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Neue Wohnung! - Zentrale Universitätsverwaltung - Martin-Luther ...

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volle Kollektion enthält nicht nur Druckgrafiken aus<br />

dem 20. Jahrhundert. Sie umfasst auch Gemälde,<br />

Kunsthandwerk, Porzellan, vieles davon aus dem 18.<br />

Jahrhundert. Hök hat notariell festgelegt, dass nach<br />

seinem und dem Tod seiner Frau alles in den Besitz<br />

der Uni Halle übergeht. Bedingung: Die Sammlung<br />

solle zusammenbleiben. Denn, so der Spender: „Ich<br />

liebe jedes einzelne Stück“.<br />

Zuvor habe er lange überlegt, was mit all den<br />

Werken geschehen solle, die er über viele Jahre in<br />

seinem Haus in Brackenheim in der Nähe von Heilbronn<br />

zusammengetragen hat. Die Entscheidung für<br />

die Uni Halle sei schließlich auch gefallen, weil Hök<br />

hier den Grundstein für sein späteres Leben legen<br />

konnte. „Hier habe ich das Rüstzeug bekommen, um<br />

in meinem Beruf als Mediziner Geld zu verdienen.<br />

Ohne das hätte ich meinen Weg nicht so gehen<br />

können, wie es mir gelungen ist“, sagt der gebürtige<br />

Berliner, der inzwischen 80 Jahre alt ist, allerdings<br />

deutlich jünger wirkt. Er selbst spricht ganz bescheiden<br />

von einem „kleinen Dank“. Angesichts des<br />

Werts der Sammlung ist das freilich untertrieben.<br />

Nach Halle kam Hök als 13-Jähriger. Ein kleines Zimmer<br />

in der Reilstraße war 1945 sein erstes Domizil.<br />

Später zog er mit seinen Eltern in die <strong>Wohnung</strong><br />

eines geflüchteten Uni-Professors. „Dort gab es eine<br />

umfangreiche Kunstbibliothek“, erinnert er sich. Es<br />

war seine erste Begegnung mit Malerei und Grafik.<br />

Und zugleich eine sehr prägende, denn fortan ließ<br />

ihn die Kunst nicht mehr los. 1951 machte er an der<br />

Thomas-Müntzer-Schule sein Abitur und begann an<br />

der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-Universität ein Medizinstudium,<br />

das er 1956 erfolgreich abschloss. In den Folgejahren<br />

nahm der politische Druck in der DDR zu, so dass<br />

auch Hök sich 1960 zur Ausreise entschloss. Nach<br />

einer Zwischenstation in Osnabrück wechselte er<br />

1969 ins baden-württembergische Brackenheim,<br />

der Geburtstadt des ersten Bundespräsidenten,<br />

Theodor Heuss. Dort lebt er inzwischen mit seiner<br />

Frau Brigitte, die nicht minder agil ist als er. Der<br />

Kontakt nach Halle ist indes niemals abgebrochen.<br />

So fuhr Hök einmal im Jahr zum Klassentreffen in<br />

die Saalestadt. Auch zu einstigen Studienfreunden<br />

hielt er die Verbindung. „Außerdem habe ich mich<br />

sehr gefreut, als zu meinem 50. Doktorjubiläum<br />

eine Einladung von der Uni kam“, sagt Hök, der in<br />

Halle übrigens vor zwei Jahren das Teppichweben<br />

gelernt hat. Dazu hat er eigens an der Burg einen<br />

Kurs belegt. Der Grund: Der Kunstsammler ist selbst<br />

künstlerisch begabt. Seit geraumer Zeit webt er die<br />

schönsten Stücke aus seiner Sammlung nach.<br />

Ein Teil der Werke aus der Hök-Kollektion wurde von<br />

Mai bis Anfang Juli diesen Jahres gezeigt. Insgesamt<br />

hatte die Kustodie der MLU 60 Grafiken von 31<br />

Künstlern aus sechs europäischen Ländern für die<br />

Schau ausgewählt. Anschließend reisten sie zurück<br />

nach Brackenheim. „In vielen Werken steckt Erinnerung“,<br />

sagt Hök, „ich möchte sie täglich sehen“.<br />

Wenn die Werke eines Tages ihren festen Platz in<br />

Halle finden werden, dann schließt sich zumindest<br />

für einige von ihnen auch ein Kreis. So etwa für ein<br />

Bild, das Hök in früheren Jahren in einer halleschen<br />

Kunstsammlung erworben hatte, über dessen Ursprung<br />

er jedoch bisher nichts wusste. Inzwischen<br />

hat sich Speler der Sache angenommen. Er recherchierte<br />

in alten Werkkatalogen und wurde fündig:<br />

Bei besagtem Bild handelt es sich um ein Selbstporträt<br />

des einstigen Burgprofessors Erwin Hahs,<br />

gemalt 1924. Speler: „Es ist schön zu wissen, dass es<br />

zurück nach Halle kommt.“ Ines Godazgar<br />

Ausstellung: „Cicadas“ - Klänge der Evolution<br />

Kunst – im Einklang mit Natur und Technik – ist seit 22. Juni 2012 im ehemaligen Institut für Physik<br />

am Friedemann-Bach-Platz 6 zu erleben. Die Installation „Cicadas“ des Klangkünstlers Edgardo<br />

Rudnitzky spielt Evolutionsabläufe in der Kommunikation von Singzikaden nach. Die mit einem<br />

Motor und Getriebe versehenen Zikaden „musizieren“ in fünf speziell angeordneten Holzkästen.<br />

Selbst auf die anwesenden Besucher reagieren sie, indem sie verstummen, wenn größere Besuchermengen<br />

lange im Raum verweilen. Bis zum 30. Oktober 2012 zeigt das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher<br />

Sammlungen der MLU die Schau im geplanten Naturkundemuseum. Die Schau<br />

läuft dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt zwei Euro, ermäßigt ein Euro.<br />

scientia halensis 3/2012 varia<br />

Wie motorbetriebene Zikaden<br />

klingen, hören Sie hier:<br />

WEBCODE MAG� 14405<br />

QR� CODE<br />

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