6Kin<strong>der</strong> und Jugendliche als Kunden6. Kin<strong>der</strong> und Jugendliche als Kunden:Werbung, Online-Handel und kostenpflichtige Handyangebote42Der Online-Handelboomt und damithäufen sich auchdie Betrugsfälle.6.1. AusgangssituationDas Einkaufen im Internet wird immerbeliebter. 2007 haben laut dem BundesverbandInformationswirtschaft, Telekommunikationund neue <strong>Medien</strong> (BIT-KOM) 41 Prozent <strong>der</strong> Deutschen im InternetWaren o<strong>der</strong> Dienstleistungen bestellt.Zum Vergleich: 2006 lag die Zahlbei 38 Prozent und 2005 bei 32 Prozent.Analog zu dieser Entwicklung sind imvergangenen Jahr auch die Ausgabenfür die Werbung auf Internet-Seiten gestiegen.Ob Banner am Bildschirmrand,Pop-Ups, gesponserte Webseiten o<strong>der</strong>kurze Filme – die Umsätze mit grafischerOnline-Werbung kletterten in Deutschlandlaut dem Bundesverband auf 976 MillionenEuro – 103 Prozent mehr als 2006.Wo Geschäfte abgewickelt werden, ergebensich auch Möglichkeiten des Betrugs.Die Polizeiliche Kriminalstatistikverzeichnete 2006 einen erneuten Anstiegim Bereich Warenbetrug um 30,2 %auf 123.210 erfasste Fälle. Dieser Anstiegist zu einem erheblichen Teil auf betrügerischeGeschäfte im Internet zurückzuführen.Ein weiteres Phänomen, das von <strong>der</strong>steigenden Beliebtheit des Internets alsHandelsplattform profitiert, ist <strong>der</strong> Identitätsdiebstahl.Hier versuchen Betrügerpersönliche Informationen auszuspähen,um diese Daten anschließend unberechtigteinzusetzen. Zum Identitätsdiebstahlim Internet, genannt Phishing, zählt dasAusspähen von Anmeldeinformationen
6(Benutzername, Kennwort), Accountinformationen(z. B. Name, Anschrift), Kreditkartendatenund Konteninformationen.2006 sind 3.500 „Phishing“-Fälle bekanntgeworden mit einer durchschnittlichenSchadenshöhe von 2.000 bis 3.000Euro 3 .Interessant ist, dass bereits ein Teil <strong>der</strong>Jugendlichen beim Surfen im Internet„abgezockt“ wurden. 15 Prozent <strong>der</strong> jugendlichenInternet-Nutzer gaben in <strong>der</strong>Befragung <strong>der</strong> JIM-Studie 2007 an, dasssie schon finanzielle Verluste erlebt hätten,weil sie beispielsweise versehentlichkostenpflichtige Tests, Downloads o<strong>der</strong>SMS-Dienste genutzt o<strong>der</strong> versehentlichein Abonnement abgeschlossen haben.6.1.1. Werbung im InternetFür die Werbung zählen Kin<strong>der</strong> und Jugendlichezu einer wichtigen Zielgruppe.Nach <strong>der</strong> KidsVerbraucherAnalyse 2007 4haben bereits Kin<strong>der</strong> durchschnittlichüber rund 22 Euro Taschengeld proMonat und über ca. 700 Euro Sparvermögenzur Verfügung und gelten damit alspotenzielle Käufer. D.h., sie verfügennicht nur über beträchtliche finanzielleMittel, son<strong>der</strong>n sie werden auch in dieKaufentscheidung <strong>der</strong> Familie eingebunden.Ausgeprägte Produkt- und Markenkenntnissebewirken, dass Kin<strong>der</strong>vermehrt als eigenständige Konsumentenmit individuellen Wünschen und Vorstellungenauftreten. In Bezug auf Werbunggilt, je jünger die Kin<strong>der</strong> sind, umsoschwerer fällt es ihnen, zwischen redaktionellemInhalt und kommerzieller Werbungzu unterscheiden. Erst mit zunehmendemAlter bildet sich die Fähigkeit,den Zweck von Werbung zu unterscheiden.Gerade Internet-Neulinge setzenWerbung ggf. mit den Inhalten <strong>der</strong> Website,auf <strong>der</strong> sie sich gerade befinden, inBeziehung und bekommen dadurch denEindruck, das beworbene Produkt würdevom Webseiten-Anbieter empfohlen. Beian<strong>der</strong>en undurchsichtigen Werbeformen,wie beispielsweise <strong>der</strong> Sortierungvon Treffern in Suchmaschinen, war es in<strong>der</strong> Vergangenheit auch für Jugendlicheund Erwachsene schwer, den Einfluss <strong>der</strong>Werbung wahrzunehmen. So sortiertenmanche Suchmaschinen in <strong>der</strong> Vergangenheitdie Treffer zu einem Begriff nichtnur nach <strong>der</strong> Relevanz, son<strong>der</strong>n ließensich die Platzierung eines bestimmtenErgebnisses (einen Link auf eine Produktseiteeines Anbieters o<strong>der</strong> den Linkauf ein Dienstleitungsangebot) von denjeweiligen Unternehmen auch bezahlen.Dies war für den Suchenden nicht transparentnachvollziehbar. Mittlerweile trennenseriöse Suchmaschinen die Darstellung<strong>der</strong> Treffer: Es gibt bei <strong>der</strong> Ausgabe<strong>der</strong> Ergebnisse einen klar gekennzeichnetenBereich mit bezahlten Treffern undeine Liste an Ergebnissen, die nach Relevanzsortiert sind.Während Kin<strong>der</strong> im Internet eher nachInformationen suchen und sich mit Computerspielenbeschäftigen, überwiegt beiJugendlichen die Nutzung als Kommunikationsmediummit Freunden 5 . Auf dieseBedürfnisse geht auch die Werbung einund richtet ihre Werbemaßnahmen danachaus. Viele Spielwarenhersteller bietenauf ihren Internet-Seiten unterhaltsameWerbespiele, Preisausschreiben undQuiz o<strong>der</strong> zusätzliche Downloads fürDas Internet istmittlerweile einelukrative Werbeplattformfür dieWirtschaft.Kin<strong>der</strong> und Jugendliche als Kunden433 Siehe auch Pressemitteilung vom BKA, vom 20.11.2007 unter www.bka.de/pressemitteilungen/2007/pm071120_2.html.4 Seit 1993 untersucht die KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) das <strong>Medien</strong>- und Konsumverhalten von 1.588 Kin<strong>der</strong> im Alterzwischen 6 und 13 Jahren. Die jüngste Studie ist von 2007, siehe auch www.ehapamedia.de.5 Siehe hierzu die Ergebnisse <strong>der</strong> JIM-Studie 2007 und <strong>der</strong> KIM-Studie 2006 (Kapitel 2).
- Seite 1 und 2: Im Netzder neuen MedienINTERNET, HA
- Seite 3 und 4: Inhalt5. Urheber- und Persönlichke
- Seite 5 und 6: EinleitungUnser Alltag wird zunehme
- Seite 7 und 8: 1strafbar machen, weil sie damit ge
- Seite 9 und 10: 11.4. Weiterführende Informationen
- Seite 11 und 12: 1NotizenChancen und Risiken bei der
- Seite 13 und 14: 22006. 81 Prozent der Kinder haben
- Seite 15 und 16: 2vielen Kommunikationsangebote im I
- Seite 17 und 18: 2Kompetent und kritisch die Inhalte
- Seite 19 und 20: 2NotizenZahlen, Daten, Fakten19
- Seite 21 und 22: 33.2. Unterschiedliche Kommunikatio
- Seite 23 und 24: 3Chat-Räume kennen lernen. Sie sol
- Seite 25 und 26: 33.6. Weiterführende Informationen
- Seite 27 und 28: 4ren, damit diese gegen Verstöße
- Seite 29 und 30: 4Website der TU Berlin:Nationalsozi
- Seite 31 und 32: 4Informationen und Arbeitsmateriali
- Seite 33 und 34: 44.6. Tipps und Empfehlungen für L
- Seite 35 und 36: 4NotizenJugendgefährdende Inhalte
- Seite 37 und 38: 5öffentlicht oder verbreitet werde
- Seite 39 und 40: 55.2.5. Vorgehensweise bei Probleme
- Seite 41: 5über die wichtigsten Gesetze info
- Seite 45 und 46: 6sagen und Trends zu bestimmen.Die
- Seite 47 und 48: 6Regel 5:Wählen Sie sichere Zahlun
- Seite 49 und 50: 6Falls Ihr Kind überhöhte Handyre
- Seite 51 und 52: 6NotizenKinder und Jugendliche als
- Seite 53 und 54: 7Beispiele für Geräte, auf denen
- Seite 55 und 56: 77.2.3. Jugendbeeinträchtigung: St
- Seite 57 und 58: 7konzentriert, werden interaktive G
- Seite 59 und 60: 77.6.Tipps und Empfehlungenzur Weit
- Seite 61 und 62: 7NotizenComputerspiele und die rech
- Seite 63 und 64: 8Die wichtigsten Risiken, denen Kin
- Seite 65 und 66: 8Chats haben gezeigt, dass dort äh
- Seite 67 und 68: 8Frage: Was mache ich, wenn ich den
- Seite 69 und 70: 8NotizenGefahren des Handys als Mul
- Seite 71 und 72: 9baren Nutzens bewusst installiert
- Seite 73 und 74: 99.3. Weiterführende Informationen
- Seite 75 und 76: Medienübersicht: Auszug aus dem Me