründen der eigenen Motivation für philanthropisches<br />

Engagement werden die eigenen Werte,<br />

interessante Themen <strong>und</strong> Regionen sowie finanzielle<br />

<strong>und</strong> nicht-finanzielle Erwartungen herausgearbeitet.<br />

<strong>Die</strong> Analyse der individuellen Stärken, Vorlieben <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten erleichtert die Wahl des passenden Ansatzes.<br />

All diese Informationen werden in einem persönlichen<br />

Philanthropie-Plan zusammengefasst, der die<br />

Zielrichtung des eigenen Engagements definiert.<br />

Umsetzungsstrategien entwickeln<br />

Das Team von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> bringt seine<br />

tägliche Umsetzungserfahrung im Feld ein, um geeignete<br />

Umsetzungsstrategien <strong>und</strong> die dafür benötigten<br />

Fähigkeiten aufzuzeigen. <strong>Die</strong>s beinhaltet die Auswahl<br />

der richtigen Organisationen oder Initiativen sowie<br />

passender Partner. Zudem werden Fragen r<strong>und</strong> um professionelles<br />

Mentoring, Erfolgsmessung, den richtigen<br />

Ausstieg sowie die geeignete Rechtsform behandelt.<br />

Durch diese interaktiven, praxisnahen Workshops<br />

bekommen Interessierte ein verbessertes Verständnis<br />

für Philanthropie, eine Definition der Zielrichtung des<br />

eigenen Engagements <strong>und</strong> eine passende Umsetzungsstrategie.<br />

Workshops<br />

Auskunft zu aktuellen Workshop-Terminen erhalten Sie<br />

auf unserer Homepage oder über info@lgtvp.com<br />

39


40<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> Erfahrung, die wir während der letzten <strong>Jahre</strong> bei<br />

der Auswahl <strong>und</strong> Unterstützung unserer Portfolio-Organisationen<br />

gesammelt haben, sowie die Netzwerke <strong>und</strong><br />

das Fachwissen der einzelnen Teammitglieder möchten<br />

wir nun interessierten K<strong>und</strong>en anbieten. Je mehr Menschen<br />

sich professionell <strong>und</strong> langfristig philanthropisch<br />

engagieren, desto mehr benachteiligten Menschen<br />

kann nachhaltig geholfen werden. Daher erweitern wir<br />

unserer Angebot <strong>und</strong> unsere Aktivitäten gezielt in den<br />

Bereichen Inspiration <strong>und</strong> Beratung <strong>und</strong> hoffen, auch<br />

Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung begeistern<br />

zu können.<br />

Unsere Ziele für die kommenden <strong>Jahre</strong> sind ehrgeizig.<br />

Sie zielen letztlich alle darauf ab, die Lebensqualität<br />

benachteiligter Menschen dauerhaft zu verbessern.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> 2010<br />

Ende 2010 möchten wir auf folgende Erfolge zurückblicken:<br />

<strong>Die</strong> Arbeit der elf bestehenden Portfolio-Organisationen<br />

hat im <strong>Jahre</strong> 2010 die nachhaltige Lebensqualität<br />

von mehr als drei Millionen Menschen positiv beeinflusst.<br />

Es wurden zehn bis 15 neue Organisationen ins<br />

Portfolio aufgenommen. Bis zu fünf Organisationen<br />

wurden für Managed-Account-K<strong>und</strong>en ausgewählt<br />

<strong>und</strong> verwaltet. Insgesamt wurden neue Verpflichtungen<br />

in einer Grössenordnung von vier bis sieben Mil-<br />

© Mann Deshi<br />

© Bridge International Academies<br />

lionen US-Dollar eingegangen <strong>und</strong> zusätzlich die Lebensqualität<br />

von <strong>zwei</strong> Millionen Menschen gesteigert.<br />

Das Mess- <strong>und</strong> Reportingsystem von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> ist in seiner Transparenz <strong>und</strong> Aussagefähigkeit<br />

vorbildlich für den Sektor.<br />

Gemeinsam mit seinen 14 Partnern hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong><br />

<strong>Philanthropy</strong> siebzig Menschen über sein iCats-Programm<br />

an philanthropische Organisationen vermittelt.<br />

Mit sieben führenden europäischen Unternehmen<br />

hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> iCats-Leadership-Trainings<br />

konzipiert <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat sechs eintägige <strong>und</strong><br />

<strong>zwei</strong> dreitägige Workshops zur Philanthropie-Beratung<br />

sowie eine Philanthropie-Reise angeboten.<br />

In der Schweiz, in Deutschland <strong>und</strong> Österreich sowie<br />

im Fürstentum Liechtenstein hat <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

potenzielle Investoren durch Philanthropie-<br />

Abende zu einem aktiven philanthropischen Engagement<br />

inspiriert.<br />

Ein Teil der Philanthropen, die in inspirierenden<br />

Veran staltungen wie Philanthropie-Abenden oder<br />

Workshops für die Philanthropie begeistert wurden,<br />

setzen mit der Unterstützung des Teams von <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ihr philanthropisches Engagement<br />

aktiv um.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat die Türen des <strong>ersten</strong><br />

«Hauses der Philanthropie-Lösungen» geöffnet.<br />

<strong>Die</strong>ses Pilotprojekt ist so erfolgreich, dass bereits<br />

©Waterhope<br />

© F<strong>und</strong>ação Pró-Cerrado


Anfang 2011 das <strong>zwei</strong>te «Haus der Philanthropie-<br />

Lösungen» gemeinsam mit weiteren Partnern<br />

lan ciert wird. Es beherbergt auch einen Think Tank<br />

zur Zukunft der Philanthropie. Aufgr<strong>und</strong> des inter-<br />

nationalen Interesses wird ein globales Franchising-<br />

System für das «Haus der Philanthropie-Lösungen»<br />

entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>LGT</strong> Relationship Manager sind mit der Arbeit<br />

<strong>und</strong> dem Angebot von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

so vertraut, dass sie ihre K<strong>und</strong>en begeistern <strong>und</strong><br />

zu einem aktiven Engagement bewegen können.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> 2015<br />

Bis zum <strong>Jahre</strong> 2015 möchten wir Folgendes erreicht<br />

haben:<br />

1. <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ist als weltweit führender<br />

Philanthropie-Investor bekannt.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> steigert mit ihrer Arbeit die<br />

nachhaltige Lebensqualität von bis zu 300 Millionen<br />

benachteiligter Menschen.<br />

Wir zählen zu den attraktivsten Investoren für philanthropische<br />

Organisationen. Wir bieten massgeschneiderte<br />

Finanzierung, bringen Managementerfahrung<br />

ein <strong>und</strong> vermitteln relevante Kontakte.<br />

Wir gehören zu den attraktivsten Arbeitgebern in der<br />

philanthropischen Szene <strong>und</strong> arbeiten daher langfristig<br />

mit den besten Talenten zusammen.<br />

© Husk Power Systems<br />

© Escuela Nueva Fo<strong>und</strong>ation<br />

2. <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat sich als weltweit<br />

führender Philanthropie-Berater positioniert.<br />

Wir sind der bevorzugte Partner in philanthropischen<br />

Angelegenheiten von K<strong>und</strong>en der <strong>LGT</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

ihrer Mitarbeitenden, der Fürstlichen Familie von<br />

Liechtenstein sowie unternehmerisch denkenden,<br />

professionell arbeitenden Philanthropen.<br />

200 bis 300 Menschen wurden durch unsere Philanthropie-Beratung<br />

dazu befähigt, ihr philanthropisches<br />

Engagement wirkungsvoll umzusetzen.<br />

3. <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> ist für bestehende<br />

<strong>und</strong> neue Philanthropen, die innovative Lösungen<br />

umsetzen möchten, als Quelle der Inspiration<br />

bekannt.<br />

Jährlich werden Tausende von Menschen in den<br />

«Häusern der Philanthropie-Lösungen» mit Inspirationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Anschauungsmaterialien<br />

für philanthropische Lösungen begeistert werden.<br />

© mothers2mothers<br />

41<br />

© Operation ASHA


42<br />

<strong>Die</strong> Weiterentwicklung der Philanthropie<br />

Wie wird sich <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> weiterentwickeln,<br />

<strong>und</strong> welchen Stellenwert wird sie innerhalb der Philanthropie-Landschaft<br />

einnehmen?<br />

Philanthropie verändert sich rasant<br />

<strong>Die</strong> rapide Entwicklung der letzten <strong>Jahre</strong> wird sich auch<br />

in der Zukunft fortsetzen <strong>und</strong> an Geschwindigkeit zu neh-<br />

men. Folgende Hauptveränderungen zeichnen sich ab:<br />

Früher spendete man meist erst spät im Leben, heute<br />

gibt man während des gesamten Lebens – weil man<br />

Verantwortung für die grossen Probleme unserer Zeit<br />

übernehmen möchte <strong>und</strong> weil man erlebt hat, wie<br />

viel Lebensglück zurückkommt, wenn man etwas<br />

geben kann.<br />

Früher war man hauptsächlich über das Vehikel der<br />

Stiftung philanthropisch aktiv – heute gibt es zudem<br />

andere Vehikel wie beispielsweise Fonds.<br />

Früher wurde ausschliesslich gespendet. Heute findet<br />

philanthropisches Engagement über Spenden, Darlehen,<br />

Eigenkapital <strong>und</strong> in vielen Mischformen statt.<br />

Zusätzlich setzen viele Menschen vermehrt auch ihre<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Kontakte ein, um die Wirkung ihres<br />

finanziellen Engagements zu verstärken.<br />

Früher verfolgten Philanthropen sehr allgemeine<br />

Ziele, etwa Bildung. Heute sind die Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> Erwartungen sehr viel spezifischer. So kann sich<br />

ein Philanthrop das Ziel setzen, zwanzig Millionen<br />

westafrikanischen Kindern im Alter von sechs bis<br />

15 <strong>Jahre</strong>n eine erstklassige Gr<strong>und</strong>schulbildung zu<br />

ermöglichen.<br />

Früher waren Philanthropen damit zufrieden, Gutes<br />

zu tun. Heute möchten Philanthropen in ganz speziellen<br />

Bereichen etwas messbar Positives erreichen.<br />

Früher war Philanthropie ein Terrain der Wohlhabenden.<br />

Heute hat sich das philanthropische Engage ment<br />

demokratisiert: Viele Menschen sind mit kleineren<br />

Beträgen philanthropisch aktiv, setzen ihr Know-how<br />

ein oder vermitteln Kontakte.<br />

Früher vertraute man glaubwürdigen Institutionen<br />

bei der Auswahl <strong>und</strong> Verwaltung der Spenden. Heute<br />

leiden viele dieser Institutionen an Intransparenz, ineffizienter<br />

Verwaltung <strong>und</strong> mangelnder Berichterstattung<br />

über die tatsächlich erzielte positive Wirkung.<br />

Deshalb erk<strong>und</strong>igen sich immer mehr Menschen<br />

selbst <strong>und</strong> suchen professionelle Unterstützung, um<br />

in der immer komplexeren <strong>und</strong> vielfältigeren Welt der<br />

Philanthropie möglichst viel Positives zu bewegen.<br />

Neben diesen gr<strong>und</strong>legenden Veränderungen ist eine<br />

Reihe interessanter Trends zu beobachten. Sieben davon<br />

werden im folgenden Abschnitt genauer betrachtet.<br />

Trends in der Philanthropie<br />

Trend 1: Zunehmendes Interesse an Philanthropie<br />

In den letzten <strong>Jahre</strong>n ist eine starke Zunahme von Philanthropieinteressierten<br />

zu bemerken. <strong>Die</strong>s zeigt sich<br />

nicht nur in einer wachsenden Anzahl von Stiftungen<br />

<strong>und</strong> neuen sozialen Fonds, sondern lässt sich auch am<br />

steigenden Gesamtvolumen <strong>und</strong> der zunehmenden<br />

Zahl an Publikationen in den unterschiedlichsten Medien<br />

ablesen. Gründe hierfür mögen zum einen neue<br />

Vorbilder sein: Microsoft-Gründer Bill Gates etwa hat<br />

gemeinsam mit seiner Frau die Bill & Melinda Gates<br />

Stiftung mit dreissig Milliarden US-Dollar ausgestattet;<br />

der Starinvestor Warren Buffett hat 32 Milliarden US-<br />

Dollar für Philanthropie zur Verfügung gestellt, die er<br />

über die Bill & Melinda Gates Stiftung verwalten lässt.<br />

Auch die jüngere Unternehmergeneration um die<br />

Grün der von Google oder Ebay investiert viele Millionen<br />

US-Dollar in philanthropische Projekte.<br />

Daneben mögen auch Angst, Verantwortungsbewusstsein<br />

oder die verstärkte Wahrnehmung der immer grösser<br />

werdenden sozialen Ungleichheiten <strong>und</strong> bedrohenden<br />

ökologischen Probleme immer mehr Menschen<br />

dazu bringen, etwas Positives bewegen zu wollen. Si -<br />

cher spielen auch die Exzesse der Finanzwelt in den<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>n <strong>und</strong> die bei vielen Menschen damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Enttäuschungen eine Rolle. <strong>Die</strong> Wiederkehr<br />

des «sozialen Unternehmers» – des Unterneh-


mers, der nicht von Gier <strong>und</strong> Gewinnmaximierung<br />

getrieben ist, sondern seine gesellschaftliche Verantwortung<br />

sieht – ist ein weiteres Zeichen für eine<br />

Rückbesinnung, die das Wachstum der Philanthropie<br />

begünstigt. Schliesslich ist auch die höhere Lebenserwartung<br />

der Menschen ein wichtiger Faktor. Ebenso<br />

ist die Tatsache, dass mehr Menschen als früher schon<br />

sehr früh in ihrem Leben viel Verantwortung tragen,<br />

Geld verdienen <strong>und</strong> ihren philanthropischen Beitrag<br />

leisten möchten ein positiver Treiber für mehr Philanthropie.<br />

<strong>Die</strong>s alles trägt dazu bei, dass sich mehr Menschen<br />

philanthropisch engagieren können <strong>und</strong> wollen.<br />

Trend 2: Stärkere Professionalisierung<br />

Mit dem steigenden Interesse <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Nachfrage professionalisieren sich das Management<br />

<strong>und</strong> die Umsetzung in der Philanthropie. Philanthropische<br />

Organisationen sind darum bemüht, mehr<br />

Management Know-how in ihre Organisationen zu<br />

bringen, sei dies durch neue Mitarbeitende mit Managementerfahrung<br />

oder indem ihre Mitarbeitenden<br />

die inzwischen an vielen Universitäten angebotenen<br />

Lehrgänge absolvieren.<br />

Auch die Vermittler <strong>und</strong> Intermediäre, die sich wie <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> mit professionellen Teams diesem<br />

Thema widmen, erhöhen die Qualität des philanthro -<br />

pischen Gebens. Damit kommen sie dem Wunsch vieler<br />

Geber <strong>und</strong> Philanthropie-Investoren entgegen, die beständig<br />

höhere Anforderungen an ihr eigenes philan -<br />

thropisches Engagement stellen. Nur zu geben, ohne<br />

zu wissen, was damit wirklich bewirkt wird, reicht heut -<br />

zutage nur noch den Wenigsten. Daher lassen sich<br />

immer mehr Menschen auch in diesem Bereich professionell<br />

beraten <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Trend 3: Stärkere Segmentierung<br />

<strong>Die</strong> Professionalisierung führt dazu, dass man versucht,<br />

die Vielzahl der Möglichkeiten philanthropischen Engagements<br />

besser zu verstehen. Verschiedene Möglich-<br />

keiten werden voneinander unterschieden <strong>und</strong> genauer<br />

evaluiert als zu Zeiten, in denen philanthropisches Ge -<br />

ben mehrheitlich ein emotionaler Akt der Nächstenliebe<br />

war. <strong>Die</strong>se Segmentierung unterscheidet einzelne<br />

Ansätze wie beispielsweise die wohltätige Spende, wis -<br />

senschaftliche Philanthropie, katalytische Philanthropie<br />

oder <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> <strong>und</strong> analysiert, wann im<br />

Laufe des Lebenszyklusses einer philanthropischen<br />

Organisation welche Unterstützung sinnvoll ist. Ausserdem<br />

wird nach unterschiedlichen Renditeerwartungen<br />

<strong>und</strong> der Art des philanthropischen Engagements<br />

unterschieden, das finanziell, intellektuell oder sozial<br />

sein kann. Daneben spielen der Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> das<br />

Selbstverständnis des Philanthropen – etwa als Patriarch,<br />

Sozial planer, Berater oder Investor – ebenso eine<br />

Rolle wie die ausgesuchte Zielgruppe <strong>und</strong> die Unmittelbarkeit<br />

der Unterstützung. Wie früher ist auch heute<br />

das zugr<strong>und</strong>e liegende Wertef<strong>und</strong>ament entscheidend.<br />

<strong>Die</strong>se Segmentierungsversuche sind erst in einem sehr<br />

frühen Stadium, werden sich aber in Zukunft schärfer<br />

ausprägen. <strong>Die</strong>s wird dem Philanthropen von morgen<br />

ermöglichen, sein individuelles philanthropisches Engagement<br />

gezielt zur grösstmöglichen positiven Wirkung<br />

zu strukturieren.<br />

Trend 4: Zunehmende Globalisierung<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung der Philanthropie ist am <strong>Venture</strong>-<br />

<strong>Philanthropy</strong>-Ansatz deutlich erkennbar. Etwa 1999 aus<br />

den USA über Grossbritannien nach Kontinentaleuropa<br />

kommend, gibt es derzeit r<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Mitgliedsor ga -<br />

nisationen, die innerhalb der European <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Association (EVPA) organisiert sind. <strong>Die</strong> europäischen<br />

Initiatoren der EVPA sind gerade dabei, die in den<br />

vergangenen <strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong>n stark gewachsene <strong>Venture</strong>-<br />

<strong>Philanthropy</strong>-Gemeinde auch in Asien über die Asia<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Association zu organisieren. <strong>LGT</strong><br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> arbeitet in all ihren fünf Regionen<br />

– Lateinamerika, Afrika, Indien, Südostasien <strong>und</strong><br />

China – intensiv mit lokalen <strong>Venture</strong> Philanthropen als<br />

43


44<br />

Co-Investoren zusammen <strong>und</strong> hat in den vergangenen<br />

<strong>zwei</strong> <strong>Jahre</strong>n die Gründung vieler neuer <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Fonds<br />

miterlebt, die zu Partnern wurden.<br />

Trend 5: Stärkeres Interesse an Wirkungsmessung<br />

<strong>und</strong> Ergebnisorientierung<br />

Wie bereits erwähnt, möchten Philanthropen heute<br />

sehr genau wissen, welche Wirkung sie mit ihrem En gagement<br />

erreichen. Deshalb haben in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n viele Experten an Systemen zur Wirkungsmessung<br />

oder Modellen zur Berechnung der sozialen Rendite<br />

(Social Return on Investment = SROI) gearbeitet.<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat diese Ansätze verglichen<br />

<strong>und</strong> daraus ein eigenes Modell entwickelt. Es zeigt vor<br />

allem, wie stark die nachhaltige Lebensqualität von<br />

benachteiligten Menschen wirklich gesteigert wird. Daneben<br />

misst das System weitere Dimensionen, wie die<br />

Effizienz des Teams von <strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> oder<br />

die Verbesserung der Fähigkeiten der unterstützten<br />

Organisationen durch das bereitgestellte Management<br />

Know-how (intellektuelles Kapital). Darüber hinaus wird<br />

verfolgt, welche soziale Rendite der in Einklang mit der<br />

Mission investierte Kapitalstock erzielt.<br />

<strong>Die</strong> Messergebnisse, die von den Organisationen geliefert<br />

werden <strong>und</strong> die internen Kennzahlen dienen dazu,<br />

kontinuierlich neue Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />

erkennen <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

Trend 6: Zunehmendes unternehmerisches Denken<br />

Viele der neuen Philanthropen sind sehr unternehmerisch<br />

denkende <strong>und</strong> handelnde Menschen. <strong>Die</strong>ses Den -<br />

ken, das ihnen bisher Geschäftserfolg beschert hat,<br />

versuchen sie nun auch in der Philanthropie umzusetzen<br />

– oft auch hier mit grossem Erfolg. So hat beispielsweise<br />

Paul Baan, der Gründer eines Unternehmenssoftwaresystems,<br />

das er für Milliarden an Oracle verkauft<br />

hat, mit der Noaber-Stiftung einen <strong>Venture</strong>-<strong>Philanthropy</strong>-Fonds<br />

geschaffen, der dieses unternehmerische<br />

Denken auch im philanthropischen Bereich erfolgreich<br />

einsetzt. Weitere Beispiele sind Stephen Brenninkmeijer,<br />

Otto Happel oder Hasso Plattner, die ihr unternehmerisches<br />

Talent über ihre Stiftungen einbringen.<br />

Trend 7: Mehr Kooperation<br />

Gerade im Bereich der Philanthropie führen die zunehmende<br />

Professionalisierung <strong>und</strong> die Tatsache, dass<br />

sich die Akteure nicht als Konkurrenten, sondern als<br />

Unterstützer benachteiligter Menschen sehen, zu einer<br />

gestiegenen Kooperationsbereitschaft. <strong>Die</strong>se beginnt<br />

mit der gemeinsamen Diskussion über mögliche Engagements<br />

<strong>und</strong> erstreckt sich über den – sofern rechtlich<br />

erlaubten – Austausch von Due-Diligence-Materialien<br />

bis hin zur gemeinsamen Betreuung der unterstützten<br />

Organisationen. Auch wenn Kooperationen in Zukunft<br />

zunehmen werden, so finden sie doch vorwiegend unter<br />

Partnern statt, die jahrelang Vertrauen untereinander<br />

aufgebaut haben <strong>und</strong> die gleichen Werte vertreten.


Entwicklung <strong>und</strong> Stellenwert von<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Vieles spricht dafür, dass sich <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> in<br />

den kommenden <strong>Jahre</strong>n als bekannter <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

Ansatz philanthropischen Gebens etablieren wird.<br />

Solange man nicht von einem kompletten Zusammenbruch<br />

des augenblicklichen Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftssystems<br />

ausgeht, wird die weltweite Wirtschaft weiterhin<br />

wachsen. Wir zwingen uns dank unseres Geldsystems<br />

mit positivem Zinssatz selbst zum Wachstum (vgl. B.A.<br />

Lietaer, The Future of Money: Creating New Wealth,<br />

Work and a Wiser World, 2002). Auch wenn wir aufgr<strong>und</strong><br />

der augenblicklichen ökologischen Weltsituation<br />

keine andere Wahl haben, als das Wachstum abgekoppelt<br />

vom materiellen Verbrauch zu realisieren, wird das<br />

Gesamtwirtschaftssystem weiterhin wachsen.<br />

Wenig spricht dafür, dass sich die Verteilungsmechanismen<br />

in naher Zukunft signifikant verändern werden. Der<br />

Trend zur Ungleichheit, wie er in den vergangenen fünfzig<br />

<strong>Jahre</strong>n zu beobachten war, wird sich fortsetzen. Folglich<br />

wird eine immer kleiner werdende Zahl an Menschen<br />

in immer kürzerer Zeit immer mehr Reichtum an -<br />

häufen. Dass aus diesem Vermögen ein immer grösser er<br />

Anteil in philanthropisches Engagement fliessen wird,<br />

hat drei Hauptursachen:<br />

Wie schon oft wissenschaftlich nachgewiesen, stag -<br />

niert ab einem gewissen Niveau an materiellem Kon -<br />

sum der damit verb<strong>und</strong>ene Nutzen, <strong>und</strong> das Lebensglück<br />

des Einzelnen wird davon nicht mehr nachhal-<br />

© Operation ASHA<br />

tig bestimmt (vgl. C. Hamilton, Affluenza: When Too<br />

Much Is Never Enough, 2005). Deshalb ist davon auszugehen,<br />

dass viele dieser wohlhabenden Menschen<br />

versuchen werden, ihr Lebensglück durch philanthropisches<br />

Geben zu erhöhen.<br />

Unsere Zeit ist durch stark wachsende soziale <strong>und</strong><br />

öko logische Probleme geprägt. Haupttreiber dafür ist<br />

die Tatsache, dass wir versuchen, mit sechs Milliarden<br />

Menschen so zu leben, als hätte die Erde weiterhin<br />

nur eine Milliarde Bewohner. <strong>Die</strong>s hat zur Folge, dass<br />

wir unsere eigenen Lebensgr<strong>und</strong>lagen zerstören –<br />

sichtbar an abge holzten Wäldern oder an unserem<br />

Umgang mit knappen Gütern wie Wasser <strong>und</strong> fruchtbarer<br />

Erde. <strong>Die</strong> sozialen Ungleichgewichte haben in<br />

vielen Ländern dazu geführt, dass sich Wohlhabende<br />

in ihren eigenen «goldenen Käfig» einschliessen<br />

müssen, da ausserhalb der Mauern ihrer Villen ein<br />

sicheres Leben nicht mehr möglich ist. <strong>Die</strong>se Einschränkung<br />

der Freiheit – oder auch schlichte Angst<br />

– ist eine weitere Ursache, die dazu führen wird,<br />

dass mehr Menschen philanthropisch aktiv werden.<br />

Glücklicherweise lassen sich viele der genannten<br />

Situationen mit bestehenden Lösungen verbessern.<br />

Schliesslich fühlt sich ein Teil der Philanthropen aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Position in der Gesellschaft auch verantwortlich<br />

für deren positive Weiterentwicklung. Ein<br />

Grossteil der Menschen, die Verantwortung für eine<br />

bessere Zukunft mittragen möchten, ist schon philanthropisch<br />

aktiv <strong>und</strong> wird in Zukunft sein philanthropisches<br />

Engagement noch stärker betreiben.<br />

45


46<br />

Insgesamt wird dies dazu führen, dass der Gesamtmarkt<br />

der Philanthropie wächst. Auch wenn ein Grossteil der<br />

Philanthropen sich mit kleineren Beträgen engagieren<br />

wird, so sind es doch vor allem die folgenden vier Grup -<br />

pen, die überproportional viel in Philanthropie investieren<br />

werden:<br />

Unternehmer mit global skalierbaren Geschäftsmodellen<br />

wie beispielsweise Ebay, Facebook, Microsoft,<br />

SAP, Starbucks oder Google.<br />

Globale Unternehmen, die sich neue Märkte er schlies -<br />

sen möchten. Zunehmend erkennen auch globale<br />

Unternehmen, dass sie mit philanthropisch em Engagement<br />

Geschäftsmodelle für neue K<strong>und</strong>ensegmente<br />

testen können. Sofern diese erfolgreich sind, können<br />

sie ins Kerngeschäft übernommen werden. In den<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>n hat man in diesem Zusammenhang<br />

viel von «Bottom of the Pyramid» oder «Inclu -<br />

sive Business» gesprochen. Das bedeutet nichts weiter,<br />

als dass es circa vier Milliarden Menschen gibt, die<br />

man mit augenblicklichen Geschäftsmodellen nicht<br />

profitabel bedienen kann. Philanthropie kann hier<br />

Wege aufzeigen, wie auch diesen Menschen erfolgreich<br />

hochwertige Produkte angeboten werden können.<br />

Wohlhabende Privatpersonen <strong>und</strong> Familien haben<br />

den notwendigen Zugang zu den Finanzmärkten <strong>und</strong><br />

Spezialisten, um ihr Vermögen zu vermehren. Viele<br />

Risikohinweise/Disclaimer<br />

<strong>Die</strong>se Publikation dient ausschliesslich zu Ihrer Information <strong>und</strong> stellt kein Angebot,<br />

keine Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung, kein öffentliches<br />

Inserat <strong>und</strong> keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlage- oder anderen<br />

spezifischen Produkten dar. Der Inhalt ist von unseren Mitarbeitenden<br />

verfasst <strong>und</strong> beruht auf Informations quellen, welche wir als zuverlässig erachten.<br />

Wir können aber keine Zusicherung oder Garantie für dessen Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit <strong>und</strong> Aktualität abgeben. <strong>Die</strong> Umstände <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen,<br />

die Gegenstand der in dieser Publikation enthaltenen Informationen sind,<br />

können sich jederzeit ändern. Einmal publizierte Informationen dürfen daher<br />

nicht so verstanden werden, dass sich die Verhältnisse seit der Publikation<br />

nicht geändert haben oder dass die Informationen seit ihrer Publikation immer<br />

noch aktuell sind. <strong>Die</strong> Informationen in dieser Publikation stellen weder<br />

Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere<br />

Beratungsfragen dar noch dürfen alleine aufgr<strong>und</strong> dieser Angaben Anlage-<br />

oder sonstige Entscheide getroffen werden. Eine Beratung durch eine qua-<br />

dieser Familien haben eine lange Tradition philanthropischen<br />

Gebens, da sie sich in der Verantwor -<br />

tung sehen, über Generationen hinweg zum Wohl<br />

der Menschheit beizutragen.<br />

Berufsgruppen, die von einer Entkopplung des<br />

Verhältnisses von geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en zum<br />

Lohn profitieren. Erst die Wissensgesellschaft der<br />

vergangenen Jahrzehnte hat dazu geführt, dass für<br />

einige Berufsgruppen kein direktes Verhältnis von<br />

geleisteter Arbeit in St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Bezahlung mehr besteht. Zu nennen wären<br />

hier Künstler oder auch Top-Manager, Berater, Investmentbanker<br />

<strong>und</strong> Investoren. Da diesen Berufsgruppen<br />

oft relativ schnell sehr viel Geld zur Verfügung<br />

steht, engagieren sie sich auch oft philanthropisch.<br />

Da die meisten der soeben beschriebenen vier Gruppen<br />

eine stark unternehmerisch geprägte Gr<strong>und</strong>haltung<br />

haben, werden sie <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> intuitiv für<br />

ei n en sinnvollen Ansatz halten. Wenn diese Mensch en<br />

auch in der Praxis sehen, auf welch effiziente Weise<br />

dieser Ansatz Positives bewirkt, ohne dabei die emotionale,<br />

individuelle Komponente der Philanthropie auszuklammern,<br />

dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich<br />

<strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> langfristig als festes Segment des<br />

philanthropischen Gebens etablieren wird.<br />

lifizierte Fachperson wird empfohlen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass<br />

der Wert von Anlagen sowohl steigen als auch fallen kann. Eine positive<br />

Performance in der Vergangenheit ist daher keine Garantie für eine positive<br />

Performance in der Zukunft. Das Risiko von Kursverlusten sowie von Fremdwährungsverlusten<br />

<strong>und</strong> Renditeschwankungen aufgr<strong>und</strong> einer für den Anleger<br />

ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse kann nicht aus ge schlos sen<br />

werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Anleger nicht den vollen, von ihnen<br />

investierten Betrag zurückerhalten. Wir schliessen uneingeschränkt jede<br />

Haftung für Verluste bzw. Schäden irgendwelcher Art aus, sei es für direkte,<br />

indirekte oder Folgeschäden, die sich aus der Verwendung dieser Publikation<br />

ergeben sollten. <strong>Die</strong>se Publikation ist nicht für Personen be stimmt, die einer<br />

Rechtsordnung unterstehen, welche die Verteilung dieser Publikation verbietet<br />

oder von einer Bewilligung abhängig macht. Personen, in deren Besitz<br />

diese Publikation gelangt, müssen sich daher über etwaige Beschränkungen<br />

informieren <strong>und</strong> diese einhalten.


«Gutes tun <strong>und</strong> wirtschaftlich denken:<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> hat uns gezeigt,<br />

dass das kein Widerspruch ist, sondern<br />

die Zukunft.»<br />

Zitat einer Beratungsk<strong>und</strong>in


Fürstentum Liechtenstein<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation, Herrengasse 12, FL-9490 Vaduz<br />

Tel. +41 44 256 81 10, Fax +41 44 256 81 11, info@lgtvp.com<br />

Schweiz<br />

<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong> Fo<strong>und</strong>ation Switzerland, Glärnischstrasse 36, CH-8022 Zürich<br />

Tel. +41 44 256 81 10, Fax +41 44 256 81 11, info@lgtvp.com<br />

Deutschland<br />

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<strong>LGT</strong> <strong>Venture</strong> <strong>Philanthropy</strong><br />

Färberstrasse 6<br />

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<strong>Die</strong> <strong>LGT</strong> Group ist an 29 Standorten in Europa, Asien <strong>und</strong> dem Mittleren Osten präsent.<br />

<strong>Die</strong> vollständige Adressübersicht finden Sie unter www.lgt.com 50046de<br />

© Kathleen Simonelli

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