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Was mich am meisten beeindruckt hat…

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Biep - Biep Biep - Biep Biep Biep. Verschlafen<br />

stelle ich den Wecker aus:<br />

5:15, Zeit zum Aufstehen. Müde wanke<br />

ich ins Bad, springe schnell unter<br />

die Dusche und dann ab was frühstücken.<br />

Um kurz nach halb 7 geht‘s los<br />

zur Hauptstraße, dort dann in den alten,<br />

gelben Schulbus ins Warme. An<br />

allen möglichen Ecken und Straßen<br />

steigen alllerlei weitere Schüler ein,<br />

als wir uns langs<strong>am</strong> Richtung Schule<br />

bewegen...<br />

So fing für <strong>mich</strong> eigentlich jeder Tag<br />

in Meridian, Idaho, an. Am Wochenende<br />

musste ich natürlich nicht so<br />

früh aufstehen und auch nicht in die<br />

Schule, aber während der Woche<br />

schon. Dass man da müde ist und<br />

sich die „Zu Bett gehen“-Zeit“ auf 10<br />

Uhr eingependelt hat, ist dann klar.<br />

Trotzdem versuchten wir, im Gegensatz<br />

zu einigen <strong>am</strong>erikanischen Schülern,<br />

im Unterricht wach zu bleiben<br />

und so viel wie möglich von den 90<br />

Minuten mitzubekommen. Da war<br />

es ganz praktisch, dass in der ersten<br />

Woche auch „Homecoming Week“<br />

war, in der sowieso nicht alles ganz<br />

so normal ist. Jeden Tag gab es ein<br />

Motto, nach dem sich die Schüler anziehen<br />

sollten bzw. konnten, wie z.B.<br />

„Lazy Day“, an dem alle in Schlafanzügen<br />

herum gelaufen sind, oder „Hat<br />

Day“ (Hut- bzw. Kappentag). In den<br />

Mittagspausen war auch immer was<br />

los, z.B. konnte man an einem Tag die<br />

Lehrer mit Torte bewerfen. Und nach<br />

Schulschluss gab es neben den ganzen<br />

„extra-curricular activities“ besondere<br />

Veranstaltungen wie „Powder<br />

Puff“. Dabei spielen die Mädchen<br />

„Football“ (oder versuchen es) und<br />

die Jungen sind die „Cheerleaders“.<br />

Von jeder Stufe gibt es ein Te<strong>am</strong> und<br />

die beiden unteren („Freshmen“ und<br />

„Sophomores“) sowie die beiden oberen<br />

(„Juniors“ und „Seniors“) spielen<br />

gegeneinander. Fast die ganze Schule<br />

schaut zu, und es ist eine einmalige<br />

Stimmung. Das Beste war, dass ich<br />

sogar im Te<strong>am</strong> der „Juniors“ mitspielen<br />

durfte. Wir hatten zweimal vorher<br />

Training und haben sogar ein paar<br />

16<br />

GAPP 2006<br />

von Jessica Imöhl<br />

Spielzüge geübt. Um einen Gegner zu<br />

stoppen, musste man ihn nicht, wie<br />

normalerweise, zu Boden bringen,<br />

sondern eine der 2 Flaggen, die um<br />

die Taille gebunden waren, abreißen.<br />

Es hat total viel Spaß gemacht, und<br />

wir haben sogar gewonnen - obwohl<br />

die Schiedsrichter alle „Seniors“ waren...<br />

Am Ende der Woche waren dann<br />

die beiden „Highlights“: das richtige<br />

„Football“-Spiel der Schulmannschaft<br />

gegen eine andere Schule <strong>am</strong> Freitag<br />

(wir „Meridian Warriors“ haben natürlich<br />

gesiegt) und S<strong>am</strong>stagabend<br />

der „Homecoming Dance“. Da laufen<br />

dann alle in den schillerndsten<br />

Kleidern herum und es werden die<br />

„legendären“ „Homecoming“-Fotos<br />

gemacht. Aber es ähnelt mehr einer<br />

Art Abiparty, weil es in Amerika nicht<br />

so Tanzschulen wie bei uns gibt. Trotzdem<br />

war es ein einmaliges Erlebnis.<br />

In den zwei anderen Wochen hatten<br />

wir auch normal Schule, wenn wir<br />

nicht Ausflüge nach Boise ins „Capitol“<br />

(das ist genauso wie in <strong>Was</strong>hington,<br />

nur dreimal kleiner), Idaho „Historical<br />

Museum“ oder Baskenmuseum<br />

sowie ins alte Gefängnis der Hauptstadt<br />

gemacht haben. Alle zwei Tage<br />

hat man die gleichen Schulstunden,<br />

d.h. 4 Stunden pro Tag, 3 vormittags,<br />

dann „Lunch“ und anschließend noch<br />

eine Nachmittagsstunde. Der Unterricht<br />

ist ganz anders als in Deutschland.<br />

Nicht nur länger (90 Minuten),<br />

sondern auch mehr oder weniger ein<br />

Lehrermonolog, aus dem man sich<br />

dann das Wichtigste aufschreiben<br />

muss. Natürlich werden auch Fragen<br />

an die Schüler gestellt, die sie dann<br />

beantworten (oder auch reinrufen),<br />

oder es sind Aufgaben im Buch zu<br />

erledigen, aber in Deutschland ist es<br />

doch mehr ein Zus<strong>am</strong>menarbeiten<br />

von Lehrer und Schülern. Jeder Lehrer<br />

hat dort auch seinen eigenen Klassenraum,<br />

der sich nie ändert. Deswegen<br />

kann man die Räume auch viel mehr<br />

dem Fach nach gestalten, und man<br />

weiß auch immer, wohin man gehen<br />

muss. Auch der „school spirit“ ist hier<br />

überall viel mehr vorhanden, z.B. hat<br />

GAPP 2006: Ein Monat in Amerika<br />

Jessica Imöhl<br />

jedes Sportte<strong>am</strong> eigene T-Shirts und<br />

bei allen „Events“ werden stolz die<br />

Schulfarben blau und gold getragen<br />

und Schlachtrufe für die Schule gerufen.<br />

Sogar eine eigene Schulhymne<br />

gibt es. Jeden Tag in der Schule wird<br />

zusätzlich die „Pledge of Allegiance“<br />

gesprochen und an allen Veranstaltungen<br />

die Nationalhymne gesungen,<br />

ein weiteres Zeichen für den Stolz der<br />

Amerikaner auf ihr Land, die USA.<br />

Zwischen den Stunden und vor Schulbeginn<br />

hält man sich auf den Fluren,<br />

v.a. vor den „Lockers“ (Spinde) auf<br />

oder auch draußen im Hof, und für<br />

das Mittagessen stehen Cafeteria,<br />

„vending machines“ (Automaten)<br />

oder auch - wenn man Junior oder Senior<br />

ist - die „Fastfood“ Restaurants in<br />

der Nähe zur Verfügung. Überhaupt<br />

wird in den USA schnelles Essen groß<br />

geschrieben. Nur abends gab es immer<br />

ein gemeins<strong>am</strong>es Essen mit der<br />

F<strong>am</strong>ilie, <strong>meisten</strong>s zu Hause, aber ein<br />

paar Mal auch in Restaurants (z.B.<br />

mexikanisch, mongolisch, ...). Es gab<br />

zwar fast immer ein bisschen Gemüse,<br />

aber trotzdem vermisst man<br />

bald unser frisches „Grünzeug“. In<br />

Amerika wird einfach nicht so sehr<br />

auf gesundes Essen geachtet. Auch<br />

Mülltrennung und überhaupt Umweltschutz<br />

gibt es eher selten, ganz an-

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