Die Pflege-Charta Praxisanwendungen in europäischer Perspektive
Die Pflege-Charta Praxisanwendungen in europäischer Perspektive
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Verbraucherrechte <strong>in</strong> der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
Daniela Sulmann<br />
Deutsches Zentrum für Altersfragen, Servicestelle <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
„Verbraucher 60plus- aktiv und selbstbestimmt“, Kongress zum Verbraucherschutz und<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleistungen des M<strong>in</strong>isteriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz und des<br />
M<strong>in</strong>isteriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen, Senioren Baden-Württemberg.<br />
Stuttgart, 26.September 2011
Gliederung<br />
Was bedeutet „würdevolle <strong>Pflege</strong>“?<br />
Was ist die <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>, welche Ziele hat sie, wie ist sie aufgebaut?<br />
Welche Rechte beschreibt die <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>?<br />
An wen ist die <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> gerichtet?<br />
Wie kann die <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> angewendet werden?<br />
Was können Sie für sich tun?<br />
Wo können Sie sich <strong>in</strong>formieren?<br />
Seite 2
Jeder Mensch hat Anspruch auf würdevolle <strong>Pflege</strong><br />
Präambel der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
„Jeder Mensch hat une<strong>in</strong>geschränkten Anspruch auf Respektierung se<strong>in</strong>er Würde<br />
und E<strong>in</strong>zigartigkeit. Menschen, die Hilfe und <strong>Pflege</strong> benötigen, haben die gleichen<br />
Rechte wie alle anderen Menschen und dürfen <strong>in</strong> ihrer besonderen Lebenssituation<br />
<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise benachteiligt werden.“<br />
Internationales und nationales Recht<br />
Menschenrechte (Vere<strong>in</strong>te Nationen, Grundrechte der EU)<br />
Grundgesetz (vor allem Artikel 1, 2, 3, 4)<br />
Sozialgesetze (vor allem SGB XI)<br />
Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz<br />
Landesgesetze zum Heimrecht<br />
Seite 3
© Konzept und Bild/Cathr<strong>in</strong> Bach<br />
„<strong>Die</strong> Würde des Menschen ist<br />
unantastbar. Sie zu achten und<br />
zu schützen ist Verpflichtung<br />
aller staatlichen Gewalt.“<br />
(Artikel 1 Grundgesetz)<br />
„... aber was heißt das<br />
konkret für mich, wenn ich<br />
Hilfe oder <strong>Pflege</strong><br />
benötige?“<br />
Seite 4
Würdevolle <strong>Pflege</strong> ist ke<strong>in</strong> feststehender Begriff<br />
Was bedeutet würdevolle <strong>Pflege</strong> für Sie persönlich?<br />
Welche Aspekte s<strong>in</strong>d Ihnen persönlich besonders wichtig? Welche eher verzichtbar?<br />
Verändern sich Ihre Wünsche und Erwartungen mit dem Älterwerden?<br />
Für e<strong>in</strong>e „würdevolle <strong>Pflege</strong>“ ist es besonders wichtig,<br />
� den Alltag, dem eigenen Rhythmus entsprechend selbstbestimmt gestalten zu können?<br />
� so zu wohnen, wie es dem eigenen Lebensstil entspricht?<br />
� Privatheit und Intimität leben zu können?<br />
� sich als Individuum wahrgenommen und respektiert zu fühlen?<br />
� persönliche Zuwendung und Fürsorge erhalten?<br />
� gut essen zu können?<br />
� <strong>in</strong> Sicherheit zu leben und kompetente <strong>Pflege</strong> und Behandlung zu erfahren?<br />
Seite 5
<strong>Die</strong> <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>…<br />
� ist e<strong>in</strong> Rechtekatalog für hilfe- und<br />
pflegebedürftige Menschen.<br />
� konkretisiert allgeme<strong>in</strong>gültige Rechte für die<br />
spezielle Lebenssituation hilfe- und pflegebedürftiger<br />
Menschen.<br />
� beschreibt, was der Anspruch auf würdevolle<br />
<strong>Pflege</strong> für den e<strong>in</strong>zelnen Menschen bedeutet.<br />
� basiert auf bestehendem Recht.<br />
Erarbeitet durch (a) Verbände der Interessengruppen<br />
im Bereich <strong>Pflege</strong>, (b) Expert<strong>in</strong>nen und Experten<br />
aus Praxis und Wissenschaft (Ethik, Recht und <strong>Pflege</strong>wissenschaft)<br />
im Auftrag von BMFSFJ und BMG,<br />
Runder Tisch <strong>Pflege</strong> 2003-2005<br />
Seite 6
Ziele der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
� Maßstab für würdevolle <strong>Pflege</strong> und Versorgung<br />
setzen<br />
� Rechte und Werte dokumentieren, um die Position<br />
hilfe- und pflegebedürftiger Menschen zu stärken<br />
� Impulse für Verbesserungen <strong>in</strong> der <strong>Pflege</strong> geben<br />
� Diskussionen über persönliche Wertmaßstäbe,<br />
berufliches Selbstverständnis und eigene<br />
Handlungsmöglichkeiten anregen<br />
Quelle: http://explore.live.com<br />
Seite 7
Aufbau und Inhalte der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
Präambel<br />
Acht Artikel mit Kommentierungen<br />
1. Individualität, Selbstbestimmung und Hilfe zur Selbsthilfe<br />
2. Körperliche und seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit<br />
3. Privatheit<br />
4. Professionelle <strong>Pflege</strong>, Betreuung und Behandlung<br />
5. Umfassende Information, Beratung und Aufklärung<br />
6. Kommunikation, Wertschätzung und Teilhabe an der Gesellschaft<br />
7. Berücksichtigung von Religion, Kultur und Weltanschauung<br />
8. Palliative Begleitung, respektvoller Umgang mit dem Leichnam<br />
Seite 8
Artikel 1: Recht auf Selbstbestimmung<br />
Wahl des Lebensortes, Gestaltung des Tagesablaufs, Ablehnung e<strong>in</strong>er<br />
bestimmten <strong>Pflege</strong>person<br />
© Konzept und Bild/Cathr<strong>in</strong> Bach<br />
Seite 9
Artikel 3: Recht auf Privatheit<br />
Möglichkeit des Rückzugs, Achtsamkeit im Umgang mit Schamgefühlen<br />
© Konzept und Bild/Cathr<strong>in</strong> Bach<br />
Seite 10
Artikel 4: Recht auf qualifizierte <strong>Pflege</strong><br />
Fachgerechte und zugewandte, <strong>in</strong>dividuelle, gesundheitsfördernde <strong>Pflege</strong>,<br />
Wechsel der e<strong>in</strong>gesetzten Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen so ger<strong>in</strong>g wie möglich,<br />
wirkungsvolle Maßnahmen gegen belastende Symptome<br />
© Konzept und Bild/Cathr<strong>in</strong> Bach<br />
Seite 11
Recht auf Information und Beratung<br />
Information über Vertrags<strong>in</strong>halte, Kosten und Leistungen,<br />
Entlastung, Anleitung und Schulung pflegender Angehöriger, Beschwerden<br />
anbr<strong>in</strong>gen, ohne Nachteile zu befürchten, angemessene Reaktion<br />
© Konzept und Bild/Cathr<strong>in</strong> Bach<br />
Seite 12
Adressaten der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
� <strong>Pflege</strong>bedürftige Menschen<br />
� Angehörige bzw. Nahestehende<br />
� <strong>Pflege</strong>nde<br />
� Therapeut<strong>in</strong>nen/Therapeuten<br />
� Ärzt<strong>in</strong>nen/Ärzte<br />
� Beratende<br />
� Leistungsträger und -erbr<strong>in</strong>ger<br />
� Politisch Verantwortliche auf allen Ebenen<br />
Seite 13
Anwendung der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>: Verbraucher/-<strong>in</strong>nen<br />
Information und Stärkung der Position<br />
Beispiel: eigene Rechte kennen, Vorstellungen<br />
von <strong>Pflege</strong>leistungen klar äußern, ggf.<br />
Beschwerden anbr<strong>in</strong>gen mit der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
Maßstab für die Beurteilung der Qualität<br />
Beispiel: www.heimverzeichnis.de<br />
(auf Basis der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>): (Bundes<strong>in</strong>teressenvertretung der Nutzer<strong>in</strong>nen und<br />
Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Beh<strong>in</strong>derung).<br />
Gesellschaftliche Diskussion über den Stellenwert von <strong>Pflege</strong> bzw.<br />
pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen<br />
Foto: http://explore.live.com<br />
Beispiel: Entscheidungen: Wofür wollen wir welchen Beitrag leisten?<br />
Seite 14
Anwendung der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>: Verbraucher/-<strong>in</strong>nen<br />
E<strong>in</strong>satzbereiche, Beispiele für Verbreitung und Information<br />
� kommunale Stellen und regionale Seniorenvertretungen (<strong>Pflege</strong>konferenzen<br />
nutzen!)<br />
� <strong>Pflege</strong>beratung der <strong>Pflege</strong>kassen, <strong>Pflege</strong>stützpunkte, Verbraucherzentralen,<br />
Beschwerdestellen<br />
� <strong>Pflege</strong>e<strong>in</strong>richtungen und -dienste (z.B. erhält jeder Interessent und Vertragspartner<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>)<br />
� Schulung von Heimbeiräten bzw. Heimfürsprechern<br />
� …<br />
Seite 15
Anwendung der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>: <strong>Pflege</strong>nde<br />
E<strong>in</strong>satzbereiche, Beispiele<br />
Leitungsrunden, Qualitätszirkel (z.B. zur Leitbildentwicklung, zu<br />
kultursensibler <strong>Pflege</strong>), Mitarbeiterzielgespräche und -<br />
vere<strong>in</strong>barungen, E<strong>in</strong>arbeitung neuer Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen,<br />
Teambesprechungen, Schulungen/Unterricht, Im Rahmen von<br />
Projekten (z.B. Umsetzung von Konzepten zur Sterbebegleitung<br />
etc.)<br />
Instrumente, Beispiele<br />
Selbstbewertungen auf Grundlage der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
(Leitfaden), „<strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> Paten“, „Schattentage“, simulierter<br />
Heime<strong>in</strong>zug, Plakat- und Fotoaktionen,<br />
Sensibilisierungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g/Selbsterfahrung, ethische<br />
Fallbesprechungen, Ab Herbst 2011: Arbeitsmaterialien zur<br />
<strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> für die Praxis<br />
Foto: http://explore.live.com<br />
Seite 16
Anwendung der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>: <strong>Pflege</strong>nde<br />
Instrumente (Beispiele)<br />
„<strong>Charta</strong> Paten“<br />
Ausgewählte Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen der E<strong>in</strong>richtung setzen sich besonders für die<br />
E<strong>in</strong>haltung und Umsetzung bestimmter Artikel der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> e<strong>in</strong>. Unterstützung<br />
durch die Leitung und Transparenz <strong>in</strong> der Organisation erforderlich.<br />
„Schattentage“<br />
Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen verbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en Arbeitstag lang an der Seite e<strong>in</strong>es<br />
Bewohners/e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong> und nehmen das Geschehen war, ohne e<strong>in</strong>zugreifen<br />
(Ausnahme: Notfall). Anschließend geme<strong>in</strong>same Auswertung mit der Leitung,<br />
Verbesserungen werden e<strong>in</strong>geleitet. Unterstützung durch Träger, Heim- und<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleitung sowie E<strong>in</strong>verständnis des Bewohners/der Bewohner<strong>in</strong><br />
erforderlich. Angehörige sollten <strong>in</strong>formiert werden.<br />
Foto: APD Gelsenkirchen
Anwendung der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong>: Politik, Verbände<br />
Leitl<strong>in</strong>ie für politische Maßnahmen<br />
Förderung von Projekten zur Verbesserung der <strong>Pflege</strong>qualität<br />
Regionale Bündnisse<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gesetzliche Bezüge:<br />
Begründung zum <strong>Pflege</strong>-Weiterentwicklungsgesetz<br />
Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz<br />
Landesheimgesetze: Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
Europäische Entwicklungen<br />
<strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> ist Grundlage der europäischen <strong>Charta</strong> für hilfe- und pflegebedürftige<br />
Menschen (AGE Platform Europe 2010 Hrsg.)<br />
Seite 18
Was können Sie für sich tun?<br />
Vorbereitet se<strong>in</strong><br />
� Nehmen Sie sich die Zeit, aufzuschreiben, welche Aspekte für Sie bei<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit wichtig s<strong>in</strong>d. Vielleicht führen Sie e<strong>in</strong>en „Ich-Pass“?<br />
� Sprechen Sie im Familien- und Freundeskreis über Ihre Vorstellungen und<br />
bestehende f<strong>in</strong>anzielle und organisatorische Möglichkeiten.<br />
� Informieren Sie sich über Angebote <strong>in</strong> Ihrer Region: Wer bietet ambulante <strong>Pflege</strong><br />
an? Wer stationäre? Gibt es Betreutes Wohnen? Wohngeme<strong>in</strong>schaften?<br />
Generationenwohnen? Wo f<strong>in</strong>den Sie Wohnberatung und/oder <strong>Pflege</strong>beratung?<br />
� Nehmen Sie Beratungsangebote frühzeitig <strong>in</strong> Anspruch.<br />
Seite 19
Was können Sie für sich tun?<br />
Genau h<strong>in</strong>sehen<br />
Treffen Sie eigene Entscheidungen.<br />
Machen Sie sich selbst e<strong>in</strong> Bild von den Angeboten.<br />
Achten Sie z.B.<br />
� auf die Art des Umgangs<br />
(freundlich zugewandt � abweisend hektisch)<br />
� auf Beschäftigungsangebote (gezielte Angebote � Standardprogramm)<br />
� darauf, ob die Zimmertüren während der <strong>Pflege</strong>tätigkeiten geschlossen s<strong>in</strong>d. (Gibt es<br />
<strong>in</strong> Doppelzimmern Abtrennmöglichkeiten?)<br />
� darauf, ob wahllos störendes TV- oder Radioprogramm e<strong>in</strong>geschaltet ist.<br />
� darauf, ob Getränke <strong>in</strong> erreichbarer Nähe stehen, weitgehend nicht <strong>in</strong> Schnabel- oder<br />
Plastikbechern.<br />
� ob sich bei schönem Wetter Bewohner/-<strong>in</strong>nen geme<strong>in</strong>sam mit Personal im Garten<br />
� .....<br />
aufhalten.<br />
Foto: http://explore.live.com<br />
Seite 20
Was können Sie für sich (oder Ihre Angehörigen) tun?<br />
Vorschläge und Beschwerden anbr<strong>in</strong>gen<br />
� Teilen Sie den <strong>Pflege</strong>nden mit, was Sie beobachten: Was gefällt Ihnen? Was ist<br />
nicht akzeptabel? Welche Vorschläge haben Sie zur Veränderung?<br />
� Wenn Sie sich nicht angemessen behandelt fühlen, wenden Sie sich an e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Pflege</strong>person, der Sie vertrauen. Besprechen Sie mit ihr Ihre Überlegungen.<br />
� Beschwerden können Sie zunächst bei der betreffenden Person oder der<br />
Wohnbereichsleitung anbr<strong>in</strong>gen. Sollte es ke<strong>in</strong>e Änderungen geben, kann<br />
folgende Abfolge ratsam se<strong>in</strong>:<br />
� <strong>Pflege</strong>dienstleitung � Heimleitung und Heimbeirat (jederzeit) �<br />
Träger/Geschäftsführung � <strong>Pflege</strong>kasse � Mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Die</strong>nst der<br />
Krankenkassen � Heimaufsichtsbehörde � örtliche Beschwerdestellen für <strong>Pflege</strong><br />
oder Verbraucherzentrale<br />
� Sie haben das Recht, dass auf Ihre Beschwerde reagiert wird!<br />
Seite 21
Was können Sie für sich als pflegende Angehörige tun?<br />
Unterstützung annehmen<br />
Wenn Ihnen alles zu viel ist:<br />
� Reden Sie mit vertrauten Personen darüber.<br />
� Suchen Sie psychologische oder seelsorgerliche<br />
Unterstützung.<br />
Internetangebot: www.pflegen-und-leben.de<br />
� Wenden Sie sich an örtliche Beratungsstellen für<br />
pflegende Angehörige (sie werden noch zu wenig<br />
genutzt).<br />
� <strong>Die</strong> Teilnahme an regelmäßigen Angehörigengruppen,<br />
die viele Träger anbieten, kann sehr entlastend se<strong>in</strong>.<br />
Foto: http://explore.live.com<br />
Seite 22
Seite 23
Benötigen Sie weitere<br />
Informationen?<br />
Möchten Sie Plakate oder<br />
Broschüren bestellen?<br />
www.pflege-charta.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Foto: Kampagne „Konfetti im Kopf“,<br />
Fotograf Michael Hagedorn<br />
Seite 25
Seite 26
Daniela Sulmann<br />
Deutsches Zentrum für Altersfragen<br />
Servicestelle <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong><br />
Manfred-von-Richthofen-Str. 2<br />
12101 Berl<strong>in</strong><br />
030-26074091<br />
daniela.sulmann@dza.de<br />
Seite 27
Vielfalt der <strong>Pflege</strong>bedürftigen und <strong>Pflege</strong>nden<br />
2,34 Millionen <strong>Pflege</strong>bedürftige <strong>in</strong>sgesamt<br />
zu Hause versorgt:<br />
1,62 Millionen Personen (69%)<br />
durch Angehörige:<br />
1,07 Millionen<br />
Personen<br />
Etwa 1 Million<br />
pfleg. Angehörige:<br />
• (Ehe)Partner<br />
• (Schwieger) K<strong>in</strong>der<br />
• Enkel<br />
• Andere Familienmitgl.<br />
• Nachbar<br />
durch ambulante<br />
<strong>Pflege</strong>dienste:<br />
555.000 Personen<br />
12.000 ambulante<br />
<strong>Pflege</strong>dienste mit<br />
269 000<br />
Beschäftigten<br />
Quelle: Destatis (2011), <strong>Pflege</strong>statistik 2009<br />
<strong>in</strong> Heimen<br />
vollstationär<br />
versorgt:<br />
717.000 Personen<br />
(31%)<br />
11.600<br />
<strong>Pflege</strong>heimen<br />
mit<br />
621.000<br />
Beschäftigten<br />
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Inhalte der <strong>Pflege</strong>-<strong>Charta</strong> - Auswahl<br />
Recht auf Selbstbestimmung<br />
Wahl des Lebensortes, Ablehnung e<strong>in</strong>er bestimmten <strong>Pflege</strong>person, Gestaltung des Tagesablaufs<br />
Recht auf Privatheit<br />
Achtsamkeit im Umgang mit Schamgefühlen, Möglichkeit des Rückzugs<br />
Recht auf qualifizierte <strong>Pflege</strong><br />
Fachgerechte und zugewandte <strong>Pflege</strong>, Individuelle, geplante, gesundheitsfördernde <strong>Pflege</strong>,<br />
Wechsel der e<strong>in</strong>gesetzten Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen so ger<strong>in</strong>g wie möglich, wirkungsvolle Maßnahmen<br />
gegen belastende Symptome<br />
Recht auf Information und Beratung<br />
Beschwerden anbr<strong>in</strong>gen, ohne Nachteile zu befürchten, Information, Entlastung, Anleitung und<br />
Schulung pflegender Angehöriger, Information über Vertrags<strong>in</strong>halte, Kosten und Leistungen<br />
Seite 29