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01/2009

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INTERVIEWZur Person:Geboren am 15.5.1950in Wels, verheiratet mitMargot.Beruflicher Werdegang:1970 bis 1974: Studiumder Rechtswissenschaftenan der JKU Linz.Ab 1.5.1973: wissenschaftlicheHilfskraft.Ab 1.7.1974: Vertragsassistentim halbenBeschäftigungsausmaßbis 30.4.1975.Oktober 1974: Promotionzum Dr. jurisOktober 1974 bisNovember 1975:Gerichtspraxis in Linz,Wien (gleichzeitig Vertragsassistentim halbenBeschäftigungsausmaßam Institut für Zivilrecht,Uni Wien) und Wels.1.12.1975: Ernennungzum Richteramtsanwärter.1.11.1977: Ernennungzum Richter.Bis 31.3.1980: Dienst anverschiedenen Bezirksgerichten(Wels, Unterweißenbach,Freistadt).1.4.1980 – 31.12.1986:Richter des Kreisgerichtes(nunmehr Landesgericht)Wels; vorwiegendin Zivilsachen tätig.1.1.1987: Ernennungzum Richter des OberlandesgerichtesLinz; Verwendungin Zivilsachen.Ab 1.1.1991: mitAusbildung der RichteramtsanwärterundFortbildung der Richterbetraut.1.5.1997: Senatspräsidentdes OberlandesgerichtesLinz; LeitenderVisitator.Ab 1.12.1998: Präsidentdes LandesgerichtesLinz.Hobbys:Literatur, Zeitgeschichte,Wandern, Reisen.„Bei Urgenzenbitte melden!“Dr. Hans-Peter Kirchgatterer ist als Präsident des Landesgerichtes Linzfür rund 600 in die Gerichtsliste eingetragene Sachverständige zuständig.Er klärt im Gespräch auf, wie Rezertifizierungen von seiner Seiteaus ablaufen und konkretisiert, wie die Kooperation mitSachverständigen reibungsloser funktionieren könnte.INTERVIEW: SUSANNA SAILERWelche Aufgabenhaben Siein Ihrer Funktionals listenführenderPräsident?Das beginnt mit demEintragungsverfahren:Bewirbt sich jemand alsSachverständiger, prüfe ichseine Unterlagen auf Vollständigkeitund fordere,wenn nötig, weitere Urkundenein. Nach der Leumunderhebungübergebeich den Akt an die Zertifizierungskommission,diefür das Prüfungsverfahrenzuständig ist. Im Falle derbestandenen Prüfung undBefürwortung durch dieKommission führe ich dieVereidigung zum Sachverständigendurch. Auch imRezertifizierungsverfahrenhabe ich wieder Kontaktmit den Sachverständigen.Wie viele Anträge vonSpezialisten, die Sachverständigewerden wollen,bearbeiten Sie im Jahr?Im Vorjahr waren es 46 Anträge.Ich bin der Meinung,gute Leute kann man immerbrauchen. Diese werden sichauch im Wettbewerb mitden anderen bewähren.Wie sehen Ihre persönlichenQualitätskriterienbei SV-Prüfungen aus?Mein Eindruck ist, dassdie Prüfungskommissionbei diesem wichtigen Auswahlverfahrenmit entsprechenderStrenge undObjektivität vorgeht. Überdie fachliche Kompe tenzhinaus muss ein SV-An wärterAhnung vom Ablaufeines Straf- und Zivilrechtsverfahrenshaben und überRechte und Pflichten einesSV in einer VerhandlungBescheid wissen.Wie gehen Sie bei Rezertifizierungenvor?Vor allem im Vorjahr warenmeine Kanzlei und ichin diesem Bereich stark gefordert:Von den mehr als600 Sachverständigen, diein unserer Liste eingetragensind, suchten fast 300um Verlängerung ihrer Tätigkeitan. Die Vorgehensweise:Wir schreiben diebetroffenen Sachverständigenpersönlich an undmachen sie auf die Notwendigkeiteiner Rezertifizierungaufmerksam.Wenn dann die Anträgeund Urkunden einlangen,fragen wir bei Richternnach, welche Erfahrungensie mit den jeweiligenSachverständigen gemachthaben. Auch die angeführtenFortbildungsmaßnahmenprüfen wir. Erst dannwird entschieden, ob eineRezertifizierung vorgenommenwird.Wie entscheiden Sie, beiwelchem Richter Sie nachfragen?Wir fordern die Sachverständigenauf, uns mitzuteilen,welche Gutachtensie bei welchem Richter inden letzten Jahren erstattethaben. Manche habennur wenige Gutachten gemacht.Dann ersuchen wirdie paar Richter um ihreStellungnahme. Anderelegen 50 Gutachten undmehr vor. Dann wähle ichnach dem Zufallsprinzipaus. Ich befrage Richterverschiedener Gerichte,um eine gewisse Streuungzu erhalten.Wann ist es für einen Sachverständigenwirklich wichtig,mit Ihnen persönlich inVerbindung zu treten?Wenn er sich beispielsweisenicht sicher ist, ober in einem Fall befangen4 NR.02/2008 – SV-INFORMATIV

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